Donnerstag, 14 Juni 2018 15:38

KELLER, Ch. (2005)

Die Nilkrokodile (Crocodylus niloticus) im Basler Zoo - Raumnutzung in der Anlage, Sozialverhalten, Revierverhalten, Circadian-Rhythmus.

Diplomarbeit

72 Seiten plus Anhang

Universität Basel
Leitung: Prof. Dr. David G. Senn, Dr. Thomas Jermann
Zoo Basel

Schlussbetrachtung: siehe hier

22.01.2016

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:43

SCHMIDLIN, S. (2001)

Rangordnung und Raumnutzung der Bartagamen (Pogona vitticeps) im Basler Zoo.

Projektarbeit

28 Seiten

Insitut für Natur-, Landschafts- und Umweltschutz, Universität Basel
Leitung: Prof. Dr. B. Baur
Zoo Basel

Zusammenfassung: siehe hier

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:43

NÖHRE, E. (2015)

Raumnutzung und Zeitbudget bei Schimpansen im Zoo Hannover.

Bachelorarbeit

48 Seiten plus Anhang

Unversität Hildesheim, Institut für Biologie und Chemie, Abteilung Biologie
Betreuung: Prof. Dr. Horst Kierdorf
Zoo Hannover

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Bachelorarbeit wurde die Fragestellung untersucht, wie sich die Raumnutzung und das Tagesbudget der im Zoo Hannover lebenden Schimpansengruppe gestalten. Diese Fragestellung konnte durch die in Kapitel 9.1.2 und 9.2.2 beschriebenen Ergebnisse eindeutig beantwortet werden. Durch die Diskussion der Ergebnisse in Kapitel 10 konnten zudem einige Annahamen bestätigt und andere wiederlegt werden. Schlussendlich kann festgehalten werden, dass jeder der Schimpansen im Zoo Hannover seine Eigenarten und damit auch individuelles Verhalten besitzt. An dieser Stelle ist besonders Max zu erwähnen, der durch sein sehr fortgeschrittenes Alter ein deutlich anderes Verhalten zeigt, als andere Tiere der Gruppe. Auch hierdurch wird die Übertragbarkeit auf andere Schimpansengruppen schwierig. Besonders interrasant war die Untersuchung der Raumnutzung, in der unter anderem festgestellt wurde, welche Vorteile ein nach modernen Maßstäben konstruiertes Gehege für die Tiere bietet.
Letzten Endes sollten in dieser Arbeit auch die kognitiven Besonderheiten der Art der Schimpansen Erwähnung finden. So hatte man während der Beobachtungsphasen des Öfteren das Gefühl, besonders haarige Menschen und keine Affen zu beobachten. Hierdurch ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Mitarbeiter des Pflegepersonals die Schimpansen im Zoo Hannover als Teil ihrer Familie ansehen. Da es letztlich nur eine bloße Laune der Natur war, die verursachte, dass wir Arbeiten wie diese verfassen und sie in einem Gehege von uns beobachtet werden, ist es umso wichtiger, dass diese Art von uns erhalten wird

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:49

TRABER, S. (2004)

Raumnutzung und Aktivität bei Roten Varis (Varecia variegata rubra) und Weisskopfmakis (Eulemur fulvus albifrons) im Kleinaffenhaus und der Masoala-Halle des Zoo Zürich.

Diplomarbeit
Anthropologisches Institut der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit Zoo Zürich

Zusammenfassung (Artikel im Bulletin der Schweizerischen Gesellschaft für Anthropologie 10(2):73-74.):

Ich habe das Aktivitätsbudget, den Aktivitätsrhythmus, die Raumnutzung und das Rufverhalten, besonders den „roar/shriek“-Chor, von Roten Varis (Varecia variegata rubra) im Zoo Zürich, vor und nach dem Umzug in eine naturnahe Umgebung, untersucht. Das Ziel war herauszufinden, ob die Tiere sich in den beiden Gehegen (Kleinaffenhaus und Masoala-Halle) unterschiedlich verhalten würden. Allfällige Veränderungen sollten Aufschluss darüber geben, ob eine solche Änderung des Geheges auch ein „natürlicheres“ Verhalten der Tiere zur Folge hat. Hinsichtlich des „roar/shriek“-Chores wollte ich herausfinden, ob dieser tatsächlich der Positionsmarkierung zwischen verschiedenen Primatengruppen dient. Zusätzlich habe ich in der Halle auch eine Gruppe Weisskopfmakis (Eulemur fulvus albifrons) bezüglich ihres Aktivitätsrhythmuses untersucht. Ich habe versucht zu klären, ob Rote Varis grundsätzlich und Weisskopfmakis auch in Gefangenschaft kathemeral sind. Dazu habe ich eine Gruppe von vier adulten Roten Varis, im Kleinaffenhaus von März bis Mai während 91 Stunden und in der Masoala-Halle von Juni bis September während 103 Stunden beobachtet. Die Weisskopfmakigruppe bestand aus drei adulten Tieren, die ich zwischen Juni und September während 92 Stunden beobachtet habe. Die Zeiten waren bei beiden Tierarten möglichst gleichmässig über den Tag und die Nacht verteilt.

Bei den Roten Varis habe ich signifikante Unterschiede im Verhalten zwischen den beiden Gehegen festgestellt: Die Tiere waren zwar in beiden Gehegen tagaktiv, jedoch hatten sie im Kleinaffenhaus, zusätzlich zum „Aktivitätspeak“ am Abend, einen „Peak“ am Morgen, der in der Masoala-Halle fehlte. Im Aktivitätsbudget waren die auffälligsten Veränderungen die Abnahme der Fellpflege und die Zunahme der Lokomotion in der Halle. Die Ruffrequenz war im Kleinaffenhaus grösser als in der Masoala-Halle, zudem korrelierten dort, im Gegensatz zur Halle, die Rufe mit der Aktivität. Im Kleinaffenhaus nutzten die Roten Varis nur knapp die Hälfte des vorhandenen Platzes, in der Masoala-Halle hingegen fast zwei Drittel, zudem hielten die Tiere dort auch grössere Abstände zueinander ein.

Das Verhalten der Roten Varis hat sich in der Masoala-Halle zum positiven verändert, denn die Tiere bewegten sich mehr und verbrachten weniger Zeit mit Fellpflege, was wahrscheinlich auf die interessantere Umgebung zurückzuführen ist. Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass sich die Raumnutzung verbessert hat. Das Verhalten im neuen Gehege stellt eine Annäherung an das Verhalten von frei lebenden Varis dar und stimmt mit ähnlichen Studien an Zootieren überein. Die Veränderungen bezüglich des „roar/shriek“-Chores deuten darauf hin, dass er tatsächlich der Positionsmarkierung dient.

Wie die Varis waren auch die Weisskopfmakis in der Masoala-Halle tagaktiv. Dies muss aber nicht bedeuten, dass diese beiden Arten auch im Freiland tagaktiv sind, denn es ist gut möglich, dass einige Umstände in der Masoala-Halle, zum Beispiel die Lichtverhältnisse, eine nächtliche Aktivität unterdrückten.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:17

MÄRKEL, A. (2011)

Raumnutzungsverhalten und Aktivitätsprofil von Nilkrokodilen (Crocodylus niloticus) und Flusspferden (Hippopotamus amphibius) im Hippodom des Kölner Zoos.

Enclosure use and activity patterns of Nile crocodile (Crocodylus niloticus) and Hippo (Hippopotamus amphibius) in the Hippodom at the Cologne Zoo.

Bachelorarbeit

90 Seiten.

Zoologisches Institut Universität zu Köln.
Betreuung: T. Ziegler, Dr. L. Kolter
Kölner Zoo

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde die Haltung der Nilkrokodile (Crocodylus niloticus) und der Flusspferde (Hippopotamus amphibius) in dem im Mai 2010 eröffneten Hippodom des Kölner Zoos untersucht.
Die Beobachtungen fanden in dem Zeitraum vom 13. Dezember 2010 bis 07. Februar 2011 statt. Der Schwerpunkt der Studie lag insbesondere auf dem Raumnutzungsverhalten und den Aktivitätsprofilen der Tiere, die Aufschluss darüber geben sollen, ob die neuen Haltungssysteme artgerecht konzipiert und gestaltet wurden. Zusätzlich wurde das Sozialverhalten der Flusspferde, sowie die Individualdistanzen bei den Nilkrokodilen aufgenommen und analysiert, um weitere Erkenntnisse bezüglich der Interaktionen innerhalb der Arten zu erhalten.
Die Gruppe der Nilkrokodile besteht aus vier Individuen unterschiedlichen Alters und Geschlecht. Sie beinhaltet ein Männchen und drei Weibchen. Die Gruppe der Flusspferde setzt sich ebenfalls aus vier Individuen unterschiedlichen Alters und Geschlechts zusammen. Hierbei handelt es sich um zwei adulte Weibchen, einen Leitbullen und ein subadultes Männchen. Die Verhaltensbeobachtungen wurden mit Hilfe der Scan Sampling Methode sowie dem Behaviour Sampling im All Occurrence Verfahren durchgeführt (MARTIN & BATESON, 1986).
In Bezug auf das Raumnutzungsverhalten wurden die Gehege in Sektoren eingeteilt. Es lassen sich Präferenzbereiche der Nilkrokodile erkennen. Das männliche Tier und das rangniedrigste Weibchen hielten sich den größten prozentualen Anteil gemeinsam im Sektor neun auf. Hierbei handelt es sich um einen Landbereich, welcher zum Teil mit Sand bedeckt ist und eine Wärmequelle beinhaltet. Das größte der drei Weibchen präferierte Sektor sechs, einen Wasserbereich. Das Dritte hielt sich prozentual gesehen am häufigsten in Sektor zwei auf. Dieser ist ähnlich, wie Sektor neun gestaltet, nur um einiges größer und bepflanzt. Beide Weibchen hielten sich allerdings auch recht häufig in Sektor neun auf. Dies stützt die Hypothese, dass die Nilkrokodile tagsüber, während ihrer Ruhephasen sonnige, warme Plätze bevorzugen. Des Weiteren festigen die entstanden Ergebnisse die Erwartung, dass sich die Tiere tagsüber vorzugsweise an Land und nachts im Wasser aufhalten. Allerdings konnten nachts keine Beobachtungen durchgeführt werden.
Bei den Flusspferden konnten keine großen Differenzen unter den Tieren in Bezug auf den bevorzugten Aufenthaltsort festgestellt werden. Die Tiere hielten sich hauptsächlich in den Sektoren vier und fünf auf, welche beides Wasserregionen mit Uferzone sind. Dies stärkt die zu untersuchenden Hypothesen. Sie bevorzugen während ihrer Ruhephase flache Wasserbereiche und scheinen ein festgelegtes Territorium zu haben. Zudem zeigte sich, dass die Flusspferde tagsüber die Wasserbereiche bevorzugten. Es konnte die Hypothese widerlegt werden, dass die Tiere die Wasserbereiche zu gleichen Teilen nutzen, da sie sich die meiste Zeit nur in zwei der fünf Wasser Sektoren aufhielten.
In Bezug auf die Aktivität der Nilkrokodile bestätigte sich die Hypothese, dass diese in den Morgenstunden zwischen 8.00 und 9.00 Uhr am höchsten ist. Somit konnten sie die meiste Zeit in der Beobachtungsperiode in ihrer Ruhephase beobachtet werden. In dieser Zeit hatten die Tiere, wie erwartet, die meisten Körperkontakte. Das größte der drei Weibchen hatte die wenigsten Kontakte zu ihren Artgenossen. Das Männchen und das rangniedrigste Weibchen waren am häufigsten nah beieinander zu beobachten.
Die Aktivität der Flusspferde wurde zunehmend durch die Fütterungszeiten beeinflusst, diese waren morgens und abends und fanden im Stall statt. Der erwartete Aktivitätsanstieg am Mittag stand im Zusammenhang mit der Schaufütterung um 14.00 Uhr.
Die Ergebnisse deuten bei beiden Tierarten darauf hin, dass sie dämmerungs- bzw. nachtaktiv sind. Für eine eindeutige Aussage müssten jedoch die Tiere in der Nacht beobachtet werden.
Das Sozialverhalten der Flusspferde wurde von positiven Verhaltensweisen dominiert. Den größten prozentualen Anteil an sozionegativem Verhalten konnte den beiden männlichen Tieren zugeschrieben werden, besonders Albert, dem Leitbullen der Gruppe. Er zeigte im Verhältnis zu seinen Artgenossen signifikant mehr sozionegatives Verhalten.
Der erwartete noch enge Kontakt zwischen Mutter und Sohn konnte über das Sozialverhalten der Tiere ebenso bestätigt werden. Zwischen beiden bestand am meisten soziopositiver Kontakt.
Bei der Pflege von wild lebenden Tieren sind die Haltungsbedingungen und das daraus resultierende Verhalten ein wichtiger Aspekt. Die Tiere sollen ihren artspezifischen Verhaltensweisen in ihrem Gehege und durch äußere Reize nachkommen können. Verhaltensabnormitäten, sogenannte Stereotypien, sollen vermieden werden.
Fehlende Reize wie beispielsweise Feinddruck müssen kompensiert werden. Dies wird oftmals durch Sozialpartner erreicht, kann aber auch über Enrichment erfolgen.
Es konnten keine negativen Aspekte in der Haltung oder Verhaltensstörungen bei den Tieren beobachtet werden.

Abstract:

This study investigates the husbandry of the Nile crocodile (Crocodylus niloticus) and the Hippo (Hippopotamus amphibius) in the Hippodom, which was opened in May 2010 at the Cologne Zoo.
The observation took place during the period from 13. December 2010 to 07. February 2011. The study’s focus was on the animals’ enclosure use and activity patterns to investigate whether the new enclosures are designed appropriately for the species. In addition, the social behaviour of the hippos and the individual distance between the Nile crocodiles were analyzed in order to obtain further knowledge about interaction within the species.
The group of Nile crocodiles consists of four individuals of different age and gender. It includes one male and three females. The group of Hippos also consist of four individuals of different age and gender. These are two adult females, a dominant bull and a subadult male.
The behavioural observations were carried out using the scan sampling method and behaviour sampling in the All Occurrence method (MARTIN & BATESON, 1986). In the matter of enclosure use the enclosures were divided into sectors. It showed that the Nile crocodiles preferred some areas. The male and the lowest-ranking female stayed together in sector nine for the largest percentage of time. This is a land area which is partly covered by sand and contains a heat source. The largest of the three females preferred sector six, a water area. The third spent the largest percentage of time sector two. This is similarly created to sector nine, but more extensive and planted. Both females were also often seen in sector nine. This supports the hypothesis that the Nile crocodiles prefer a sunny, warm place in daytime, during their period of rest. The results further confirm the expectation that the animals prefer dry land during the day and spend the night in water. However, no observations could be carried out at night.
Amongst the Hippos no significant differences concerning preferred location could be determined. The animals were mainly seen in sectors four and five, which are both water regions with a shore zone. This strengthens the tested hypotheses. During their period of rest they prefer shallow waters and seem to have a defined territory. It was also observed that the Hippos prefer water areas during the day. The hypothesis that they use the water areas in equal parts was disproven, since they spent most of their time in only two of the five water sectors.
In relation to the activity of Nile crocodiles, hypothesis that this is at its highest during the morning between 8.00 und 9.00am could be confirmed. Thus they could be the studied especially in their period of rest throughout the observation period. During this period the animals had, as expected, most body contacts. The largest of the three females had few contacts with its fellows. The male and the lowest-ranking female were observed most often close together.
The activity of the hippos was increasingly influenced by the feeding times. These were in the morning and the evening, in their shed. The expected increase in activity at midday was related to the feeding show at 02.00pm.
The results indicate for both species that they are crepuscular and nocturnal. To make a certain statement, however, the animals would have to be observed at night.
The social behaviour of the Hippos was dominated by positive behaviour. The largest percentage of negative social behaviour could be attributed to the two males. Especially to Albert, the dominant bull of the group. In relation to its fellows he demonstrated significantly more negative social behaviour. The close contact between mother and son, which was expected, could be confirmed through the social behaviour of the animals as well. The most positive social contact existed between these two.
In the care of wild animals the housing conditions and the resulting behaviour are an important aspect.The animals should be able to exhibit their typical behavioural patterns in their enclosure and through external stimuli. Behavioural abnormalities, so-called stereotypes, are to be avoided.
The lack of stimuli, such as enemy pressure, need to be compensated. This is often achieved through social partners, but can also be done by enrichment.
There were no behavioural abnormalities or negative aspects in the observed in the animals.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:16

GÜTTNER, C. (2010)

Raumnutzung, Individualdistanz und soziale Interaktionen bei Gehegewechsel und Gruppenvergrößerung bei den Orang-Utans im Tiergarten Schönbrunn.

Removal and introduction: changes in the use of enclosure, in individual distance and social interactions of Orangutans in Vienna zoo.

Diplomarbeit

77 Seiten

Ganzer Text

Universität Wien, Institut für Zoologie
Leitung: Ao. Univ. Prof. Dr. Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn

Zusammenfassung:

Der Grund dieser Arbeit war die Eröffnung der neuen Tiergarten „Orang.erie“ im Mai 2009. Die neue „Orang.erie“ bietet einen ungefähr viermal größeren Lebensraum als bis-her für die Orang-Utans im Tiergarten Schönbrunn. Mit dem Umzug war die Introduktion eines 13-jährigen Weibchens in die ursprüngliche Orang-Utan Gruppe, bestehend aus einem adulten Weibchen und einem adulten Männchen, verbunden. Die Beobachtung begann im April 2009, als die Tiere zu Vergleichszwecken auch in ihrer alten Anlage beo-bachtet wurden. Die Schwerpunkte dieser Arbeit liegen auf der Raumnutzung, der Individualdistanz zwi-schen den Tieren und den sozialen Interaktionen zwischen den Tieren beziehungsweise zwischen Tieren und Besuchern. Die Raumnutzung und Individualdistanz wurden mittels Scan Sampling mit einem Intervall von 2 Minuten erfasst, die Interaktionen mittels Beha-vior Sampling (Naguib, 2006). Für die Individualdistanz wurden Kategorien aus der Dip-lomarbeit von C. Melicharek (2001) übernommen. Die gesamte Beobachtungsphase wurde in fünf Phasen gegliedert. Jede Phase bestand aus 110 Stunden Beobachtung, die sich aus 10 Tagen zu je 11 Stunden zusammensetz-ten. Die Beobachtung des adulten Männchens und adulten Weibchens in der ersten Pha-se fand im alten 261 Quadratmeter großen Gehege statt. Die zweite Phase war die Ein-gewöhnungsphase in der neuen 225 Quadratmeter großen Innenanlage. In dieser Phase fand auch die Introduktion des neuen Weibchens statt. In der dritten Phase fand die weite-re Eingewöhnung des neuen Weibchens, sowie die Eingewöhnung in der neuen 744 Quadratmeter großen Außenanlage statt. Die vierte Phase stellt die abgeschlossene Ein-gewöhnung der Gruppe in der gesamten Anlage dar, in welcher das neue Weibchen auch schon komplett in die Gruppe eingegliedert war. Die fünfte Phase beschreibt die Introduk-tion eines weiteren neuen adulten Weibchens in die Gruppe in der neuen Innenanlage. Die Individualdistanz nahm in der neuen Anlage zu. Die Individualdistanz über vier Meter war zwischen dem Männchen und dem Weibchen signifikant öfter vorhanden als im alten Gehege. Die neue Anlage bietet den Tieren viel mehr Platz, durch den sich die Tiere je-derzeit aus dem Weg gehen können. Orang-Utans leben in freier Wildbahn in überlap-penden, aber eigenen Territorien (MacKinnon, 1974).

Nach McNulty (2002) fördern traditionelle Gehegevorrichtungen wie die alte Anlage im Tiergarten Schönbrunn soziales Verhalten, während Anlagen, welche möglichst naturnah gestaltet sind und den Orang-Utans genügend Möglichkeiten zur Beschäftigung, etwa mit Manipulationsobjekten, bieten und eher das Solitärverhalten begünstigen, das bei Indivi-duen in freier Wildbahn beobachtet werden kann und somit dem natürlichen Verhalten 73
dieser Art entspricht. Bei der Haltung von Orang-Utans in zoologischen Gärten muss auch ihre natürliche Lebensweise bedacht werden. Vor allem adulten Tieren muss genügend Raum zur Verfügung gestellt werden, damit sie sich bei Bedarf zurückziehen und von Art-genossen separieren können (Mallinson & Carroll, 1995). Weibchen in menschlicher Obhut sind im Allgemeinen eher scheu und ängstlich gegenü-ber großen Männchen, wenn sie einander vorgestellt werden (MacKinnon, 1974). Dies traf bei der Introduktion beider Weibchen zu. Sie meiden das Männchen und wehren manch-mal Versuche des Männchens ab, sich zu nähern, sie zu untersuchen oder mit ihr zu spie-len. Schrittweise verlieren sie ihre Angst vor dem Männchen (MacKinnon, 1974). Das war gut bei dem ersten introduzierten Weibchen zu erkennen. Bei ihr reduzierte sich im Laufe der Beobachtungszeit die maximale Individualdistanz. Das Beobachten der Tiere von Besuchern direkt an den das Gehege begrenzenden Strukturen, wurde in der Beobachtung als Besucherkontakt gewertet. Dieser stieg bei bei-den Tieren in der neuen Anlage an. In der neuen Anlage lief dieser Kontakt jedoch freiwil-liger als in der alten Anlage ab. In der neuen Anlage haben die Tiere die Möglichkeit, sich jederzeit der Beobachtung des Besuchers zu entziehen. Privatsphäre ist ein bedeutsames Element für das psychologische Wohlbefinden von Orang-Utans (Heber & Bard, 2000) und dieses ist mit der neuen Tiergarten „Orang.erie“ erfüllt worden. Beim Männchen fiel dieser Besucherkontakt nach den Eingewöhnungsphasen auch wieder stark ab. Bei bei-den Weibchen hingegen stieg der Kontakt von Phase zu Phase. Das Männchen verbrachte sowohl in der alten als auch in der neuen Anlage signifikant mehr Zeit am Boden als im vertikalen Raum, was aber auch darauf zurückzuführen ist, dass Männchen sich auch in freier Wildbahn häufiger und länger als adulte Weibchen am Boden aufhalten (Rodman & Mitani, 1987). Allgemein legen Orang-Utans in Gefangenschaft vermehrt Strecken am Boden zurück, auch wenn das Gehege vielfältige Klettermöglichkeiten bietet (Forthman et al., 1993). An den Menschen gebundene Tiere halten sich bevorzugt am Boden beziehungsweise in geringen Höhen auf und sie bauen selten Nester (Riedler, Millesi und Pratje, 2010).

Im Zoo lassen sich Orang-Utans komplikationslos in Gruppen halten. Die Tiere dulden sich nicht nur, sie beschäftigen sich auch miteinander. Ihr soziales Potential schöpfen sie durch die unbegrenzten Nahrungsquellen und das Fehlen sozialhemmender Umweltfakto-ren mehr aus. Jedoch fehlen den Orang-Utans Verhaltensformen, die die Gruppenbin-dung vertiefen (Schröpel, 1990). Einige Interaktionen konnten in der Gruppe beobachtet werden, wie unter anderem „Allogrooming“, Spielkämpfe und Sexualverhalten. Diese 74 Interaktionen wurden in dieser Arbeit aufgrund mangelnder Stichproben deskriptiv be-schrieben. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Tiergarten „Orang.erie“ ein großer Erfolg, in Hinsicht artgerechter Haltung und Lebensraumbereicherung, für die Orang-Utans ist.

Abstract:

This thesis investigates the removal of the orangutans of the Vienna Zoo – a male and a female – into a newly built enclosure in May 2009. In addition the thesis analyses the be-havior of the two orangutans towards two newly introduced females. The observation started in April 2009 in the old orangutan enclosure in order to compare the previous situ-ation of the animals with the new one starting in May. The use of the enclosure and the individual distance between the animals were examined by Scan Sampling while the inte-ractions, such as the contact of the animals with the visitors, were recorded by Behavior Sampling. The observation period was divided into five phases and each phase consisted of 110 hours. After evaluating the collected data different conclusions can be drawn, inter alia the individual distance between the animals increased due to larger availability of space which corresponds more to their natural behavior in the wild. The contact of the male orangutan with the visitors first increased after moving to the new enclosure but de-creased again in the third phase of the observation while the females’ interest in and con-tact to the visitors has increased from one phase to the other. The animals have the pos-sibility to get in closer contact to the visitors; however, they can retreat to areas out of the visitors’ sight.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:01

SCHIMMELPFENNIG, A. (2015)

Eingewöhnungs- und Paarbindungsverhalten zweier neuer Sumatratiger im Osnabrücker Zoo.

Behavioural Adaptation and pair bonding behaviour in two new Suamtran tigers at Osnabrück Zoo.

Bachelorarbeit

40 Seiten

Ganzer Text

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Leitung: Dr. Olaf R.P. Bininda-Emonds, PD Dr. Udo Ganslosser/Prof. Dr. Med. Vet. Michael Böer
Zoo Osnabrück

Zusammenfassung:

Es werden Entwicklungs-Prozesse der allmählich-kontinuierlichen Anpassung an ein neues Gehege nach EEP-Transfer sowie an den potentiellen Paarungspartner als Sozialkumpan bei zwei subadulten Sumatratigern in der neuen  Tempelanlage des Osnabrücker Zoos beschrieben. Ethologische Parameter dieser Entwicklungen waren die Häufigkeiten gezeigter stressinduzierter agonistischer inter- und intraspezifischer Verhaltensmuster einerseits sowie soziopositiver  intraspezifischer Aktionen/Interaktionen andererseits. Die Zusammenführung beider Tiger erfolgte erst viele Wochen nach dem Transfer,  als schließlich bei beiden Individuen soziopositives Verhalten häufiger auftraten als Stressinduziertes Verhalten.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:23

ORTEGA, I. M. & FRANKLIN, W. L. (1995)

Social organization, distribution and movements of a migratory guanaco population in the Chilean Patagonia.

Revista Chilena de Historia Natural 68: 489-500.

Abstract:

Herein we document the distribution, movement, and social organization of a guanaco (Lama guanicoe) population in a 25-km² area at Torres del Paine National Park in southern Chile. In 1980, the population was censused 28 times. Four socioecological periods were recognized: summer territorial, fall transitional, winter aggregational, and spring transitional. Family groups, male groups, solo males, mixed groups, and female groups were the major social units recognized. Guanacos spent the summer in the east region, migrating 12 km to the west region during winter. Family groups (53% of all animals), male groups (35%) and solo male (8%) were the main social units in summer, and mixed groups (80%) in winter. Snow cover and availability of forage were the suspected causes of seasonal migratory movements, that in turn greatly influenced social organization, group size, and composition.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:47

YEREMENKO, O. (2008)

Gemeinschaftshaltung von Flusspferden (Hippopotamus amphibius), Sitatunga (Tragelaphus spekei) und Sattelstörchen (Ephippiorhynchus senegalensis) - Interaktionen und Raumnutzung.

Diplomarbeit

84 Seiten

Ganzer Text

Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum
Betreuer: Prof. Dr. Wolfgang H. Kirchner
Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen

Zusammenfassung:

Die Idee der gemeinschaftlichen Haltung mehrere Säugetierarten wird im Zoomanagment immer beliebter. Die Untersuchungen bereits existierender Tiergemeinschaften liefern wichtige Informationen über die intraspezifische Eignung sowie die wichtigen für die vergesellschafteten Tierarten Besonderheiten in der Gestaltung der Anlage.

Die Tiergemeinschaft Flusspferd (Hippopotamus amphibius), Sitatunga (Tragelaphus spekii) und Sattelstorch (Ephippiorhynchus senegalensis) wurde untersucht. Die inter- sowie intraspezifische Interaktionen, das Verhalten und die Raumnutzung der vergesellschafteten Tiere wurden analysiert. Für die Beobachtungen wurden Scan- und Fokusmethode angewendet.

Die durchgeführte Analyse hat gezeigt, dass die Tiergemeinschaft trotz der agonistischen Interaktionen zwischen den Sattelstörchen und Antilopen ohne Stress für die vergesellschafteten Tiere funktionierte. Die Beweise dafür sind: die gestiegene Fressdauer bei den Sitatunga, die gesunkene Häufigkeit des Sicherns bei den Antilopen, der Effekt des Auseinanderwanderns in der Antilopengruppe, die Nutzung der mit den Flusspferden gemeinsamen Flächen, das ruhige Ausweichen oder das Ignorieren der Angriffe des Sattelstörche von den Sitatunga und die gestiegene Dauer des Ruheverhaltens bei den Sattelstörchen. Der hohe Grad der Nutzung der für die Flusspferde unzugänglichen Flächen von den Sitatunga und den Sattelstörchen spricht für die Notwendigkeit solcher Flächen auf der Anlage.

Es wurden einige Besonderheiten bei der Gestaltung der Anlage festgestellt, die für das Wohlbefinden der vergesellschafteten Tierarten wichtig sind. Diese sind die Sandflächen für die Flusspferde, die Rückzugsbereiche für die Sitatunga. Die Vergesellschaftung der Sattelstörche mit Flusspferden erfolgte nur beschränkt, da die Sattelstörche die gemeinsamen Flächen mit Flusspferden kaum nutzten.

Einige Besonderheiten des Verhaltens der Tiere in Wildbahn wurden auch während der Beobachtungszeit in Gefangenschaft beobachtet. Die Antilopen zeigten den Effekt des Auseinanderwanderns, was mit der solitären Verhaltensweise dieser Antilopenart in der Wildbahn übereinstimmt. Der Sattelstorch zeigte territoriales Verhalten (was typisch für die Art in freier Wildbahn ist), das angesichts der Abwesenheit anderer Artgenossen auf der Anlage auf die Antilopen projeziert wurde. Die oft in Wildbahn vorkommende Vokalisation der Sitatunga wurde nicht in Gefangenschaft registriert.

Die Gemeinschaftshaltung der untersuchten Tierarten kann aufgrund der positiven interspezifischen Eignung der Arten, der geeigneten Gestaltung der Anlage und der richtigen Managementmaßnahmen gut funktionieren und ist für weitere Zoo unter den gegebenen Bedingungen zu empfehlen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:20

ENGELS, S. (2008)

Raumnutzung und interspezifische Interaktionen zwischen Giraffa camelopardalis rothschildi, Aepyceros melampus, Tragelaphus angasi und Damaliscus pygargus phillipsi in der Gemeinschaftshaltung.

Diplomarbeit

81 Seiten

Ganzer Text

Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum
Betreuer: Prof. Dr. Wolfgang H. Kirchner
Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen

Zusammenfassung:

In dieser Studie wurde eine Gemeinschaftshaltung von Rothschildgiraffen, Blessböcken, Impalas und Nyalas in den ersten fünf Monaten seit Beginn der Vergesellschaftung auf einer neuen Außenanlage beobachtet. Die Schwerpunkte lagen dabei auf der Nutzung der Anlagenfläche durch die Tiere sowie auf den interspezifischen Interaktionen und der damit verbundenen Bildung einer interspezifischen Hierarchie.

Eine Eingewöhnungsphase und Erkundung der neuen Umgebung war bei allen Arten deutlich anhand der Verlagerung der bevorzugt genutzten Bereiche der Anlage auszumachen. Bauliche Merkmale der Anlage hatten einen eindeutigen Einfluss auf die Aufenthaltspräferenzen der Arten. Impalas und Nyalas zeigten eine signifikante Bevorzugung von bepflanzten Anlagenteilen und mieden dafür die besuchernahen Bereiche. Die Nyalas bevorzugten zudem bei hohen Temperaturen Schattenplätze. Bei den Giraffen und Blessböcken ergab sich dagegen kein Einfluss der Anlagengestaltung auf die Aufenthaltspräferenzen. Zur Steigerung der Attraktivität der vorderen Bereiche für die Impalas und Nyalas könnten hier möglicherweise weitere Anpflanzungen dienen, welche Deckung, Schatten sowie Nahrung böten.

Interspezifische Interaktionen fanden zwischen allen Arten statt und waren meist von neutralem und ausweichendem Charakter. Soziopositives Verhalten zeigte sich vermehrt zwischen den Impalas und Nyalas, die eine gemischte Herde bildeten. Dabei war im zeitlichen Verlauf eine signifikante Zunahme der Herdenzeit zu verzeichnen. Agonistische Interaktionen fanden dagegen vornehmlich zwischen dem Impalabock und den Blessböcken statt. Zu Kämpfen kam es dabei vermutlich, da sich Droh- und Imponierverhalten und somit die spezifischen Schlüsselreize beider Arten ähneln. Paarungsaktivitäten und begrenzte Ressourcen wie Nahrung lösten im Gegensatz zu den Ergebnissen anderer Studien keine interspezifischen Konflikte aus. Die Art der Entwicklung der interspezifischen Rangordnung lässt darauf schließen, dass hierbei die Körpergrößen der Arten von Bedeutung sind. Zumindest bei der Unterordnung unter deutlich größere Arten scheint es sich um ein angeborenes Verhalten zu handeln. Da es zwischen dem Blessbock- und Impalabock im Laufe der Zeit zu einem signifikanten Wechsel der Dominanzverhältnisse kam, ist anzunehmen, dass bei ähnlichen Größenverhältnissen die Rangfolge durch agonistische Interaktionen festgelegt wird.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx