The underestimated giants: operant conditioning, visual discrimination and long-term memory in giant tortoises.

Animal Cognition 22: 1–9.
ISSN: 1435-9448 (Print) 1435-9456 (Online)

Abstract

Relatively little is known about cognition in turtles, and most studies have focused on aquatic animals. Almost nothing is known about the giant land tortoises. These are visual animals that travel large distances in the wild, interact with each other and with their environment, and live extremely long lives. Here, we show that Galapagos and Seychelle tortoises, housed in a zoo environment, readily underwent operant conditioning and we provide evidence that they learned faster when trained in the presence of a group rather than individually. The animals readily learned to distinguish colors in a two-choice discrimination task. However, since each animal was assigned its own individual colour for this task, the presence of the group had no obvious effect on the speed of learning. When tested 95 days after the initial training, all animals remembered the operant task. When tested in the discrimination task, most animals relearned the task up to three times faster than naïve animals. Remarkably, animals that were tested 9 years after the initial training still retained the operant conditioning. As animals remembered the operant task, but needed to relearn the discrimination task constitutes the first evidence for a differentiation between implicit and explicit memory in tortoises. Our study is a first step towards a wider appreciation of the cognitive abilities of these unique animals.

Volltext (gegen Gebühr): https://link.springer.com/article/10.1007/s10071-019-01326-6

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:12

FEY, A. (2015)

Untersuchungen zum Lernverhalten bei Falklandkarakara (Phalcoboenus australis).

Bachelorarbeit

45 Seiten

Institut für Biologie und Chemie, Stiftung Universität Hildesheim
Erstgutachter: Dipl.-Biol. Peter Zahn
Zoo Hannover

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Ein Lernverhalten konnte im Seilversuch nachgewiesen werden. Der Falklandkarakara lernte die Lösung der Aufgabe schon am ersten Versuchstag, auch wenn hier der Zufall mithalf. Er wendete das Gelernte danach konsequent an und befand sich auch am letzten Tag der Versuchsreihe noch immer in der Optimierungsphase, wie die statistische Analyse ergab. Nach PEARCE (2008) kann demnach von Intelligenz gesprochen werden, da er die Anpassung eines Tieres an eine neue Problematik als einen Ausdruck von Intelligenz bezeichnet.

Ein weiteres Merkmal für eine vorhandene Intelligenz ist das von Stanley gezeigte Erinnerungsvermögen (vgl. S. 10). Er benötigte zum Entfernen der Sperre (Musterversuch von PAULICK) keine Explorationsphase und löste sofort das ihm bekannte Problem. Ob der Falklandkarakara allerdings in der Lage ist, Muster zu erkennen, bleibt unbeantwortet. Die angewandte Methodik lässt keine explizite Antwort zu, denn z.B. laut MCFARLAND (1989) darf „beim Fehlen einer Verhaltensänderung nicht angenommen werden, daß Lernen nicht stattgefunden hat“. In Bezug auf den Werkzeuggebrauch im Glasröhrenversuch gibt es ebenfalls keine Antwort.

Allgemein muss allerdings beachtet werden, dass das untersuchte Tier in Gefangenschaft gehalten wird und wahrscheinlich nicht alle natürlichen Verhaltensweisen zeigt, wie es das in der freien Wildbahn tun würde. Falklandkarakaras haben einen Lebensraum, der vor allem durch harte Winter gekennzeichnet ist. Sie sind demnach darauf angewiesen, alle vorhandenen Nahrungsressourcen zu nutzen, um zu überleben. Hinsichtlich der durchgeführten Versuche spielt demzufolge neben der Motivation eventuell auch der Kosten-Nutzen-Faktor eine große Rolle. „Die Nahrungssuche erfordert eine Abwägung zwischen investierter Zeit und Energie“ (SMITH und SMITH 2009, S. 376). Es macht Sinn, wenn ein Tier sich nicht zu lange mit der Nahrungssuche beschäftigt, sondern nur solange wie die Kosten geringer als der Nutzen sind. Somit bestand für Stanley möglicherweise keine Überlebensnotwendigkeit die Versuche erfolgreich durchzuführen, da er über den Tag verteilt ausreichend Futter erhält.

Für den Falklandkarakara konnte ein Erinnerungsvermögen, eine der Voraussetzungen, um Lernen zu können, nachgewiesen werden. Er verfügt also über ein Gedächtnis. Ebenso konnte Lernverhalten gezeigt werden. Beides spricht dafür, dass der Falklandkarakara über höhere kognitive Fähigkeiten verfügt.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:31

HEISE, L. (2015)

Untersuchungen zum Lernverhalten beim Gelbbrustara (Ara ararauna) im Zoo Hannover.

Bachelorarbeit

45 Seiten

Unversität Hildesheim, Institut für Biologie und Chemie
Betreuung: Dipl.-Biol. Peter Zahn
Zoo Hannover

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde das Lernverhalten beim Gelbbrustara (Ara ararauna) untersucht. Hierfür wurden drei verschiedene Versuche verwendet, die jeweils Aufschluss über die kognitiven Fähigkeiten geben sollten. In allen Versuchen musste der Ara eigene Lösungsstrategien finden, um das Problem zu lösen. Zur Motivation erhielt er nach einer erfolgreichen Durchführung Futter. Der erste Versuch erforderte das Herausziehen eines Seiles. Während der Versuchstage konnte beobachtet werden, dass er die Aufgabe bewältigen konnte und die benötigte Zeit kontinuierlich optimierte. Es konnte somit ein Lernverhalten festgestellt werden. Der zweite Versuch setzte das Ziehen von zwei Stäben voraus. Diesen Mechanismus kannte der Gelbbrustara zuvor. Es konnte letztendlich sowohl ein Lernverhalten als auch ein Erinnerungsvermögen nachgewiesen werden. Beim letzten Versuch wurde die Fähigkeit des unbestimmten Zählens getestet. Der Papagei sollte lernen, dass sich unter einem Deckel, der mit der Nummer 2 beschriftet war, Futter befindet. Daneben waren noch drei weitere Deckel, einer trug eine Aufschrift mit der Nummer 1 und die restlichen waren blanko. Die Ergebnisse sprachen allerdings nicht für ein direktes Lernverhalten, was der angewandten Methodik zu Lasten fällt. Insgesamt kann anhand der Ergebnisse auf ein kognitives Verhalten des Gelbbrustaras geschlossen werden.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx