Dienstag, 14 März 2017 18:35

Allgemeines

Allgemeines

Das Übereinkommen über biologische Vielfalt (CBD) versteht unter Biodiversität oder biologischer Vielfalt die Vielfalt unter lebenden Organismen und der ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören. Biodiversität umfasst also die genetische Vielfalt innerhalb einer Art, die Artenvielfalt selbst, sowie die ökologischen Vielfalt von Ökosystemen.

Zoos tragen zur Bewahrung der Biodiversität bei, indem sie im Freiland bedrohte Arten halten und züchten, indem sie mit anderen Zoos zusammenarbeiten, um die Zucht so zu organisieren, dass möglichst wenig der genetischen Vielfalt der Ausgangspopulation verloren geht und indem sie die gehaltenen Tiere als Botschafter für ihre Lebensräume einsetzen, d.h. mit ihrer Hilfe die Zoobesucher für die Gefährdung der Ökosysteme sensibilisieren und darauf aufmerksam machen, dass es mit Artenschutz allein nicht getan ist, sondern dass man auch die Lebensräume der Tiere erhalten muss. Im Oktober 2010 beschlossen die Mitgliedsstaaten des Übereinkommens über biologische Vielfalt an der Biodiversitätskonferenz von Nagoya, dass 17 % (bisher 13 %) der Landfläche und 10 % (bisher 6 %) der Meeresfläche unseres Planeten bis 2020 unter Schutz gestellt werden sollen. Die Zoos begrüßten diesen Beschluss und werden weiterhin auf das Ziel hinarbeiten, die Biodiversität zu erhalten.

Botschaftertiere müssen nicht notwendigerweise einer gefährdeten Art angehören, sondern sie müssen vorab das Publikum emotional ansprechen. Als Botschafter eignen sich also Tiere, die etwa besonders groß und kräftig (z.B. Gorilla, Löwe, Elefant, Nashorn), besonders farbenfroh oder kontrastreich gefärbt (z.B. Vari, Zebra, Allfarblori, Paradiesvogel, Tomatenfrosch) oder besonders niedlich (z.B. Ziesel, Erdmännchen, Löwenäffchen) sind. Polar-oder Hochalpentiere, wie Eisbär, Polarfuchs, Schneehase oder Schneehuhn eignen sich speziell, um auf den Klimawandel hinzuweisen, Robben und Delfine sind ideale Botschafter für den Schutz der Meere.

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Freigegeben in Lebensräume
Freitag, 29 Juli 2016 14:25

Leoparden-Schutzprojekte

ZootierdesJahres leopard1

Die Aktion "Zootier des Jahres" wird getragen von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), der Deutschen Tierpark-Gesellschaft (DTG), der Gemeinschaft deutscher Zooförderer und dem Verband der Zoologischen Gärten (VdZ). Im Jahr 2016 hatte die Aktion den Leoparden zum Thema. Ziel war, das Publikum für die Gefährdung des Leoparden zu sensibiliseren und durch die finanzielle Unterstützung langfristiger Leoparden-Schutzprojekte vor Ort konkret zum Überleben der Art beizutragen. Hauptsächliche Unterstützer der Leoparden-Projekte sind: Naturschutz-Tierpark Görlitz, Zoo Landau, Vogelpark Marlow, Tierpark Nordhorn, Zoo Wuppertal, Zoo Augsburg, Tiergarten Schönbrunn, Srengetipark Hodenhagen, Freunde der Hauptstadtzoos, Zoofreunde Hannover, Zoo Karlsruhe, Zoo Magdeburg, Tierpark Weißwasser. Insgesamt kamen 60'000 EURO zusammen, die in folgende Projekte investiert wurden.

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Erforschung und Schutz des Persischen Leoparden (Panthera pardus saxicolor) im Nordost-Iran

SAS 2016 01 1 Leopard map caucasus
Heutige Verbreitung des Leoparden im Kaukasus und Nordiran (nach Lukarevsky et al., 2007)
Der Persische Leopard (Panthera pardus saxicolor), für den es ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) gibt, ist in weiten Teilen seines ehemaligen Areals, das sich vom Kaukasus über den Nahen und Mittleren Osten erstreckte, ausgestorben. Mehr als 60% der noch vorhandenen Wildpopulation lebt im Iran, der somit das wichtigste Rückzugsland für diese stark gefährdete Unterart ist. Aber auch hier schwinden die Lebensräume und werden die Großkatzen ebenso wie deren Beutetiere illegal gejagt.

SAS 2016 01 2 Leopard caucasus
Probenahme an immobilisiertem Leoparden
2013 wurde ein Projekt für den Persische Leoparden ins Leben gerufen. Das Projektgebiet befindet sich im Tandoureh Nationalpark im Nordosten des Irans an der Grenze zu Turkmenistan.

Seit Projektbeginn wird am Auf- und Ausbau eines Beobachtungsprogrammes gearbeitet, das auch verschiedene lokale Naturschützer, Tierärzte sowie die Bevölkerung vor Ort mit einbezieht. Dabei geht es in erster Linie um die demografische Entwicklung der Leopardenpopulation sowie deren Gesundheitszustand. Mit Hilfe von Beobachtungsmeldungen und Kamerafallen werden die Leopardenbestände überwacht, einzelne Leoparden werden gefangen, narkotisiert und mit GPS Halsbändern ausgestattet, um sie mittels Satelliten-Telemetrie zu verfolgen und mehr über ihre Lebensweise zu erfahren. Dabei entnehmen die Tierärzte den schlafenden Katzen auch Probematerial, wie Blut, Kot oder Gewebe für tierärztliche und genetische Untersuchungen.

Um das Projekt durchzuziehen, ist es erforderlich, die lokalen Tierärzte, aber auch die Bevölkerung allgemein, insbesondere die Tierhalter, aufzuklären und zu schulen. Für die lokalen Tierärzte sind sowohl theoretische Kurse als auch praktische Übungen geplant. Dabei soll es vorwiegend um Präventionsmaßnahmen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von infektiösen Erkrankungen gehen.Darauf aufbauend sollen spezielle Beratungsprogramme für Tierhalter und Jäger in den jeweiligen Dorfgemeinschaften angeboten werden mit dem Ziel, das Wissen über die Leoparden und den Nationalpark in allen Bevölkerungsschichten deutlich zu verbessern und auch per Fernsehdokumentation in die Welt zu tragen.Denn nur durch Aufklärung und Prävention in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort können diese stark gefährdeten Persischen Leoparden besser geschützt werden.

Literatur und Internetquellen:

Der Leopard - Zootier des Jahres 2016  
IUCN Cat Specialist Group
Status of the Leopard in the Caucasus
 

Leopardenschutz im Kaukasus

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Erforschung und Schutz des  Sri Lanka-Leoparden (Panthera pardus kotyia)

AS 5 Yala JV3
Sri Lanka-Leopard im Yala-Nationalpark © Jürg Völlm, Basel
Der Sri Lanka-Leopard (Panthera pardus kotiya) ist namentlich dadurch gefährdet, dass seine Lebensräume aufgrund von Straßenbau, Zersiedlung oder Ausbau großer Teeplantagen schwinden und er Nachstellungen durch den Menschen zum Opfer fällt. Seit 1996 gibt es ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm und 2001 wurde ein langfristiges Forschungs. und Schutzprojekt auf Sri Lanka in Angriff genommen. Es begann mit der Erfassung der Leopardenpopulation auf der gesamten Insel. Dafür wurden und werden Kotproben von Leoparden gesammelt und genetisch untersucht. So kann ermittelt werden, welche Gebiete der Insel von  Leoparden besiedelt sind und ob sich bereits Sub-Populationen gebildet haben, weil kein genetischer Austausch zwischen einzelnen Gebieten mehr stattfindet. In Kenntnis der Situation können dann geeignete Schutzmaßnahmen (z.B. Aufforstung von Waldkorridoren) für die Tiere erarbeitet werden.

Des Weiteren beschäftigt sich das Projekt mit Konflikten zwischen Menschen und Leoparden. Vor allem in Regionen, wo Teeplantagen und Dörfer an die Naturschutzgebiete grenzen, treffen Leoparden immer wieder auf Menschen und ihre Haustiere. Hier In werden Kamerafallen aufgestellt  und Leoparden mit Telemetrie-Halsbändern ausgestattet, damit verfolgt werden kann, wie sich einzelne Leoparden verhalten und wo es eventuell zu Konflikten kommt. Aufklärung der Bevölkerung bildet eine Grundlage auf der mit allen Beteiligten geeignete Lösungen bzw. vorbeugenden Maßnahmen gesucht werden können, die Menschen und Leoparden ein problemloseres Nebeneinander ermöglichen.

Der weitere Abschuss von Leoparden oder das teilweise auch ungewollte Fangen und Töten der Tiere mittels Schlingen und Fallen soll durch Aufklärung verhindert werden. Durch den Einsatz von Leoparden-Wachposten werden z. B. Dorfgemeinschaften informiert, wenn ein Leopard in der Nähe ist. Andere geeignete Schutzmaßnahmen wie z.B. das nächtliche Einsperren der Haustiere werden empfohlen.

Literatur und Internetquellen:

Der Leopard - Zootier des Jahres 2016
IUCN Cat Specialist Group
Sri Lanka Wilderness and Wildlife Conservation Trust

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Erforschung und Schutz des Java-Leoparden (Panthera pardus melas)

Auf Java wurde Pionierarbeit geleistet, da keinerlei Informationen über die Leopardenpopulation existieren. Zunächst galt es per Kamerafallen die Leopardenpopulation zu erfassen und mittels Untersuchungen von Kotproben Aussagen über deren Beutetiere zu erlangen. Bis Februar 2017 konnten 20 Kamerafallen im Gunung Sawal Wildlife Reserve angebracht und Daten erhoben werden. Die Auswertung der Fotos führte zur Identifikation von  6 Leoparden im Reservat. Ferner wurden 17 weitere Tierarten festgestellt, von denen 12 potenzielle Beutetiere für den Javaleoparden darstellen.

Auch wurde Kontakt mit der örtlichen Bevölkerung, den Parkrangern, sowie verschiedenen lokalen Organisationen aufgebaut, aus denen neue Erkenntnisse über die Angewohnheiten der Wildkatzen und den daraus resultierenden Konflikten vor Ort gewonnen werden. Anhand verstärkter Aufklärung der Bevölkerung soll eine Bedrohung für die Leoparden durch den Menschen minimiert und hilfreiche Ratschläge für das nicht immer komplikationsfreie Zusammenleben mit den gefährdeten Wildkatzen gegeben werden.

Literatur und Internetquellen:

Zootier des Jahres 2016 - Infopost April 2017

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Tierart-Datenblatt: Leopard (Panthera pardus)

Lebensräume: Subtropische Wüsten und Halbwüsten; Trockenwälder und Savannen Vorderindiens; Indomalaiischer Archipel

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Freigegeben in Katzen
Sonntag, 05 Juni 2016 16:44

Naturlehrpfad Vechteaue Nordhorn

Tierpark Nordhorn -
Lebensraum für einheimische Tiere und Umweltpädagogik

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Der Naturpfad Vechteaue im Tierpark Nordhorn @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nicht aus dem Tierpark ausgebrochen sondern eingewandert: Sumpfbiber vom Naturpfad aus © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Wiesenböschung mit Königskerzen und Lupinen im Tierpark Nordhorn © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Im Tierpark Nordhorn wurden zahlreiche heimische Sträucher angepflanzt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die ökologische Bedeutung der Gehölze wird auf Tafeln zweisprachig erläutert © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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16 Storchennester auf der "Storcheneiche" im Tierpark Nordhorn 2023 © Winfried Jürges, NABU

Der naturnah gestaltete, mit vielen einheimische Gehölzen bepflanzte Tierpark Nordhorn, zu dem auch der Teil eines Vechte-Altarms, extensiv beweidete Überschwemmungsflächen in der Vechteaue und durch einen Stelzenweg für die Besucher erschlossener Auwald gehören, ist Lebensraum vieler einheimischer Tierarten.

In den 1970er Jahren wurde der Fluss Vechte begradigt. Im Bereich des Tierparks blieb ein Altarm erhalten. Hier wurde 2007 der Naturlehrpfad "Vechteaue" der Öffentlichkeit übergeben mit dem Ziel, die Öffentlichkeit über die Vechteaue als Überschwemmungs- und Retentionsraum und als Mosaik aus Kultur- und Naturlandschaft zu informieren. Er sollte Einblicke in das Gebiet gewähren ohne dass dieses durch das Eindringen der Menschen gestört oder gar zerstört würde.

Der mit etlichen Informationstafelns und Lernspielen versehene „Naturpfad Vechteaue“ windet sich als hölzerner Stegweg mit rollstuhlgerechtem Gefälle am Hang hinab bis hinunter an den Rand des Gewässers und von dort in einem kleinen Bogen über die Wiese wieder hinauf zum historischen Vechtehof.

Die Besucher haben über den Vechtealtarm hinweg freien Blick auf die anschließende Vechteaue. Der Altarm selber ist Nahrungs- und Brutbiotop verschiedener Amphibien und an Gewässer gebundener Vogelarten, wie Kormoran, Graureiher, Stockente, Haubentaucher, Bleß- und Teichhuhn, Eisvogel sowie Kleinspecht und Sumpfrohrsänger, die alle vom Lehrpfad aus beobachtet werden können. Für Uferschwalben wurde eigens eine Brutwand angelegt.

Nicht nur in der Aue sondern verteilt über das ganze Tierparkgelände brüten zahlreiche Singvogelarten wie Schwalben, Rotkehlchen, Hausrötel und Zaunkönig. Insbesondere am Vechtehof sind immer stattliche Schwärme von Haussperlingen zu beobachten. Diese früher sehr häufigen Vögel haben in der heutigen aufgeräumten Landschaft oftmals keine idealen Lebensbedingungen mehr. Auch die Dohlen sind ein im Tierpark weit verbreiteter und immer anzutreffender Vogel. Als Höhlenbrüter nehmen sie die Nisthilfen immer gerne an. Für Singvögel wurde eine Ganzjahresfütterung eingerichtet, die ein gutes Beobachten der verschiedenen Arten ermöglicht.

Nebst dem Graureiher brüten seit dem Jahr 2004 frei fliegende, wilde Weißstörche erfolgreich auf dem Vechtehof und auf der Scheune Busch an der Afrika-Savanne. Waren es anfänglich nur 2-3 Paare, die im Frühjahr versuchten einen Nistplatz im Tierpark zu ergattern, kommen inzwischen in jedem Jahr mehr als 30 Paare und bauen überall dort, wo sich eine Gelegenheit bietet ihre Nester. Tierpark und der NABU Grafschaft Bentheim versuchen seit einigen Jahren in Kooperation durch das Aufstellen von Nestern in den Vechteauen außerhalb des Zoos die Tiere aus dem Parkgelände in die Naturgebiete zu locken. Bedeutsam ist, dass die Weißstörche im Tierpark nicht gefüttert werden und somit zur Wildpopulation zählen. Einzig das Paar auf dem Vechtehof erhält Futter, da das Weibchen eine sehr alte Zoostörchin ist, die im Winter nicht mit in den Süden zieht und nie gelernt hat selbständig für ihr Futter zu sorgen.

Aber auch viele Kleinsäuger nutzen den Park als Lebensraum. Außer dem von den Besuchern leicht zu beobachtenden Eichhörnchen leben viele weitere Kleinsäuger im Tierpark, denen man wegen ihrer nächtlichen Lebensweise kaum begegnet. Dazu zählen zahlreiche verschiedene Fledermausarten die bei gelegentlichen Spezialführungen erlebt werden können.

Literatur und Internetquellen:

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06.06.2016 - 908

Freigegeben in Lebensraum Zoo
Donnerstag, 14 Juni 2018 14:53

Einheimische Laubbäume im Zoo

 

Allgemeines

Die zahlreichen einheimischen Baum- und Straucharten fördern nicht nur die Vielfalt der im Zoo wildlebenden Tierarten, sondern es lassen sich mit ihnen auch die unterschiedlichsten Lebensräume nachbilden, einschließlich solcher aus anderen Kontinenten oder Klimazonen. Bei Gehölzen, die innerhalb oder angrenzend an Tiergehege gepflanzt werden, ist stets die Frage der Giftigkeit zu bedenken. So enthalten z.B. Buchsbaum (Buxus sempervirens), Faulbaum (Rhamnus frangula), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) und Stechpalme (Ilex aquifolium) in allen Teilen giftige Alkaloide und/oder Glykoside. Bei Bergahorn oder Eichen können Keimlinge oder unreife Früchte bei manchen Tierarten zu Todesfällen führen.

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Ordnung: Schmetterlingsblütler (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

FABACEAE laburnum anagyroides alligatorbay PD1
Goldregen (Laburnum anagyroides) in der Alligator Bay, Beauvoir © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Blütentraube eines Goldregens (Laburnum anagyroides) in der Alligator Bay, Beauvoir © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE laburnum anagyroides alligatorbay PD1
Rinde eines Goldregens (Laburnum anagyroides) in der Alligator Bay, Beauvoir © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Goldregen

Laburnum anagyroides

Verbreitung: West-,  Mittel- und Südosteuropa, Südwestasien.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 7 m hoch.

Der Goldregen wächst als Strauch oder kleiner Baum, der nur ein Alter von 20-30 Jahren erreicht. Seine glatte Rinde ist erst dunkelgrün und wird dann hellbraun. Die Äster sind ansteigend-überhängend. Die zusammengesetzten Blätter sind wechselständig. Er ist einhäusig mit zwittrigen Blüten und blüht von April bis Juni. Die hängenden, traubigen Blütenstände enthalten zahlreiche, leuchtend gelbe Blüten, aus denen sich 10-20 cm lange seidenhaarige Hülsenfrüchte mit etwa 3 mm großen, bohnenförmigen Samen entwickeln. Bestäuber sind Bienen und Käfer [1; 6; 7].

Der Goldregen wird oft als Zierpflanze verwendet. Er wurde bereits 1560 nach England eingeführt. Es gibt mehrere Zuchtformen und Hybriden mit verwandten Arten [7].

Alle Teile des Goldregens enthalten mehrere sehr giftige Quinolizidin-Alkaloide wie Cytisin und Laburnin, besonders die Samen. Für den Menschen gelten 3 bis 4 unreife Hülsenfrüchte, 15 bis 20 Samen oder 10 Blüten als tödlich [2; 8].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)

FAGAL betulaceae betula pendula sababurg PD1
Hängebirken-Wald (Betula pendula) im Tierpark Sababurg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL betulaceae betula pendula BSL PD1
Hängebirken-Anpflanzung (Betula pendula) im Rentiergehege des Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL betulaceae betula pendula rinde WPFK PD1
Rinde einer Hängebirke (Betula pendula) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL BETULACEAE betula pendula laub bannholz PD1
Hängebirke (Betula pendula), Laub im Juni am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Hängebirke

Betula pendula

Verbreitung: Europa, Kleinasien.

Winterhärtezone 2 (erträgt bis -45ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 22(-25) m hoch.

Die Hängebirke ist eine raschwüchsige Pionierpflanze, die oft auf Kahlschlägen, Brachflächen, Schotterhalden, Trümmergeländen und an Waldrändern anzutreffen ist. An Boden und Klima stellt sie keine großen Ansprüche. Sie ist eher ein Baum des Tieflands, kann aber in den Alpen bis auf eine Höhe von 1'900 m vorkommen. An vernässten Standorten wird sie durch die Moorbirke (Betula pubescens) ersetzt, mit der sie sterile Bastarde produzieren kann. Sie wächst als sommergrüner großer Baum mit schlankem, meist durchgehendem Stamm und lockerer, hochgewölbter Krone, deren Seitenzweige oft lang und herunterhängend sind. Die Rinde der Jungtriebe ist grau bis schwarzbraun, dicht besetzt mit warzigen Harzdrüsen, später weiß, sich streifig ablösend und rautenförmig aufplatzend, mit schwarzen, tief gefurchten borkigen Längsrissen am unteren Teil des Stamms. Die zugespitzten Blätter sind etwa 4-7 cm lang und 3 cm breit mit ca. 3 cm langem Stiel. Sie sind dünn, beiderseits kahl, nur nach dem Austrieb leicht klebrig. Die Herbstfärbung ist goldgelb. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die frei überwinternden männlichen Kätzchen hängen an den Enden älterer Triebe. Die weiblichen Kätzchen befinden sich an der Spitze junger Kurztriebe. Blütezeit ist von April bis Mai. Aus den weiblichen Blütenkätzchen entwickeln sich bis August etwa 450 ca. 2-3 mm große, rundum häutig geflügelte Nussfrüchte. Die Blüten werden vom Wind bestäubt, die Samen ebenfalls vom Wind verbreitet [1; 3; 6; 7; 10].

Die Hängebirke bildet Lebensraum für sehr viele Tiere, Flechten und Pilze. Zusammen mit der Moorbirke ist sie für das Überleben von Maskenzikaden der Gattung Oncopsis überlebenswichtig, da diese kleinen Zikaden nur an Birken saugen. Nach Untersuchungen in Russland und in Großbritannien fand man 200-570 Insektenarten auf der Birke. Mindestens 32 Vogelarten können die Früchte der Birke nutzen und Birk- und Auerhuhn brauchen die Knospen als Winternahrung. Birken bieten auch viel Totholz, dieses bietet Raum und Nahrung für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Die Blütenkätzchen sind geschätzte Weiden für die Bienen [3; 13]

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FAGAL betulaceae carpinus betula silz PD
Hainbuche (Carpinus betula) mit Fruchtständen im Oktober im Wildpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Hainbuche (Carpinus betula), Blätter, anfangs Juni im Tierpark Dählhölzli, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Hainbuche, Hagebuche oder Weißbuche

Carpinus betulus

Verbreitung: Europa, Kleinasien, vom Tiefland bis in die montane Stufe, auf eine Höhe von 1'000 m in den Alpen.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 22 m hoch.

Die Rinde ist fein silbergrau, auch im Alter ziemlich glatt, mit hellem Netzmuster, daneben schwarze, unregelmäßige Risse. Die Laubblätter sind 5-10 cm lang, bis 6 cm breit und haben einen ca. 1,5 cm langen Blattstiel. Auf der Oberseite sind sie dunkelgrün, unterseits heller und auf den Nerven leicht behaart. Im Herbst hell- bis leuchtend gelb. Im Unterschied zur Buche, die einen glatten Blattrand hat, ist der Rand doppelt gezähnt. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die Blütenkätzchen erscheinen mit der Belaubung. Die 4-7 cm langen männlichen Kätzchen hängen seitlich schlaff an den Zweigen, die Weiblichen Blüten befinden sich am Ende junger Triebe, sie sind zur Reife etwa fingerlang. Blütezeit ist Mai-Juni. Aus ihnen entwickeln sich bis September 6-15 mm lange Nussfrüchte mit dreilappigen Tragblättern, die als Flugorgan dienen. Die Hainbuche ist windblütig. Die geflügelten Früchte werden vom Wind und durch Tiere verbreitet. Sie wächst schnell und kann bis 150 Jahre alt werden. Sie neigt zu Stockauschlag und besitzt damit eine enorme Regenerationsfähigkeit, die einen Niederwaldbetrieb ermöglicht. Sie ist dadurch auch ein ideale Gehölz für die Anlage von Hecken, deshalb der Name Hagebuche. Ein weiterer Nutzen der Hainbuche liegt in ihrem zähen, harten und schweren Holz, das auch unter der Bezeichnung Eisenholz geführt wird. Dieses besitzt einen hohen Brennwert und ergibt sehr gute Holzkohle. Es wird auch für Holzdielen, Parkett, Wohnzimmermöbel, und im Instrumentenbau verwendet [1; 6; 7; 9].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Buchengewächse (Fagaceae)

FAGAL fagaceae fagus sylvatica atropunicea BSL PD1
Blutbuche (Fagus sylvatica "atropunicea) im November im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae fagus sylvatica pendula BSL PD1
Hängebuche (Fagus sylvatica "Pendula") im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae fagus sylvatica Belpau PD2
Laub einer Rotbuche (Fagus sylvatica), anfangs Juni, Waldreservat "Obere Belpau", Belp BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae fagus sylvatica rinde WPFK PD1
Rinde einer Rotbuche (Fagus sylvatica) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae fagus sylvatica salem PD1
Berberaffen (Macaca sylvanus) im Buchenwald (Fagus sylvatica) des Affenbergs Salem, Mendlishausen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae fagus sylvatica salem PD3
Von Berberaffen (Macaca sylvanus) verursachte Schälschäden an Rotbuchen (Fagus sylvatica) im Affenberg Salem, Mendlishausen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Rotbuche

Fagus sylvatica

Verbreitung: Europa, von Südskandinavien bis ans Mittelmeer, vom Tiefland bis in die subalpine Stufe, in den Alpen bis ca 1'600 m.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 36 m hoch.

Die Buche ist ein sommergrüner, großer Baum mit hohem Stamm und mit im Alter riesiger, meist stark verzweigter Kuppelkrone, der 300 Jahre alt werden kann. Ihre Rinde ist blaugrau und ziemlich glatt. Die 5-10 cm langen und 3-7 cm breiten Laubblätter sind nach dem Austrieb seidig behaart, oberseits später kahl und glänzend dunkelgrün, unterseits heller mit langen seidigen Wimperhaaren am glatten Blattrand. Ihr Stiel ist etwa 1,5 cm lang. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die unscheinbaren Blütenstände erscheinen mit der Belaubung an jungen Trieben, die männlichen Blüten in vielblütigen, hängenden Büscheln, die weiblichen zu zweit in einer vierklappigen Hülle, die zu einem holzigen Becher wird. Blütezeit ist April bis Mai. Die dreikantigen, ca. 2 cm langen, Bucheckern genannten Nußfrüchte sind ab September reif. Die Blüten werden vom Wind bestäubt, die Früchte von Vögeln und Säugetieren verbreitet. Freistehende Buchen beginnen im Alter von 40-50, im Wald mit 50-80 Jahren zu fruchten [1; 6; 7; 9].

Rotbuchen tragen ihren Namen wegen ihres im Vergleich zur Hainbuche rötlicheren Holzes, das für verschiedene Zwecke verwendet wird, aber wegen seiner mangelnden Fäulnisresistenz und geringen Elastizität für Bauzwecke ungeeignet ist. Der heutige Begriff "Buch" ist auf die Buche zurückzuführen, weil bereits die alten Germanen ihre Runenschrift in Stäbe aus Buchenholz kerbten. Es gibt verschiedene Kulturformen, darunter die Hängebuche (F. s. "Pendula") und die Blutbuche (F. s. "Purpurea") [1].

Eine gängige Theorie besagt, dass in weiten Teilen Mitteleuropas ohne das Zutun des Menschen heute weitgehend ein geschlossener Buchenwald stünde. Wissenschaftlich lässt sich aber nicht nachweisen, wie ein mitteleuropäischer Naturwald heute aussehen würde, wenn der Mensch nicht eingegriffen hätte [10].

Die Rotbuche ist Wirtspflanze für Hunderte von Wirbellosen, so lebt z.B. die Raupe des Rotbuchen-Gürtelpuppenspanners (Geometridae: Cyclophora linearia) an zumeist beschatteten Buchen. Ihre Früchte, die Bucheckern, sind während Herbst und Winter eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Säugetiere und Vögel. Eichhörnchen, Rötel-, Wald- und Gelbhalsmaus legen Bucheckerdepots an. Bunt-, Grau- und Schwarzspecht bauen ihre Nisthöhlen in Rotbuchen [1; 6; 7; 9; 14].

Die Rotbuche enthält Saponine, Oxalsäure und Thiaminase, Stoffe, die lokal reizend wirken oder nach Resorption Krämpfe auslösen können. Sie gilt als schwach, für Equiden, wo es zu heftigen Koliken und zu Todesfällen durch Atemlähmung kommen kann, als stark giftig [2].

Als in weiten Teilen Mitteleuropas dominierende Laubbaumart herrscht die Rotbuche natürlicherweise in vielen Gehegen für Wildschweine, Hirsche, Wisente, Mufflons oder Berberaffen vor. Oft ist es nötig, die Bäume vor Schälschäden zu schützen, und eine Naturverjüngung ist bei den in der Regel hohen Tierdichten nicht möglich bzw. beschränkt sich auf ausgezäunte Inseln.

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FAGAL fagaceae quercus petraea silz PD1
Traubeneiche (Quercus petraea) mit Eicheln, im August im Wild- und Wanderpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Traubeneiche

Quercus petraea

Verbreitung: West-, Mittel- und Südosteuropa, Südwestasien.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Die Traubeneiche ähnelt stark der Stieleiche, hat aber etwas andere ökologische Ansprüche. Bei uns tritt sie vor allem in wärmeren Lagen der kollinen und montanen Stufe auf, in Deutschland namentlich im Spessart und Pfälzerwald, in der Schweiz am Jurasüdfuß, gebietsweise im Mittelland, am Walensee-Nordufer, im Churer Rheintal und in den Südalpen, in Österreich in allen Bundesländern bis in Höhenlagen von 600 m. Auch bevorzugt sie trockenere Standorte als die Stieleiche. Gegenüber jener unterscheidet sie sich u.a. dadurch, dass ihre Früchte an sehr kurzen Stielen sitzen, die Blattstiele länger und die Blätter weniger gebuchtet sind, und dass die Blattbasis keilförmig ist und keine Öhrchen aufweist [6; 7; 10; 15; 16].

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FAGAL fagaceae quercus robur BSL PD1
Herbstlaub einer Stieleiche (Quercus robus) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus robur Schliern PD1
Austreibende Stieleiche (Quercus robus) im April, Köniz-Schliern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus robur Schliern PD2
Voll belaubte Stieleiche (Quercus robus), Köniz-Schliern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus robur Belpau PD2
Blätter einer Stieleiche (Quercus robus), anfangs Juni, Waldreservat "Obere Belpau", Belp BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus robur TPBRN endeJuni PD1
Früchte einer Stieleiche (Quercus robus),ende Juni im Tierpark Dählhölzli Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus robur rinde WPFK PD1
Rinde einer Stieleiche (Quercus robus) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Stieleiche

Quercus robur

Verbreitung: Europa bis zum Kaukasus, Nordafrika, Kleinasien, vom Tiefland bis in die Kolline, stellenweise montane Stufe auf eine Höhe von 1'000 m.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Die Stieleiche ist ein sommergrüner, großer Baum mit breiter, unregelmäßiger Krone mit wenigen, massiven, gedrehten unteren Ästen, der 500-800 Jahre alt werden kann. Die Rinde ist dunkelgrau bis braungrau und tief gefurcht. Die etwa 7-12 cm langen und bis 8 cm breite Laubblätter haben beidseits 5-7 rundliche, glattrandige Lappen, die ungefähr bis zur Spreitenmitte eingeschnitten sind. Der Blattstiel ist sehr kurz, nur 2-7 mm lang. Die Blätter sind lederig, oberseits kräftig grün, leicht glänzend, unterseits heller, auf den Blattnerven leicht behaart. Der Laubaustrieb erfolgt ca. 14 Tage früher, als bei der Traubeneiche (Quercus petraea). Die Herbstfärbung ist kräftig gelb bis bräunlich. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die Blüten sind unscheinbar, die 2-4 cm langen, schlaff hängenden männliche Kätzchen befinden sich am Grunde von Langtrieben. Die weiblichen Blüten stehen zu zweit oder dritt in langgestielten Ähren an den Triebenden. Blütezeit ist April-Mai. Die Eicheln genannten Nußfrüchte werden im September-Oktober reif. Sie befinden sich in flachen Fruchtbechern an 4-6 cm langen Stielen, daher der deutsche Name "Stieleiche" [1; 3; 6; 7; 9].

Die ökologische Bedeutung der Eichen (Quercus petraea, Quercus robur), ob lebend oder als Totholz, ist beeindruckend; denn auf keiner andern einheimischen Baumart leben mehr Insektenarten. Es profitieren etwa 400 Schmetterlingsarten, Dutzende Zweiflügler und Hautflügler, über 100 Bock-, Borken- sowie Prachtkäferarten, viele weitere Insekten, Vogelarten (Eichelhäher!) und Säugetiere von diesem Baum. Zudem bieten alte Eichen verschiedenen Flechtenarten ideale Lebensbedingungen, speziell der vom Aussterben bedrohten Eichen-Stabflechte [3; 10].

Die Stieleiche verfügt, wie die anderen einheimischen Eichenarten, über ein hohes Anpassungspotenzial und ist aufgrund ihrer morphologischen, physiologischen und ökologischen Eigenschaften gut auf den Klimawandel vorbereitet, der in Mitteleuropa mit einer deutlichen Erhöhung der mittleren Jahrestemperatur und einer Abnahme der Sommerniederschläge einhergehen wird. Es ist davon auszugehen, dass sie ihre Verbreitung in tieferen und mittleren Lagen ausweiten kann und dass ihr Anteil am Holzvorrat steigen wird [10].

Kein anderes einheimisches Holz hat die Widerstandskraft der Eiche oder auch nur ähnlich gute Haltbarkeitseigenschaften unter Wasser. Schiffe, Brückenpfähle und Whiskyfässer wurden daraus gezimmert. Es wird auch als Bau-, Konstruktions- und Furnierholz sowie zum Möbelbau verwendet. Rinde, Laub und Eicheln sind sehr gerbstoffhaltig und wurden daher in der Ledergerberei eingesetzt. Ferner findet die Eiche Anwendung in der Volksmedizin und in der Bachblüten-Therapie [1].

Wegen ihres Gehalts an Gerbstoffen wird die Stieleiche als giftig eingestuft. Wenn große Mengen grüner Eicheln gefressen werden, kann dies bei Wiederkäuern und Equiden zu Vergiftungen führen. Wiederkäuer entwickeln typischerweise eine Nephropathie und gastrointestinale Läsionen, während es bei Arten mit einhöhligem Magen primär zu Magendarm-Symptomen kommt [2].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Walnussgewächse (Juglandaceae)

FAGAL juglandaceae juglans regia liebenstein PD1
Echte Walnuss (Juglans regia), Blätter und Früchte Ende Mai im Tierpark Bad Liebenstein © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL juglandaceae juglans regia steinen PD1
Echte Walnuss (Juglans regia), Blätter und Früchte im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL juglandaceae juglans regia liebenstein PD2
Echte Walnuss (Juglans regia), Rinde, im Tierpark Bad Liebenstein © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL juglandaceae juglans regia zrh PD1
Echte Walnuss (Juglans regia), Rinde, im Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Echte Walnuss

Juglans regia

Verbreitung: Südosteuropa, Vorder- und Zentralasien, China. In der Römerzeit in Mitteleuropa als Fruchtbaum eingeführt, später auch in anderen Gebieten und manchenorts verwildert.

Winterhärtezone 5-6 (erträgt bis -20/-24ºC)..

Wuchsklasse 1: Bis 27 m hoch.

Die Echte Walnuss wächst als sommergrüner, meist breitkroniger größerer Baum, der mit 20 Jahren eine Höhe von 11 m erreicht. Ihr Stamm, der einen Durchmesser von 2 m erreichen kann, ist in geschlossenen Beständen im unteren Bereich oft astfrei und entwickelt eine silbrige, fast weisslich graue Rinde, die mit zunehmendem Alter dunkler und schuppiger wird. Die oberseits mittel- oder dunkelgrünen, unterseits helleren Laubblätter sind unpaarig gefiedert, 20-50 cm lang und haben einen 3-5 cm langem Blattstiel. Die 5-7 Fiederblättchen sind 7-9 cm lang, länglich-oval bis breit-elliptisch, an beiden Enden verschmälert. Die Endfieder ist gestielt und deutlich größer als die übrigen. Die Blätter riechen beim Zerreiben nach Terpentin. Im Herbst wird das Laub wenig auffällig gelblich-braun. Die Walnuss ist einhäusig und getrenntgeschlechtig. Männliche Kätzchen erblühen etwa 4 Wochen vor den weiblichen. Sie sind bis 15 cm lang und schlaff hängend. Weibliche Blüten stehen zu zu 2-5 am Ende von Jungtrieben. Die Früchte sind hartschalige Nüsse, die von einer grünen Fruchthülle umgeben sind. Walnussbäume werden bis zu 600 Jahre alt [1; 6; 7].

Walnüsse sind seit alters her nicht nur als Nahrungsmittel begehrt, sondern haben auch seit der Jungsteinzeit eine vielseitige medizinische Verwendung. Sie enthalten ein fettendes Öl, das durch die Pressung für Speise- und technische Zwecke gewonnen wird. Hauptproduzent von Walnüssen sind die USA und China. Das dunkelbraune Holz ist sehr haltbar und als Furnier und Möbelholz sehr geschätzt. Es wird massiv oder als Furnier für den Möbelbau eingesetzt. Zur Erhöhung der Produktivität wird im forstlichen Anbau die langsam wachsende Walnuss oft mit der nordamerikanischen Schwarznuss (Juglans nigra) gekreuzt [1; 10].

Die Walnuss gilt als schwach giftig. Gerbstoffe können, nach Aufnahme grösserer Mengen grüner Schalen oder Blätter, Magen-Darm-Reizungen verursachen. Angeschimmelte Nüsse oder Fruchthüllen können tremogene Mykotoxine enthalten, die schon in geringer Menge z. B. beim Hund zu klinischen Symptomen führen [2].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)

LAMIA oleaceae fraxinus excelsior stralsund PD1
Blätter einer Esche (Fraxinus excelsior) im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIA oleaceae fraxinus excelsior rinde WPFK PD1
Rinde einer Esche (Fraxinus excelsior) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Esche

Fraxinus excelsior

Verbreitung: Europa bis Kaukasus, vom Tiefland bis in die montane Stufe.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 39 m hoch.

Die Esche ist ein sommergrüner, großer Baum mit langem und bis 1 m dickem Stamm und hochgewölbter, offener Krone. Sie kann 200 Jahre alt werden. Ihre Rinde ist längsrissig, breit gerippt und grau. Die um die 25 cm langen Laubblätter entstehen aus schwarzen Winterknospen. Sie bestehen aus 4-6 Fiederpaaren. Die bis 10 cm langen und 4 cm breiten Fiederblättchen sind kurz-, die Endfieder länger gestielt. Sie sind oberseits frischgrün, unterseits etwas heller und auf den Hauptnerven leicht behaart. Im Austrieb sind sie rötlich braun, im Herbst unauffällig gelblich-grün. Die Pflanze ist einhäusig. Die männlichen, weiblichen oder zwittrigen Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb in unauffälligen Rispen. Blütezeit ist im Mai. Die Esche ist windblütig, wird aber nicht selten von pollensammelnden Bienen besucht. Die geflügelten, hellbraunen Nussfrüchte sind ab September reif und bleiben oft bis zum Frühjahr hängen. Reiche Fruchtbildung erfolgt meist in zweijährigem Rhythmus. Die Esche benötigt viel Licht und feuchte Böden. Eine tiefgehende Pfahlwurzel verankert sie fest im Boden [1; 6; 7; 9].

Das zähe, elastische und nicht-splitternde Holz ist vielseitig verwendbar, namentlich in der Möbeltischlerei ist es sehr geschätzt und wurde früher zur Herstellung von Waffen verwendet [1].

In vorchristlicher Zeit hatte die Esche (altnordisch "askr") eine große kulturelle Bedeutung. Bei den alten Germanen war die Esche "Yggdrasil" der Weltenbaum, der das Zentrum und die Stütze des gesamten Kosmos darstellt, und an dem das "Ratatoskr" (=Bohrzahn) genannte Eichhörnchen unaufhörlich auf und ab lief ("renn upp ok niðr eftir askinum") [Snorri STURLUSON, Prosa-Edda: Gylfaginning, Kapitel 16].

Die Esche enthält in ihrer Rinde Cumaringlykoside (Fraxin, Fraxinolglykosid), die durch Pilze in aktives Cumarin metabolisiert werden können, in den Blättern Flavonglykosid (Quercitrin), Mannit und therpenhaltiges ätherisches Öl sowie in den Samen ätherisches Öl. Diese Stoffe wirken lokal reizend und neurotoxisch. Fraxin wirkt stark diuretisch. Vergiftungen beim Rind können zu Apathie, Inkoordination, Kollaps, Festliegen, akuten Abdominalschmerzen und Ödemen führen [2].

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Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

MALVA malvaceae tilia platyphyllos PD
Die Blätter der Sommerlinde (Tilia platyphyllos) sind rundum behaart © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALVA malvaceae Tilia cordata PD
Winterlinde (Tilia cordata) mit glatten Blattoberseiten - im Gegensatz zur Sommerlinde © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALVALES Malvaceae Tilia cordata lfeld bluete PD1
Winterlinde (Tilia cordata), Blüten im Juni, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Winter- und Sommerlinde

Tilia cordata und Tilia platyphyllos

Verbreitung: Europa, Sommerlinde nicht in Nordeuropa.

Winterhärtezone 3 (ertragen bis -36ºC).

Wuchsklasse 1: cordata bis 30 m, platyphyllos bis 40 m hoch.

Sommer- und Winterlinde sind sommergrüne, große Bäume, die freistehend einen kurzen, bis zu 3 m dicken Stamm mit einer von starken, knorrigen Ästen getragenen, tief herabreichenden, weitausladenden runden Krone aufweisen. Im geschlossenen Waldbestand bilden sie hingegen meist einen langen, astfreien, mit einer schwach borkigen, graugrünen Rinde versehenen Stamm mit hochangesetzter Krone. Die unsymmetrisch herzförmigen Laubblätter sind wechselständig und zweizeilig angeordnet und haben einen gezähnten Rand. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch, fünfzählig und haben eine doppelte Blütenhülle. Die Kelchblätter haben Nektardrüsen an ihrer Basis, die Kronblätter sind gelblichweiß oder gelb, die Staubblätter sind zahlreich. Die Blüten befinden sich in hängenden Rispen, die mit einem Flügel verwachsen sind. Beide Lindenarten sind wichtige Pollen- und Nektarquellen für Bienen. Sommer- und Winterlinde lassen sich kreuzen und produzieren einen fruchtbaren Hybriden, die holländische Linde (Tilia X europaea), die von den Stammarten nur schwer zu unterscheiden ist. Linden können ein Alter von über 1'000 Jahren erreichen [1; 3; 6; 7].

Sommer- und Winterlinde lassen sich anhand der Blätter, Blüten und Früchte unterscheiden: Bei der Sommerlinde sind Blattoberseite und Blattstiel behaart, bei der Winterlinde sind sie kahl. Die Blütenstände der Sommerlinde sind meist dreiblütig (2-5 Blüten), die der Winterlinde meist 5-7-blütig (bis 11 Blüten). Die Sommerlinde blüht von Mitte bis Ende Juni, etwa zwei Wochen vor der Winterlinde. Bei der Sommerlinde sind die Kapselschalen der Früchte deutlich kantig, dick, fast-holzig, nicht zerdrückbar. Die Nussfrucht ist stets etwas längsriefig, gerippt (drei Rippen). Die Kapselschale der Winterlinde hingegen ist undeutlich kantig, dünn, leicht zerdrückbar. Die Nüsschen sind glatt und stets ohne Längsriefen [1].

Die Winterlinde (Tilia cordata) war in Deutschland Baum des Jahres 2016.

Lindenblüten lassen sich zu Teeextrakt verarbeiten, der wegen seines Gehalts an ätherischen Öle und Flavonoide als Heilmittel bei Erkältungen und anderen Indikationen eingesetzt wird. Bienenhonig aus Lindenblüten gilt als besonders wertvoll. Lindenholz findet in der Bildhauerei, Drechslerei, Schnitzerei und Tischlerei vielfältige Verwendung [10].

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Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Weidengewächse (Salicaceae)

MALPI salicaceae salix caprea rinde WPFK PD1
Rinde einer Salweide (Salix caprea) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Salweide

Salix caprea

Verbreitung: Europa und Westasien, vom Tiefland bis in die subalpine, stellenweise alpine Sufe.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 9 m hoch.

Die Salweide wächst in Auwäldern, Waldlichtungen und Kiesgruben als aufrechter, mäßig verzweigter kleiner Baum oder stattlicher, vielstämmiger Strauch. Die Rinde ist hellgrau und glatt mit breiten, seichten, hellbraunen Furchen. Die Laubblätter sind etwa doppelt so lang wie breit, mit bis 10 mm langem Stiel und durch die eingesenkten Blattnerven runzlig erscheinend, oberseits dunkelgrün, unterseits heller und graugrün dichthaarig. Die Nebenblätter sind klein und nierenförmig. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelb-braun. Die Salweide ist zweihäusig getrenntgeschlechtig, das heißt, dass an einem Baum entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten gebildet werden. Die männlichen und die weiblichen Blüten stehen in meist aufrechten Kätzchenblütenständen zusammen. Die Kätzchen erscheinen lange vor dem Laubaustrieb. Anfangs sind sie dicht silbrig pelzig. Die Kätzchen der männlichen Pflanze sind 2-3 cm lang und eiförmig, diejenigen der weiblichen Pflanze sind kürzer und strecken sich beim Aufblühen. Aufgrund ihrer frühen Blütezeit ab Anfang März ist die Salweide eine wichtige, erste Futterpflanze für Insekten wie zum Beispiel Honigbienen. Ab Mai bis Juni reifen die ca. 9 mm langen, zweiklappigen Kapselfrüchte mit ihren zahlreichen braunen, mit langen Flughaaren ausgestatteten Samen [1; 6; 7].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSAL rosaceae prunus padus lfeld PD
Blühende Traubenkirsche (Prunus padus) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae prunus padus lfeld PD2
Blüten und Blatt der Traubenkirsche (Prunus padus) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae prunus padus lfeld PD3
Blüten der Traubenkirsche (Prunus padus) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae prunus padus lfeld PD4
Blatt der Traubenkirsche (Prunus padus) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Traubenkirsche

Prunus padus

Verbreitung: Europa und nördliches Asien bis Japan, vom Tiefland bis in die montane Stufe.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch. Die Gewöhnlichen Traubenkirsche ist raschwüchsig. Sie kann bis zu 80 Jahre alt werden.

Die Gewöhnliche Traubenkirsche ist eine Charakterpflanze der Au- und Bruchwälder. Sie wächst als sommergrüner, dichter Baum oder seltener als bis zu 10 Meter hoher Strauch. Typisch ist das große Ausschlagvermögen der Wurzeln. Die zwittrigen, weißen Blüten stehen in 10–15 cm langen Trauben. Blütezeit ist von April bis Juni. Aus den Blüten entwickeln sich erbsengroße Steinfrüchte, die zuerst rot, später glänzend schwarz sind. Das Fruchtfleisch ist bitter aber ungiftig. Der Steinkern enthält giftige Blausäureglykoside [1; 2; 6; 7; 11].

Die Traubenkirsche bietet Nistmöglichkiten für einheimische Vögel. Die stark duftenden Blüten werden von Bienen, Käfern und Zweiflüglern besucht, die eine wichtige Nahrungsgrundlage für insektenfressende Vögel darstellen. Die Traubenkirsche ist auch als einer der frühesten Früchte- bzw. Samenlieferanten bei Vögeln wie Amsel, Wacholderdrossel, Hausrotschwanz, Garten- und Mönchsgrasmücke, Grau- und Trauerschnäpper, Sumpfmeise, Elster, Star, Grünfink und Kernbeisser begehrt. Bereits ab Mitte Juli bietet sie Fruchtfleisch oder Kerne ihrer Steinfrüchte.Eine besonders wichtige Nahrungsquelle für Insektenfresser sind im Frühjahr und Herbst die Traubenkirschen-Hafer-Blattläuse (Rhopalosiphum padi) welche die Bäume in großer Zahl befallen. Vor allem Mönchsgrasmücke und Zilpzalp nutzen dieses Nahrungsangebot sehr intensiv [3; 4].

Die Traubenkirsche enthält in Samen und Blättern die cyanogenen Glykoside Amygdalin und Prunasin, welche in Gegenwart von Wasser Blausäure abspalten. Die minimal letale Dosis der Blausäure und Cyanide liegt bei oraler Appilkation für Wiederkäuer im Bereich von 1-10 mg/kg Körpergewicht [2; 11].

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ROSAL rosaceae sorbus aria zrh PD1
Mehlberee (Sorbus aaria) mit Früchten im September, Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus aria steinen PD1
Mehlberee (Sorbus aaria) Blattuntersicht, im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

Mehlbeere

Sorbus aria

Verbreitung: Europa.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 14 m hoch.

Die Mehlbeere wächst als eher kleiner Baum mit aufrechtem, geradem Stamm und gleichmäßiger, spreizwüchsiger und meist flach gewölbter Krone. Die sich erst spät bildende Borke ist grau und längsrissig. Die oberseits dunkelgrün und glänzenden, unterseits dicht filzig behaarten Laubblätter sind oval, vorne kurz zugespitzt, 5-8 cm lang und 4-6 cm breit. Sie haben einen 1-2 cm langen Stiel und meist einen doppelt gezähnten Rand. Das Laub färbt sich im Herbst goldgelb oder gelblichrot. Die fünfzähligen Blüten sind weiß, haben meistens einen Durchmesser von etwa 2 cm und stehen in Dolden. Der Blütenkelch ist auffallend filzig-weiß behaart. Blütezeit ist von Mai-Juni. Ab August reifen die bis 15 mm langen, orangeroten bis scharlachroten Apfelfrüchte. Wie der deutsche Name sagt, ist das Fruchtfleisch mehlig. Es hat keinen besonderen Geschmack, ist aber nach Erhitzen eßbar [1; 6; 7].

Das Holz der Mehlbeere wird kaum genutzt. Die kleinen Apfelfrüchte wurden früher gesammelt, zu Fruchtmus verarbeitet oder als Mehlersatz im Brot verbacken [1].

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ROSAL rosaceae sorbus aucuparia lfeld PD
Trugdolden der Eberesche (Sorbus aucuparia) erhalten Besuch von einer Honigbiene © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus aucuparia wasserburg PD1
Eberesche (Sorbus aucuparia) mit Früchten, Ende August, Wasserburg am Bodensee © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus aucuparia wasserburg PD2
Eberesche (Sorbus aucuparia) mit Früchten, Ende August, Wasserburg am Bodensee © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus aucuparia HD PD1
Früchte der Eberesche (Sorbus aucuparia) , Mitte August im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus aucuparia silz PD1
Eberesche (Sorbus aucuparia) Laub im Juni im Wild- und Wanderpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Eberesche

Sorbus aucuparia

Verbreitung: Europa.

Winterhärtezone 2 (erträgt bis -45ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 20 m hoch.

Die auch Vogelbeerbaum genannte, ein Lebensalter von 80-100 Jahre erreichende Eberesche ist als sommergrüner, mehrstämmiger Strauch oder kleiner Baum hauptsächlich in der montanen-subalpinen Stufe anzutreffen. Ihre Rinde ist glatt und silbrig-grau, bei älteren Bäumen schwärzlich und längsrissig. Die insgesamt ca. 15 x 8 cm großen Laubblätter sind unpaarig gefiedert und haben einen 2-3 cm langen Blattstiel. Die 9-17 Fiederblättchen sind sehr kurz gestielt oder sitzend, länglich-oval, vorne zugespitzt, am Grunde keilförmig, 4-5 cm lang und 1-2 cm breit. Oberseits sind sie mattgrün und anliegend behaart, unterseits dicht graufilzig. Sie duften beim Zerreiben deutlich nach Bittermandeln und bekommen eine prächtige Herbstfärbung von goldgelb bis rotgelb. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten stehen in zahlreichen, ausgebreiteten Schirmrispen. Die 5 weißen Kronblätter sind 4-5 mm lang, die 20 Staubblätter ebenso. Blütezeit ist von Mai bis Juni. Die dreisamigen Apfelfrüchte sind kugelig, 8-10 mm groß, orange- bis korallenrot und von etwas bitterem Geschmack. Sie werden ab August reif [1; 3; 6; 7].

Die Eberesche ist eine wichtige Nahrungspflanze für eine Vielzahl von Tierarten. Ihre Trugdolden locken Bienen, Käfer und Fliegen an. Ihre Scheinfrüchte werden von wenigstens 63 Vogel- und 20 Säugetierarten verzehrt, darunter z.B. Rotfuchs, Dachs, Amsel, Singdrossel, Misteldrossel, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Kleiber, Kerbeißer, Gimpel, Star, Elster und Eichelhäher [5].

Drosseln und Rotkehlchen verzehren die Beeren ganz, die Finkenvögel und das Eichhörnchen dagegen schälen die Samen heraus [3]. Kleinnager, wie Siebenschläfer, Haselmaus, Gelbhals- und Feldmaus sowie Eichelhäher vergraben auch Vogelbeeren als Wintervorrat. Die Blätter dienen den Raupen des seltenen Ebereschen-Bergspanners (Venusia cambrica), des Gelbspanners (Opisthograptis luteolata), der hoch bedrohten Ebereschen-Eule (Trichosea ludifica), des Baum-Weißlings (Aporia crataegi), und weiterer Schmetterlinge sowie diversen Käfern als Nahrung, und auch beim Schalenwild sind ihre Blätter und Äste beliebt [14].

Die Beeren der Eberesche enthalten Parasorbosid, das durch enzymatische Abspaltung von Glukose in Parasorbinsäure umgewandelt wird. Parasorbinsäure kann die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts reizen und zu Erbrechen und Durchfall führen. Dies bedingt allerdings den Verzehr enormer Mengen roher Beeren. Die Eberesche gilt daher nur als schwach giftig [2; 11].

Die Eberesche war 1997 in Deutschland Baum des Jahres.

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ROSACEAE sorbus domestica baum BSL1
Speierling (Sorbus domestica) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSACEAE sorbus domestica laub steinen PD1
Blätter des Speierlings (Sorbus domestica) im Juni im Wild- und Wanderpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSACEAE sorbus domestica herbstlaub BSL1
Herbstlaub des Speierlings (Sorbus domestica) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSACEAE sorbus domestica stamm BSL1
Stamm des Speierlings (Sorbus domestica) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Speierling

Sorbus domestica

Verbreitung: Südeuropa, Nordafrika, Westasien, vom Tiefland bis auf die Kolline Stufe.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 18 m hoch.

Der Speierling wächst als meist kurzstämmiger kleiner Baum mit breit-runder Krone mikt wagrecht abstehenden Ästen. Die Rinde ist birbaumartig kleinschuppige und grau. Die unpaarig gefiederten Laubblätter messen ca. 25 x 10 cm und haben einen 3-5 cm langem Blattstiel. 13-21 einzelnen Fiederblättchen sind 3-5 cm lang und etwa 1-1.5 cm breit, schmal-länglich, zugespitzt, sehr kurz gestielt oder sitzend, vorne scharf gesägt, im unteren Drittel nahezu glattrandig, oberseits dunkelgrün und unbehaart, unterseits wenig anliegend behaart. Sie bekommen eine auffällige gelbe bis rötliche Herbstfärbung. Die fünfzähligen weißen, etwa 1,5 cm breiten Blüten stehen in 6-12-blütigen, kegelförmigen Schirmrispen mit rund 10 cm Durchmesser. Im Gegensatz zur Eberesche(Sorbus aucuparia) bildet der Speierling apfel- oder birnförmige Früchte aus, die bis 4 cm lang werden können und als Wildobst genutzt werden. Die Früchte werden von Säugetieren oder Vögeln gefressen, die Vermehrung und Verbreitung des Baums erfolgt durch die mit dem Kot ausgeschiedenen Samen [1; 3; 6; 7; 9].

Das Holz ist schwer spaltbar, zäh, elastisch, gut zu bearbeiten, zu drechseln und zu polieren. Nach langer Lagerung von etwa 8 Jahren wird es zu Musikinstrumenten, Billardstöcken, Kegelkugeln, Brillengestellen, Kämmen, Gewehrgriffen etc. verarbeitet. Unreife, saure Früchte werden gerne als Zugabe zu Apofelwein verwendet. Dieser wird dadurch herber, klarer, haltbarer und unverwechselbar im Geschmack. Die vollreifen süßen Früchte werden zu Mus, Marmelade und Speierlingsbrand verarbeitet. Früher dienten sie als Hausmittel gegen Durchfall und Erbrechen [9; 15].

Der Speierling war in Deutschland Baum des Jahres 1993.

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ROSAL rosaceae sorbus torminalis steinen PD1
Elsbeere (Sorbus torminalis), Früchte im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus torminalis steinen PD2
Elsbeere (Sorbus torminalis), Laub im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus torminalis steinen PD3
Elsbeere (Sorbus torminalis), Blätter im Juni im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus torminalis steinen PD4
Elsbeere (Sorbus torminalis), Rinde, im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Elsbeere

Sorbus torminalis

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch.

Die Elsbeere wächst als aufrechter, wenigstämmiger Strauch oder als 5-20 m hoher Baum mit spreizwüchsiger Krone. Der Stamm hat eine dunkelbraune und hellgraue, kleinschuppige Borke. Die Laubblätter sind mit ihren dreieckigen, spitzen Lappen ahornähnlich und unterscheiden sich dadurch von den Blättern aller anderen Sorbus-Arten. Ihre Spreite ist 5-12 cm lang, tiefgrün und mit 2.5-5 cm langem 2,5-5 cm langem, gelbgrünem Stiel. Das Herbstlaub färbt sich orangerot bis gelb und purpurn. Die fünfzähligen Blüten sind weiß, haben einen Durchmesser von etwa 1.2 cm und bilden aufrechte, lockere und filzig behaarten Schirmrispen. Blütezeit ist von Mai-Juni. Die eiförmigen, ca. 1-1.5 cm langen Früchte sind bei Vollreife lederbraun mit hellen Pünktchen. [1; 6; 7].

Die Elsbeere ist eine wichtige Raupen-Wirtspflanze für die Pfeileule (Acronicta psi), die Trapezeule (Cosmia trapezina), den Rotbuchen-Gürtelpuppenspanner (Cyclophora linearia) und den Gelbspanner (Opisthograptis luteolata) [14].

Die Apfelfrüchte der Elsbeere wurden früher häufig gesammelt. Sie sind erst bei Überreife essbar, werden dann teigig und schmecken ziemlich sauer. Man verwendet sie heute manchmal noch als Zusatz für Obstweine [1].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Ulmengewächse (Ulmaceae)

ROSAL ULMACEAE ulmus glabra steinen PD1
Bergulme (Ulmus glabra), Laub im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL ULMACEAE ulmus glabra silz PD1
Bergulme (Ulmus glabra), Laub im Juni im Wild- und Wanderpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL ULMACEAE ulmus glabra steinen PD1
Bergulme (Ulmus glabra), Laub im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL ULMACEAE ulmus glabra steinen PD2
Bergulme (Ulmus glabra), Rinde, im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Bergulme

Ulmus glabra

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa vom Tiefland bis auf eine Höhe von ca. 1'400 m in denAlpen.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch.

Die Bergulme ist ein sommergrüner, großer Baum mit unregelmäßiger, weit spreizwüchsiger Krone, der mit 20 Jahren eine Höhe von 10 m erreicht. Der Stamm alter Bäume kann einen Durchmesser bis zu 2 m haben. Seine Rinde ist während vieler Jahre ganz glatt, daher die Artbezeichnung "glabra", und silbergrau, im Alter entwickelt sie ein Netzwerk dunkel graubrauner, breiter Leisten. Die 10-18 x 6-9 cm großen Laubblätter sind umgekehrt eiförmige mit stark asymmetrischer Basis und schlanker, aufgesetzter Spitze, oftmals auch 3-zipfelig. Sie sind kurzgestielt bis fast sitzend, oberseits mattgrün mit Borstenhaaren, unterseits heller, auf den Blattnerven fein weißhaarig. Die Herbstfärbung ist gelb. Die grünlichen, zwittrigen Blüten erscheinen in kleinen Trugdolden von Februar bis April, lange vor der Belaubung. Die Früchte werden vom Wind verbreitet und beginnen auf dem Erdboden sofort zu keimen [1; 6; 7].

Das durch einen Pilz verursachte Ulmensterben hat in den letzten Jahrzehnten die Bestände stark dezimiert, obwohl die Bergulme von der Krankheit nicht so stark betroffen ist wie die Feldulme. Übertragen wird die Krankheit durch die zu den Borkenkäfern gehörenden Ulmensplintkäfer (Scolytus spp.) [1].

Das dauerhafte Holz der Ulmen steht als Bau-, Werk- und Brennholz dem der Eiche nur wenig nach. Der Bast der Rinde läßt sich zu Bindematerial und Seilen verarbeiten und wurden in früheren Zeiten gar ausgekocht und zu Heilzwecken verwendet. Im Altertum galten Ulmen als Sinnbild für Tod und Trauer. Nach der nordisch-germanischen Mythologie soll die Frau, "Embla", von den Göttern aus einem ans Meerufer gespülten Ulmenstamm erschaffen worden sein [1].

Die Bergulme war in Deutschland Baum des Jahres 1992.

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Ulmengewächse (Ulmaceae)

ROSAL ULMACEAE ulmus minor steinen PD1
Feldulme (Ulmus glabra), Laub im Juni im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL ULMACEAE ulmus minor steinen PD2
Bergulme (Ulmus minor), Laub im Juni im Vogelpark Steinen© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL ULMACEAE ulmus minor steinen PD3
Feldulme (Ulmus minor), Rinde, im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Feldulme

Ulmus minor

Verbreitung: Europa, Kanarische Inseln, Kleinasien, Nordafrika.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Die Feldulme ist ein sommergrüner, großer BaumUnterscheidet sich von der Bergulme durch folgende Merkmale: Die Knospen und jungen, rotdrüsigen Zweige sind kahl. Die wechselständigen Blätter sind 2-10 cm lang, die der Kurztriebe länger gestielt, oberseits kahl und glänzend, unterseits kahl oder in den Nervenwinkeln bärtig, gegen die Spitze nie mit gezähnten seitlichen Abschnitten. Sie haben jederseits 8-14 Seitennerven. Die Früchte (Flügelnüsse) sind 1-2 cm lang, der Same befindet sich etwas oberhalb der Fruchtmitte. Blütezeit ist im März-April, Fruchtreife im Mai-Juni [1; 7].

Das 1918 erstmals in den Niederlanden beobachtete, durch einen Pilz verursachte Ulmensterben hat in den letzten Jahrzehnten die Bestände stark dezimiert, wobei die Feldulme stärker betroffen ist als die Bergulme. Übertragen wird die Krankheit durch die zu den Borkenkäfern gehörenden Ulmensplintkäfer (Scolytus spp.) [1; 10].

Die Feldulme kommt in mehreren Unterarten und Varietäten vor. Es sind diverse Synonyme im Umlauf [7].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)

SAPIN sapindaceae acer campestre BSL PD1
Feldahorn (Acer campestre) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer campestre TPBern PD2
Feldahorn (Acer campestre), Blätter, anfangs Juni im Tierpark Dählhölzli, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer campestre baum herbst BSL PD1
Feldahorn (Acer campestre) in Herbstfärbung im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer campestre BSL PD2
Laub eines Feldahorns (Acer campestre) mit beginnender Verfärbung im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer campestre rinde WPFK PD1
Rinde eines Feldahorns (Acer campestre) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Feldahorn

Acer campestre

Verbreitung: Europa und Westasien bis Nordiran, vom Tiefland bis in die montane Stufe, im Alpenraum nur selten oberhalb von 1'000 m.

Winterhärtezone 5-6 (erträgt bis 24 bis -20ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Der Feldahorn wächst meistens als sommergrüner Strauch und nur unter günstigen Bedingungen als Baum. Er kann 150-200 Jahre alt werden und in Einzelfällen einen Stammumfang von über 1 m erreichen Er hat eine grau- bis schwarzbraune, netzrissige Borke. Die oberseits dunkelgrünen und schwach glänzenden, unterseits heller bis graugrünen und leicht behaarten Laubblätter sind gegenständig. Sie bestehen aus einer 5-8 cm langen und bis ca. 10 cm breiten Spreite, die bis zur Mitte durch tiefe Buchten in meist 5 Lappen geteilt ist, von denen die unteren sehr klein sind. Die Lappen snd vorne stumpf abgerundet. Der 2-9 cm lange Blattstiel führt im Sommer Milchsaft. Das Herbstlaub ist kräftig gelb bis goldgelb. Die Pflanze ist einhäusig mit zwittrigen oder eingeschlechtigen 6-8 mm großen, gelbgrünen Scheibenblüten, die gleichzeitig mit den Blättern erscheinen und in einer 10-20-blütigen Rispe stehen. Blüten und Blütenstiele sind dicht behaart, was nur bei dieser Ahornart vorkommt. Die Flügel der Frucht sind fast waagrecht gespreizt. Blütezeit ist der Mai [1; 3; 6; 7; 9].

Im Gegensatz zum Bergahorn ist der Feldahorn nicht giftig. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs sammelten die Menschen junge, Milchsaft führende Blätter, ließen sie in Bottichen vergären und stampften sie ein wie Sauerkraut. Zudem wurde aus den Blättern Tee zubereitet (Sonnentee). Für die Zubereitung von Salat wurden frisch ausgetriebene Blätter gesammelt und fein gehackt. Diesem mischte man die sich gleichzeitig entwickelnden jungen Blüten bei. Der Feldahornsalat schmeckt zu Beginn etwas sauer, im Verlauf des Kauens aber immer süsser [2; 10].

Forstlich war der Feldahorn früher vor allem für die Niederwaldbewirtschaftung zur Brennholzgewinnung wichtig. Das helle, dichte, harte und dauerhafte Holz ist geeignet für Tischler- und Drechslerarbeiten, für den Innenausbau, die Möbelfabrikation und den Bau von Musikinstrumenten. Heute wird er gerne als Zierbaum gepflanzt und ist wertvoll als Vogelschutzgehölz, Windbrecher und Deckungspflanze in der offenen Feldflur [1; 9].

Der Feldahorn war in Deutschland Baum des Jahres 2015.

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SAPINDACEAE acer platanoides TPBern PD2
Blatt des Spitzahorn (Acer pplatanoides) im Juni im Tierpark Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDACEAE acer platanoides steinen PD2
Früchte des Spitzahorns (Acer platanoides), im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDACEAE acer platanoides steinen PD1
Spitzahorn (Acer pplatanoides), Rinde, im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Spitzahorn

Acer platanoides

Verbreitung: Europa, Türkei und Iran vom Tiefland bis zur montanen Stufe.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Der Spitzahorn wächst als meist kurzstämmiger, rundkroniger Baum. Mit 20 Jahren ist er etwa 10 m hoch. Seine schwarzbraune Borke ist längsrissig. Die oberseits glänzend dunkelgrünen, unterseits hellgrünen Blätter sind spitz 5-7-lappig, bogig gezähnt, 10-18 cm breit, und nur auf den Blattnerven schwach behaart. Die Milchsaft führenden Blattstiele sind 3-20 cm lang und an der Basis kugelig verdickt. Das Laub zeigt eine gelborange Herbstfärbung. Anders als bei den anderen heimischen Ahornen erscheinen die gelblich-grünen Blüten vor dem Laubaustrieb. Sie stehen in kurzen, endständigen Rispen. Die Früchte sind paarweise geflügelte Nüsschen, ihre Flügel stehen stumpfwinklig bis waagrecht ab [1; 6]

Der Spitzahorn ist ungiftig [2]. Er kann bis 150 Jahre alt werden und einen Stammdurchmesser bis zu einem Meter erreichen. Es gibt mehrere Kultursorten [1].

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SAPIN sapindaceae acer pseudoplatanus BSL1
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer pseudoplatanus TPBern PD1
Blatt eines Bergahorns (Acer pseudoplatanus), anfangs Juni im Tierpark Dählhölzli, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer pseudoplatanus Belpau PD2
Flügelfrüchte eines Bergahorns (Acer pseudoplatanus), anfangs Juni, Waldreservat "Obere Belpau", Belp BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer pseudoplatanus rinde WPFK PD1
Rinde eines Bergahorns (Acer pseudoplatanus) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bergahorn

Acer pseudoplatanus

Verbreitung: Europa und Westasien von der kollinen bis zur subalpinen Stufe.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Der Bergahorn ist ein großer, sommergrüner, bestandsbildender Waldbaum in Laubmischwäldern, der im Bergland gewöhnlich zusammen mit Nadelhölzern bis zur Baumgrenze aufsteigt. Seine Rinde ist schuppig, braun bis graubraun. Die Laubblätter haben eine in der Größe sehr variable, scharf eingeschnittene, fünflappige Spreite und einen 3-15 cm langen, an der Basis keulig verdickten Stiel. Sie sind oberseits dunkelgrün, unterseits heller und auf den Hauptnerven behaart. Das Herbstlaub ist leuchtend goldgelb, im Bergland auch leuchtend rötlich. Die Pflanze ist einhäusig. Die gelbgrünen, zwittrigen oder eingeschlechtigen Blüten erscheinen mit oder nach den Blättern in traubenartigen, hängenden Rispen. Blütezeit ist April bis Mai. Die rechtwinkligen Flügelfrüchte werden im September reif [1; 3; 6; 7; 9]

Samen und Keimlinge sowie die ersten Folgeblätter des Bergahorns enthalten in hoher Konzentration das hochtoxische Nervengift Hypoglycin A. Diese Aminosäure hemmt lebensnotwendige Enzyme im Organismus von Huftieren und das Gift aus dem Samen wird zu einem potenten Fettstoffwechselgift metabolisiert, das in vielen Fällen zum Tode führen kann, so z.B. bei Davidshirschen im Zoo Dresden. Erschwerend können als Folge eines Befalls mit Ahorn-Runzelschorf (Rhytisma acerinum) Mykotoxine hinzukommen [2; 12].

Der Bergahorne ist eine wichtige Futterpflanzen für die Raupen der Ahorn-Rindeneule (Noctuidae: Acronicta aceris) [14].

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SAPIN sapindaceae Aesculus hippocastanum PD
Blühende Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES sapindaceae aesculus hippocastanum bluete salem PD1
Blühenstand der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) im Affenberg Salem-Mendlishausen© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae aesculus hippocastanum sommerlaub perleberg PD1
Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), Laub im Juni, Tierpark Perleberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae aesculus hippocastanum wasserburg PD1
Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) im August mit Samenkapseln, Wasserburg am Bodensee © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae aesculus hippocastanum herbstlaub BSL PD1
Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) im November mit sich verfärbendem Laub im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae aesculus hippocastanum stamm BSL PD1
Stamm einer Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae aesculus hippocastanum bluete DO PD1
Blühende Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) auf der Südamerika-Anlage des Zoo Dortmund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Rosskastanie

Aesculus hippocastanum

Verbreitung: Ursprünglich im Balkanraum, 1576 nach Wien und 1616 nach England eingeführt und seitdem in ganz Europa eingebürgert.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 36 m hoch.

Die Rosskastanie ist ein sommergrüner, großer Baum mit riesiger, hochgewölbter Krone. Seine Rinde ist graubraun, grobrissig und schuppig. Die handförmig gefiederten Laubblätter entstehen aus sehr großen, dunkelbraun-rötlichen und sehr klebrigen Winterknospen. Der Blattstiel ist 10-20 cm lang, am Grunde keulig verdickt. Die 5-7 Fiedern sind bis 25 cm lang und 10 cm breit, die mittleren erheblich größer als die randständigen, vorne mit schlanker, aufgesetzter Spitze. Sie sind kahl, oberseits sind sie stumpf dunkelgrün, unterseits etwas heller. Das Herbstlaub ist goldgelb bis braungelb. Die Rosskastanie ist einhäusig mit zwittrigen oder männlichen Blüten. Diese sind fünfzählige und haben rundliche, lang genagelte, weiße Kronblätter, die in der Mitte ein hellgelbes, später orangerotes und tiefrotes Farbmal tragen. Die 5-9 Staubblätter überragen die Krone. Die Blüten stehen zahlreich in aufrechten, rispenartigen, bis 30 cm hohen Blütenständen von pyramidalem Umriß. Blütezeit ist von April bis Mai. Der Fruchtknoten entwickelt sich bis September zu einer 5-7 cm großen, kugeligen, grüne Stachelkapsel mit 1-2 rundlich-abgeflachten, glänzend rötlich-braunen Samen (Kastanien) [1; 6; 7; 9].

Rosskastanien werden oft im Garten der Zoogaststätte angepflanzt. Die Blüten sind eine gute Bienenweide. Die Kastanien werden können zur Winterfütterung von Wildschweinen und Hirschartigen verwendet werden, obwohl sie im Prinzip giftig sind.Rosskastanien mit Schalen enthalten an verdaulichen Nährstoffen 3.4 Prozent Eiweiß, 1.3 Prozent Fett und 38.1 Prozent Kohlehydrate. Ebenfalls verfüttert werden Blätter, im Zoo Mülhausen z. B. an Papageienvögel und Wallabies.

Die Roßkastanie gilt - zumindest für manche Tierarten (z.B. Equiden, Hunde) - als stark giftig. Ihre Samen enthalten zwischen 3% und 8% eines Gemischs von etwa 30 verschiedenen Glykosiden, das als Aescin bezeichnet wird. In den unreifen Früchten ist der Saponingehalt noch etwas höher. Auch die grünen Fruchtschalen enthalten Aescin. In den Laubblättern findet sich ein Gehalt bis 0.038% und in den Blütenblättern bis 0.12%. Ferner sind Hydroxycumarine und deren Glykoside Aesculin, Aesculetin, Fraxin, Fraxetin, Scopolin und Scopoletin sowie Flavonolglykoside vorhanden. Bei letzteren liegt der Gehalt in den Kastanien bei 0.2-0.3% und ist in Rinde und Blättern tiefer.

Große Mengen β-Aescin bewirken Hämolyse und Hypoxie lebenswichtiger Gewebe, sie führen zu ZNS-Symptomen, Hepato- und Nephropathien oder zum Tod durch Urämie oder Atemlähmung. Allerdings wird β-Aescin bei intakter Schleimhaut peroral nur geringgradig aufgenommen. [2; 11]

Die Rosskastanie ist eine der Futterpflanzen für die Raupen der Ahorn-Rindeneule (Noctuidae: Acronicta aceris) [14].

Die Rotblühende Rosskastanie (Aesculus X carnea) ist ein in Mitteleuropa häufig in Parks gepflanzter Hybride zwischen der Gewöhnlichen Rosskastanie und der nordamerikanischen Roten Rosskastanie (Aesculus pavia), von dem es mehrere Kultursorten gibt.

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Nachfolgend eine Auswahl einheimischer Bäume nach Größe:

Kleine Laubbäume (Wuchsklasse 3):

  • Stechpalme (Aquifoliaceae: Ilex aquifolium)
  • Kornelkirsche (Cornaceae: Cornus mas)
  • Feld-Ahorn (Fagaceae: Acer campestre)
  • Faulbaum (Rhamnaceae: Rhamnus frangula)
  • Quitte (Rosaceae: Cydonia oblonga)
  • Holzapfel (Rosaceae: Malus sylvestris)
  • Mispel (Rosaceae: Mespilus germanica)
  • Traubenkirsche (Rosaceae: Prunus padus)
  • Wildbirne (Rosaceae: Pyrus pyraster)
  • Mehlbeerbaum (Rosaceae: Sorbus aria) - Vorsicht: Feuerbrand-Risiko
  • Eberesche, Vogelbeere (Rosaceae: Sorbus aucuparia)
  • Elsbeere (Rosaceae: Sorbus torminalis)
  • Sal-Weide (Salicaceae: Salix caprea)
  • Grau-Weide (Salicaceae: Salix cinerea)
  • Bruch-Weide (Salicaceae: Salix fragilis)
  • Lorbeer-Weide (Salicaceae: Salix pentandra)
  • Korb-Weide (Salicaceae: Salix viminalis)
  • Feld-Ulme (Ulmaceae: Ulmus minor)

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m, Wuchklasse 2):

  • Schwarz-Erle (Betulaceae:Alnus glutinosa)
  • Weiß-Erle (Betulaceae: Alnus incana)
  • Moor-Birke (Betulaceae: Betula pubescens)
  • Hängebirke (Betulaceae: Betula pendula)
  • Hage- oder Hainbuche (Betulaceae: Carpinus betulus)
  • Südlicher Zürgelbaum (Cannabaceae: Celtis australis) - ursprünglich mediterran, nur in klimatisch günstigen Gebieten
  • Esskastanie (Fagaceae: Castanea sativa) - ursprünglich mediterran, nur in klimatisch günstigen Gebieten
  • Echre Walnuss (Juglandaceae: Juglans regia - auch 1)
  • Vogelkirsche (Rosaceae: Prunus avium)
  • Speierling (Rosaceae: Sorbus domestica) - ursprünglich submediterran, nur in klimatisch günstigen Gebieten
  • Elsbeere (Rosaceae: Sorbus torminali) - auch 1)
  • Espe (Salicaceae: Populus tremula)
  • Silber-Weide (Salicaceae: Salix alba)

Große Laubbäume (über 20 m, Wuchsklasse 1):

  • Spitz-Ahorn (Aceraceae: Acer platanoides)
  • Berg-Ahorn (Aceraceae: Acer pseudoplatanus)
  • Rot-Buche (Fagaceae: Fagus sylvatica)
  • Trauben-Eiche (Fagaceae: Quercus petraea)
  • Stiel-Eiche (Fagaceae: Quercus robur)
  • Echte Walnuss (Juglandaceae: Juglans regia - auch 2)
  • Esche (Oleaceae: Fraxinus excelsior)
  • Elsbeere (Rosaceae: Sorbus torminalis - auch 2)
  • Silber-Pappel (Salicaceae: Populus alba)
  • Schwarz-Pappel (Salicaceae: Populus nigra)
  • Rosskastanie (Sapindaceae: Aesculus hippocastanum)
  • Winter-Linde (Tiliaceae:Tilia cordata)
  • Sommer-Linde (Tiliaceae: Tilia platyphyllos)
  • Berg-Ulme (Ulmaceae: Ulmus glabra) Vorsicht: empfänglich für das durch einen Pilz verursachte Ulmensterben
  • Feldulme (Ulmaceae: Ulmus minor) Vorsicht: empfänglich für das durch einen Pilz verursachte Ulmensterben, es gibt aber resistente Sorten

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. CLINI TOX
  3. GEHÖLZE - WSL
  4. GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. N. (2004)
  5. HORCH, P., MICHLER-KEISER, S. & REY, L. (2020)
  6. JOHNSON, H. (1974)
  7. MITCHELL, A. (1975)
  8. RIETSCHEL, W. (2004)
  9. SCHNEIDER, H. & ZULAUF, R. (2016)
  10. WALDWISSEN
  11. WWW.GIFTPFLANZEN.COMPENDIUM
  12. BUNERT, C., LANGER, S., VOTION, D. M., BOERNER, F. MÜLLER, A., TERNES, K. & LIESEGANG A. (2019)
  13. KLEINTIERGALERIE
  14. PYRGUS.DE
  15. WILD- UND WANDERPARK SILZ - BESCHILDERUNG
  16. BLÜHENDES ÖSTERREICH

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Freigegeben in Laubbäume im Park
Donnerstag, 14 Juni 2018 06:00

Hecken im Park

 

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Hecke als Hintergrund der Anlage für Breitmaulnashörner im Zoo Amnéville © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Hecke als Hintergrund der Anlage für Flusspferde im Zoo Le Pal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bei der gärtnerischen Gestaltung eines Zoos wird in der Regel eine vielseitige, halboffene Parklandschaft mit Einzelbäumen, Baumgruppen, Hecken, Gras- und Wasserflächen angestrebt [3]. Sträucher sind in diesem Zusammenhang namentlich als Bestandteile von Hecken wichtig.

Hecken sind, z.B. als Sichtblenden zwischen oder als Hintergrund von Gehegen sowie zur Auflockerung langer Gehegefronten, in so gut wie jedem Zoo vorhanden. Wo nicht eine besondere botanische Aussage in Zusammenhang mit den gehaltenen Tieren beabsichtigt ist, wie z.B. die Pflanzung von Rhododendren in oder bei  Pandagehegen, bietet es sich an, vorzugsweise einheimische Gehölze zu verwenden. Denn nur diese gewähren eine volle Vernetzung mit Bodenlebewesen, Pilzen, Begleitpflanzen und daraus resultierende Lebensraumangebote für die heimische Tierwelt [4].

Zu beachten ist allerdings, dass viele einheimische Sträucher ganz oder in Teilen mindergiftig oder giftig sind und deshalb nicht in Reichweite gehaltener Tiere gepflanzt werden sollten [1; 2].

Andererseits sind die Früchte vieler einheimischer Sträucher essbar und werden als Nahrungsmittel verwendet oder als Heilmittel in der traditionellen Volksmedizin eingesetzt, was im Rahmen des Zooschuluterrichts ausgewertet werden kann.

Nachfolgend eine Auswahl geeigneter einheimischer Sträucher und Bäume:

Kleine Sträucher:

  • Schwarze Heckenkirsche (Caprifoliaceae: Lonicera nigra) - Vorsicht: leicht giftig
  • Alpen-Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes alpinum)
  • Schwarze Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes nigrum)
  • Felsen-Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes petraeum)
  • Rote Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes rubrum)
  • Stachelbeere (Grossulariaceae: Ribes uva-crispa)
  • Gewöhnliche Felsenbirne (Rosaceae: Amelanchier ovalis) Vorsicht: empfänglich für Mehltau
  • Gewöhnliche Steinmispel (Rosaceae: Cotoneaster integerrimus)
  • Filzige Steinmispel (Rosaceae: Cotoneaster tomentosus)
  • Feldrose (Rosaceae: Rosa arvensis)
  • Essig-Rose (Rosaceae: Rosa gallica)
  • Zimtrose (Rosaceae: Rosa majalis)
  • Besenginster (Fabaceae: Cytisus scoparius) Vorsicht: giftig
  • Englischer Ginster (Fabaceae: Genista anglica) Vorsicht: giftig
  • Ginster (Fabaceae: Genista germanica) Vorsicht: giftig
  • Seidelbast (Thymelaceae: Daphne mezereum) Vorsicht: giftig

Sträucher:

  • Grünerle (Betulaceae: Alnus viridis)
  • Hasel und Lambertshasel (Betulaceae: Corylus avellana, Corylus maxima)
  • Gewöhnliche Berberitze (Berberidaceae: Berberis vulgaris) - Vorsicht: Giftig außer Beeren
  • Gewöhnlicher Buchsbaum (Buxaceae: Buxus sempervirens) - Vorsicht: für manche Tierarten stark giftig, nur außer Reichweite von Equiden und anderen Pflanzenfressern oder von Psittaziden
  • Alpen-Heckenkirsche, Rote Doppelbeere (Caprifoliaceae: Lonicera alpigena) - Vorsicht: Früchte giftig
  • Schwarze Heckenkirsche (Caprifoliaceae: Lonicera nigra)
  • Rote Heckenkirsche, Rotes Geißblatt (Caprifoliaceae: Lonicera xylosteum) - Vorsicht: Giftig
  • Wolliger Schneeball (Caprifoliaceae: Viburnum lantana)
  • Gewöhnlicher Schneeball (Caprifoliaceae: Viburnum opulus)
  • Schwarzer Holunder (Caprifoliaceae: Sambucus nigra)
  • Roter Holunder (Caprifoliaceae: Sambucus racemosa)
  • Rote Heckenkirsche (Caprifoliaceae: Lonicera xylosteum)
  • Pfaffenhütchen, Spindelstrauch (Celastraceae: Euonymus europaeus) - Vorsicht: giftig
  • Breitblättriger Spindelstrauch (Celastraceae: Euonymus latifolius) - Vorsicht: giftig
  • Kornelkirsche (Cornaceae: Cornus mas) - schwach giftig
  • Roter Hartriegel (Cornaceae: Cornus sanguinea)
  • Sanddorn (Elaeagnaceae: Hippophaë rhamnoides)
  • Gewöhnlicher Liguster (Oleaceae: Ligustrum vulgare) - Vorsicht: Beeren für Menschen giftig
  • Faulbaum (Rhamnaceae: Frangula alnus) - Vorsicht: giftig
  • Kreuzdorn (Rhamnaceae: Rhamnus cathartica) - Vorsicht: giftig
  • Eingriffeliger Weißdorn (Rosaceae: Crataegus monogyna) - Vorsicht: Feuerbrand-Risiko
  • Zweigriffliger Weißdorn (Rosaceae: Crataegus laevigata) - Vorsicht: Feuerbrand-Risiko
  • Schwarz- oder Schlehdorn (Rosaceae: Prunus spinosa)
  • Ackerrose (Rosaceae: Rosa agrestis)
  • Hundsrose (Rosaceae: Rosa canina)
  • Rotblättrige Rose (Rosaceae: Rosa glauca)
  • Bibernellrose (Rosaceae: Rosa pimpinellifolia)
  • Weinrose (Rosaceae: Rosa rubiginosa)
  • Filzrose (Rosaceae: Rosa tomentosa)
  • Apfelrose (Rosaceae: Rosa villosa)
  • Zwerg-Mehlbeere Rosaceae: Sorbus chamaemespilus)
  • Purpurweide (Salicaceae: Salix purpurea)
  • Pimpernuss (Staphyleaceae: Staphylea pinnata)

Literatur und Internetquellen:

  1. JOHANN, C. (2005) 
  2. RIETSCHEL, W. (2004)
  3. SALZERT, W. (2010)
  4. STEIGER, P. & GLAUSER, C. (2016)

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Freigegeben in Heckenpflanzen
Donnerstag, 14 Juni 2018 07:19

Faunenreich

Als Faunenreiche bezeichnet man Erdregionen mit gemeinsamen Merkmalen von Faunenelementen, die sich tiergeographisch von anderen Regionen abgrenzen lassen. Man unterscheidet terrestrische und marine Faunenreiche.

Einen ersten Versuch, die Erde zoogeografisch zu ordnen, machte Philip L. SCLATER (1823-1913) anhand der Vogelwelt.

Die zoogeografische Einteilung der Erde für Landwirbeltiere aller Klassen in fünf terrestrische Faunenreiche, die weiter in Faunenprovinzen oder zoogeografische Regionen unterteilt werden, geht auf das Werk The Geographical Distribution of Animals; With A Study of the Relations of Living and Extinct Faunas as Elucidating the Past Changes of the Earth's Surface (Macmillan & Co, London 1876 - 2 Bände) des englischen Naturforschers Alfred Russel WALLACE (1829-1913)  zurück, wobei die von ihm geschaffene Einteilung, von kleineren Grenzverschiebungen abgesehen, heute noch besteht:

  • Paläotropis
    • Orientalis (Südasien)
    • Afrotropis (Afrika südlich der Sahara, mit Madagaskar als Teilregion)
  • Holarktis
    • Paläarktis bzw. Palaearktis (Eurasien, ohne Süd- und Südostasien, mit Nordafrika)
    • Nearktis (Nordamerika)
  • Neotropis (Süd- und Mittelamerika)
  • Australis (Australien und Ozeanien)
  • Archinotis oder archinotische Region (Antarktis)

 Wallacekarte

Viele moderne Zoos zeigen ihre Tiere in einem zoogeografischen Kontext, wobei sie entweder der Einteilung in Faunenreiche folgen oder, vereinfachend, eine Präsentation nach Kontinenten vornehmen, also z.B. Tiere der östlichen Paläarktis und der Orientalis in einem Gartenteil "Asien" versammeln.

Literatur und Internetquellen:
WALLACE, A. R. (1876) Die Geographische Verbreitung Der Thiere: Nebst einer Studie über die Verwandtschaften der lebenden und ausgestobenen Faunen in ihrer Beziehung zu den früheren Veränderungen der Erdoberfläche. 2 Bände. Verlag R. v. Zahn, Dresden

Spektrum Lexikon der Geografie

Freigegeben in F
Dienstag, 12 Januar 2016 09:01

Wildvögel im Zoo Krefeld

Wildvögel im Zoo Krefeld

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Haussperling (Passer domesticus) im Krefelder Zoo © Hella Hallmann / Zoo Krefeld (Pressefoto)

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Teilansicht der Graureiherkolonie (Ardea cinerea) im Krefelder Zoo. Bild: Facebookseite Zoo Krefeld

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Graureiher (Ardea cinerea) im Krefelder Zoo. Bild: Facebookseite Zoo Krefeld

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Wildlebende Graureiher (Ardea cinerea) im Pelikangehege des Krefelder Zoo © Zoo Krefeld

Im Rahmen einer Bachelorarbeit wurde im Jahr 2013 eine Erhebung über die im 14 ha großen, innerstädtischen Zoo Krefeld vorkommenden Wildvögel gemacht.

Der Haussperling war mit Abstand der häufigste Vogel im Zoo und brütete in etwa 17 großen Kolonien unter Dachüberständen, in dichten Hainbuchenhecken sowie Efeu bewachsenen Hausfassaden an verschiedenen Orten, besonders häufig am Großtierhaus oder in der Nähe des Forscherhauses.

Eine große Kolonie der Graureiher befindet sich ebenfalls im Zoo und wird jährlich von der Ornithologischen Gruppe Krefeld (KROG) erfasst. Die Kolonie existiert seit 1999. Sie ist die größte Brutkolonie am ganzen Niederrhein, nimmt laufend zu und und umfasst nach einem Hoch in 2017 mit etwa 90 Brutpaaren gegenwärtig (2023) 64 Brutpaare. Der temporäre Rückgang ist dadurch bedingt, dass aufgrund der Buchenkomplexerkrankung rund 100 Buchen gefällt werden mussten, darunter auch Nistbäume der Graureiher. Die Reiher sind aber näher zusammengerückt und haben sich zu einem Problem ausgewachsen, weil sie den Kalifornischen Seelöwen und den Fischottern das Futter stehlen und fischfressende Vögel, namentlich die Pelikane und Humboldtpinguine bei der Aufnahme stark bedrängen. Durch die Eröffnung der Voliere "Pinguin Pool" im Jahr 2015 und der "Pelikan Lagune" in 2021 haben sich die Probleme bei den fischfressenden Vögel mittlerweile eingestellt.

Von den 36 festgestellten Vogelarten brüten 21 Arten nachgewiesenermaßen oder mit großer Wahrscheinlichkeit im Zoo. Darunter befinden sich häufige Arten wie Blau- und Kohlmeise, Kleiber, Zaunkönig, Rotkehlchen und Zilpzalp, aber auch lokal seltenere Vögel wie das Teichhuhn und der Star. Für diesen sind allerdings mit der Fällung vieler Buchen zahlreiche Nistmöglichkeiten verschwunden.
Damit konnte mit dieser Arbeit nicht nur eine große Fülle an Vogelarten nachgewiesen, sondern dem Zoo Krefeld auch eine wichtige ökologische Rolle zugesprochen werden.

Literatur:

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PD - 12.01.2026 -355 ; reaktiviert 05.07.2023

Freigegeben in Lebensraum Zoo
Samstag, 09 Januar 2016 13:07

IUDZG & IUCN/SSC-CBSG (1993)

World Zoo Conservation Strategy - The Role of the Zoos and Aquaria of the World in Global Conservation.

Editorial Board: Prof. Roger J. Wheater, Chairman,
Edinburgh; Mr. Peter Karsten, President of IUDZG, Calgary;
Prof. Dr. Ulysses Seal, Chairman of CBSG (IUCN/SSC), Minneapolis

Vorwort von HRH The Duke of Edinburgh

Einleitung:

Why a World Zoo Conservation Strategy?

More than a decade after publication of the World Conservation Strategy by IUCN—The World Conservation Union, the importance of nature conservation and sustainable development is even more critical. The continued existence of humankind and other biological species is dependent on prompt decisions and actions that will enable the long-term coexistence of people and nature. This can only be achieved through the awareness of all nations, including all strata of their societies, their governments, other institutions and organizations. This also includes zoos and aquaria found in nearly every country of the world. Individually, many of these institutions have already demonstrated that they have an enormous potential for action in conservation. Until now, however, the magnitude of the collective potential of the global zoo and aquarium community has never realistically been expressed. The purpose of the World Zoo Conservation Strategy is to clarify the role of this community in global conservation.

Aim and Objectives

The aim of the World Zoo Conservation Strategy is to help conserve Earth’s fast-disappearing wildlife and biodiversity. Its main objectives are:

  1. To identify the areas in which zoos and aquaria can make a contribution and determine how zoos can support and consolidate the processes leading to nature conservation and sustainable use of natural resources.
  2. To develop understanding and support for the conservation potential of zoos and aquaria, from national, supranational, and global authorities, as well as other social and political bodies and organizations.
  3. To convince local zoo and aquarium authorities and conservation agencies that presently the greatest purpose to be served by the existence of these institutions is the contribution they can make to conservation, both directly and indirectly.
  4. To assist zoos and aquaria in the formulation of policies wherein priorities relating to conservation are incorporated.
  5. To indicate how contributions by the individual zoo and aquarium can be augmented by extending and intensifying of contacts in the global zoo and aquarium network and other conservation networks.

For Whom?

The World Zoo Conservation Strategy is primarily written for:

  1. National and international policy and decision makers and local government authorities, who can exercise some degree of influence in implementing policies that will, directly or indirectly, further the contribution of zoos and aquaria to conservation. It is important that all of these policy makers and authorities have a clear understanding of the potential contributions that these institutions have to offer in regard to nature conservation.
  2. Governing bodies, councils, and benefactors of zoos and aquaria, who can directly influence and support the policy course of the individual institutions. It is important that these are convinced that the very right of existence of a zoo or aquarium is in fact dependent on what contribution it makes to conservation. They can thus stimulate and support a zoo or aquarium in carrying out conservation tasks, and use their own influence to heighten the institution’s standing and effectiveness.
  3. Zoo and aquarium professionals, including directors, curators, educators, and animal keepers, public relations officers, and all others who are affected by policies on a daily basis through their employment. The Strategy provides them with an insight as to the conditions under which zoos and aquariums can satisfactorily carry out the conservation goals. This document should also help professionals convince those on whom their institution is dependent that the conservation way is the right way.
  4. Other conservation organizations, particularly governmental agencies responsible for conservation in the wild. They will find a cooperative ally in the zoo and aquarium community.

By Whom?

The drafting of the World Zoo Conservation Strategy began as a collective initiative by IUDZG—The World Zoo Organization. and the Captive Breeding Specialist Group (CBSG) of IUCN’s Species Survival Commission. In addition to these organizations, a large number of national and regional zoo and aquarium organizations from all parts of the world, representing the vast majority of the world’s community of responsible zoos and aquaria, were involved in the completion of this Strategy.

IUDZG

09.01.2015 -289

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Donnerstag, 14 Juni 2018 06:46

CHAZEL, L. & CHAZEL, M. (2013)

Camargue: un écosystème entre terre et eau.

Guide pratique. 187 Seiten, zahlreiche Farbfotos. Éditions Quae.
ISBN 978-2-7592-1984-1; ISSN 1952-2770

La Camargue est le nom désormais célèbre d'une zone du littoral méditerranéen formée par les alluvions du Rhône. Ainsi défini, c'est une île alluviale enserrée entre les deux bras du fleuve. Mais limiter ainsi la Camargue est peu conforme à la réalité biologique et écologique. Le fleuve a en effet déposé des alluvions en grande quantité à l'est (Vigueirat, Plan du Bourg) et à l'ouest (Petite Camargue). La raison majeure de cet ouvrage est de restituer autant que faire se peut la biodiversité camarguaise dans son intégralité. Car si le delta est habité depuis longtemps, s'il a passionné (et continue de le faire) des générations de naturalistes, il n'a pas suscité une littérature à l'aune de sa célébrité. Les ouvrages généraux concernant l'histoire naturelle de la Camargue sont fort peu nombreux, comme si tout un chacun, obnubilé par ses propres curiosités, avait oublié qu'elles s’inscrivaient dans un ensemble naturel remarquablement riche. Que l'on nous comprenne bien : il n'est pas difficile d'atteindre les mille publications concernant la zone concernée, mais la littérature strictement naturaliste demeure relativement rare, souvent spécialisée et toujours dispersée. Songez qu'il faut attendre le début du XXIe siècle pour voir paraître un ouvrage sérieux sur les mammifères camarguais, et que rien ou presque n'existe concernant spécifiquement l'herpétologie, l'entomologie, la botanique ou la biocénotique. Le paradoxe, encore un, est que la région est peut-être une des plus étudiée de France et d'Europe. Pour autant demeure-t-on dans la peine lorsque nous cherchons un ouvrage qui décline les grands traits de la biologie de ces terres de l’extrême.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:32

SALATHÉ, T. (1995)

Unsterbliche Camargue – Auf Entdeckungsfahrten im Gebiet der Rhonemündung.

ORNIS 2/95: 32-35.

Die Camargue ist seit Jahrzehnten ein „Pilgerort“ für Vogelfreunde. Der Vogelreichtum dieser berühmten Gegen in Südfrankreich ergibt sich aus dem Umstand, dass auf engem Raum vier verschiedene Landschaftstypen anzutreffen sind: das Rhonedelta, die Kieselsteppe der Crau, die Kalkhügel der Alpilles und die traditionellen Kulturlandschaften der Provence. Eine Anleitung zum Entdecken.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx