Jumbos or bust: do tourists’ perceptions lead to an under-appreciation of biodiversity?

South African Journal of Wildlife Research 33(1): 13–21 (April 2003)

Abstract:

Ecotourism is widely assumed to provide a mechanism for the maintenance of biodiversity. However, the  perceptions of biodiversity  by  tourists have rarely been evaluated. We assessed this during self-guided wildlife viewing in the Addo Elephant National Park, South Africa, and evaluated the effects of guides on day- and night-drives on the tourists’ perceptions of faunal biodiversity. Self-guided tourists recorded seeing few  mammals, reptiles and birds, these being largely limited to the large, charismatic and open-habitat species. Self-guided  tourists who had seen  elephants expressed satisfaction with their wildlife viewing, although some expressed a wish to have seen other vertebrates. Tourists who participated in guided day-drives saw more species than self-guided tourists, while those who participated in guided night-drives saw the greatest diversity ofvertebrates. In general, tourist interest in biodiversity  was largely focused on a few vertebrates; while invertebrates (with the  exception of the flightless dung beetle) and  plants were largely ignored. We suggest that the quality of wildlife viewing may be significantly improved through the use of guides. Guiding offers an opportunity to expand the community involvement (through  employing game-guides) and environmental education components of ecotourism. The findings of this study indicate that tourists focus on a few charismatic species and may hold misconceptions of the  nature of biodiversity. We argue that the assumption of an umbrella role of a few charismatic species in protecting ecosystems and their constituent biodiversity is probably precarious. It is imperative that the public, and politicians who make decisions regarding the conservation of biodiversity, are sensitized to the value of biodiversity. Traditional self-guided wildlife viewing in conservation areas generally leads to the tourists having a lesser wildlife experience, which undervalues biodiversity as an ecotourism resource.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:43

SEITZ, S. (2001)

Vergleichende Untersuchungen zu Verhalten und Schauwert von Tapiren (Familie Tapiridae) in Zoologischen Gärten.

Comparative Investigations on Behaviour and Public Perception of Tapirs (Family Tapiridae) in Zoological Gardens.

Dissertation

ca. 343 Seiten

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Gutachter: Prof. Dr. Heinz F. Moeller, Prof. Dr. Werner Buselmaier
Verschiedene Zoos in Deutschland, der Schweiz und den USA

Zusammenfassung:

Tapire zählen zu den am wenigsten erforschten und bekannten Großsäugetieren unserer Zeit. Die vergleichende Studie in Zoologischen Gärten untersuchte im Sinne einer ganzheitlichen Tiergartenbiologie erstmals das Verhalten dieser Tiere und die Reaktionen des Publikums unter verschiedenen Haltungsbedingungen. Forschungsaufenthalte fanden von 1997 bis 2000 in den Zoos von Berlin, Dortmund, Heidelberg, München, Nürnberg, Wuppertal (Deutschland), Zürich (Schweiz), Los Angeles und San Diego (USA) statt. Methoden der Verhaltensforschung wie Fokus-Tier-Scan, kontinuierliche Messung, Besucherzählung und Umfragen erbrachten in 1.628 Beobachtungsstunden aufschlußreiche Ergebnisse von mehr als 40 Individuen der vier Arten Schabracken- (Tapirus indicus), Flachland- (T. terrestris), Baird's- (T. bairdii) und Bergtapir (T. pinchaque) sowie von über 25.000 Zoobesuchern.

Generell bestehen größere Verhaltensunterschiede zwischen Individuen als zwischen den Arten. Schabracken- und Flachlandtapire weisen einige Besonderheiten auf. Alle Tapire zeigen ein einheitliches "Präsentierverhalten". Die Aktivitäten im Tagesverlauf werden durch Pflegemaßnahmen wie Fütterung und Umsperrung beeinflußt. Ein reichhaltiges Nahrungsangebot reduziert den Ruheanteil, der zwischen 46,7% und 87,4% schwankt. Tagsüber verbringen die Tiere im Außengehege durchschnittlich 65,2% mit Ruhen, 26,6% mit Bewegung und 8,2% mit Ernährung. Wasserbecken nutzen sie im Mittel für 12 Minuten, vorzugsweise zum Koten und zum Ruhen an heißen Tagen. Vergesellschaftete Tapire pflegen intensivere Kontakte zu Ameisenbären oder Wasserschweinen als zu ihren Artgenossen. Die Distanz zwischen zwei Individuen eignet sich als Maß für die Intensität ihrer sozialen Bindung. Bei der Manipulation von Objekten, vor allem solchen mit Futtervalenz, beweisen Tapire Neugier und Geschick. Sie lernen schnell, besitzen aber eine geringe Ausdauer.

Gute Sichtbarkeit und hohe Aktivität der Tiere begünstigen ihre Beachtung durch das Publikum. In Abhängigkeit vom Gehege schwankt der Anteil an Betrachtern zwischen 26,1% und 94,4%. Buchten oder Plattformen als Aussichtspunkte erhöhen die Anzahl der Betrachter. Versteckt ruhende Individuen erhalten bis zu 37,3% weniger Beachtung als während ihrer Aktivitätsphasen. Im Durchschnitt beträgt die Beobachtungsdauer eines Tapirs 46 Sekunden. Sie ist bei Kontakten mit Tierpflegern am längsten. Naturnah gestaltete Anlagen mit viel Begrünung, einem reichhaltigen Wasserangebot und der Vergesellschaftung mehrerer Tierarten sowie gut plazierte und übersichtlich gestaltete Schilder erhalten die beste Bewertung. Der Bergtapir steht in der Besuchergunst höher als der auffälligere Schabrackentapir. 57,0% der befragten Personen kennen Tapire von Zoobesuchen. Eine systematische Zuordnung dieser Tiergruppe fällt schwer. Dies belegen Verwechslungen und Vergleiche mit 86 anderen Tierarten, allen voran mit Ameisenbären.

Tapire erweisen sich als anpassungsfähig für ein Leben in Zoologischen Gärten und zeigen unter geeigneten Bedingungen einen Großteil ihres natürlichen Verhaltensrepertoires. Um dem Auftrag zur Erhaltung überlebensfähiger Populationen und zur öffentlichen Bildung zu entsprechen, sind jedoch weitere Verbesserungen in der Haltung und Präsentation dieser bedrohten Tiergruppe nötig. Die Arbeit enthält hierzu konkrete Vorschläge.

Abstract: siehe hier

 

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