Samstag, 11 Dezember 2021 10:45

Goldnackenara

Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)

D LC 650

Goldnackenara

Ara = Primolius auricollis • The Golden-collared Macaw • L'ara à collier jaune

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Goldnackenara (Primolius auricollis) im Parc des Oiseaux, Upie © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Goldnackenaras (Ara = Primolius auricollis)

 

 

 

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Goldnackenaras (Primolius auricollis) im Eulengarten Klein-Ostheim © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Goldnackenaras (Primolius auricollis) im Pana'ewa Rainforest Zoo, Hawaii, USA © Pat McGrath Lihue, Hawaii. Veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic-Lizenz

 

 

 

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Goldnackenara (Primolius auricollis) als Briefmarkenmotiv, Kuba 2009, 20 centavos

 

 

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Der Goldnackenara ist ein kleiner Vertreter der Aras. In seinem Verbreitungsgebiet im tropischen und subtropischen Südamerika gilt er als ziemlich häufig und nicht gefährdet. In unseren Zoos ist er nicht allzu oft zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 38-39 cm, wovon 19-22 cm auf den Schwanz entfallen, einer Flügellänge von 20-22 cm und einem Gewicht von ca. 250 g ist der Gelbnackenara noch etwas kleiner als der Marakana. Die Grundfärbung des Gefieders ist grün. Scheitel und Wangen sind bräunlich-schwarz, der Hinterkopf ist bläulich. Auffällig ist das namengebende gelbe Nackenband, das beim Männchen breiter ist als beim Weibchen. Schwungfedern, Handdecken und Schwanzunterseite sind blau, Die Flügelunterseiten sind oliv-gelb Der Schnabel ist grau-schwarz, zur Spitze hin hornfarben, die Iris orangerot. Die nackten Gesichtspartien sind cremefarben, die Füße gelblich.  Jungvögel sind heller und haben ein schmaleres Nackenband und eine dunkelbraune Iris [4; 5; 7; 9; 10].

Verbreitung

Tropisches und subtropisches Südamerika: Argentinien, Brasilien, Bolivien, Paraguay [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Goldnackenara besiedelt trockene oder feuchte Wälder und Savannen wie  Cerrado oder Chaco in Höhenlagen bis 600 m, gerne in Wassernähe. Es sind auch Sichtungen in bis zu 2'000 m Höhe bekannt. Früher war er außerhalb der Brutzeit in großen Schwärmen anzutreffen, heute lebt er meist paarweise oder in kleinen Gruppen. Die Nahrung besteht aus Palmfrüchten, Feigen und anderen Früchten, Samen und Knospen, und es können Mais- und Getreidefelder geplündert werden. Genistet wird in Baumhöhlen hoch über dem Boden. Die Gelege bestehen aus 2-3(-4) Eiern, die während etwa 26 (23-28) Tagen bebrütet werden. Die Nestlingszeit dauert etwa 65-70 Tage [1; 5; 8; 9; 10].

Gefährdung und Schutz

Der Goldnackenara hat eine weite Verbreitung. Genaue Bestandsangaben fehlen, aber es wird angenommen, dass die Bestände eher wieder zunehmen. Die Art wird deshalb seit 2004, letztmals überprüft 2016, als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Goldnackenara wird zur Fleischgewinnung gejagt und für den Tierhandel gefangen bzw. ausgehorstet [1]. Von 1981-1990 meldeten Argentinien die Ausfuhr von 1'554, Bolivien von 8'347, Brasilien von 4 und Paraguay von 7 Wildfängen, danach bis 2020 nur noch Argentinien 30 Stück im Jahr 2003. Von 1981-2020 wurden weltweit Exporte von 13'765 Nachzuchtvögeln erfasst, von denen 12'365 aus Südafrika stammten [3].

Haltung

Die Welterstzucht gelang 1968 im Bush Gardens in Tampa FL, die deutsche Erstzucht im Vogelpark Walsrode im Jahr 1976 [8; 10]. Das nachgewiesene Höchstalter in Menschenobhut wird mit 25 Jahren angegeben, andere Quellen geben eine maximale Lebenserwartung von 30-40 bzw. von 50 Jahren an [2].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in weniger als 20 Zoos gezeigt, von denen sich einzelne im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Fläche von 4 x 2 m und einer Höhe von 2 m erforderlich, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 2 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) sind Goldnackaras mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Dies ist zweifellos für Goldnackenaras nicht adäquat. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 4 x 2 m Fläche und einer Höhe von 3 m sowie einen Schutzraum von 2 m² / 2 m Höhe mit einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Goldnackenara wurde 1853 von dem amerikanischen Ornithologen John CASSIN unter dem heute noch vielfach gebräuchlichen Namen Ara auricollis erstmals wissenschaftlich beschrieben. In den 1990er-Jahren erfolgte eine Umteilung erst in die Gattung Propyrrhura und danach in die heute gültige, 1857 von Prinz Charles Lucien BONAPARTE, einem Neffen von Kaiser Napoléon Bonaparte, eingeführte Gattung Primolius. Die Art ist monotypisch, sie bildet eine Superspezies mit P. maracana und P. couloni [1; 5; 6; 10].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Primolius auricollis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22685628A93081914. https://www.iucnredlist.org/species/22685628/93081914 . Downloaded on 12 December 2021.
  2. PSITTACOLOGY
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DE GRAHL, W. (1979/82)
  5. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  6. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  7. FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
  8. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  9. LANTERMANN, W. (1984)
  10. LEPPERHOFF, L. (2004)

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Samstag, 11 Dezember 2021 10:40

Rotbugara

Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)

D LC 650

Rotbugara

Ara severus • The Chestnut-fronted Macaw • L'ara vert ou ara sévère

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Rotbugara (Ara severus) im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Rotbugaras (Ara severus)

 

 

 

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Rotbugara (Ara severus) im Flug © Erick Houli. Übernommen aus Flickr unter der Attribution-NonCommercial-NoDerivs 2.0 Generic-Lizenz

 

 

 

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Rotbugara (Ara severus) im Zoo Duisburg © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Rotbugara (Ara severus) als Briefmarkenmotiv, Panama, 6 centésimos

 

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Der Rotbugnara ist der kleinste Vertreter der Gattung Ara im engeren Sinn. Er hat eine weite Verbreitung im tropischen Südamerika, sodass er trotz unbekannter Bestandsgröße und mutmaßlich negativem Bestandstrend als nicht gefährdet gilt. In unseren Zoos ist er nicht häufig zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 46-48 cm, wovon 20-24 cm auf den Schwanz entfallen, einer Flügellänge von 22-25 cm und einem Gewicht von ca. 350-410 g ist der Rotbugara der kleinste Vertreter des Gattung Ara im engeren Sinn. Die Grundfärbung des Gefieders ist grün. Die Stirn ist dunkelbraun, die Kopfoberseite bläulich. Die Außenfahnen der Handschwingen und -decken sind blau. Auffälligstes Merkmal ist die Rotfärbung von Flügelbug, Flüglspiegel und kleinen Unterflügeldecken. Der Schnabel ist dunkelgrau, die Iris gelb. Die nackten Gesichtspartien sind weißlich, die Füße grau. Jungvögel sind matter gefärbt und haben eine schwarze Iris [4; 5; 7; 9; 10].]

Verbreitung

Tropisches Südamerika: Bolivien, Brasilien, Ekuador, Französisch-Guyana, Guyana, Kolumbien, Panama, Peru, Surinam, Venezuela. Eingeführte Population in den USA [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Rotbugara besiedelt Tiefland-Regenwald, Galeriewälder, Sekundärwälder, Sumpfgebiete, Buriti-Palmenhaine (Mauritia flexuosa) und die Chapparales und Llanos genannten Savannen im Norden Südamerikas vom Tiefland bis auf eine Höhe von 800, stellenweise bis 1'500 m. Außerhalb der Brutzeit lebt er in kleinen Gruppen, gelegentlich in größeren Ansammlungen. Er ernährt sich von Samen, Früchten, Blättern, Blüten und der Rinde von Seidenbäumen (Ceiba pentandra). Genistet wird in Höhlen in alten Laubbäumen oder in abgstorbenen Palmen. Die Gelege bestehen aus 3-4 (2-5) Eiern, die während 26-27 (25-28) Tagen bebrütet werden. Die Nestlingszeit dauert etwa 56-63 Tage, mit 4-5 Monaten sind die Jungen selbständig [1; 5; 8; 10].

Gefährdung und Schutz

Der Rotbugara hat eine sehr weite, zehn Länder umfassende Verbreitunmg im tropischen Südamerika. Die Größe seines Bestand unbekannt. Es wird angenommen, dass der Populationstrend nach unten zeigt, die vermutete Abnahme gibt jedoch noch keinen Anlass zu Besorgnis. Die Art wird deshalb seit 2004, letztmals überprüft 2016, als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Rotbugara wird zur Fleischgewinnung bejagt und in Surinam in geringem Ausmaß für den internationalen Vogelmarkt gefangen bzw. ausgehorstet [1]. Von 1981-2019 meldeten Ursprungsländer die Ausfuhr von 11'104 Wildfängen. 6'415 wurden bis 1984 von Bolivien ausgeführt, 4'644 von Surinam, dem einzigen Land, das bis in die Gegenwart die Ausfuhr kleiner Kontingente bewilligt. Von 1981-2020 wurden weltweit Exporte von 9'763 Nachzuchtvögeln erfasst, von denen 8'012 aus Südafrika stammten [3].

Haltung

Die Welterstzucht gelang im 1940 im San Diego Zoo [8; 10]. Das Höchstalter in Menschenobhut wird mit 39.7 Jahren angegeben [2].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 30 Zoos gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Fläche von 4 x 2 m und einer Höhe von 2 m erforderlich, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 2 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) sind Rotbugaras mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Dies ist zweifellos für Rotbugaras nicht adäquat. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 4 x 2 m Fläche und einer Höhe von 3 m sowie einen Schutzraum von 2 m² / 2 m Höhe mit einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Rotbugara wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Psittacus severus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Ara wurde 1799 vom französischen Naturforscher Graf Bernard-Germain-Étienne de LACÉPÈDE eingeführt, womit die Art bis vor Kurzem Ara severa hieß. Nachdem in einer 2013 veröffentlichten Checkliste festgestellt wurde, dass das grammatikalische Geschlecht von Ara männlich sei, wurde der Artname auf severus geändert. In der Literatur und auf Zoo-Namensschildern finden sich beide Bezeichnungen. Es werden oft zwei Unterarten differenziert: Ara s. severus und dsie im Mittel etwas größere Ara s. castaneifrons, es dürfte sich aber um eine Kline handeln [5; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Ara severus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22685577A130103061. https://www.iucnredlist.org/species/22685577/130103061 .Downloaded on 10 December 2021.
  2. PSITTACOLOGY
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DE GRAHL, W. (1979/82)
  5. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  6. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  7. FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
  8. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  9. LANTERMANN, W. (1984)
  10. LEPPERHOFF, L. (2004)

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Dienstag, 15 Juni 2021 08:20

Rotrückenara, Marakana

Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)

D NT 650

Rotrückenara oder Marakana

Ara = Primolius maracana • The Bluewinged, or Illiger's, Macaw • L'ara maracana

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Rotrückenara oder Marakana (Primolius maracana) im Tierpark Jeuss, Kanton Freiburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Rotrückenaras (Ara = Primolius maracana). Dunkelblau: aktuelle Verbreitung; rot: möglicherweise ausgestorben

 

 

 

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Rotrückenara oder Marakana (Primolius maracana) im Loro Parque, Teneriffa © Matthias Reinschmidt, Zoo Karlsruhe

 

 

 

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Rotrückenara oder Marakana (Primolius maracana) im Zoo Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Rotrückenara oder Marakana (Primolius maracana) im Loro Parque, Teneriffa © Matthias Reinschmidt, Zoo Karlsruhe

 

 

 

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Rotrückenara oder Marakana (Primolius maracana), Nestlinge im Loro Parque, Teneriffa © Matthias Reinschmidt, Zoo Karlsruhe

 

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Der Rotrückenara oder Marakana ist ein kleiner Vertreter der Aras. In seinem immer noch relativ weiten, aber schrumpfenden  Verbreitungsgebiet im tropischen Südamerika nehmen die Bestände ab, weshalb er als potenziell gefährdet gilt. In unseren Zoos ist er nicht allzu häufig zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 42-43 cm, wovon 18-22 cm auf den Schwanz entfallen, einer Flügellänge von 20-23 cm und einem Gewicht von ca. 250-290 g gehört Primolius maracana zu den kleinen Aras. Die Grundfärbung des Gefieders ist olivgrün. Die Stirn, der hintere Teil des Rückens und ein Bauchfleck sind rot. Die Flügelunterseiten sind gelblich-grün und gehen ins Blaue über. Auch Oberkopf und die Oberseite des Schwanzendes sind bläulich. Der Schnabel ist schwarz, die Iris braun. Die nackten Gesichtspartien sind weißlich, die Füße hell fleischfarben, bei Jungvögeln grau-schwarz [4; 5; 7; 8; 10]. 

Verbreitung

Tropisches Südamerika: Brasilien (ursprünglich Pernambuco, Piauí, Maranhão, Pará, Tocantins, Goiás, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Bahia, Espírito Santo, São Paulo, Paraná, Santa Catarina, Rio de Janeiro and Rio Grande do Sul), wobei das Areal im Süden und Westen geschrumpft ist. In Paraguay kommt die Art nur noch marginal vor, ebenso in Argentinien, wenn überhaupt [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Marakana besiedelt Atlantischen Regenwald, Galeriewälder, Palmenhaine und die Savannen von  Cerrado, und Caatinga vom Tiefland bis auf eine Höhe von 1'000 m. Außerhalb der Brutzeit lebt er in kleinen Gruppen. Über die Ernährung in der Wildbahn ist wenig bekannt, u.a. werden die Samen des eingeführten Paternosterbaums (Melia azedarach) gefressen und es können Mais- und Getreidefelder geplündert werden. Genistet wird meistens einzelpaarweise in Höhlen in alten Bäumen. Die Gelege bestehen aus 3-4(-5) Eiern, die während 26-27 (21-28) Tagen bebrütet werden. Die Nestlingszeit dauert etwa 70-90 Tage, mit 5-6 Monaten sind die Jungen selbständig [1; 5; 9; 10].

Gefährdung und Schutz

Der Rotrückenara hat eine relativ weite Verbreitung, aber der Bestand ist nicht sehr groß und nimmt wegen Lebensraumverlusts und illegalen Vogelhandels tendenziell ab. Die Art wird deshalb seit 2004, letztmals überprüft 2016, als potenziell gefährdet eingestuft (Rote Liste: NEAR THREATENED). Zuvor galt sie seit 1994 als gefährdet [1].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang I eingeschränkt.

Bedeutung für den Menschen

Von 1981-1990 meldeten verschiedene südamerikanische Länder die Ausfuhr von 107 Wildfängen (die vermutlich zumindest teilweise illegal aus Brasilien bezogen worden waren), danach keine mehr. Von 1981-2019 wurden weltweit Exporte von 601 Nachzuchtvögeln erfasst, von denen etwa ein Drittel aus Südafrika stammten [3].

Haltung

Die Welterstzucht gelang im Londoner Zoo, wo von 1931-1938 insgesamt 10 Jungvögel schlüpften [9; 10]. Das Höchstalter in Menschenobhut wird mit 31 Jahren angegeben, erreicht von einem Vogel im Londoner Zoo [2].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in über 40 Zoos gezeigt, von denen sich etwa 40% im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Fläche von 4 x 2 m und einer Höhe von 2 m erforderlich, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 2 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) sind Rotrückenaras mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Dies ist zweifellos für Rotrückenaras nicht adäquat. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 4 x 2 m Fläche und einer Höhe von 3 m sowie einen Schutzraum von 2 m² / 2 m Höhe mit einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Rotrückenara wurde 1816 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre VIEILLOT als "Macrocercus maracana" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später wurde er der 1799 von dem französischen Naturforscher Bernard Germain de LACÉPÈDE aufgestellten Gattung Ara zugeordnet. In den 1990er-Jahren erfolgte eine Umteilung erst in die Gattung Propyrrhura und danach in die heute gültige, 1857 von Prinz Charles Lucien BONAPARTE, einem Neffen von Kaiser Napoléon Bonaparte, eingeführte Gattung Primolius. Die Bezeichnung "Ara maracana" war aber bis in die jüngste Zeit noch anzutreffen. Die Art ist monotypisch, sie bildet eine Superspezies mit P. auricollis und P. couloni [1; 5; 6; 10].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Primolius maracana. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22685606A93081612. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22685606A93081612.en. Downloaded on 15 June 2021.
  2. BROUWER, K., JONES, M. L., KING, C. E. und SCHIFTER, H. (2000)
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DE GRAHL, W. (1979/82)
  5. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  6. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  7. FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
  8. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  9. LANTERMANN, W. (1984)
  10. LEPPERHOFF, L. (2004)

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Mittwoch, 13 Januar 2021 09:55

BALFOUR D. & S. (1992)

Etoscha.

Bildband. 176 Seiten
Verlag Struik, Kapstadt. ISBN 1-86825-152-7

Auszug:

Etoscha. Der große weiße Ort. Der Ort des trocknen Wassers. Der Ort der Fata Morgana. Der Ort, an dem man das sieht, was nicht ist, und wo sich einem das entzieht, was ist. Auch wenn man sich für eine dieser Interpretationen entscheidet, so erschließt sich Etoscha eigentlich in verschiedenen anderen Bedeutungen: als Wildschutzgebiet ohnegleichen, als eine der letzten großartigen Naturlandschaften der Welt, als eine bedeutende Zufluchtsstätte für zahlreiche der sich ständig verringernden Vogel- und Wildarten Afrikas, zu denen auch das stark gefährdete Spitzmaulnashorn, die Pferdeantilope und das seltene Schwarznasenimpala gehören. Etoscha, das über 114 Spezies der Säugetiere und ungefähr 340 Vogelarten eine Heimat bietet, ist einer der größten Nationalparks der Welt, erstreckt sich über mehr als 350 Kilometer von Osten nach Westen und bedeckt eine Fläche von 22.275 Quadratkilometern. Seinen Namen verdankt der Park der in seinem Herzen gelegenen, 6.133 Quadratkilometer großen Pfanne, einem ehemaligen, riesigen Binnenmeer. Klimatische Veränderungen und topographische Verschiebungen bewirkten jedoch die Verlagerung des Kunene, des bedeutendsten, sie speisenden Flusses, er mündet jetzt in den Atlantischen Ozean, und somit auch das allmähliche Eintrocknen der Pfanne. Die heutige Etoschapfanne erinnert in ihrer Verödung nur schemenhaft an den früheren See, denn hier erstreckt sich heute eine scheinbar endlose, grünlichweiße Senke, in der durch die Verdunstung des Wassers vor zwei bis zehn Millionen Jahren Lehm-, Schlick- und Salzablagerungen zurückblieben. Die in der weißgoldenen afrikanischen Sonne brütende und schimmernde Pfanne erlebte seit Menschengedenken keine gänzliche Überflutung mehr, auch wenn sie in guten Regenjahren noch immer einige Nebenflüsse des Kunene, wie beispielsweise der Ekuma und der Oschigambo im Nordwesten, sowie der Omuramba Ovambo im Osten speisen. Nach solchen Niederschlägen wird sie teilweise überflutet, so daß sich dort riesige, glitzernde Wasserflächen ausbreiten, die Tausende und Abertausende Flamingos, Wat- und andere Wasservögel herbeilocken. Diese Vögel scheinen über Nacht plötzlich aufzutauchen, dann wimmelt es an der Pfanne vom Leben, bis das Wasser leise zurücktritt, verdunstet und abermals verschwindet, um eine verdörrte, unwirtliche Einöde zu hinterlassen, in der sich außer den Luftspiegelungen, die über die verbrannte, salzverkrustete Oberfläche tanzen, nichts regt. Auch wenn die Etoschapfanne dem Park ihren Namen schenkte und zweifellos als sein Wahrzeichen gilt, verdankt er ihr doch nicht seine charakteristischen Züge. Diese entdeckt man vielmehr in den umliegenden Grasfluren der Savanne, die sich über dem Sand und Kies der Kalahari-Ablagerungen ausbreitet und riesige Herden gedeihen läßt: Zebras, Springböcke, Streifengnus, Elefanten, Antilopen, sowie zahllose andere Lebewesen. Sie sind das Herzblut dieses erstaunlichen Wildschutzgebiets, der Inbegriff des Etoscha-Nationalparks.

balfour-biblio

Freigegeben in B
Freitag, 17 April 2020 08:03

Zwergara

Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)

D LC 650

Zwergara

Ara = Diopsittaca nobilis • The Northern Red-shouldered Macaw • L'ara noble

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Zwergara (Ara = Diopsittaca nobilis cumanensis) im Vogelparadies Birka, Mauren FL © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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(sehr) Approximative Verbreitung des Zwergaras (Ara = Diopsittaca nobilis). Dunkelblau: D. n. npbilis; dunkelgrün: D. n. cumanensis; rot: D. n. longipennis (NB: die Angaben in den einzelnen Quellen variieren enorm)

 

 

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Zwergaras (Ara = Diopsittaca nobilis) im Siky Zoo, Crémines © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Zwergaras (Ara = Diopsittaca nobilis) im Zoo Zagreb © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Zwergara (Ara = Diopsittaca nobilis) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Zwergaras (Ara = Diopsittaca nobilis) im Naturkundemuseum Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Zwergara (Ara = Diopsittaca nobilis) im Welt-Vogelpark Walsrode © Jirka Schmidt, Riesa

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Der Zwergara ist der kleinste Vertreter der Aras. Aufgrund von Abweichungen im Flugverhalten und seinen Lautäußerungen wurde er in eine eigene Gattung gestellt. In seinem weiten Verbreitungsgebiet im tropischen Südamerika ist er nicht gefährdet. In unseren Zoos ist er mit mittlerer Häufigkeit zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 30-34 cm, wovon 12-18 cm auf den Schwanz entfallen, einer Flügellänge von 16-20 cm und einem Gewicht von ca. 130-170 g ist Diopsittaca nobilis der kleinste Ara. Von den drei Unterarten weist Hahns Zwergara (D. n. nobilis) die geringste Körpergröße auf. Die Grundfärbung des Gefieders ist grün, Stirn, Scheitel und Außenfahnen der Handschwingen sind mehr blau. Der Flügelbug und die kleinen Unterflügeldecken sind rot. Die unbefiederte Gesichtsregion ist klein und weiß. Der Oberschnabel ist ist je nach Unterart hornfarben oder schwarz-grau, der Unterschnabel schwarz, die Iris braunrot, und die Füße sind dunkelgrau [4; 5; 9; 10; 11]. 

Verbreitung

Tropisches Südamerika: Brasilien, Französisch-Guyana, Guyana, Surinam, Venezuela [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Zwergara besiedelt vorzugsweise offene, sumpfige oder trockene Savannen einschließlich Cerrado, Caatinga, Galeriewälder und Buriti-Palmenhaine (Mauritia flexuosa), vom Tiefland bis auf eine Höhe von 1'400 m. Außerhalb der Brutzeit lebt er in kleinen Gruppen von etwa 10 Vögeln und kann bisweilen größere Schwärme bilden. Dabei sind die Vögel sehr ruffreudig und geben helle, hohe Laute von sich. Er ernährt sich von Sämereien, Beeren, Früchten, kleinen Nüssen, Hüllen (Exokarp) von Palmnüssen und Blüten. Gelegentlich suchen die Vögel auch landwirtschaftliche Kulturen heim. Genistet wird meistens einzelpaarweise in Höhlen in Palmen, seltener in anderen Bäumen, oder in Termitenbauten. Die Gelege bestehen aus 2-4 ca. 33x27 mm großen Eiern, die während etwa 25 Tagen bebrütet werden. Möglicherweise brüten die Männchen mit. Die Nestlingszeit dauert etwa 60 Tage [1; 5; 9; 10].

Gefährdung und Schutz

Der Zwergara hat eine sehr weite Verbreitung und einen großen, anscheinend stabilen Bestand Er wird deshalb seit 2014 als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN). Zuvor war die Art nicht beurteilt gewesen [1].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang I eingeschränkt.

Bedeutung für den Menschen

Von 2001-2018 meldete Guyana die Ausfuhr von 12'183, Surinam von 1'913 lebenden Wildfängen. Im selben Zeitraum wurden weltweit Exporte von 15'609 Nachzuchtvögeln erfasst, von denen 12'098 aus Südafrika stammten [3].

Haltung

Die Welterstzucht gelang in den USA im Jahr 1939, die vermutliche europäische Erstzucht zehn Jahre später in England [10; 11]. Zur Haltung in einer kombinierten Innen- / Außenvoliere werden eine Grundfläche von 4x2 m außen und 2x2 m innen sowie eine Höhe von 2.50 m empfohlen. Bisweilen können mehrere Paare in derselben Voliere brüten [9; 11]. Das Höchstalter in Menschenobhut wird mit 22 Jahren und 11 Monaten angegeben, erreicht von einem Vogel im Londoner Zoo [2; 12].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 60 Zoos gezeigt, von denen sich über ein Drittel m deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Fläche von 4 x 2 m und einer Höhe von 2 m erforderlich, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 2 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) sind Zwergaras mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Dies ist zweifellos für Zwergaras nicht adäquat. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 4 x 2 m Fläche und einer Höhe von 3 m sowie einen Schutzraum von 2 m² / 2 m Höhe mit einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Zwergara wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Psittacus nobilis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1799 führte Bernard Germain de LACÉPÈDE die Gattung Ara ein, die bis vor Kurzem auch die Art Ara nobilis umfasste. Seit 2011 wird der Zwergara jedoch als einzige Art in die 1913 von dem amerikanischen Ornithologen Robert RIDGWAY geschaffene Gattung Diopsittaca gestellt. Vom Zwergara wurden drei Unterarten anerkannt, von denen in der neuen CHECKLISTE allerdings zwei aufgrund geringfügiger Unterschiede als separate Art angesehen werden [5; 6; 11]:

  • Lichtensteins Zwergara (D. n. cumanensis), Zentralbrasilien, Peru
  • Neumanns Zwergara (D. n. longipennis): Südbrasilien
  • Hahns Zwergara (D. n. nobilis): Nordbrasilien, Guayanas, Venezuela

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Diopsittaca nobilis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T61958763A95183956. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T61958763A95183956.en . Downloaded on 17 April 2020.
  2. BROUWER, K., JONES, M. L., KING, C. E. und SCHIFTER, H. (2000)
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DE GRAHL, W. (1979/82)
  5. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  6. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  7. ELLIOTT, J. (2011)
  8. FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
  9. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  10. LANTERMANN, W. (1984)
  11. LEPPERHOFF, L. (2004)
  12. YOUNG, A. M., HOBSON, E. A., BINGAMAN LACKEY, L. & WRIGHT, T. F. (2012)

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Freitag, 17 April 2020 07:12

Rotflügelsittich

Ordnung: Papageienvögel (Psittaciformes)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Plattschweifsittiche (Platycercini)

D LC 650

Rotflügelsittich

Aprosmictus erythropterus • The Red-winged Parrot • La perruche érythroptère

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Rotflügelsittich (Aprosmictus erythropterus) im Caversham Wildlife Park, Westaustralien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Approximative Verbreitung des Rotflügelsittichs (Aprosmictus erythropterus)

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Rotflügelsittich (Aprosmictus e. erythropterus) im Zoo Schmiding © Klaus Rudloff, Berlin

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Rotflügelsittich (Aprosmictus erythropterus) in Bellawood Parrots at Ravenswood Sanctuary, Westaustralien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Rotflügelsittiche (Aprosmictus erythropterus) im Zoo Rostock © Wolfgang Dreier, Berlin

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Rotflügelsittich (Aprosmictus erythropterus)im Welt-Vogelpark Walsrode © Wolfgang Dreier, Berlin

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Rotflügelsittich (Aprosmictus erythropterus). Illustration aus GOULD, J. et al. (1848) The birds of Australia. Volume 5, Plate 18. Gemeinfrei

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Der in seiner Heimat nicht gefährdete, aber aufgrund nationaler Gesetzgebung seit Langem nicht mehr exportierte Rotflügelsittich ist weist einen Geschlechtsdichromatismus auf der allerdings nicht so eklatant ist wie beim recht ähnlichen Königssittich. Er wird in Zoos auch nicht so häufig gehalten wie jener.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Rotflügelsittich erreicht eine Gesamtlänge von 30-32 cm, wovon 14-15 cm auf den breiten Schwanz entfallen, eine Flügellänge von 18-21 cm und ein Gewicht von im Mittel etwa 160 (120-210) g. Es besteht ein deutlicher Dichromatismus zwischen den Geschlechtern: Das Gefieder der Hähne ist überwiegend grasgrün. Der Oberrücken ist schwarz, die mittleren großen Flügeldecken sind rot, die Flügel ansonsten dunkelgrün. Bei den Hennen fehlt der schwarze Oberrücken, und der rote Bereich auf dem Flügel ist deutlich kleiner. Bei beiden Geschlechtern ist die Iris orangerot und sind die Füße grau. Der Schnabel ist beim Männchen korallenrot, beim Weibchen blassrot [1; 5; 6; 7].

Verbreitung

Australasien: Im Norden und Osten Australiens, Indonesien (West-Papua), Papua-Neuguinea [2].

Lebensraum und Lebensweise

Der Rotflügelsittich besiedelt vorzugsweise lichte Monsun- und Trockenwälder der Tropen und Subtropen, Savannen und Akazien-Trockenbusch. Das Nahrungsspektrum ist vielfältig und schließt Samen von Eukalypten, Akazien, Wildhopfen (Dodonea) und anderen Bäumen, Grassamen, Früchte, Beeren, Mistelbeeren (Loranthus), Knospen, Blüten, Nektar und Insekten ein. Die Vögel werden in der Regel paarweise oder in kleinen Gruppen, selten in Schwärmen bis zu 60 Individuen angetroffen. Genistet wird in meist sehr tiefen Baumhöhlen, vorzugsweise in Eukalypten. Das Gelege besteht aus 3-5(-6) Eiern, die während 18-20 Tagen allein vom Weibchen bebrütet werden. Die Nestlingsdauer beträgt ca. 35 Tage [1; 6; 7].

Gefährdung und Schutz

Der Rotflügelsittich hat eine sehr weite Verbreitung und gilt als häufig. Der Bestand nimmt vermutlich zu. Deshalb ist die Art seit 2004 als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [2].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Rotflügelsittiche werden im Ursprungsgebiet als Heimtiere gefangen bzw. ausgehorstet [2]. Von 1981-2018 meldete Australien keine Exporte von Wildfängen, sondern nur die Ausfuhr eines Nachzuchtvogels. Im selben Zeitraum wurden weltweit 4'706 Nachzuchtvögel bei der Ausfuhr registriert. Davon stammten 1'710 aus den Niederlanden [4].

Haltung

Die Haltung erfolgt am besten paarweise in Volieren von 4-5 m Länge mit anschließendem, im Winter leicht temperiertem Schutzhaus. Das Höchstalter wird mit 27 Jahren und 4 Monaten angegeben. Im Tiergarten Schönbrunn erreichte ein Vogel 24 Jahre und 5 Monate. Die Erstzucht in Menschenobhut gelang 1878 in Deutschland [1; 3; 8].

Haltung in europäischen Zoos: Bereits 1861 war der Rotflügelsittich im Londoner Zoo zu sehen: Heute (2022) wird die Art in rund 50 Zoos gezeigt, von denen sich über ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 3 m² und einer Höhe von 2 m erforderlich, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 2 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Die in der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) enthaltenen Mindestanforderungen für Sittiche sind für Rotflügelsittiche nicht vertretbar. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 4 x 2 m Fläche und einer Höhe von 2 m sowie einen frostfreien Schutzraum von 2 m² / 1 m Höhe vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Rotflügelsittich wurde 1788 vom Göttinger Professor Johann Friedrich GMELIN in der von ihm bearbeiteten 13. Auflage von LINNÉS "Systema Naturae" als "Psittacus erythropterus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Aprosmictus wurde 1848 von dem englischen Ornithologen und Illustrator John GOULD eingeführt. Es werden gegenwärtig drei Unterarten anerkannt [6]:

  • A. e. coccineopterus: nördliches Australien von Westaustralien bis zur Kap York-Halbinsel
  • A. e. erythropterus: östliches Australien
  • A. e. papua: südliches Neuguinea

Literatur und Internetquellen

  1. ASMUS, J. & LANTERMANN, W. (2012)
  2. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Aprosmictus erythropterus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22685069A93057458. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22685069A93057458.en . Downloaded on 17 April 2020.
  3. BROUWER, K., JONES, M. L., KING, C. E. und SCHIFTER, H. (2000)
  4. CITES TRADE DATA BASE
  5. DE GRAHL, W. (1982) 
  6. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  7. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  8. YOUNG, A. M., HOBSON, E. A., BINGAMAN LACKEY, L. & WRIGHT, T. F. (2012)

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:45

INEICHEN, S. (2000)

Reiche biologische Vielfalt in New York City – Die Vogelwelt Manhattans.

ORNIS 2000 (1): 16-19

Zusammenfassung:

New York City. Das klingt nach Weltstadt, Wolkenkratzer und kulturellem Schmelztiegel. Wie aber geht es den Vögeln im Häusermeer von Manhattan? Der Artikel zeigt, dass in der Millionenstadt nicht nur die Vielfalt der Kulturen groß ist, sondern auch diejenige der Pflanzen und Tiere. Übrigens, im Central Park, der grünen Lunge New Yorks, kann man so viele Vogelarten beobachten wie in der ganzen Schweiz.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:52

NAPIERSKI, S. (2011)

Ex-situ Artenschutz in der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Analyse und Bewertung von Informations- und Bildungsangeboten Zoologischen Gärten mit Orang-Utan-Erhaltungszuchten.

Masterarbeit

111 Seiten.

Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Leitung: Prof. Dr. Ulrich Riedl
Allwetterzoo Münster, Zoo Dortmund, Zoo Duisburg, Kölner Zoo, Krefelder Zoo

Zusammenfassung:

Die Zerstörung und sinkende Qualität von Lebensräumen durch den Menschen führen zu einer immer weiter schwindenden Artenvielfalt. Die Vernichtung der Lebensräume erfolgt zumeist aus wirtschaftlichen Gründen, wobei vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern große Areale zur Rohstoffgewinnung genutzt werden. Diese Rohstoffe werden jedoch nicht ausschließlich in den betroffenen Ländern benötigt, sondern decken zu einem großen Teil den europäischen Markt ab. Daher kann der Verbraucher in Europa durch ein angepasstes Konsumverhalten nachhaltig Einfluss auf die Zerstörung der Lebensräume in Entwicklungs- und Schwellenländern nehmen. Um den europäischen Konsumenten u.a. auf seine Handlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen, führen die Vereinten Nationen eine Bildungsdekade unter dem Titel „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ durch, die Kompetenzen eines globalen Denkens und Handels vermitteln soll. Die Bildungsdekade betrifft alle Altersklassen und ist auch außerschulisch durchzuführen, sodass Zoos mit ihren hohen Besucherzahlen und einer damit verbundenen umfassenden Reichweite eine tragende Rolle einnehmen können. Die Bildungsaufgabe wird den Zoos von Experten zugesprochen. Neben dem Arterhalt und der Forschung ist dies die dritte Funktion, die dem ex-situ-Artenschutz zu Grunde liegt. Die Stärken des ex-situ-Artenschutzes ergänzen sich dabei mit dem Artenschutz innerhalb der Lebensräume (in-situ).
Die vorliegende Arbeit bewertet die Bildungsangebote und Anlagen in fünf ausgewählten Zoos (Dortmund, Duisburg, Köln, Krefeld, Münster) am Beispiel des Orang-Utans. Der Orang-Utan wurde ausgewählt, da er aus einem bedrohten Lebensraum stammt und gleichzeitig selbst je nach Art stark gefährdet bis vom Aussterben bedroht ist. Gleichzeitig führen die Zoos der EAZA im Jahr der Bearbeitung eine Kampagne zum Menschenaffenschutz durch.
Die Bildungsarbeit der Zoos wurde anhand des öffentlich zugänglichen Materials auf seine inhaltliche Vollständigkeit hin bewertet, die Effektivität mit Hilfe einer Besucherumfrage überprüft. Die Orang-Utan-Anlage wurde auf ihre didaktischen Möglichkeiten als Schaufenster des Lebensraumes und ihrer Attraktivität zwecks längerer Verweildauer untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl erhebliche Unterschiede im Bildungsangebot als auch an der Anlage zu keiner erkennbaren Abhebung in der Besucherumfrage geführt haben und in jedem untersuchten Zoo zwischen neun und elf Fragen mehrheitlich richtig beantwortet wurden. Zusätzlich konnten die Besucher die gestellten Fragen teilweise Ex-situ-Artenschutz in der Bildung für nachhaltige Entwicklung unabhängig davon korrekt beantworten, ob diese Informationen innerhalb des Bildungsangebots gegeben waren oder nicht. Dem zu Folge ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die Effektivität noch gering ist. Die Optimierung konzentriert sich daher auf mögliche neue Vermittlungsarten und sieht das vorhandene Informationsmaterial als Ergänzung für den interessierten Besucher. Dabei handelt es sich um ein vereinheitlichtes Informationssystem zum nachhaltigen Handeln, dass in allen Einrichtungen mit Tierhaltungen eingesetzt werden sollte, zwei interaktive Stationen, an denen einerseits die Folgen einer falschen Kaufentscheidung und zum anderen die Lebensweise des Orang-Utans übertragen auf den Menschen verdeutlicht werden sowie ein Durchgang, der die Emotionen der Besucher anspricht. Die aufgeführten Vorschläge orientieren sich an potentiellen Erfolgsfaktoren aus Best-Practice-Beispielen, die besagen, dass ein gutes Bildungsangebot interaktive Elemente, eine interessante und durchgängige Gestaltung, themenbegleitende Filme und interessante Ausstellungsstücke beinhalten muss. Des Weiteren sind Tierhaltungen in räumlicher Nähe, kurze und einfache Texte sowie das Ansprechen aller Sinne und der Emotionen als auch eine entspannte Atmosphäre zu berücksichtigen. Die vorgeschlagenen Optimierungsmöglichkeiten versuchen daher möglichst viele der aufgeführten Punkte zusammenzufassen. Der Effektivität dieser Vorschläge ist jedoch allein durch die Berücksichtigung der potentiellen Erfolgsfaktoren nicht gesichert, sondern bedarf ebenso einer Evaluierung wie das derzeitige Bildungsangebot.

Abstract:

The destruction and decreasing quality of habitats caused by human beings lead to a shrinking biodiversity. The elimination of habitats is effected by economic reasons. Especially huge areas in developing countries are used for production of raw materials. But these materials are not fully required for the country they are produced in. They also cover a huge amount of the European demand. With regard to that the consumers of Europe can sustainable influence the habitats of developing countries. To point the European people to other ways of consuming, the United Nations organized a decade titled “Education for sustainable development” which is to communicate the competences of global thinking and acting. This decade refers to all ages and is carried out extracurricular. By their large catchment and high attendance zoos can take over a primary role. According to experts, zoos can take over this kind of education. Besides research and the preservation of species, this is the third function that forms the basis of ex-situ-animal welfare. The strengths of ex-situ-animal welfare complement with the in-situ-animal welfare.
The present master’s thesis evaluates education opportunities and facilities of five zoos (Cologne, Dortmund, Duisburg, Krefeld, Munster), using the example of the Orangutan. The Orangutan was chosen because of its endangered habitat. At the same time it is endangered or critically endangered, depending on the species. Simultaneously, the zoos of the EAZA mount a campaign in the year of adaption to protect the great ape. The education of the zoos was evaluated with regard to content completeness. This was done by means of public
and official materials. Moreover their efficiency was verified with the help of a survey. The facility of the Orangutan was reviewed concerning its didactic abilities as a habitat and its attractiveness for a longer retention period. The results show no remarkable divergence concerning the survey, although there are significant differences of the education opportunities. In each zoo between nine and eleven questions were answered correctly by the majority. Additionally, a part of the visitors could answer the questions correctly, regardless of any information given in the zoos. Therefore the efficiency of the current education opportunity is still limited. The improvement focuses on possible new ways of teaching. Firstly, it is about a unified information system for sustained acting, which should be implemented in all facilities that keep animals. Secondly there are two interactive stations that illustrate on the one hand the consequences of a wrong buying decision and on the other hand the life of an Orangutan transferred to those of human beings. Thirdly, an alleyway can raise emotions of the visitor. The actual existing information material is regarded as an addition. The propositions are geared to potential factors of success of best practice examples. These point out, that a good education opportunity should include interactive elements, an interesting and continuous arrangement, theme collateral film sequences and interesting exhibits. Furthermore, keeping animals close to the visitor, short and precise texts as well as raising emotions, activating people’s wits and a relaxed atmosphere have to be considered. Therefore the proposed improvements try to outline many of the mentioned aspects. The potential factors of success cannot ensure the efficiency of these proposals exclusively. An evaluation like the present education opportunity is necessary, too.

 

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