Saiga-Antilopen (Saiga tatarica) im Kölner Zoo: tiergärtnerische Erfahrungen und Beobachtungen.

Z. Kölner Zoo 59. 135-149.

Zusammenfassung:

Die Saiga (Saiga tatarica) ist eine stark bedrohte Antilopenart aus den Steppen und Halbwüsten Asiens, die aktuell von keinem Zoo außerhalb Kasachstans mehr gehalten wird. Die ehemalige Haltung und Zucht dieser außergewöhnlichen Antilope im Kölner Zoo von 1976 bis 2009 ist Gegenstand dieses Artikels. Es ist eine Rückschau auf den durchaus schwierigen Charakter der Tiere und ihre Anforderungen an die Tierpflege. Die Daten zu Leben und Zucht der Saigas in Köln haben sehr interessante Informationen zutage gebracht. Hervorzuheben sind die unterschiedliche Dauer der Tragzeit bei einzelnen Jungtieren und Zwillingen und vor allem das im Vergleich zum Freiland geringere Auftreten von Zwillingsgeburten im Kölner Zoo. Ebenfalls genaue Daten zum maximalen Alter und zur Fortpflanzung bei Saigas mit exakt bekanntem Alter. Solche Beobachtungen sind in der Form nur im Zoo möglich und ergänzen Daten aus dem Freiland. Es unterstreicht einmal mehr die einzigartige Möglichkeit und Bedeutung von Beobachtungen und Forschungen im Zoo.

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Montag, 09 April 2018 14:16

BANNIKOV, A.G. (1963)

Die Saiga-Antilope.

143 Seiten, 54 Abbildungen. Umfangreiches Literaturverzeichnis. Ins Deutsche übertragen von Dipl. Biol. Renate Angermann.
Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 320. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg-Lutherstadt.

2004 erschien eine 2. unveränderte Auflage bei Westarp-Wiss, Hohenwarsleben. ISBN-10: 3-89432-735-9; ISBN-13: 978-3-89432-735-4.

Inhalt:

Die Saiga-Antilope (Saiga tatarica), die in früherer Zeit die gesamte Steppenzone Europas besiedelte, ist heute auf ein Areal beschränkt, das von den Kalmücken- und Kirgisensteppen bis zur Mongolei reicht. Vor Jahrhunderten waren die Saigas in unübersehbaren Herden verbreitet. Durch rücksichtslose unkontrollierte Bejagung waren sie jedoch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrem Bestand derartig zurückgegangen, daß intensive Schutzmaßnahmen ergriffen werden mußten. In einer langen Einzelentwicklung haben sich typische Merkmale herausgebildet, die eine weitgehende Anpassung dieser ausgesprochenen Schnelläufer, die sich in großen Herden fortbewegen, an das Leben in Steppen und Staubhalbwüsten darstellen. Gegenüber anderen Hornträgern ist eine Abänderung der Anatomie des Kopfskeletts eingetreten. Der Nasenvorhof hat sich zu einem beweglichen Rüssel entwickelt, der den Atemwegen als Staubschutz vorgelagert ist. In weiten jahreszeitlichen Wanderungen sucht die Saiga die klimatisch am günstigsten beeinflußten Lebensbedingungen zu nutzen. Strenge Winter mit Schneestürmen und lange anhaltender verharschter Schneedecke haben oft ein Massensterben der Saiga-Antilope zur Folge. Doch durch verschiedene Faktoren, die als Anpassung an solche Katastrophen angesellen werden können, ergänzen sich die Bestände in kurzer Zeit wieder. In der Gegenwart stellen die Saiga-Herden, die durch die staatlich gelenkte Jagdwirtschaft und Hege wieder erheblich zugenommen haben, einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx