Donnerstag, 12 Oktober 2017 10:26

Panzerkopfkröte

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten und Stummelfüße (Bufonidae)

D LC 650

Panzerkopfkröte

Bufo (= Ingerophrynus) galeatus • The Bony-heade Toad • Le crapaud à tête osseuse

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Panzerkopfkröte (Bufo (=Ingerophrynus) galeatus) im Tierpark Chemnitz © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Approximative Verbreitung der Panzerkopfkröte (Bufo (=Ingerophrynus) galeatus)

 

 

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Sich paarende Panzerkopfkröten (Ingerophrynus galeatus) im Kölner Zoo © Thomas Ziegler, Kölner Zoo

 

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Die wegen der an ihrem Schädel befindlichen Knochenleisten Panzerkopfkröte genannte Art ist in ihrer südostasiatischen Heimat nicht gefährdet. In Zoos ist sie nicht häufig zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Von der Größe her entspricht diese Art in etwa der Erdkröte. Die Männchen sind deutlich kleiner als die Weibchen. Typisch sind die hohen Knochenleisten die beidseits von der Nase über dem Auge nach hinten ziehen. Die Schnauze ist kurz und etwas zugespitzt, die Parotoiddrüsen sind klein. Die Körperseiten und Beine sind mit Warzen bedeckt. Die Grundfarbe oberseits ist braun oder braungrau, die Unterseite ist heller [3].

Verbreitung

Südostasien: Südchina (Insel Hainan), wobei diese Population neuerdings als eigene Art (Ingerophrynus ledongensis) betrachtet wird, Kambodscha, Laos, nördliches Vietnam [4; 6].

Lebensraum und Lebensweise

Die Panzerkopfkröte besiedelt immergrüne und laubabwerfende Wälder, sie ist vorzugsweise an beschatteten Bächen und Waldtümpeln zu finden. Nachweise gibt es aus Höhenlagen von 250-1'300 m. Über die Fortpflanzung im Freiland ist wenig bekannt. Im Terrarium kommt es nach Beregnung und Temperaturabsenkung zu Paarung und Eiablage. Ein Gelege besteht aus 2'500-3'000 bis 5 mm großen Eiern, die in Schnüren abgelegt werden. Die Larven schwimmen am dritten Tag nach dem Schlupf frei und beginnen ab dem sechsten Tag zu fressen. Sie wurden von HENDRIX et al. (2009) detailliert beschrieben. Die Metamorphose setzt nach 45 Tagen ein [2; 4; 5].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine weite Verbreitung und vermutlich einen großen Bestand, der nicht oder nur unwesentlich abnimmt. Sie gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2017 nicht als gefährdet [6].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Keine Angaben.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 15 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich einzelne im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art war 1864 von dem aus Esslingen am Neckar stammenden, am Londoner Natural History Museum tätigen Zoologen Albert Carl Ludwig Gotthilf GÜNTHER als Bufo galeatus beschrieben worden. 142 Jahre lang hieß sie so, bis sie 2006 im Zuge der großen taxonomischen Revision der Froschlurche in die Gattung Ingerophrynus gestellt wurde. 2014 postulierten allerdings nordamerikanische Autoren, dass die neuen, die polyphyletische Bufo ersetzenden Gattungen als Untergattungen eingestuft würden[1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. GÜNTHER, A. C. L. G. (1864). The Reptiles of British India. London: Ray Society by R. Hardwicke. Seite 421.
  4. HERRMANN, H. J. (2005)
  5. HENDRIX, R., BÖHME, W. & ZIEGLER, T. (2009)
  6. IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2017). Ingerophrynus galeatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T54645A113955676. http://www.iucnredlist.org/details/54645/0. Downloaded on 05 December 2017.

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Freigegeben in Kröten und Stummelfüsse
Donnerstag, 12 Oktober 2017 10:25

Chinesische Stachelkröte

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten und Stummelfüße (Bufonidae) 

D LC 650

Chinesische Stachelkröte

Bufo gargarizans • The Asiatic Toad • Le crapaud d'Asie

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Chinesische Stachelkröte (Bufo gargarizans) in Handelsbetrieb © Peter Janzen, DGHT

 

 

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Approximative Verbreitung der Chinesischen Stachelkröte (Bufo gargarizans)

 

 

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Chinesische Stachelkröte (Bufo gargarizans) in Stadtpark in Chongqing © Peter Janzen, DGHT

 

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Die in ihrer Heimat nicht gefährdete Chinesische Stachelkröte ähnelt stark unserer Erdkröte, weshalb für Zoos selten ein Anreiz besteht, sie zu zeigen.

Körperbau und Körperfunktionen

Chinesische Stachelkröten werden 56-102 mm lang, wobei die Männchen kleiner bleiben als die Weibchen. Sie ähnelt der Erdkröte, jedoch sind die Warzen auf ihrem Rücken mit Stacheln besetzt und vom Hinterrand des Auges läuft ein schwarzes Band über die Parotoiddrüse bis zu den Flanken [2].

Verbreitung

Ostasien: China, Japan, Nord- und Süd-Korea, Russland (Ostsibirien, Sachalin) [4].

Lebensraum und Lebensweise

Hauptlebensräume der Chinesischen Stachelkröte sind Nadel-, Misch und Laubwälder, Waldlichtungen und Wiesen. Dichter Nadelwald wird gemieden. Sie kommt auch in Überschwemmungsgebieten und auf Agrarland vor und besiedelt Dörfer, Stadtparks und Gärten. Laichbiotope sind Flüsse, Bäche, Weiher und Tümpel [4].

Chinesische Stachelkröten überwintern von September / Oktober bis im Frühjahr an Land oder im Wasser in einer Tiefe von etwa einem Meter. Fortpflanzungszeit ist im April - Mai, in manchen Gebieten bis Ende Juni. Das Gelege besteht aus zwei 1.5 bis 2.3 Meter langen Laichschnüren mit insgesamt 1'200-7'500 Eiern mit einem Durchmesser von 2,1 mm. Die Larven schlüpfen 4-17 Tage nach Eiablage. Sie metamorphosieren nach weiteren 45-66 Tagen im Verlauf des Sommers. Die Kröten werden mit 3-4 Jahren geschlechtsreif [2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Chinesische Stachelkröte hat eine weite Verbreitung, sie ist anpassungsfähig und gebietsweise sehr häufig. Nach einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 gilt sie daher nicht als gefährdet [4].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Fie Chinesische Stachelkröte wird als Versuchstier verwendet und ihre Haut wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin als Krebsmittel eingesetzt [4].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz selten und sporadisch in europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Chinesische Stachelkröte war 1842 von dem in Südostasien tätigen dänischen Arzt und Naturforscher Theodor Edvard CANTOR als Bufo gargarizans beschrieben worden und heißt erstaunlicherweise heute immer noch so [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. HERRMANN, H. J. (2005)
  4. KUZMIN, S. et al. (2004). Bufo gargarizans. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T54647A11180910. http://www.iucnredlist.org/details/54647/0. Downloaded on 06 December 2017.

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Weiter zu Agakröte (Bufo marinus = Rhinella marina)

Freigegeben in Kröten und Stummelfüsse
Donnerstag, 12 Oktober 2017 10:25

Agakröte

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten und Stummelfüße (Bufonidae)

D LC 650

Agakröte

Bufo marinus (= Rhinella marina) • The Cane Toad • Le crapaud géant

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Agakröte (Bufo marinus = Rhinella marina) im Zoo Basel © Zoo Basel

 

 

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Approximative Verbreitung der Agakröte (Bufo (=Rhinella) marinus)

 

 

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Agakröte (Bufo marinus = Rhinella marina) im Zoo Zürich © Zoo Zürich

 

 

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Agakröte (Bufo marinus = Rhinella marina) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Als Beispiel für eine potenziell invasive und dann schwer wieder zu eliminierende Tierart ist die sehr große Agakröte von zoopädagogischem Interesse, insbesondere in Zusammenhang mit Australien-Ausstellungen.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Aga ist eine sehr große Kröte. Erwachsene haben meist eine Länge von 8.4-15 cm, Weibchen können es bis auf 22.5 cm bringen. Ihr Kopf ist breit, die Pupille queroval, die Iris schwarz und gelb gesprenkelt, das Trommelfell gut sichtbar. Ihre Haut ist von Warzen besetzt, die bei sexuell aktiven Männchen Stacheln tragen. Zur Färbung sagt BREHM: "Unmittelbar nach der Häutung ist das Kleid des sonst häßlichen Thieres ein ansprechendes; später werden alle Farben düster und schmutzig." Die Larven der Aga, welche in der Jugend schwarz aussehen, sind unverhältnismäßig klein im Vergleiche zur Größe der Adulttiere, denn sie haben schon bei einer Länge von zehn Millimeter ihre Metamorphose beendet [2; 3; 4; 5].

Verbreitung

Süd- und Mittelamerika: Belize, Bolivien, Brasilien, Costa Rica, Ekuador, El Salvador; Französisch Guiana, Guatemala, Guyana, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Nikaragua, Panama, Peru, Surinam, Trinidad und Tobago, Venezuela, USA (Texas) . In weiteren Ländern und Gebieten eingeführt, so in Antigua und Barbuda, Aruba, Australien, Barbados, Dominikanische Republik, Grenada, Guadeloupe, Guam, Haiti, Jamaika, Japan, Amerikanische Jungferninseln, Martinique, Montserrat, Nördliche Marianen, Papua-Neuguinea, Philippinen, Puerto Rico, Saint Kitts und Nevis, Saint Lucia, Saint Vincent und die Grenadinen, Salomonen, Taiwan, USA (Florida und Hawaii) [6].

Lebensraum und Lebensweise

Die Agakröte ist sehr anpassungsfähig und besiedelt eine Vielzahl von vorzugsweise feuchten und halbfeuchten Lebensräumen, wie Savannen, lichte Wälder, Agrarland und Gärten. Als ausgesprochener Kulturfolger ist sie oft in Siedlungen und gar im inneren von menschlichen Behausungen anzutreffen. Laichbiotope sind Süßgewässer aller Art und auch Brackwasser [2; 5; 6].

Agakröten sind nachtaktiv. Sie ernähren sich von Insekten, hauptsächlich Ameisen und Termiten, sowie anderen Wirbellosen wie Krabben, Spinnen oder Skorpionen und von kleinen Wirbeltieren. In Siedlungen gehen sie auch an Hunde- oder Katzenfutter und Nahrungsabfälle, ferner sollen sie auch Pflanzen fressen. Sie sind sehr produktiv. Sie legen bis zu 25'000 Eier in Laichschnüren, die nach 2-4 Tagen schlüpfen. Sie wurden zur Bekämpfung des Reiszünslers (Kerkyra cephalonica) nach Australien importiert und freigelassen. Dies erwies sich als ökologischer Fehlschlag: einerseits fressen die Agakröten einheimische Amphibien und tragen so zu deren Gefährdung bei. Andererseits werden sie selbst von Süßwasserkrokodilen gefressen, die in der Folge an dem Krötentoxin sterben. In Teilen des Northern Territory haben Agakröten eine Sterblichkeit von über 70 % bei den Süßwasserkrokodilen verursacht [2; 4; 5; 7].

Gefährdung und Schutz

Die Agakröte ist in ihrem Ursprungsgebiet nicht gefährdet, und außerhalb ihrer natürlichen Verbreitung ausgesetzte Populationen verhält sie sich oft invasiv. Ihr Gesamtbestand nimmt deshalb zu [2; 6].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Häute der Agakröte werden gegerbt und zur Herstellung von Lederwaren verwendet. Gebietsweise werden die Tiere für edukative oder medizinische Zwecke gesammelt. Obwohl giftig, werden die Eier regional gegessen. Aus Naturschutzsicht sollte die Agakröte wegen ihres invasiven, die einheimische Fauna schädigenden Verhaltens aus allen Gebieten wieder eliminiert werden, die nicht zu ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gehören [2; 4; 5; 6].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 80 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich fast die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Agakröte wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Rana marina" beschrieben. Der sächsische Naturforscher Johann Gottlob Theaenus SCHNEIDER stellte sie 1799 in die Gattung Bufo, und so hieß sie fortan über 200 Jahre lang Bufo marinus, bis sie 2007 in Zusammenhang mit der Entdeckung einer neuen Krötenart in die Gattung Rhinella gestellt wurde. 2014 postulierten allerdings nordamerikanische Autoren, dass die neuen, die polyphyletische Bufo ersetzenden Gattungen als Untergattungen eingestuft würden [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. BREHM, A. E. (1882-1887)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. HERRMANN, H. J. (2005)
  6. SOLIS, F. et al. (2009). Rhinella marina. The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T41065A10382424. http://www.iucnredlist.org/details/41065/0. Downloaded on 06 December 2017.
  7. WEBB G., (2009)

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Freigegeben in Kröten und Stummelfüsse
Donnerstag, 12 Oktober 2017 10:25

Schwarznarbenkröte

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten (Bufonidae) 

D LC 650

Schwarznarbenkröte

Bufo (= Duttaphrynus) melanostictus • The Black-spectacled Toad • Le crapaud masqué

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Schwarznarbenkröte (Bufo = Duttaphrynus melanostictus) im Zoo Landau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung der Schwarznarbenkröte (Bufo = Duttaphrynus melanostictus). Rot = angesiedelte Populationen

 

 

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Schwarznarbenkröte (Bufo = Duttaphrynus melanostictus) im Tierpark Chemnitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Schwarznarbenkröte (Bufo = Duttaphrynus melanostictus) im Zoo Landau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

403 002 003 1 bufo melanostictus chemnitz KR1
Schwarznarbenkröte (Bufo = Duttaphrynus melanostictus) im Tierpark Chemnitz © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Schwarznarbenkröte (Bufo = Duttaphrynus melanostictus) im Tierpark Chemnitz © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Als Beispiel für eine potenziell invasive und dann schwer wieder zu eliminierende Tierart ist die sehr große Schwarznarbenkröte von zoopädagogischem Interesse, insbesondere in Zusammenhang mit Madagaskar-Ausstellungen.

Körperbau und Körperfunktionen

Schwarznarbenkröten werden um die 12 cm lang, Weibchen können über 15 cm erreichen. Der Kopf weist starke Verknöcherungen auf, welche die Augen umrahmende Leisten bilden. Die Pupille ist queroval, die Iris, dunkel, das Trommelfell gut sichtbar und die Parotoiddrüsen sehr groß. Die Körperoberseite ist mit oft dornigen Warzen versehen, die schwarze Spitzen aufweisen. Die Zehen sind mindestens bis zur Hälfte durch Schwimmhäute verbunden [2; 4].

Verbreitung

Süd- und Südostasien: Bangladesch, Burma, China, Hong Kong, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Macao, Malaysien, Nepal, Pakistan, Singapur, Sri Lanka, Taiwan, Thailand, Vietnam.

Die Art wurde auf östlichen Inseln Indonesiens, in Madagaskar und in in Papua Neuguinea eingeführt, wo sie zum Schutz der heimischen Arten wieder eliminiert werden sollte [5].

Lebensraum und Lebensweise

Die Schwarznarbenkröte bewohnt unterschiedliche Habitate, vorzugsweise im Tiefland, sie geht aber auch bis ins Hochgebirge. Dichte Wälder werden gemieden. Sie ist ein Kulturfolger, der auch inmitten von Großstädten in Parks und Gärten anzutreffen ist. Sie ist dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber ruhen die Tiere unter Steinen, Holzstücken, in Höhlen oder Spalten. In Siedlungen versammeln sie sich abends unter Straßenlampen, um die vom Licht angezogenen Insekten zu fangen [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Schwarznarbenkröte ist eine weit verbreitete Art mit einer großen Gesamtpopulation. Sie ist relativ anpassungsfähig und kommt in verschiedenen Lebensräumen vor, auch in von Menschen veränderten Gebieten. Nach einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 gilt sie daher nicht als gefährdet [5].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

In Nordthailand werden Schwarznarbenkröten gegessen [5].

Haltung

Schwarznarbenkröten werden in halbfeuchten bis feuchten Terrarien mit lockerem Bodensubstrat gehalten. Sie benötigen nur einen kleinen, flachen Wasserbehälter. Paarung und Eiablage lassen sich durch künstliche Beregnung stimulieren [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 20 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Der sächsische Naturforscher Johann Gottlob Theaenus SCHNEIDER beschrieb die Art 1799 als Bufo melanostictus, und so hieß sie fortan über 200 Jahre lang, bis sie 2006 im Zuge der großen taxonomischen Revision der Froschlurche in die Gattung Duttaphrynus gestellt wurde. 2014 postulierten allerdings nordamerikanische Autoren, dass die neuen, die polyphyletische Bufo ersetzenden Gattungen als Untergattungen eingestuft würden [1].

Vermutlich handelt es sich bei der Schwarznarbenkröte um einen Artkomplex, der aus drei verschiedenen Arten besteht [2].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. HERRMANN, H. J. (2005)
  4. NIETZKE, G. (1969)
  5. VAN DIJK, P.P. et al. (2004). Duttaphrynus melanostictus. (errata version published in 2016) The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T54707A86445591. http://www.iucnredlist.org/details/54707/0. Downloaded on 06 December 2017.

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Freigegeben in Kröten und Stummelfüsse
Donnerstag, 12 Oktober 2017 10:25

Rokokokröte

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten und Stummelfüße (Bufonidae)

D DD 650

Rokokokröte

Rhinella diptycha (= B. paracnemis, R. schneideri) • The Cururu Toad • Le craupaud géant

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Rokokokröte (Rhinella diptycha) im Reptilium Landau © Klaus Rudloff, Berlin

 

403 002 003 136 bufo paracnemis map
Approximative Verbreitung der Rokokokröte (Rhinella diptycha)

 

403 002 003 136 bufo schneideri tropiquarium PD2
Rokokokröten (Rhinella diptycha) im Tropiquarium Servion © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

403 002 003 136 bufo schneideri TPB KR2
Rokokokröte (Rhinella diptycha) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

403 002 003 136 bufo schneideri TPB KR3
Rokokokröte (Rhinella diptycha) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

403 002 003 136 bufo schneideri tropiquarium PD1
Rokokokröte (Rhinella diptycha) im Tropiquarium Servion © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

403 002 003 136 bufo schneideri TPB KR1
Rokokokröten (Rhinella diptycha) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Die Rokokokröte ist eine wegen ihrer Größe sehr eindrückliche Art, die aber im Zoo wesentlich seltener gehalten wird als die beinahe gleich große Agakröte, die als in verschiedenen Weltgegenden invasive Tierart zoopädagogisch mehr hergibt.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Länge bis zu 18 cm bei den Männchen und 25 cm bei den Weibchen ist die Rokokokröte ein wahrer Riese innerhalb der Krötenfamilie, der nur noch von der Kolumbianischen Riesenkröte (Bufo (=Rhaebo) blombergi) übertroffen wird. Der Kopf ist kurz und breit mit ausgeprägten Knochenleisten, die Pupille queroval, die Iris golden und schwarz gepunktet, das Trommelfell deutlich sichtbar und die Parotoiddrüsen groß. Die Haut der Körperoberseite ist dicht mit Warzen besetzt. An den Hinterbeinen befinden sich Tibialdrüsen, die ein milchiges, Bufotoxin enthaltenes Sekret absondern. Schwimmhäute fehlen an den Vorderzehen und sind an den Hinterzehen nur ansatzweise entwickelt. [2].

Verbreitung

Südamerika: Nord-Argentinien, Bolivien, Süd- und Ostbrasilien, Paraguay, Uruguay [3].

Lebensraum und Lebensweise

Die Rokokokröte ist sehr anpassungsfähig und besiedelt eine Vielzahl von Lebensräumen, einschließlich Chaco, Cerrado, und Atlantischem Regenwald. Generell bevorzugt sie relativ trockene, offene Landschaften und findet sich als Kulturfolger auch in Häusern. Die Fortpflanzung erfolgt während der Regenzeit. Das Weibchen legt bis 4 m lange Laichschnüre mit 1.8 mm großen, schwarzen Eiern [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet häufig und kommt in mehreren Schutzgebieten vor. Aufgrund von mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilungen aus dem Jahr 2004 wurde Rhinella schneideri als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste aufgenommen und Rhinella diptycha landete aufgrund unzureichender Daten in der Kategorie "DATA DEFICIENT". Da R. schneideri mittlerweile als Synonym von  R. diptycha gilt, wurde das entsprechende Datenblatt aus der Liste genommen und die Art wird jetzt als unzureichend dokumentiert klassiert [3; 6].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Da die Rokokokröte auch Bienen frisst, wird sie gebietsweise als vermeintlicher Schädling verfolgt [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Nachdem in den letzten Jahren mehrere Zoos die Haltung aufgegeben haben, wird die Art nur noch in rund einem halben Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Rokokokröte hat des Öfteren den Namen gewechselt. Ursprünglich beschrieben wurde sie 1894 von dem Wiener Zoologen Franz WERNER als Bufo schneideri. Mal als Unterart der Agakröte (Bufo marinus) betrachtet, setzte sich lange der von dem aus Bern stammenden und in Brasilien tätigen Arzt und Zoologen Adolfo LUTZ vergeben Name Bufo paracnemis durch. Im Zuge der großen Revision der Amphibien-Taxonomie kam sie 2006 in die Gattung Chaunus, bis sie nur ein Jahr später in Zusammenhang mit der Entdeckung einer neuen Krötenart in die Gattung Rhinella FITZINGER, 1826, gestellt wurde. 2014 postulierten allerdings nordamerikanische Autoren, dass die neuen, die polyphyletische Bufo ersetzenden Gattungen als Untergattungen eingestuft würden [1].

Die neueste Entwicklung geht dahin, dass es sich bei R. schneideri um ein Synonym der 1862 von dem amerikanischen Zoologen Edward Drinker COPE aufgrund eines 25 mm langen Individuums beschriebenen Art Bufo diptychus handle, in der Annahme, dass das Typusexemplar COPEs ein Jungtier gewesen sei [1; 5].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. AQUINO, L. (2004). Rhinella schneideri. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T54755A11200129. Downloaded on 04 December 2017.
  4. HERRMANN, H. J. (2005)
  5. LAVILLA, E. O. & BRUSQUETTI, F. (2018)
  6. SCOTT, N., Aquino, L. & ANGULO, A. (2004). Rhinella diptycha. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T54628A11177973. Downloaded on 12 September 2020.

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Freigegeben in Kröten und Stummelfüsse
Donnerstag, 12 Oktober 2017 10:25

Zipfelkröte

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten und Stummelfüße (Bufonidae)

D LC 650

Zipfelkröte

(Bufo =) Amietophrynus (= Sclerophrys) superciliaris • The African Giant Toad • Le crapaud géant d'Afrique

403 002 003 174 bufo superciliaris wikimedia
Zipfelkröte (Bufo (= Sclerophrys) cf. superciliaris) aus der Serra do Pingano, Angola © Ernst, R., Lautenschläger, T., Branquima, M. F., and Hölting, M. 2020, https://zse.pensoft.net/article/51997/. Übernommen aus Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution 4.0 International-Lizenz

 

 

 

403 002 003 174 bufo superciliaris map1
Sehr approximative Verbreitung der Zipfelkröten. Dunkelblau = S. s. superciliaris; mittelblau = S. s. chevalieri; dunkelgrün: S. cf. superciliaris gelb =S. channingi

 

 

 

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Zipfelkröte (Bufo (= Sclerophrys) superciliaris). Zeichnung Gilles Roth, Genf, für CITES-ID-Manual

 

 

 

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Obwohl nach CITES-Anhang I geschützt, gilt die Zipfelkröte nicht als gefährdet. Wegen der hohen mit der Einfuhr und Haltung verbundenen administrativen Umtriebe wird sie nur selten, vorab aus zoopädagogischen Gründen in Zoos gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Zipfelkröte, nicht zu verwechseln mit dem Zipfelkrötenfrosch (Pelobatrachus nasutus), verdankt ihren Namen den auffälligen, zipfelförmigen Auswüchsen über den Augen. Männchen werden 9-13 cm, Weibchen 13 bis über 15 cm lang. Ihre Schnauze ist spitz, das Maul ist kurz, das Trommelfell kaum sichtbar, die Parotoiddrüsen schmal und länglich. Die Haut der Körperoberseite ist glatt oder weist nur kleine Warzen auf. Die Zehen der Vorderfüße haben keine, jene der Hinterfüße nur angedeutete Schwimmhäute. Die Färbung der Oberseite ist gelbbraun, oft mit zwei dunkelbraunen Flecken auf dem Rücken, die Seiten sind rotbraun und die Hinterbeine haben dunkle Querstreifen [4; 5].

Verbreitung

West und Zentralafrika. Es bestehen offensichtlich Lücken in der Kenntnis des Artareals [8; 10]:

  • S. s. superciliaris: Äquatorialguinea, , Guinea, Kamerun, Kongo, Kongo Dem., ev. Zentralafrikanische Republik
  • S. s. chevalieri: Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Liberia, Nigeria, Sierra Leone
  • S. cf. superciliaris: Angola
  • S. channingi: Burundi, Kongo Dem., Ruanda, Uganda

Lebensraum und Lebensweise

Die Zipfelkröte lebt in Primär- und Sekundärwald, aber auch in Buschland und Plantagen, oft in der Nähe von großen Flüssen, wo sie in ruhigen Wasserbereichen ablaicht. Eine feste Paarungszeit gibt es nicht, die Fortpflanzung findet nach längeren Regenfällen statt [2; 6].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet und offenbar häufig. Sie wurde daher aufgrund einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 als nicht gefährdet taxiert [8].

Der internationale Handel ist durch CITES-Anhang I eingeschränkt.

Bedeutung für den Menschen

Früher wurden Zipfelkröten für den Heimtierhandel gesammelt und exportiert. Dies ist als Folge der Aufnahme in CITES-Anhang I zumindest offiziell zum Erliegen gekommen [8; 9].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wurde nur ganz selten in europäischen Zoos gezeigt, gegenwärtig (2023) hat es höchstwahrscheinlich keine mehr. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Zipfelkröte wurde 1888 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER als Bufo superciliaris beschrieben und hieß 122 Jahre lang so, bis sie 2006 im Zuge der großen Revision der Amphibien-Taxonomie in die Gattung Amietophrynus gestellt wurde. 2016 vergnügten sich dann aber französische Herpetologen damit, die in Südafrika vorkommende, als Sclerophrys capensis bekannte Krötenart näher anzuschauen und kamen zum Schluss, dass es sich dabei effektiv um die Art Amietophrynus rangeri handle. Da der Gattungsname Sclerophrys bereits 1838 vergeben worden war, wurden als Konsequenz alle Arten der Gattung Amietophrye umgetauft. Allerdings hatten 2014 nordamerikanische Autoren postuliert, dass die neuen, die polyphyletische Bufo ersetzenden Gattungen als Untergattungen eingestuft würden [1; 7].

Möglicherweise handelt es sich bei der Zipfelkröte nicht um eine, sondern um einen Komplex von drei Arten [3]. Gegenwärtig werden zwei Unterarten, S. s. superciliaris und S. s. chevalieri von der IUCN akzeptiert, während eine frühere dritte Unterart zu einer vollen Art (S. channingi) aufgewertet wurde [8]. 2020 wurden in Nordangola Zipfelkröten entdeckt, die provisorisch der Art superciliaris zugeschlagen wurden [10].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. BAREJ, M. F., SCHMITZ, A., MENEGON, M., HILLERS, A., HINKEL, H., BÖHME, W. & RÖDEL, M. (2011)
  4. BOULENGER, G. A. (1888)
  5. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  6. HERRMANN, H. J. (2005)
  7. OHLER, A. & DUBOIS, A. (2016)
  8. ERNST, R., LAUTENSCHLÄGER, T., FUTURO BRANQUIMA, M. & HÖLTING, M. (2020)

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Freigegeben in Kröten und Stummelfüsse
Donnerstag, 12 Oktober 2017 10:25

Grüne Zwergkröte

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten und Stummelfüße (Bufonidae)

D LC 650

Grüne Zwergkröte

Bufo (Anaxyrus) debilis • The Western Green Toad • Le crapaud vert du Texas

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Grüne Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis) im Arizona Sonora Desert Museum © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Approximative Verbreitung der Grünen Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis)

 

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Grüne Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis) im Tiergarten Schönbrunn © Norbert Potensky / TG Schönbrunn

 

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Grüne Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis) im Arizona Sonora Desert Museum © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Grüne Zwergkröte (Bufo = Anaxyrus debilis) im Tiergarten Schönbrunn © Norbert Potensky / TG Schönbrunn

 

 

Weitere Bilder auf BioLib

 

Da europäische Zoos sich selten auf nordamerikanische Fauna spezialisieren, ist diese hübsche kleine Kröte hierzulande nur selten zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Grüne Zwergkröte ist aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer Färbung leicht erkennbar. Männchen erreichen eine Kopf-Rumpflänge bis zu 35 mm, Weibchen sind minim größer. Das Auge ist groß mit querovaler Pupille und grünlicher Iris. Die Parotoiddrüsen sind sehr groß. Die Körperoberseite ist hellgrün mit schwarzen Tupfen oder Streifen, die Beine sind etwas heller, die Unterseite weiß, die Kehle bei Männchen schwärzlich, bei Weibchen gelblich bis weiß [2].

Verbreitung

Nordamerika: Südwestliche USA und Nordwest-Mexiko, von Colorado und Kansas bis Zacatecas und San Luis [3].

Lebensraum und Lebensweise

Semiaride Grasländer, Halbwüsten und Wüsten bis auf eine Höhe von 1'830 m, vorzugsweise mit sandigem Boden, sind Lebensraum der Grünen Zwergkröte. Im Freiland sind die Tiere hauptsächlich dämmerungsaktiv und ruhen tagsüber in selbstgegrabenen Höhlen, unter Grasbüscheln, Steinen, in Felsspalten oder Nagetierbauen. Die Fortpflanzung ist abhängig von Niederschlägen und findet von Ende März bis Juni oder Juli. Gelaicht wird in Viehtränken, Regenpfützen, Wasserstellen in ausgetrockneten Flussbetten und sonstigen temporären Gewässern. Die Eier sind klein, etwa 1 mm im Durchmesser. Sie werden einzeln oder in kurzen Schnüren abgelegt. (Ihre Entwicklung erfolgt sehr schnell, die Metamorphose findet bereits bei einer Larvengröße von 7-11 mm statt [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Grüne Zwergkröte hat eine weite Verbreitung und vermutlich einen großen Bestand, der nicht oder nur unwesentlich abnimmt. Sie ist gilt daher aufgrund einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2004 nicht als gefährdet [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Grundsätzlich hatten Kröten als Symboltiere der Erdgöttin bei den Azteken eine große kulturelle Bedeutung. Inwieweit dies auf die vorliegende Art zutrifft, ist dem Verfasser nicht bekannt. In Nordamerika befindet sich die Art im Heimtierhandel. Angebote liegen um die 20 USD (Online-Inserate 2017).

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art war 1854 von dem aus Mülhausen im Elsass stammenden, in den USA tätigen Zoologen Charles Frédéric GIRARD als Bufo debilis beschrieben worden. 152 Jahre lang hieß sie so, bis sie 2006 im Zuge der großen taxonomischen Revision der Froschlurche in die Gattung Anaxyrus gestellt wurde. 2014 postulierten allerdings nordamerikanische Autoren, dass die neuen, die polyphyletische Bufo ersetzenden Gattungen als Untergattungen eingestuft würden [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. HAMMERSON, G. & SANTOS-BARRERA, G. (2004). Anaxyrus debilis. The IUCN Red List of Threatened Species 2004: e.T54626A11177308. http://www.iucnredlist.org/details. Downloaded on 09 June 2016.
  4. HERRMANN, H. J. (2005)

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Freigegeben in Kröten und Stummelfüsse

The tadpole of the Helmeted Toad, Ingerophrynus galeatus (Günther, 1864), from Vietnam (Anura: Bufonidae)

Herpetology Notes 2: 155-160.

Abstract:

Based on identification through DNA barcoding we describe the tadpole morphology of the Helmeted Toad, Ingerophrynus galeatus. The description is based on twelve tadpoles that were collected in the karst forest of Phong Nha – Ke Bang National Park, Quang Binh Province, Truong Son, central Vietnam. The larvae, collected in slowly running forest streams or nearby ponds on gravel, are of generalized morphology of Orton’s type 4, lentic: benthic with a keratodont formula of 2(2)/3.

Ganzer Text - PDF

hendrix-biblio

08.06.2016 - 224

Freigegeben in H
Donnerstag, 14 Juni 2018 21:16

HERRMANN, H.-J. (2001)

Terrarienatlas Bd. 2. Frösche.

1099 Seiten, über 2000 Farbfotos
Mergus Verlag, Melle. ISBN 3-88244-073-2.

Verlagstext:

Der Froschatlas ist derzeit das umfassendste Werk über Frösche. Die berüchtigten knallbunten Pfeilgiftfrösche, beliebten Laubfrösche. skurilen Kröten und viele andere farbenfrohe Froschlurche werden gezeigt und beschrieben. Nicht nur für Terrarianer. Auch der Frosch- und Naturliebhaber wird dauerhafte Freunde an diesem reichhaltig ausgestatteten Band haben. Dieser zweite Band des Terrarien-Atlanten stellt folgende Familien der Froschlurche vor: Echte Kröten (Bufonidae), Baumsteiger (Dendrobatidae), Laubfrösche (Hylidae), Glasfrösche (Centrolenidae), Südfrösche (Leptodactylidae), Australienfrösche (Myobatrachidae), Riedfrösche (Hyperoliidae), Ruderfrösche (Rhacophoridae), Madagaskarfrösche (Manteliiidae), Echte Frösche (Ranidae), Engmaulfrösche (Microhylidae) und Nasengrabfrösche (Nasikabatrachidae). Besonders bemerkenswert sind die 2.000, darunter viele bisher unveröffentlichten Farbfotos. In jahrelanger Kleinarbeit wurden Daten über Lebensweise, ökologische Ansprüche, Fortpflanzungsbiologie und die Pflege vieler Arten zusammengetragen. Es gibt weltweit kein vergleichbares Buch, nirgendwo werden mehr Arten von Froschlurchen in Kurzporträts und Farbfotos vorgestellt.

herrmann-biblio

Freigegeben in H
Donnerstag, 14 Juni 2018 15:15

Wechselkröte

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten und Stummelfüße (Bufonidae)

D LC 650

Wechselkröte

Bufo (= Bufotes) viridis s. l. • The Green Toad • Le craupaud vert

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Wechselkröte (Bufo (= Bufotes) viridis) im Allgäuer Reptilienzoo Füssen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung der Wechselkröte (Bufo = Bufotes viridis) im engeren Sinn

 

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Rufende Wechselkröte (Bufo (= Bufotes) viridis) © Axel Gabauer, Görlitz

 

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Wechselkröte (Bufo (= Bufotes) viridis) im Opel-Zoo Kronberg © Martin Becker, Opel-Zoo

 

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Wechselkröte (Bufo (= Bufotes) viridis) © Axel Gebauer, Görlitz

 

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Wechselkröte (Bufo (= Bufotes) viridis) im Opel-Zoo Kronberg © Martin Becker, Opel-Zoo

 

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Wechselkröte (Bufo (= Bufotes) viridis) im Opel-Zoo Kronberg © Martin Becker, Opel-Zoo

 

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Wechselkröte (Bufo (= Bufotes) viridis) im Allgäuer Reptilienzoo Füssen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Wechselkröten (Bufo (= Bufotes) viridis) im Allgäuer Reptilienzoo Füssen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gut getarnt: Wechselkröten (Bufo (= Bufotes) viridis) im Tierpark Berlin © Tierpark Berlin (Pressefoto)

 

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Auge einer Wechselkröte (Bufo (= Bufotes) viridis) © Axel Gebauer, Görlitz

 

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"Erd-, Wechsel- und Kreuzkröte (Bufo vulgaris, Bufo vatiablis und Bufo calamita)". Bild aus aus Brehms Thierleben (1882-1887)

 

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Die Wechselkröte ist eine kleinere, einheimische, bei uns regional gefährdete oder bereits ausgestorbene Krötenart, die sich aufgrund ihrer Buntheit gut als Botschafter für den Amphibienschutz eignet und die daher relativ häufig in Zoos gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Wechselkröte ist ein mittelgroßer Froschlurch, der eine Länge von (5-)7-9(-12) cm erreicht, wobei die Männchen kleiner bleiben als die Weibchen. Ihr Kopf ist breit, die Pupillen sind waagerecht-elliptisch, die Iris zitronengelb bis grünlich mit schwarzen Sprenkeln. Das Trommelfell ist gut sichtbar, die Parotoiddrüsen sind ziemlich flach, seitlich eingebuchtet und daher nierenförmig. Die Männchen haben eine gut entwickelte Schallblase. Auf der Oberseite trägt sie auf gräulichweißem Grund große, unten auf weißem Grund kleinere, grüne Flecken. Südeuropäische Stücke sind weit bunter gezeichnet als mitteleuropäische, ihre Grundfarben ist viel lebhafter, die Flecken schärfer begrenzt und gewöhnlich dunkler umsäumt [3; 4; 6; 7].

Verbreitung

Westliche Paläarktis: Der Artkomplex ist von Spanien und Nordafrika Italien ostwärts bis in den Nahen Osten und Zentralasien, nordwärts bis Südschweden verbreitet [1] : 

Bufotes viridis sensu stricto: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Estland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Kasachstan, Lettland, Litauen, Mazedonien, Malta, Moldawien, Montenegro, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland.

Als Bufotes balearicus oder Pseudepidalea balearica bezeichnet werden Populationen in Italien, einschließlich Sardinien, auf Korsika und den Balearen. Auf Sizilien soll es sowohl B. balearicus als auch B. siculus geben.

Als Bufotes boulengeri abgetrennt wurden Populationen in: Ägypten, Algerien, Italien, Libyen, Marokko, Spanien, Tunesien, West-Sahara.

Populationen in folgenden Ländern werden neuerdings einer Bufotes variabilis genannten Art zugeordnet: Armenien, Aserbaidschan, Dänemark, Norddeutschland, Georgien Griechenland, Irak, Iran, Kasachstan, Libanon, Russland, Schweden, Syrien, Türkei, Zypern.

Welcher "Art" die folgenden Bestände zugeordnet werden sollen, ist den Molekulargenetiken noch unklar: Ägypten (Sinai), Israel, Jordanien, Saudi-Arabien.

Lebensraum und Lebensweise

Lebensraumansprüche: Vegetationsarme und fischfreie, seichte Tümpel, vorzugsweise in Kies- und Sandgruben, sowie Steinbrüchen. Der Landlebensraum ist sonnig, offen und trocken mit lockerem Boden und lückiger Vegetation. Ruderalstandorte, Abbauflächen, Brachland, auch Dünen und am Rand von lichten Wäldern [6; 7].

Biologie: Die wärmeliebende Wechselkröte sucht die Laichgewässer meist erst im April auf. Die Weibchen produzieren pro Saison 2'000 bis 12'000 (-15'000) Eier - mehr als jede andere europäische Amphibienart, die sie in 2-4 m langen Schnüren, überwiegend in einer Tiefe von 15-20 cm ablegen. Die 3-5 mm langen Larven schlüpfen nach 3-6 Tagen und wachsen dann innerhalb von 2-3 Monaten auf eine Länge von 4 bis 5 cm heran. Die Geschlechtsreife wird im Alter von vier Jahren erreicht [3; 5; 7].

Die Wechselkröte ist eine äußerst mobile Pionierart sie kann neu entstandene Wasser- und Landlebensräume besiedeln, die bis zu 10 km von ihrem Ursprungsgewässer entfernt liegen [6].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weltweit immer noch relativ häufig und wurde deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 als nicht gefährdet eingestuft, obwohl der Populationstrend genrell abnehmend ist [1]. In Hamburg ist sie bereits ausgestorben, in den anderen Bundesländern Deutschlands gefährdet bis vom Aussterben bedroht, desgleichen in Österreich. In der Schweiz kam die Art nur marginal in der Region Basel und auf der Alpensüdseite vor. Nachdem eine im Mendrisiotto wiederangesiedelte Population wieder verschwunden ist, gilt sie seit dem Jahr 2000 als ausgestorben [6; 7].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Die Wechselkröte fällt unter Anhang 2 der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume und ist in Anhang IV der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) aufgeführt.

Praktische Schutzmaßnahmen: Erhaltung und Unterhalt der Laichgewässer und Landlebensräume. Schaffen neuer Biotope  und weiträumige Vernetzung. Zucht in Menschenhand und Wiederansiedlung.

Zoogestützte Schutzprojekte (Beispiele):

  • Kölner Zoo: Regionale Erhaltung der Wechselkröte
  • Naturschutz-Tierpark Görlitz: Amphibienschutz in der Oberlausitz
  • Die Wechselkröte ist heute Schwedens am stärksten gefährdeter Froschlurch. Nordens Ark, ein Zoo im Südwesten des Landes, setzt sich seit vielen Jahren für die Erhaltung der Art ein, indem er in einem Steinbruch Laichschnüre einsammelt Wechselkröten aufzieht und Kaulquappen, junge und erwachsene Kröten auswildert. Wiederansiedlungen wurden durchgeführt in Skåne, Blekinge und Gotland, seit 2009 hauptsächlich in zwei Gebieten auf Öland, wo auch Verbesserungen des Lebensraums vorgenommen wurden. 2017 wurden z.B. 4'000 einjährige und erwachsene Kröten ausgewildert. mehr ...

  • 2018 haben die Tierpfleger-Azubis des Tierparks Berlin Wechselkröten, die sich auf eine nahe Baustelle in Lichtenberg verirrt hatten, gerettet. Die Tiere waren in eine Baugrube gefallen und konnten sich nicht mehr selbst daraus befreien. Die evakuierten Amphibien, einschließlich eine große Anzahl an Kaulquappen und Krötenlaich, wurden in die Quarantäne des Tierparks verbracht und danach auf dem weitläufigen, von potenziellen Laichgewässern durchzogenen Tierparkgelände ausgewildert.

Bedeutung für den Menschen

Kröten galten in prähistorischer Zeit und im Altertum als Fruchtbarkeitssymbole. Die Wechselkrötenpopulationen auf den Balearen gehen vermutlich auf aus mythologischen Gründen eingeführte Tiere zurück [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 30 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Von 1768 bis 2005 hieß die Art Bufo viridis. Im Zuge der permanenten Reorganisation der Amphibien-Taxonomie während der letzten Jahre wurde sie 2006 in Pseudepidalea viridis umbenannt. 2010 wurden die 16 Arten der Bufo viridis-Gruppe unter dem 1815 von RAFINESQUE verliehenen Namen Bufotes als Untergattung von Bufo definiert. 2011 wurde daraus im Rahmen einer umfangreichen Neuklassifikation der Amphibien eine Gattung. Die Bezeichnung Bufo viridis ist aber nach wie vor oft in Gebrauch, zumal 2014 nordamerikanische Autoren postulierten, dass die neuen, die polyphyletische Bufo ersetzenden Gattungen als Untergattungen eingestuft würden [2].

Die Art B. viridis wird neuerdings als Artkomplex angesehen, zu dem mehrere Arten gehören sollen. Das Ganze wirkt aber etwas unausgegoren, wenn man z.B. bedenkt, dass die Vorkommen von variabilis in Nordwesteuropa und in Osteuropa durch eine Distanz von über 2'000 km Luftlinie getrennt sind, und dass dieses dazwischen liegenden Gebiet durch viridis besiedelt ist...  [1; 2; 8]. 

Literatur und Internetquellen

  1. AGHASYAN, A. et al. (2015). Bufotes viridis. (errata version published in 2016) The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T155333A86444583. http://www.iucnredlist.org/details/155333/0. Downloaded on 04 December 2017. Ferner Datenblätter über andere Arten der viridis-Gruppe.
  2. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  3. AMPHIBIAWEB
  4. BREHM, A. E. (1882-1887)
  5. HERRMANN, H. J. (2005)
  6. KARCH
  7. MEYER et al. (2009)
  8. PYRON, R. A. & WIENS, J. J. (2011)
  9. TIERPARK BERLIN - PRESSEMITTEILUNG VOM 19.06.2018

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