Donnerstag, 15 November 2018 09:32

OBRECHT, J. (2014)

Verantwortungsattribution und Verständigungsorientierung. Eine inhaltsanalytische Untersuchung der Krisenberichterstattung am Beispiel des Tiergarten Schönbrunn.

Magisterarbeit Universität Wien.
99 Seiten und 41 Seiten Anhänge. Tabellen, Illustrationen.


Zusammenfassung und Ausblick:

Im Rahmen dieser Magisterarbeit wurde anhand ausgewählter Fallbeispiele mit Hilfe von Inhaltsanalysen untersucht, inwiefern die beiden theoretischen Ansätze der Situational Crisis Communication Theory nach Timothy Coombs und der Verständigungsorientierten Öffentlichkeitsarbeit nach Burkart et al. (2010) miteinander in Verbindung stehen. Als Fallbeispiele dienten zwei tödliche Unfälle, die sich in den Jahren 2002 und 2005 im Tiergarten Schönbrunn ereigneten. Diese wurden gewählt, da sie eine interessante Schuldfrage aufwerfen und somit eine Herausforderung für die Theorie der SCCT darstellen. Als Untersuchungsmaterial dient die Berichterstattung zu den Fällen in den Tageszeitungen Kronen Zeitung, Kurier, Der Standard und Die Presse. Um auf die forschungsleitenden Fragestellungen und die spezifischen Rahmenbedingungen der Fallbeispiele eingehen zu können, wurde ein eigenes Instrumentarium entwickelt, das dem Vorbild des von Burkart, Rußmann und Grimm (2010) entwickelten Verständigungsorientierungsindex folgt. Die Krisensituationen im Tiergarten Schönbrunn stellen keine Konflikte dar, in denen sich zwei konkurrierende Parteien begegnen, weshalb nur drei der vier Indikatoren des VOI für die vorliegende Arbeit von Bedeutung sind. Aus diesem Grund wurde eine adaptierte Version des VOI angewendet, die ausschließlich Zweifelartikulation und das Hervorbringen von Begründungen und Lösungsvorschlägen berücksichtigt. Um diesen angepassten VOI mit der Theorie der SCCT in Verbindung bringen zu können, wurde das Untersuchungsmaterial zunächst mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht. Das Ergebnis zeigte, dass sich die gewählten Fallbeispiele aufgrund ihrer spezifischen Besonderheiten nicht eindeutig in eine der von Coombs vorgeschlagenen Krisentypen einordnen lassen. In einem zweiten Schritt wurde eine quantitative Analyse vorgenommen, durch die der Wert des adaptierten VOI ermittelt werden konnte. Im ersten Fall beträgt der Gesamt-VOI 6,22, im zweiten Fall deutlich höhere 18,69. In Anlehnung an das Modell des VOI wurde ein Instrument entwickelt zur Berechnung eines Index für die SCCT. Dieser setzt sich aus der Kategorisierung der Strategien und ihrer Ausprägungen zusammen. Der Wert ist also umso höher, je öfter Strategien angewendet werden und je höherwertig diese sind. Das bedeutet Strategien, die für Krisen mit hoher Verantwortungsattribution zugeschnitten sind, erhöhen den Wert. Die Korrelationsberechnungen zeigten, dass kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem VOI und dem Index der SCCT im Untersuchungsmaterial nachgewiesen werden konnte. Es zeigt sich lediglich eine sehr geringe Korrelation zwischen der Anwendung von Strategien der SCCT und dem Hervorbringen von Lösungsvorschlägen, die jedoch aufgrund der fehlenden Korrelation zwischen dem Index der SCCT und dem Gesamt-VOI nur als Tendenz angesehen wird. Aufgrund der Besonderheiten der Fallbeispiele konnte kein Zusammenhang zwischen den beiden grundlegenden theoretischen Konzepten bestätigt werden. Die Untersuchung bietet jedoch einen Denkanstoß für mögliche weitere Forschungen auf diesem Gebiet. Die Widersprüchlichkeit zwischen der Typisierung der Krisen und den angewandten Strategien lässt Zweifel an Coombs‘ Empfehlungen aufkommen und führt zu der Annahme, dass höherwertige Strategien auch bei Krisen mit geringer Verantwortungsattribution eine Minimierung des Reputationsschadens bewirken könnten. Außerdem lässt sich aus den Fallbeispielen erkennen, dass bei einer vorbelasteten Krisengeschichte verstärkt auf verständigungsorientierte Kommunikation gesetzt wurde. Diese Beobachtungen stellen nicht nur interessante Ausgangspunkte für etwaige weitere Forschungen dar, sondern könnten auch für die PR-Praxis von Bedeutung sein.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:47

HURGITSCH, B. (2011)

Akustische Kommunikation und Mutter-Kalb-Beziehung bei Giraffen (Giraffa camelopardalis) in zoologischer Haltung.

Diplomarbeit

56 Seiten

Universität Wien
Betreuer: ao. Univ. - Prof. Dr. Helmut Kratochvil, Fr. Dr. Stöger-Horwath (Tiergarten Schönbrunn)
Tiergarten Schönbrunn Wien

Zusammenfassung:

Die akustische Kommunikation, insbesondere die Verwendung von Infraschall, sowie die Beziehung zwischen einem Muttertier und ihrem Jungtier bei Giraffen (Giraffa camelopardalis) sind die Themengebiete, mit denen sich diese Studie beschäftigt. Giraffen galten für eine sehr lange Zeit als still. In den 1990ern jedoch fanden Biologen heraus, dass diese Tiere in der Lage sind Infraschall-Laute zu produzieren. Seit dieser Entdeckung wurden sechs verschiedene Lauttypen beschrieben. Somit nahm ich Laute von drei verschiedenen Giraffen-Unterarten auf, um festzustellen, ob sich Unterschiede in der akustischen Kommunikation zwischen den einzelnen Unterarten feststellen ließen. Die Datenaufnahmen erfolgten von September 2007 bis Februar 2008 hauptsächlich im Tiergarten Schönbrunn in Wien, Österreich. Ebenso wurden im Zoo Duisburg, Deutschland sowie im Zoo Dortmund, Deutschland jeweils eine andere Giraffen-Unterart akustisch aufgezeichnet. Mittels eines speziellen Schallanalyseprogramms konnten die Aufnahmen analysiert werden. Zusätzlich wurde das Verhalten zwischen dem Muttertier und ihren beiden Kälbern im Wiener Tiergarten Schönbrunn untersucht.Es konnten unter Tiergartenbedingungen im Gegensatz zu den kolportierten Freilandstudien nur sehr wenige Laute aufgenommen werden. Während der ganzen Studienzeit konnten nur Vokalisationen vom adulten Bullen im Tiergarten Schönbrunn verwertet werden. Somit konnte auch kein Vergleich zwischen den Lauten der verschiedenen Unterarten angefertigt werden, da keine brauchbaren Vokalisationen von diesen vorliegen. Die Ergebnisse bezüglich der Interaktionen zwischen dem Muttertier und ihren beiden Jungtieren, sowie die Möglichkeit einer „nursery function“ von der subadulten Kuh im Tiergarten Schönbrunn sind jedoch signifikant.

Summary:

Acoustic communication, particular the vocalization with infrasound and the mother-cub relationship in giraffes (Giraffa camelopardalis) are the focuses of this study. For A long time the giraffe was signed as a silent animal. In the 1990ies some biologists claimed these animals as producing infrasound. Since then at least six loud types were described. So I tried to investigate, if giraffes in three different zoos were communicating also with these loud types and if there were differences in the acoustic communication between t he three subspecies, which I tested. From September 2007 till February 2008 the data recording took place at the Vienna Zoo, Austria, the Zoo Duisburg, Germany, and the Zoo Dortmund, Germany. With a specific analysis program I investigated the audio recordings. Additionally the behavior between the mother and he r two cubs in the Zoo of Vienna were tested. In opposition to my research under zoo conditions t he earlier field studies showed many vocalizations. I only got louds from the male adult giraffe at Vienna Zoo. So the comparison between the subspecies was not able to accomplish, because I recorded no usable vocal communication at the zoos in Germany. However the results of the active and passive behavior between the mother and her cubs and the possibility for a “nursery function” of the adolescent cow from Vienna Zoo are significant.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:44

REINOLD, C. (2014)

Akustische Kommunikation bei im Zoo gehaltenen Nashörnern (Ceratotherium simum, Rhinoceros unicornis).

Diplomarbeit

71 Seiten

Department of Integrative Zoology, Universität Wien
Zoo Salzburg, Zoo Schönbrunn Wien

Zusammenfassung:

Die vorliegende Studie befasst sich mit der akustischen Kommunikation bei Breitmaulnashörnern (Ceratotherium simum) und Indischen Panzernashörnern (Rhinoceros unicornis), die in österreichischen Zoos gehalten werden. Untersucht wurden die unterschiedlichen Lauttypen bezüglich ihrer temporalen und spektralen Zusammensetzung, speziell dem Vorhandensein von Infraschallkomponenten. Dazu wurden sechs Individuen der Breitmaulnashörner im Zoo Salzburg und zwei Individuen der Panzernashörner im Zoo Schönbrunn in Wien aufgenommen.
Bei den beobachteten Individuen der Breitmaulnashörner konnten zehn Lauttypen unterschieden werden. Diese waren Schnauben, Doppelschnauben, Prusten, Keuchen, Grunzen, Brüllen, Knurren, Ächzen, Muhen und ein Trompetenlaut. Davon war das Schnauben der am häufigsten produzierte Lauttyp. Die Ergebnisse der analysierten Laute zeigen, dass die tiefste gemessene Grundfrequenz bei 86 Hertz lag. Diesen Frequenzwert gab es bei vier Lauttypen, dem Schnauben, Doppelschnauben, Prusten und Grunzen. Durchschnittlich dauerten die Laute dieser Nashornart immer unter einer Sekunde, wobei hier das Keuchen eine Ausnahme bildet. Dieser Lauttyp ist ein wiederholender Laut, der aus mehreren Elementen aufgebaut ist. Die Laute dieser Tiere waren oft stark mit der Atmung verbunden und zeigten in den Spektrogrammen eine rauschhafte Struktur, während es keine harmonischen Bestandteile gab.

Die Analyse der Laute der Panzernashörner ergab fünf unterschiedliche Lauttypen, das Grunzen, Doppelgrunzen, Schnauben, Prusten und Hupen. Diese Nashornart hatte die tiefste gemessene Grundfrequenz bei 284 Hertz, wobei die Durchschnittswerte bei allen Lauttypen im Bereich von etwa 350 bis 380 Hertz lagen. Die Dauer war bei den Lauten der Panzernashörner durchschnittlich zwischen etwa 0,5 bis 1,2 Sekunden.
Im Vergleich wurde die akustische Kommunikation von den Breitmaulnashörnern mehr benutzt. So hatten sie ein größeres Lautrepertoire und ihre Laute hatten auch tiefere Frequenzwerte, sowohl bei der maximalen Energie, als auch der Grundfrequenz der Laute. Infraschallkomponenten konnten hier zwar in den Lauten beider Arten nicht gefunden werden, allerdings wurden diese in anderen Untersuchungen festgestellt, weshalb die Kommunikation mittels Infraschall bei Nashörnern nicht ausgeschlossen werden kann.

Abstract:

This study is about the acoustic communication of White Rhinoceros (Ceratotherium simum) and Indian Rhinoceros (Rhinoceros unicornis), which are captive in zoos in Austria. The investigation was about their different types of calls and the analysis of their temporal and spectral composition. Especially the existence of infrasound components was measured. Recorded were six individuals of White Rhinoceroses in the zoo Salzburg and two individuals of Indian Rhinoceroses in the zoo Schönbrunn in Vienna. As a result, ten different call types were distinct for the observed White Rhinoceroses. These were snort, double-snort, puff, pant, grunt, roar, snarl, groan, moo and a trumpet-sound. From these the snort was the most frequent sound type. The results show, that the lowest measured fundamental frequency was at 86 Hertz. This frequency had four call types, snort, double snort, puff and grunt. The mean duration of all call types, was less than one second, except the pant, which is a repetitive sound composed of a few elements. In many cases the sound production was connected with a loud respiration and the spectrogram showed a noisy structure, but never harmonic components.

Analysing the sounds of the Indian Rhinoceroses represented five different call types, which were grunt, double grunt, snort, puff and honk. In this rhino species the lowest measured fundamental frequency was at 284 Hertz and the mean fundamental frequency of all types was between around 350 to 380 Hertz. The duration of all call types of the Indian Rhinoceroses was on average between 0,5 and 1,2 seconds. In comparison the White Rhinoceroses use more acoustic communication. They have a wider vocal repertoire and their calls have lower frequencies, in fundamental frequency and maximal amplitude. No infrasound components were found in the calls of both species, but in other studies they were found. That’s why communication with infrasound couldn’t be locked out for rhinos.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:57

MAASS, S., WIECZOREK, A. (2014)

Olfaktorische und akustische Kommunikation in innerartlichen und zwischenartlichen Interaktionen von Totenkopfaffen.

praktische Arbeit im Rahmen der Lehrveranstaltung "Wissenschaftliches Arbeiten"

65 Seiten.

Institut für Biologie, AG Verhaltensökologie, Universität Leipzig
Leitung: Prof. A. Widdig
Zoo Leipzig

Zusammenfassung:

In einer Pilotstudie wurden geruchliche Verhaltensweisen und Lautäußerungen im Zusammenhang mit Interaktionen zwischen Totenkopfaffen sowie zwischen Totenkopfaffen und Zoobesuchern erfasst. Interaktionen insbesondere mit Besuchern waren im Beobachtungszeitraum selten, wodurch eine fundierte statistische Auswertung des Zusammenhangs zwischen Verhalten der Affen und Anzahl, Altersklasse und Geschlecht von Besuchern nicht möglich war.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:38

KAPPEL, I. (2012)

Raum-Zeit-Nutzung und akustische Kommunikation bei der Rundschwanzseekuh, Trichechus manatus (Sirenia, Mammalia), im Tiergarten Nürnberg.

Masterarbeit

130 Seiten

Universität Würzburg
Leitung: Erster Gutachter: PD Dr. Udo Gansloßer, Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Jürgen Tautz (Universität Würzburg)
Tiergarten Nürnberg

Zusammenfassung:

Anhand von Verhaltensbeobachtungen und der Aufnahme von akustischer Kommunikation der Seekuh-Gruppe im Nürnberger Tiergarten wurde analysiert, ob die Tiere in der neuen Anlage angemessen gehalten werden und inwiefern Wechselwirkungen zwischen der akustischen Kommunikation, der Sozialstruktur und der circadianen Rhythmik der Tiere, auftraten. Ziel der Arbeit war es zu allgemeingültigen Richtlinien zur Haltung von Seekühen und zur Grundlagenforschung im Bereich der akustischen Kommunikation beizutragen. Die Beobachtungszeit erfolgte innerhalb von 260 Beobachtungsstunden in den Monaten Dezember bis Juni 2012. Die Gruppe bestand aus vier Individuen, davon ein männliches und zwei weibliche Tiere, sowie ein männliches Jungtier. Dabei wurden Scan-, Fokus-, Ereignis-Methode und sozimetrische Matrix zur Datenaufnahme verwendet.
Die Aktivität der Seekühe wurde als arrhythmisch festgehalten, ohne Synchronisation durch potentielle äußere Zeitgeber, wie Fütterungs- oder Besucherzeiten. Außerdem war die Nutzung des Beckens durch die Tiere abhängig von der Tageszeit. Während des Tages hielten sich die Seekühe vor allem im Tiefwasserbereich vor der Besucher-Scheibe auf, während der Nacht verteilten sie sich stärker im gesamten Becken. Ein großer Teil der Lokomotion war bei allen Tieren auf gleichbleibende Kreisbahnen im Tiefwasserbereich beschränkt, die verschiedene Stadien von stereotypem Verhalten repräsentieren. Im Zuge dieser Beobachtungen konnte außerdem eine Lateralisation der Benutzung der Flipper beobachten werden. Auch für weitere Aktionen, wie dem Greifen von Futterstücken, wurden einzelne Flipper bevorzugt. Die Lateralisation ist jedoch von der Stereotypie abzugrenzen. Die Ausprägungen der Stereotypien befanden sich in Stadien, die noch weitere Möglichkeiten zur Verminderung oder Behebung zulassen. Die Länge der Tauchphasen und die daraus errechnete Atemfrequenz jedes Tieres, zeigte keine kontinuierliche Erhöhung, abgesehen von der kurzzeitigen Anpassung an erhöhte Aktivität. Damit wurde die Präsenz von dauerhaften Stressoren ausgeschlossen.
Zwischen den einzelnen Individuen der Gruppe existierten unterschiedlich intensive Raten der Sozialkontakte. Das männliche Jungtier war dabei das Individuum, das in die meisten Interkationen integriert war. Zwischen den vergesellschaftenden Schwarzen Pacus und den Seekühen bestand kaum Interaktion. Die Analyse der akustischen Kommunikation ergab, dass diese über den Tagesverlauf mehrere Höhepunkte erreichte und damit circadianen Rhythmen unterlag. Die Tiere befassten sich nachts stärker miteinander, als tagsüber. Dies wurde deutlich, da die Tiere am Tag häufiger kommunizierten, ohne dass eine innerartliche Interaktion stattfand. Nachts stieg der Anteil an Vokalisation mit sozialem Hintergrund. Die Bandbreite der Parameter „Dauer“, „tiefste Frequenz“ und „stärkste Frequenz“ ergab die Rahmenbedingungen der Vokalisation. Durch das Einsetzen des neuen weiblichen Individuums veränderte sich die Kommunikation der Gruppe nur geringfügig. Weitere Untersuchungen können klären, ob diese von Dauer sind.
Zusammenfassend bekräftigt dies den Eindruck von Seekühen, als Tiere mit sozialer Struktur, die durch akustische Kommunikation aufrechterhalten wird und sich nach Veränderungen (wie dem Umsetzen in eine neue Umgebung, oder den Zuwachs durch ein neues Tier) schnell wieder einpendelt und das, innerhalb einer artgerechten Tierhaltung in Menschenobhut.

Abstract:

Based on behavioral observations and the recording of acoustic communication of the manatee group in the Zoo of Nuremberg, this project analyzed if the animals lives species-appropriate in the new tank system and if so, how interactions between them were influenced by their acoustic communication, their social structure and their circadian rhythm.
The aim of this study was to contribute to general guidelines for keeping manatees in Zoos and for basic research in the field of acoustic communication. The observation time was within 260 hours from December to June 2012. The group consisted of four individuals, including a male, two females, and a male juvenile. Scan sampling, focal-animal-sampling, all-occurrence-sampling and dominance matrices were used for data survey.
The activity of the manatee was arrhythmic, without any synchronization by potential external timer, like feeding time or visiting hours. The manatees used their tank quite different, depending on the time of day. During daytime, the manatees stayed often in the deep water area close to the visitor pane, during nighttime they spread out in the whole tank.
A large part of locomotion in all manatees consisted of circular pathways in the deep water area. These constant pathways were representing different stages of stereotypic behavior. A lateralization of the flipper usage was observed, too. For other actions single Flipper were preferred as well, for example grabbing of food pieces. The lateralization in this case, was not a stereotype, and has to be distinguished from this. The stage of stereotypies allows opportunities to reduce or remove this behavior in future. The duration of the diving phase and the calculated respiratory frequency of each animal showed no continuous increase, except for short-term adaptation to higher activity. Hence there were no long time stressors.
Between the individuals of the manatee group, there were different rates of social contacts. The male calf was integrated into the most interactions in group. Between the black pacus and manatees there were few interactions.
The analysis of the acoustic communication data showed several peaks of vocalization during the day. Therefore the acoustic communication followed circadian rhythms. The animals interacted more often while communicating during the night, than during the day. This was shown in the fact, that during daytime, the animals communicated often without an intraspecific interaction. During nighttime the vocalization with social background increased.
The range of vocalization parameters "duration", "lowest frequency" and "highest frequency" has been found. The communication of the group changed marginally after adding a new adult female. Further studies could explain if these changes are persistent.
In conclusion the project results show that manatees, as animals with a social structure, which is maintained by acoustic communication and adapt rapidly after changes occur (such as moving to a new environment, or the presence of a new individual), all this within animal welfare in captivity under human care.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:44

KÄSTNER, K. (1978)

Beobachtungen an Beutelteufeln (Sarcophilus harrisi) im Zoo.

Staatsexamensarbeit

92 Seite

Institut für Zoologie, Universität Erlangen
Leitung: Prof. Dr. Heinz Moeller
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

1. Die häufigste Bewegungsform ist der Galopp. Trab tritt nicht auf. Jungtiere sind gute Kletterer, Alttiere klettern nur noch selten.
2. Das Komfortverhalten wird katalogisch aufgeführt und die Verhaltensontogenese quantitativ dargestellt.
3. Obwohl erwachsene Beutelteufel in ihrer aktiven Zeit bestrebt sind, eine Individualdistanz aufrecht zu erhalten, suchen sie beim Schlafen und Ruhen Artgenossen zum Kontaktliegen auf.
4. Tasmanische Teufel schlafen in Unterschlüpfen oder Höhlen, die sie sich zum Teil selbst bauen.
5. Beim Beutefang sind die Pfoten dem Maul gleichgeordnet. Getötet wird die Beute durch Bisse in die Kopfregion. Zur Nahrungsaufnahme suchen Beutelteufel einen geschützten Ort auf. Beim Fressen werden sehr stark die Vorderpfoten zu Hilfe genommen.
6. Während Jungtiere bestimmte Kotplätze einhalten, defäkieren erwachsene Teufel über das ganze Areal verteilt.
7. Die beobachteten Lautäußerungen ermöglichen eine Kommunikation der Tiere auch über größere Entfernungen.
8. Wird eine Gefahr optisch wahrgenommen, dann reagieren die Beutelteufel viel stärker als bei olfaktorisch oder akustisch wahrgenommener Gefahr.
9. Aggressive Interaktionen sind relativ häufig, Kämpfe nur sehr selten. Eine soziale Hierarchie ist erkennbar.
10. Das Spielverhalten der Beutelteufel wird in einem Verhaltenskatalog aufgeführt. Die Ontogenese einzelner Spielverhaltensweisen wird graphisch dargestellt.
11. Die Jungen saugen über 8 Monate. Bis zu einem Alter von 21 Wochen werden die Jungen an den Zitzen transportiert, später auf dem Rücken. Bei Gefahr suchen die Jungen bei der Mutter Schutz. Bestimmte Lautäußerungen dienen dem Kontakt zwischen Mutter und Jungen.
12. Sarcophilus ist nachtaktiv. Die Jungtiere zeigen eine Entwicklung von polyzyklischer zu monozyklischer Aktivität. Die Aktivität der Mutter wird durch die Jungen beeinflusst.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 11:38

ZENZINGER, S. (2008)

Zur Kommunikation von im Zoo gehaltenen Schabracken- und Flachlandtapiren (Tapirus indicus und Tapirus terrestris) - Experimentelle Untersuchungen und Befragung des Pflegepersonals.

Dr. rer. nat. Dissertation

434 Seiten

Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
1. Gutachter: PD Dr. Udo Gansloßer
2. Gutachter: Prof. Dr. Martin S. Fischer
Zoo Berlin, Zoo Dortmund, Tiergarten Heidelberg, Münchener Tierpark Hellabrunn, Parc Zoologique et Botanique de Mulhouse, Tiergarten Nürnberg, Zoo Osnabrück

Voller Text

Zusammenfassung:

Tapire wurden bislang im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Nashörnern und Pferden bei Studien zur Kommunikation deutlich weniger beachtet. Ziel der vorliegenden Studie war es daher zu überprüfen, welche Reize Informationen für die Kommunikation bei Tapiren bergen. Zu diesem Zweck wurden die Reaktionen von Tapiren auf olfaktorische (Kotproben männlicher Tapire), akustische (Playback verschiedener Tierstimmen) und optische Reize (Plakate mit bearbeiteten Tapirsilhouetten) untersucht sowie das Pflegepersonal zur Wahrnehmung und Kommunikation bei Tapiren befragt. Die Forschungsaufenthalte fanden während der Jahre 2004, 2005 und 2006 in den Zoologischen Einrichtungen der Städte Berlin, Dortmund, Heidelberg, München, Nürnberg, Osnabrück und Mulhouse (Frankreich) statt. Insgesamt wurden 30 Individuen, davon 13 (8.5) Schabrackentapire (Tapirus indicus) und 17 (7.10) Flachlandtapire (Tapirus terrestris) in die Versuche einbezogen.

Unterschiede im Interesse der Tapire an den einzelnen Kotproben lassen auf die Perzeption geruchlicher Informationen gemäß der „Scent-Matching“- und der „Mate-Choice“-Hypothese schließen. Die Reaktionen der Tapire konnten jedoch weder mit dem Alter der Probe liefernden Tiere noch entsprechend der „Hamilton-Zuk-Hypothese“ mit deren Parasitenstatus in Zusammenhang gebracht werden. Die Playbackexperimente konnten zeigen, dass Tapire zwischen den Stimmen verschiedener Tierarten unterscheiden. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Reaktionen der Tapire in deren Phylogenese begründet liegen. Das Interesse fiel jeweils bei der eigenen Spezies, gefolgt von den nächstverwandten Arten am stärksten aus. Die Resultate des optischen Versuchs mit verschieden stark bearbeiteten Tapirsilhouetten sprechen für die Bedeutung der weißen Ohrränder als familienspezifischen Schlüsselreiz. Dieser konnte jedoch durch mehr Weiß in der Silhouette nicht verstärkt werden. Die Tapire beider Arten haben auf eine unveränderte Tapirsilhouette, gefolgt von einer Silhouette ohne Rüssel, am stärksten reagiert. Die befragten Pfleger platzierten sowohl bei der Einschätzung der Wahrnehmung von Tapiren als auch bei der Beurteilung derer Kommunikationsformen die Bedeutung der Olfaktorik und die der Akustik vor die der Optik.

Diese Dissertation hat eine solide Basis für weiterführende Studien zur Kommunikation bei im Zoo gehaltenen Tapiren geschaffen. Am Ende der Arbeit werden daher Anregungen für aufbauende Studien zur Kommunikation und Partnerwahl sowie auch für Experimente zur olfaktorischen, akustischen und optischen Lebensraumbereicherung bei Tapiren gegeben.

 Abstract:

Tapirs, unlike their relatives, rhinos and horses, have received considerably less attention in studies on communication until now. Therefore, it was the aim of this study to test which stimuli contain communicational information for tapirs. For this purpose, the reactions of tapirs on olfactory (faeces of male tapirs), acoustical (playback of different animal voices) and optical stimuli (posters with edited tapir silhouettes) were examined and the animal keepers were questioned on tapir perception and communication. Research visits took place at the zoos of Berlin, Dortmund, Heidelberg, Munich, Nuremberg, Osnabrück (Germany) and Mulhouse (France) during the years 2004, 2005 and 2006. A total of 30 individuals, thereof 13 (8 males and 5 females) Malayan tapirs (Tapirus indicus) and 17 (7 males and 10 females) Lowland tapirs (Tapirus terrestris) attended the experiments.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx