Dienstag, 29 November 2016 10:16

Bonoboschutz im Kongo

Schutz des Bonobos im Salonga-Nationalpark, Kongo

Zoo & Zoostiftung Berlin, Kölner Zoo, Wilhelma Stuttgart, Zoo & Zoofreunde Wuppertal, Zoo Antwerpen, Zoo Rhenen

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Luftaufnahme aus dem Salonga-Nationalpark beim Fluss Lulilaka. Bild: Radio Okapi. Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern, welche sich mit dem Leben und Verhalten der Zwergschimpansen befasste, rief 2011 die Organisation Bonobo Alive! ins Leben, einen gemeinnützigen  Verein mit Sitz in Leipzig, um die Bonobos und ihren Lebensraum im südwestlichen Teil des Salonga Nationalparkes, DR Kongo, zu schützen.

Mehrere Bonobos haltende Zoos (bzw. deren Vereine oder Stiftungen) unterstützen das Projekt regelmäßig, Köln und Wuppertal seit 2013, Berlin und Stuttgart seit 2015, ferner Ouwehands Zoo in Rhenen und der Zoo Antwerpen.

Außer mit Geld helfen die Zoos auch mit Rat und Tat. So sandte z.B. der Berliner Zoo 2015   einen Tierpfleger ins Projektgebiet, der sich dort auch direkt vor Ort von der Arbeit und dem enormen Nutzen dieses Projektes überzeugen konnte.

Ein großes Problem für die Bonobos in diesem Schutzgebiet ist die Wilderei mit Fangschlingen. Aus diesem Grund möchte der Zoologische Garten Berlin den Schutz der Tiere durch erhöhtes patrouillieren von Rangern auch mittelfristig gewährleisten. Deshalb übernahmen der Berliner Zoo und seine Stiftung einen entscheidenden Teil der jährlichen Kosten für die Ranger. Auch ein Umwelterziehungsprogramm an den örtlichen Schulen ist geplant und wird von der Zoo Stiftung unterstützt. Die Bestandszahlen belegen, dass die Bemühungen erfolgreich waren. Die ständige Präsenz von Forschern und Naturschützern hat dazu beigetragen, Fallenstellerei und Jagd einzudämmen und so die Sicherheit der an den Menschen gewöhnten Bonobos und deren Nachbargruppen zu verbessern.

Ein weitere Gefahr stellt die Lebensraumzerstörung durch Bergbau dar. Insbesondere wird das seltene Erz Coltan abgebaut, das neben vielen anderen Metallen in in Mobiltelefonen verbaut wird. Durch den Handyboom weiten sich die Coltanminen aus, der Lebensraum für die Menschenaffen schrumpft. Der Kölner Zoo sammelt daher seit 2009 alte Handys und hat bis 2021 über 35'000 Stück zur Wiederverwertung weitergegeben. Dadurch wird der Druck auf den Coltanabbau reduziert. Zugleich erhält er für die Handys eine Gutschrift, die dem Bonobo-Schutzprojekte sowie Schutzprojekten für Gorillas zugute kommt.

Quellen:

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Freigegeben in Gibbons und Menschenaffen

Non-invasive genetic identification confirms the presence of the Endangered okapi Okapia johnstoni south-west of the Congo River.

Oryx   50 (1): 134-137.
Fauna & Flora International.  DOI: http://dx.doi.org/10.1017/S0030605314000593.
Published online: 11 November 2014.

Abstract:

The okapi Okapia johnstoni, a rainforest giraffid endemic to the Democratic Republic of Congo, was recategorized as Endangered on the IUCN Red List in 2013. Historical records and anecdotal reports suggest that a disjunct population of okapi may have occurred south-west of the Congo River but the current distribution and status of the okapi in this region are not well known. Here we describe the use of non-invasive genetic identification for this species and assess the success of species identification from dung in the wild, which varied throughout the range. This variation is probably attributable to varying okapi population densities and/or different sample collection strategies across the okapi's distribution. Okapi were confirmed to occur south-west of the Congo River, in scattered localities west of the Lomami River. We demonstrated that non-invasive genetic methods can provide information on the distribution of cryptic, uncommon species that is difficult to obtain by other methods. Further investigation is required to genetically characterize the okapi across its range and to investigate the biogeographical processes that have led to the observed distribution of okapi and other fauna in the region.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 17:04

GRZIMEK, B. (1954)

Kein Platz für wilde Tiere: Eine Kongo-Expedition.

302 Seiten mit zahlreichen Abbildungen auf Tafeln.
Kindler Verlag, München.

Buch zum gleichnamigen Film:

Als 1956 der Dokumentarfilm „Kein Platz für wilde Tiere“ auf den internationalen Filmfestspielen von Berlin uraufgeführt wurde, rechnete niemand mit einem Erfolg. Weder die Macher selbst, noch die sogenannten Filmexperten dieser Zeit. Um so größer war die Überraschung, dass der Film nicht nur eine, sondern gleich zwei Auszeichnungen gewann.

In den 1950er Jahren kannten die Dokumentarfilme über Afrika nur ein Erfolgsrezept: Raubtiere sollten Beute reißen und angreifende Bestien mussten erschossen werden. Eine Dokumentation, die sich eindringlich für die Rettung der Naturschutzgebiete einsetzt - so etwas gab es noch nicht. Doch genau diese Botschaft verbreiteten Michael und Bernhard Grzimek mit ihrem Film.

Weil die Grzimeks keine Geldgeber für ihre Filmidee fanden, finanzierten sie die Produktion über einen Kredit. Ein Misserfolg hätte die Familie Grzimek finanziell ruiniert, doch das hielt weder Bernhard noch Michael davon ab, ihre Mission in die Tat umzusetzen.

Der Hauptdrehort des Films ist heute bekannt als das Rückzugsgebiet der letzten Berggorillas: der Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo, der früher Albert-Nationalpark hieß.

grzimek-biblio

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx