Donnerstag, 12 Oktober 2017 06:24

Mandarin-Krokodilmolche

Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)

Familie: Salamander und Molche (Salamandridae)

D NT 650

Mandarin-Krokodilmolch

Tylototriton shanjing • The Mandarin Newt • Le triton empereur

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Mandarin-Krokodilmolch (Tylototriton shanjing) im Kölner Zoo © Thomas Ziegler, Köln

 

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Approximative Verbreitung des Mandarin-Krokodilmolchs (Tylototriton shanjing)

 

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Mandarin-Krokodilmolch (Tylototriton shanjing) im Aquazoo Düsseldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Eier des Mandarin-Krokodilmolchs (Tylototriton shanjing) im Kölner Zoo © Detlef Karbe, Köln

 

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Mandarin-Krokodilmolch-Larve (Tylototriton shanjing) im Kölner Zoo © Detlef Karbe, Köln

 

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Junger, metamorphosierter Mandarin-Krokodilmolch (Tylototriton shanjing) beim Fressen im Kölner Zoo © Detlef Karbe, Köln

 

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Junger Mandarin-Krokodilmolch (Tylototriton shanjing) kurz vor dem Landgang im Kölner Zoo © Detlef Karbe, Köln

 

 

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Der Geknöpfte Krokodilmolch ist eine in ihrer Heimat potenziell gefährdete, heute vermutlich gefährdete, auffällige, überwiegend landlebende Molch-Art die zunehmend in europäischen Zoos gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Mandarin-Krokodilmolch ist ein relativ großer, massiger Molch mit einer Gesamtlänge von 13-17(-18) cm, wobei die Weibchen etwas größer werden als die Männchen. Der flache dreieckige Kopf mit den großen Augen ist deutlich vom Rumpf abgesetzt. Krokodilmolche haben eine raue, warzige Haut. Die Grundfarbe ist dunkelbraun, die durchgehende Rückenleiste, die deutlich voneinander getrennten Warzenknöpfe, der Schwanz und Teile von Kopf und Beinen sind gelb-orange. Die kontrastreiche  Färbung warnt mögliche Angreifer vor übelschmeckenden Sekreten, die von den großen Parotoiddrüsen am Kopf und von sonstigen Hautdrüsen produziert werden. Die Körperhaut ist ferner mit zahlreichen großen und kleinen Warzen besetzt. Männliche  Tiere sind meistens auch etwas schlanker als die Weibchen, in der Laichzeit sind sie an der vorstehenden Kloake deutlich von den Weibchen zu unterscheiden [1; 2; 3].

Verbreitung

Südostasien: Südchina. Die Abgrenzung zu Tylototriton verrucosus ist aber nicht klar und es ist möglich, dass die Art auch in Myanmar, Laos und Vietnam vorkommt [4].

Lebensraum und Lebensweise

Mandarin-Krokodilmolche sind überwiegend nachtaktiv. Sie verbringen die meiste Zeit ihres Lebens an Land und gehen nur zur Fortpflanzung ins Wasser. Die Paarung erfolgt mit einer Kreisbewegung ohne direkten Körperkontakt. Die Weibchen legen bis zu 50 Eier mit einem Durchmesser von 8 mm, die sie einzeln an Pflanzen heften, wobei die Ablage teils im Wasser, teils an Land stattfindet [1; 2].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in Yünnan gebietsweise häufig aber die Bestände nehmen ab. Sie wird daher aufgrund einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 als potenziell gefährdet eingestuft [4].

Der internationale Handel ist ab dem 26.11.2019 nach CITES-Anhang II geregelt.

Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):

  • Ein Projekt zur Abklärung der Gefährdung dieser Art durch den internationalen Handel wurde im Rahmen des Deutschsprachigen Amphibienschutzprogramms DASP vom VdZ und anderen Zoo-Organisationen unterstützt [5].

Bedeutung für den Menschen

Shanjing-Krokodilmolche werden in großem Stil für die Zwecke der traditionellen chinesischen Medizin zur Heilung von Krankheiten wie AIDS, Krebs, Asthma, Tuberkulose und Impotenz gesammelt. Sie werden auch als Delikatesse konsumiert [4].

Haltung

Mandarin-Krokodilmolche werden in kleinen Gruppen in einem Aquaterrarium gehalten. Sie benötigen feuchte Versteckmöglichkeiten so wie eine mehrwöchige kühle Überwinterung. Als Bodensubstrat für den Landteil eignet sich eine ca. 20 cm dicke, mit Moospolstern abgedeckte Schicht Pinienrinde. Als Bepflanzung eignen sich z.B. Nestfarn (Asplenum nidus) und Kleinblättriger Kletter-Ficus (Ficus pumila). Der Wasserteil soll etwa 20 cm tief und sein Boden mit einer 2-5 cm dicken Sand-Kiesschicht bedeckt sein. Als Bepflanzung eignet sich Wasserpest (Elodea spec.). Die Lufttemperatur soll im Winter bei ca. 17-22 Grad vom Frühjahr bis Herbst bei ca. 20-26 liegen Die Wassertemperatur soll Jahresverlauf zwischen ca. 18-25 Grad variieren. Zur Vermeidung von Verlusten durch innerartliche Aggressivität sollen die Larven einzeln aufgezogen werden [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 20 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Wie Krokodilmolche gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz, siehe ZOOLEX Gallery.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Krokodilmolche sind eine fossil auch in Europa weit verbreitete, heute auf Südostasien beschränkte Gattung der Salamandridae. Innerhalb der Gattung werden mittlerweile 23 Arten unterschieden [1]. Bis in die jüngere Zeit wurde Tylototriton shanjing und T. verrucosus nicht klar von einander bgegrenzt. Erst 1995 wurden sie aufgrund von Färbungsunterschieden und einiger anatomischer Unterschiede getrennt. Heute sind sie als eigenständige Arten anerkannt [2, 7].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAWEB
  2. FLECK, J. (2010)
  3. KARBE, D. (3013) DASP-Merkblatt Tylototriton shanjing
  4. OHLER, A. et al. (2004). Tylototriton shanjing. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T59485A11934078. http://www.iucnredlist.org/details/59485/0. Downloaded on 03 December 2017.
  5. ROWLEY, J. J. L., SHEPERD, C. R., STUART, B. L., NGUYEN, T. Q., et al. (2016)
  6. WAGNER, P. & DITTMANN, A. (2014)
  7. ZIEGLER, T., HARTMANN, T., van der STRAETEN, K., KARBE, D. & BÖHME, W. (2008)

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Freigegeben in Schwanzlurche
Donnerstag, 12 Oktober 2017 06:24

Geknöpfter Burma-Krokodilmolch

Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Familie: Salamander und Molche (Salamandridae)
Gattung: Krokodilmolche (Tylototriton spp.)

D LC 650

Geknöpfter Burma-Krokodilmolch

Tylototriton verrucosus • The Himalayan Newt • Le triton du Himalaya

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Geknöpfter Birma-Krokodilmolch (Tylototriton verrucosus) im Aquazoo Düsseldorf © Sandra Honigs, Aquazoo

 

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Approximative Verbreitung des Geknöpften Birma-Krokodilmolchs (Tylototriton verrucosus)

 

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Geknöpfter Birma-Krokodilmolch (Tylototriton verrucosus) im Naturschutz-Tierpark Görlitz © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Geknöpfter Birma-Krokodilmolch (Tylototriton verrucosus) im <tierpark Chemnitz © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Der Geknöpfte Krokodilmolch ist eine in ihrer Heimat nicht gefährdete, auffällige, überwiegend landlebende Molch-Art die in einigen Zoos zu sehen ist.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Geknöpfte Krokodilmolch ist kontrastreich gefärbt. Die Weibchen können eine Gesamtlänge von 20 cm erreichen, die Männchen bleiben mit bis zu 17 cm kleiner und sind auch etwas schlanker. Der Kopf ist breit und abgerundet mit hervorstehenden Augen und großen Parotoiddrüsen, die ein übelriechendes und übelschmeckendes Sekret produzieren. Über den Rippenenden hat es auffällige, leuchten orange gefärbte Warzen ("Knöpfe"). Die Haut ist drüsenreich und rau, am Körrper dunkelbraun, an Kopf, Beinen und Schwanz orange.  [2; 6].

Verbreitung

Süd- und Südostasien: China, Indien, Myanmar, Nepal, Thailand, in Vietnam möglicherweise ausgestorben.

Lebensraum und Lebensweise

Die Geknöpften Krokodilmolche verbringen die meiste Zeit ihres Lebens an Land, wo sie hauptsächlich Feuchtwälder bewohnen und kehren nur zur Fortpflanzung während des Monsuns ins Wasser zurück. Wasserlebensräume sind nicht-austrocknende Weiher und Tümpel sowie Waldbäche. Bei der Paarung umklammert das Männchen das Weibchen von unten her. Es setzt eine Spermatophore, d.h. ein Samenpaket auf dem Boden ab und biegt danach den Hinterleib so zur Seite, dass das Weibchen das Pakte aufnehmen kann. Die Eier haben einen Durchmesser von etwa 5 mm. Sie werden überwiegend an Land in feuchtem Moos abgelegt [2; 3; 7; 8].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet und gilt zumindest gebietsweise als häufig. Sie ist deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2004 nicht als gefährdet eingestuft [7].

Der internationale Handel ist ab dem 26.11.2019 nach CITES-Anhang II geregelt.

Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):

  • Ein Projekt zur Abklärung der Gefährdung dieser Art durch den internationalen Handel wurde im Rahmen des Deutschsprachigen Amphibienschutzprogramms DASP vom VdZ und anderen Zoo-Organisationen unterstützt [5].

Bedeutung für den Menschen

In Myanmar werden die Krokodilmolche als Köder zum Fischen verwendet und in Indien werden sie für die Zwecke der traditionellen Medizin gesammelt [7].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 15 europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Wie Krokodilmolche gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz, siehe ZOOLEX Gallery.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1871 von dem schottischen Zoologen John ANDERSON unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [1]. Bis in die jüngere Zeit wurde Tylototriton verrucosus und T.shanjing nicht klar voneinander abgegrenzt. Heute sind sie als eigenständige Arten erkannt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. FLECK, J. (2010)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. ROWLEY, J. J. L., SHEPERD, C. R., STUART, B. L., NGUYEN, T. Q., et al. (2016)
  6. O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2001)
  7. VAN DIJK, P. P. (2009). Tylototriton verrucosus. The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T59487A11934912. http://www.iucnredlist.org/details/59487/0. Downloaded on 03 December 2017.
  8. ZIEGLER, T., HARTMANN, T., van der STRAETEN, K., KARBE, D. & BÖHME, W. (2008)

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Freigegeben in Schwanzlurche

Estimating the global trade in Southeast Asian newts.


Biological Conservation 199: 96-100. http://dx.doi.org/10.1016/j.biocon.2016.05.001

Abstract:

The global trade in amphibians is widespread, involves hundreds of species, and has been implicated in amphibian population declines. The pet trade is the primary driver for population declines in one Southeast Asian newt species (Laotriton laoensis), and is a known threat tomost of the 13 other knownspecies fromthe region. Despite this, there has been little attempt to assess the impact of collection for the pet trade on Southeast Asian newts.We examined available import data from the US, Europe and Hong Kong, assessed current online trade and surveyed local pet traders within Southeast Asia. Large numbers of Southeast Asian newts are harvested from the wild to meet the demands of the international pet trade, with more than 7500 individual newts imported into the US alone during 2005–2014. Internet trade surveys revealed the global extent of the trade, with Southeast Asian newts for sale as pets in 15 countries throughout Europe, Asia and North America, at between ~ USD30–260 each. The trade in newts within Southeast Asia appears negligible in comparison. Urgent measures are required in order to conserve Southeast Asian newts but the lack of data on the species and number of individuals impacted by the pet trade makes it difficult to monitor and accurately assess its threat. We strongly recommend that all Southeast Asian newts be listed on CITES. This measure should improve monitoring of trade and provides importing countries opportunity to curb trade in species that were illegally harvested, thus helping to safeguard wild populations.

Freigegeben in R

A conservation reassessment of the Critically Endangered, Lorestan newt Neurergus kaiseri (Schmidt 1952) in Iran.

Amphibian and Reptile Conservation 9 (1): 16- 25.

Abstract:

The Lorestan newt (Neurergus kaiseri, Schmidt 1952) is an endemic salamander species to Iran, listed as “Critically Endangered” in the 2006 IUCN Red List due to population declines of 80%, over collection for the pet trade; area of occupancy less than 10 km2, fragmented populations, less than 1,000 adults, and continuing habitat degradation and loss. However, the Red List assessment was limited to surveys only around the type location of N. kaiseri. We conducted a series of field surveys over the previously known region inhabited by N. kaiseri, and over some other areas that appeared to provide suitable habitat for N. kaiseri. Two Iranian provinces of Khuzestan and Lorestan were surveyed with 20 aquatic sites inhabited by N. kaiseri distributed over an area of ~10,000 km² that included 14 new sites, with 11 of these remote from previously recorded sites. We estimate a minimum total population of greater than ~9,000 adult N. kaiseri at the sites we surveyed. The total population of N. kaiseri is certainly considerably greater than 9,000, because we surveyed only a small area of the potential range of N. kaiseri, and because more breeding sites appear during exceptionally wet periods. We consider that N. kaiseri needs greater conservation planning and implementation, habitat and legal protection, and increasing support for the expansion of community conservation programs. Conservation initiatives for N. kaiseri will also benefit many other threatened species including the Iran cave barb (Iranocypris typhlops), spur-thighed tortoise (Testudo graeca), Persian leopard (Panthera pardus ciscaucasica), brown bear (Ursus arctus), Caucasian squirrel (Sciurus anomalus) and saker falcon (Falco cherrug). The information provided by our survey warrants a reassessment of the IUCN Red List conservation status of N. kaiseri. However, to guide this reassessment a conservation action plan should be prepared by the Department of the Environment of Iran, with contributions by Iranian and International experts on all facets of the conservation of Neurergus species especially including the expansion of community conservation programs.

 

mobaraki-biblio

Freigegeben in M
Donnerstag, 14 Juni 2018 10:13

LE, Q. K. & ZIEGLER, T (2003)

First record of the Chinese crocodile lizard from outside of China: Report on a population of Shinisaurus crocodilurus Ahl, 1930 from North-eastern Vietnam.

Hamadryad, Tamil Nadu 27(2): 193 – 199.

Freigegeben in L
Donnerstag, 14 Juni 2018 10:06

Stacheliger Krokodilmolch

Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)

Familie: Salamander und Molche (Salamandridae)

D NT 650

Stacheliger Krokodilmolch

Tylototriton asperrimus • The Black Knobby Newt • Le triton hérissé

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Stacheliger Krokodilmolchs (Tylototriton asperrimus) in Privathaltung in Löwen, Belgien © Henk Wallays. Veröffentlicht unter Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 (CC BY-NC 3.0) license

 

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Approximative Verbreitung des Stacheligen Krokodilmolchs (Tylototriton asperrimus)

 

 

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Der Stachelige Krokodilmolch ist ein in seiner Heimat gefährdeter, recht großer, aber unscheinbar gefärbter Molch, der in europäischen Zoos kaum je gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Angaben zur Körperlänge variieren in der Literatur von 11.5 bis 15 cm, FLECK (2010) erhielt allerdings Tiere, die 21 (Weibchen) bzw. 17 cm (Männchen) lang waren. Der ganze Körper ist bei dieser Art einheitlich schwarz gefärbt [2; 3].

Verbreitung

Südostasien : Hauptsächlich in Zentral- und Südchina, aber auch im Norden von Vietnam [5].

Lebensraum und Lebensweise

Die Art besiedelt temporäre Tümpel in Bambusdickichten und Primärwäldern der Hügelregion in Höhenlagen von 400-1'700 m. Die Eier werden am Tümpelrand an Land abgelegt, die Larven entwickeln sich im Wasser [5].

Gefährdung und Schutz

Dieser Krokodilmolch wird häufig und nicht nachhaltig für den Einsatz in der Traditionellen Medizin gefangen. Ausserdem leidet die Art unter der Zerstörung seines Lebensraums durch die Landwirtschaft und Holzschlag. Er wir deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 als potenziell gefährdet angesehen [5].

Der internationale Handel ist ab dem 26.11.2019 nach CITES-Anhang II geregelt.

Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):

  • Ein Projekt zur Abklärung der Gefährdung dieser Art durch den internationalen Handel wurde im Rahmen des Deutschsprachigen Amphibienschutzprogramms DASP vom VdZ und anderen Zoo-Organisationen unterstützt [5].

  • 2016 förderte das Amphibienschutzprogramm der deutschsprachigen Zooverbände eine Feldstudie über das Vorkommen von Batrachochytrium in vietnamesischen Salamanderpopulationen. Ein Teil der Kosten wurde vom Kölner Zoo übernommen. mehr ...

Bedeutung für den Menschen

Stachelige Krokodilmolche werden getrocknet oder in Alkohol eingelegt als Ersatz für Gecko gekko in der traditionellen chinesischen Medizin als Heilmittel gegen AIDS, Krebs, Asthma, Tuberkulose und Impotenz eingesetzt [5; 6].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz vereinzelt und sporadisch in europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Krokodilmolche sind eine fossil auch in Europa weit verbreitete, heute auf Südostasien beschränkte Gattung der  Salamandridae. Innerhalb der Gattung werden mittlerweile 23 Arten unterschieden. Tylototriton asperrimus wurde 1930 wissenschaftlich beschrieben.

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAM SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. FLECK, J. (2010)
  4. ROWLEY, J. J. L., SHEPERD, C. R., STUART, B. L., NGUYEN, T. Q., et al. (2016)
  5. VAN DIJKk, P.P. et al. (2008). Tylototriton asperrimus. The IUCN Red List of Threatened Species 2008: e.T59482A11932895. http://www.iucnredlist.org/details/59482/0. Downloaded on 03 December 2017.
  6. WAGNER, P. & DITTMANN, A. (2014)

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Freigegeben in Schwanzlurche
Donnerstag, 14 Juni 2018 09:55

Spanischer Rippenmolch

Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)

Familie: Salamander und Molche (Salamandridae)

D NT 650

Spanischer Rippenmolch

Pleurodeles waltl • The Iberian Ribbed Newt • Le pleurodèle de Waltl

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Spanischer Rippenmolch (Pleurodeles waltl) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Approximative Verbreitung des Spanischen Rippenmolchs (Pleurodeles waltl) - reicht in Marokko noch etwas weiter westwärts

 

 

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Spanischer Rippenmolch (Pleurodeles waltl) im Tierpark Chemnitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Spanischer Rippenmolch (Pleurodeles waltl) im Tier- und Ökogarten Peine © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Spanischer Rippenmolch (Pleurodeles waltl) im Tierpark Chemnitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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"Rippenmolch (Pleurodeles Waltlii)". Bild aus aus Brehms Thierleben (1882-1887)

 

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Der Spanische Rippenmolch ist der größte Vertreter seiner Familie in Europa. Er ist recht pflegeleicht, wid häufig in Privathand gehalten wird und gelangt dadurch auch relativ oft in Zoos.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Männchen des spanischen Rippenmolchs werden bis etwa 31 cm, lang, die Weibchen bis 29 cm, die Tiere bleiben aber meist deutlich kleiner. Der Rippenmolch ist schlank und gestreckt gebaut, der Leib trotzdem ziemlich kräftig, der Kopf etwas länger als breit, an der Schnauzenspitze abgestutzt, beim Weibchen sogar flach krötenartig gerundet, der Schwanz messerförmig zusammengedrückt, am Ende stumpf abgerundet und sowohl oben als auch unten mit einem deutlichen Hautkamme versehen. Die Vorderfüße haben vier, die Hinterfüße fünf freie Zehen. Auf dem drüsenreichen, warzigen Oberkörper sind die an den Rumpfseiten in einer Längsreihe stehenden Hauthöcker auffallend. Jeder dieser Höcker trägt das feine, zugespitzte Ende einer freien Rippe, welches der Molch durch Muskeldruck durch die Hauthöcker hindurch spießen kann. Im Frühjahr entwickelt das Männchen Brunstschwielen an den Vorderbeinen, mit deren Hilfe es das Weibchen umklammert [1; 3; 4; 5; 6].

Verbreitung

Mittelmeerraum: Iberische Halbinsel (Spanien, Portugal) und Marokko. In Gibraltar eingeführt [2].

Lebensraum und Lebensweise

Der Spanische Rippenmolch ist stark wasserabhängig. Für die Wissenschaft entdeckt wurde er in tiefen Zisternen, wie sie in Andalusien üblich waren [3]. Oft bleibt er ganzjährig im Wasser, vorzugweise in Weihern, die über 1 m tief sind. Wenn Gewässer austrocknen, versteckt er sich unter Steinen, Wurzeln oder Totholz. Er besiedelt lichte Pinienwälder und Brachland, vorzugsweise in eher tiefliegende Regionen. Über 900 m ist er selten, wurde aber auch schon auf 1'565 Metern über Meereshöhe festgestellt. Der Laich wird in möglichst verkrauteten, stehenden oder langsam fließenden Gewässern abgelegt [1; 2].

Gefährdung und Schutz

Weil die Bestände deutlich abnehmen, wurde die Art aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 als potenziell gefährdete Tierart eingestuft [2].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Der Spanische Rippenmolch ist nach Anhang III der Berner Konvention und, in Spanien, nach nationaler Gesetzgebung geschützt.

Praktische Schutzmassnahmen: Erhalten und Wiederherstellen von Lebensräumen, ex-situ-Zucht und Wiederansiedlung.

Bedeutung für den Menschen

Beliebt bei Hobbyhaltern, ansonsten keine Angaben.

Haltung

Spanische Rippenmolche gehören zu den am einfachsten zu pflegenden Amphibien. Sie benötigen ein möglichst großes Aquarium mit mindestens 70 Liter Inhalt. Bodengrund von etwa 5 cm tiefe, Wasserstand etwa auf 15-20 cm Höhe, mit Wasserpflanzen bepflanzt. Heizung und Filter sind nicht nötig, Wasserwechsel in größeren Zeitabständen. Ein Landteil ist nicht unbedingt erforderlich. Wöchentlich mit Regenwürmern, Nacktschnecken, Insektenlarven oder feinen Streifen aus Rinderherz füttern [5].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 50 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Sechstel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Wie Spanische Rippenmolche gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz, siehe ZOOLEX Gallery.

Taxonomie und Nomenklatur

Die afrikanische Art Pleurodeles poireti wird bisweilen als Unterart von P. waltl angesehen [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAWEB
  2. BEJA, P. (2009). Pleurodeles waltl. The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T59463A11926338. http://www.iucnredlist.org/details/59463/0. Downloaded on 02 December 2017.
  3. BREHM, A. E. (1882-1887)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. NIETZKE, G. (1969)
  6. O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)

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Freigegeben in Schwanzlurche
Donnerstag, 14 Juni 2018 14:49

Kammmolche

Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)

Familie: Echte Salamander (Salamandridae)

D LC 650

Kammmolch

Triturus cristatus • The Warty Newt • Le triton à crête

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Kammmolch-Mann (Triturus cristatus) im Tiergarten Nürnberg © Helmut Mägdefrau, TG Nürnberg

 

 

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Approximative Verbreitung der Kammmolche. Dunkelblau: Triturus cristatus; rot: T. dobrogicus; grün: T. carnifex

 

 

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Kammmolch-Frau (Triturus cristatus) im Tiergarten Nürnberg © Helmut Mägdefrau, TG Nürnberg

 

 

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Kammmolch-Mann (Triturus cristatus) © Kurt Grossenbacher, Naturhistorisches Museum Bern

 

 

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Kammmolch-Larve (Triturus cristatus) im Tiergarten Nürnberg © TG Nürnberg (Pressefoto)

 

 

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Kammmolch-Mann (Triturus cristatus) im Alpenzoo Innsbruck © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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"Kammmolch (Triton cristatus)". Bild aus aus Brehms Thierleben (1882-1887).

 

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Kammmolche sind die größten einheimischen Schwanzlurche. Da sie den größeren Teil des Jahres im Wasser verbringen, sind sie für die Besucher leicht sichtbar. Aus diesem und zoopädagogischen Gründen werden sie recht oft im Zoo gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Kammmolch wird (12-)14-16 cm lang, Weibchen bis 18 cm. Der Kopf ist nicht sehr breit und hat ein abgerundetes Maul. Das Auge hat eine goldgelbe Iris. Der Rumpf wirkt nicht allzu massig. Der seitlich zusammengedrückte, oben und unten mit Flossensäumen versehene Schwanz ist so lang wie Kopf und Rumpf oder nur wenig kürzer. In der Wassertracht haben die Männchen einen hohen, stark gezackten Kamm, der deutlich vom oberen Schwanzflossensaum abgetrennt ist. Sie sind dann oberseits dunkelbraun bis fast schwarz gefärbt mit runden dunkeln Flecken sowie weißen Tupfen an Kopfseiten und Flanken. Der Bauch ist gelb oder orange mit dunkeln Flecken. Die Weibchen haben keinen Kamm, sind aber ähnlich gefärbt wie die Männchen [3; 6; 7].

Verbreitung

Europa: Der Kammmolch ist weit verbreitet von den Britischen Inseln bis Russland. Er fehlt auf der Iberischen Halbinsel: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Großbritannien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Moldawien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland [2]. Der Alpen- und der Donau-Kammmolch schließen südlich an.

Lebensraum und Lebensweise

Lebensraumansprüche: Saubere, nährstoffarme Höhlengewässer, Quellen und Bäche. Landlebensraum sind feuchte Wälder und Schluchten, meistens weniger als 220, bisweilen bis 500 m oder mehr vom Laichgewässer entfernt.

Biologie: Kammmolche treffen im März oder April im Laichgewässer ein. Nach der erfolgreichen Aufnahme der Spermatophoren legt das Weibchen rund 200 Eier einzeln an Wasserpflanzen ab. Etwa die Hälfte der Eier stirbt ab, aus den übrigen schlüpfen nach etwa zwei Wochen die mit äußeren Kiemen versehenen Larven. Bis zur Metamorphose dauert es je nach Temperatur weitere 2-4 Monate. Mit 2-3 Jahren werden die Molche geschlechtsreif. Sie können ein Alter von bis zu 17 Jahren erreichen [6].

Gefährdung und Schutz

Zwar ist Triturus cristatus manchenorts ausgestorben oder selten geworden, aber die Art ist nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 weltweit nicht gefährdet. Dasselbe gilt für den Alpenkammmolch, während der Donau-Kammmolch als potenziell gefährdet gilt [2]. In Deutschland, Österreich und der Schweiz je nach Region und Art gefährdet bis vom Aussterben bedroht, in Liechtenstein stark gefährdet [5; 6].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Der Kammmolch fällt unter Anhang 2 der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume und ist in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) aufgeführt.

Praktische Schutzmaßnahmen: Bäche, die unterirdisch in Rohren fließen, wieder oberirdisch offen fließen lassen und Renaturieren von Bächen, Vermeiden von Biozid- und Düngereintrag, Gewährleistung von Restwassermengen bei Quellfassungen, Ersetzen von Nadelholzmonokulturen durch Mischwald. Schutz der Wanderzüge vor Straßenverkehr.

Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):

  • Der Tiergarten Nürnberg hat 2007 hinter den Kulissen Gewässer für Kammmolche angelegt und danach Jungtiere aus eingesammeltem Laich oder eigener Zucht aufgezogen, um sie im Zoo oder in dessen Umgebung wiederanzusiedeln.

Ferner profitieren Kammolche von Schutzmaßnahmen der Zoos zugunsten der einheimischen Amphibien allgemein, namentlich von der Anlage und Pflege von Laichgewässern inner- und außerhalb der Zoos, z.B:

Bedeutung für den Menschen

In Teilen der ehemaligen Sowjetunion werden Kammmolche in großer Zahl für den Heimtierhandel gefangen [2]. Im übrigen Europa spielt er nur noch eine Rolle in der Umweltbildung.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Vertreter der Artengruppe werden in rund 40 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. In einzelnen Zoos hat es wildlebende Populationen.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Kammmolch wurde bereits 1764 von Francois-Alexandre DE GARSAULT in seinem in Paris erschienenen Werk über medizinisch andwendbare Tiere und Pflanzen als "Lacertus aquatilis" beschrieben. Übernommen wurde dann aber die vom österreichische Arzt und Naturforscher Josephus Nicolaus LAURENTI 1768 vergebene Bezeichnung "Triton cristatus". Nach etlichen Umwegen landete er 1918 in der Gattung Triturus und heißt seitdem Triturus cristatus.

Bis vor wenigen Jahrzehntenn wurden der Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex) und der Donau-Kammmolch (Triturus dobrogicus) als Unterarten des heute auch als "Nördlicher" Kammmolch bezeichneten Triturus cristatus angesehen [4; 6]. Der Alpenkammmolch kommt im Tessin, in Teilen Österreichs und im Berchtesgadener Land vor. Der Donau-Kammmolch im Einzugsgebiet der Donau ab Niederösterreich.

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. ARNTZEN, J. W. et al. (2009). Triturus cristatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T22212A9365894. http://www.iucnredlist.org/details/22212/0. Downloaded on 01 December 2017. Ferner separate Datenblätter für Alpen- und Donau-Kammmolch.
  3. BREHM, A. E. (1882-1887)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. KÜHNIS, J. (2011)
  6. MEYER et al. (2009)
  7. NIETZKE, G. (1969)

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Dienstag, 24 Oktober 2017 14:03

Zagros-Molch

Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)

Familie: Salamander und Molche (Salamandridae)


D CR 650

Zagros-Molch

Neurergus kaiseri • The Kaiser's Spotted NewtLe triton Empereur

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Zagrosmolch (Neurergus kaiseri) im Zoo Breslau © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Approximative Verbreitung des Zagros-Molchs (Neurergus kaiseri)

 

 

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Zagrosmolch (Neurergus kaiseri) in Privathaltung © Peter Janzen, DGHT

 

 

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Zagrosmolch (Neurergus kaiseri) mit Jungtier © DASP (2012)

 

 

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Lebensraum des Zagros-Molchs (Neurergus kaiseri) © Robert Browne, Zoo Antwerpen

 

 

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In der Hütte lebt ein vom Umweltministerium als Molchwächter verpflichteter Einheimischer mit seiner Familie © Robert Browne, Zoo Antwerpen

 

 

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Eine der Quellen, wo Zagros-Molche gefunden wurden © Robert Browne, Zoo Antwerpen

 

Weitere Bilder auf BioLib

 

Der Zagros-Molch ist eine äußerst attraktiv gefärbte, in seiner Heimat gefährdete Art, die sich relativ leicht züchten lässt und bereits ziemlich häufig in europäischen Zoos zu sehen ist.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Länge von 13 cm ist der Zagros-Molch der kleinste Vertreter der Gattung Neurergus. Es ist kontrastreich weiß/gelb/orange und schwarz gefärbt [1].

Verbreitung

Mittlerer Osten: Südliches Zagros-Gebirge in der im Südwesten Irans gelegenen Provinz Chusistan [4].

Lebensraum und Lebensweise

Der Zagros-Molch lebt in einer gebirgigen, nur spärlich mit Vegetation bewachsenen Halbwüste, deren Grundwasserspiegel aufgrund der bis heute andauernden, großen geologischen Veränderungen des Gebiets sehr tief liegt. Die Temperaturen erreichen im Sommer über längere Perioden mehr als 40°C über Grund und der kaum beschattete Boden heizt sich extrem auf. Es verwundert daher, dass Neurergus kaiseri unter diesen Bedingungen überhaupt überleben konnte.

Gefährdung und Schutz

Die Art wurde 2006 und 2009 als stark bedroht taxiert, in der Annahme, dass sie ein kleines Verbreitungsgebiet habe, der Lebensraum stark fragmentiert sei und, obwohl es keine konkreten Bestandesschätzungen gab, der Bestand innerhalb von zehn Jahren um über 80 % abgenommen habe. Als Folge intensivierter Feldforschung wurde 2016 eine Rückstufung in die Kategorie "Gefährdet" vorgenommen, obwohl die Bestände anscheinend nach wie vor abnehmen [4].

Der internationale Handel ist seit 2010 nach CITES-Anhang I eingeschränkt.

Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):

  • In Iran wurde im Jahr 2011 mit finanzieller Unterstützung des Sedgwick County Zoos (USA) eine Überwachung der bekannten Bestände, Abklärungen zur Ermittlung der tatsächlichen Verbreitung der Art, Untersuchungen zur Morphologie und eine Sammlung von DNS-Proben durchgeführt. Die DNS-Proben wurden an der Universität von Gent unentgeltlich untersucht. Ein Doktorand führte im Rahmen eines Stipendiums der Universität Kunming (China) eine Arbeit zur Populationsgenetik von Neurergus kaiseri durch.

  • 2016 unterstützte der Amphibienfonds der deutschsprachigen Zooverbände das Projekt eines Forschers der Zechnischen Universität Isfaha über die Verbreitung des Zagros-Molches und Faktoren, die dessen Verteilung bestimmen. Im Laufe der Studie wurden sowohl der Einfluss von Landschaftselementen auf die genetische Struktur und den Austausch der Populationen erforscht als auch geeignete potenzielle Lebensräume identifiziert. mehr ...

Weitere Schutzmaßnahmen:

Das iranische Umweltministerium hat Personen aus der lokalen Bevölkerung bezeichnet, die bei Bestandeserhebungen mitwirken und sich um den Schutz der Art kümmern. Die Errichtung von Schutzgebieten wird gegenwärtig geprüft. Biologiestudenten kontrollieren die Tierhandlungen in Teheran, um zu verhindern, dass Zagros-Molche in den Verkauf gelangen.

Untersuchungen im Jahr 2011 [6] haben bereits zu zwei neuen Fundstellen, rund 70 km nordwestlich des bekannten Artareals geführt. Eine dieser Fundstellen besteht aus einem Bach, wo auf 400 m Länge über 250 erwachsene Zagros-Molche festgestellt wurden, ferner aus drei Quelltümpeln, in denen größenordnungsmäßig je 50 Molche leben. Ein umfassenderer Survey [5] ergab an 20 Fundstellen über 9'200 erwachsene Zagros-Molche. Von den Fundstellen waren 14 bis zum Jahr 2013 nicht bekannt. Sie verteilten sich über ein Areal von gegen 9'000 km², was etwa der Fläche Kärntens entspricht. Offensichtlich findet eine Nutzung für den Heimtierhandel innerhalb Irans statt. Es wurden aber keine Anzeichen gefunden, dass dadurch der Bestand geschädigt wird. Trotzdem fordern die Autoren ein umfassendes Schutz- und Nutzungskonzept, von dem auch andere Arten profitieren sollten.

Bedeutung für den Menschen

Zagros-Molche werden illegal gesammelt und gelangen auf den iranischen Heimtiermarkt. Von 2011-2015 soll es sich um 2,359 Individuen gehandelt haben [4]. Die einzigen Exemplare, die von 2010-2016 im internationalen Handel registriert wurden, waren 10 Nachzuchttiere, die 2012 aus Österreich exportiert wurden [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 30 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Zuchtprogramm: Der Zagrosmolch ist eine Art des Erhaltungszuchtprogramms der Zoos und Privathalter im deutschsprachigen Raum (DASP) [2].

Taxonomie und Nomenklatur

Der Zagros-Molch wurde erst 1952 von dem amerikanischen Herpetologen Karl Patterson SCHMIDT beschrieben.

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAWEB
  2. BARTSCH, P. & JANZEN, P. (2014)
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. IUCN SSC Amphibian Specialist Group. 2016. Neurergus kaiseri. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T59450A49436271. http://www.iucnredlist.org/details/59450/0. Downloaded on 02 December 2017.
  5. MOBARAKI, A., AMIRI, M., ALVANDI, R., TEHRANI, M.E., KIA, H.Z., KHOSHNAMVAND, A., BALI, A., FOROZANFAR, E. & BROWNE, R.K. (2014)
  6. SCHNEIDER, C. & SCHNEIDER, W. (2011)

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Der natürliche Lebensraum des Zagros-Molchs: Gebirgsweiher in Lorestan, Iran. Bild Asghar Mobaraki

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Freigegeben in Schwanzlurche
Donnerstag, 14 Juni 2018 14:03

Feuersalamander

Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)

Familie: Echte Salamander (Salamandridae)

D LC 650

Feuersalamander

Salamandra salamandra • The Fire Salamander La salamandre tâchetée

Der Feuersalamander war der Lurch des Jahres 2016

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Feuersalamander (Salamandra salamandra) im Tiergarten Schönbrunn @ Daniel Zupanc, TG Schönbrunn

 

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Approximative Verbreitung des Feuersalamanders (Salamandra salamandra)

 

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Verbreitung von Feuer- (S. salamandra - schwarz) und Alpensalamander (S. atra - rot) sowie Überlappung der beiden arten (dunkelblau) in der schweiz. Weiß 0 Nachweise von 1992. Quelle: CSCF & KARCH, swisstopo

 

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Feuersalamander (Salamandra. salamandra) im Forschungsmuseum Koenig, Bonn © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Feuersalamander (Salamandra salamandra) im Opel-Zoo, Kronberg Martin Becker, Opel-Zoo

 

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Feuersalamander (Salamandra salamandra) im Natur- und Tierpark Goldau @ NTP Goldau

 

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Feuersalamander (Salamandra salamandra) im Tiergarten Schönbrunn @ Daniel Zupanc, TG Schönbrunn

 

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Feuersalamander (Salamandra salamandra) im Wildpark Eekholt @ Wildpark Eekholt

 

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Feuersalamanderlarve (Salamandra salamandra), Nachzucht Anfang Juli im Natur- und Tierpark Goldau @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Oviedo-Feuersalamander (Salamandra salamandra bernadezi) in Privathaltungt @ Peter Janzen, DGHT

 

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Portugiesischer Feuersalamander (Salamandra salamandra gallaica)im Tierpark Chemnitz @ Klaus Rudloff, Berlin

 

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Italienischer Feuersalamander (Salamandra salamandra gigliolii) in Privathaltungt @ Klaus Rudloff, Berlin

 

402 007 011 002 salamandra salamandra BREHM
"Salamander (Salamandra maculosa)".Bild aus aus Brehms Thierleben (1882-1887)

 

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Der Feuersalamander ist eine attraktiv gezeichnete einheimische Art, die auch zoopädagogisch Einiges hergibt. Es wird deshalb in Zoos häufig gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Feuersalamander erreichen eine Gesamtlänge von 14-17 cm, selten bis 20 cm. Frisch metamorphosierte Jungtiere haben eine Länge von 4.5-6.5 cm. Die Augen sind groß und hervorstehend, die Parotisdrüsen sind groß und nierenförmig. Der im Querschnitt runde Schwanz ist kürzer als Kopf und Rumpf. Schwimmhäute sind keine vorhanden. Die Haut ist drüsenreich, lackschwarz und hat oberseits ein unverkennbares Flecken- oder Bändermuster. Die Männchen haben einen stärker gewölbten Kloakenwulst und längere Vorderbeine als die Weibchen. [1; 4; 6; 7; 8].

Verbreitung

Europa: Weit verbreitet von Spanien bis zur Ukraine. Fehlt auf den britischen Inseln und in Nordeuropa. Als Grund für Verbreitungslücken im Alpenraum werden ein Konkurrenzausschluss bzw. eine Nischentrennung zwischen Feuer- und Alpensalamander (Salamandra atra) vermutet [5; 6; 9].

Albanien, Andorra, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kosovo, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Montenegro, Niederlande, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ukraine, Ungarn [5].

Lebensraum und Lebensweise

Der Feuersalamander benötigt saubere, nährstoffarme Höhlengewässer, Quellen und Bäche. Landlebensraum sind feuchte Wälder und Schluchten bis 500 m oder mehr vom Laichgewässer entfernt, die Tiere nutzen eine Fläche von mehreren Hektaren [6].

Nach der Metamorphose lebt der Feuersalamander meistens an Land, wo sich die Tiere hauptsächlich von Landschnecken, Gliederfüßlern und Regenwürmern ernähren und während des Sommerhalbjahrs auch paaren. Die 10-30 Eier entwickeln sich im Körper des Weibchen. Dort schlüpfen auch die Larven . Diese verhalten sich im Mutterleib oft kannibalisch und fressen kleinere Geschwister oder Eier auf. Die überlebenden, bereits mit Vorder- und Hinterbeinen versehenen Larven werden dann nach einer Tragzeit von etwa 8 Monaten meist im März/April von der Mutter direkt ins Laichgewässer abgesetzt. Bei der Geburt sind die Jungen etwa 3 cm lang und verfügen über deutlich sichtbare Kiemenäste. Ihre weitere Entwicklung bis zur Metamorphose dauert je nach Temperatur und Nahrungsangebot 3 bis 6 Monate. Die Nahrungs besteht aus Bachflohkrebsen, Eintags- und Köcherfliegenlarven. Die Geschlechtsreife wird mit 2-4 Jahren erreicht. Das Höchstalter liegt bei etwa 20 Jahren [4; 6; 8].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist hat eine weite Verbreitung und mutmaßlich einen großen Bestand. Nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 gilt sie daher weltweit nicht als gefährdet [5]. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist sie in manchen Regionen gefährdet, in Hessen, Sachsen und Tirol als stark gefährdet eingestuft. In Liechtenstein ausgestorben [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Der Feuersalamander ist nicht in den Anhängen der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) aufgeführt.

Praktische Schutzmaßnahmen: Bäche, die unterirdisch in Rohren fließen, wieder oberirdisch offen fließen lassen und Renaturieren von Bächen, Vermeiden von Biozid- und Düngereintrag, Gewährleistung von Restwassermengen bei Quellfassungen, Ersetzen von Nadelholzmonokulturen durch Mischwald. Schutz der Wanderzüge vor Straßenverkehr.

Zoogestützte Schutzprojekte (Beispiele):

  • Die Bestände des Feuersalamanders haben unter der aus Ostasien eingeschleppten Pilzerkrankung Batrachochytrium salamandrivorans zu leiden. Wo die Seuche zuschlägt, liegt die Sterblichkeit im Freiland bei 100%. Erkrankte Tiere können aber behandelt und bis zur Lösung des Problems in Menschenobhut erhalten werden. Citizen Conservation, ein Netzwerk von hauptberuflichen und privaten Tierhaltern, versucht deshalb seit 2018, möglichst viele lokale Varianten des heimischen Feuersalamanders durch eine koordinierte Erhaltungszucht für die Nachwelt erhalten werden können. 2021 förderte der Zoo Ausburg das Programm erstmals mit einem Betrag von 5'000 €.

  • Der Österreichische Zooverband und seine Mitglieder unterstützen ein Projekt zur Abklärung des Vorkommens des Hautpilzes Batrachochytrium salamandrivorans beim Feuersalamander und anderen Schwanzlurchen in Österreich. mehr ...

Feuersalamander profitieren auch von Schutzmaßnahmen der Zoos zugunsten der einheimischen Amphibien im Freiland, namentlich von der Anlage und Pflege von Laichgewässern inner- und außerhalb der Zoos, z.B:

Bedeutung für den Menschen

Der Feuersalamander ist unter den Amphibien eine der sagenumwobensten Arten. Seine Immunität gegen Feuerverletzung und seine Giftigkeit bewog Schriftsteller und Gelehrte der alten Zeiten zu fantasierechen Geschichten. BREHM [2] zitiert dazu Folgendes: "Unter allen giftigen Thieren sind die Salamander die boshaftesten. Andere verletzen nur einzelne Menschen und tödten nicht mehrere zugleich - ganz abgesehen davon, daß die Giftthiere, welche einen Menschen verwundet haben, umkommen und von der Erde nicht wieder aufgenommen werden - der Salamander hingegen kann ganze Völker vernichten, falls diese sich nicht vorsehen. Wenn er auf einen Baum kriecht, vergiftet er alle Früchte, und wer davon genießt, stirbt vor Frost; ja, wenn von einem Holze, welches er nur mit dem Fuße berührt hat, Brod gebacken wird, so ist auch dieses vergiftet, und fällt er in einen Brunnen, das Wasser nicht minder. Doch wird dieses so giftige Geschöpf von einigen anderen Thieren gefressen, so z.B. von den Schweinen, und es ist wahrscheinlich, daß sein Gift vorzüglich durch solche Thiere gedämpft wird, denen er zur Nahrung dient. Wäre begründet, was die Magier vorgeben, daß sie gewisse Theile des Salamanders als Mittel wider Feuersbrünste vorschlagen, weil es das einzige Thier ist, welches das Feuer auslöscht, so würde Rom längst einen solchen Versuch gemacht haben." Dass er von diesen Geschichten nicht viel hält, geht aus seiner Feststellung hervor, dass noch zu Ende des vorigen Jahrhunderts eine Frau versucht hätte, ihren Gatten vermittels eines Salamanders, dessen Fleisch sie der Speise beigemengt hatte, zu vergiften, der Mann aber nach genossener Speise keine andere Wirkung als die der Sättigung verspürt hätte.

Mehr dazu auch unter www.feuersalamander.ch.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art bzw. einzelne Unterarten werden in über 90 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich gegen die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Manche Zoos (namentlich Chemnitz) halten mehrere Unterarten. Für Details siehe Zootierliste. In einzelnen Zoos hat es wildlebende Populationen.

Wie Feuersalamander gehalten werden (Beispiel):

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Es wurden die folgenden Unterarten beschrieben (in europäischen Zoos gehaltene Unterarten fett) [1]:

  • Salamandra salamandra alfredschmidti Köhler & Steinfartz, 2006
  • Salamandra salamandra almanzoris Müller & Hellmich, 1935
  • Salamandra salamandra bejarae Wolterstorff, 1934
  • Salamandra salamandra bernardezi Wolterstorff, 1928
  • Salamandra salamandra beschkovi Obst, 1981
  • Salamandra salamandra crespoi Malkmus, 1983
  • Salamandra salamandra fastuosa Schreiber, 1912
  • Salamandra salamandra gallaica Seoane, 1884
  • Salamandra salamandra gigliolii Eiselt & Lanza, 1956
  • Salamandra salamandra longirostris Joger & Steinfartz, 1994
  • Salamandra salamandra morenica Joger & Steinfartz, 1994
  • Salamandra salamandra salamandra (Linné, 1758)
  • Salamandra salamandra terrestris Lacépède, 1788
  • Salamandra salamandra werneri Sochurek & Gayda, 1941
 

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAWEB
  2. BREHM, A. E. (1882-1887)
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. KÜHNIS, J. (2011)
  5. KUZMIN, S. et al. (2009). Salamandra salamandra. The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T59467A11928351. http://www.iucnredlist.org/details/59467/0. Downloaded on 02 December 2017.
  6. MEYER et al. (2009)
  7. NIETZKE, G. (1969)
  8. O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)
  9. WERNER, P. (2011)

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