Donnerstag, 14 Juni 2018 14:53

Äthiopisches Hochland und andere Gebirge

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Gebirge in Ostafrika. Die Nummern beziehen sich auf einzelne Massive der Eastern Arc-Berge (siehe dort)

(6.1) Äthiopisches Hochland

(6.2) Vulkane am Rifttal

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Äthiopisches Hochland

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Blick in östliche Richtung vom Ras Dashen. Foto: Florian Fell, Wikimedia Commons
Das Aethiopische (Abessinische) Hochland bedeckt den größten Teil Äthiopiens und Eritreas. Es besteht aus aus einer Reihe von Einzelgebirgen, darunter die Semien-Berge mit dem 4'550 m hohen Ras Dashen als höchstem Gipfel

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Semien- oder Simien-Nationalpark

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Gipfel des Imet Gogo in den Semien-Bergen. Foto: Ondřej Žváček

 

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Landschaft im Semien-Nationalpark © Bernard GAGNON, veröffentlicht auf GOOGLE Earth unter GNU Free Documentation License

 

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Riesenlobelie (Lobelia rhynchopetalum) im Simien Mountains Nationalpark © Bernard GAGNON, veröffentlicht auf GOOGLE Earth unter GNU Free Documentation License

 

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Dscheladas (Theropithecus gelada) in den Semien-Bergen © Alastair Rae. Übernommen aus flickr unter der Attribution-ShareAlike 2.0 Generic-Lizenz.

Ursprünglich handelte es sich um zwei Nationalparks: Den seit 1969 bestehenden Simien Mountain National Park (179 km²) und den Simien National Park (232 km²) die innerhalb des 1'100 km² großen Semien-IBAs liegen.

Höhe 1500-4550 m.ü.M.

Vegetation und Charakterpflanzen: Die Vegetation besteht aus afro-alpinem Grasland mit bis zu 10 m hohen Lobelien (Lobelia spp.) und Kniphofien (K. foliosa) und unterhalb von 3'500 m Erikawäldern mit Baumheiden (Erica arborea) und Johanniskräutern (Hypericum revolutum, H. quartinianum). In den Felswänden Gräser, Kräuter und kleine Büsche. Die unterste Vegetationszone (2'000-3'000 m) wird von afro-montanem Wald gebildet, der durch Hartlaubgewächse, Wachholder (Juniperus procera) und verschiedene Akazien charakterisiert ist.

Tierwelt: Zu den für das äthiopische Hochland endemischen Säugetierarten gehören der Dschelada, der Äthiopische Steinbock (Capra walia), der Menelik-Buschbock und der Semienwolf (Canis simensis). Ferner kommen vor: Mantel- und Anubispavian, Äthiopische Grünmeerkatze, Guereza, Tüpfelhyäne, Afrikanischer Goldwolf (bzw. Goldschakal), Leopard, Karakal, Serval, Afrikanische Wildkatze, PinselohrschweinKronenducker und Klippspringer. Von den Kleinsäugern seien die Abessinische Kusuratte (Arvicanthis abyssinicus) und die Abessinische Lamellenzahnratte (Otomys typus) genannt, die wichtige Beutetiere für den abessinischen Wolf sind.

Die Avifauna umfasst über 137 Arten. Das Gebiet ist wichtig (IBA ET003) für u.a. Klunkeribis (Bostrychia carunculata), Bartgeier, Bergbussard (Buteo oreophilus), Erckel- und Braunnackenfrankolin (Francolinus erckelii, F. castaneicollis), Strichelbrustkiebitz (Vanellus melanocephalus), Bergpapagei (Agapornis taranta) und Weißhaubenturako. Auch der Steppenadler wird hier saisonal angetroffen.

Literatur und Internetquellen

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Vulkane am Rifttal

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Bergwald am Ngorongoro, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Am Ostafrikanischen Grabenbruch befinden sich eine Reihe teils erloschener Vulkane. Dazu gehören Mount Kenya und Mount Elgon in Kenia, Kilimandscharo, Meru, der aktive Ol Doinyo Lengai und das Krater-Hochland des Ngorongoro in Tansania. Der früher Wilhelmskuppe, heute Kibo oder Uhuru Peak genannte, schneebedeckte Gipfel ist der höchste der drei erloschenen Vulkane, die das Kilimandscharo-Massiv ausmachen und mit 5'895 m der höchste Berg Afrikas.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Aruscha-Nationalpark

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Kaffernbüffel (Syncerus caffer) in Waldlichtung im Aruscha-Nationalpark, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Guereza (Colobus guereza) im Bergwald des Aruscha-Nationalparks, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Bergwald und kleines Feuchtgebiet im Aruscha-Nationalparks, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Buschbock (Tragelaphus scriptus) im Bergwald des Aruscha-Nationalparks, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1960, damals als Ngurdoto Crater National Park. 1967 bis zum Gipfel des Mount Meru erweitert. Teilweise vom Meru-Waldreservat umgeben.
Fläche: 52 km²
Höhe: 1’500-4565 m.ü.M.

Temperatur: je nach Höhenlage sehr unterschiedlich.
Jahresniederschlag: 600-1300 mm in tieferen, bis 2400 mm in höheren Lagen.

Charakterpflanzen

Der Bergwald wird dominiert vom Ebenholzbaum (Diospyros abyssinica) und von Olivenbäumen (Olea welwitschii, O. hochstetteri und O. africana).

Tierwelt

Grüne und Diademmeerkatze, Anubispavian, Guereza, Leopard, Serval, Afrikanischer Elefant, Giraffe, Flusspferd, Riesenwaldschwein,Nusch- und Warzenschwein, Kaffernbüffel, Buschbock, Harvey-Rotducker, Blauducker, Suni etc.. Neben großen Ansammlungen von Zwergflamingos gibt es zahlreiche andere Wasservögel, z.B. Sattelstorch, Afrikanischer Nimmersatt, Heiliger Ibis, Hagedasch, Afrikanischer Löffler, Höckerglanzgans, Hottentotten-, Rotschnabel und Schwarzente. Der Park ist das einzige Schutzgebiet, wo die Afrikanische Ruderente (Oxyura maccoa) vorkommt. In den Felswänden des Meru-Massivs nisten Bartgeier Ferner sieht man u.a. Kongopapagei (Poicephalus gulielmi), Silberwangen-Hornvogel, Weißstirnspint und Narina-Trogon (Apaloderma narina) (Important Bird Area TZ001).

Literatur und Internetquellen

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Die Eastern Arc-Berge

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Usambara-Berge, Tansania. Foto Joachim Huber, Wikimedia Commons

 

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Kongonis (Alcelaphus buselaphus cokei) in den Taita Hills. Forto: Christopher T. Cooper, Wikimedia Commons

Die Eastern Arc-Berge  sind eine Kette alter Gebirgsmassive in Südost-Kenia und Nordost-Tansania. Sie bestehen aus den (1) Taita Hills, (2) Nördlichen und Südlichen Pare-, (3) Östlichen und westlichen Usambara-, (4) Nguru-, (5) Ukaguru-, (6) Uluguru-, (7) Rubeho-, (8) Malundwe- und (9) Udzungwa-Bergen, deren höchste Gipfel Höhen zwischen 2'250 und 2'630 m.ü.M. erreichen, ferner aus einigen niedrigeren Massiven. Die Berge sind mit sind mit Regen- oder Nebelwäldern und mit Grasland bestanden.

Die Eastern Arc-Berge bilden einen "Hotspot" der Biodiversität, der 30'000 km² umfasst, davon stehen 5'082 km² unter Schutz, aber nur rund 2'000 km² sind noch intakt. Hier leben 4'000 Arten Gefässpflanzen, darunter 1'400 Endemiten (600 an der Küste, 800 in den Bergen) und mindestens 1'019 terrestrische Wirbeltierarten, darunter 121 Endemiten.wie z.B.  zwei Zwergstachelmäuse aus dem Acomys spinosissimus-Komplex, die erst 2011 beschrieben wurden. Zu den in Zoos gehaltenen Reptilienarten gehören Grüne Baumeidechse, Ostafrikanische Siedleragame, Fischer-Chamäleon, Nguru-Zwergchamäleon, Türkis-Zwerggecko  sowie Usambara-Buschviper (Atheris ceratophora). Gut die Hälfte der über 60 Amphibienarten sind endemisch.

Literatur und Internetquellen

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Udzungwa-Berge-Nationalpark

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Blick über den Udzungwa-Nationalpark und angrenzendes Gelände © Jens Klinzing. Veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution 3.0 Unported-Lizenz

 

Bestehend seit 1992
Fläche: 1'990 km²
Höhe: 400 bis 2'576 m.ü.M.
Jahresniederschlag: 2000-2500 mm im Norden, 2'200 mm im Süden.

Tierwelt

Im Park leben über 400 Vogelarten, darunter darunter die erst 1994 für die Wissenschaft entdeckte Udzungwawachtel (Xenoperdix udzungwensis) und der Silberwangen-Hornvogel, ferner u. a.  6 Primatenarten, Steppenelefant, Kaffernbüffel, Rotducker, Blauducker.

Literatur und Internetquellen:

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:46

Savannen und Trockenwälder

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Wichtige Naturschutzgebiete in Feuchtsavanne und Trockenwald

 

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Typischer Miombowald in Nord-Nyika, Malawi © Dr. Thomas Wagner, Environmental and Agricultural Consulting and Research. Veröffentlicht unter der GNU Free Documentation-Lizenz.

In Gebieten mit 1000-1500 mm Jahresniederschlag entwickelt sich eine Feuchtsavanne. Die Bäume stehen hier dichter als in der Trockensavanne und können sogenannten Trockenwald bilden, d.h. eine Waldformation bei der die Bäume während der ausgeprägten, vier bis fünf Monate dauernden Trockenzeit das Laub abwerfen.

Im Norden und Zentrum der Region findet man in vergleichsweise niederschlagreichen Gebieten von Langfäden (Combretum) und Myrobalanen (Terminalia) dominierte Trockenwälder. Bei niedrigeren Niederschlägen sind die Akazien (Acacia) vorherrschend, in noch trockeneren Gegenden gedeihen Myrrhen-(Commiphora)-Akazien-Mischwälder

Für den Süden der Region typisch ist der hauptsächlich aus Arten der Gattung Brachystegia bestehende Miombo-Trockenwald, der auf der Breite des Ruaha- und Mikumi-Nationalparks beginnt und sich südwärts über, Malawi, Mosambik und Sambia bis nach  Simbabwe und Angola erstreckt. Mit einer Fläche von etwa 5 Millionen Quadratkilometern ist der Miombowald das weltweit größte Trockenwaldgebiet.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Selous-Wildschutzgebiet

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Massaigiraffen (Giraffa camelopardalis tippelskirchi) und Impalas (Aepyceros melampus) in Terminalia-Savanne. Selous-Wildreservat, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanische Elefanten (Loxodonta africana) auf Schwemmebene vom Flugzeug aus im Selous-Wildschutzgebiet, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Streifenliest (Halcyon chelicuti) im Selous-Wildreservat, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Weißstirnspint (Merops bullockoides) im Selous-Wildreservat, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Nimmersatt (Mycteria ibis) im Selous-Wildreservat, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1905, UNESCO-Weltnaturerbe seit 1982
Fläche: 54'600 km²
Höhe: 200-500 m.ü.M.
Jahresniederschlag: 750-1'000 mm
Temperatur: min. 13°C, max. 41°C.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Terminalia-Savanne und Miombo-Trockenwald. Trotz langer Trockenperioden ist die Biodiversität im Selous-Schutzgebiet höher als in jedem anderen Miombo-Trockenwald, zumal dieser hier mit offenen Grasflächen und Galeriewäldern durchsetzt ist.

2'149 Pflanzenarten wurden nachgewiesen. Nördlich des Rufiji-Flusses Savannen mit Terminalia spinosa und Pfefferkuchenbäumen (Hyphaene thebaica). In Flussnähe gibt es Sümpfe mit Borassus-Palmen (Borassus aethiopium). Südlich des Rufiji erstreckt sich Miombowald dominiert von Brachystegien (B. spiciformis, B. boehmii, B. allenii) und mit u.a. Mnondo- (Julbernardia globiflora), Grenadill- (Dalbergia melanoxylon) und Sandelholzbäumen (Pterocarpus angolensis).

Tierwelt

Elefanten, Steppenzebras, Flusspferde, Massai-Giraffen, Büffel, Nyassa- und Streifengnus, Kongonis, Lichtenstein-Kuhantilopen, Rappenantilopen, Große Kudus, Wasserböcke, Riedböcke und Impalas finden sich hier in großen Beständen, ebenso Löwe, Leopard, Tüpfelhyäne, Afrikanischer Wildhund und Nilkrokodil. Ferner kommen u.a. Gepard, Paviane, Mangaben, Meerkatzen, Bären- und Rote Stummelaffen vor, Auch eine geringe Zahl Spitzmaulnashörner der ost- und der südafrikanischen Unterart haben hier überlebt. Bisher wurden über 450 Vogelarten nachgewiesen (Important Bird Area TZ018).

Literatur und Internetquellen

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Freigegeben in Ostafrika
Donnerstag, 14 Juni 2018 14:43

Grasländer und Trockensavannen

Grasländer und Trockensavannen

 

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(1) Nairobi-Nationalpark, (2) Serengeti-Nationalpark, (3) Ngorongo-Krater / Schutzgebiet, (4) Tarangire-Nationalpark

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Wichtige Naturschutzgebiete in Steppe und Trockensavanne
Die nördliche Steppen und Trockensavannen erstrecken sich südlich der Sahara als etwa 200 bis 400 km breites Band vom Atlantik bis zum Roten Meer. In Ostafrika gibt es zusätzlich eine Abzweigung, die von Nord nach Süd über rund 2000 km in etwa dem Ostafrikanischen Graben folgt. Die Zone ist charakterisiert durch 250 - 1000mm Niederschlag im Jahresmittel und 6-10 aride Monate. Bei einem Jahresniederschlag von unter 700 mm bei einer Trockenzeit von wenigstens 8 Monaten resultiert eine Dornsavanne mit Akazienarten und bis kniehohem Gras, bei höherem Niederschlag Je nach Bodenbeschaffenheit holzreiche Savannen, die von grobfiedrigen, zur Schirmform neigenden und kaum dornentragenden, laubabwerfenden Bäumen dominiert wird oder Steppe mit knie- bis hüfthohem Gras.

In den einzelnen Schutzgebieten können oft mehrere dieser Vegetationstypen angetroffen werden

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Typische Zootiere

Grüne Meerkatze, Husarenaffe, Streifenschakal, Goldschakal, Schabrackenschakal , Löffelhund, Afrikanischer Wildhund, Honigdachs, Afrikanische Zibetkatze, Kleinfleck-Ginsterkatze, Großfleck-Ginsterkatze, Zwergmanguste, Zebramanguste, Erdwolf, Tüpfelhyäne, Streifenhyäne, Falbkatze, Karakal, Serval, Löwe, Leopard, Gepard, Erdferkel, Buschschliefer, Klippschliefer, Afrikanischer Elefant, Spitzmaulnashorn, Steppenzebra, Flusspferd, Warzenschwein, Giraffe, Kaffernbüffel, Elenantilope, Pferdeantilope, Streifengnu, Wasserbock, Südafrikanisches Stachelschwein , Afrikanischer Strauß, Abdimstorch, Wollhalsstorch, Afrikanischer Marabu, WeißrückengeierNördlicher Hornrabe, Blaunackenmausvogel,

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Nairobi-Nationalpark, Kenia

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Landschaft des Nairobi-Nationalparks, am Horizont die Stadt Nairobi mit 4.4 Millionen Einwohnern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Grantzebras (Equus quagga boehmi) im Nairobi-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Weißbartgnus (Connochaetes taurinus albojubatus) und Kuhreiher (Bubulcus ibis) im Nairobi-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Impalabock (Aepyceros melampus) im Nairobi-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Ben

 

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Kaffernbüffel (Syncerus caffer) und Kuhreiher (Bubulcus ibis) im Nairobi-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Massaigiraffe (Giraffa c. tippelskirchi) im Nairobi-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Fläche: 117 km²
Höhe: 1’533-1’760 m.ü.M.

Niederschlag / Jahr: 635 (Ebenen) - 889 (höhere Lagen) mm
Mittlere Monatstemperaturen: 17-21°C, Jahresmittel 19°C.

Der für afrikanische Verhältnisse kleine Park liegt unmittelbar außerhalb der Großstadt Nairobi. Im Osten, Norden und West ist er eingezäunt, im Süden ist er offen, um den Tieren ihre saisonalen Wanderungen zu ermöglichen. In den letzten Jahren sind aber die Bestände mancher Arten eingebrochen, was mit menschlichen Aktivitäten außerhalb des Parks und mit der Bau einer neuen Autostraße und einer Bahnlinie durch den Park zusammenhängen dürfte. Die in den 1960er Jahren bestehenden Wanderherden von etwa 30'000 Gnus gibt es nicht mehr. Nur noch etwa 200 Stück leben im Park. Der Zebrabestand ist von 2010-2019 von 1'400 auf unter 800 geschrumpft.

Der Park besteht überwiegend aus Grasland, mit oder ohne Besatz mit Akazien. Stellenweise findet sich Hochland-Wald oder Busch und entlang eines permanenten Flusses Galeriewald. Künstliche Wasserbecken tragen als Lebensraum für weitere, früher im Gebiet unbekannte Vogelarten zur Erhöhung der Biodiversität bei.

Im Park befindet sich seit 1964 das "Nairobi Animal Orphanage", in dem verwaiste oder aufgefundene Wildtiere gepflegt und rehabilitiert werden, und das als Informations- und Umweltbildungszentrum dient. Ausländische Touristen könen diesen Mini-Zoo gegen ein Eintrittsgeld von 20 USD besuchen.

Charakterpflanzen

Der Wald im Westen des Parks wird von Oliven- (Olea africana), Muhuhu- (Brachylaena hutchinsii) und Calodendrum-Bäumen (Calodendrum capense) dominiert, ferner hat es Croton-Sträucher (Croton dichogamus). In den Flusstälern Fieberakazien und Kandelaber-Euphorbien.

Tierwelt

Mit Ausnahme des Elefanten finden sich hier, unmittelbar am Stadtrand von Nairobi, die "Big Five": Löwe, Leopard, Spitz- und Breitmaulnashorn sowie Kaffernbüffel. Auch Gepard, Flusspferd und Giraffe sind vorhanden. Die Säugetierliste enthält 79, die Vogelliste 516 Arten (Important Bird Area KE036), darunter den vom Aussterben bedrohte Weißrückengeier. Unter den Reptilien befinden sich Nilkrokodil, Felsenpython, Speikobra, Puffotter, Panther- und Glattrand-Gelenkschildkröte.

Literatur und Internetquellen

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Serengeti-Nationalpark, Tansania

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Grantzebras (Equus quagga boehmi) auf Kurzgrassteppe im Serengeti-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Topis (Damaliscus lunatus) auf Kurzgrassteppe in der Nähe von Seronera, Serengeti-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanische Elefanten in Akaziensvanne bei Seronera, Serengeti-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Löwe (Panthera leo) im Serengeti-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Einsame Schirmakazie (Acacia tortilis) auf der Kurzgrassteppe des Serengeti-Nationalparks © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Klipschliefer (Procavia capensis) auf Kopje bei Seronera, Serengeti-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Westliche Weißbartgnus (C. t. mearnsi) auf der Kurzgrassteppe der Serengeti © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Fläche: 14'750 km²
Höhe: ca. 1500 – 3648 m.ü.M.

Niederschlag / Jahr: Ca. 800 mm
Mittlere Monatstemperaturen: tags 21-26°C, nachts 9-14°C.

Der seit 1951 bestehende Nationalpark grenzt an das kenianische Maasai-Mara-Wildschutzgebiet und die tansanischen Ikorongo-, Grumeti- und Maswa-Wildschutzgebiete sowie das Ngorongoro-Schutzgebiet. Schon kurz nach seiner Gründung bestanden Pläne, den Park zu verkleinern und die abgetrennten Flächen teilweise an anderer Stelle zu kompensieren. Dies veranlasste den Frankfurte Zoodirektor Bernhard Grzimek und seinen Sohn Michael mit einer kleinen Piper Cup nach dem damaligen britischen Mandatsgebiet Tanganjika zu fliegen und die damals noch nicht bekannten Wanderungen der Steppenhuftiere zu erforschen. Obwohl es sich zeigte dass wichtige Weidegründe außerhalb der neuen Grenzen des Parks lagen, wurde diese abgetrennt, blieben aber als Ngorongoro-Schutzgebiet erhalten, wenn auch die Wildtiere fortan das Land mit den Rindern und Ziegen der Maasai teilen mussten. Anfang 1959 verunglückte Michael Grzimek als Folge der Kollision seiner Maschine mit einem Geier tödlich. Noch im selben Jahr erschien der Film "Serengeti darf nicht sterben", der 1960 als bester Dokumentarfilm einen Oscar erhielt und zweifellos dazu betrug, dass die tansanische Regierung 1975 sämtlich landwirtschaftlichen Aktivitäten aus dem Ngorngorokrater verbannte.

Vegetation

Die Vegetation besteht im Osten hauptsächlich aus Kurzgrassteppe, im finden sich Westen Ebenen mit längerem Gras, Akaziensavannen und stellenweise dichtem Dornbusch. Galeriewald am Grumeti River. Ferner Kopjes und felsige Hügel.

Tierwelt

Zwei Galagos und fünf tagaktive Primatenarten, darunter Husarenaffe (Erythrocebus patas), Afrikanischer Wildhund, Löwe, Leopard, Gepard, Serval, Karakal, Falbkatze, je 2 Ginsterkatzen- und Zibetkatzenarten, 6 Mangustenarten, Löffelhund, 3 Schakalarten, Tüpfelhyäne, Erdwolf, Baum- und Klippschliefer, Afrikanischer Elefant, Spitzmaulnashorn, Steppenzebra, Warzenschwein, Buschschwein, Giraffe, Kaffernbüffel, 23 Antilopenarten etc., Nilkrokodil. Es wurden 523 Vogelarten nachgewiesen (Important Bird Area TZ009).

Charakterpflanzen

Fingerhirse (Digitaria macroblephora), Rotgras(Themeda triandra) und Dropseed (Sporobolus ioclados) gehören zu den dominierenden Gräsern. Charakteristische Bäume und Sträucher sind je nach Gebiet Schirmakazie (Acacia tortilis), Fieber-Akazie (Acacia xanthophloea), Leberwurstbaum (Kigelia africana), Würgefeige (Ficus thonningii), Wilde Dattelpalme (Phoenix reclinata), Kandelabereuphorbie (Euphorbia candelabrum), Myrrhenstrauch (Commiphora africana), Zahnbürstenbaum (Salvadora persica), Wüstendattel (Balanites aegyptia). Im Dornbusch hauptsächlich Flötenakazie (Acacia drepanolobium).

Literatur und Internetquellen

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Ngorongorokrater / Ngorongo-Schutzgebiet, Tansania

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Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis) auf Kurzgrassteppe im Ngorongoro-Krater © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Tüpfelhyänen (Crocuta crocuta) umgeben von Weißbartgnus (Connochetes taurinus albojubatus) auf Kurzgrassteppe im Ngorongoro-Krater © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Grauhals-Kronenkraniche (Balearica regulorum) auf auf Kurzgrassteppe im Ngorongoro-Krater © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Fieberakazienwald (Acacia xanthophloea) am Magadisee im Ngorongorokrater © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Fieberakazienwald (Acacia xanthophloea) am Magadisee im Ngorongorokrater © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elenantilopen (Taurotragus oryx) im Schtzgebiet außerhalb des Ngorongorokraters © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Fläche: 8'300 km²
Höhe: ca. 1500 – 3648 m.ü.M.

Niederschlag / Jahr: 1'210 mm
Temperatur: (am Kraterboden) min. 2°C, max. 35°C.

Das Schutzgebiet schließt den 610 m tiefen Ngorongorkrater ein, dessen Boden eine Fläche von 260 km² bedeckt. Ebenfalls innerhalb des Perimeters liegen die durch ihre Fossilienfunde berühmte, 48 km lange Olduvaischlucht, der noch aktive, 3'188 m hohe Vulkan Old Doinyo Lengai sowie mehrere über 3'000 m hohe Gipfel erloschener Vulkane und die Empakaai-, Olmoti- und Kerimasikrater. Die Caldera des Empakaai wird teilweise von einem leicht alkalischen Kratersee mit einem Durchmesser von ca. 2.5 km und einer Tiefe bis 85 m eingenommen.

Vegetation:

Am häufig nebligen Kraterrand und den höheren Lagen der Kraterwände wachsen Busch, Heide, Langgrassavanne und immergrüne Bergnebelwälderwälder. Am Kraterboden gedeiht hauptsächlich eine Kurzgrassteppe. Kleinere Teile werden vom alkalischen Magadi-See, dem Gorigor-Sumpf und zwei Wäldern (Lerai und Laiyanai Forest) eingenommen. Außerhalb des Kraters Akaziensavanne und im Osten Gebirgswald, in den höheren Berglagen alpine Moore.

Tierwelt

Steppenpavian, Grüne Meerkatzen, Löwe, Leopard, Gepard, Serval, 3 Mangustenarten, Löffelhund, 3 Schakalarten, Tüpfelhyäne, Afrikanischer Elefant, Spitzmaulnashorn, Steppenzebra, Warzenschwein, Kaffernbüffel, 10 Antilopenarten, Kaphase, Stachelschwein etc., Giraffe, Impala, Topi und Nilkrokodil fehlen im Krater, Giraffen kommen aber innerhalb des Schutzgebietes vor. Es wurden über 500 Vogelarten nachgewiesen, auffällig sind im Grasland namentlich Strauß, Sekretär, Grauhals-Kronenkranich, Koritrappe und verschiedene Kiebitze (Important Bird Area TZ013) In den Kraterseen des Schutzgebiets leben saisonal zahlreiche Zwerg- und Rosaflamingos.

Charakterpflanzen

In der Trockensavanne Schirmakazie (Acacia tortilis) und Balsambaum (Commiphora africana), im Lerai-Wald Fieber-Akazie (Acacia xanthophloea) und Schlangenwurz (Rauvolfia caffra), im Laiyanai-Wald Seidenakazie (Albizia gummifera), Säulenbaum (Cassipourea malosana) und Acacia lahani. Als Folge der Überweidung findet eine Veränderung des Artenspektrums der Gräser statt und es breiten sich krautige Pflanzen aus der Familie der Asteraceae aus.

Literatur und Internetquellen

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Tarangire-Nationalpark, Tansania

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Afrikanischer Elefantenbulle Loxodonta africana) im Tarangire-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Massai-Giraffe (Giraffa camelopardalis tippelskirchi) in Akazien-Savanne, Tarangire-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Von-der-Decken-Toko (Tockus deckeni) im Tarangire-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Baobabs (Adansonia digitata) - Abendstimmung im Tarangire-Nationalpark © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Fläche: 2'850 km²
Höhe: 1’100-1'500 m.ü.M.

Temperatur: min. 4°C, max. 40°C.
Jahresniederschlag: 767 mm, Trockenzeit Juni-Oktober.

Vegetation und Charakterpflanzen

Mosaik von Grassavanne und Buschsavanne mit vereinzelten Inselbergen ("Kopjes") und schwarzerdigen Gras- und Sumpfgebieten aus feiner, schwarzer Vulkanerde, die in der Regenzeit große Feuchtbiotope bilden.

Vegetation und Charakterpflanzen

Im Norden überwiegend Schirmakazien (Acacia tortilis) dazwischen Affenbrotbäume oder Baobabs (Adansonia digitata). die wie andernorts auch ziemlich unter den Elefanten zu leiden haben. Ansonsten hat es Leberwurstbäume (Kigelia africana) sowie Acacia–Commiphora- und Combretum–Dalbergia-Savannen. In den saisonalen Sumpfgebieten stehen Wüstendatteln (Balanites aegyptia).

Tierwelt

Nicht ohne weiteres sicht- aber dafür umso spürbarer ist die Tsetsefliege, die als Überträger der Rinderseuche Nagana und der Schlafkrankheit des Menschen dafür gesorgt hat, dass Tarangire von Hirten gemieden wird und sich die Wildtiere hier erhalten konnten. Unter den Säugetieren sind neben den „Big Five“ die Büschelohrbeisa (Oryx beisa callotis), der Kleine Kudu, fünf Arten Mangusten und das Schlichtborstenhörnchen (Xerus rutilus) bemerkenswert. Die Zahl der Vogelarten dürfte 450 übersteigen (Important Bird Area TZ010) und nach Angaben der Nationalpark-Verwaltung bei etwa 550 liegen.

Literatur und Internetquellen

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