Donnerstag, 20 Juli 2023 07:00

POLOTZEK, M. & SCHWARZENBERGER, F. (2023)

Non-invasive reproductive monitoring in rounf-eared elepehant shrews (Macroscelides proboscideus).

Nicht-invasives Monitoring von Sexualhormonmetaboliten bei Kurzohrrüsselspringern (Macroscelides proboscideus).

Zool. Garten N. F. 91 (2023): 1-7. doi:10.53188/zg0011

Volltext:

Zusammenfassung:

Die Zucht von Rüsselspringern ist kompliziert und bislang nur sporadisch erforscht. Daher wurde die tägliche Ausscheidung von fäkalen Östrogen- und Progesteronmetaboliten bei Kurzohrrüsselspringern (Macroscelides proboscideus) (n = 6) über einen Zeitraum von bis zu vier Moanten mittels Enzymimmunoessay (EIA) analysiert. ...

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Reproduction in the round-eared elephant shrew (Macroscelides proboscideus) in the southern Karoo, South Africa.

Journal of Zology 240(2): 233-243. https://doi.org/10.1111/j.1469-7998.1996.tb05282.x

Abstract:

Reproduction in round-eared elephant shrews occurred throughout the year. Male round-eared elephant shrews were spermatogenically active, with spermatozoa stored in the cauda epididymes, throughout the year. Pregnant females occurred in all months except March and May and there was a decline in the occurrence of pregnancies during early winter (March-July). This tendency towards seasonality of pregnancies was mirrored by the appearance of juveniles, with 77% of all young animals caught between September and February. Bone calcium concentrations were significantly lower during the dry winter than during summer. From October onwards (the beginning of the wet season), bone calcium concentrations increased, reaching high levels in December which were maintained until April. This increase in bone calcium concentrations coincided with the rainy season and with an increase in the intake of herbage, and during this period 60% of all pregnancies occurred. We conclude that the ability of the round-eared elephant shrew to vary its diet may allow some individuals to breed throughout the year. The reduction in the occurrence of pregnancies in early winter probably ensures that few births occur when bone calcium concentrations are low.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:02

OLBRICHT, G. (2009)

Aspects of the Reproductive Biology of Sengis (Macroscelidea) in general and the Postnatal Development of the Short-eared Sengi (Macroscelides proboscideus) in particular.

Dissertation Dr. rer.nat.

133 Seiten, 31 Abbildungen, 11 Tabellen, 4 Anhänge

Fachbereich Biologie und Geographie an der Universität Duisburg-Essen (Betreuer: Prof. Dr. H.Burda) und
Zoologischer Garten Wuppertal (Direktor: Dr. Ulrich Schürer)

Voller Text

Zusammenfassung:

Rüsselspringer oder Elefantenspitzmäuse (Macroscelidea) werden seit mehr als einem Jahrhundert wissenschaftlich untersucht, jedoch sind Informationen zu ihrer Biologie lückenhaft und zusammenhanglos. Die Fortpflanzungsbiologie von Rüsselspringern wird am besten im Kontext zu ihrer Evolutionsgeschichte verständlich. Ihre Phylogenie war lange Gegenstand von Spekulationen und Kontroversen. Diese Arbeit hat zum Ziel, Erkenntnisse aus der Molekulargenetik mit morphologischen Methoden zu unterstützen und somit zu einem besseren Verständnis ihrer Stammesgeschichte beitragen. Rüsselspringer gehören zu den Afrotheria, einer Gruppe von endemischen afrikanischen Säugetieren. Diese Verwandschaftsbeziehungen fanden hier besondere Berücksichtigung.

Kapitel 1 faßt das bisherige Wissen über Aspekte der Fortpflanzungsbiologie der Ordnung Macroscelidea zusammen. Einige Charakteristika sind für Kleinsäuger ungewöhnlich. Zu wichtigen Reproduktionsparametern zählt, dass Rüsselspringer Nestflüchter sind und monogam leben. Daneben sind einige Arten zu Polyovulation und post-partum- Östrus befähigt. Während ihrer relativ langen Lebensdauer erreichen sie eine bemerkenswerte Geburtenrate.

In den Kapiteln 2 und 3 wandte ich morphologische Methoden zur Untersuchung phylogenetischer Verwandschaftsbeziehungen an. Morphologische Meßpunkte wie die Position von Penis und Zitzen wurden festgelegt. Die Position des Penis diente der Unterscheidung der Gattungen Petrodromus und Macroscelides, jedoch nicht zu oder zwischen den anderen Gattungen. Dieses Ergebnis bestätigt neuere taxonomische Schlussfolgerungen zur weniger engen Verwandtschaft dieser beiden Taxa. Die Lage der Zitzen führte zur taxonomischen Unterscheidung von 3 der 4 Gattungen, zwischen Elephantulus und Macroscelides besteht kein bedeutsamer Unterschied. Nur bei den beiden Arten Petrodromus tetradactylus und Elephantulus rozeti wurden beim Männchen Zitzen gefunden, was Ergebnisse neuerer Untersuchungen zur engen Verwandschaft dieser beiden Taxa bestätigte. Die Anordnung der Zitzen definierte ich für alle 4 Gattungen in einer gattungsspezifischen Formel, wobei zwischen antebrachialer, abdominaler und inguinaler Position unterschieden wurde. Kein Rüsselspringer zeigte dorsolaterale Zitzen, wie sie bei der Felsenratte (Petromus typicus) bekannt sind.
Das Milchdrüsengewebe einer männlichen und weiblichen Rüsselratte (P. tetradactylus) wurde mit verschiedenen histologischen und histo-chemischen Methoden in Kapitel 4 untersucht. Die Egebnisse ergaben beim Männchen eine funktionsfähige Milchdrüse mit aktivem Milchgewebe. Die Drüsenendstücke unterschieden sich geschlechtsspezifisch. Beim Weibchen fanden sich typische Drüsenendstücke, Milchgänge sowie Milchsinus und Zitzenkanal. Die Drüsenendstücke des Weibchens befanden sich in der Drüsenperipherie, die des Männchens im Bindegewebe der Zitze. Die Funktion von Milchdrüsengewebe bei der männlichen Felsenratte bleibt unklar, da sich bei keiner Rüsselspringerart die Männchen an der Jungenaufzucht beteiligen. Apokrine Duftdrüsen wurden bei beiden Geschlechtern an der Zitzenbasis gefunden, was die große Bedeutung der olfaktorischen Kommunikation für Rüsselspringer unterstreicht.

Die Kapitel 5 und 6 beschäftigen sich mit post-natalem Wachstum. In Kapitel 5 wurden Körpermaße wie die Längen von Kopf-Rumpf, Ohr, Schnauze, Fibrissen, Schwanz und Hinterfuß sowie das Körpergewicht post-mortem bei zoogeborenen Kurzohr-Rüsselspringern (Macroscelides proboscideus) verschiedenen Alters vermessen und mit Hilfe des Gompertz-Wachstumsmodells analysiert. Dabei konnten erhebliche Unterschiede beim Wachstum der verschiedenen Körpermaße im Hinblick auf die Wachstumskonstante (K) und den Zeitpunkt des schnellsten Wachstums (I) festgestellt werden. Bei Fibrissen und Schnauze konnte generell das schnellste Wachstum verzeichnet werden, beim Ohr das langsamste. Die Annäherung an die Asymptote (A) für die adulte Länge von Schwanz und Ohr, sowie für das Adultgewicht zeigte sich in Anwendung des Wachstumsmodells später als es der sigmoidale Kurvenverlauf der direkten Meßwerte vermuten ließ. Der Hinterfuß erreichte seine Adultlänge früher als die anderen Körperteile, für die Adultmaße ungefähr beim Einsetzen der Geschlechstreife (ca. 45. Lebenstag) ermittelt wurden. Keine Signifikanz konnte für geschlechtsspezifischen Dimorphismus der im Modell ermittelten geschätzten Adultmaße festgestellt werden.

Die tägliche individuelle Gewichtszunahme von zoolebenden Kurzohr-Rüsselspringern von den ersten Lebenstagen an bis ins Erwachsenenalter war Gegenstand der Untersuchung in Kapitel 6. Die Ergebnisse des vorherigen Kapitels konnten auf der Grundlage von kompletten Meßreihen der Gewichtsentwicklung überprüft und mit Hilfe des Gompertz-Modells analysiert werden. Die Wachstumsparameter K, I und A wurden mit Aspekten der Fortpflanzungsbiologie von Rüsselspringern in Zusammenhang gesetzt und konnten gleichzeitig mit den für andere Arten aus der Literatur bekannten gleichen Wachstumsparametern verglichen werden. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen bezüglich Wachstum oder Adultmaß beim Körpergewicht. Das Ergebnis für das Erreichen des Adultgewichtes entsprach mit 45 Tagen dem Ergebnis des vorherigen Kapitels.

Summary:

Sengis have been studied for more than a century but information on their biology is still scattered. The reproductive biology of sengis is best understood in the context of their evolutionary history. Their phylogeny has long been the subject of much speculation and controversy. This thesis aims to consolidate molecular findings of other studies with morphological methods and thus, to contribute to a better understanding of their phylogeny. Sengis are members of the Afrotheria, an African clade of mammals, and particular attention was paid in this study to their relationships to other afrotheres.

Chapter 1 summarizes the knowledge on reproductive parameters across the order Macroscelidea from the literature. Various reproductive characteristics are unusual for a small mammal. The most important traits in the life history of sengis in terms of reproduction are precociality and monogamy as well as the ability of some species to poly-ovulate and to perform post-partum oestrus. Further, they have a very long lifespan with high fecundity rates.

In chapters 2 and 3 I apply morphological methods to investigate phylogenetic relationships. Morphological landmarks such as the position of penis and teats were defined. The position of the penis is of utility in distinguishing between the genera Petrodromus and Macroscelides, but not between any other genera of sengi, supporting recent taxonomic conclusions regarding the relationship of these two taxa. Teat position is useful in taxonomic distinction among the three of the four genera, only between Macroscelides and Elephantulus there was no difference. Only in two species teats were found on males: Elephantulus rozeti and Petrodromus tetradactylus but not on other species examined. This supports the recent taxonomic conclusions regarding the relationship of these two taxa. The arrangement of teats was determined in a formula for each genus which distinguishes between antebrachial, abdominal and inguinal regions. No sengi exhibited teats situated dorsolaterally to the extent of those in rock-dwelling mammals such as Petromus typicus.

In chapter 4 mammary tissue of a female and male P. tetradactylus was examined with different histological and histochemical methods. The results reveal a potentially functioning mammary gland in male Petrodromus with evidence of active mammary tissue. The secretory units (acini) are sexually dimorphic. In the female typical acini, milk ducts, cisternal milk sinus and a teat canal can be distinguished. The acini of the females occur in the periphery of the gland whereas acini in the male teat occur in the connective tissue of the teat. The function of mammary tissue in male Petrodromus is not clear because males of none of the sengi species contribute to the raising of their young. Apocrine scent glands were found in both genders at the base of the teat which underlines the importance of chemical communication for sengis.

In chapter 5 body measures (mass, length of body, head, ear, snout, whiskers, tail, hind foot) of captive short-eared sengis (Macroscelides proboscideus) were taken post mortem and then fitted to the 3-parameter Gompertz model There was considerable variation of the growth parameters of these body measures in terms of growth constant (K) and inflection age (I). Whiskers and snout had the fastest growth, the ears the slowest. The asymptotic value of the growth model (A) in terms of adult length of tail and ear as well as body mass was exceeded later then the sigmoidal curves suggested but nevertheless, adult size of all body parts is achieved at about sexual maturity (ca. 45 days), except hind foot length which reached its maximum earlier. No significant sexual dimorphism in the estimated adult size could be determined.

Chapter 6 refines the results regarding body mass growth during the ontogeny of individual short-eared sengis which were weighed on a nearly daily basis from their first days of life until adulthood. The Gompertz growth model was used to generate the growth parameters K, I and A which were compared with data on the reproductive biology of sengis. Furthermore, the growth parameters for Macroscelides were compared with those of various species obtained from the literature.Adulthood is reached when adult size matches with sexual maturity, at about 45 days. There were no significant differences between males and females in growth or adult body mass size.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:46

Rote Elefantenspitzmaus

Überordnung: AFROTHERIA
Taxon ohne Rang: AFROINSECTIPHILIA
Ordnung: Rüsselspringer (MACROSCELIDEA)
Familie: Rüsselspringer (Macroscelididae)

D LC 650

Rote Elefantenspitzmaus

Elephantulus rufescens • The Rufous Elephant-shrew or Rufous Sengi • Le macroscélide roux

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Rote Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung der Roten Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens)

 

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Rote Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens) im Allwetterzoo Münster © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rote Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens) im Zoo Magdeburg © Zoo Magdeburg

 

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Rote Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rote Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens) im Kölner Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Rote Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens) im Allwetterzoo Münster © Allwetterzoo

 

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Rote Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens) im Kölner Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Rote Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens) im Kölner Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Schädel einer Roten Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens) © Field Museum of Natural History, Chicago (Aufnahme von Rebecca A. Banasiak). Übernommen unter der CC BY-NC 4.0-Lizenz.

 

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Die Rote Elefantenspitzmaus ist ein wenig bekannter Kleinsäuger, der durch seine Gestalt fasziniert und als tagaktives Tier das Zoopublikum zu interessieren vermag. Auffällig sind ihre namengebende, lange und bewegliche Schnauze, mit der sie nach Insekten sucht, sowie die verlängerten Fersen, die ihr Sprungvermögen erhöhen und ihr eine schnelle Flucht ermöglicht. Leider ist die als Botschafter für Naturschutz in Ostafrika bestens geeignete Art in europäischen Zoos noch nicht häufig zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Rote Elefantenspitzmäuse erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 10-20 cm, eine Schwanzlänge von etwa 11-16 cm und ein Gewicht von 57 205 (47-70) g. Das Fell ist lang und weich, seine Farbe ziemlich variabel, sandfarben, graubraun oder braunorange, auf der Unterseite weiß oder hellgrau. Es sind weiße Ringe um die großen Augen und ein dunkler Wangenfleck vorhanden. Bei Erwachsenen sind Hände und Füße weiß, bei Jungtieren braun. Die Schnauze ist mäßig verlängert. Die Hinterbeine sind länger als die vorderen, an allen Füßen befinden sich 5 Zehen. Der Schwanz ist dünn und nur spärlich behaart. Im Bereich des Brustbeins befindet sich eine Duftdrüse, die zur Territoriumsmarkierung eingesetzt wird. Die Weibchen haben drei Paar Zitzen. Die Hoden befinden sich in der Bauchhöhle [1; 2; 3; 7].

Verbreitung

Ostafrika : Äthiopien, Kenia, Somalia, Sudan, Tansania, Uganda [4].

Lebensraum und Lebensweise

Die Rote Elefantenspitzmaus besiedelt unterschiedlichste Lebensräume wie Regenwald, Trockensvannen, Dornbusch, Grassteppen, Dünen und Wüsten. Die Tiere sind überwiegend tag- und dämmerungsaktiv. Zum Schlafen benützen sie aufgegebene Nagetierbaue, Termitenbaue, natürliche Felshöhlen und -spalten sowie Hohlräume unter umgefallenen Baumstämmen. Manche Tiere bauen auch Nester. Sie leben einzeln oder in lockeren monogamen Paarbeziehungen, in der die Weibchen dominieren, sind territorial und patrouillieren ihre etwa ein Drittel ha großen Territorien auf einem festen System von Wechseln. Die Territoriumsmarkierung erfolgt mittels Duftmarken der Sternaldrüse und vermutlich mit Urin und Kot.

Die Tiere ernähren sich von Wirbellosen wie Erntetermiten (Odontotermes), Ameisen, Käfern, Grillen und Heuschrecken, nehmen aber auch Pflanzenmaterial, etwa Früchte der Lippenblütler-Art Premna resinosa zu sich. Die weibchen können mehrmals im Jahr trächtig werden. Nach einer Tragzeit von 57-65 Tagen wird meist ein einzelnes Junges geboren, bisweilen zwei. Die bei der Geburt etwa 10 g schweren Jungen sind weit entwickelt und verlassen das Nest bereits nach 1-2 Tagen. Mit 25-30 (18-36) Tagen werden sie entwöhnt. Mit 50 Tagen sind die jungen Weibchen bereits geschlechtsreif. Die Weibchen können bereits einen Tag nach einer Geburt wieder erfolgreich gedeckt werden [1; 2; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine sehr weite Verbreitung, nutzt unterschiedliche Lebensräume und kommt in zahlreichen Schutzgebieten vor. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2013 wurde sie deshalb als nicht-gefährdet eingestuft, obwohl es keine Angaben über die Bestandsentwicklung gibt [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Rote Elefantenspitzmaus wird in der Malariaforschung eingesetzt [1].

Haltung

Im Frankfurter Zoo wurden Rote Elefantenspitzmäuse mit Buschschliefern vergesellschaftet.

1976 erhielt der National Zoo in Washington D.C. 22 Rote Elefantenspitzmäuse. Die Tiere wurden in Behältern von 0.55, 1.40 und 6.58 m² gehalten. Von den meisten Tieren gab es Nachzuchten, allein 1977-78 wurden von 25 Weibchen 106 Junge in 77 Würfen geboren, die zum Teil an andere Zoos abgegeben wurden. Trotz erfolgreicher Zucht über mehrere Generationen erlosch der Bestand 1985 aus unbekannten Gründen [8; 9].

Nach WEIGL erreichten mehrere in Nordamerika gehaltene Individuen ein Alter von über 7 Jahren [5]. Die mittlere Lebensdauer gehaltener Tiere wird mit 3.5 Jahren angegeben, bei wildlebenden Tiere wird von 1-1.5 Jahren ausgegangen [1].

Haltung in europäischen Zoos: In Europa wird die Art nur in sehr wenigen Zoos gehalten, gegenwärtig (Ende 2022) nur noch in Frankfurt und Düsseldorf. Die Tiere gehen auf die Zucht des Kölner Zoos zurück. Für Details siehe Zootierliste.

2008 bezog der Kölner Zoo von einem Privathalter in Tansania 2.2 Wildfänge. Nach einer Totgeburt kam es am 12. Dezember 2009 zur europäischen Erstzucht. Auch ein Paar bestehend aus einem Wildfang-Weibchen und einem in Köln geborenen Männchen hat erfolgreich gezüchtet. Bis 2014 kamen in Köln 28 Jungtiere zur Welt, von denen ein Teil an verschiedene Zoos abgegeben wurde, wo manchenorts auch die Nachzucht gelang [3; 8].

Mindestanforderungen an Gehege: Weder im Säugetiergutachten 2014 des BMEL noch in den Verordnungen Österreichs und der Schweiz wird auf die Art Bezug genommen. Im Säugetiergutachten heißt es lediglich, dass andere Elefantenspitzmäuse mehr Platz brauchten als der Kurzohr-Rüsselspringer.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Rote Elefantenspitzmaus wurde 1878 von Wilhelm Karl Hartwig PETERS, dem zweiten Direktor des Zoologischen Gartens Berlin als "Macroscelides rufescens" beschrieben. Später kam sie in die von dem englischen Zoologen Michael Rogers Oldfield THOMAS und seinem deutschen Berufskollegen Harold SCHWANN 1906 aufgestellte Gattung Elephantulus, welche gegenwärtig 10 Arten umfasst Es werden meist 6 verschiedene Unterarten unterschieden [2; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. ANIMAL DIVERSITY WEB
  2. KINGDON, J., HAPPOLD, D., BUTYNSKI, T. HOFFMANN, M., HAPPOLD, M., KALINA, J. (Hrsg. 2013)
  3. OLBRICHT, G. & SLIWA, A. (2010)
  4. RATHBUN, G.B. (2015). Elephantulus rufescens. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T42664A21289073. http://www.iucnredlist.org/details/42664/0. Downloaded on 23 May 2018.
  5. WEIGL, R. (2005)
  6. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)
  7. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  8. OLBRICHT, G. & SLIWA, A. (2014)  
  9. RATHBUN, G.B., BEAMAN, P. & MALINIAK, E. (1981)

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx