Sonntag, 06 Januar 2013 08:55

HEDIGER, H. (1948)

Der zoologische Garten als Asyl und Forschungsstätte.

Gute Schriften, Basel. 80 Seiten.

Es gibt immer noch Leute, die glauben, dass die Tiere in einem zoologischen Garten ein ganz ähnliches Dasein führen, wie früher menschliche Strafgefangene in mittelalterlichen Kerkern. Sie meinen, dass die Tiere verbittert und verzweifelt nur auf die nächste Gelegenheit warten, um auszubrechen und sich an den Menschen zu rächen, denen sie das Leben hinter Gittern verdanken ....

Wer Tiere im zoologischen Garten für verbitterte Gefangene hält, ist auf biologischem Gebiet gleich naiv, wie wer auf technischem Gebiet glaubt, im Grammophon sei ein kleiner Mensch eingesperrt, der dort singe, spreche und musiziere ...

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Donnerstag, 14 Juni 2018 17:04

GRZIMEK, B. (1954)

Kein Platz für wilde Tiere: Eine Kongo-Expedition.

302 Seiten mit zahlreichen Abbildungen auf Tafeln.
Kindler Verlag, München.

Buch zum gleichnamigen Film:

Als 1956 der Dokumentarfilm „Kein Platz für wilde Tiere“ auf den internationalen Filmfestspielen von Berlin uraufgeführt wurde, rechnete niemand mit einem Erfolg. Weder die Macher selbst, noch die sogenannten Filmexperten dieser Zeit. Um so größer war die Überraschung, dass der Film nicht nur eine, sondern gleich zwei Auszeichnungen gewann.

In den 1950er Jahren kannten die Dokumentarfilme über Afrika nur ein Erfolgsrezept: Raubtiere sollten Beute reißen und angreifende Bestien mussten erschossen werden. Eine Dokumentation, die sich eindringlich für die Rettung der Naturschutzgebiete einsetzt - so etwas gab es noch nicht. Doch genau diese Botschaft verbreiteten Michael und Bernhard Grzimek mit ihrem Film.

Weil die Grzimeks keine Geldgeber für ihre Filmidee fanden, finanzierten sie die Produktion über einen Kredit. Ein Misserfolg hätte die Familie Grzimek finanziell ruiniert, doch das hielt weder Bernhard noch Michael davon ab, ihre Mission in die Tat umzusetzen.

Der Hauptdrehort des Films ist heute bekannt als das Rückzugsgebiet der letzten Berggorillas: der Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo, der früher Albert-Nationalpark hieß.

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Samstag, 15 Dezember 2012 10:11

DOLLINGER, P. (Hrsg., 2005)

Die Bedeutung der Zoos für den Naturschutz

Verh.-Ber. 2. Rigi-Symposium. Goldau-Rigi, 17. – 19.02.2005. WAZA, Bern

Editorial:

Das erste, im Jahr 2003 durchgeführte Rigi-Symposium war dem Thema „Die Bedeutung von Fortpflanzung und Aufzucht von Zootieren“ gewidmet. Dabei ging es vorab um Aspekte des Tierschutzes und der Ethik. Die geltende Praxis wurde hinterfragt, begründet, letztlich bestätigt und als Richtschnur auch für die Zukunft festgeschrieben.

Auch das zweite Rigi-Symposium hat einen zukunftsgerichteten und praxisorientierten Ansatz, wobei es diesmal um die Rolle geht, welche die Zoos inskünftig im Naturschutz spielen werden. Ausgangspunkt der Überlegungen war die neue Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie, die im Oktober 2004 vom Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) angenommen worden war. Die neue Strategie ersetzt jene aus dem Jahr 1993. Sie soll für die nächsten Jahre die Grundlage für das Naturschutz-Engagement der Zoos und Aquarien der Welt bilden.

Um festzulegen, wie die Zoos der deutschsprachigen Alpenregion die Strategie umsetzen sollen, wurde in bewährter Weise vom Ist-Zustand ausgegangen. Dazu dienten ein historischer Abriss (H. Pechlaner) und zwei Fallstudien über In-situ-Projekte (H.P. Müller, C. Walzer).

In einem nächsten Schritt wurden Absichten und Erwartungshaltungen diskutiert: Was wollen die Zoos in Zukunft tun (A. Rübel) und was erwarten Partnerorganisationen und Behörden von ihnen (U. Tester, K. Kirchberger, C. Martin)?

Daran schlossen sich Fragen des „Was“ und „Wie“ sowie der Kommunikation an: Wo sollen die Prioritäten liegen (C. Schmidt)? Was ist in Zusammenhang mit Wiederansiedlungen (U. und C. Breitenmoser), was hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Projekten (W. Scherzinger) zu beachten? Welche ethischen Aspekte spielen eine Rolle (U. Luy)? Wie kommunizieren Zoos Naturschutzthemen (R. Dieckmann, R. Graf)? Wie wird ihr Auftritt von Medienschaffenden beurteilt und von der Öffent-lichkeit wahrgenommen (A. Moser, U. Zimmermann)? Und wie sieht ein Behördenvertreter das Aufwand-Nutzen-Verhältnis (T. Althaus)?

Eine weitere Gruppe von Vorträgen befasste sich mit Fragen der Partnerschaft: Wie können die verschiedenen Ebenen der Zoo-Organisation, vom Weltverband bis hin zu der einzelnen Institution zum Tragen kommen (P. Dollinger)? Was kann von einem Zoo eigenständig realisiert werden und welche Möglichkeiten bestehen für Partnerschaften innerhalb der Zoowelt (R. Wirth)? Wie kann mit internationalen Übereinkommen (U. Müller-Helmbrecht) und wissenschaftlichen Einrichtungen (H. Hofer) kooperiert werden? Schliesslich war auch Geld ein Thema: Wie soll die Naturschutzarbeit finanziert werden und welche Chancen haben Zoos im Spendermarkt (H. Wiesner, R. Schenker)?

Danach wurde im Rahmen von vier Arbeitsgruppen konkret diskutiert, welche praktischen Massnahmen die teilnehmenden Zoos ergreifen wollen, um die Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie umzusetzen, wie sie mit potentiellen Partnern umgehen wollen, was sie tun werden, um ihre Natur-schutzarbeit zu finanzieren, und wie sie in Zukunft über ihre Naturschutztätigkeit informieren wollen.

Dabei herausgekommen ist ein von allen Teilnehmern akzeptierter Plan mit 15 Punkten hinsichtlich praktischer Massnahmen, Partnerschaften, Finanzen und Kommunikation, welche die Zoos jeder für sich oder gemeinschaftlich angehen wollen.

Editorial (English)

The first Rigi Symposium held in 2003 was dedicated to the “Ramifications of the Reproductive Management of Animals in Zoos“. Aspects of animal welfare and ethics were deliberated  Current  practice was reviewed, reassessed and finally endorsed   as the yardstick for the future.

The 2nd Rigi Symposium demonstrates a forward-looking and practical approach too. However, this time it focuses on the role zoos will play in the future with regard to conservation. This discourse was based on the new World Zoo and Aquarium Conservation Strategy, which were  adopted by the World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) in October 2004. It replaces the previous edition of 1993. All future conservation activities of zoos and aquariums globally, should be based on the new strategy.

In order to decide on how German-speaking zoos of the Alpine region should implement the new strategy, the symposium started off with the tried and tested  approach of evaluating  the current state of affairs in the industry. For this reason, an his-torical survey (H. Pechlaner) and case studies of in situ projects (H.P. Müller, C. Walzer) were presented.

The next step was to discuss intentions and expectations: What do zoos wish to achieve in the future (A.Rubel)?   What are the expectations of partners and the authorities? (U. Tester, K. Kirchberger, C. Martin)?

These presentations were followed by  discussions of what should be done and how it should be done: What are the priorities (C. Schmidt)? What are the considerations for  re-introductions (U. and C. Breitenmoser)? Project sustainability  (W. Scherzinger)? Important ethical aspects (U. Luy). How do zoos communicate conservation topics  (R. Dieckmann, R. Graf)? How does the media judge zoos? How are zoos perceived by the public (A. Moser, U. Zimmermann)? And how do the authorities judge the cost-benefit ratio of zoo-based conservation activities (T. Althaus)?

 Other presentations dealt with  the issue of partnerships: How can all levels of zoo organizations, from the world association to single institutions, have an impact on conservation (P. Dollinger)? What can  a single zoo achieve, and what could partner-ships further make possible  (R. Wirth)? How should we deal with international conventions (U. Müller-Helmbrecht), and how might we cooperate with scientific organisations (H. Hofer)? Finally, economic concerns were raised: How to finance conservation work, and what  sponsorship potential do  zoos have?   (H. Wiesner, R. Schenker)?

Afterwards, four working-groups were convened to discuss the following topics: What steps should be taken by the participating zoos in order to implement the World Zoo and Aquarium Conservation Strategy? How should they deal with their potential partners? How will conservation work  be financed? In the future, how will zoo-based conservation activities be communicated?

These discussions resulted in an action plan of 15 points that was accepted by all participants. It focuses on  zoos’  – both individually and as a community  – conservation aspirations of practical action, partnerships and financial sustainability...

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Samstag, 15 Dezember 2012 10:10

WAZA (2005)

Zoos und Aquarien für Naturschutz.
Die Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie.

72 Seiten, ca. 30 sw-Fotos, brosch.
WAZA Geschäftsstelle, Bern. ISBN 3-033-428-8.

Titel der englische Ausgabe: WAZA (2005): Building a Future for Wildlife - The World Zoo and Aquarium Conservation Strategy. Editor: Peter Olney © WAZA 2005

Volltext (PDF)

Aus der Einleitung:

Es gibt zwei wesentliche Gründe für eine neue Welt-Zoo- und Aquarium-Natur-Schutz-Strategie.  Die  Zoomitarbeiter  auf  der  ganzen  Welt  werden  von  einem klaren   Dokument   profitieren,   das   gemeinsame   Ziele   festlegt.   Gleichzeitig möchten  viele  Menschen,  die  in  den  Bereichen  Umwelt-  und  Naturschutz arbeiten, aber auch interessierte Außenstehende mit Zweifeln und Fragen wissen, ob sie Zoos unterstützen sollen oder nicht. Deshalb muss die WZANS Antworten auf  diese  fundamentalen  Fragen  geben  und  gleichzeitig  weltweit  gangbare  Wege  für  Zoos  vorstellen.  Warum  gibt  es  Zoos?  Was  ist  ihre  gemeinsame  Philosophie  und  ihr  gemeinsamer  Zweck?  Was  ist  ihre  Vision  und  Bedeutung  in  einer  Welt, die sich nie da gewesenen Herausforderungen stellen muss, da die Bedürfnisse von Pflanzen, Tieren und Menschen offensichtlich widersprüchlich sind. Kurz gesagt, worin besteht der Nutzen von Zoos und Aquarien und welche Erfolge kann man bereits  vermelden?  Wie  können  sie  den  Naturschutz  in  freier  Wildbahn  fördern?

Die Welt-Zoo- und Aquarium-Gemeinschaft weiß, dass sie Nachhaltigkeit global voranbringen  muss.  Mit  ihren  Antworten  muss  die  Gemeinschaft  ihre  Besucher  zur Mitarbeit gewinnen Die  erste  Welt-Zoo-Naturschutz-Strategie  (WZNS)  wurde  vor  mehr  als  zehn  Jahren veröffentlicht und basierte auf der Welt-Naturschutz-Strategie der IUCN (Caring for the Earth). Diese gründete  auf der Entwicklungs-    und Umweltkonferenz  der  Vereinten  Nationen  in  Rio  de  Janeiro  (1992)  und  dem  Übereinkommen  über  die  biologische  Vielfalt  (CBD).  Die  WZNS  war  bei  der Information über die Leistungen von Zoos und Aquarien und der Durchsetzung einer einheitlichen Zielsetzung sehr nützlich.

Das zweite, nun vorliegende Dokument, die WZANS, definiert und erläutert die Visionen  der  Mitglieder  der  WAZA  und  unterstützt  ihren  überaus  wichtigen Auftrag im Naturschutz. Dieses Grundlagen-Dokument zeigt die Politik und die Richtlinien  auf,  die  alle  Zoos  und  Aquarien, unabhängig von individuellen  Unterschieden, als  Schlüsselfunktionen  und  -aktivitäten verfolgen. Außerdem  zeigt es, was langfristig im Naturschutz geleistet werden kann.

Um erfolgreich zu sein, muss die WZANS eine Richtung vorgeben und praktische Tätigkeiten  anleiten.  Darüber  hinaus  muss  sie  ein  Einvernehmen  mit  anderen  erfahrenen  Natur-  und  Umweltorganisationen  über  gemeinsame  Ziele,  Führung  und   Partnerschaft   herstellen.   Die   Veröffentlichung   des   zweiten  Strategiepapiers  schließt  an  den  Weltgipfel  zur  nachhaltigen  Entwicklung  in  Johannesburg  (2002)  an.  Es  spiegelt  die  zahlreichen  Veränderungen  der  äußeren Bedingungen  für  alle  Naturschutzorganisationen,  aber  auch  die  Verlagerung  gemeinsamer Prinzipien und Prioritäten innerhalb der Zoos und Aquarien wider.

15.12.2012; ergänzt

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Samstag, 23 Juni 2018 10:21

Rote Liste

Rote Listen sind Aufzählungen bedrohter oder gefährdeter Arten. Sie haben keine Gesetzeskraft. Sie werden erstellt von der Welt-Naturschutzorganisation IUCN, nationalen Naturschutzorganisationen oder Behörden. Sie beinhalten die Namen der Arten und einen Hinweis auf den Grad der Gefährdung.

Rote Liste der IUCN

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Freitag, 14 Dezember 2012 10:09

Populationsmanagement

Mit einem Populationsmanagement wird die Zucht einer Art geplant und durchgeführt. Durch Stammbäume und/oder genetische Analysen wird entschieden, ob und in welchen Zuchtgruppen einzelne Individuen eingesetzt werden. Ziel des Populationsmanagements ist die langfristige Erhaltung einer genetisch variablen Zoopopulation unter Berücksichtigung der limitierten Haltungskapazitäten und kleinen Bestände.

Es ist u.a. wichtig, dass die demographische Entwicklung einer Population der klassischen Alterspyramide entspricht. Daher müssen in den Altersklassen der zuchtfähigen und künftig zuchtfähigen Tiere Individuen beiderlei Geschlechts in ausreichender Anzahl vorhanden sein. Eine wichtige Aufgabe der Zoos ist die Arterhaltung z.B. durch Beteiligung an den Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP).

Zur Begrenzung der Tierzahlen und zum genetischen Management von Populationen kann Empfängnisverhütung eingesetzt werden. Bei der Entscheidung über die Wahl von Methoden zur Zuchtverhinderung sind die möglichen Auswirkungen auf die Tiergesundheit, das Sozialverhalten und die Populationsentwicklung zu bedenken. Es ist beispielsweise darauf zu achten, dass nicht durch zu lange durchgeführte Kontrazeption eine Überalterung der Zoopopulationen erfolgt.

Da die Tierplätze in Zoos limitiert sind, stellt die angst- und schmerzfreie Tötung von für die Zucht nicht benötigter oder nicht erwünschter Tiere ein häufig eingesetztes Instrument des Populationsmanagements dar. Ihre Akzeptanz bei der allgemeinen Bevölkerung wie beim Zooperonal variiert je nach Tierart, der Möglichkeit der Verfütterung der getöteten Tiere sowie Geschlecht und Beruf der befragten Personen. 

Weiterführende Literatur:

POWELL, D. M., LAN, J., ENG, C. (2018). Survey of U.S.-based zoo veterinarians' attitudes on population management euthanasia. Zoo Biol. 2018 Nov;37(6):478-487. doi: 10.1002/zoo.21447. Epub 2018 Oct 23. Mit Links zu weiteren Quellen.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:46

Neophyten

Neophyten sind Pflanzenarten, die direkt oder indirekt, absichtlich oder unabsichtlich durch den Menschen in Gebiete außerhalb ihres natürlichen Areals eingeführt worden sind und sich dort fest etabliert haben. Solche gebietsfremden Pflanzen sind zum grössten Teil völlig harmlos (z.B. die Rosskastanie oder das Kleine Springkraut). Einige der neuen Pflanzen verhalten sich jedoch invasiv: Sie verwildern, breiten sich stark aus und verdrängen dabei die einheimische Flora. Bestimmte Pflanzen sind sogar gefährlich für unsere Gesundheit, andere können Bachufer destabilisieren oder Bauten schädigen.

In Mitteleuropa gelten als besonders poblematisch:

  • Aufrechte Ambrosie oder Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)
  • Kanadische und Spätblühende Goldrute (Solidago spp.)
  • Schmalblättriges Kreuzkraut (Senecio inaequidens)
  • Asiatische Staudenknöteriche (Reynoutria spp., Polygonum spp.)
  • Essigbaum (Rhus typhina)

Weiterführende Informationen z.B. unter http://www.neophyt.ch

 

neophyten-term

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:41

NATURA 2000

Im Jahr 1992 verabschiedete die Europäische Gemeinschaft die Richtlinie 92/43/EWG „Flora-Fauna-Habitat“; in deren Anhängen diejenigen seltenen Tier- und Pflanzenarten sowie bedrohten Lebensraumtypen genannt werden, für welche die Mitgliedstaaten Schutzgebiete (FFH-Gebiete) ausweisen müssen. Zusammen mit der bereits 1979 erlassenen Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) und ihren Vogelschutzgebieten (SPA-Gebiete) bilden sie das Projekt „Natura 2000“ – ein länderübergreifendes Netz von Schutzgebieten.

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Freitag, 14 Dezember 2012 07:51

Flaggschiffart

Eine Flaggschiffart ist eine Art, deren Schutz sich besonders lohnt, da durch die Schutzmaßnahmen für diese Art auch andere Arten oder ganze Lebensräume profitieren. Oftmals sind es charismatische Arten, welche in der Bevölkerung beliebt sind. Diese Beliebtheit vereinfacht es auch, Mittel für die Schutzmaßnahmen zu finden. Der Begriff kommt aus dem Englischen (flagship species). Der Begriff kommt aus der Kriegsmarine, wo als Flaggschiff das Führungsschiff bezeichnet, von dem aus der Admiral den Verband leitet, und das deshalb die Flagge des Befehlshabers führt.

Das wohl bekannteste Beispiel für eine Flaggschiffart ist der Riesenpanda (Ailuropoda melanoleuca), der vom WWF als Logo gewählt wurde.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:48

FFH

Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Englisch: Council Directive 92/43/EEC on the Conservation of natural habitats and of wild fauna and flora.

Kurzbezeichnung im deutschen Sprachraum: FFH-Richtlinie, abgeleitet von ‚Fauna‘ (Tiere), ‚Flora‘ (Pflanzen) und ‚Habitat‘ (Lebensraum)

Die FFH-Richtlinie ist ein Instrument zur Umsetzung des Berner Übereinkommens des Europarates über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume. Auf ihrer Grundlage wurde ein Netz von Schutzgebieten errichtet, das Natura 2000 genannt wird.

Zur Richtlinie gehören fünf Anhänge:

ANHANG I
Natürliche Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen

ANHANG II
Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen

ANHANG III
Kriterien zur auswahl der Gebiete, die als Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung bestimmt und als besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden könnten

ANHANG IV
Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse

ANHANG V
Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, deren entnahme aus der Natur und Nutzung Gegenstand von Verwaltungsmassnahmen sein könnten

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx