Samstag, 03 November 2018 14:14

Laubgehölze aus Afrika

 

Allgemeines

Da der größte Teil Afrikas in den Tropen und Subtropen liegt und im Norden die mediterrane Flora vorherscht, ist die Auswahl an afrikanischen Gehölzen limitiert, und oft handelt es sich um Arten, die frostfrei überwintert werden müssen. An geschützten Orten in klimatisch günstigeren Regionen lassen sich eventuell manche Arten aus der Kapregion auch ganzjährig im Freien halten.

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Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae)

CARYOPHYLLACEAE Plumbago capensis porquerolles PD3
Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

CARYOPHYLLACEAE Plumbago capensis porquerolles PD1
Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata), Blüten, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Plumbaginoideae

Kap-Bleiwurz

Plumbago auriculata (Syn.: Plumbago capensis)

Verbreitung: Südafrika.

Winterhärtezone 10 (sollte möglichst frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 3: 1-2, seltener bis 4 m.

Die Kap-Bleiwurz ist ein immergrüner Strauch. Sie ist sehr starkwüchsig und kann als Busch oder Kletterpflanze gezogen werden. Ihre langen Triebe wachsen dicht, erst aufrecht und später kaskadenartig überhängend. Die wechselständigen Blätter sind 4-7 cm lang, ganzrandig und spatelförmig. Die Bleiwurz ist einhäusig zwittrig. Blütezeit ist von Mai bis September-Oktober. Die in Trauben stehenden Blüten sind bei der Wildform himmelblau, daneben gibt es Zuchtformen mit dunkelblauen, violetten oder weißen Blüten. Die Früchte sind unscheinbare fünfklappige Kapselfrüchte. Die Blüten werden gerne von Schmetterlingen besucht, die Blätter sind in Südafrika eine Futterpflanze für die Raupen des Kleine Wanderbläulings (Leptotes pirithous) [1; 3; 5].

Die pflegeleichte Kübelpflanze wird von Oktober bis April/Mai in einem Raum überwintert. Sie verträgt zwar leichte Fröste bis -5°C, optimal sind aber Überwinterungstemperaturen von 4-10°C [3].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)

BIGNONIACEAE kigelia serengeti toerrissen
Leberwurstbaum (Kigelia africana) im Serengeti-Nationalpark, Tansania © Bjørn Christian Tørrissen, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

 

 

 

BIGNONIACEAE kigelia tarangire PD1
Leberwurstbaum (Kigelia africana) im Tarangire-Nationalpark, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

BIGNONIACEAE kigelia katima PD1
Leberwurstbaum (Kigelia africana) bei der Lianshulu Lodge, Katima Mulilo, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Coleeae

Leberwurstbaum

Kigelia africana

Verbreitung: Savannen und offene Wälder Afrikas südlich der Sahara, in vielen tropischen und subtropischen Regionen außerhalb Afrikas eingebürgert.

Winterhärtezone 12 (sollte bei mindestens 10ºC überwintert werden).

Wuchsklasse 2(1): 15-18(-25) m.

Der Leberwurstbaum hat eine breit ausladende, lockere Krone mit einem Durchmesser bis zu 20 m. In Gebieten mit ausgeprägter Trockenzeit ist er laubabwerfend, bei ausgeglicheneren Niederschlägen immergrün. Die zunächst sehr glatte, mit dem Alter längsrissig werdende Rinde ist graubraun. Die gefiederten Blätter sind je nach Standort unterschiedlich groß, bei Bäumen auf der Savanne sind sie kleiner als bei solchen, die im Wald stehen. Der Baum ist einhäusig zwittrig. Blütezeit ist von Juni bis August. Die unangenehm riechenden, becherförmigen Blüten mit einem Durchmesser bis zu 13 cm sind violett, gelb oder rot. Sie öffnen sich abends. Die Bestäubung erfolgt u. a. durch Nektarvögel, Großfledermäuse und Affen. Aus den Blüten bilden sich lange, feste, wurstartige Früchte, die an langen Stielen herabhängen und ein Gewicht bis zu 9 (-12) kg erreichen können. Diese haben eine braune, verholzte Schale und weißes, faseriges Fruchtfleisch, in das zahlreiche braune, glatte Samen eingebettet sind. Die Früchte werden von Elefanten, Giraffen und Pavianen gefressen. Für den Menschen sind sie in rohem Zustand ungeeignet oder giftig, getrocknete und fermentierte Samen können jedoch als Würze zum Brauen von Bier verwendet oder in geröstetem Zustand gegessen werden. Früchte, Rinde und Wurzeln enthalten verschiedene pharmakologisch wirksame Substanzen und werden in der afrikanischen Volksmedizin als Heilmittel eingesetzt. In Malawi glaubt man, dass am Haus aufgehängte "Würste" gegen Sturmschäden schützen. Aus den Stämmen werden Einbäume hergestellt [3; 5; 6].

In Mitteleuropa wird der Leberwurstbaum zumeist als Kübelpflanze kultiviert, da er sehr frostempfindlich ist. Als Kübelpflanzen wachsen die Bäume deutlich schwächer und werden selten höher als drei Meter. Die "Leberwürste" können auch bei Kübelpflanzen recht groß werden, bilden sich aber erst, wenn die Pflanzen über zehn Jahre alt sind [3].

Der Leberwurstbaum ist nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN).

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Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

MALVACEAE adansonia mahango PD1
Kahler Baobab (Adansonia digitata) in der Mahangno-Sektion des Bwabwata-Nationalparks, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

MALVACEAE adansonia messina PD1
Mächtiger, belaubter Baobab (Adansonia digitata) im Musina-Naturschutzgebiet, Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

MALVACEAE adansonia kronberg PD1
Replik eines Baobabs (Adansonia digitata) auf der Afrika-Savanne des Opel-Zoos Kronberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Bombacoideae

Afrikanischer Affenbrotbaum, Baobab

Adansonia digitata

Verbreitung: In Trockenwäldern, Savannen und Trockensavannen Afrikas südlich der Sahara.

Winterhärtezone je nach Quelle 10-11-13 (muss bei mindestens 1.7-4.5ºC oder mehr frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 1: bis 25 m.

Der Baobab hat einen nicht sehr hohen, aber enorm dicken Stamm, der einen Durchmesser von über 10 m erreichen kann. Seine Krone ist locker und breit ausladend. Es sind Durchmesser bis zu 38 m bekannt. Sie besteht aus an der Basis ziemlich unförmigen, an ein Wurzelgeflecht erinnernden Ästen, was zur Sage führte, der Baum sei von Gott verkehrtherum eingepflanzt worden, und zum englischen Namen «Upside-down Tree». Der Stamm besteht aus schwammigen wasserspeichernden Fasern und einer 5-10 cm dicken, faserigen Borke, die im Ursprungsgebiet oft von Elefanten geschält wird. Die handgroßen, bei Jungbäumen einförmigen, bei älteren Individuen 5-7-fach gelappten Blätter werden während der Trockenzeit, bei uns im Winter, abgeworfen. Der Baobab ist einhäusig zwittrig. Blütezeit ist von Mai bis Juni. Seine in Grüppchen stehenden, glockenförmigen, nach unten hängenden, weißen Einzelblüten riechen unangenehm. Sie öffnen sich am späten Nachmittag und werden meist von Flughunden bestäubt. Die kugel- bis eiförmigen, bis 12 cm langen Früchte – eigentlich Beeren – hängen an langen Stielen herab. Sie haben eine verholzte, von gelbbraunen Härchen bedeckte Kapsel und weißes, in frischem oder getrockneten Zustand essbares Fruchtfleisch, in dem sich die braunen Samen befinden [3; 5].

Unter mitteleuropäischen Bedingungen kann der Baobab im Freiland nur als Kübelpflanze gepflegt werden. Dabei kann er zwar Blüten entwickeln, erreicht aber nur eine Maximalhöhe von 1.5 bis 2 Metern [3], was natürlich keinen rechten Eindruck von der Mächtigkeit dieses landschaftsprägenden Baums gibt. Die Zoos behelfen sich daher zunehmend damit, dass sie auf ihren Savannenanlagen - zum Teil recht naturgetreue - Nachbildungen von kahlen Baobabs aufstellen, so etwa im Opel-Zoo Kronberg, im Zoo Zürich, im Zoo Frankfurt oder im Zoo Osnabrück.

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Ordnung: Silberbaumartige (Proteales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

PROTEACEAE leucadendron argenteum ramskop PD1
Echter Silberbaum (Leucadendron argenteum) im Naturgarten Ramskop, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

PROTEACEAE leucadendron argenteum kirstenbosch PD1
Echter Silberbaum (Leucadendron argenteum) im Botanischen Garten Kirstenbosch bei Kapstadt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Silberbaumgewächse (Proteaceae)

Echter Silberbaum

Leucadendron argenteum

Verbreitung: Westkap, Südafrika, hauptsächlich am Tafelberg bei Kapstadt.

Winterhärtezone 9-11 (-3,8ºC bis +4.5ºC, erträgt nur kurzfristig Minustemperaturen und sollte frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 3(2): erreicht eine Höhe von 7-10 (-12) m.

Der Silberbaum ist ein immergrüner Baum mit silbergrauen, lanzettlichen, etwa 15 cm langen Blättern, der im maritimen Klima der Kapregion, hauptsächlich in Höhenlagen von 100-500 m gedeiht. Dabei steht er meistens in Gruppen. Er wächst etwa 50 cm pro Jahr, dürfte also mit 15-20 Jahren ausgewachsen sein und kann dann noch etwa 30 weitere Jahre leben. Seine glatte Rinde ist hell- bis dunkelgrau. Er ist zweihäusig getrenntgeschlechtig. Männliche und weibliche Blüten sind unauffällig. Die eiförmigen, schwarzen Zapfen sind ca. 9 cm lang und haben einen Durchmesser von 6 cm. Der Silberbaum benötigt einen sonnigen Standort, gut drainierten Boden und erträgt Trockenheit. Er ist anfällig für Wurzelfäule (Phytophthora) [4; 5].

Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 1998 gilt der Echte Silberbaum als gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE) [2].

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Nachfolgend eine Auswahl afrikanischer Laubgehölze nach Größe:

Kleine Laubbäume uns Sträucher (bis 10 m, Wuchsklasse 3):

  • Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata)
  • Nadelkissen (Leucospermum cordifolium, L. glabrum, L. grandiflorum u.a.)
  • Schneeprotea (Protea cryophila)
  • Königsprotea (Protea cynaroides)

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m, Wuchsklasse 2):

  • Echter Silberbaum (Leucadendron argenteum)

Große Laubbäume (über 20 m, Wuchsklasse 1):

  • Leberwurstbaum (Kigelia africana)
  • Afrikanische Affenbrotbaum, Baobab (Adansonia digitata)

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. HILTON-TAYLOT, C. et al. (1998). Leucadendron argenteum. The IUCN Red List of Threatened Species 1998: e.T30350A9539214. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.1998.RLTS.T30350A9539214.en . Downloaded on 15 May 2020.
  3. MEIN SCHÖNER GARTEN
  4. REBELO, T. (1995)
  5. SOUTH AFRICAN NATIONAL BIODIVERSITY INSTITUTE
  6. URBAN FOREST ECOSYSTEMS INSTUTE

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Freigegeben in Laubbäume im Park
Samstag, 03 November 2018 14:11

Palmen im Zoo

 

Allgemeines

Die Palmenartigen (Arecales) sind einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Zur Ordnung gehören zwei Familien: Die Palmengewächse (Arecaceae oder Palmae) mit rund 2'600 Arten und die auf Australien beschränkten Dasypogonaceae mit 16 Arten in 4 Gattungen. Palmen sind weltweit in Gebieten mit tropischen subtropischen und mediterranen Klimaten verbreitet. Die Zahl der Arten, die in mitteleuropäischen Zoos ganzjährig im Freiland gezeigt werden können, ist daher limitiert. Viele Arten werden aber als Kübelpflanzen gezogen und können so, entsprechende Überwinterungsmöglichkeiten vorausgesetzt, zumindest während des Sommerhalbjahrs im Park gezeigt werden.

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Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)

ARECACEAE Bismarckia nobilis Pierrelatte PD1
Bismarckpalme (Bismarckia nobilis) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ARECACEAE Bismarckia nobilis Pierrelatte PD2
Bismarckpalme (Bismarckia nobilis) in der Ferme aux Crocodiles, Pierrelatte © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Coryphoideae

Bismarckpalme

Bismarckia nobilis

Verbreitung: Madagaskar, in Baumsavannen, die Lebensraum z.B. des Grauköpfchens sind.

Winterhärtezone 10 (erträgt bis -3ºC).

Wuchsklasse 2(1): Wird im natürlichen Lebensraum über 25 m hoch, kultivierte Exemplare aber selten mehr als 12 m.

Die Bismarckpalme ist eine große Art, die noch nicht sehr lange kultiviert wird. Sie ist zweihäusig getrenntgeschlechtig und blüht mehrmals im Jahr. Der Stamm ist aufrecht und mit unregelmäßigen Ringen der dicht sitzenden Blattnarben bedeckt. Der untere Teil des Stammes ist erweitert. Seine Rinde ist grau und rauh. Die gestielten Blätter sind blaugrau und als Palmfächer mit einem Durchmesser bis über 1 m ausgebildet. Die Blüten sind weiß, unauffällig, die weiblichen reifen zu braunen, dekorativen Fruchtständen aus. Der Stamm wird in Madagaskar als Bauholz verwendet und aus dem Mark lässt sich ein leicht bitteres Sago herstellen. Die empfohlene Überwinterungstemperatur liegt bei ca. 15ºC [3; 9]. 

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ARECACEAE Chamaerops humilis BOGAFRI PD1
Zwergpalme (Chamaerops humilis) im Botanischen Garten der Universität Freiburg i. Ue. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ARECACEAE Chamaerops humilis var cerifera Lalonde PD1
Zwergpalme (Chamaerops humilis var. cerifera) im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ARECACEAE Chamaerops humilis var cerifera Lalonde PD3
Zwergpalme (Chamaerops humilis var. cerifera), Blätter, im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ARECACEAE Chamaerops humilis var cerifera Lalonde PD2
Zwergpalme (Chamaerops humilis var. cerifera), Früchte, im Jardin zoologique tropical, La Londe-les-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Coryphoideae

Zwergpalme

Chamaerops humilis

Verbreitung: Westlicher bis zentraler Mittelmeerraum, Standorte in der Garrigue und auf Felsfluren, geht im Atlas bis auf eine Höhe von 1'700 m.

Winterhärtezone 8 (erträgt bis -12ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 6(-9) m hoch.

Die Zwergpalme ist eine niedrige, strauch oder baumförmige Fächerpalme, die Schösslinge treiben kann. Der Stamm ist oft mit grauen oder weißen Fasern von alten Stielresten bedeckt. Die gestielten Blätter sind immergrün. Sie haben eine Länge von 60-90 cm, sind grün bis blaugrau, unterseits meist silbrig bereift und fächerförmig in 12-15 lanzettliche Abschnitte geteilt. Die Stiele weisen dornige Zähne auf. Die Pflanze ist einhäusig, ein- oder zweigeschlechtig. Die Blütenstände sind lang gestielt, bis 35 cm lang und reich rispig verzweigt. Am Grund haben sie 2-4 am Rand wollige Hochblätter. Die Blüten sind gelb. Die Früchte sind kugel- bis eiförmig, gelb bis braun, faserig und ungenießbar. Die jungen Blattknospen sind dagegen essbar [2; 6].

Chamaerops humilis erträgt mehrtägige Frostperioden, bei denen die Temperatur aber möglichst nicht unter ca. -10 °C fallen sollte. Ein leichter Winterschutz (Mulchschicht und Abdeckung mit einem Vlies bei Temperaturen unter -10 °C) ist zu empfehlen [4].

Von der Zwergpalme gibt es zahlreiche Varietäten und Kultivare [1; 12], darunter: 

  • Chamaerops humilis var. arborescens: Südwesteuropa, einstämmig, ohne Ausläufer, Blätter grün winterhart bis -13ºC. Ein Exemplar dieser Varietät wurde 1585 im Botanischen Garten von Padua gepflanzt und ist heute noch dort zu sehen. Johann Wolfgang Goethe hatte den Gartenauf seiner Italienreise (1786-1788) besucht und das Exemplar in seiner Schrift "Die Metamorphose der Pflanzen" (1790) erwähnt.
  • Chamaerops humilis var. argentea: Nordwestafrika, Blätter graugrün, Synonym C. h. var. cerifera.
  • Chamaerops humilis var. epondraes: Nordwestafrika, Blätter bläulich.
  • Chamaerops humilis var. humilis: Südwesteuropa, Blätter grün

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ARECALES Arecaceae livistona australis PAP PD1
Australische Fächerpalme (Livistona australis) im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ARECALES Arecaceae livistona australis PAP PD2
Australische Fächerpalme (Livistona australis), Früchte, im Papiliorama Kerzers © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Coryphoideae

Australische Fächerpalme

Livistona australis

Verbreitung: Östliches Australien von Queensland bis Victoria, in Regenwäldern.

Winterhärtezone 10 (erträgt bis -1ºC, jüngere Pflanzen sollten frostfei gehalten werden).

Wuchsklasse 2: Bis 18 m hoch.

Die Australische Schirmpalme ist eine Fächerpalme mit einem im Vergleich zu anderen Fächerpalmen recht schlanken Stamm, dessen Farbe als dunkelbraun, dunkel- bis hellgrau oder hellgrün angegeben wird. Ihre Blätter haben einen Durchmesser von etwa 1 m. Sie sind glänzend dunkelgrün, bis zu etwa zwei Dritteln eingeschnitten und dadurch in viele Spitzen aufgefaltet. Die Spitzen knicken nach unten ab und geben den Kronen dadurch ein wasserfallartiges, fließendes Aussehen. Die Pflanzen sind einhäusig zwittrig. Die Blüten sind cremefarben. Die Früchte sind anfänglich rotbraun und färben sich bei Reife schwarz.[3; 6; 9].

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ARECACEAE Phoenix canariensis Porquerolles1
Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ARECACEAE Phoenix canariensis Porquerolles3
Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ARECACEAE Phoenix canariensis Porquerolles2
Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis), Blätter und Früchte, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Coryphoideae

Kanarische Dattelpalme

Phoenix canariensis

Verbreitung: Ursprünglich Kanarische Inseln, heute im Mittelmeerraum und anderswo weit verbreitet. Der nördlichste Standort im Freiland liegt im Tessin.

Winterhärtezone 8 (erträgt bis -12ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 12(-20) m hoch.

Die Kanarische Dattelpalme ist eine der bekanntesten Palmen. Ihre robuste, stämmige Form ist nicht nur auf den Kanaren, sondern auch im Mittelmeerraum ein vertrauter Anblick. Sie wird als Zierbaum kultiviert und ist in Mitteleuropa wohl die am häufigsten verkaufte Kübelpalme. Die Rinde des walzenförmigen Stamms, der im oberen Bereich von den Basen der abgefallenen Blätter eingehüllt ist, ist hellgrau und fein ringförmig gefurcht. Die endständigen, immergrünen Fiederblätter werden bis 3-6 (-7) m lang und sind in zahlreiche, schmale und bis 50 cm lange Abschnitte mit kurzen Stielen geteilt. Die Pflanze ist zweihäusig getrenngeschlechtig. Die männlichen Blüten sind cremefarben, die weiblichen orangegelb. Die Früchte sind eiförmige Datteln mit einer Länge von 15-23 mm. Sie sind purpurbraun, fleischig und schmecken fad oder leicht süßlich.

Die Kanarische Dattelpalme erträgt kurz anhaltende Fröste zwischen -5 und -10°C. Eine Auspflanzung nördlich der Alpen ist nur mit erheblichem Winterschutz (z.T. mit Heizkabel, Lichterkette oder dergleichen) zu empfehlen. Dauerfrost über mehrere Tage wird in der Regel nur schlecht vertragen.

Die Gattung Phoenix umfasst 14 Arten. Die Kanarische Dattelpalme unterscheidet sich von der Echten Dattelpalme (Ph. dactylifera) durch den gedrungeneren Stamm und die kompaktere Wedelkrone ihrer Fiederblätter, von der Kretischen Dattelpalme dadurch, dass sie nur einstämmig ist [3; 4; 7; 8].

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ARECACEAE Phoenix roebelenii Porquerolles1
Zwerg-Dattelpalme (Phoenix roebelenii) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Coryphoideae

Zwerg-Dattelpalme

Phoenix roebelenii

Verbreitung: Südostasien: Südchina, Laos, Vietnm.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 4 m hoch, ein- oder mehrstämmig.

Die Zwerg-Dattelpalme ist eine in der Regel mehrstämmige Palme mit Fiederblättern. Sie gilt als die zarteste und eleganteste unter den Dattelpalmen. Mit ihren 10-15 cm dünnen Stämmen und den schlanken, 1-1,5, selten 2 m kurzen, bogigen Wedeln gibt sie exzellente Topfpalmen her. Wie alle Dattelpalmen ist sie zweihäusig getrenntgeschlechtig. Zwerg-Dattelpalmen lieben sonnige Standorte, kommen aber auch an teilsonnigen bestens zurecht. Zum Überwintern wird eine mittlere Temperatur von 12ºC empfohlen.

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ARECALES Arecaceae trachycarpus fortunei ronco PD1
Die Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) ist im Tessin ein beliebter Gartenbaum, hier in Ronco sopra Ascona © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ARECALES Arecaceae trachycarpus fortunei pistoia PD1
Chinesische Hanfpalmen (Trachycarpus fortunei) im Zoo di Pistoia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ARECALES Arecaceae trachycarpus fortunei bergamo PD1
Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Riesenschildkrötengehege des Parco faunistico Le Cornelle in Bergamo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ARECALES Arecaceae trachycarpus fortunei como PD1
Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Pinguingehege des ehemaligen Giardino zoologico di Como © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Coryphoideae

Chinesische Hanfpalme

Trachycarpus fortunei

Verbreitung: Südost- und Ostasien: Von Nordindien und Myanmar über China bis nach Japan. Im gesamten Mittelmeerraum und in klimatisch günstigen Gbieten der Schweiz und Österreichs verwildert. Ins Tessin wurden die ersten Exemplare wahrscheinlich bereits im 17. Jahrhundert eingeführt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde erstmals von Gartenflüchtlingen in der Krautschicht berichtet. Um 1980 konnten grössere Individuen in der Strauchschicht nachgewiesen werden und zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Art an einigen Stellen bereits in die Baumschicht vorgedrungen. Sie kann als etabliert betrachtet werden, da mehrere Populationen mit fertilen Individuen bestehen. Nördlich der Alpen beschränkt sich die Verbreitung einstweilen auf klimatisch günstige Standorte an Genfer-, Zürich- und Vierwalstättersee sowie in der Region Basel [10].

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 12(-15) m hoch.

Die Chinesische Hanfpalme ist eine zweihäusige, selten zwittrige, einzeln stehende Palme mit einem bis zu 20-25 cm dicken, unverzweigten Stamm, dessen jüngere Abschnitte meist dicht in alte, dunkelbraune Blattbasen und Fasern gehüllt sind, sodass derStamm dort doppelt so dick erscheint. Diese lösen sich im Alter ab. Zurück bleibt ein schlanker, durch Blattnarben leicht gekennzeichneter Stamm. Die kugelförmige bis ovale Krone besteht aus bis zu 50 fächerförmigen, unregelmässig tief eingeschnittenen Blättern mit einem Durchmesser bis zu 1 m. Die Blattstiele sind 45-60 cm lang, an schattigen Standorten auch deutlich länger. Blütezeit ist von Ende März bis Anfang Mai. Die bis zu 6, ca 1 m langen, rispenförmigen und in bis zu 4 Ordnungen verzweigten Blütenstände erscheinen in den Blattachsen, die weiblichen sind grüngelb, die männlichen leuchtend gelb. Die nierenförmigen Früchte sind zu Beginn gelbgrüne, im reifen Zustand blauviolette, wachsartig bereifte Beeren. Die ebenfalls nierenförmigen Samen sind braun [6; 10; 11].

Ein weibliches Individuum der Chinesischen Hanfpalme kann pro Jahr über 10'000 Samen produzieren. Diese werden teils durch die Schwerkraft verbreitet, indem sie von der Palme fallen und sich allenfalls talabwärts bewegen, teils werden sie von Vögeln verzehrt und gelangen dadurch an siedlungsferne Standorte. Wegen ihrer raschen Ausbreitung figuriert die Art in der Schweiz auf der Schwarzen Liste der invasiven, zu bekämpfenden Arten. Dies ist in der EU nicht der Fall, obwohl sich die Situation etwa in der Lombardei gleich darstellt wie im Tessin [10].

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ARECACEAE Washingtonia filifera porquero9lles PD2
Kalifornische Washingtonpalme (Washingtonia filifera) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ARECACEAE Washingtonia filifera porquero9lles PD1
Kalifornische Washingtonpalme (Washingtonia filifera), junger Baum, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ARECACEAE Washingtonia filifera porquero9lles PD3
Kalifornische Washingtonpalme (Washingtonia filifera), Stamm, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Coryphoideae

Kalifornische Washingtonpalme

Washingtonia filifera

Verbreitung: Nordamerika: Südwestliche USA, in Oasen von Halbwüsten und Wüsten.

Winterhärtezone 8-9 (erträgt bis -5/-12ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Die Kalifornische Washingtonpalme ist eine rasch wachsende Fächerpalme. Sie hat einen dicken Stamm mit glatter, rotbrauner Rinde, der im oberen Bereich, bisweilen auch auf ganzer Länge, von toten Blättern eingehüllt ist. Die bei jungen Pflanzen gerade nach oben stehenden Fächerwedel haben einen Durchmesser von 180-240 cm. Sie sind rund, gelblich-grün bis silbern oder grau-grünlich gefärbt. Ihre Ränder sind nur zu etwa einem Drittel eingeschnitten und mit weißen, herabhängenden Fasern geschmückt, daher die Artbeeichnung "filifera". Der Blattstiel ist ca 180 cm lang und am Rand mit scharfen Zähnen bewehrt. Die Pflanze ist einhäusig zwittrig. Die Blütenstände stehen zwischen den Blättern und überragen diese deutlich. Die Blüten sind und weißlich. Die Früchte sind dunkelbraun bis schwarz. Die Fruchtstände hängen deutlich unterhalb der Krone [1; 3; 6; 9].

Washingtonia filifera erträgt unter mitteleuropäischen Bedingungen kurz anhaltende Fröste zwischen -5 und -10 °C. Eine Auspflanzung in Mitteleuropa ist aber nur mit erheblichem Winterschutz (z.T. mit Heizkabel, Lichterkette oder dergleichen) zu empfehlen, denn Dauerfrost über mehrere Tage wird in der Regel nur schlecht vertragen. Zum Überwintern wird eine mittlere Temperatur von 12ºC empfohlen [3; 4].

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Nachfolgend eine Auswahl von Palmen nach Größe:

Kleine Palmen (bis 10 m):

  • Wollige Geleepalme (Butia eriospatha)
  • Geleepalme (Butia odorata)
  • Zwergpalme (Chamaerops humilis)
  • Siegellack-Palme (Cyrtostachys renda)
  • Zwerg-Dattelpalme (Phoenix roebelenii)
  • Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix)
  • Zwerg-Palmettopalme (Sabal minor)

Mittelgroße Palmen (bis 20 m):

  • Feuerpalme (Archontophoenix alexandrae)
  • Yatay-Palme (Butia yatay)
  • Blaue Hesperidenpalme (Brahea armata)
  • Fischschwanzpalme (Caryota urens)
  • Kentiapalme (Howea forsteriana)
  • Honigpalme (Jubaea chilensis)
  • Australische Fächerplame (Livistona australis)
  • Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis)
  • Kretische Dattelpalme (Phoenix theophrastii)
  • Nikau-Palme (Rhopalostylis sapida)
  • Königinpalme (Syagrus romanzoffina)
  • Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
  • Wagners Hanfpalme (Trachycarpus fortunei "wagnerianus")
  • Blaue Nadelpalme (Trithrinax campestris)
  • Kalifornische Washingtonpalme (Washingtonia filifera)

Große Palmen (über 20 m):

  • Bismarckpalme (Bismarckia nobilis) - wird in Kultur meist nur mittelgroß
  • Echte Dattelpalme (Phoenix dactylifera)
  • Kubanische Königspalme (Roystonia regia)
  • Mexikanische Washingtonpalme (Washingtonia robusta)

Eine umfangreiche Liste von Palmenarten unter Angabe der Frostverträglichkeit findet auf der Internetseite Freilandpalmen.

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. BAYER, E., BUTTLER, K.-P., FINKENZELLER, X., GRAU, J. (1987)
  3. FLORA-TOSKANA
  4. FREILANDPALMEN
  5. GARTEN-FLORA
  6. JOHNSON, H. (1974)
  7. LÖTSCHERT, W. & BEESE, G.(1981)
  8. MITCHELL, A. (1975)
  9. URBAN FOREST ECOSYSTEMS INSTUTE
  10. INFO FLORA - Chinesische Hanfpalme
  11. MEIN SCHÖNER GARTEN
  12. EXOTENFANS

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Freigegeben in Laubbäume im Park
Samstag, 03 November 2018 14:11

Laubgehölze aus Australien

 

Allgemeines

Die Zahl der verfügbaren winterharten Parkbäume und -sträucher aus der Australis ist aus klimatischen Grüpnden limitiert. Immerhin ertragen manche Arten etwa Südbuchen und der Zickzack-Busch (Corokia cotoneaster) aus Neuseeland oder Eukalypten aus Tasmanien Minustemperaturen, wenn auch nicht extreme Kälte.

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Kasuarinengewächse (Casuarinaceae)

FAGALES CASUARINACEAE Casuarina equisetifolia Porquerolles1
Schachtelhalmblättrige Kasuarine (Casuarina equisetifolia) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FAGALES CASUARINACEAE Casuarina equisetifolia Porquerolles3
Schachtelhalmblättrige Kasuarine (Casuarina equisetifolia) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FAGALES CASUARINACEAE Casuarina equisetifolia Porquerolles2
Schachtelhalmblättrige Kasuarine (Casuarina equisetifolia), Rinde; im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Schachtelhalmblättrige Kasuarine

Casuarina equisetifolia

Verbreitung: Nord- und Nordostaustralien, Südostasien, Pazifische Inseln. In vielen Ländern als Zierbaum oder zur Befestigumg von Dünen eingeführt und verwildert.

Winterhärtezone 9-10 (muss frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 1-3: 6-35, ausnahmsweise bis 60 m.

Die Schachtelhalmblättrige Kasuarine ist ein immergrüner Baum mit einer schlanken, lockeren Krone, die an eine Konifere erinnert. Ihre Borke ist hell grau-braun bis schwärzlich. Das Holz ist sehr hart, weshalb die Pflanze auf Englisch "Ironwood" genannt wird. Die gräulich-grünen, nadelförmigen Zweige werden abgeworfen. Die Blätter sind zu winzigen, spitzen Schuppen zurückgebildet und stehen zu siebent bis acht in Wirteln zusammen. Die Art ist ein- oder zweihäusig getrenntgeschlechtig. Männliche und weibliche Blüten sind stark reduziert. Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich  zapfenförmigen Fruchtstände, die 6-8 mm lange, geflügelte Nussfrüchte enthalten und bei Reife verholzen. Bevorzugte Standorte sind Strände [1; 5]

Giftigkeit: Kasuarinen sind für Tiere nicht giftig.

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Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)

MYRTALES Eucalyptus Lalonde PD1
Blauer Eukalyptus (Eucalyptus globulus) im Zoo tropical de La Londe-des-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MYRTALES Eucalyptus Lalonde PD2
Blauer Eukalyptus (Eucalyptus globulus), Stämme, im Zoo tropical de La Londe-des-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MYRTALES Eucalyptus Lalonde PD3
Blauer Eukalyptus (Eucalyptus globulus), Blätter, im Zoo tropical de La Londe-des-Maures © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Myrtoideae

Blauer oder Gewöhnlicher Eukalyptus

Eucalyptus globulus

Verbreitung: Australien in den Bundesstaaten New Soth Wales, Victoria und Tasmanien. Der Baum wird in vielen Ländern in Plantagen gezogen.

Winterhärtezone 9 (erträgt bis -7ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 55 m hoch.

Der Blaue Eukalyptus ist ein Beispiel für Heterophyllie, wie wir sie von unserem einheimischen Efeu kennen: Bei jüngeren Pflanzen sind die gegenständig angeordneten Laubblätter mittellang, kreisrund oder oval matt graugrün und ungestielt. Erwachsene Exemplare haben gestielte, längere und schmalere, glänzend blaugrüne Blätter. Die Borke ist blaugrau, glatt und löst sich mit der Zeit in Streifen ab. Die Art ist eimhäusig zwittrig. Die Blüten sind klein und weiß. Die Blütenstände umfassen 1-3 Blüten. Die Frucht ist eine starkwandige, holzige Porenkapsel. Sie ist kreiselförmig, 15-25 mm gross und hat 2-4 Fächer [1; 2; 3; 4].

Der Blaue Eukalyptus ist eine der kommerziell im großen Stil genutzten Eukalyptus-Arten: Er liefert einen Großteil des Eukalyptus-Öls und ist ein flächig angebauter Holzproduzent. Eukalyptus-Bäume enthalten ätherische Öle, die schleimlösend, schwach krampflösend und antibakteriell wirken und daher in der Medizin eingesetzt werden. In hoher Konzentration können diese Öle auf der Haut juckende Exantheme verursachen [2; 3]. Blätter und Zweige des Blauen Eukalyptus gehören nebst denen anderen Eukalyptus-Arten zum Nahrungsspektrum der Koalas.

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Ordnung: Silberbaumartige (Proteales)
Familie: Silberbaumgewächse (Proteaceae)

PROTEALES Grevillea gordon robyn porquerolles PD2
Grevillea "Robyn Gordon" (Grevillea banksii × Grevillea bipinnatifida) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

PROTEALES Grevillea gordon robyn porquerolles PD3
Grevillea "Robyn Gordon" (Grevillea banksii × Grevillea bipinnatifida), Blöten, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

PROTEALES Grevillea gordon robyn porquerolles PD1
Grevillea "Robyn Gordon" (Grevillea banksii × Grevillea bipinnatifida), Blöten, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Grevilleoideae

Grevillea "Robyn Gordon"

Grevillea banksii × Grevillea bipinnatifida

Verbreitung: Nur in Kultur (Art-Hybrid).

Winterhärtezone 10 (muss frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 3: Bis 1.5-2 m hoher Strauch, für die Ausgangsart G. banksii werden 4.5-6 m angegeben.

Immergrüner Strauch mit glatter und dunkelbrauner Rinde. Grevilleen sind einhäusig zwittrig. Die Blüten von banksii x bipinnatifida sind groß und rot

Giftigkeit: Grevilleen entalten Alkylresorcine, die bei Kontakt auf manche Personen allergen wirken. In den USA angepflanzte oder verwilderte Exemplare werden von Hirschen nicht angefressen. Samen und Sämlinge enthalten Blausäure [5].

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PROTEALES Grevillea juniperi porquerolles PD2
Wachholderblättrige Silbereiche (Grevillea juniperina) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

PROTEALES Grevillea juniperi porquerolles PD1
Wachholderblättrige Silbereiche (Grevillea juniperina), Blätter) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Grevilleoideae

Wacholderblättrige Silbereiche

Grevillea juniperina

Verbreitung: Östliches Australien (Queensland und New South Wales.

Winterhärtezone 10 (muss frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 3: Bis 3 m hoher Strauch, bleibt oft kleiner.

Die Wacholderblättrige Silbereiche ist ein kleiner, immergrüner Strauch. Sie hat sehr schmale Blätter und wirkt deshlab wie ein Nadelholz. Sie ist einhäusig zwittrig. Blütezeit ist im Sommer. Die bizarren, großen Blüten sind rot. Sie werden hauptsächlich von Vögeln bestäubt. Der Standort während des Sommerhalbjahrs sollte sonnig und der Boden immer etwas feucht aber gut drainiert sein. Die Pflanze sollte an einem hellen Ort bei rund 10ºC überwintert werden [3].

Giftigkeit: Grevilleen entalten Alkylresorcine, die bei Kontakt auf manche Personen allergen wirken. In den USA angepflanzte oder verwilderte Exemplare werden von Hirschen nicht angefressen. Samen und Sämlinge enthalten Blausäure [5].

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Nachfolgend eine Auswahl australischer Laubgehölze nach Größe:

Kleine Laubbäume und Sträucher(bis 10 m):

  • Grevillea-Hybride (Proteaceae: Grevillea banksii × Grevillea bipinnatifida)
  • Wacholderblättrige Silbereiche (Proteaceae: Grevillea juniperina)
  • Mostgummi-Eukalyptus (Myrtaceae: Eucalyptus gunnii)
  • Roter Eukalyptus (Proteaceae: Eucalyptus rostrata)

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m):

  • Schachtelhalmblättrige Kasuarine (Casuarinaceae: Casuarina equisetifolia) - auch größer oder kleiner
  • Schwarzholz-Akazie (Fabaceae: Acacia melanoxylon)
  • Sassafras (Atherospermataceae: Atherosperma moschatum)
  • Schnee-Eukalyptus (Myrtaceae: Eucalyptus pauciflora)

Große Laubbäume (über 20 m):

  • Antarktische Scheinbuche (Nothofagaceae: Nothofagus antarctica) - Neuseeland
  • Rote Scheinbuche (Nothofagaceae: Nothofagus fusca) - Neuseeland
  • Hartbuche (Nothofagaceae: Nothofagus truncata) - Neuseeland
  • Karribaum (Myrtaceae: Eucalyptus diversicolor)
  • Blauer oder Gewöhnlicher Eukalyptus (Proteaceae: Eucalyptus globulus)
  • Jarrahbaum (Proteaceae: Eucalyptus marginata)
  • Rieseneukalyptus (Proteaceae: Eucalyptus regnans)

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. CLINI TOX
  3. FLORA-TOSKANA
  4. JOHNSON, H. (1974)
  5. URBAN FOREST ECOSYSTEMS INSTUTE

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Freigegeben in Laubbäume im Park
Samstag, 03 November 2018 14:11

Laubgehölze aus Südamerika

 

Allgemeines

Da der größere Teil Südamerikas im Bereich der Tropen und Subtropen  liegt, beschränken sich die als Parkbäume geeigneten Arten im Wesentlichen auf die höheren Lagen der Anden und den Süden des Kontinents. Als bis etwa -15ºC  winterharte Arten stehen namentlich die Südbuchen (Nothofagus spp.) zur Verfügung.

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Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae)

CARYOPHYLLACEAE Phytolacca dioica Porquerolles PD1
Ombú (Phytolacca dioica), Blätter, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CARYOPHYLLALES phytolacca dioica calvi IKAI
Ombú (Phytolacca dioica), Blätter und Fruhtstände, Calvi, Korsika © IKAI, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, 2.5 Generic, 2.0 Generic and 1.0 Generic license.

CARYOPHYLLACEAE Phytolacca dioica Porquerolles PD2
Ombú (Phytolacca dioica), Rinde, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Phytolaccoideae

Zweihäusige Kermesbeere, Ombú

Phytolacca dioica

Verbreitung: Südamerika: Argentinien, Uruguay.

Winterhärtezone 8-11 (erträgt je nach Quelle Temperaturen bis 5ºC oder bis minus 4-8ºC, sollte möglichst frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 2: Bis 12-18 m hoch.

Der Ombú ist ein giftiger, immergrüner Baum, der eine Höhe von 12-18 m, einen Stammumfang bis zu 10 m und einen Kronendurchmesser von etwa 20 m erreicht. Oft weist er mehrere Stämme auf. Er ist schnellwachsend und kann bis zu 150 Jahre alt werden. Sein Holz ist weich und schwammig, die rauhe Rinde ist grau bis blassbraun. Die wechselständigen Blätter sind einfach, elliptisch und glattrandig. Er ist zweihäusig eingeschlechtlich. Blütezeit ist Mai-Juni. Männliche und Weibliche Blüten stehen in traubigen Blütenständen. Sie duften und sind weiß oder grünlich. Die daraus entstehenden, zehnlappigen Beeren sind anfänglich gelb, bei Reife schwarz. Der Ombú ist der Nationalbaum Uruguays und Argentiniens. Außerhalb des Artareals eingebürgerte Populationen können sich invasiv verhalten [1; 2].

Die Kermesbeere enthält in allen Teilen Saponine, deren wichtigstes Aglykon das Phytolaccagenin ist [3].

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Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Nachtkerzengewächse (Onagraceae)

MYRTALES onagraceae fuchsia x bellaRozetta wilh wilh1
Gartenfuchsie (Fuchsia X "Bella Rozetta") im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma, Stuttgart. Die Sorte wurde 1988 in den USA registriert © Wilhelma (Pressefoto)

 

MYRTALES onagraceae fuchsia x carmelBlue wilh wilh1
Gartenfuchsie (Fuchsia X "Carmel Blue") im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma, Stuttgart © Wilhelma (Pressefoto)

 

MYRTALES onagraceae fuchsia x hinnerike wilh wilh1
Gartenfuchsie (Fuchsia X "Hinnerike") im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma, Stuttgart. Die Sorte wurde 1984 in Deutschland gezüchtet © Wilhelma (Pressefoto)

 

Unterfamilie: Onagroideae

Gartenfuchsien

Fuchsia spp.

Verbreitung: Mittel- und Südamerika: von Mexiko bis Chile.

Winterhärtezone (5-8), viele Sorten sind jedoch nicht winterhart und sollten frostfrei überwintert werden, manche frieren zurück und treiben im Frühjahr neu aus.

Wuchsklasse bis 3: Je nach Art und Sorte bis 10 m hoch.

Fuchsia ist eine artenreiche Gattung, von der über 100 Wildformen bekant sind. Sie ist in europäischen Gärten seit dem 18. Jahrhundert bekannt, und es entstanden seitdem üebr 12'000 Kulturformen. Fuchsien-Arten sind verholzende Pflanzen, die als Halbsträucher, Sträucher, Spalierpflanzen und Bäume wachsen. Die Vorfahren der Freilandfuchsie (Fuchsia magellanica / Fuchsia-Hybriden) kommen aus Südamerika (Süd- bis Zentral-Anden, Patagonien) und können in ihrer Heimat bis 3 m hohe Sträucher bilden. Fuchsien faszinieren mit grazilen, vierzähligen Glockenblüten, die an relativ langen Blütenstielen zu Hunderten an den Sträuchern sitzen und deren  charakteristische Stempel und Staubgefäße weit aus der Blütenkrone heraus ragen. Die meisten Arten blühen ab Juni den ganzen Sommer hindurch, oft bis weit in den Herbst und gelegentlich in den Winter hinein. Das Farbenspektrum geht von rot über weiss, bis zur Zweifarbigkeit, z.B. rot-weiss, rot-violett. Die Laubblätter sind mehrheitlich elliptisch, lang gestielt und weisen einen schwach bis mittel gezahnten Blattrand auf [4; 5].

Der Zoologisch-Botanische Garten Wilhelma in Stuttgart unterhält eine große Fuchsienkollektion und veranstaltet periodisch Sonderschauen, an denen jeweils über 200 Sorten gezeigt werden [5].

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MYRTALES onagraceae fuchsia paniculata wilh wilh1
Fliederblütige Fuchsie (Fuchsia paniculata) im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma, Stuttgart. Die Sorte wurde 1988 in den USA registriert © Wilhelma (Pressefoto)

 

 

Unterfamilie: Onagroideae

Fliederblütige Fuchsie (Wildform)

Fuchsia paniculata

Verbreitung: Mittelamerika: von Südost-Mexiko bis Panama.

Winterhärtezone 10: Die Fliederblütige Fuchsie ist nicht winterhart, erträgt gelegentliche Temperaturen von -1ºC.

Wuchsklasse 3: bis 8 m hoch.

Die Fliederblütige Fuchsie immergrüner Strauch oder kleiner Baum mit bis zu 40 cm langen, leicht drei- bis vierkantigen Zweigen und gegenständigen, in Quirlen angeordneten, glänzenden, elliptischen bis lanzettlichen, tiefgrünen Blättern an rötlichen Stielen. Der aufrecht stehende Blütenstand besteht aus zahlreichen rosafarbenen bis violetten Blüten in Rispen, denen dunkielviolette Früchte folgen [4; 5].

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Nachfolgend eine Auswahl süd- und mittelamerikanischer Laubbäume nach Größe:

Kleine Laubbäume und Sträucher(bis 10 m):

  • Dschungelglocken (Apocynaceae: Allamanda spp.) - nur als Kübelpflanzen mit Überwinterung im Gewächshaus
  • Cherimoya (Annonaceae: Annona cherimola) - nur als Kübelpflanzen mit Überwinterung im Gewächshaus
  • Schönmalve (Malvaceae: Abutilon hybr.) - nur als Kübelpflanzen mit Überwinterung im Gewächshaus
  • Brasilianische Guave (Myrtaceae:Acca sellowiana) - nur als Kübelpflanze mit Überwinterung im Gewächshaus
  • Freilandfuchsie (Ongraceae: Fuchsia magellanica)
  • Fiederblütige Fuchsie (Onagraceae: Fuchsia paniculata) - nur als Kübelpflanze mit Überwinterung im Gewächshaus

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m):

  • Chilenische Scheinulme (Cunoniaceae: Eucryphia nymansensis) - bedingt winterhart

Große Laubbäume (über 20 m):

  • Chilenischer Lorbeere (Atherospermataceae: Laurelia sempervirens) - erträgt bis -5ºC
  • Antarktische Scheinbuche (Nothofagaceae: Nothofagus antarctica)
  • Magellan-Scheinbuche (Nothofagaceae: Nothofagus betuloides)
  • Anden-Scheinbuche (Nothofagaceae: Nothofagus obliqua)
  • Lenga-Südbuche (Nothofagaceae: Nothofagus pumilio)

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. URBAN FOREST ECOSYSTEMS INSTUTE
  3. WWW.GIFTPFLANZEN.COMPENDIUM
  4. MEIN SCHÖNER GARTEN
  5. PRESSEMITTEILUNG WILHELMA vom 22.06.2022
  6. SUNSHINE-SEEDS

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Freigegeben in Laubbäume im Park
Samstag, 03 November 2018 10:46

Laubgehölze aus Nordamerika

 

Allgemeines

Nordamerika ist wie Europa Teil des holarktischen Florenreichs und auf einem großen Teil des Kontinents herrschen vergleichbare klimatische Bedingungen wie in Mitteleuropa. Viele Pflanzengattungen, darunter Ulmen, Linden, Buchen, Eichen, Eschen, Birken, Ahorne, Pappeln und Weiden kommen sowohl in Europa als auch in Nordamerika vor. Manche nordamerikanischen Arten wurden bei uns eingebürgert, so z.B. die Robinie (Robinia pseudoacacia) oder der Essigbaum (Rhus typhina), die sich, stets unter Berücksichtigung ihrer Giftigkeit, zur Darstellung von Savannenbiotopen eignen. In Europa nicht heimische Arten, wie Christusdorn (Gleditsia triacanthos), Tulpenbaum, (Liriodendrom tulipifera), Blumenhartriegel (Cornus florida), Hickory- und Flügelnüsse (Carya und Pterocarya spp.) wirken auf uns exotisch und können in Verbindung mit Tierarten eingesetzt werden, aus deren Ursprungsgebiet es keine bei uns winterharten Bäume und Sträucher gibt.

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Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)

ERICALES ericaceae vaccinium corymbosum mulh PD1
Nordamerikanische Blaubeere (Vaccinium corymbosum) im Zoologisch-Botanischen Garten Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES ericaceae vaccinium corymbosum mulh PD2
Nordamerikanische Blaubeere (Vaccinium corymbosum) im Zoologisch-Botanischen Garten Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES ericaceae vaccinium corymbosum mulh PD3
Nordamerikanische Blaubeere (Vaccinium corymbosum) im Zoologisch-Botanischen Garten Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Vaccinioideae
Tribus: Vaccinieae

Nordamerikanische Blaubeere

Vaccinium corymbosum

Verbreitung: Nordamerika - Östliches Kanada, Nordosten bis Südosten der USA..

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: 50-170 cm hoher Halbstrauch.

Die Nordamerikanische Blaubeere wächst als stark verzweigter  und breitbuschiger verholzender Halbstrauch mit kurzgestielten, einfachen, elliptischen, meist spitz zulaufenden Blättern von 2-8 cm Länge. Die Blattunterseiten sind fein behaart. Im Herbst verfärben sich das Laub leuchtend rot. Blütezeit ist im Mai. Die glockigen, rosa-weißen Blüten stehen in Trauben. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen und Hummeln. Die dunkelblau bereiften Beeren mit weißem Fruchtfleisch reifen von Ende Juli bis September. Sie sind heutlich größer als jene der einheimischen Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) [5; 10].

Die Nordamerikanische Blaubeere benötigt einen sonnigen bis halbschattigen, nicht zu heißen Platz und feuchten, leicht sauren Boden. Bei den in Gärtnereien angebotenen Heidelbeersträuchern handelt es sich fast immer um sogenannte Kultur-Heidelbeeren, die aus der Nordamerikanischen Blaubeere  gezüchtet wurden [10].

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Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

FABACEAE gleditsia triacanthos baum BSL PD1
Amerikanische Gleditschie (Gleditsia triacanthos) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE gleditsia triacanthos herbstlaub BSL PD1
Herbstlaub der Amerikanischen Gleditschie (Gleditsia triacanthos) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE gleditsia triacanthos stamm BSL PD1
Stamm der Amerikanischen Gleditschie (Gleditsia triacanthos) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)

Amerikanische Gleditschie, Christusdorn

Gleditsia triacanthos

Verbreitung: Östliche und zentrale USA. Eingeführt und verwildert in Süduropa, selten in Mitteleuropa.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 42 m hoch. Strauch oder Baum.

Die Amerikanische Gleditschie ist ein großer, sommergrüner Baum mit im unteren Teil schlanker, nach oben hin breiter werdender, ausladender, unregelmäßig aufgebauter Krone und spitzen, verzweigten, Dornen an Stamm und Ästen. Die Rinde ist dunkelgraubraun, relativ glatt, bei älteren Exemplaren mit langen, flachen Längsrissen. Sie ist mit meist 3 oder mehr büschelförmig angeordneten, spitzen, braunroten Dornen besetzt, daher der Name «triacanthos». Die Blätter sind bis 20 cm lang, meist doppelt gefiedert (an jungen Trieben) oder einfach gefiedert (an älteren Trieben) mit 8 bis 30 Fiederblättchen pro Blatt, die sich im Herbst gelb verfärben. Einige Bäume sind zwittrig, die meisten aber einhäusig eingeschlechtig. Die unscheinbaren, gelbgrünen, zu mehreren in schmalen, 5 - 7 cm langen in hängenden Trauben stehenden männlichen Blüten sind 5-6 mm groß, ihre Staubblätter ragen deutlich aus dem Blütenbecher hervor. Die rotbraunen weiblichen Blüten befinden sich in lockeren, bis 50 cm langen Trauben. Es werden 15-40 cm lange Hülsenfrüchte mit vielen, von essbarem Mark umgebenen, linsenförmigen Samen gebildet, die bis ins Frühjahr in den bis dahin am Baum hängenden Hülsen verbleiben. Die Samen und Früchte sind essbar. Die Vermehrung und Verbreitung des Baums erfolgt durch Samen, die von Säugetieren aufgenommen und mit dem Kot wieder ausgeschieden worden sindIm Zoo wird die Gleditschie wegen ihrer schirmartigen Krone oft als Ersatz für Schirmakazien bei afrikanischen Savannenanlagen gepflanzt [1; 4; 5; 6; 7].

Die Samen werden in der Heimat der Pflanze wie Linsen zubereitet. Daneben finden die gemahlenen Samen auch als Dickungsmittel für Suppen Verwendung. Die Blätter enthalten das Alkaloid Triacanthin, wobei effektive Vergiftungsfälle nicht bekannt sind [8].

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FABACEAE robinia wolgast PD3
Robinie (Robinia pseudoacacia), Blüten anfangs Juni im Tierpark Wolgast © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE robinia wolgast PD2
Robinie (Robinia pseudoacacia) in Blüte im Tierpark Wolgast © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABAL fabaceae robinia pseudoacacia rinde WPFK PD1
Robinie (Robinia pseudoacacia), Rinde, im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)

Gewöhnliche Robinie

Robinia pseudoacacia

Verbreitung: Östliche USA. Eingeführt in Europa, Nordafrika, West- und Ostasien.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch.

Die sommergrüne Robinie, ein ein- oder mehrstämmiger Baum mit graubrauner, gefurchter und tiefrissiger Rinde, wurde in Europa seit dem 17. Jhdt. eingebürgert. Es gibt mittlerweile mehrere Kulturformen. Die 15-20 cm langen Laubblätter bestehen aus 11 bis 15 kurz gestielten, 3-6 cm langen und 1-3 cm breiten, oberseits frischgrünen, unterseits graugrünen Fiederblättchen mit feiner Stachelspitze. Die Nebenblätter sind oft zu kurzen Blattdornen umgestaltet. Der Laubaustrieb erfolgt verhältnismäßig spät, oft erst Ende Mai. Das Herbstlaub ist hell- oder kräftig gelb. Die zwittrigen Blüten sind weiß und stehen in hängenden Trauben. Blütezeit ist im Juni. Die Früchte sind abgeflachte, zwischen den Samen etwas eingedellte, 5-10 cm lange, dunkelbraune Hülsen mit 4-10 Samen. Sie bleiben bis zu 1 Jahr nach der Reife am Baum. [1; 3; 4; 6].

Robinien sind eine gute Bienenweide. Im Zoo werden sie eingesetzt, um Savannenlandschaften zu simulieren. Sie sind aber in allen Teilen stark giftig. Sie enthalten die Toxalbumine Robin und Phasin, die agglutinierend auf rote Blutkörperchen und cytotoxisch wirken, verschiedene Glykoside und andere Gifte. Namentlich bei Equiden ist es dadurch in Zoos wiederholt zu Todesfällen gekommen. Andererseits wird ihr Laub in geringen Mengen von Giraffen gut vertragen und häufig als Nahrungsergänzung zu dem übrigen Futter angenommen [2; 8; 9].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Buchengewächse (Fagaceae)

FAGAL fagaceae quercus rubra baum BSL PD1
Roteiche (Quercus rubra) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus rubra herbstlaub BSL PD1
Herbstlaub der Roteiche (Quercus rubra) im zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus rubra stamm BSL PD1
Rinde der Roteiche (Quercus rubra) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Eichen ( Quercoideae) 

Roteiche, Amerikanische Spitzeiche

Quercus rubra

Verbreitung: Ontario und östliche USA.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch.

Die zu Beginn des 18.Jahrhunderts als Forst- und Parkbaum nach Europa eingeführte Roteiche ist ein meist langstämmiger Baum mit runder, hochgewölbter Krone und lange Zeit glatter, später dünnschuppiger, grauer Borke. Die etwa 10-25 cm langen und bis 10 cm breiten Laubblätter sind im Umriß breit-oval, vorne zugespitzt, am Grunde breit keilförmig, mit kräftiger, vortretender Mittelrippe, oberseits matt- bis dunkelgrün, unterseits etwas heller. Die Herbstfärbung ist bei jüngeren Bäumen prächtig rot, bei älteren Exemplaren eher bräunlich. Die Blüten sind unscheinar. Die Früchte sind 2-3 cm lange, einzeln oder zu zweit stehene, kurz gestielte Eicheln mit flachem Becher. In Mitteleuropa angesiedelte Roteichen können verwildern und sich invasiv verhalten. Sie bilden eine Konkurrenz zur heimischen Traubeneiche (Quercus petraea) [1; 4; 6].

Eichen enthalten in allen Pflanzenteilen, vor allem aber in der Rinde, Gerbstoffe und werden deshalb als giftig eingestuft. Wiederkäuer entwickeln typischerweise eine Nephropathie und gastrointestinale Läsionen, während es bei Arten mit einhöhligem Magen primär zu Magendarm-Symptomen kommt. Größere  Mengen  Eichenlaub oder Eichentriebe können für Rinder tödlich sein. Rohe Eicheln werden nur von Schweinen vertragen [2; 9].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Walnussgewächse (Juglandaceae)

JUGLANDACEAE Carya illinoensis ruelzheim
Pekannussbaum (Carya illinoinensis) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

JUGLANDACEAE Carya illinoensis ruelzheim PD2
Pekannussbaum (Carya illinoinensis), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

JUGLANDACEAE Carya illinoensis ruelzheim PD3
Pekannussbaum (Carya illinoinensis), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Nussbäume (Juglandoideae)

Pekannussbaum

Carya illinoinensis

Verbreitung: Ursprünglich Nordamerika im Einzugsgebiet des Mississippi. Heute in Kultur auch in Australien, Brasilien, China, Israel, Peru, Südafrika und Hawaii.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 45 m hoch.

Der Pekannussbaum hat eine rundliche Krone mit langen Ästen. Sein Stamm kann einen Durchmesser von über 2 m erreichen. Die Borke ist hellbraun bis grau, tief und unregelmäßig gefurcht. Die Triebe sind anfangs behaart, die Knospen gelb und behaart. Die Laubblätter sind 30-55 cm lang und unpaarig gefiedert, die 11-17 einzelnen Fiederblättchen, sind länglich-lanzettlich, zugespitzt, meist mehr oder weniger stark sichelförmig gebogen. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. An einem Exemplar blühen männliche und weibliche Blüten nicht gleichzeitig; damit ist Fremdbestäubung sichergestellt. Die männliche Blüten bilden hängende Kätzchen, die weiblichen stehen zu 2-10 in endständigen Trauben. Die essbaren Nüsse haben eine grüne Hülle. Sie sind spitz, länglich, 3-8 cm lang, zu 3-10 gebüschelt und schmecken ähnlich wie Walnüsse. Kultivierte Sorten haben größere Früchte als die Wildform [1; 4].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)

BIGNONIACEAE catalpa bignonioides schoten BSL PD1
Gewöhnlicher Trompetenbaum (Catalpa bignoniodes) mit Schoten im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

BIGNONIACEAE catalpa bignonioides blatt BSL PD1
Blätter des Gewöhnlichen Trompetenbaums (Catalpa bignoniodes) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

BIGNONIACEAE catalpa bignonioides rinde BSL PD1
Rinde des Gewöhnlichen Trompetenbaums (Catalpa bignoniodes) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Catalpeaeae

Gewöhnliche Trompetenbaum

Catalpa bignonioides

Verbreitung: Östliche USA.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 18-20 m hoch.

Der sommergrüne Trompetenbaum hat eine breit gewölbte, rundliche Krone mit weit ausladenden Seitenästen. Der Stamm ist meist kurz und dick mit hell graubrauner, dünner, längsrissiger Rinde. Die gegenständigen Laubblätter stehen in 3-zähligen, nur selten auch 2-zähligen Wirteln. Sie  sind 10 bis 20 cm lang, kurz zugespitzt, manchmal gelappt, oberseits frischgrün, auf der Unterseite hellgrün und, mehr oder weniger dicht, kurz und weiß behaart. Beim Zerreiben riechen sie unangenehm. Das Herbstlaub ist hellgelb und fällt früh ab. Die zwittrigen Blüten stehen in 10-15 cm langen, locker und reich verzweigten, aufrechten Rispen. Die Einzelblüten sind fingerhutähnliche, weiße Rachenblüten. Ihre Kronröhre ist innen mit 2 gelben Streifen und purpurnen Flecken, sogenannten Saftmalen, gezeichnet. Diese dienen zum Anlocken von Insekten und weisen ihnen den Weg zum Nektar. Es werden bis zu 40 cm lange und 5-7 mm dicke, bohnenförmige, dünnwandige Kapselfrüchte gebildet. Die zahlreichen Samen sind 2.5 cm lang, bandförmig und haben an beiden Enden haarig ausgefranste Flügel [1; 4; 6; 7].

Der Trompetenbaum enthält in allen Teilen außer dem Samen das Iridoid Catalpin, ist aber nur geringfügig giftig. Das Holz enthält chinoide Verbindungen, die bei Hautkontakt zu einer allergischen Reaktion führen können [8].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)

LAMIALES Bignoniaceae campsis radicans HD PD3
Amerikanische Klettertrompete (Campsis radicans) im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIALES Bignoniaceae campsis radicans HD PD2
Blüten der Amerikanischen Klettertrompete (Campsis radicans) im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIALES Bignoniaceae campsis radicans MS PD1
Blüten der Amerikanischen Klettertrompete (Campsis radicans) im Allwetterzoo Münster © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIALES Bignoniaceae campsis radicans HD PD1
Stamm der Amerikanischen Klettertrompete (Campsis radicans) im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Tecomeae

Amerikanische Klettertrompete

Campsis radicans

Verbreitung: Zentrale bis östliche USA, verschleppt an die Pazifikküste, in Italien, Frankreich und am Schwarzen Meer eingebürgert.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC), in Europa sind namentlich jüngere Pflanzen nur bedingt winterhart.

Wuchsklasse (2)-3: 5-10 m hoch, gelegtnlich bis 12 m oder mehr.

Die Amerikanische Klettertrompete ist ein sehr rasch wachsender, verholzender, sommergrüner Kletterstrauch. Ihr natürliches Vorkommen sind Sümpfe und Auwälder entlang größerer Flüsse. Sie gedeiht aber auch an mäßig trockenen bis frischen Standorten auf nährstoff- und humusreichen, alkalischen bis schwach sauren Böden. In Nordamerika verhält sie sich invasiv [5; 11; 13].

Die Klettertrompete bildet Haftwurzeln aus, mit deren Hilfe sie an Bäumen oder Mauern hochklettern kann. Fehlen solche Strukturen, breitet sie sich am Boden aus. Die Hauptachse und älteren Triebe verholzen und bekommen eine hellgraue bis ockergelbe Borke mit auffallenden Längsfurchen, die jüngeren Triebe sind grün- bis grauoliv gefärbt. Die sommergrünen, unpaarig gefiederten Blätter sind gegenständig. Sie bestehen aus 9-11(-13) kurzgestielten Fiederblättchen mit gesägten Rändern und können eine Länge bis zu 25 erreichen. Im Herbst verfärben sie sich leuchtend gelb. Blütezeit ist von Juni-September. Die fünfzähligen, zwittrigen Einzelblüten stehen in Büscheln an den Enden der neuen Triebe. Sie werden 5-7 cm lang. Ihre Kelchblätter sind zu einer fünfzipfligen Glocke verwachsen, ihre orangen oder roten, bei Kulturformen auch gelben Kronblätter bilden einen trompetenartigen Trichter. Es sind vier pollentragende Staubblätter vorhanden sowie ein steriles (Staminodium). Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Schmetterlinge, im Ursprungsbiet auch durch Kolibris. Die Samen befinden sich in schmalen, 7-10 cm langen Kapseln, die bei Reife zweiklappig aufspringen [5; 11; 12].

Alle Teile der Klettertrompete, besonders die Früchte und Samen, sind schwach giftig. Sie können bei Kontakt Hautirritationen und bei Verschlucken Brechdurchfall verursachen [12].

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Ordnung: Magnolienartige (Magnoliales)
Familie: Annonengewächse (Annonaceae)

MAGNOLIALES annonaceae asimina triloba ruelzheim PD1
Indianerbanane (Asimina triloba), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Annonoideae
Tribus: Annoneae

Indianerbanane, Dreilappiger Papau

Asimina triloba

Verbreitung: Südöstliche USA.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -25ºC).

Wuchsklasse 2-3: Bis 8-12 m hoch.

Die Indianerbanane ist ein kleinerer, laubabwerfender Baum mit gegenständigen Blättern. Diese sind lang, zugespitzt oval und in den Stiel verlaufend. Das Herbstlaub ist gelb. Blütezeit ist im Mai. Die Blüten sind purpurn. Die kleinen, flaschenförmigen Früchte sind essbar. Sie haben eine glatte, grüngelbe Schale und gelbes, cremiges, mit großen, scheibenförmigen, braunschwarzen Kernen durchsetztes, geschmacklich an einen tropischen Fruchtcocktail aus Banane, Ananas, Mango und Vanille erinnerndes Fruchtfleisch. [4; 5].

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Ordnung: Magnolienartige (Magnoliales)
Familie: Magnoliengewächse (Magnoliaceae)

MAGNOLIACEAE Liriodendron tulipifera ruelzheim blatt
Tulpenbaum (Lyriodendron tulipifera), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MAGNOLIACEAE Liriodendron tulipifera BSL PD2
Tulpenbaumblatt (Lyriodendron tulipifera) mit beginnender Verfärbung im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MAGNOLIACEAE Liriodendron tulipifera BSL PD1
Tulpenbaum (Lyriodendron tulipifera),Stamm, im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MAGNOLIACEAE Liriodendron tulipifera ruelzheim rinde
Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tulpenbaum

Liriodendron tulipifera

Verbreitung: Östliche und Südöstliche USA.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 65 m hoch.

Der sommergrüne, schnellwüchsige Tulpenbaum gehört zu den größten und schönsten Bäumen des amerikanischen Ostens. Sein Stamm kann einen Durchmesser von 150 cm erreichen und hat im Alter eine hell orangebraune Rinde. Die Laubblätter weisen 4 Lappen und eine gestutzte Spitze auf. Sie sind langstielig, frischgrün, im Herbst leuchtend goldgelb. Die tulpenartigen, fünfzäligen Blüten stehen endständig zwischen den Blätter. Die Hüllblätter sind am Grund bläulich-grün, darüber gelb-orange, dann wieder grünlich. Die 3-5 cm langen Staubblätter sind dick und fleischig. Die 60-100 Fruchtblätter stehen an einem Kegel im Zentrum der Blüte. Die 6-7 cm langen, geflügelten Früchte enthalten 1-2 Samen und sind im Oktober reif [1; 4; 6; 7].

In den USA ist der Tulpenbaum ein wertvoller Forstbaum. Sein Holz findet Verwendung in der Möbelindustrie und der Bauschreinerei. Pro Jahr werden rund 1,2 Millionen Kubikmeter Schnittholz produziert. Dünnere Stämme und Abfallholz sind ein wichtiger Rohstoff für die Zellstoff- und die Papierindustrie. Nach Europa wurde er um 1650 als Zierbaum eingeführt. Es gibt mehrere kultivierte Sorten, die zum Teil deutlich kleiner bleiben. In den USA ist der Tulpenbaum ein wertvoller Forstbaum. Sein Holz findet Verwendung in der Möbelindustrie und der Bauschreinerei. Pro Jahr werden rund 1,2 Millionen Kubikmeter Schnittholz produziert. Dünnere Stämme und Abfallholz sind ein wichtiger Rohstoff für die Zellstoff- und die Papil kleiner bleiben als die Wildform [4; 6].

Der Tulpenbaum ist giftig. U. a. enthält er in Holz und Rinde das Alkaloid Glaucin [8].

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Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Berberitzengewächse (Berberidaceae)

RANUNCULAL mahonia aquifolium lfeld PD5
Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium), Blüten mit Biene Mitte April, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

RANUNCULAL mahonia aquifolium weissenfels PD1
Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium), Blüten Mitte April im Heimatnaturgarten Weißenfels © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

RANUNCULAL mahonia aquifolium lfeld PD2
Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium), vorjähriges Blatt Mitte April, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

RANUNCULAL mahonia aquifolium lfeld PD4
Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium), Rinde, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Berberidoideae

Gewöhnliche Mahonie

Mahonia aquifolium

Verbreitung: Westliches Nordamerika (Kanada und USA). In Europa gebietsweise verwildert.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 65 m hoch.

Die Mahonie ist ein langsam wachsender, immergrüner Strauch mit vielen Trieben. Sie gleicht etwas der Stechpalme. Ihre ledrigen, bis 30 Zentimeter langen Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Die 5-9 (-13) bis 8 cm langen Einzelblättchen sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits heller. Sie haben einen zum Teil stark gewellten Rand und auf beiden Seiten je 10-20 Stachelzähne. Beim Austrieb sind sie oft kräftig kupferrot gefärbt und auch im Herbst und Winter – vor allem nach strengem Frost - rot getönt. Blütezeit ist von April-Mai (März-Juni). Die zwittrigen Blüten sind dreizählige, goldgelbe, in aufrechten Trauben stehende Glöckchen. Sie duften nach Honig und sind eine wichtige Futterquelle für viele Insekten, da das Nektarangebot um diese Zeit noch gering ist. Die Staubblätter können bei Berührung durch ein Insekt explosionsartig in Richtung Narbe schnellen und dabei ihren Blütenstaub am Besucher festheften. Die erbsengroßen, stark sauren Früchte reifen ab August. Sie sind dann purpurschwarz mit bläulichem Reif. Sie enthalten 2-5 rotbraune Samen [5].

Es gint verschiedene Kulturformen, die zum Teil durch Hybridisierung mit anderen Mahonia-Arten enstanden sind [5].

Die Mahonie gilt als schwach giftig. Der Genuss der Früchte ist aber unbedenklich. Bisweilen werden sie zur Herstellung von Marmeladen, Gelées oder Likören verwendet, in Amerika auch zu WQein verarbeitet. In der Wurzel enthalten die Pflanzen bis zu 1,5% Berberin sowie diverse weitere Alkaloide. Der Alkaloid-Gehalt der Früchte liegt nur bei 0,05%. [5; 8].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Hanfgewächse (Cannabaceae)

ROSALES Cannabaceae celtis occidentalis Lahr PD2
Laub des Amerikanischen Zürgelbaums (Celtis occidentalis) im Stadtpark Lahr © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSALES Cannabaceae celtis occidentalis Lahr PD3
Ausgebildete Blätter des Amerikanischen Zürgelbaums (Celtis occidentalis) im Stadtpark Lahr © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSALES Cannabaceae celtis occidentalis Lahr PD1
Rinde eines Amerikanischen Zürgelbaums (Celtis occidentalis) im Stadtpark Lahr © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Tribus: entfällt, die Familie umfasst nur 11 Gattungen

Amerikanischer Zürgelbaum

Celtis occidentalis

Verbreitung: Südöstliches Kanada, östliche USA.

Winterhärtezone 2 (erträgt bis -45ºC).

Wuchsklasse 2 (1): Meistens bis 12 m hoch, gelegentlich bis 25 m.

Der Amerikanische Zürgelbaum hat eine unregelmäßige, gewölbte Krone mit ziemlich langen, bogenförmigen Ästen. Der Stamm wiest eine rötlich-graue, rauhe Borke mit im Alter Warzen und kurzen geflügelten Leisten auf. Die Zweige haben keine Dornen, die Triebe sind braun und haben lange, weiße Seidenhaare. Die ovalen bis eilanzettlichen, oben glänzend dunkelgrünen, unten matt gelblichgrünen, wechselständigen  Blätter messen 6-10 x 3-5 cm. Sie sind ganzrandig, können aber namentlich an der Basis Zähne haben. Die Blattstiele sind 1-2 cm lang. Der Baum blüht im April und Mai. Die kleinen, weißgrünen Blüten sind eher unscheinbar, aber aufgrund ihres hohen Pollengehaltes bei Bienen und anderen Insekten sehr beliebt. Die süßlich schmeckenden, essbaren Steinfrüchte sind klein, beerenartig und hart und färben sich bei Reife purpurn. [1; 4; 6].

Der Amerikanische Zürgelbaum ist in Europa ein beliebter Parkbaum, der in 20 Jahren etwa 4 m hoch wird. Wegen seiner Toleranz gegenüber Trockenheit wird er auch häufig als Straßenbaum verwendet. In der traditionellen Medizin der nordamerikanischen Indianer werden Abkochungen aus der Rinde als Mittel gegen Menstruations- und Halsschmerzen eingesetzt. Das Holz ist eschenähnlich und wird für Bidhauerarbeiten und Musikinstrumente, früher auch zur Herstellung von Peischenstielen verwendet [4].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)

MORACEAE maclura pomifera laub BSL PD1
Laub des Osagedorns (Maclura pomifera) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Tribus: Moreae

Osagedorn, Milchorangenbaum

Maclura pomifera

Verbreitung: Südliche und zentrale USA.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 18 m hoch.

Der kleine, sommergrüne Osagedorn hat einen kurzen Stamm mit tief gefurchter, orange-brauner Borke und eine unregelmäßige und offene Krone mit dornenbewehrte Ästen. Die gestielten Laubblätter sind eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, 5-12 cm lang, zugespitzt, an der Basis breit keilförmig bis schwach herzförmig, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits blassgrün und vor allem auf den Nerven behaart. An Kurztrieben sind die Blätter kleiner, schmaler und stehen in Quirlen. Die Pflanze ist zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die männlichen Blüten haben 4 Staubblätter und stehen in kurzen Ähren oder Trauben. Die weiblichen Blüten bilden dichte Köpfchen. Bei den tennisballgroßen Früchten handelt es sich effektiv um einen Fruchtverband, bei dem weit über 100 Einzelfrüchte zu einem Gesamtgebilde heranwachsen [1; 4; 6, 7].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)

SAPINDACEAE acer saccharinum MH PD1
Laub des Silberahorns Ende August im Zoo Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

SAPINDACEAE acer saccharinum MH PD2
Blätter des Silberahorns Ende August im Zoo Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

SAPINDACEAE acer saccharinum MH PD3
Rinde des Silberahorns Ende August im Zoo Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae)

Silberahorn

Acer saccharinum

Verbreitung: Nordamerika: Kanada (Québec, Ontario, New Brunswick), zentrale und östliche USA, südwärts bis Oklahoma, Louisiana und nördliches Florida.

Winterhärtezone 3-5 (je nach Quelle, erträgt bis -24ºC oder tiefer).

Wuchsklasse (1): Kann eine Höhe von 36-40 m erreichen.

Der Silberahorn ist ein sommergrüner Großbaum mit ausladender Krone. Er gedeiht auf feuchten, sandigen bis lehmigen, schwach alkalischen bis sauren Böden, in seinem Ursprungsgebiet ist er charakteristisch für Auenwälder.  Der Name "Silberahorn" verweist auf die silbrig-graue Rinde, die zunächst glatt, bei älteren Exemplaren längsrissig ist. Die gestielten, bis zu 14 cm langen Laubblätter haben fünf tief eingeschnittene und zugespitzte Lappen und einen doppelt gesägten Rand. Die Blattspreite ist oberseits hellgrün, unterseits silbrig-grau, und anfänglich behaart. Im Herbst nimmt das Laub eine intensive Gelbfärbung an, die bei manchen Kultursorten auch ins Orange oder Rote hineinspielen kann [4; 5; 6].

Silberahorne sind entweder zweihäusig oder einhäusig mit getrenntgeschlechtigen, unscheinbaren Blüten, die in Büscheln stehen und vor dem Blattaustrieb erscheinen. Daraus entwickeln sich die für Ahorne typischen Propellerfrüchte mit zwei Nüsschen, einem 3-5 Zentimeter langen Stiel und gleichgroßen, breit abspreizenden Flügeln. Zweihäusige Exemplare können ihr Geschlecht von Jahr zu Jahr ändern [14].

Der Silberahorn bietet eine ausgezeichnete Bienenweide. Im Frühjahr sind seine Knospen die wichtigste Nahrungsquelle für Streifenhörnchen, die sich ebenso wie Vögel auch an den Samen gütlich tun. Die Blätter sind Hauptnahrung der Raupen des Pfauenspinners (Dryocampa rubicunda). In Nordamerika wird der Silber-Ahorn ebenso wie der Zucker-Ahorn (Acer saccharum) zur Herstellung von Ahornsirup verwendet. Das leichte und gut zu bearbeitende Holz wird für Furniere, Möbel, Musikinstrumente und Fußböden genutzt, ferner stellt man daraus Zellstoff und Papier her und versucht, den schnellwüchsigen Baum als Quelle für Bio-Kraftstoff zu nutzen [14].

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Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Altingiaceae

ALTINGIACEAE liquidambar styraciflua MH PD1
Blätter des Amerikanischen Amberbaums (Liquidambar styraciflua) Ende August im Zoo Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ALTINGIACEAE liquidambar styraciflua herbstlaub BSL PD2
Amerikanischer Amberbaum (Liquidambar styraciflua) im Herbst im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ALTINGIACEAE liquidambar styraciflua herbstlaub BSL PD1
Herbstlaub des Amerikanischen Amberbaums (Liquidambar styraciflua) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ALTINGIACEAE liquidambar styraciflua MH PD2
Rinde des Amerikanischen Amberbaums (Liquidambar styraciflua) im Zoo Mülhausen im Elsass © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Juglandoideae

Amerikanischer Amberbaum

Liquidambar styraciflua

Verbreitung: Ursprünglich Nordamerika im Einzugsgebiet des Mississippi. Heute in Kultur auch in Australien, Brasilien, China, Israel, Peru, Südafrika und Hawaii.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse (1) 2 : Erreicht im natürlichen Areal eine Höhe bis 42 m, in Mitteleuropa nur von 18-20 m.

Der Amberbaum ist ein sommergrüner Großbaum mit meist schmaler, kegelförmiger Krone mit durchgehendem Mitteltrieb. Ältere Exemplare gehen mehr in die Breite. Der graurindige Stamm ist tief gefurcht und auch die älteren Triebe tragen breite Korkleisten. Die Blätter sind lang gestielt, fünfzählig gelappt und 10-20 cm lang. Sie ähneln somit jenen des Ahorns. Wenn man sie zerreibt, verbreiten sie einen angenehmen, süßlichen Duft. Das Laub ist vor allem im Herbst, wenn es sich leuchtend rot färbt, sehr dekorativ.

Der Amberbaum ist einhäusig mit getrenntgeschlechtigen, unscheinbaren Blüten, die in kugelförmigen Blütenständen vereint sind. Die männlichen Blütenstände blühen aufrechtstehend, während die weiblichen Blüten herabhängen. Blütezeit ist im Mai. Die kugeligen, verholzten und stacheligen Fruchtkapseln sind bis 3 cm groß. Die Früchte werden im August-September reif.

In Nordamerika ist der Amberbaum forstwirtschaftlich sehr wichtig. Das aus dem Stamm gewonnene Harz dient der Herstellung von Parfümen, Klebstoffen und Ölen sowie als Komponente von industriell hergestellten Kaugummis. Das Holz wird in der Möbel- und Papierindustrie verwendet. 1681 wurde er erstmals als Zierbaum nach Europa eingeführt. Es gibt zahlreiche Zuchtformen mit unterschiedlichen Blattformen und -farben [1; 4; 6; 7].

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Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)

SOLANACEAE Lycianthes  rantonetti porquerolles PD2
Enzianstrauch (Lycianthes rantonnetii) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SOLANACEAE Lycianthes  rantonetii porquerolles PD1
Enzianstrauch (Lycianthes rantonnetii), Blüten, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Solanoideae

Enzianstrauch

Lycianthes rantonnetii

Verbreitung: Östliche USA. Eingeführt in Europa, Nordafrika, West- und Ostasien.

Winterhärtezone 10 (muss frostfrei überwintert werden).

Wuchsklasse 3: Bis 2 m hoher Strauch.

Der Enzianstrauch ist auch als Blauer Kartoffelstrauch bekannt. Er ist starkwüchsig und bildet während der ganzen Vegetationsperiode neue Blüten und Triebe. Seine Laubblätter sind elliptisch, ganzrandig und zugespitzt. Seine blauen oder weißen fünstrahlig-sternförmigen Blüten sind mit leuchtend gelben Staubblättern geschmückt. Blütezeit ist von Mai bis Oktober. Da er nicht winterhart ist, muss er vor dem ersten Frost in ein mäßig helles und 5 bis 12 °C kühles Winterquartier verlegt werden. Die im Handel als Kübelpflanzen angebotenen Exemplare werden oft als Hochstämmchen gezogen. Die Pflanze enthält in allen Teilen Solanin und gilt als schwach giftig [5].

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Nachfolgend eine Auswahl nordamerikanischer Laubgehölze nach Größe:

Kleine Laubbäume und Sträucher(bis 10 m, Wuchsklasse 3):

  • Pazifischer Blüten-Hartriegel (Cornaceae: Cornus nuttallii)
  • Rispen-Hartriegel (Cornaceae: Cornus racemosa)
  • Seidiger Hartriegel (Cornaceae: Cornus sericea)
  • Ahornblättriger Schneeball (Adoxaceae: Viburnum acerifolium)
  • Schneeglöckchenbaum (Styracaceae: Halesia carolina)
  • Amerikanischer Judasbaum (Fabaceae: Cercis canadensis)
  • Erlenblättrige Felsenbirne (Rosaceae: Amelanchier alnifolia)
  • Weinblatt-Ahorn (Sapindaceae: Acer circinatum)
  • Federbuschstrauch (Hamamelidaceae: Fothergilla gardenii)
  • Virginische Zaubernuss (Hamamelidaceae: Hamamelis virginiana)
  • Enzianstrauch (Solanaceae: Lycianthes rantonnetii)

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m, Wuchsklasse 2):

  • Blüten-Hartriegel (Cornaceae: Cornus florida)
  • Schwarzer Tupelobaum (Cornaceae: Nyssa sylvatica)
  • Zucker-Birke (Betulaceae: Betula lenta)
  • Schwarzeiche (Fagaceae: Quercus marilandica)
  • Gewöhnlicher Trompetenbaum (Bignoniaceae: Catalpa bignonioides)
  • Amerikanischer Zürgelbaum (Celtis occidentalis)
  • Osagedorn (Moraceae: Maclura pomifera)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Rosaceae: Prunus serotina)
  • Amerikanische Ulme (Ulmaceae: Ulmus americana)
  • Silber-Ahorn (Sapindaceae: Acer saccharinum)
  • Amerikanischer Amberbaum (Altingiaceae: Liquidambar styraciflua)

Große Laubbäume (über 20 m, Wuchsklasse 1):

  • Amerikanische Gleditschie, Christusdorn (Fabaceae: Gleditsia triacanthos)
  • Gewöhnliche Robinie (Fabaceae: Robinia pseudoacacia)
  • Rotrerle (Betulaceae: Alnus rubra)
  • Schwarzbirke (Betulaceae: Betula nigra)
  • Papier-Birke (Betulaceae: Betula papyrifera)
  • Amerikanische Buche (Fagaceae: Fagus grandifolia)
  • Amerikanische Weißeiche (Fagaceae: Quercus alba)
  • Roteiche (Fagaceae: Quercus rubra)
  • Färbereiche (Fagaceae: Quercus velutina)
  • Ferkelnuss (Juglandaceae: Carya glabra)
  • Pekannussbaum (Juglandaceae: Carya illinoinensis)
  • Schuppenrinden-Hickorynuss (Juglandaceae: Carya ovata)
  • Spottnuss (Juglandaceae: Carya tomentosa)
  • Schwarznussbaum (Juglandaceae: Juglans nigra)
  • Tulpenbaum (Magnoliaceae: Liriodendron tulipifera)
  • Immergrüne Magnolie (Magnoliaceae: Magnolia grandiflora)
  • Weißesche (Oleaceae: Fraxinus americana)
  • Rotahorn (Sapindaceae: Acer rubrum)
  • Zuckerahorn (Acer saccharum)
  • Silberahorn (Sapindaceae: Acer saccharinum)
  • Amerikanischer Amberbaum (Altingiaceae: Liquidambar styraciflua)

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. CLINI TOX
  3. GEHÖLZE - WSL
  4. JOHNSON, H. (1974)
  5. MEIN SCHÖNER GARTEN
  6. MITCHELL, A. (1975)
  7. SCHNEIDER, H. & ZULAUF, R. (2016)
  8. WWW.GIFTPFLANZEN.COMPENDIUM
  9. ZOO SAARBRÜCKEN
  10. WYSS GARTEN
  11. GALASEARCH
  12. GARTENJOURNAL
  13. LADY BIRD JOHNSON WILDFLOWER CENTER
  14. NATURA DB

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Freigegeben in Laubbäume im Park
Donnerstag, 23 August 2018 06:30

Mediterrane Laubgehölze im Zoo

 

 

 

Allgemeines

Mediterrane Laubbäume wurden schon zur Römerzeit an klimatisch günstigen Standorten in Mitteleuropa angesiedelt und gelten heute als einheimisch. So ist z.B. die Edelkastanie (Castanea sativa) in Deutschland in der Pfalz, an Nahe, Saar, Mosel, am Oberrhein und am unteren Main sowie in Teilen von Schwarzwald, Odenwald und Taunus recht häufig, in der Schweiz ist sie nicht nur im Tessin, sondern auch am Jura-Südfuß und an verschiedenen Alpenrandseen zu finden, in Österreich in Teilen der Steiermark und des Burgenlands. Mit fortschreitender Klimaerwärmung wird es möglich, in Zoologischen Gärten vermehrt solche Pflanzen ganzjährig im Freien zu halten und damit einen ansprechenden und edukativ wertvollen Rahmen für die Präsentation von Tieren des Mittelmeerraums zu schaffen.

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Ordnung: Stechpalmenartige (Aquifoliales)
Familie: Stechpalmengewächse (Aquifoliaceae)

AQUIF aquifoliaceae Ilex aquifoliumgezackt Lfeld PD
Blühende Stechpalme (Ilex aquifolium) mit stacheligen Blättern im Mai © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AQUIF aquifoliaceae Ilex aquifolium Lfeld PD
Ältere, blühende Stechpalme (Ilex aquifolium) mit glattrandigen Blättern im Mai © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AQUIF aquifoliaceae Ilex aquifolium ballenberg PD1
Unreife Früchte einer Stechpalme (Ilex aquifolium), Juni im Schweizerischen Freilichtmuseum Ballenberg, Brienzwiler BE© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AQUIF aquifoliaceae Ilex aquifolium erlen PD1
Stechpalme (Ilex aquifolium) mit gezähnten Blättern und reifen Früchten, Oktober, Tierpark Lange Erlen, Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

AQUIF aquifoliaceae Ilex aquifolium Lfeld PD5
ÄltereStechpalme (Ilex aquifolium) mit reifen Früchten im September, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Arbutoideae

Europäische Stechpalme

Ilex aquifolium

Verbreitung: Ursprünglich Mittelmeerraum und Naher Osten. In Mitteleuropa vor allem in der Norddeutschen Tiefebene verbeitet, ist im Gebirge bis in Höhenlagen von 1'200 m anzutreffen.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 14-21 m hoch.

Die Stechpalme wächst als immergrüner Strauch oder bis mittelgroßer Baum mit sehr variabler Gestalt, der allerdings in Mitteleuropa längst nicht so hoch wird wie im ursprünglichen mediterranen Lebensraum. Stamm und Äste haben eine dünne, schwarzbraune Borke. Die 5-8 cm langen, wechselständigen, gestielten Blätter sind glänzend dunkelgrün und haben einen dornig gezähnten Rand. An älteren Pflanzen findet man zunehmend Blätter mit glattem Rand und eventuell schwacher Wellung. Die Stechpalme ist zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die vierzähligen Blüten sind unscheinbar weiß mit 4 mm langen Kronblättern. Sie stehen in der Achsel vorjähriger Laubblätter. Weibliche Exemplare bilden glänzend scharlachrote, etwa erbsengroße, kugelige Steinfrüchte mit vier hellbraunen Steinkernen [1; 5; 6; 7].

Die "Stechplame" ist natürlich keine Palme. Die Bezeichnung rührt vielmehr von der Verwendung des Baumes in einer christlichen Tradition: zur Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem werden am Palmsonntag anstelle echter Palmen in weiten Teilen der christlichen Welt Zweige von Weiden, Buchsbaum, Stechpalme und anderen meist immergrünen Pflanzen als "Palm" geweiht [6].

Die Stechpalme gilt aufgrund ihres Gehalts an Triterpen-Saponinen, Triterpenen und Bismonoterpenen als giftig. Die reifen Beeren enthalten keine cyanogenen Glykoside, sondern das nicht-cyanogene Menisdaurin, das vermutlich nur gering toxisch ist. Menisdaurin und die Triterpensaponine wirken lokal reizend auf die Schleimhäute, was sich in gesteigertem Speichelfluss, Erbrechen und Inappetenz äussert. Bei Kleintieren verursacht die Einnahme von Pflanzenteilen in der Regel nur milde bis moderate Symptome [3; 10].

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Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Tamariskengewächse (Tamaricaceae)

CARYOPHYLLALES Tamarix gallica pontdegau PD1
Französische Tamariske (Tamarix gallica) im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Stes. Maries de la Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CARYOPHYLLALES Tamarix gallica pontdegau PD2
Französische Tamariske (Tamarix gallica) als Landeplatz für Graureiher im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Stes. Maries de la Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

CARYOPHYLLALES Tamarix gallica pontdegau PD4
Französische Tamariske (Tamarix gallica), Rinde, im Parc ornithologique de Pont-de-Gau, Les Stes. Maries de la Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Französische Tamariske

Tamarix gallica

Verbreitung: Westlicher Mittelmeerraum, eingebürgert in den Niederlanden, Großbritannien und den USA.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 6-8 (-10) m hoch.

Die Französische Tamariske ähnelt stark der Afrikanischen und der Dalmatinischen Tamariske (Tamarix africana, T. dalmatica). Sie wächst als immergrüner Strauch oder kleiner Baum. Ihr aufrechter Stamm ist stark verzweigt und hat eine dunkelbraune, leicht gefurchte Rinde. Die Rinde der Zweige ist gelbgrün, später purpurrot. Die 1- 4 mm langen, dunkel- bis blaugrünen Laubblätter haben die Form von ovalen bis dreieckigen Schuppen. Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die rosafarbenen, kurz gestielten Blüten bilden dichte, 1- 4 cm lange Trauben. Die Kronblätter fallen schnell ab, die 5 Staubfäden bleiben dagegen lange Zeit stehen. Die Früchte sind unauffällige Kapselfrüchte [2; 11].

Die Französische Tamariske ist eine gute Bienenweide. Sie ist windbeständig und gedeiht am besten auf feuchten, salz- oder gipshaltigen Böden an sonnigen Standorten. Sie erträgt sowohl Trockenheit als auch kurzzeitige Überflutungen [11].

Rinde und Blätter haben eine adstringierende Wirkung und können zur Wundheilung eingesetzt werden. Sie sollen appetitanregend und diuretisch wirken und auch bei anderen Indikationen medizinisch eingesetzt werden können [12].

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Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)

DIPSACALES adoxaceae viburnum tinus Ruelzh PD1
Lorbeerblättriger Schneeball (Viburnum tinus) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

DIPSACALES adoxaceae viburnum tinus Ruelzh PD2
Lorbeerblättriger Schneeball (Viburnum tinus) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: entfällt, die Familie umfasst nur 4 Gattungen

Lorbeerblättriger Schneeball

Viburnum tinus

Verbreitung: Mittelmeerraum, Kanaren, Azoren, eingebürgert auf den Britischen Inseln.

Winterhärtezone 9 (erträgt bis -5ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 150 (-350) cm hoch.

Der Lorbeerblättrige oder Mittelmeer-Schneeball ist ein kompakter, immergrüner Strauch, der auch als Bäumchen gezogen werden kann und sich als Kübelpflanze eignet. Seine dunkelgrünen Blätter sind eiförmig, oval, leicht glänzend und vorne zugespitzt. Blütezeit ist von März bis April. Die Blüten sind klein, leuchtend weiß und mit einem leichten Hauch von Rosa überzogen. Sie sitzen in Trugdolden zusammen und verströmen einen starken und angenehmen Duft. Nach der Blüte bilden sich stahlblau bis schwarz gefärbte, nicht essbare Früchte [18].

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Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)

ERICALES Ericaceae Arbutus unedo ruelzheim PD1
Westlicher Erdbeerbaum (Arbutus unedo) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Arbutoideae

Westlicher Erdbeerbaum

Arbutus unedo

Verbreitung: Mittelmeerraum und europäische Atlantikküste bis Irland.

Winterhärtezone 8 (erträgt bis -12ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 12 m hoch.

Der Westliche Erdbeerbaum wächst als immergrüner Strauch oder kleiner, selten mittelgroßer Baum mit einer Wuchsleistung von 4-5 m in 20 Jahren. Er hat eine abblätternde, matt braun-graue, rissige Rinde. Die Zweige sind dicht beblättert. Die wechselständigen Blätter sind derb und glänzend, eiförmig, bis 11 cm lang und mit scharf gesägtem Rand. Die weiß-rosa oder grünlichen Blüten sind 6-9 mm lang, glockenförmig und stehen zu 15-30 in endständigen, bis 5 cm langen Rispen. Blütezeit ist im Spätsommer, dabei sind jeweils nur wenige Blüten zusammen mit den Früchten vom Vorjahr gleichzeitig geöffnet. Die an Erdbeeren erinnernden, wenig aromatischen Früchte haben orangefarbenes, breiiges oder mehliges Fruchtfleisch und eine warzige, anfangs gelbe, zur Reife hin dunkelrote Oberfläche.
Auch bei Bränden und völliger oberflächlicher Zerstörung, etwa durch lange anhaltende Dürreperioden, kann der Erdbeerbaum aufgrund seiner unterirdischen Stammknolle (Lignotuber) überleben. Nach einem Brand treiben aus den Knollen neue Stämme heraus.
 [1; 2; 5; 7; 8].

Es gibt verschiedene Zuchtsorten mit andersförmigen oder andersfarbigen Blüten. Die Früchte werden teilweise zu Marmelade und Likör verarbeitet. Die Blätter des Westlichen Erdbeerbaumes enthalten Arbutin, ein einfaches Glykosid , das sich aus Hydrochinon und Glukose zusammensetzt [1; 10].

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ERICAEAE rhododendron p ponticum BOGABE PD1
Pontischer Rhododendron (Rhododendron ponticum ponticum) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ERICAEAE rhododendron p ponticum BOGABE PD3
Pontischer Rhododendron (Rhododendron ponticum ponticum) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ERICAEAE rhododendron p ponticum BOGABE PD2
Pontischer Rhododendron (Rhododendron ponticum ponticum) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ERICAEAE rhododendron ponticum DO PD3
Pontischer Rhododendron (Rhododendron ponticum) im Zoo Dortmund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Ericoideae
Tribus: Rhodoreae

Pontischer Rhododendron

Rhododendron ponticum

Verbreitung: Mittelmeer- und Schwarzmeerraum: Bulgarien, Georgien, Russland, Türkei (Balkan, Kaukasus, Pontisches Gebirge), Libanon, Portugal, Spanien. Verwildert in mehrerern mittel- und westeuropäischen Ländern.

Winterhärtezone vermutlich 6 (erträgt bis etwa -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 2-5(-8) m hoch.

Der Pontische Rhododendron ist ein langsam wachsender, aufrechter, rundlich-breiter, immergrüner Strauch, der bis 25 cm lange, länglich-ovale, spitz zulaufende, glatte, dunkelgrüne Blättern hat. Die Blütezeit fällt auf Mai-Juni. Die Blüten sind natürlicherweise rosa bis violett, selten weiß, Bei Kulturformen gibt es weitere Farben. Es werden zwei Unterarten unterschieden: Rhododendron ponticum subsp. ponticum aus dem Östlichen Teil des Artareals und Rhododendron ponticum subsp. baeticum von der Iberischen Halbinsel. Es gibt mehrere Varianten, natürliche Hybriden mit Rh. caucasicum und Rh. ungernii, sowie zahlreiche Kultursorten, von denen manche nur bis 1 m hoch werden  [6; 16; diverse Internetseiten von Gärtnereien].

Rhododendren enthalten Grayanatoxine und sind daher giftig bis stark giftig. Dies trifft für alle Pflanzenteile zu, auch für Nektar und Pollen. Vergiftungen können zum Tod führen. Vergiftungsfälle sind bekannt von Ziege (am empfindlichsten), Schaf, Rind, Elefant, Lama, Wolf, Katze, Hund, Pferd, Esel und Känguru. Kaninchen und Hasen sind weniger empfindlich [3].

Pontischer Honig ist ein aus der Türkei stammender Honig mit einem hohen Anteil an Rhododendron ponticum-Nektar. Dieser wird in der Volksmedizin verwendet. Wegen seiner halluzinogenen Wirkung wird er aber auch als "Mad Honey" auf diversen Online-Plattformen als LSD-Alternative, Sexlife-Enhancer oder Medikament für Magenprobleme und Diabetes angeboten. Allerdings können je nach Giftkonzentration  bereits fünf bis 30 Gramm Honig Vergiftungssymptome wie Kreislaufschwäche, Herzrhythmusstörungen, langsamen Puls und gefährlich niedrigem Blutdruck hervorrufen [17].

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Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

FABACEAE ceratonia siliqua ibiza PD2
Johannisbrotsbaum (Ceratonia siliqua) bei Es Cubells, Ibiza © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE ceratonia siliqua saComa PD1
Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua), Blätter, im Mallorca Safari Park, Port Cristo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE ceratonia siliqua ibiza PD1
Schoten des Johannisbrotbaums (Ceratonia siliqua), bei Es Cubells, Ibiza © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE ceratonia siliqua saComa PD2
Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua), Rinde, im Mallorca Safari Park, Port Cristo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae)

Johannisbrotbaum

Ceratonia siliqua

Verbreitung: Mittelmeerraum, einschließlich Vorderasien und Nordafrika.

Winterhärtezone 9 (erträgt bis -5ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 (10-20) m hoch.

Der Johannisbrotbaum wächst als kleiner bis mittelgroßer, immergrüner Baum oder seltener Großstrauch mit ausladender halbkugeliger Krone. Die Rinde ist braun bis grau und im Alter rissig oder schuppig. Die Äste sind sparrig und dicht belaubt. Die etwa 15-20 cm langen, wechselständigen, zwei- bis vierpaarig gefiederten Laubblätter sind im Austrieb rötlich gefärbt. Die einzelnen ca. 4 cm langen Fiederblättchen sind verkehrt-eiförmig, an der Spitze stumpf eingekerbt, oberseits glänzend dunkelgrün und unterseits mehr rötlichbraun und leicht behaart. Die Pflanze ist ein- oder zweihäusig getrenntgeschlechtig, kann aber auch zwittrige Blüten haben. Die unscheinbaren Blüten sitzen in etwa 15 cm langen, seitenständigen, traubenförmigen Blütenständen. Die männlichen Blüten besitzen fünf lange Staubblätter, die weiblichen einen kurzen gestielten Fruchtknoten. Die Blütezeit beginnt im Mai und dauert bis zum Herbst. Die Früchte sind ca. 10-20 cm lange 3 cm breite und 1 cm dicke  Hülsenfrüchte mit derb ledriger brauner Hülse und weichem und süßem, "Carob" genanntem Fruchtfleisch. Die zahlreichen glänzend braunen Samen liegen in von Häuten ausgekleideten Hohlräumen [6; 14].

Der Johannisbrotbaum ist eine vielfach nutzbare Pflanze, die Verwendung als Nahrungsmittel, Medizin oder Lieferant verschiedener Substanzen Verwendung findet. Die Hülsenfrüchte können frisch, getrocknet oder zermahlen gegessen werden. Das Fruchtfleisch dient als Schokoladen-, die gerösteten Samen als Kaffee-Ersatz. Die eiweißreichen Samen werden zu einem Mehl verarbeitet. Das in den Samen enthaltene Gummi dient als Stabilierungs- und Verdickungsmittel und wird als Zusatzstoff E210 in der Nahrungsmittel-, aber auch in der Kosmetikindustrie verwendet. In der Volksmedizin dienen Präparate aus Johannisbrot als Mittel gegen Husten oder Durchfälle. Früher wurden die glattschaligen Samen aufgrund ihres einheitlichen Volumens als kleine Gewichte für das Wiegen von Edelsteinen oder Gewürzen verwendet. Aus dieser historischen Verwendung hat sich die Einheit "Karat" entwickelt [1; 6; 7].

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FABACEAE Cercis siliquatrum ruelzheim
Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastrum) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE Cercis siliquatrum blatt porquerolles PD1
Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastrum), Blätter, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE Cercis siliquatrum schoten ruelzheim
Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastrum) mit Schoten in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE Cercis siliquastrum rinde ruelzheim
Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastrum), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Judasbaumgewächse (Cercidoideae)

Gewöhnlicher Judasbaum

Cercis siliquastrum

Verbreitung: Mittelmeerraum, Westasien.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 9 m hoch.

Der Gewöhnliche Judasbaum wächst als kleiner Baum oder Strauch mit niedriger, locker aufgebauter und unregelmäßiger Krone. Die Rinde ist purpurn und etwas gefurcht, später mattrosa, mit vielen feinen braunen Rissen. Die Triebe sind dunkelrot, stellenweise grau, mit Korkporen. Die wechselständigen, bis 12 cm messenden Blätter sind rundlich bis nierenförmig, oberseits gelblich oder dunkelgrün, unten heller und bläulich, mit deutlichen Nerven. Die etwa 2 cm großen Schmetterlingsblüten sind rosa oder violett. Sie erscheinen vor dem Laubaustrieb und stehen gebüschelt an Zweigen, dicken Ästen oder direkt am Stamm. Blütezeit ist März-Mai. Die länglichen Hülsenfrüchte sind anfangs grünlich, später bräunlich. Sie werden im August-September reif und bleiben über den Winter am Baum [1; 5; 7].

Der Name "Judasbaum" gründet darauf, dass sich nach einer christlichen Legende Judas Ischariot  an einem solchen Baum erhängt haben soll. Darauf sei der Baum, bzw. dessen Blüten, vor Scham rot angelaufen. Die runden Blätter, die sich erst während der Blüte bilden, wurden mit den Silberstücken verglichen, die Judas für seinen Verrat bekam [13].

Der Gewöhnliche Judasbaum wird seit über 400 Jahren als Garten- und Parkbaum kultiviert. Es gibt auch weißblühende Kulturformen. Die Früchte sind im Gegensatz zu den Blüten leicht giftig [1; 6; 7].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Buchengewächse (Fagaceae)

FAGAL fagaceae castanea sativa silz PD
Edelkastanie (Castania sativa) mit Samenkapseln im Oktober im Wildpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae castanea sativa wasserburg PD
Edelkastanie (Castania sativa) mit Samenkapseln Ende August in Wasserburg am Bodensee © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae castanea sativa silz PD2
Edelkastanie (Castania sativa) mit Samenkapseln im Oktober im Wildpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Quercoideae

Edelkastanie

Castanea sativa

Verbreitung: Mittelmeerraum, von den Römern in klimatisch günstige Gebiete Mitteleuropas eingeführt.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Die Edel- oder Esskastanie ist nahe mit den Eichen und Buchen verwandt, nicht aber mit der Rosskastanie. Es handelt sich um einen großen, sommergrünen Baum, der über 500 Jahre alt werden und einen sehr dicken, drehwüchsigen  Stamm von weit über 1 m Durchmesser bilden kann. Der Stamm hat eine graubraune, stark längsrissige Borke. Die Krone erreicht einen Durchmesser von 10-15 m oder noch mehr. Die dunkelgrünen Blätter sind 12-20 cm lang, grob gesägt und haben eine lanzettliche Form. Im Herbst wird die Blattfärbung gelbgolden. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die Blütenstände sind grüngelbe, aufrechte, bis 20 cm lange Kätzchen, welche im Mai bis Juni blühen. Auf einem Kätzchen kommen sowohl zahlreiche männliche als auch an der Basis 2-3 weibliche Blüten vor. Der Beginn der Fruchtbildung liegt im Baumalter von 15-20 Jahren. Die stachligen Fruchtkapseln enthalten 1-3 Samen. Diese, die braunen, essbaren Maronen reifen, ab Ende Oktober [1; 4; 5; 7].

Edelkastanien haben eine gute Regenerationsfähigkeit mittels Stockausschlägen, weshalb Kastanienselven gebietsweise als Niederwald bewirtschaftet wurden, um Brennholz zu gewinnen. Nach kräftigem Rückschnitt werden gerade Äste gebildet, die als Rebpfähle Verwendung finden oder zu Fassdauben verarbeitet werden. Esskastanien sind sehr schmackhaft: sie enthalten 39% Wasser, 43% Stärke und 2,5% Fett [1; 9].

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FAGACEAE Quercus ilex blatt ruelzheim2
Steineiche (Quercus ilex), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGACEAE Quercus ilex blatt ruelzheim
Steineiche (Quercus ilex), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGACEAE Quercus ilex stamm sables PD1
Stamm einer Steineiche (Quercus ilex) im Zoo des Sablers, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Quercoideae

Steineiche

Quercus ilex

Verbreitung: Mittelmeerraum.

Winterhärtezone 7-8 (erträgt bis -12 bis -15ºC).

Wuchsklasse 2(-1): Bis 24 m hoch.

Die Steineiche wächst als mittelgroßer, immergrüner Baum mit breit gewölbter Krone. Der Stamm hat eine graubraune, lange Zeit glatt bleibende, im Alter klein gefelderte Borke. Die jungen Triebe sind zuerst grau-filzig, ab dem 2. Jahr kahl. Die ledrigen Blätter sind 2-9 cm lang und sehr variabel in der Form: von schmal-elliptisch über eiförmig-lanzettlich bis fast rundlich; spitz oder auch stumpf, glattrandig oder spitz gezähnt. Auf der Oberseite sind sie glänzend dunkelgrün, auf der Unterseite grau bis bräunlich weiß und filzig behaart. Sie bleiben 3-4 Jahre am Baum. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die männlichen Blüten sind klein, die weiblichen sehr klein. Die Früchte sind 2-3.5 cm lange, zu 1-3 stehende, fast runde oder länglich-eiförmige, meist gestielte Eicheln, die zur Hälfte vom Fruchtbecher umgeben sind [1; 2; 5; 7; 8]

Steineichen enthalten in Früchten, Blättern und Knospen, vor allem aber in der Rinde, Gerbstoffe und werden deshalb als giftig eingestuft. Wiederkäuer entwickeln typischerweise eine Nephropathie und gastrointestinale Läsionen, während es bei Arten mit einhöhligem Magen primär zu Magendarm-Symptomen kommt [3].

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FAGACEAE Quercus suber gonfaron PD2
Korkeichen (Quercus suber) im Village des Tortues, Gonfaron © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FAGACEAE Quercus suber barben PD1
Korkeichen (Quercus suber), Eicheln, im Zoo de la Barben © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FAGACEAE Quercus suber gonfaron PD1
Korkeiche (Quercus suber), Rinde, unten nach Korkernte nachwachsende, im Village des Tortues, Gonfaron © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FAGACEAE Quercus suber ruelzheim PD1
Korkeiche (Quercus suber), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Quercoideae

Korkeiche

Quercus suber

Verbreitung: Westlicher Mittelmeerraum bis Kroatien.

Winterhärtezone 8 (erträgt bis -12ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 20 m hoch.

Die Korkeiche ist ein mittelgroßer, immergrüner Baum mit offener, runder Krone. Die Borke seines Stamms ist bis 15 cm dick, tief gefurcht und korkig. Frisch geschälte Stämme sind intensiv rot gefärbt. Junge Triebe sind graufilzig behaart. Die Blätter sind eiförmig bis länglich-eiförmig, 3.5 cm lang, spitz, auf beiden Seiten mit 4-7 kurzen Zähnen, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün und kahl, unterseits heller und graufilzig. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die männlichen Blüten befinden sich in kurzen, hängenden Kätzchen, die weiblichen meist zu zweit an gegabelten Stielen. Blütezeit ist im Frühjahr oder im Herbst. Die entweder im selben Jahr oder im Folgejahr reifenden Früchte sind 2-4.5 cm lange, eiförmige bis elliptische Eicheln, die zu ca. der Hälfte vom Becher umgeben sind [1; 2; 5; 7; 8].

Die dicke, korkige Rinde schützt den Baum vor den häufigen Waldbränden und macht ihn feuerfest. Der in den ersten Jahren gebildete Kork, ist ohne Nutzwert. Er wird vorsichtig abgeschält, um die darunter liegende Rinde nicht zu beschädigen. Ab dem 20. bis etwa zum 150. Lebensjahr des Baumes wird etwa alle 9-12 Jahre der Kork zwecks Verarbeitung zu Flaschenkorken, Fußboden- oder Tapetenkork sowie zu Dämmmaterial oder Granulat vom Stamm geschält [1].

Die Korkeiche gilt als in der Regel ungiftig [11].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Walnussgewächse (Juglandaceae)

JUGLANDACEAE pterocarya fraxinifolia baum BSL PD1
Kaukasische Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

JUGLANDACEAE pterocarya fraxinifolia laub BSL PD1
Kaukasische Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia), Blätter, im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

JUGLANDACEAE pterocarya fraxinifolia fruechte BSL PD1
Kaukasische Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia), Fruchtstände, im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

JUGLANDACEAE pterocarya fraxinifolia stamm HRO PD1
Stamm der Kaukasischen Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia) im Zoo Rostock © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Flügelnüsse ( Juglandoideae)

Kaukasische Flügelnuss

Pterocarya fraxinifolia

Verbreitung: Kaukasus bis Nordiran. In England und Frankreich eingebürgert.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Die Kaukasische Flügelnuss ist ein großer, raschwüchsiger, oft mehrstämmiger sommergrüner Baum mit breit ausladender Krone und bogenförmig aufsteigenden Stämmen. Die Borke von Stämmen und Ästen ist schwarz-grau, mit tiefen, auffallend hellen Furchen. Die Zweige sind olivbraun bis grünlichgrau. Die unpaarig gefiederten Laubblätter sind 20 bis 60 cm lang, die 13- 21 einzelnen Fiederblättchen sind eiförmig bis länglich-lanzettlich, 8 bis 12 cm lang, zugespitzt, scharf gesägt, auf der Oberseite dunkelgrün und kahl, unterseits heller und mit Sternhaaren in den Blattachseln sowie entlang der Mittelnerven. Die Blätter treiben sehr früh aus, ihre Herbstfärbung ist gelb. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die grünlichen Blüten befinden sich in hängenden Kätzchen, die männlichen Blütenstände sind 12-20 cm lang, die weiblichen bis gegen 50 cm. Im Gegensatz zum Walnuss- oder dem nordamerikanischen Hickorybaum bildet die Kauskasische Flügelnuss keine schweren Nüsse aus, sondern hat kleine, auf zwei Seiten geflügelte Früchte, die durch den Wind verbreitet werden. Aus dem weitreichenden und flachen Wurzelwerk wachsen häufig Schosse empor, die urwaldähnliche Dickichte bilden können [1; 5; 7; 9].

Fast alle Pflanzenteile enthalten Juglonvorstufen, ein Gift, das haut- und schleimhaureizend, antibakterielle, und toxisch für Pilze und Fische ist. Das Holz der Kauskasischen Flügelnuss wird zur Herstellung von Furnieren verwendet [9; 10].

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Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)

GENTIANALES APOCYNACEAE Nerium Oleander Barben PD4
Oleander (Nerium oleander) im Zoo de la Barben © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GENTIANALES APOCYNACEAE nerium oleander SaComa PD1
Blühender Oleander (Nerium oleander), Zuchtform mit gefüllten Blüten im Mallorca Safari Park, Port Cristo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GENTIANALES APOCYNACEAE Nerium Oleander Barben PD1
Oleander (Nerium oleander), Blüten, im Zoo de la Barben © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GENTIANALES APOCYNACEAE Nerium Oleander Barben PD3
Oleander (Nerium oleander), Rinde, im Zoo de la Barben © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Apocynoideae

Oleander

Nerium oleander

Verbreitung: Mittelmeergebiet, Naher und Mittlerer Osten, Südostasien - von Spanien und Marokko bis China und Myanmar. Kultiviert auch in Australien, Südafrika, Ostasien und Südamerika. Gartenpflanze, die Mitteleuropa meistens als Kübelpflanze gepflegt und im Winter bei 5–10 °C gehalten wird.

Winterhärtezone 8 oder weniger (manche Sorten ertragen bis -10ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 2-6 m hoch.

Der Oleander wächst als immergrüner, buschiger, aber nur mäßig verzweigter Strauch oder kleiner Baum. Die Rinde ist grün, später graubraun, an dickeren Stämmen schwarzbraun. Die bis 20 cm langen Blätter stehen meist zu 3 oder 4 quirlständig, selten auch gegenständig. Sie sind spitz, schmal-lanzettlich, ledrig, oberseits dunkelgrün und kahl, unterseits graugrün, und haben einen verdickten Mittelnerv und parallel-laufende Seitennerven. Die fünfzähligen, duftenden Blüten stehen in endständigen, vielblütigen Trugdolden. Ihre Krone ist rosarot bis weiß oder gelb und ihr Durchmesser beträgt 3-4 cm. Blütezeit ist von Mai bis September. Die bis 18 cm langen, bohnenartige Hülsenfrüchte sind rötlich braun, aufrechtstehend und platzen zur Reife im September-Oktober auf. Die Samen sind dicht zottig behaart. Es gibt zahlreiche Kultursorten mit einfachen oder gefüllten weißen, rosafarbenen, roten, dunkelroten, lachsfarbenen, aprikosenfarbenen, cremegelben, oder zweifarbigen Blüten, manche mit panaschierten Blättern [1; 2].

Der Oleander enthält herzaktive Steroidglykoside (Oleandrin und andere), die ähnlich wie Digitalis wirken und zu schweren Vergiftungen mit Todesfällen führen können. Die Letaldosis von getrockneten Oleanderblättern wird für alle Tiere mit 0.005% des Körpergewichts angegeben. Bei Pferd und Rind reichen 10-20 g grüne Oleanderblätter als Letaldosis, bei Vögeln 0.12-0.7 g Pflanzenmaterial pro Tier. Enten sind sehr empfindlich. Faktisch kommt es aber nur sehr selten zu ernsthafte Vergiftungen [3; 10].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)

LAMIA oleaceae fraxinus ornus stralsund PD1
Manna-Esche (Fraxinus ornus) im Juni im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIA oleaceae fraxinus ornus stralsund PD2
Blätter der Manna-Esche (Fraxinus ornus) im Juni im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIA oleaceae fraxinus ornus stralsund PD3
Stamm der Manna-Esche (Fraxinus ornus) im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Oleae
Subtribus: Fraxininae

Manna-Esche

Fraxinus ornus

Verbreitung: Mittelmeer- und zum Teil Schwarzmeergebiet. In der Schweiz im Tessin, in Österreich isoliertes Vorkommen im Tirol.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 23: Bis 10-15 m hoch.

Die Manna- oder Blütenesche wächst als Baum mit halbkugeliger oder flacher Krone oder als Großstrauch. Die Äste sind bogenförmig. Ihr Stamm ist von einer glatten, dunkelgrauen, bisweilen schwarzen Rinde bedeckt. Die Knospen sind nicht samtig-schwarz wie bei der Esche (F. excelsior), sondern mausgrau. Die  15-25 cm langen, gegenständigen Blätter sind gefiedert, mit 2-4 Fiederpaaren. Die Teilblätter sind eiförmig bis lanzettlich, fein gezähnt, unterseits auf dem Mittelnerv behaart, alle gestielt, das endständige am längsten. Blütezeit ist von April bis Juni. Die stark duftenden, weißen Blüten stehen in endständigen ca. 15 cm langen, straußartigen Rispen. Sie haben 2-4 lineal-lanzettliche Kronblätter. Der Kelch ist vierteilig. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die schmal-länglichen Flügelfrüchte ähneln jenen der Esche, sind aber kleiner. Sie sind im September-Oktober reif [1; 5; 7; 19].

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LAMIALES OLEACEAE Olea europaea Duisburg
Olivenbaum in der Anlage für mediterrane Schildkröten im Zoo Duisburg © Achim Winkler, Duisburg

 

LAMIALES Olea europaea Porquerolles PD1
Olivenbaum (Olea europaea) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger

 

LAMIALES OLEACEAE Olea europaea SaComa
Früchte tragender Olivenbaum im Safaripark Sa Coma, Mallorca © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIALES OLEACEAE Olea europaea Parga
Rinde eines alten Olivenbaums in Parga, Epirus, Griechenland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Tribus: Oleae
Subtribus: Oleinae

Olivenbaum

Olea europaea

Verbreitung: Mittelmeer- und zum Teil Schwarzmeergebiet sowie Kanarische Inseln. Kultiviert auch in Australien, Südafrika, Ostasien und Südamerika. In klimatisch günstigen Gebieten Mitteleuropas Gartenpflanze.

Winterhärtezone 9 (erträgt bis -7ºC).

Wuchsklasse 3-2: Bis 6-12 m hoch.

Der Olivenbaum ist ein immergrüner, oft knorrig wachsender, mittelgroßer Baum oder Strauch mit grober, grauer Borke und oft mit einem gegabelten Stamm. Er hat 2 bis 8 cm lange, lanzettförmige, oberseits dunkelgrüne, unterseits silbrig-grün-graue Blätter. Die im Mai-Juni blühenden, kleinen, gelb-weißliche Blüten stehen in rispenartigen Blütenständen. Die vierzählige Blütenkrone besteht aus einer kurzen Röhre und einem vierlappigen Saum. Die ovalen Oliven sind Steinfrüchte mit einem großen schmalovalen, gefurchten Samen. Sie sind 1-3.5 cm groß, unreif grün, bei Reife im Oktober-November schwarzviolett [1; 2; 5].

Die Früchte liefern das wertvolle und wegen seines hohen Anteils an einfach ungesättigten Fettsäuren als besonders gesund geltende Olivenöl, das insbesondere im mediterranen Raum, zunehmend aber auch bei uns, in der Küche Verwendung findet. Es wird (oder wurde) auch als Öl für rituelle Salbungen und als Lampenöl eingesetzt. Die Blätter sollen einen beruhigenden und schlaffördernden Effekt haben, das Immunsystem stärken sowie den Cholesterinspiegel senken. Das sehr harte und dauerhafte Holz wird für Möbel genutzt oder zu Blasinstrumenten oder Gebrauchsgegenständen verarbeitet [1].

Der Ölzweig gilt als Sinnbild des Friedens. Im antiken Griechenland war er der höchste Siegespreis bei den Olympischen Spielen. Nach der griechischen Mythologie soll die Keule des Herkules aus dem Holz eines wilden Olivenbaumes gefertigt worden sein [1].

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LAMIALES syringa vulgaris reynou PD1
Gemeiner Flieder (Syringa vulgaris) im ParcZoo du Reynou, Le Vigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIALES syringa vulgaris lfeld PD1
Blüten des Gemeinen Flieders (Syringa vulgaris) Ende April in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Tribus: Oleae
Subtribus: Ligustrinae

Flieder

Syringa vulgaris

Verbreitung: Mittelmeergebiet und Naher Osten, ab Albanien und Rumänien. Süd- und ostwärts.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 2-6 m hoch.

Der Gemeine Flieder wächst als sommergrüner Strauch oder kleiner Baum. Er besiedelt Waldränder und Gebüsche. Die Zweige haben eine graue oder braungrüne Rinde, die an den Ästen und am Stamm längsrissig ist. Die herzförmigen, gestielten Blätter sind gegenständig angeordnet. Sie werden 5-12 cm lang. Die stark riechenden, bei der Wildform lilafarbenen, vierzähligen Blüten stehen in dichten, endständigen Rispen. Blütezeit ist April-Mai [1].

Der Flieder enthält Syringopicrin und das Glykosid Syringin und wird dehalb als schwach giftig eingestuft. Die Aufnahme von Pflanzenmaterial kann bei Tieren zu Erbrechen, Durchfall und Kreislaufproblemen führen, es sind aber keine Todesfälle bekannt [3].

Siehe auch unter Einheimische Sträucher.

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Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

MALVALES Malvaceae Tilia tomentosa blatt Porquerolles
Silberlinde (Tilia tomentosa), Blätter, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALVALES Malvaceae Tilia tomentosa BSL PD1
Silberlinde (Tilia tomentosa), Laub und Früchte im Juni, im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALVALES Malvaceae Tilia tomentosa Rinde Porquerolles
Silberlinde (Tilia tomentosa), Rinde, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Lindengewächse (Tilioideae)

Silberlinde

Tilia tomentosa

Verbreitung: Südosteuropa von Ungarn bis Griechenland sowie Kleinasien. Anderorts als Park- und Alleebaum kultiviert.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 20-35 m hoch.

Die Silberlinde wächst als sommergrüner, großer Baum mit im Alter schmaler und hochgewölbter Krone. Ihre Rinde ist längsrissig, silbergrau bis dunkelgrau. Die 7-13 cm langen, gestielten Laubblätter sind schief-herzförmig mit stark asymmetrischer Spreite. Sie haben einen scharf gesägten Blattrand und eine silbern weißfilzige Unterseite. Ihre Herbstfärbung ist goldgelb. Die Blüten befinden sich zu 5-10 in hängenden, büscheligen Ständen. Sie erscheinen im Juli-August, ca. 4 Wochen später als bei der Sommer-Linde. Bis September-Oktober entwickeln sich daraus kleine, eiförmige Nussfrüchte. Diese sind deutlich zugespitzt und gerippt, einsamig und 7-8 mm lang. Die Silberlinde ist ein dekorativer Park- und Alleebaum, der Staub und Trockenheit gut erträgt und wenig unter Blattlausbefall leidet. Wegen der starken Behaarung der Blüten eignet sie sich nicht zur Teezubereitung, ist aber von allen Linden die beste Bienenweide. Da sie in einer nektararmen Zeit blüht ist sie auch eine wichtige Futterquelle für Hummeln [1; 5; 7; 9].

Die Silberlinde ist ungiftig. Ihre Blüten können wie jene anderer Lindenarten nicht nur beim Menschen, sondern auch bei verschiedenen Tierarten für phytotherpeutische Zwecke angewendet werden [3].

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Ordnung: Silberbaumartige (Proteales)
Familie: Platanengewächse (Platanaceae)

PROTEALES Platanaceae platanus hispanica erlen PD2
Ahornblättrige Platane (Platanus x hispanica), Blätter, im Tierpark Lange Erlen, Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

PROTEALES Platanaceae platanus hispanica erlen PD
Ahornblättrige Platane (Platanus x hispanica), Einde, im Tierpark Lange Erlen, Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Lindengewächse (Tilioideae)

Ahornblättrige Platane

Platanus x hispanica

Verbreitung: Hybride aus Amerikanischer und Morgenländischer Platane (Platanus occidentalis und Platanus orientalis). Platanus orientalis ist weit verbeitet im Mittelmeerraum und im Nahen und Mittleren Osten, Platanus x hispanica als Park- und Alleebaum auch in Mitteleuropa.

Winterhärtezone 5-6 (erträgt bis -20/-24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 45 m hoch.

Die Kastanienblättrige Platane wächst als sommergrüner, großer Baum mit großer, breiter, rundlicher Krone. Die dunkelgrau-braune Borke blättert bei älteren Bäumen in großen Platten ab und zeigt darunter eine gelb-graue Färbung. Die wechselständigen, bis zu 25 cm breiten, fünflappigen  Laubblätter sind gestielt, im Austrieb graugrün und behaart, später kahl. Sie ähneln stark jenen des Spitzahorns. Ihre Herbstfärbung ist gelb-orange. Blütezeit ist im Mai. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die männlichen Kätzchenblüten sind gelb, die weiblichen Blüten rot. Die Bestäubung erfolgt durch dne Wind. Aus den befruchteten weiblichen Blüten entwickeln sich ab November kugelige, braune, etwa 3 cm große Sammelfrüchte an langen Stielen. Die den Samen enthaltenden Einzelfrüchte sind kantig-zylindrische Nüßchen [1; 5; 6].

Platanen sind beliebte Schlafbäume für Halsband- und Alexandersittiche, welche ihre Asthöhlen auch zum Nisten nutzen [15].

Die Ahornblättrige Platane ist ungiftig [6].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)

MORACEAE Ficus carica blatt ruelzheim
Echte Feige (Ficus carica), Blätter, in der Straußenfram Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MORACEAE Ficus carica HD PD1 Blatt frucht
Echte Feige (Ficus carica), Blatt und Frucht, Mitte August im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MORACEAE Ficus carica frucht ruelzheim
Echte Feige (Ficus carica), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Echte Feige

Ficus carica

Verbreitung: Ursprünglich vermutlich Südwestasien. Seit der Antike im ganzen Mittelmeerraum kultiviert und auch verwildert.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 9 m hoch.

Die Echte Feige wächst als sommergrüner Strauch oder kleiner Baum mit breiter, buschiger Krone. Der Stamm und die Äste haben eine glatte, graue Rinde. Die Zweige sind dick, behaart und haben große Blattnarben. Die Laubblätter sind 10-20 cm lang, meist tief drei- bis fünflappig, selten ungeteilt. Die Blattlappen sind mehr oder weniger verkehrt eiförmig, stumpf und unregelmäßig gezähnt, auf der Oberseite rauh, unterseits weicher behaart. Die Früchte sind grünlich, bräunlich oder violett, länglich oder birnenförmig, kurz gestielt und einzeln in den Blattachseln stehend. Eigentlich handelt es sich um Fruchtverbände, bei denen eine Vielzahl von Steinfrüchten im fleischigen Gewebe des Blütenstandes eingeschlossen sind. Die Feige bringt jedes Jahr drei Generationen von Blütenständen hervor: die 1. Generation im Februar/März (reifen im Juni/Juli), die 2. Generation im Mai/Juni (reifen im August/September) und die 3. Generation im August/September (reifen von Dezember bis März) [1; 2; 5; 7].

Aus der Wildform haben sich in Kultur zwei Formen entwickelt: die Kultur-Feige und die Bocks-Feige. Blütenstände der Kulturfeige enthalten nur weibliche Blüten, die der Bocksfeige sowohl weibliche, als auch männliche. Die Kulturfeige ist daher auf eine Bestäubung durch die Feigenwespe (Blastophaga psenes) angewiesen, deren Larven sich in den weiblichen Blüten der Bocks-Feige entwickeln und beim Verlassen Pollen mitnehmen, mittels derer sie bei der Eiablage auf einer Kulturfeige deren weibliche Blüten befruchten. Eine Fruchtbildung ist auch ohne Bestäubung möglich, dann werden allerdings keine Samen gebildet [1].

Aufgrund ihres Gehalts an Triterpenen, Proteasen und Furanocumarinen gilt die Echte Feige als als schwach giftig [3].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSAL prunus dulcis HD PD1
Mandelbaum (Prunus dulcis) Blätter und Früchte Mitte August im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL prunus dulcis HD PD2
Mandelbaum (Prunus dulcis), Rinde, Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Steinobstgewächse (Amygdaleae)

Mandelbaum

Prunus dulcis

Verbreitung: Östlicher Mittelmeerraum (Levante), Nordafrika, Südwest- und Zentralasien.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC). Der optimale Temperaturbereich liegt zwischen 15 und 30ºC.

Wuchsklasse 3: 6-10 m hoch.

Der Mandelbaum wächst als sommergrüner, kleiner Baum mit locker belaubter, spreizwüchsiger  Krone. Das dunkelgrün-glänzende Laub ist gestielt und länglich-lanzettlich. Der Rand ist fein eingekerbt bis gesägt. Die Blätter stehen wechselständig an den Zweigen. Die fünfzähligen, zwittrigen Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb. Sie sind weiß bis blassrosa und haben zahlreiche, auch meist rosa Staubblätter sowie einen wollig behaarten Griffel. Die erst graugrünen und bei Reife graubraunen, filzig behaarten Steinfrüchte sind seitlich abgeflacht und etwa eiförmig, 3-5 cm lang und 2-3 cm breit. Sie enthalten die oberflächlich etwas runzelige Mandel mit hellbrauner Samenschale und cremefarbenen Kern [5; 6; 7].

Der Mandelbaum wurde bereits in der Antike in Griechenland kultiviert. Die Römer verbreiteten ihn bis nach Spanien und den Weinbaugebieten Mitteleuropas. Heute stehen die meisten gewerbsmäßig angebauten Mandelbäume in den Vereinigten Staaten. Die Kultur des Mandelbaums erfolgt in drei Varietäten [6; 21]:

  • Die Bittermandel (P. dulcis var. amara) gilt als Wildform und ist als Ausgangsform für die Kulturmandelsorten anzusehen. Aus ihr werden Aromastoffe gewonnen, sie ist aber ansonsten aufgrund ihres hohen Blausäuregehaltes giftig.
  • Die Süß- oder Steinmandel (P. dulcis var. dulcis) hat nur einen geringen Gehalt an Amygdalin und ist für den Verzehr geeignet. Typisch sind die harte Fruchtschale und der süße Samen.
  • Die Krach- oder Knackmandel (P. dulcis var. fragilis) ist eine Süßmandel mit dünner Schale, die mit den Fingern zerdrückt werden kann.

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSALES Rosaceae prunus laurocerasus hamm PD1
Blühender Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), Mitte April im Tierpark Hamm © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSALES Rosaceae prunus laurocerasus liebefeld PD1
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) mit noch grünen Früchten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSALES Rosaceae prunus laurocerasus liebefeld PD3
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) mit reifen Früchten im September, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Steinobstgewächse (Amygdaleae)

Lorbeerkirsche, Kirschlorbeer

Prunus laurocerasus

Verbreitung: Südosteuropa und Kleinasien. Bei uns kultiviert und in milden Lagen des Tieflands oder der kollinen Stufe oft verwildert.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 3: Im Ursprungsgebiet bis 7 m, in Mitteleuropa bis 4 m hoch.

Die Lorbeerkirsche wächst als immergrüner Strauch oder kleiner Baum. Sie hat ganzrandige, längliche, 5-15 cm lange, grün glänzende Blätter, die auf der Oberseite dunkler sind als auf der Unterseite. Die kleinen Blüten haben 3 mm lange Kronblätter, sind cremeweiß und stehen in kerzenartig aufrechten, bis 20 cm langen Dolden. Bis August entstehen aus den Blüten des Kirschlorbeers Trauben mit kleinen, erst grünen, dann roten, in vollreifem Zustand schwarzen Steinfrüchten. Ihre Form ist kegelförmig bis kugelig, manchmal auch eiförmig, ihr Durchmesser beträgt 7-10(-15) mm [1; 2; 5; 7].

Die Lorbeerkirsche gilt als stark giftig, weil ihre Samen und frischen Blätter das cyanogene Glyckosid Prunasin enthalten. Im Fruchtfleisch ist dagegen praktisch kein Prunasin vorhanden. Klinische Symptome sind Speichelfluss, Atemnot, Blähungen, Taumeln, Festliegen, Krämpfe und Lähmung, im Extremfall Tod innerhalb weniger Sekunden praktisch ohne vorangehende Symptome. Die tödliche Blausäuremenge liegt bei kurfristiger Aufnahme großer Blattmengen bei 1-4 mg/kg Körpergewicht. Verteilt sich die Aufnahme über den ganzen Tag können bis zu 15 mg Blausäure/kg Körpergewicht symptomlos vertragen werden. Wiederkäuer sind empfindlicher als Tiere mit einhöhligem Magen [3].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

SAPINDALES Citrus x aurantium Porquerolles PD2
Pomeranze (Citrus x aurantia), Blätter, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAPINDALES Citrus x aurantium Porquerolles PD1
Pomeranze (Citrus x aurantia), Rinde, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Bitterorange oder Pomeranze

Citrus × aurantium

Kulturform, entstanden vermutlich aus einer Kreuzung zwischen Grapefruit (Citrus maxima) und Mandarine (Citrus reticulata).

Verbreitung: Vermutlich urprünglich in China kultiviert, aber seit über 1000 Jahren im Mittelmeerraum heimisch.

Winterhärtezone 9 (erträgt bis -7ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 6-9 m hoch.

Die Bitterorange wächst als immergrüner, mittelgroßer Baum mit runder Krone und regelmäßiger Verzweigung. Die Zweige sind anfangs kantig und mit biegsamen, eher stumpfen bis 8 cm langen Dornen besetzt, die gelegentlich aber auch fehlen können. Die Blätter sind eiförmig, ledrig, auf der Oberseite dunkelgrün, vorne spitz. Ihr Rand ist leicht gewellt, der Blattstiel schmal geflügelt. Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder in wenigblütigen, traubigen Blütenständen zusammen. Die stark duftenden Blüten sind zwittrig oder rein männlich. Sie haben 4-5 verwachsene Kelchblätter, 5 weiße, freie Kronblätter und 20-25 Staubblätter. Die Früchte variieren in Form und Farbe: sie können oval oder kugelig, mattgelb, leuchtend orangegelb oder rot sein. Unter der Schale befindet sich eine weiße, pelzig-schwammige Schicht (Albedo). Das Fruchtfleisch ist gelb bis blutrot, saftig süß-säuerlich und in 6-12 kernlose, manchmal auch Kerne enthaltende Segmente geteilt [1; 5].

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SAPINDALES rutaceae citrus bergamia frutigen blatt PD1
Bergamotte (Citrus x limon), Blätter, im Tropenhaus Frutigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAPINDALES rutaceae citrus bergamia frutigen frucht PD1
Bergamotte (Citrus x limon), Frucht, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAPINDALES rutaceae citrus bergamia frutigen stamm PD1
Bergamotte (Citrus x limon), Stamm, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bergamotte

Citrus × limon

Kulturform, entstanden vermutlich aus einer Kreuzung zwischen Bitterorange (Citrus × aurantium) mit der Zitronat-Zitrone (Citrus medica). Das heißt, sie hat dieselben Elternarten wie die Zitrone. Oft auch unter dem Namen Citrus x bergamia.

Verbreitung: Traditionelle Anbaugebiete sind Kalabrien und die Ionische Insel Kefalia. Heue auch in anderen Mittelmeerregionen und einigen afrikanischen und südamerikanischen Ländern.

Winterhärtezone 10 (erträgt bis +3ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 4m hoch.

Die Bergamotte wächst als immergrüner, mittelgroßer Baum mit runder Krone und aufstrebenden, unregelmäßig verzweigten Ästen, die im Gegensatz zur Zitrone keine Dornen tragen. Die  Blätter sind länglich mit geflügeltem Blattstiel. Sie sind reich an ätherischen Ölen. Die Bergamotte blüht nur im Frühjahr. Ihre duftenden, reinweißen Blüten bestehen aus vier bis fünf länglichen Blütenblättern mit gelber Mitte. Die Früchte reifen ab November heran. Sie sind rund bis leicht birnenförmig, haben eine charakteristische kleine Ausstülpung und wiegen zwischen 100 und 200 Gramm. Ihre glänzende, oft leicht gerippte Schale ist anfangs grün und färbt sich mit zunehmender Reife zitronengelb. Sie haftet fest am gelb-grünen, kernarmen Fruchtfleisch [6; 20].

Die Früchte sind  zu sauer und bitter für den Frischverzehr, können aber zu Marmelade verarbeitet oder gepresst und zur Zubereitung von Erfrischungsgetränken verwendet werden. Genutzt wird vor allem das aus ihrer dicken Schale gewonnene ätherische Öl, das in Kölnisch Wasser 4711 und vielen anderen Parfums und Körperpflegeprodukten Verwendung findet. Auch der bekannte Schwarztee Earl Grey ist mit Bergamotte aromatisiert. Auch die Laubblätter können zur Duftstoffgewinnung verwendet werden [6; 20].

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Nachfolgend eine Auswahl mediterraner Laubbäume nach Größe:

Kleine Laubbäume (bis 10 m, Wuchsklasse 3):

  • Französische Tamariske (Tamaricaceae: Tamarix gallica)
  • Baumheide (Ericaceae: Erica arborea)
  • Gewöhnlicher Judasbaum (Fabaceae: Cercis siliquastrum)
  • Myrte (Myrtaceae: Myrtus communis)
  • Echter Ölbaum (Olivaceae: Olea europaea)
  • Flieder (Olivaceae: Syringa vulgaris)
  • Oleander (Apocynaceae: Nerium oleander)
  • Echte Feige (Moraceae: Ficus carica)
  • Kreuzdorn (Rhamnaceae: Rhamnus cathartica)
  • Bitterorange (Citrus x aurantium)
  • Bergamotte (Citrus x limon)

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m, Wuchsklasse 2):

  • Europäische Stechpalme (Aquifoliaceae: Ilex aquifolium)
  • Westlicher Erdbeerbaum (Ericaceae; Arbutus unedo)
  • Johannisbrotbaum (Fabaceae: Ceratonia siliqua)
  • Steineiche (Fagaceae: Quercus ilex)
  • Korkeiche (Fagaceae: Quercus suber)
  • Echte Pistazie (Anacardiaceae: Pistacia vera)

Große Laubbäume (über 20 m, Wuchsklasse 1):

  • Edelkastanie (Fagaceae: Castanea sativa)
  • Kermeseiche (Fagaceae: Quercus coccinea)
  • Kaukasische Flügelnuss (Juglandaceae: Pterocarya fraxinifolia)
  • Silberlinde (Malvaceae: Tilia tomentosa)

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. BAYER, E., BUTTLER, K.-P., FINKENZELLER, X., GRAU, J. (1987)
  3. CLINI TOX
  4. GEHÖLZE - WSL
  5. JOHNSON, H. (1974)
  6. MEIN SCHÖNER GARTEN
  7. MITCHELL, A. (1975)
  8. REISIGL, H., DANESCH, E. & O. (1977)
  9. SCHNEIDER, H. & ZULAUF, R. (2016)
  10. WWW.GIFTPFLANZEN.COMPENDIUM
  11. VAN DEN BERK BAUMSCHULEN
  12. PARC ORNITHOLOGIQUE DE PONT DE GAU (BESCHILDERUNG)
  13. LOKALKOMPASS LÜNEN
  14. USEFUL TEMPERATE PLANTS
  15. BRAUN, M. & N. (2019)
  16. RHODODENDRON FORENINGEN
  17. BIENEN-INFO
  18. BAUMSCHULE HORSTMANN
  19. INFO FLORA
  20. FLORA TOSKANA
  21. PFÄLZER MANDELBLÜTE

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Freigegeben in Laubbäume im Park
Freitag, 02 Februar 2018 16:37

BRADY, T. (2013)

Natchitoches NFH Makes New Partners to Help Tell the Truth about Alligator Gar.

Fleur de Lis Fisheries 3 (8): 1-3.

Aus dem Text:

For nearly one-half century, people have given Alligator Gar a bad reputation as a “trash fish”. When people ask us “Why are you raising Alligator Gar at Natchitoches National Fish Hatchery?”, we try to explain how as the largest, native, freshwater predator in North American these fish are a possible means to control the populations of invasive species such as the Silver and Bighead Carp.

Though Natchitoches NFH receives an average of 6'700 visitors a year, we want to spread the truth about Alligator Gar to a larger audience, and partnered up in August with the Caldwell Zoo in Tyler Texas, The Children’s Aquarium at Fair Park in Dallas Texas, and Bass Pro Shops to help carry our message to a greater number of people than we would encounter at the hatchery alone. 

Freigegeben in B
Dienstag, 07 November 2017 11:02

Laubgehölze aus Asien

 

Allgemeines

Weil ein großer Teil Asiens wie Europa zum holarktischen Florenreich gehört, gibt es zahlreiche asiatische Baum- und Straucharten, die mit unseren klimatischen Bedingungen gut zurecht kommen und in hiesigen Baumschulen erhältlich sind. Es ist daher oft möglich, Tiere in Verbindung mit Pflanzen aus derselben Region zu zeigen, etwa kleine Pandas mit Rhododendren und Azaleen, Nordchinesische Leoparden mit Nordchinesischen Weiß- oder Kupferbirken (Betula albosinensis) oder Sikahirsche mit Japanischen Kaisereichen (Quercus dentata). Außerdem wurden in Ostasien einige Baumarten als Obstbäume kultiviert, was im zoopädagogischen Unterricht ausgenützt werden kann.

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Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Klebsamengewächse (Pittosporaceae)

APIALES Pittosporum tobira pontdegau PD1
Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) in Blüte im Jardin ornithologioque de Pont-de-Gau, Les Stes. Maries de la Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

APIALES Pittosporum tobira hyeres PD1
Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) mit Früchten in den Jardins O. Riquier, Hyères © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

APIALES pittosporum tobira sables PD1
Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Chinesischer Klebsame

Pittosporum tobira

Verbreitung: Ostasien: Nördliches China, Japan, Korea, Russland (Sibirien). Eingeführt und heute weit verbreitet im Mittelmeerraum.

Winterhärtezone 9 (erträgt bis -7ºC), empfohlen wird eine Überwinterungstemperatur von 5-10ºC.

Wuchsklasse 3: Bis 5-6 m hoch, als Kübelpflanze 2-3 m.

Der Chinesische Klebsame wächst als immergrüner Strauch oder kleiner Baum. Die einfachen Laubblätter sind wechselständig, länglich und glattrandig und haben eine glänzende, ledrige Oberfläche. Die Blütezeit reicht von März bis Mai. Die Blütenstände sind Dolden oder Schirmrispen mit fünfzähligen, weißen oder cremefarbenen, duftenden Blüten, die sich zu zahlreiche Samen enthaltenden, kugeligen Kapselfrüchten mit roter Pulpa und einem Durchmesser von etwa 12 mm entwickeln.

Der Chinesische Klebsame ist salztolerant und ziemlich trockenheitsresistent. Er wird in klimatisch geeigneten Regionen oft als Zierstrauch angepflanzt. Es gibt mehrere Kulturformen [2; 4].

Die Pflanze enthält verschiedene Triterpen-Saponine und gilt als schwach giftig [3].

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Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)

ADOXACEAE viburnum plicatum sables PD2
Blüten des Japanischen Schneeballs (Viburnum plicatum) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ADOXACEAE viburnum plicatum sables PD1
Blätter des Japanischen Schneeballs (Viburnum plicatum) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

APIALES pittosporum tobira sables PD1
Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Japanischer Schneeball

Viburnum plicatum

Verbreitung: Ostasien: China, Japan, Korea, Taiwan.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 3 m hoch.

Der Japanische Schneeball ist ein aufrecht wachsender, lockerer und breit ausladender, laubabwerfender Strauch. Die oberseits dunkelgrünen Laubblätter sind gegenständig, eiförmig bis elliptisch, 4-10 cm lang und 5-7 cm breit und haben einen gezähnten Rand. Blütezeit ist Mai-Juni. Die cremefarbenen Blüten sind in Rispen angeordnet. Es gibt große und kleine Blüten, wobei die großen steril sind. Die einsamigen Steinfrüchte sind auffällig rot. Sie enthalten einen mehr oder weniger abgeflachten Steinkern.

Der Japanische Schneeball gedeiht am besten auf leicht feuchten Böden. Er mag weder Staunässe noch Trockenheit. Er wird häufig als Zierstrauch angepflanzt. Es gibt mehrere Kultursorten [2].

Der Japanische Schneeball ist giftig. Er enthält das Hydrochinon-Glykosid Arbutin und das Iridoid Viburtinal, ferner Triterpene, Flavone, Flavonoide, Saponine und Tannine. Diese Stoffe reizen die Schleimhäute und können zu gesteigertem Speichelfluss, Erbrechen und Durchfall führen [3].

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Ordnung: Ginkgoartige (Ginkgoales)
Familie: Ginkgogewächse (Ginkgoaceae)

GINKGOALES ginkgo biloba luisen PD1
Gingko (Ginkgo biloba), Anfang November im Luisenpark Mannheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GINKGOALES ginkgo biloba stralsund PD1
Gingko (Ginkgo biloba) Blätter im Juni im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GINKGOALES ginkgo biloba BSL PD2
Gingko (Ginkgo biloba), Laub im November im Zoo Basel© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GINKGOALES ginkgo biloba BSL PD1
Gingkoblatt (Ginkgo biloba) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ginkgo

Ginkgo biloba

Verbreitung: Ostasien: China, ursprünglich entlang des Jangtsekiang und südlich davon. Seit etwa 1'000 Jahren als Tempelbaum in Korea und Japan. Um 1730 in Europa als Zierbaum eingeführt.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch, sehr alte Bäume auch höher.

Der Ginkgo gehört weder zu den Laub- noch zu den Nadelbäumen sondern bildet eine eigene  Gruppe. Lange war er nur aus Tempelanlagen bekannt. Wildstandorte wurden erst im Lauf des 20. Jahrhunderts entdeckt. Er ist ein lebendes Fossil, das mehrere archaische Merkmale aufweist, so eine farnartige Blattnervatur oder begeißelte und somit bewegliche Spermatozoide. Die Rinde ist bei jungen Trieben braun-grau mit korkigen, hellbraunen Rissen. Alte Rinde ist grau mit groben, netzförmigen Rissen. Die Krone ist bei jugen Bäumen schlank, im Alter mehr ausgebreitet. Die einfach aufgebauten, wechselständig Laubblätter sind langstielig. fächerförmigen, breit und haben einen gelappten Rand. Sie sind hellgrün und werden im Herbst hell- oder goldgelb. Der Ginkgo ist ein zweihäusig getrenntgeschlechtiger Nacktsamer. Die männlichen Blüten sind kätzchenförmig und 3-5 cm lang, die weiblichen sind ebenfalls  3-5 cm lang, aber gestielt mit 2 Samenanlagen. Die Samen ähneln Mirabellen, denn sie haben eine fleischiger äußerer Samenschale mit gelbem Fruchtfleisch, das bei Reife einen penetranten Buttersäuregeruch verbreitet [2; 4; 5; 8].

Wegen des saisonal unangenehmen Geruchs der weiblichen Pflanzen werden in Parks und Gärten fats nur männliche Exemplare gehalten. Die Vermehrung kann dann durch Stecklinge erfolgen [8].

Ginkgos enthalten Ginkgotoxin. Dieses ist stukturell verwandt mit Vitamin B6 (Pyridoxin) und wirkt als Vitamin-Antagonist auf das Zentrale Nervensystem. Der Verzehr von Gingoblättern kann bei Tieren zu epileptiforme Krampfanfällen führen. Die letale Dosis ist nicht bekannt [3].

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Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae)

ERICALES ACTINIDIACEAE Actinidia arguta ruelzheim PD1
Kiwibeere (Actinidia arguta) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES ACTINIDIACEAE Actinidia arguta ruelzheim PD2
Kiwibeere (Actinidia arguta) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES ACTINIDIACEAE Actinidia arguta frucht PD1
Kiwibeere (Actinidia arguta), Frucht © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Kiwibeere oder Scharfzähniger Strahlengriffel

Actinidia arguta

Verbreitung: Ostasien: Nördliches China, Japan, Korea, Russland (Sibirien).

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Große verholzende Kletterpflanze bzw. windender Strauch.

Die einfach aufgebauten Laubblätter sind wechselständig und haben einen gezähnten Rand. Von einigen Zuchtformen abgesehen sind Kiwis zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die großen, radförmigen Blüten erscheinen von Juni bis Juli. Sie haben schneeweiße und später gelbliche Blütenblätter. Männliche Blüten weisen zahlreiche Staubblätter und kleine Griffel auf, weibliche erscheinen dagegen in geringer Anzahl pro Blütenstand und tragen strahlenartig angeordnete weiße Griffel, die von einem Kranz Staubblätter umgeben sind. Nur aus den weiblichen Blüten entwickeln sich die Früchte, bei denen es sich um von einer braunen und dicht behaarten Haut umhüllte Beeren handelt. Im Inneren der Frucht befinden sich entlang der Mittelachse viele miteinander verwachsene Samenbehälter mit schwarzen Samen. Das Fruchtfleisch ist grün gefärbt und weich [2; 6].

Die bedeutendsten Anbaugebiete sind China mit über 2 Millionen Tonnen Früchten pro Jahr, gefolgt von Neuseeland und Italien [16].

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Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Ebenholzgewächse (Ebenaceae)

ERICALES EBENACEAE Diospyros kaki ruelzh PD2
Kaki (Diospyros kaki), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES EBENACEAE Diospyros kaki ruelzh PD1
Kaki (Diospyros kaki), unreife Frucht, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES EBENACEAE Diospyros kaki ruelzh PD3
Kaki (Diospyros kaki), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Kaki oder Kaki-Pflaume

Diospyros kaki

Verbreitung: Ostasien: China. Kultiviert u.a. in Japan, USA, Brasilien, Südeuropa

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: bis 14 m hoch.

Der Kakibaum ähnelt mit seiner rundlichen Krone etwas einem Apfelbaum. Die Rinde der Bäume ist rotbraun und grob gefeldert. Die Laubblätter sind eiförmig-elliptisch bis länglich-eiförmig, 8-20 cm lang, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, unterseits bläulich und nur zu Beginn behaart. Ihre Herbstfärbung ist gelb bis orangerot  Bei der Wildform kommen sowohl zweigeschlechtliche (einhäusige) als auch eingeschlechtliche (zweihäusige) Pflanzen vor. Männliche Blüten werden etwa 1 cm lang, weibliche 1.5-1.8 cm. Die weiblichen Blüten besitzen vier große grüne Kelchblätter, die auch an der reifen Frucht noch zu erkennen sind. Die glattschaligen Früchte sind bis zu 500 Gramm schwer. Sie erinnern an große Tomaten, sind jedoch etwas heller [2; 4; 6]

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Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)

ERICACEAE Rhododendron x goerlitz PD1
Rhododendron (Rhododendron sp.) im Naturschutz-Tierpark Görlitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICACEAE Rhododendron x fortunei BOGABE PD1
Rhododendron-Hybride (Rhododendron X fortunei) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICACEAE Rhododendron x fortunei BOGABE PD2
Rhododendron-Hybride (Rhododendron X fortunei) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICACEAE Rhododendron x torbiera PD1
Rhododendron (Rhododendron sp.) in der Binturong-Alnage des Parco faunistico "La Torbiera", Agrate Conturbia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Rhododendroideae
Tribus: Rhododendreae

Rhododendren

Rhododendron spp.

Verbreitung: Die Gattung ist hauptsächlich auf der Nordhalbkugel verbreitet. Verbreitungsschwerpunkt mit der höchsten Artenvielfalt ist das östliche Asien von der Himalayaregion über China bis Korea, Japan und Taiwan, sowie über Indochina bis nach Indonesien.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC) für die meisten aus der Himalayaregion stammenden Arten.

Wuchsklasse bis 2: Die Gattung Rhododendron umfasst über 1'000 Arten, die vom subarktischen, nur 15 cm hohen Zwergstrauch bis zum 20 m hohen Baum reichen. Die meisten Arten sind Sträucher oder kleine Bäume, vereinzelt gibt es auch Epiphyten.

Rhododendren wachsen in der Regel recht langsam. Die meisten Arten sind immergrün. Immergrüne Arten sind in der Lage, bei Frost ihre Blätter einzurollen, um so die Verdunstung von wertvollem Wasser über das Laub zu minimieren. Trotzdem können die Pflanzen von trockenem Ostwind und Wintersonne geschädigt werden. Laubabwerfende oder kleinblättrige immergrüne Rhododendren werden als Azaleen bezeichnet, dabei handelt es sich hauptsächlich um Formen der Arten Rhododendron molle und Rhododendron luteum. Rhododendren tragen meist wechselständige Blätter, die radial um die Zweige herum angeordnet sind. Die Blätter sind meistens eiförmig bis längliche, ganzrandig und  oft etwas nach unten gewölbten Blatträndern. Im Austrieb ist das Laub bei einigen Arten mit einem weißen, gelben oder rostroten Filz bedeckt. Das Spektrum der Blütenfarben reicht unter anderem von schneeweiß über zartrosa, hellgelb, goldgelb, orange, orangerot und karminrot bis hin zu dunkelviolett [6].

Im Zoo Rostock, besteht seit 1907 ein heute denkmalgeschützter Rhododendron-Park auf einer Fläche von 1 Hektar. Im Zoo Dortmund und dem anschließenden Rombergpark gibt es großflächige Rhododendron-Pflanzungen. Auch in zahlreichen weiteren Zoos, etwa im Tierpark Berlin, in Naturschutz-Tierpark Görlitz oder im Zoo Mülhausen gibt es bedeutende Rhododendronbestände.

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Ordnung: Schmetterlingsblütlerartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

FABACEAE Albizia julibrissin PD2
Seidenbaum (Albizia julibrissin), Blüten, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE Albizia julibrissin
Seidenbaum (Albizia julibrissin), Schoten; in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE Albizia julibrissin PD3
Seidenbaum (Albizia julibrissin), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Mimosengewächse (Mimosoideae)
Tribus: Ingeae

Seidenbaum

Albizia julibrissin

Verbreitung: Asien: Iran bis China.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 6-8 (-12) m hoch.

Der Seidenbaum ist ein raschwüchsiger aber relativ kurzlebiger Baum oder Strauch mit breit ausladender, flach gewölbter Krone und dunkel graubrauner Rinde. Seine Triebe sind kantig und kahl. Die wechselständig angeordneten Blätter sind doppelt gefiedert und 20-30 cm lang. Sie haben einen langen Stiel und 8-15 Paar Fiedern, diese mit 20-30 Paar sichelförmigen, 5-16 langen Fiederblättchen. Die Pflanze ist einhäusig mit zwittrigen hellrosa Blüten. Diese bilden kugelige Köpfchen von 2.5-3 cm Durchmesser, sie haben die Kronblätter zurückgebildet und bestehen hauptsächlich aus den vielen feinen Staubblättern, von denen die Art ihren deutschen Namen hat. Blütezeit ist im Juli-August. Die Früchte sind braune, 12-15 cm lange Hülsenfrüchte [2; 4].

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FABACEAE wisteria sinensis HD PD1
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis) Mitte April am Eingang des Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis reynou PD1
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis) Anfang Mai im ParcZoo du Reynou, Le Vigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis lfeld PD1
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis), Blüten und junge Hülsenfrüchte Ende Mai, in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis lfeld PD2
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis), Blätter, in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis lfeld PD3
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis), Fruchtschoten im August, in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Millettieae

Blauregen, Glyzine

Wisteria sinensis

Verbreitung: Ostasien: China.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC) ?

Wuchsklasse 2: Selbsttragend bis gegen 20 m hoch.

Der oft als "Glyzinie" bezeichnete Chinesische Blauregen ist ein sommergrüner, linkswindender Kletterstrauch mit verholzender Hauptachse. Er kann auch als selbsttragender, kleiner Baum gezogen werden. Die leicht duftenden, violett-blauen oder weißen Blüten stehen in ziemlich dichtblütigen, hängenden Trauben. Blütezeit ist April-Juni. Einziger, aber regelmäßiger Bestäuber ist bei uns die Große Holzbiene (Xylocopa violacea). Die Fruchthülsen enthalten meist nur einen, vereinzelt bis zu drei Samen. Mit einer Wurfweite von zehn Metern sät sich der Chinesische Blauregen großflächig selbst aus [2; 6].

Durch seinen rankenden Wuchs und seine schirmförmige Krone eignet sich der Chinesische Blauregen hervorragend als Pergolen- oder Laubenbegrünung. Auch an einer Hauswand, Mauer oder einem stabilen Balkongeländer kann die Kletterpflanze aufgeleitet werden. Die Pflanze ist langlebig und kann ein Alter bis zu 100 Jahren erreichen [6].

Der Blauregen enthält das Glykosid Wistarin. Dieses ist ähnlich dem Gift des Goldregens, wirkt aber schwächer. Die Wirkung ist nikotinartig und beeinflusst vorwiegend die sympathischen Ganglien. Sie erfolgt vor allem im Rückenmark auf die Brech-, Atmungs- und Vasomotorenzentren, zuerst erregend, dann lähmend. Ferner ist das Glykoprotein Lektin vorhanden, das bis zum Tode führen kann. Schwere Vergiftungen sind u.a. von Pferden, Hunden und Katzen bekannt [3].

Da alle  Pflanzenteile, besonders die  Samen, als giftig gelten, darf die Pflanze nicht innerhalb von Gehegen für Zootiere gepflanzt werden. In der Wilhelma Stuttgart sind 2001 junge Kakas (Nestor meridionalis) umgekommen, weil sie von den Eltern mit Blauregen gefüttert worden waren, der in das Gehege hineinragte. Im Tierpark Hellabrunn erkrankte ein junger Gorilla, weil er eine unbekannte Menge von Fruchthülsen aufgenommen hatte. Er überlebte die Intoxikation nach Kreislaufstützung. Auch von Pferden sind Vergiftungen durch Blauregen bekannt. Ungeachtet ihrer Giftigkeit werden die Wurzeln gerne von Wühlmäusen angefressen [6; 7].

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Ordnung: Schmetterlingsblütlerartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae) 

FABACEAE sophora japonica jungbaum BSL PD1
Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE sophora japonica blatt BSL PD1
Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica), Blätter, im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE sophora japonica laub schoten BSL PD1
Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica), Schoten, im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Sophoreae

Japanischer Schnurbaum

Styphnolobium japonicum = Sophora japonica

Verbreitung: Ostasien - China, Korea, Japan. Anderswo als Zier- oder Alleebaum kultiviert.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC). Jungbäume sind nicht winterhart.

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Jüngere Schnurbäume sind meist kurzstämmig und haben eine breite, runde Krone, bei älteren Bäumen ist die Krone lockerer, unregelmäßiger und im Vergleich zur Breite relativ höher. Die Rinde ist dunkel- oder graubraun mit weidenartigen, breiten Furchen. Die wechselständigen Blätter sind 20-25 cm lang, unpaarig gefiedert mit 10-15 eiförmigen Teilblättchen, die oben dunkelgrün und glänzend, unterseits bläulich und behaart sind. Die zwittrigen Blüten sind 1-1.5 cm lang und spiegelbildlich symmetrisch. Sie stehen in einem endständigen, lockeren, bis zu 30 cm langen, rispigen Blütenstand. Die Blütezeit reicht von August bis September. Es werden 5-8 cm lange Hülsenfrüchte gebildet, die 1-6 Samen enthalten [2; 4; 8].

Alle Pflanzenteile gelten als stark giftig, besonders die Fruchtschalen und Samen. Der Baum sollte daher nicht innerhalb von Tiergehegen gepflanzt werden. Allerdings kam es wegen eines im Zebragehege stehenden Schnurbaums im Zoo Basel während Jahrzehnten nie zu Problemen. Ein Schnurbaum war übrigens dort ebenfalls während Jahrzehnten der wichtigste Schlafbaum der frei im Park laufenden Pfauen [1; 8].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)

LAMIALES bignoniaceae chitalpa Ruelzh PD1
Chitalpa (Chitalpa tashketensis), in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES bignoniaceae chitalpa Ruelzh PD2
Chitalpa (Chitalpa tashketensis), in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES bignoniaceae chitalpa Ruelzh PD3
Chitalpa (Chitalpa tashketensis), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Chitalpa, Schmalblättriger Trompetenbaum

xChitalpa tashketensis

Verbreitung: Zentralasien.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -18ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 4(-6) m hoch.

Die Chitalpa ist ein 1964 in Usbekistan gezüchteter Gattungshybride zwischen dem Trompetenbaumgewächs Chilopsis linearis und dem Gewöhnlichen Trompetenbaum (Catalpa bignonioides), die beide aus Nordamerika stammen. Der wissenschaftliche Name wurde erst 1991 vergeben. Es handelt sich um einen trockenheitsresistenten, stark verzweigten, laubabwerfenden Strauch, mit schmalen, lanzettlichen Blättern, der im Juni (Ende Mai-Herbst) reich blüht. Die glockenartigen Blüten stehen in Rispen. Es gibt zwei Kultursorten: “Pink Dawn” mit rosa- bis lilafarbenen und “Morning Cloud” mit weißen Blüten. Die Chitalpa ist ein sogenannter "Herzwurzler", d. h. eine Mischform zwischen Tiefwurzler und Flachwurzler. Sie wächst sehr rasch und legt jährlich um 30-50 cm zu. Jungpflanzen sollten vor Kälte geschützt werden [14; 15].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Blauglockenbaumgewächse (Paulowniaceae)

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa ruelzheim blatt
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa  HD HD
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Blüten im Zoo Heidelberg © Zoo Heidelberg

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa HD PD1 frucht
Früchte des Blauglockenbaums (Paulownia tomentosa), Mitte August im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa ruelzheim fruechte
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa ruelzheim rinde
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Blauglockenbaum

Paulownia tomentosa

Verbreitung: Zentral- und Westchina. In Korea, Japan, Nordamerika und Europa als Zierbaum und zur Holznutzung kultiviert und zum Teil verwildert, in Mitteleuropa namentlich auf innerstädtischen Ruderalflächen.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Paulownia tomentosa ist ein kurzlebiger Baum, der selten ein Alter von 60–70 Jahren erreicht. Schößlinge und Wurzelbrut erreichen einen Jahreszuwachs von 2 m und mehr. Die rasch wüchsigen Sämlinge können allerdings bei zu früh einsetzenden Herbstfrösten stark geschädigt werden [17].

Die Rinde ist grau und hat große, orange  Korkporen. Die breite Krone ist offen und wenig verzweigt. Die jungen Zweige und Blätter besitzen klebrige Drüsenhaare. Die einfach gebauten Blätter sind gegenständig, herz- oder breiteiförmig, zugespitzt, glattrandig, teils fünflappig. Sie fallen früh und ohne Herbstfärbung ab. Der Blauglockenbaum blüht in Europa nur nach milden Wintern im April-Mai. Die etwa 6 cm langen zwittrigen, leicht duftenden Blüten erscheinen vor oder gleichzeitig mit den Blättern. Sie sind fünfzählig, trichterförmig, blassviolett bis kräftig purpurblau gefärbt, innen mit gelben Streifen. Es werden Kapselfrüchte mit zwei Klappen und zwei Spitzen gebildet, die viele schwach geflügelte Samen enthalten [2; 4; 5; 6].

Der Blauglockenbaum wird vor allem in Asien zunehmend zur Deckung des Holzbedarfs in Plantagen angebaut. Das Holz trocknet schnell, ohne sich dabei zu verziehen. Es ist hart, stabil, dabei jedoch sehr leicht. Zudem ist es harzfrei und nur schwer entflammbar. Es wird zum Anfertigen von Möbeln, Musikinstrumenten, Booten, Flugzeuginventar, Holzspielzeug oder Tischtennisplatten verwendet, in Japan für feuersichere Schränken für wertvolle Kimonos, Tassen- und Teebretter. Die Samen enthalten reichlich Öl, das vor allem in Japan für die Herstellung von hochwertigen, schnell trocknenden Lacken beliebt ist [17].

Die nussähnlichen Früchte des Blauglockenbaums sind nicht zum Verzehr geeignet. Sie und ihre Samen gelten als ungenießbar bis leicht giftig, auch für Hunde und andere Tiere. Die Laubblätter sind dagegen genießbar und ihr Verzehr ist in Ostasien durchaus üblich. Ihr Geschmack ähnelt dem von frischem Spinat. Das Laub kann auch gut als Tierfutter verwendet werden [9].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Tribus: Sommerfliedergewächse (Buddlejeae)

LAMIAL buddleja davidii steinen PD1
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) mit lila Blüten, im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES buddleya davidii sciez PD1
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) mit weißen Blüten, im August im Greifvogelpark "Les Aigles du Léman" in Sciez © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIAL buddleja davidii steinen PD2
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) Laub und Blüten, im August im Vogelpark Sreinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Schmetterlings- oder Sommerflieder

Buddleja davidii

Verbreitung: Ursprünglich China. In gemäßigten Klimaten weltweit als Zoerpflanze eingeführt und verwildert.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 5 m hoch.

Der Schmetterlings- oder Sommerflieder ist mit dem Echten Flieder nicht näher verwandt. Er wächst als meist 120-300 cm hoher und etwa gleich breiter Strauch mit trichterförmig ausladendenden, aufrecht überhängenden Ästen mit hellbrauner Rinde. Er ist laubabwerfend, in milden Wintern bleibt aber das vorjährige Laub oft zum großen Teil an den Trieben haften. Seine oberseits dunkelgrünen Blätter sind eilanzettlich und unterseits graufilzig behaart. Aus den in endständigen Rispen angeordneten, stark duftenden, violetten, roten, rosafarbenen oder weißen Blüten entwickeln sich zweiklappige, braune Kapselfrüchte. Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Es gibt zahleiche Kultursorten [6; 9; 12, 13].

Der Sommerflieder wächst an sonnigen und warmen Standorten auf zum Teil sehr trockenen und kargen Böden. Einerseits ist er im Garten ein echter Schmetterlingsmagnet. Bunte Falter wie der Kleine Fuchs und das Tagpfauenauge werden von seinen nektarreichen, duftenden Blüten magisch angezogen. Auch Schwebfliegen, Hummeln und Bienen sind häufig auf den Blütenkerzen anzutreffen. Andererseits ist er aber aber auch ein invasiver Neophyt, der sich in der Natur immer weiter ausbreitet. Besonders an Bahndämmen und auf Industriebrachen im innerstädtischen Bereich ist er sehr dominant. In der Schweiz figuriert er auf der Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen [6; 9].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Tribus: Forsythiengewächse (Forsythieae)

LAMIALES forsythia x intermedia lfeld PD1
Gartenforsythie (Forsythia x intermedia), Blüten Ende März, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIALES forsythia x intermedia lfeld PD3
Gartenforsythie (Forsythia x intermedia), Blätter im August, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIALES forsythia x intermedia lfeld PD2
Gartenforsythie (Forsythia x intermedia), Rinde, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Gartenforsythie

Forsythia x intermedia

Herkunft: Die bei uns kultivierten Forsythien (Forsythia x intermedia) sind alles Hybrid-Sorten aus den beiden ostasiatischen Arten Forsythia suspensa und Forsythia viridissima.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 3 m hoch.

Die Gartenforsythien ist ein Strauch mit zunächst aufrechten, im Alter stark überhängenden Ästen, die auch aus dem älteren Holz an der Basis und in der Mitte treiben. Die Rinde ist an jungen Trieben olivgrün, an älteren ockergelb bis graugelb und mit auffallend großen Korkwarzen, sogenannten Lentizellen, besetzt. Die hell- bis mittelgrünen, 8-12 cm langen, eiförmigen Blätter treiben erst nach der Blüte aus. Sie sind gegenständig mit länglich ausgezogener Spitze und gesägten Blatträndern. Die zwittrigen, meist vierzähligen Blüten erscheinen je nach Witterung meist ab Mitte März in großer Fülle fast auf der gesamten Trieblänge am vorjährigen und älteren Holz sowie an dessen kurzen Seitenzweigen. Die vier Kelchblätter sind nur kurz, die vier Kronblätter glockenförmig verwachsen. Die gelben Glöckchen haben rund drei Zentimeter Durchmesser. Auf demselben Strauch haben manche Blüten normal ausgebildete Staubblätter und nur kleine weibliche Organe, bei anderen sind die Staubblätter klein und die weiblichen Organe mit ihrer zweispaltigen Narbe groß. Die meisten Hybridsorten sind steril oder setzen nur sehr wenige Früchte an. Aus ökologischer Sicht haben Gartenforsythien wenig Wert, denn die meisten Insekten können mit den Blüten nicht viel anfangen. Sie liefern zum Beispiel den Bienen weder Nektar noch verwertbare Pollen. [6].

Forsythien gelten als nur schwach giftig. Sie enthalten in Blättern, Früchten und Samen Saponine und Glykoside. Saponine können eine reizende Wirkung auf die Magen- und Darmschleimhaut haben. Zu ernsthaften Erkrankungen kommt es aber kaum. In der traditionellen chinesischen Medizin werden die Sträucher als Heilpflanzen verwendet [6; 9].

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Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD1
Straucheibisch (Hibiscus syriacus), Blüte im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD4
Blühender Straucheibisch (Hibiscus syriacus) im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD2
Straucheibisch (Hibiscus syriacus), Blüten im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD3
Straucheibisch (Hibiscus syriacus), noch nicht geöffnete Blüte im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Malvoideae

Straucheibisch, Garten-Hibiskus

Hibiscus syriacus

Verbreitung: Ost- und Südostasien, gelangte schon früh in den Nahen Osten und in den Mittelmeerraum. In der Schweiz an klimatisch günstigen Stellen verwildert, namentlich am Genfersee und in der Region Basel

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 3: Wird 150-300 cm hoch.

Der Straucheibisch ist ein reich verzweigter, buschiger Strauch, der hauptsächlich am Rand von Bächen und Flüssen sowie in feuchten Wäldern gedeiht, aber auch an trockeneren, felsigen Standorten vorkommt. Er ist laubabwerfend. Die dunkelgrünen Blätter sind je nach Sorte eiförmig, rhombisch bis dreilappig und haben einen gekerbten Rand. Blütezeit ist von Juni-Oktober. Die breit-trichterförmigen Blüten stehen in den Blattachseln der neuen Triebe. Die Kronblätter sind 4-7 cm lang. Ihre Farbe variiert je nach Sorte von Blau über Weiß bis hin zu Lila, Rosa und Rot. Die meisten zeigen in der Blütenmitte rötliche Basalflecken und besitzen einen langen Stempel, der mehr oder weniger weit aus der Blüte herausragt. Nach der Blüte entwickeln sich braune fünfklappige Fruchtkapseln [6; 12].

Als Gartenpflanze ist Hibiscus syriacus in vielen Sorten erhältlich, auch in solchen mit mehrfarbigen oder gefüllten Blüten. Die Wildart wird in der Regel nicht angeboten [6].

Hibiscus-Arten sind ungiftig. Sie sind aber nicht geeignet als Tierfutter. Die Wurzeln, Blätter und Blüten sind essbar. Aus den getrockneten roten Blütenkelchen der verwandten Art Hibiscus sabdariffa wird in Nordafrika ein Tee hergestellt. In der Volks­medizin wird Hibiskus wegen seines Gehalts an Vitamin C, Flavonoiden, Pektinen und Fruchtsäuren zur Stärkung des Immunsystems und Senkung des Blutdrucks eingesetzt [3; 6].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)

MORACEAE Morus alba ruelzheim PD3
Weisse Maulbeere (Morus alba) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MORACEAE Morus alba ruelzheim
Weisse Maulbeere (Morus alba) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MORACEAE Morus alba ruelzheim PD2
Weisse Maulbeere (Morus alba), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Moreae

Weiße Maulbeere

Morus alba

Verbreitung: Ursprünglich China. Als Zier- oder Nutzbaum für die Seidenraupenzucht oder zur Gewinnung der Früchte seit 1596 oder schon früher auch in Europa weit verbreitet.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 14 m hoch.

Die Weiße Maulbeere ist ein sommergrüner Baum mit rundlicher oder hoher, dichter Krone. Die Rinde ist matt graugrün oder rötlichbraun mit einem Netzwerk flacher, oft wellenförmiger Furchen. An alten Bäumen ist sie dunkel orangebraun. Die Äste sind häufig zerbrochen. Die dünnen, geraden Triebe sind anfangs fein behaart. Die Form der wechselständigen Laubblätter ist sehr variabel, es gibt am gleichen Baum unregelmäßig gelappte und ungelappte Blätter. Ihr Aufbau ist einfach, herzförmig oder oval, sie sind hellgrün und haben einen gekerbten Rand. Die Weiße Maulbeere ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Es werden kleinere weibliche und größere männliche Kätzchen gebildet, die im Mai blühen. Die im August reifen Früchte sind eiförmig oder kugelige Sammelfrüchte. Sie sind weiß, später gelblich, aber häufig auch rosa- bis purpurfarben [2; 4; 5]. Die Weiße Maulbere ist die wichtigste Futterpflanze für die Seidenraupenzucht [4].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)

RHAMNACEAE Ziziphus jujuba blatt ruelzheim
Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RHAMNACEAE Ziziphus jujuba ruelzheim
Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RHAMNACEAE Ziziphus jujuba rinde ruelzheim
Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), Rinde; in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Paliurideae

Chinesische Jujube

Ziziphus jujuba

Verbreitung: Ursprünglich Nord- und Nordostchina. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum oder Nutzbaum eingebürgert, u.a. Heute gilt die Jujube im Mittelmeergebiet bis in den Kanton Tessin, Südosteuropa und Kleinasien. Hält sich in Mitteleuropa nur in Gebieten mit Weinbauklima.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3-2: Bis 5-12 m hoch.

Die Chinesische Dattel ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, dessen Äste mit paarigen Dornen bewehrt sind. Die Dornen sind ungleich: jeweils ein Dorn ist gerade und ca. 3 cm lang, der andere ist kürzer und gekrümmt. Der  Baum gehört zur selben Gattung wie die in Südafrika wegen ihrer gleichen, doppelten Dornen, in denen man gerne mal hängen bleibt, "wag-’n-bietjie" (Wart ein bisschen) genannte Art Ziziphus mucronata. Die Borke älterer Bäume ist braun bis graubraun, die Rinde junger Zweige rot bis graubraun und weich. Die wechselständigen Laubblätter sind gestielt und eiförmig bis lang elliptisch mit kerbig gesägtem Rand. Sie verfärben sich im Herbst goldgelb. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Sie sind gelbgrün gefärbt und stehen einzeln oder in achselständigen, kurz gestielten Blütenständen. Blütezeit ist (April-) Mai-Juni. Die Früchte sind essbare Steinfrüchte, die sich bei Reife rot bis purpurn färben. Die Fruchtreife fällt auf (Juli-) August-Oktober. Der Baum wird wegen seiner Vitamin C-reichen Früchte, die auch in der Volksmedizin Verwendung finden, angebaut [2; 11].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSALES rosaceae eriobotrya japonica frutigen blatt PD1
Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica), Blätter © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSALES rosaceae eriobotrya japonica frutigen frucht PD1
Japanische Wollmispel (Eriobotry japonica), Blätter und Früchte, im Tropenhaus Frutigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae

Japanische Wollmispel

Eriobotrya japonica

Verbreitung:  Ursprünglich Zentral-China und eventuell Süd-Japan. Heute in ganz Südostasien und Japan weit verbreitet. Seit etwa Ende des 18. Jahrhunderts in Europa und heute vor allem in Italien und anderen Mittelmeerländern verbreitet.

Winterhärtezone 8 (erträgt bis -8ºC).

Wuchsklasse 1-2: 7-15 m hoch, im Kübel 2-3 m.

Die Japanische Wollmispel wächst als immergrüner kleiner Baum oder Großstrauch. Ihre dekorativen, 20-25 cm langen, lederartigen Blätter sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits weiß-wollig behaart. Die Blattadern liegen in deutlichen Vertiefungen. Blütezeit ist von September bis November. Die weißen, angenehm duftenden Blüten sitzen in kleinen Trauben an den Enden der Zweige. aus den Fruchtknoten entwickeln sich  von Februar bis Mai pflaumengroße, gelbe bis orangerote Früchte, die 1-4 Samen enthalten. Diese auch Nespoli oder Loquats genannten Früchte sind essbar. Sie haben einen säuerlich-süßen Geschmack und können roh oder eingekocht als Konfitüre oder Gelee genoßen werden [2].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSALES rosaceae malus floribunda senftenberg PD1
Blühender Japanischer Wildapfer (Malus floribunda9 im April im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSALES rosaceae malus floribunda senftenberg PD2
Japanischer Wildapfer (Malus floribunda), Knospen und Blätter im April im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSALES rosaceae malus floribunda senftenberg PD3
Japanischer Wildapfer (Malus floribunda), Rinde im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae

Japanischer Wildapfel

Malus floribunda

Verbreitung:  Ursprünglich Japan, 1862 nach Europa als Zioerbaum eingeführt

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: 4-8(-10) m hoch.

Der auch Korallenapfel oder Korallenstrauch genannte Japanische Wildapfel, bei dem es sich möglicherweise um einen Hybriden (Malus sieboldii X Malus baccata) handelt, wächst als kleiner, spreizwüchsiger Baum oder großer Strauch. Blütezeit ist im Mai (April-Juni). Die Knospen sind purpurfarben, die im Durchmesser 3 cm großen Blüten anfänglich zartrosa, später weiß. Die ovalen bis dreilappigen, mittelgrünen, 4-8 cm langen  Blätter sind oberseits glatt, unterseits flaumig, ihr Rand ist teilweise gesägt. Die glatte Rinde ist rotbraun bis graubraun. Die Früchte sind knapp kirschgroß, gelb oder rötlich und hängen an einem 4 cm langen, sehr dünnen Stiel [4; 5; 6].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSACEAE Pyrus pyrifolia blatt ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Pyrus pyrifolia frucht2 ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Pyrus pyrifolia frucht ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Pyrus pyrifolia stamm ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Stamm, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae

Nashi-Birne

Pyrus pyrifolia var. culta

Verbreitung:  Ursprünglich China. Heute in ganz Ostasien und Japan weit verbreitet und auch in Australien, Chile, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Nepal, Neuseeeland und den USA kultiviert.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Die Nashi-Birne wächst als kleiner bis mittelgroßer Baum mit an den Zweigen purpur-brauner, am Stamm dunkelbrauner und schuppig-rauher Rinde. Die Laubblätter sind 7-12 cm lang und 4-6.5 cm breit. Sie haben einen 3-4.5 cm langen Stiel. Die Blattoberfläche ist anfangs braun wollig behaart, später glatt, der Blattrand ist spitz gesägt. Es sind häutige, 1 bis 1.5 cm lange Nebenblätter vorhanden. Die 5-zähligen, 2.5-3.5 cm großen, weißen Blüten stehen in traubigen Blütenständen. Die Früchte sind fast kugelig und haben bei der Wildform einen Durchmesser von 2 bis 2.5 cm. Bei Kultursorten sind sie deutlich größer. Ihre harte und oft rauhe Haut ist bronzebraun, sie können nach der Ernte nur kurz gelagert werden [2].

Es gibt zahlreiche Sorten der Nashi-Birne. In Mitteleuropa werden 5 davon angebaut: Die Sorte "Nijisseiki" eignet sich besonders gut für unser Klima. Sie ist Mitte September reif. Die Früchte sind gelbgrün und die Sorte ist selbstbefruchtend. "Hosui" ist früh reif, trägt viele bronzefarbene, apfelförmige Früchte und ist nicht selbstfruchtbar. "Kosui" bildet relativ große, gelbbraune bis bronzefarbene Früchte. "Shinseiki" hat glattschalige, hellgelbe Früchte. Ferner gibt es "Benita", eine in der Schweiz gezüchtete Kreuzung aus Nashi-Birne. Ihre Früchte sind groß und gelb und im Geschmack aromatischer als die reinen Nashi-Birnen [6].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Mahagonigewächse (Meliaceae)

MELIACEAE Melia azedarach laub ruelzheim PD2
Paternosterbaum (Melia azedarach), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MELIACEAE Melia azedarach laub ruelzheim
Paternosterbaum (Melia azedarach), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MELIACEAE Melia azedarach rinde ruelzheim
Paternosterbaum (Melia azedarach), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Melioideae

Paternosterbaum

Melia azedarach

Verbreitung:  Ursprünglich Süd- und Südostasien. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und gebietsweise verwildert.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 13 m hoch.

Der Paternosterbaum ist ein mittelgroßer, schnellwachsender, sommergrüner Baum mit kurzem Stamm und rundlicher, dicht beasteter Krone. Die Rinde ist grau und längsrissig. Die bis 60 cm langen, wechselständigen Laubblätter sind doppelt gefiedert. Die Fiederblättchen sind oval und haben einen gezähnten Rand. Ihre Herbstfärbung ist gelb. Die in Rispen stehenden Blüten sind klein und violett. Sie ähneln denen des Flieders und duften auch so. Sie sind fünfzählig, ihre Staubfäden sind zu einer Röhre verwachsen. Die Früchte sind 1-2 cm große, eiförmige  Steinfrüchte. Sie sind zuerst grün, bei Reife gelb bis orangefarben und haben weiße Kerne [2; 4].

Der Paternosterbaum wird als Allee- und Schattenbaum angepflanzt, sein Holz wird für Möbel und Musikinstrumente verwendet und es können aus ihm Gummiharz und Samenöl gewonnen werden. Alle Teile der Pflanze sind giftig, verschiedene Inhaltsstoffe können medizinisch verwendet werden [10].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata frucht BSL
Dreiblättige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata) mit reifen Früchten im Hyänenhundgehege des Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata ruelzheim
Dreiblättige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata blatt ruelzheim
Dreiblättrige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata frucht ruelzheim
Dreiblättrige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata), noch unreife Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie Aurantioideae

Dreiblättrige oder Bitterorange

Poncirus trifoliata

Verbreitung:  Zentral- und Nordchina, Japan. In vielen Ländern kultiviert, z.T. als Hybriden mit Süßorangen, oder als Veredelungsunterlage.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 5 m hoch. Baum oder Strauch.

Im Gegensatz zu Orangen-, Mandarinen-, Zitronen- und Grapefruitbäumen gehört die Bitterorange nicht zur Gattung Citrus, sondern bildet die eigenständige, monotypische Gattung Poncirus. Sie ist aber während der Vegetationsperiode aus der Ferne von den echten Zitruspflanzen kaum zu unterscheiden. Im Winter dagegen schon, denn im Gegnsatz zu den Citrus-Arten ist sie nicht immergrün, sondern wirft im Herbst ihre Blätter ab. Sie wächst als stark dornig bewehrter Strauch oder kleiner Baum. Sie bildet dunkelgrüne, abgeflachte Triebe mit 1-7 cm langen, dunkelgrünen Dornen. Die dunkelgrünen Blätter sind wechselständig angeordnet, dreizählig und bis zu sechs Zentimeter lang. Die einzelnen Blättchen sind verkehrt eiförmig. Im Herbst färben sie sich blassgelb bis orangegelb. Die weißen Schalenblüten erscheinen schon im April vor dem Laubaustrieb. Sie haben einen Durchmesser von ca. 4 cm, meist fünf Blütenblätter und auffallende gelbe Staubgefäße und verbreiten einen sehr intensiven Orangenduft. Die kugelrunden orangefarbenen typischen Zitrusfrüchte -eigentlich Beeren - werden vier bis fünf Zentimeter groß und erinnern an Mandarinen. Sie haben einen dünnen filzigen Belag und duften ebenfalls sehr angenehm. Sie sind zwar essbar, schmecken allerdings sehr sauer und leicht bitter. Sie werden in einigen Mittelmeerländern zu Marmelade verarbeitet und auch als Kuchengewürz verwendet [2; 4; 6].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD5
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD1
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum), Blatt, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD2
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum), Früchte, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD3
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum), Rinde, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie Rutoideae

Szechuanpfeffer

Zanthoxylum piperitum

Verbreitung:  China, Japan, Korea. In vielen Ländern kultiviert, bei uns oft als Kübelpflanze.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 2-4 m hoch.

Der Szechuanpfeffer wächst als sommergrüner Strauch oder kleiner Baum. Er ist stark bedornt. Seine wechselständigen, gestielten, bis zu 15 cm langen Blätter duften aromatisch. Jedes Blatt setzt sich aus 11 bis 23 eiförmigen unpaarigen Fiedern zusammen. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelb. Der Pfefferstrauch ist zweihäusig, selten einhäusig, getrenntgeschlechtig. Weibliche und männliche Blüten stehen in den Blattachseln in 5 cm langen Trugdolden. Die weiblichen Blüten reifen zu kleinen, kugeligen, an Beeren erinnernden Kapselfrüchten heran. Sie sind erst grün, dann knallrot gefärbt und entlassen meist ab September nach dem Aufplatzen rundliche, schwarz glänzende, etwa 3 mm große Samen mit einer schwammigen Samenschale [6].

Szechuanpfeffer wird als scharfes Gewürz genutzt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden die Blätter als Tee bei Verdauungsproblemen und Blasenerkrankungen eingesetzt. Die Rinde soll bei Zahnschmerzen und Rheuma lindernd beziehungsweise anästhesierend wirken [6].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie:  Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)

SAPINDALES SAPINDACEAE koelreuteria paniculata blatt ruelzheim
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES SAPINDACEAE koelreuteria paniculata kapseln ruelzheim
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Kapselfrüchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES SAPINDACEAE koelreuteria paniculata rinde ruelzheim
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Sapindoideae

Blasenesche

Koelreuteria paniculata

Verbreitung:  Ursprünglich China. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und bei uns winterhart.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 10 m hoch.

Die Blasenesche wächst als kurzstämmiger Baum mit rundlicher Krone oder als Strauch. Ihre Blätter sind dunkelgrün, bis 35-45 cm lang, unpaarig doppelt gefiedert mit 7 bis 15 länglich eiförmigen, kerbig gesägten Fiederblättchen, deren Farbe im Frühjahr bei Blattaustrieb rötlich, im Herbst gelb bis orange ist. Die zahlreichen fünfzähligen, goldgelben Blüten befinden sich an bis zu 40 cm langen Rispen. Es werden blasige, bis 5 cm lange Fruchtkapseln gebildet. Diese sind erst grün, später bräunlich und bleiben über den Winter am Baum hängen. Die Früchte können zermahlen als Getränkezusatz verwendet werden. Die Blasenesche wächst relativ langsam, sie benötigt einen sonnigen, gleichzeitig aber feuchten Standort [2; 4; 6].

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Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie:  Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae)

SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE hamamelis sp lfeld PD1
Blühende Zaubernuss (Hamamelis sp.), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE hamamelis sp lfeld PD2
Blühende Zaubernuss (Hamamelis sp.), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE hamamelis sp Dreier
Blühende Zaubernuss (Hamamelis sp.) als Bienenweide, Februar in Berlin © Wolfgang Dreier, Berlin

 

Unterfamilie: Hamamelidoideae
Tribus: Hamamelideae

Asiatische Zaubernuss

Hamamelis sp. (H. mollis, H. japonica und Hybriden)

Verbreitung:  China und Japan. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und bei uns winterhart.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 3-8 m hoch.

Die Asiatischen Zaubernüsse sind langsam wachsende sommergrüne Sträucher oder kleine Bäume. Die vierzähligen, bei den Wildformen gelben Blüten erscheinen früh im Jahr vor dem Blattaustrieb. Sie sitzen in Gruppen an kurzen Seitentrieben. Sie bestehen aus je vier eiförmigen Kelchblättern, schmalen, fadenförmigen Blütenkronblättern, die sich bei Frost zusammenrollen, fertilen Staubblättern und Nektar produzierenden Staubblättern (Staminodien). Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen und haarigen Fruchtknoten mit kurzen Griffeln verwachsen. Die holzigen Fruchtkapseln reifen erst im Spätherbst. Sie platzen dann auf und schleudern die schwarzen Samen heraus. Die wechselständigen Laubblätter sind breit-oval. Sie färben sich im Herbst gelb bis orangerot [4; 6].

Die Asiatischen Zaubernüsse werden in Europa seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts kultiviert. Es gibt mehrere Sorten auch mit von den Wildformen abweichenden Blütenfarben und Herbstfärbung. Meist handelt es sich um Hybriden zwischen den beiden Arten, die als  Hamamelis x intermedia bezeichnet werden. Die frühen Blüten sind für Bienen und Hummeln eine wichtige Nahrung, weswegen Zaubernüsse auch gerne als Bienenweide in naturnahen Gärten gepflanzt werden [6].

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SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE Parrotia persica ruelzh PD1
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Hamamelidoideae

Persischer Eisenholzbaum

Parrotia persica

Verbreitung:  Ursprünglich China. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und bei uns winterhart.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Der Persische Eisenholzbaum wächst als sommergrüner Großstrauch oder kleiner, meist mehrstämmiger Baum mit weit ausladenden Seitenästen. Sein Holz ist sehr hart und schwer. Die Borke ist bräunlich, im Alter oft vielfarbig, platanenartig abblätternd. Die ovalen Laubblätter sind bis 9-10 cm lang und 6 cm breit, leicht ledrig, oberseits dunkelgrün, unterseits hellgrün, im Austrieb rot gerandet. Im Herbst verfärben sie sich gelb oder orangerot bis hin zum ins Violett übergehenden Scharlachrot. Die etwas unscheinbaren Blüten öffnen sich vor der Laubentfaltung im März. Auffällig sind die 9-14 länglichen, purpurroten hängenden Staubbeutel, die von grünlichen Staubfäden getragen werden. Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich eine Fruchtkapsel, die sich bei Reife explosionsartig öffnet und die Samen herausschleudert [2; 4; 6].

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Nachfolgend eine Auswahl asiatischerLaubbäume nach Größe:

Kleine Laubbäume (bis 10 m, Wuchsklasse 3):

  • Forsythia spp.
  • Koelreuteria paniculata
  • Pittosporum tobira
  • Poncirus trifoliata
  • Ziziphus jujuba

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m, Wuchsklasse 2):

  • Albizia julibrissin
  • Diospyros kaki
  • Melia azedarach
  • Morus alba
  • Parrotia persica
  • Paulownia tomentosa
  • Pyrus pyrifolia
  • Ziziphus jujuba

Große Laubbäume (über 20 m, Wuchsklasse 1):

  • Gingko biloba
  • Sophora japonica

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Literatur und Internetquellen:

  1. ARIOLI, R. (1953)
  2. BAUMKUNDE
  3. CLINI TOX
  4. JOHNSON, H. (1974)
  5. MITCHELL, A. (1975)
  6. MEIN SCHÖNER GARTEN
  7. RIETSCHEL, W. (2004)
  8. SCHNEIDER, H. & ZULAUF, R. (2016)
  9. GARTEN-JOURNAL
  10. LÖTSCHERT, W. & BEESE, G.(1981)
  11. PFLANZEN-LEXIKON
  12. INFO FLORA
  13. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)
  14. BAUMSCHULE HORSTMANN
  15. VILLAGE NEWS
  16. STATISTA - ERNTEMENGEN
  17. BOCHUMER BOTANISCHER VEREIN

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Freigegeben in Laubbäume im Park
Dienstag, 07 November 2017 06:52

Nadelbäume - Allgemeines

Allgemeines

Alle Nadelhölzer gehören zur Ordnung der Coniferales, neuerdings auch Pinales genannt, die in sieben Familien mit zusammen rund 700 Arten unterteilt wird. Sie stellen damit die größte Gruppe der Nacktsamigen Pflanzen (Gymnospermae). Sie kommen auf allen Kontinenten vor, der Verbreitungsschwerpunkt liegt jedoch auf der Nordhalbkugel in Gebieten mit gemäßigtem Klima. Dementsprechend ist die Zahl der Arten, die im Zoo gezeigt werden, sehr groß, und es gibt auch zahllose Kulturformen. Die meisten Arten sind immergrün, manche sind giftig. Im deutschsprachigen Raum gibt es 10 einheimische und ca. 18 waldbaulich genutzte exotische Nadelhölzer [1; 2; 3].

Übersicht über die Familien:

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Einheimische Koniferen:

Von den einheimischen Arten wachsen Eibe und Wacholder nicht nur als mittelgroße Nadelbäume, sondern auch als Großsträucher. Die Lärche ist bei uns der einzige sommergrüne Nadelbaum. Die Eibe ist als einziger Nadelbaum harzfrei und enthält in den Nadeln, den Samen und der Rinde Pflanzengifte. Beim Wachholder sind Früchte und Nadeln leicht giftig [1].

  • Weißtanne (Pinaceae: Abies alba)
  • Lärche (Pinaceae: Larix decidua)
  • Fichte (Pinaceae: Picea abies)
  • Arve (Pinaceae: Pinus cembra)
  • Bergföhre (Pinaceae: Pinus mugo)
  • Schwarzkiefer (Pinaceae: Pinus nigra)
  • Waldkiefer, Waldföhre (Pinaceae: Pinus sylvestris)
  • Gemeiner Wachholder (Cupressaceae: Juniperus communis) - Vorsicht: leicht giftig
  • Sadebaum oder Sefi-Strauch (Cupressaceae: Juniperus sabina)
  • Eibe (Taxaceae: Taxus baccata)

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Literatur und Internetquellen:

  1. GARTEN-TREFFPUNKT
  2. GEHÖLZE - WSL
  3. JOHNSON, H. (1974)

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Freigegeben in Koniferen im Park
Dienstag, 07 November 2017 06:38

Bedeutung der Bäume für den Zoo

 

CONIF pinaceae larix decidua gemse goldau PD
Übereinstimmung von Flora und Fauna: Alpengemse (Rupicapra r. rupricapra) vor Lärche (Larix decidua) im Natur- und Tierpark Goldau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

CONIF pinaceae picea abies baer PD
Übereinstimmung von Flora und Fauna: Fichte (Picea abies) an ihrem natürlichen Standort im JuraParc Mont d'Orzeireswird von Bär als Markierbaum benutzt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ALLG Baumsavanne koeln PD1
Aus ehemaligem Ackerland ist im Kölner Zoo eine ansprechende Baumsavanne entstanden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

BAUMBESCHRIFTUNG feldkirch PD1
Baumbeschriftung im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL BETULACEAE betula interaktiv woerlitz PD1
Baumwissen interaktiv vermitteln im Wörlitzer Park © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

BAU kronenpfad wien dZupanc
Der Baumkronenpfad im Tiergarten Schönbrunn © Daniel Zupanc / TG Schönbrunn

 

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Der Turm der Biodiversität im Natur- und Tierpark Goldau © NTP Goldau

Ein Zoologischer Garten ohne Bäume ist undenkbar. Angestrebt wird in der Regel eine vielseitige, halboffene Parklandschaft mit Einzelbäumen, Baumgruppen, Hecken, Gras- und Wasserflächen [4]. Historisch gewachsene Zoos sind daher durch viele alte, oft geschützte Bäume charakterisiert, wobei gegebenenfalls ein ursprüglich bestehender Bestand an einheimischen Arten durch Exoten ergänzt wurde. So konnte z.B. der Zoologische Garten Basel zur Mitte des 20. Jahrhunderts 70 Laubbaum-Arten aus 22 Familien und 18 Arten Koniferen vorweisen [1]. Eine Artenliste der heute im Zoo Basel vorkommenden Gehölze findet sich bei BAUR et al. [3]. Der Zoo Saarbrücken weist über 60 Gehölzarten auf [8].

Abgesehen von ihrem botanischen Interesse (zum Bestimmen von Bäumen sei auf die BAUMKUNDE.DE [2] verwiesen, in der über 880 Arten und Sorten aufgeführt sind) können Bäume dazu dienen, den Lebensraum der präsentierten Tiere zu illustrieren, wobei naturgemäß die beste Übereinstimmung dann gelingt, wenn die Tiere aus gemäßigten Klimazonen stammen. Nebst ihrer Bedeutung als Landschaftselemente bieten Bäume, namentlich heimischer Arten, aber auch Lebensraum und Nahrung für zahllose Tierarten und tragen so zur Erhöhung der lokalen Biodiversität bei. Manche Bäume oder Teile davon sind allerdings für bestimmte Tierarten giftig. Bei der Bepflanzung bzw. der Gehegeplanung ist dafür zu sorgen, dass keine giftigen Teile mit potenziell gefährdeten Tieren in Kontakt kommen können.

Exotische Laubbäume werden im Zoo dazu eingesetzt, die Lebensräume außereuropäischer Tierarten nachzubilden. Im Idealfall stammen die Tier- und die Baumarten aus derselben Ökoregion. Oft ist dies aber nicht möglich, etwa weil Baumarten aus tropischen oder subtropischen Regionen bei uns nicht winterhart sind. In diesen Fällen wählt man Baumarten, mit denen man aufgrund Ihrer Form und ihres Blattswerks einen bestimmten Lebensraum simulieren kann. So lassen sich amerikanische Eichen (Quercus borealis, Quercus coccinea), Amerikanische Eschen (Fraxinus americana) und Tulpenbäume (Liriodendron tulipifera) mit ihrem mastigen Laubwerk dazu einsetzen, während der Vegetationsperiode einen feuchten tropischen Wald zu simulieren. Bäume mit schmalen, hell- oder graugrünen Blättern, wie z.B. Robinien (Robina pseudoacacia), Amerikanische Gleditschien (Gleditsia triacanthos), Ölweiden (Eleagnus spp.), Japanische Schnurbäume (Styphnolobium japonicum, früher Sophora japonica) und Seidenbäume (Albizia julibrissin) vermitteln dagegen in Verbindung mit dem heimischen Sanddorn (Hippophae rhamnoides) den Eindruck einer Trockensavanne.

Zoopädagogisch kann der Baumbestand eines Zoos durch Beschriften von Bäumen oder das Anlegen eines Baumlehrpfads aufgewertet werden. Der Zoo Basel hat einen speziellen Führer mit Standortkarte über seine Bäume herausgegeben [5]. Durch das Anlegen eines Baumkronenpfads, wie z.B. dem 2009 als Teil eines Natur-Erlebnispfads im Tiergarten Schönbrunn eröffneten, kann nicht nur das Interesse an Bäumen gesteigert, sondern auch eine echte Attraktion für den Zoo geschaffen werden. So zog der 2019 mit einem finanziellen Aufwand von 6.5 Million Euro erstellte Baumwipfelpfad "Heide Himmel" des Wildparks Lüneburger Heide, für den ein separater Eintrittspreis verlangt wird, in den ersten drei Monaten seines Bestehens 40'000 Besucher an - und dies im eher besucherschwachen vierten Quartal. Dieser Pfad ist barrierefrei, 700 m lang, bis 22 m hoch und verfügt über 20 Lernstationen, einen 45 m hohen Aussichtsturm und eine Gaststätte [7].

Ebenfalls eine Besucherattraktion ist der 2016 eröffnete knapp 30 m hohe "Turm der Biodiversität" im Natur- und Tierpark Goldau, mit dem man auf die Höhe der umgebenden Baumwipfel gelangen kann. Der auf Windstärken von 250 km/h ausgelegte Turm wurde aus 117 Tonnen Fichten- und Weißtannenholz aus den umliegenden Wäldern gebaut. Er weist 8 Stockwerke auf und soll auch als Lebensraum für Tiere dienen, als Nist-, Fress- oder Schlafplatz. Am Turm sind 23 Nistkästen für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse angebracht. Ferner befindet sich auf dem Bauwerk eine Wetterstation. Er wurde 2018 mit dem Prix Lignum ausgezeichnet [6].

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Literatur und Internetquellen:

  1. ARIOLI, R. (1953)
  2. BAUMKUNDE
  3. BAUR, B., BILLEN, W. & BURCKHARDT, D. (2008)
  4. SALZERT, W. (2010)
  5. SCHNEIDER, H. & ZULAUF, R. (2016)
  6. TURM DER BIODIVERSITÄT (HOLZBAU SCHWEIZ 2917/1)
  7. WILDPARK LÜNEBURGERHEIDE
  8. ZOO SAARBRÜCKEN

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx