Donnerstag, 14 Juni 2018 13:50

HANSCHKE, A. (2009)

Nicht-invasives Reproduktionsmonitoring bei weiblichen Sand- und Schwarzfusskatzen (Felis margarita, Felis nigripes) durch die Analyse fäkaler Östrogen- und Gestagenmetaboliten.

Diplomarbeit

83 Seiten

Ganzer Text

Humboldt-Universität zu Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Biologie
(Betreuer: Martin Dehnhard, Jennifer Ringleb)
Zoo Berlin, Zoo Ebeltoft, Zoo Poznań, Zoo Wuppertal

Zusammenfassung:

Zoologische Institutionen widmen sich durch Haltung und Nachzucht bedrohter Katzenarten deren Arterhaltung. Der Zuchterfolg von Kleinkatzen wie der Sandkatze und der Schwarzfusskatze ist dabei jedoch meist unbeständig und wird geprägt durch eine niedrige Reproduktionsrate sowie eine hohe Jungtiersterblichkeit durch Krankheiten und Infantizid. Bis heute war wenig über die Reproduktion dieser beiden arten bekannt.

Durch die Entwicklung einer Methode zum nicht-invasiven Monitoring von Östrogen- und Gestagenmetaboliten im Kot weiblicher Sandkatzen konnten entscheidende Kenntnisse über ihre Fortpflanzung erlangt werden. So stiegen die Konzentrationen fäkaler Gestagenmetaboliten 8-13 Tage nach Verpaarungen an und verblieben über die gesamte Länge der Trächtigkeit auf einem hohen Niveau um kurz vor der Geburt zum Basalniveau zurückzukehren (58-65 Tage post-coitum). Im Gegensatz dazu fielen sie während einer Scheinträchtigkeit bereits nach der Hälfte der Zeit ab. Daraus ergibt sich die Möglichkeit einer Trächtigkeitsdiagnose circa ab dem 35. Tag nach der Verpaarung.

Die fäkalen Östrogene zeigten hingegen nicht zuverlässlich das Auftreten eines Östrus an. Dies war aber möglichwerweise dem Fakt geschuldet, dass die Probensammlung während der entscheidenden Phase sehr lückenhaft war. Weitere Studien in Verbindung mit Verhaltensdaten zu Östrusverhalten wären für eine endgültige Aussage zwingend notwendig. Auf der anderen Seite traten erhöhte Östrogenwerte während der zweiten Hälfte der Trächtigkeit auf, die vermuthlich plazentalen Ursprungs waren. Ebenfalls gab es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Menge an gemessenen Östrogenen und der Anzahl von Jungtieren.

Die Detektion einer Trächtigkeit ermöglicht es Zoos entsprechende Massnahmen zu ergreifen, um das Überleben der Jungtiere besser zu sichern. Abgesehen davon scheint der schlechte Reproduktionserfolg aber weniger durch physiologische Infertilität als vielmehr durch Haltungsbedingungen, soziale Unverträglichkeiten, Stress oder anatomische Probleme begründet zu sein. Diese Punkte bedürfen weiterer Untersuchungen. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Studie ist es nun möglich, passende assistierte Reproduktionstechnologien zu entwickeln, welche den Reproduktionserfolg der Sandkatzen steigern könnten. Dasselbe Verfahren zum Reproduktionsmonitoring schien bei Schwarzfusskatzen Aussagen zu Follikel- und Lutealaktivität zu ermöglichen. Vor der Anwendung wäre allerdings eine ausreichende Validierung nötig.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:35

ANDREEWA, A. (2011)

Chronoethologische Beobachtung zur Reduktion von Sterotypien durch Umstellung des Futterrhythmus bei Sandkatzen (Felis margarita harrisoni) im Zoo Osnabrück.

Bachelorarbeit

100 Seiten

Erstprüfer: PD. Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Zweitprüfer: apl. Prof. Dr. G. Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück

Zusammenfassung:

Ziel der Chronoethologie ist es, Erkenntnisse über die Rhythmik zu gewinnen, die  jedem Organismus eigen ist, wie beispielsweise der Schlaf-Wachrhythmus und das  Hungergefühl. Reguliert  werden diese  Vorgänge  durch  ein  Gef€ge  aus  „inneren  Uhren“.  Diese  Inneren  Uhren  haben,  wenn  sie  nicht  durch  periodisch  wiederkehrende Faktoren der Umwelt, die s.g. „Zeitgeber“, synchronisiert werden,  einen je nach Art oder Individuum von 24 Stunden abweichenden Rhythmus. Tiere  in Zoohaltung sind ebenfalls Zeitgebern ausgesetzt, die jedoch aus dem Zooalltag  resultieren,  u.a.  die  künstlichen  Lichtverhältnisse  und  regelmäige Fütterungszeiten.  Sowohl  die  „künstlichen“ Zeitgeber,  die  Zooroutine als  auch der  eingeschränkte Lebensraum können das  Verhalten  der  Tiere  derart  beeinflussen,  dass  es zu einem Unwohlsein und infolgedessen zu Verhaltensstörungen führt.

Solch  eine  Verhaltensstörung  in  Form  von  Bewegungsstereotypie  weist  das Sandkatzenpaar Naji  und  Asahrá  im  Zoo  Osnabrück  auf.  Im  Zuge  dessen  ist  die  Zielsetzung dieser Arbeit, festzustellen, ob eine Äderung des Futterrhythmus von  einer Fütterung auf drei pro Tag zu einer Reduzierung der Stereotypie führt. Die  Beobachtungen  erstrecken  sich  vom 15.11 bis  12.12.2010  und  werden  sowohl  mittels Direktbeobachtungen als auch mit Videoaufzeichnungen durchgeführt. Aus  den Ergebnissen geht hervor, dass sich vor allem das Verhalten von Naji im Laufe  der  Beobachtungen  auffallend  wandelt.  Zeigt  er  anfänglich  noch  ausgeprägte  Pacingphasen, die nachts bis zu sechs Stunden andauern können, so nehmen diese  in  den  darauffolgenden  Wochen  signifikant  ab  und  werden  durch  inaktives  Verhalten  ersetzt.  Im  Vergleich  zu  Naji  zeigt  das  Weibchen  im  Bezug  zur  Umstellung  des  Futterrhythmus  keine  signifikanten  Unterschiede  im  Verhalten,  von leichten Abnahmen des inaktiven und stereotypen Verhaltens abgesehen.  Zum  Ende  der  Beobachtungen  fällt  bei  ihr  allerdings  eine  signifikante  Zunahme  der  Stereotypie  bei  einer  gleichzeitigen  Abnahme  der  Lokomotion  auf,  was  darauf  zurück  zu  führen  ist,  dass  sich Asahrá während dieser  Zeit  in  „Hitze“ (Rolligkeit)  befindet. Die diesbezügliche Reaktion des Männchens ist eine deutliche Zunahme  der aktiven Verhaltensweisen, insbesondere der Lokomotion.

Abstract:

The aim of chronotheology is to gain insight into the rhythmicity which is peculiar  to  every  individual  organism.  „Schlaf-Wach-Rhythmus”  and  hunger  are  only  two  examples  to  which  it  can  be  applied.  These  mechanisms  are  regulated  with  a  structure  of inner  clocks.  The rhythms  of  these  inner  clocks  can  deviate from 24  hours,  unless  they  are  synchronised  by  periodically-recurring environmental  factors,  the  so  called  „Zeitgeber”.  The  extent  of  deviation  differs  from  species  to  species  and  individual  to individual.  Animals  in  a  zoo  are  equally  exposed  to  Zeitgeber.  These  Zeitgeber,  however,  are  influenced  by  conditions  resulting  from  the  daily  zoo  life,  such  as  artificial  lighting  conditions  and  regular  feeding  times.  Unfortunately,  these  artificial  Zeitgeber,  the  daily  routine  of  zoo  life,  and  limited  living  space  can  negatively  impact  on  animals’  behaviour.  They  can,  for  instance,  lead to sickness and, consequently, to conduct disorders. 

The two sand cats Naji and Asahr‡ of the zoo in Osnabr€ck exhibit such conduct  disorders  in  the  form  of  stereotyped  sequences  of  movements.  The  goal  of  this  study is to find out whether changing the feeding rhythm of both animals from one  to  three  feeding  times  per  day  brings  about  a  reduction  of  their  stereotypy.  In  order  to  gather  information,  direct  observations  and  video  recording  have  been  conducted  between  15 November  and  12  December  2010.  The  results  demonstrate that both animals reacted differently to the changed feeding routine.  Naji’s  behaviour  changed  significantly  during  the  given  time  frame.  While  in  the  beginning his behaviour was characterised by distinct pacing phases which could  last  up  to  six  hours  at  night,  in  subsequent  weeks  he  became  more  and  more  inactive. In contrast to Naji, the behaviour of the female sand cat, Asahr‡, did not  alter  substantially  in  the  beginning,  except  for some slight  reductions  in  inactive  and stereotyped behaviour. Only in the end did her activity decrease considerably  while at the same time her behaviour showed increased forms of stereotypy. This  change in behaviour is attributable to the fact that Asahr‡ was on heat at that time.  The male, by contrast, became significantly active during this phase.

 

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Freitag, 20 Juni 2014 13:18

KLUMPE, T. (2010)

Chronoethologische Untersuchungen an Sandkatzen (Felis margarita harrisoni) im Zoo Osnabrück

Bachelorarbeit

63 Seiten

Erstprüfer: PD. Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Zweitprüfer: apl. Prof. Dr. G. Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück

Kurzfassung mit 2 Aktogrammen

Abstract:

The requirements in the keeping of animals in zoological gardens have strongly changed during the last years. In contrast to a former simple exhibition of the animals, today appropriate keeping to the species and a future-oriented, lasting breeding is given prominence. For the threatened sand cats (Felis margarita harrisoni) this is very important. Less is known about the mating behavior of the shy small cats. Thus, these solitary living animals are often socialized in the zoo. Therefore, for a successful breeding it is important to get to know more about the well-being of the animals in this type of keeping. The Chronobiology is the most significant tool. A sand cat couple was observed in the Zoo Osnabrück for a period of nearly three weeks. As with her wild-living congeners this couple also shows a raised night activity. In this period the male cat shows a raised stereotyped behavior in form of pacing. Both sand cats have similar activity rhythms and the “Mittagssattel” between 11 a.m. and 1 p.m. which is typical for small cats. Due to the advantageous enclosure structure the animals can avoid one another and maintain their solitary life-style in spite of pair keeping. A comparison to a former study of another sand cat couple should allow general statements about the keeping of sand cats as a pair and what specific conditions matter.

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20.06.2014 - 696

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx