Zoonosen
Unter Zoonosen wurden ursprünglich Infektionskrankheiten verstanden, die zwischen unterschiedlichen Wirbeltierarten übertragen werden können. Heute wird der Begriff in der Regel für Krankheiten verwendet, die zwischen Mensch und anderen Tierarten übertragbar sind. Dies betrifft über 200 Infektionskrankheiten. Viele davon sind melde- oder anzeigepflichtig. Bei Krankheiten, die nur vom Menschen auf Tiere übertragen werden, spricht man von Anthropozoonosen, im umgekehrten Fall von Zooanthroponosen, ist eine Übertragung in beide Richtungen möglich von Amphinexosen.
Die Übertragung von Zoonosen kann direkt von lebenden Individuen ausgehen, jedoch auch von Lebensmitteln tierischen Ursprungs oder indirekt von kontaminierten Objekten sowie über Vektoren wie Zecken, Fliegen oder Mücken.
Bei manchen parasitären Zoonosen befallen unterschiedliche Lebensstadien des Erregers verschiedene Wirte, d. h. die eine Wirtsart ist Hauptwirt, die andere Zwischenwirt. Die Bezeichnung dafür ist Zyklozoonose. Bei den Metazoonosen ist zwischen zwei (Vertebraten-) Wirtsarten eine Wirbellosenart als Zwischenwirt eingeschaltet.
Beispiele:
Krankheit | Hauptwirte, Ausscheider |
Übertragungswege | Neben- oder Zwischenwirte, Erkrankung bei (Beispiele) |
Aviäre Influenza (HPAI-Virus) |
Wildlebende Gänsevögel | Luft, Kot |
Vögel, selten Mensch |
Bang'sche Kranheit (Brucella abortus) | Rind | Fruchtwasser, Lebensmittel, Kontakt, intraspez.: Deckakt | Mensch, andere Säugetiere, Vögel |
Blauzungenkrankheit (Bluetongue-Virus) |
Schafe, Ziegen | Gnitzen (Ceratopogonidae) | Wiederkäuer, nicht Mensch |
Lambliasis (Giardia intestinalis) |
Primaten | Kot, Schmierinfektion | Mensch (Tierpfleger!) |
Maltafieber (Brucella melitensis) |
Kamele, Ziegen Schafe | Rohmilch, Kontakt | Mensch, Schwein, Hund |
Maul- und Klauenseuche (Aphtovirus) | Hausrind, Büffel, Gnu, die meisten Paarzeher möglich |
Luft, Kontakt, Lebensmittel |
andere Paarzeher, Elefanten selten Mensch |
Hausschwein Wildschwein |
Wurstwaren, Fleischabfälle Kontakt, Kot |
Wildschweine Hausschwein |
|
Milzbrand (Bacillus anthracis) |
Paarzeher | Kadaver, kontaminierte Böden | Säugetiere einschl. Mensch |
Newcastle-Krankheit, Atypische Geflügelpest (Newcastle-Disease-Virus) |
Hühnervögel, Papageien u.a. | Kontakt, Luft, Lebensmittel | Vögel, beim Menschen (Sittichhalter!) Konjunktivitis |
Pest (Yersinia pestis) |
Ratte, andere Nagetiere | Flöhe | Mensch, Nagetiere |
Q-Fieber (Coxiella burnetii) |
Wiederkäuer, Hunde, Katzen | Plazenta, Fruchtwasser, Staub, Kontakt, Zecken | Mensch (Tierpfleger, Tierärzte!), andere Säugetiere |
Rotlauf (Erysipelothrix rhusiopathiae) |
Schwein | Kontakt via Hautläsionen | Mensch, andere Säugetiere |
Schweinebrucellose (Brucella suis) |
Schwein | Kontakt, intraspez. Deckakt | Mensch, Feldhase |
Starrkrampf (Clostridium tetani) |
Equiden | Pferdemist, kontam. Böden | Mensch, andere Säugetiere |
Tollwut (Rabiesvirus) | Fuchs, andere Landraubtiere Fledertiere |
Biss | Mensch, andere Säugetiere |
Tuberkulose (Mycobacterium bovis) |
Rind | Rohmilch, rohes Fleisch |
Mensch, Landraubtiere ... |
Tuberkulose (M.tuberculosis) |
Mensch | Atemluft | Elefanten, Menschenaffen ... |
Tularämie, Hasenpest (Francisella tularensis) |
Hasen, Wildnager | Blutsaugende Ektoparasiten, Kontakt, Staub, Fleisch | Mensch, andere Säugetiere, selten Vögel |
Weil'sche Krankheit (Leptospira icterohaemorrhagiae) |
Wanderratte | Kontaminiertes Wasser | Mensch (Tierpfleger!), Robben, Biber, Fischotter |
zoonosen-term; zoonose-term
HERMSEN, L. (2014)
Parasitenbefall der Diamanttäubchen (Geopelia cuneata) mit intestinalen Protozoen während der Brut, als natürlicher Stressfaktor
The parasite infestation of diamond doves (Geopelia cuneata) with intestinal protozoa during breeding as a natural stress condition
Bachelorarbeit
45 Seiten
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
(Betreuer: Prof. Dr. Heinz Mehlhorn, Institut für Zellmorphologie, Zellbiologie und Parasitologie)
und Zoo Wuppertal
Zusammenfassung:
Die negative Auswirkung von Stress auf die Immunität eines Organismus und die damit verbundene erhöhte Intensität einer Parasitierung, wurde in mehreren Studien bestätigt. Die Brut zählt zu den natürlichen Stressfaktoren, die über unterschiedliche hormonelle Einflüsse auf die Immunantwort wirkt. Dabei sind insbesondere die Stress-Antwort über Cortisol/Corticosterol, der Einfluss der Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen und des Wachstumshormons Prolactin auf das Immunsystem von Bedeutung.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde versucht nähere Erkenntnisse über diese Beziehungen zu erlangen. Dies gelang nur teilweise, sodass zwar beobachtete Ereignisse und Parasitierung vergleichbar und auswertbar waren, eine metabolische Hormonanalyse jedoch ausblieb. Die Ergebnisse zeigen eine unterschiedliche Intensität der Parasitierung mit Isospora sp. zwischen den Pärchen und eine höhere bei den Weibchen, als bei den Männchen.
Alle untersuchten Tiere wiesen eine erhöhte Oozystenrate im Kot bei summierten Stressoren auf. Bei einem Männchen wurde ein stärkerer Parasitenbefall während einer Brutphase, als in der Brutpause beobachtet.
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