Samstag, 02 Mai 2015 08:22

Feldprojekt Gelbohrsittich

Der Gelbohrsittich (Ognorhynchus icterotis) war früher in den Anden Kolumbiens und Ekuadors weit verbreitet. In Ekuador ist er wohl ausgestorben und in Kolumbien gab es nur noch kleine Reliktvorkommen. Die Art wurde dehalb von der IUCN als stark gefährdet eingestuft. Der Erfolg der von den Zoos geförderten Schutzmaßnahmen hat zu einer Herabstufung in die Kategorie "gefährdet" erlaubt.

Das Projekt Ognorhynchus in Kolumbien

Loro Parque Fundación und ZGAP

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Ermitteln der Aufenthaltsorte der Geklbohrsittiche nitteks Radiotelemetrie © LPF

 

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Anbringen eines Nistrkastens © LPF

 

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Wachspalmen (Xeroxylon spp.) © LPF

 

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Bildungsarbeit durch Pro aves © LPF

 

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Papageienschutzgebiet in der zentralen Kordillere Kolumbiens © LPV

Nachdem der Gelbohrsittich in Ekuador vermutlich ausgestorben ist, konzentrieren sich die Maßnahmen zur Rettung dieser Art auf die Bestände in Kolumbien Hier wurden bei einer 1997 entdeckten Population Daten über Verhaltens-, Nahrungs- und Brutbiologie gesammelt. Zum Ermitteln der täglichen Bewegungen und saisonalen Wanderungen wurden einzelne Vögel besendert, wobei festgestellt werden konnte, dass die Art weniger nomadisch lebt als zuvor angenommen.

Aktive Schutzmaßnahmen während der beiden jährlichen Brutzeiten, wie das Zurverfügungstellen von Nistkästen,  haben zu einer massiven Bestandeszunahme geführt. Waren im Jahr 1999 nur 81 Vögel bekannt, überschritt im Jahr 2009 der Bestand an drei Lokalitäten in der Westlichen, Zentralen und Östlichen Kordillere insgesamt 1'000 Individuen. Seitdem sind weitere Kolonien bekannt geworden, die zumindest teilweise durch Abwanderung aus der durch Schutzmaßnahmen geförderten Population hervor gegangen sind. 2019 wurde der Gesamtbestand auf 2'600 Vögel geschätzt.

Nach wie vor besteht das Problem, das der Gelbohrsittich stark von der Wachspalme (Xeroxylon spp.) abhängig ist, die er zum Schlafen, Nisten und als Nahrungquelle benötigt. Diese Palmen werden in großem Stil gefällt, um Palmwedel für die jährlichen Osterprozessionen zu gewinnen. Es wird daher versucht unter Einbezug der lokalen Bevölkerung Schutzzonen zu schaffen, in denen die Wachspalmen nicht gerodet werden. Zwischenzeitlich werden gebietsweise Nistkästen angeboten.

Der Schutz des Gelbohrsittichs und der Wachspalme kann nur durch weitreichende Umweltbildung und Sensibilisierung für Umweltfragen in erreicht werden.

2009 konnten in der zentralen Kordillere drei Schutzgebiete im Umfang von insgesamt über 6'700 ha geschaffen werden, die Bergwald, und Moore umfassen. In diesen Reservaten kommen neben dem Gelbohrsittich vier weitere gefährdete bis vom Aussterben bedrohte Psittazidenarten vor.

Die Feld- und Umweltbildungsarbeit wird durch die kolumbianische Fundación Vida Silvestre mit Unterstützung der örtlichen Universitäten und der kolumbianischen Regierung durchgeführt. Die finanzielle Hauptlast des Projekts trägt seit 1999 die Loro Parque Fundación, die bis 2021 insgesamt 1.672.159 US$ dafür aufgewendet hat. Der Schutz des Gelbohrsittichs wird auch von anderen Organisationen unterstützt, insbesondere gibt es ein langfristiges Engagement der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) mit ihrem Papageienfonds, der von zahlreichen Zoos oder deren Mitarbeitern unterstützt wird.

 

Literatur und Internetquellen:

Tierart-Datenblatt

Lebensraum: Tropische feuchte Höhenwälder

02.05.2015, aktualisiert 20.01.2022 durch Wolfgang Rades und Rafael Zamora Padrón

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Samstag, 02 Mai 2015 08:17

Schutz des Blaulatzaras in Bolivien

Der Blaulatzara (Ara glaucogularis) wird von der IUCN als vom Aussterben bedroht (CRITICALLY ENDANGERED) eingestuft, da es nur noch eine sehr kleine freilebende Gesamtpopulation gibt. Nach einer Schätzung aus dem Jahr 2012 soll der Wildbestand nur noch 110-130 Individuen umfasst haben. Nebst Bemühungen um den Erhalt ex -situ (EEP) engagieren sich Zoos daher auch für den Erhalt der Art in ihrem natürlichen Lebensraum. Als Folge davon hat sich der Bestand stabilisiert bzw. leicht zugenommen. 2020 wurde er auf 200-300 erwachsene Vögel geschätzt.

Zootier des Jahres 2023

ZGAP, DTG, VdZ, Gemeinschaft der Zooförderer

Durch die Zootier des Jahres-Kampagne 2023, einer gemeinsamen Aktion der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), der Deutschen Tierparkgesellschaft (DTG), des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) und der Gemeinschaft der Zooförderer, werden in Zusammenarbeit mit der Loro Parque Fundación und drei lokalen Partnerorganisationen wissenschaftliche Abklärungen im Hinblick auf Landkäufe für Reservate durchgeführt. Ferner erfolgen verstärkt Umweltbildungsaktivitäten und die Pflege des Dialogs mit den lokalen Gemeinschaften, um kulturelle Traditionen in Einklang mit dem Papageienschutz zu bringen und mit den Kampagnengeldern wird das Projektteam mit wichtigem Equipment wie Laptops, Festplatten, meteorologischen Stationen sowie mit Ferngläsern, Spektiven, GPS-Geräten und Drohnen ausgestattet. Zudem werden den Aras weitere Nistboxen angeboten und Umweltbildungsaktivitäten durchgeführt. mehr ...

Programm zum Schutz des Blaulatzaras in Bolivien

Loro Parque Fundación

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Blaulatzaras im Departement Beni, Bolivien © LPF

 

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Bauminsel im Chaco húmedo - Lebensraum für die Blaulatzaras © LPF

 

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Ein Nistkasten wird an einer Palme angebracht © LPF

 

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Amtlicher Hinweis auf das Jagd- und Handelsverbot © LPF

 

Die 1992 gegründete bolivianische Vogelschutzorganisation Asociación Armonía betreibt ein Programm zum Schutz der letzten freilebenden Blaulatzaras. Hauptsächlich geht es darum, den Bestand zu überwachen, das illegale Aushorsten von Jungvögeln für den Tierhandel durch Bewachen der Nestbäume zu verhindern, auf die Erhaltung geeigneter Lebensräume hinzuarbeiten, den illegalen Abschuss von Vögeln zur Gewinnung von Schmuckfedern zu bekämpfen und die Zahl der Nistgelegenheiten zu vergrößern.

Man bemüht sich dabei sehr um die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung. Dies ist absolut notwendig, denn die meisten Brutpaare nisten auf privatem Land. Dabei handelt es sich um Rinderfarmen, wo das Fällen von Palmen - hauptsächlich der hier Motacu-Palme genannten Attalea phalerata - zur Verwendung als Zaunpfosten die Zahl der geeigneten Nistbäume stark reduziert hat, und wo das periodische Abbrennen des Graslands das Aufkommen von Palmschösslingen verhindert.

In der Provinzstadt La Santísima Trinidad mit 130'000 Einwohnern wurde ein Informationszentrum erstellt. Hier werden mit sehr guter Resonanz insbesondere Schulklassen betreut, so konnten z.B. 2013/14 Vorträge für 40 Primar- und 80 Sekundarschulklassen gehalten werden. Um den Jagddruck zu mindern, werden für traditionelle Volksfeste anstelle echter Arafedern künstliche Federn als Kopfschmuck angeboten, wobei Lehrer und Schüler angeleitet werden, diese selber herzustellen. Seitdem stellt die Bevölkerung ihren eigenen Kopfschmuck mit künstlichen Federn her. Dank dieser jährlichen Aktionen der Stiftung werden tausende Aras verschiedener Arten vor dem Abschuss bewahrt.

Die Loro Parque Fundación unterhält derzeit ein 650 ha großes Forschungszentrum, in dem 51 künstliche Nester installiert sind. Hier wird, mit Genehmigung der Behörden und in Zusammenarbeit mit der Regierung und der lokalen Bevölkerung, das für den Blaulatzara, der dank der Loro Parque Fundación vor dem Aussterben bewahrt werden konnte, bedeutende Ökosystem untersucht.

Der Loro Parque auf Teneriffa unterstützt durch seine Loro Parque Fundación die Bestrebungen zum Schutz des Blaulatzaras in Bolivien seit 1995. Bis 2021 wurden 1.987.148 US$ dafür aufgewendet.

Literatur und Internetquellen:

Tierart-Datenblatt: Blaulatzara (Ara glaucogularis)

Lebensraum: Chaco húmedo

02.05.2015, aktualisiert 20.01.2022 durch Wolfgang Rades und Rafael Zamora Padrón

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Samstag, 02 Mai 2015 08:16

Lear-Ara-Schutzprogramm

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Ein Schwarm Lear-Aras im Flug © Juan Cornejo

 

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Bruthabitat des Lear-Aras: Felswände in der Caatunga © Juan Cornejo

 

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Lear-Ara-Paar im Flug © LPF

 

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Licuri-Palmen (Syagrus coronatus) © LPF

 

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Lear-Aras in ihrem Lebensraum © LPF

Der Lear-Ara (Anodorhynchus leari) galt bis 2009 als "Vom Aussterben bedroht" und wurde dann von der IUCN auf "Stark gefährdet" heruntergestuft (ENDANGERED), weil sich dank intensivem Schutz der Bestand wieder erholt hatte: 1983 gab es im Freiland nur noch 60 Vögel, 2001 wurden 246 gezählt, 2004 wurde der Bestand auf 400-500 und 2006 auf 630 geschätzt. Für 2010 wurden 1123, für 2013 wieder 1283 und für 2018 bereits 1'694 Vögel angegeben.

Verlust des Lebensraums als Folge landwirtschaftlicher Übernutzung, Mensch-Wildtierkonflikte und illegaler Fang für den Tierhandel sind die Ursachen für die Gefährdung des Lear-Aras. Die brasilianischen Behörden haben deshalb einen nationalen Aktionsplan erarbeitet, um die Art zu retten. Dieser beinhaltet nebst Maßnahmen im Freiland auch eine ex situ-Komponente mit einem internationalen Zuchtbuch und einem EEP sowie einer Zuchtstation am Instituto Chico Mendes de Conservação da Biodiversidade in Brasilien.

Ein wichtiger Punkt ist, sicherzustellen, dass die für die Lear-Aras lebenswichtige Licuri-Palme (Syagrus coronatus) nachhaltig genutzt wird, d.h. dass die zur Herstellung von Handarbeiten verwendeten Palmblätter so geerntet werden, dass die Bäume nicht geschädigt werden. Ferner wird die Neuanpflanzung von Licuri-Palmen gefördert, was Kurse über den Betrieb von Baumschulen und finanzielle Anreize miteinschließt und es werden für die Vermarktung nachhaltig hergesteller Produkte lokale Kooperativen geschaffen.

Information über die Lear-Aras und Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung für die Notwendigkeit ihres Schutzes sind eine Grundvoraussetzung für das Gelingen des Aktionsplans. Dazu werden in den Gemeinden und an Schulen Vorträge gehalten, T-Shirts mit Lear-Ara-Motiven bedruckt und ein Kalender mit Bildern und Informationen über die Aras herausgegeben.

Lear-Aras ernähren sich hauptsächlich von Nüssen der Licuri-Palme, allerdings fallen sie auch auf Maisfeldern von Kleinbauern ein, was zu Konflikten führt. Diese sollen dadurch gemildert werden, dass die Bauern für ihre Verluste entschädigt werden.

Der Loro Park auf Teneriffa züchtet die Art und hat bis 2020 insgesamt 36 Vögel für Wiederansiedlungen zur Verfügung gestellt. Er unterstützt auch durch seine Loro Parque Fundación seit 2006 die ex-situ-Zucht des Lear-Aras in seinem Ursprungsland Brasilien sowie Umweltbildungs- und Feldprojekte zum Schutz dieser Art. Bis 2020 wurden 462'602 US$ dafür aufgewendet, z. B. im Jahr 2015 davon 35'453 € für die ökologische Erforschung des Lear-Aras durch die  Biologische Station von Doñana sowie weitere 5'000 € als Beitrag zu einem Programm zum Ausgleich der Farmer für durch die Aras verursachte Schäden.

Literatur und Internetquellen:

Tierart-Datenblatt: Lear-Ara (Anodorhynchus leari)

Lebensraum: Caatinga 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 16:36

Benthal

Das Benthal ist die Bodenzone eines Gewässers. Das Benthos (altgriechisch τό βένθος = die Tiefe) die Gesamtheit aller in dieser Bodenzone vorkommenden Lebewesen. Benthisch = am Gewässerboden lebend.

 

bental-term; benthos-term; benthisch-term

Freigegeben in B
Sonntag, 22 März 2015 21:21

Pandaschutz in Sikkim

Erforschung und Schutz des Kleinen Panda in Sikkim

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Kleiner Panda (Ailurus fulgens im Pangolakha-Schutzgebiet © B. K. Sharma

 

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Lebensraum des Kleinen Pandas: Tannen-Rhododendronwald in 4000 m Höhe. Kangchendzonga-Schutzgebiet, Sikkim © Axel Gebauer,

 

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Mitarbeiter des WWF und lokaler Organsiationen bei Feldstudie © Axel Gebauer

 

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Bildungsprogramm an Schulen - Plakatwettbewerb © S. Ziegler, WWF

 

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Pandabälge werden zu Mützen verarbeitet © Peter Oxford

Mit finanzieller Unterstützung des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. und verschiedener seiner Mitgliedzoos und in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Forst-, Umwelt- und Wildtiermanagement (FEWMD) der Regierung von Sikkim hat der WWF 2006 eine Studie initiiert, die darauf abzielte, das potenzielle Verbreitungsgebiet und den Populations-Status des Roten Panda in Sikkim zu beschreiben und zu bewerten. Dazu wurde zunächst eine Klassifizierung der Landnutzung des Bundesstaates durchgeführt, um Aussagen über den potenziell zur Verfügung stehenden Lebensraum des Roten Panda treffen zu können. Des Weiteren wurden feldbiologische Studien unternommen, um Informationen über Lebensraumansprüche und Bestandsdichte der Katzenbären zu erhalten. Mittlerweile ist daraus ein Programm geworden, das immer noch weitergeführt und ausgedehnt wird.

Von Mai 2007 bis Januar 2009 wurden in vier Schutzgebieten (Barsey Rhododendron Sanctuary, Pangolakha Wildlife Sanctuary, Kyongnosla Alpine Sanctuary und Fambong Lho Wildlife Sanctuary) feldbiologische Untersuchungen durchgeführt. Diese Feldstudien und Analysen haben den Bestand an Roten Pandas in Sikkim auf 225 bis 378 erwachsene Tiere geschätzt, die sich auf etwa 51% der Landfläche Sikkims verteilen. Um Bestand und Fortpflanzung dieser wenigen Individuen zu sichern, werden fortwährend weitere Maßnahmen vor Ort auf den Weg gebracht. Der Verband der Zoologischen Gärten und seine Mitgliedzoos unterstützen dieses Projekt regelmäßig.

Leider konnte im Pangolakha Wildlife Sanctuary kein Nachweis von Kleinen Pandas erbracht werden. Vermutlich ist dies auf das massenhafte Absterben von Bambus-Futterpflanzen zurückzuführen. Die Regeneration des Bambus wird daher künftig beobachtet. Verwilderte Hunde sind neben dem Lebensraumverlust eine der Hauptbedrohungen für Rote Pandas. Daher wurden besonders empfindliche Regionen identifiziert, in denen gegen verwilderte Hunde vorgegangen werden soll, und in der Folge damit begonnen, die Hunde zu sterilisieren. In Workshops wird zusätzlich das Bewusstsein von Lokalbevölkerung und Regierungsbediensteten für die Bedrohung der Pandas durch verwilderte Hunde und andere Gefahren geschärft. Informiert wurden zum Beispiel 60 Mitarbeiter der Indischen Grenzschutzpolizei, die für Sicherheit in den Grenzregionen sorgen und gegen Schmuggel und andere illegale Aktivitäten vorgehen. An zehn Schulen wurde in Zusammenarbeit mit dem Himalaya Zoo in Ganktok ein Umweltbildungsprogramm durchgeführt.

Auch sonst ist der Einbezug der lokalen Bevölkerung wichtig. 2013 konnte  wurde nach intensiver Feld- und Lobbyarbeit ein neues Gemeindeschutzgebiet für den Kleinen Panda geschaffen, die 85 km2 große Pangchen Lakhar Community Conserved Area, wo nicht nur eine gesunde, sich fortpflanzende Panda-Population besteht, sondern auch andere  seltene Tiere wie Leoparden und Kragenbären vorkommen.

Tierart-Datenblatt: Kleiner Panda (Ailurus fulgens)

Lebensraum: Gebirge Süd- und Südostasiens

 

Literatur:

ZIEGLER, S., GEBAUER, A., MELISCH, R., SHARMA, B.K., GHOSE, P.S., CHAKRABORTY, R. et al. (2010)

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Samstag, 21 März 2015 15:40

Rettet den Drill

Rettet den Drill in Kamerun und Nigeria

ErlebnisZoo Hannover, Tierpark Hellabrunn München, Tierpark Nordhorn, Wilhelma Stuttgart, Zooverein Wuppertal

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Gehege in der Drill Ranch in Calabar © Kathrin Paulsen, Retet den Drill

 

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Drei Drillweibchen © Cyril Ruoso

 

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Naturnahes Gehege in der Drill Ranch in den Afi-Bergen© Kathrin Paulsen, Retet den Drill

 

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Durch Unwetterkatastrophe beschädigtes Gehege in den Afi-Bergen © Kathrin Paulsen, Rettet den Drill

 

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Nach Überschwemmung provisorisch wieder hergerichtetes Gehege in den Afi-Bergen © Kathrin Paulsen, Rettet den Drill

 

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Haremsgruppe © Cyril Ruoso

 

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Die neuen Abtrenngehege im Limbe Wildlife Center © Rettet den Drill

 

Ausgehend von der “Aktion Rettet den Drill", die ein ehemaliger Tierpfleger aus dem ErlebnisZoo Hannover bereits 1988 gegründet hatte, entstand am 17. Januar 2004 im Tierpark Nordhorn der Verein “Rettet den Drill”, dessen Geschäftsstelle sich nach wie vor in Nordhorn befindet.

Der Tierpark Nordhorn, der als einziges institutionelles Mitglied selber gar keine Drills hält, unterstützt den Verein vor allem personell (Buchhaltung, Kassenwartin / Vorstandsarbeit) aber auch durch die Übernahme diverser Briefsendungen sowie regelmäßige Geldspenden. Zu den institutionellen Mitgliedern gehören ferner der Tierpark Hellabrunn, der auch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den Drill koordiniert sowie das Internationale Zuchtbuch (ISB) für diese Affenart führt, und der Erlebnis-Zoo Hannover. Auch diese beiden Zoos unterstützen durch Sach- und Finanzspenden über die Mitgliedschaft hinaus die Arbeit des Vereins.

Unter den mittlerweile über 100 Einzelmitgliedern befindet sich mindestens ein Tierpfleger aus jedem Drill haltenden Zoo Deutschlands.Ferner sind auch Biologen, Kuratoren und Tierärzte aus verschiedenen Zoos Mitglieder im Verein. Nicht zu unterschätzen ist jedoch der Anteil der Drill-Freunde, die nicht in Zoos arbeiten und dennoch großzügig Geld spenden und die Vereinsarbeit intensiv verfolgen.

Unterstützt wird „Rettet den Drill“  e.V. unter anderem regelmäßig vom Berufsverband der Zootierpfleger, dem Zooverein Wuppertal, den Zoofreunden Hannover, den Freunden und Förderern der Wilhelma Stuttgart-Bad Cannstatt sowie der Stuttgarter Wilhelma.

Ein Hauptzweck des Vereins ist es, die von der Organisation PANDRILLUS in Nigeria und Kamerun betriebenen Schutzprojekte kontinuierlich zu unterstützen. Bis 2014 wurde eine Gesamtsumme von über 50 000 Euro an die Projekte überwiesen und auch etliche Sachspenden haben nach viel Arbeit und hohem persönlichen Engagement den Weg nach Afrika gefunden. Besonders zu  erwähnen ist in diesem Zusammenhang die vom Erlebnis-Zoo Hannover gespendete Arbeitskleidung, die nach jahrelanger Lagerung, Sortierung und Verpackung im Tierpark Nordhorn dann endlich 2012 in Nigeria ankam. Heute wird sie in Westafrika überall gern von den Pflegern getragen. Allein dieser Transport hat den Verein insgesamt 5 Jahre intensiven Bemühens gekostet bis es gelang die über 850 kg Kleidung von verschiedenen Transportunternehmen unentgeltlich nach Nigeria transportieren zu lassen.

Die von einem amerikanischen Biologenpaar gegründete Organisation PANDRILLUS betreibt seit 1991 die Drill Ranch, eine Schutzstation in Calabar, Nigeria sowie seit 1993 das Limbe Wildlife Center in Kamerun. In Nigeria erfolgte 1996 mit der Drill Ranch in den Afi-Bergen noch der Aufbau einer Art „Außenstation“ von Calabar. In diesen drei Stationen lebten 2014, bei einem geschätzten Wildbestand von nur noch etwa 3000 Tieren, insgesamt über 520 Drills. Dabei handelt es sich vielfach um beschlagnahmte Tiere. Also Jungtiere, die Wilderer nicht töten sondern als Haustier halten oder verkaufen. Wenn eine solche illegale private Haltung den Behörden bekannt wird, so ziehen sie die Tiere ein und diese kommen dann nach Calabar oder in das Limbe Wildlife Center. Keines der Tiere wurde je angekauft, um den illegalen Handel nicht zu fördern. Neu angekommene Drills werden drei Monate lang in kleinen Gruppen von 3 - 6 Tieren in Quarantäne gehalten, dort sehr gründlich untersucht und nach Bedarf tierärztlich versorgt oder aufgepäppelt. Danach werden sie zu großen sozialen Zuchtgruppen zusammengewöhnt mit dem langfristigen Ziel, sie wieder in geschützten Gebieten ihres natürlichen Lebensraumes auszuwildern, sofern sie sich dafür eignen. Die Tiere in Calabar können besipielsweise nicht mehr ausgewildert werden. Sie sind von klein auf viel zu sehr an den Menschen gewöhnt und werden als „education group“ zur Information und Aufklärung der Bevölkerung eingesetzt, insbesondere um die „Bushmeat“-Problematik anzusprechen.

Die Gelder, die der Verein „Rettet den Drill“ e.V. 2013/2014 nach Nigeria überwiesen hat wurden vor allem für den Wideraufbau der Gehege in den Afi-Bergen nach einer schweren Unwetterkatastrophe sowie für Futterkosten dort benötigt. Ein Großteil dieser Gelder stammte aus Stuttgart (Stuttgarter Wilhelma sowie Freunde und Förderer der Wilhelma Stuttgart-Bad Cannstatt). Im Limbe Wildlife Center, wo mittlerweile über 100 Drills gehalten werden, mussten neue Abtrenn-/Eingewöhnungsgehege gebaut werden Diese, sowie spezielle Futterkosten für die Drills konnten 2014 durch eine großzügige Spende des Zoovereins Wuppertal von über 5.000€ finanziert werden.

Von 2006-2022 stellte der Verein "Rettet den Drill" insgesamt 450'000 Euro für den Schutz und die Erhaltung des Drills zur Verfügung. 2022 konnte in den Afi Mountains eine mit Spenden des Zoo-Vereins Wuppertal e.V. und der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. finanzierte Veterinärstation gebaut werden. Für das "Green Project", dem Anbau von Futterpflanzen für das Limbe Wildlife Center durch ehemalige Wilderer stellte der Tierpark Hellabrunn 5'000 € zur Verfügung.

Auf der Drill Ranch in Calabar und in den großen, naturnahen Anlagen in den Afi Mountains lebten 2022 insgesamt etwa 620 Drills, im Limbe Wildlife Center weitere 62.

 

Literatur und Internetquellen:

  • DRILL INFO, Ausgabe 17, Januar 2014
  • DRILL INFO, Ausgabe 18, Juni 2014, Jubiläumsausgabe
  • DRILL INFO 33, Juli 2022
    DRILL INFO 34, Dezember 2022
  • Pers. Mitteilungen von Dr. Heike Weber (Kassenwartin) und Kathrin Paulsen (1. Vorsitzende) vom Verein „Rettet den Drill“ e.V.
  • www.rettet-den-drill.de (hier auch weiterführende Links)

Tierart-Datenblatt: Drill (Mandrillus leucophaeus)

Lebensraum: Zentralafrikanischer Regenwald

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:54

MAMEDE-COSTA, C. & GOBBI, N. (1998)

The black lion tamarin Leontopithecus chrysopygus – its conservation and management.

ORYX 32 (4): 295-300. ISSN 0030-6053. DOI: 10.1046/j.1365-3008.1998.d01-59.x

Abstract:

The black lion tamarin Leontopithecus chrysopygus originally occurred throughout a large part of the Atlantic forest in the west of the state of São Paulo, Brazil. Today, however, it is restricted to a few isolated forest fragments as a result of deforestation caused by cattle ranching, and urban and agricultural expansion, especially in this century. One of its last strongholds is a small gallery forest at Lençóis Paulista in the west-central part of the state. The authors report on a long-term study of this small and isolated population, aimed particularly at providing a basis for the intensive management and conservation of the species and its habitat.

 

mamede-biblio

Freigegeben in M
Donnerstag, 14 Juni 2018 16:40

PAWLIK, K. (2013)

Untersuchungen zur Nutzung unterschiedlicher Lebensraumtypen der Przewalski-Urwildpferde im Tennenloher Forst in Erlangen im Monatsverlauf unter Berücksichtigung artspezifischer Verhaltensmuster.

Bachelorarbeit, Studiengang Physische Geographie

72 Seiten, 19 Abildungen, 14 Tabelen

Institut für Geographie. Dr. Thomas Sokoliuk
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Voller Text

Zielsetzung:

Zielsetzung der Arbeit war, für den Beobachtungszeitraum des Untersuchungsmonats Oktober folgende Fragestellungen beantwortet werden:
•    Welche Lebensraumtypen nutzen die Tennenloher Urwildpferde in ihrem Gehege und welches Verhalten zeigen sie dabei?
•    Bestehen Korrelationen zwischen der Tageszeit, der Flächennutzung, dem Verhalten und der ausgeführten Aktivität der Wildpferde-Hengste?
•    Welche Präferenzen zeigen die Przewalskipferde bezüglich der unterschiedlichen Lebensraumtypen im Gehege?

Datenblatt PDF

pawlik-biblio

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Donnerstag, 14 Juni 2018 17:11

WWF Malaysia & CUBITT, G. S. (1998)

The National Parks and Other Wild Places of Malaysia.

Pbk., 176 Seiten, farbig illustriert.

New Holland Publishers, London, Cape Town, Sydney, Auckland. ISBN 1-84330-247-0.

Anbieter-Text:

This magnificent book, in collaboration with the World Wide Fund For Nature Malaysia, profiles all the main parks and key wild areas in Peninsular Malaysia, Sarawak and Sabah. Through an informative and illuminating text, compiled by wildlife and conservation experts, the book reveals the key aspects of each featured area: its geography and landscape, its wildlife and plantlife, its local communities, and its conservation status. Individual colour maps show each area's location in the country and visitor information, on practicalities and on activities such as trekking, birdwatching and diving, is given throughout. Travellers and tourists, nature-watchers and adventurers will all enjoy this evocative celebration of Malaysia's natural heritage.

Freigegeben in W
Donnerstag, 14 Juni 2018 16:12

BEHLER, N. (2012)

Danau Mesangat und Indonesiens letzte Siamkrokodile.

Z. Kölner Zoo 55 (2012): 133-139.

Zusammenfassung:

Der Mesangat in Ostkalimantan auf der Insel Borneo ist ein Sumpfgebiet mit einzigartiger Artenvielfalt und viele bedrohte Tierarten sind in dem teilweise bewaldeten Feuchtgebiet zu Hause. Das Gebiet ist eines der letzten Rückzugsorte des seltenen und vom Aussterben bedrohten Siamkrokodils in Indonesien. 2010 und 2011 konnten bei zwei vom Kölner Zoo mit initiierten Feldaufenthalten Erkenntnisse zum Status der Population und zur Ökologie der Tiere gewonnen werden. Um die Population am Mesangat auch in Zukunft nachhaltig zu schützen, ist dabei insbesondere die Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung vor Ort von großer Wichtigkeit.

Summary:

Danau Mesangat in East Kalimantan on the Island of Borneo is a swamp area with a very unique biodiversity. These partly forested wetlands are home to many threatened species. The area is one of the last known refuges of the rare and critically endangered Siamese crocodile in Indonesia. In 2010 and 2011 two field visits, which were initiated amongst others by the Cologne Zoo, I could obtain information on the population status and on the ecology of these animals. For the future conservation of the population at Mesangat the cooperation with local people on site is of special importance.

Freigegeben in B
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx