Donnerstag, 23 Januar 2020 17:14

HAURI, R. (2007)

Die Kolkraben  Corvus corax  am  Bundeshausin Bern  2006 - Ein  Brutjahr  mit  Hindernissen.

Monticola 10, 101: 2-5

Zusammenfassung:

Seit 1988 hat der Kolkrabe Corvus corax nahezu alljährlich am Bundeshaus (Parlamentsgebäude) inmitten der Stadt Bern (Schweiz) gebrütet. Brutplatze an Bauwerken (Burgen, Ruinen, Viadukten) sind zwar in den letzten Jahren von verschiedenen Stellen Mitteleuropas bekannt geworden, derart „städtische" wie in Bern sind allerdings die Ausnahme geblieben. Die Horste wurden stets unter der Hauptkuppel in Giebelfeldern in rund 45 in Höhe über dem Boden angelegt. Im Vergleich zu Paaren in „natürlichen" Felslandschaften unweit von Bern, hatten die Bundeshausraben einen geringeren Bruterfolg, möglicherweise aufgrund der längeren Flugwege zur Nahrungsbeschaffung. Eine umfassende Renovierung des Gebäudes in 2006 erforderte die Aufstellung eines Gerüstes und die Abdeckung mit Planen. Im Frühling hatte das Brutgeschäft der Kolkraben wie gewohnt eingesetzt. Vogelschutzkreise konnten einen Aufschub des Gerüstbaues im Bereich des Brutplatzes erwirken. Mehrere Jungvögel wurden erfolgreich aufgezogen und verließen das Nest, bis auf ein Junges, das sich in einer Schnur verfangen hatte.

Volltext: https://www.zobodat.at/pdf/Mont_10_0002-0005.pdf

hauri-biblio

Freigegeben in H
Donnerstag, 14 Juni 2018 15:15

BRAUN, F. (2016)

Comparing the behaviours before and after enriching the aviary of: Common raven (Corvus corax), kea (Nestor notabilis) and great white pelican (Pelecanus onocrotalus).

Bachelor Thesis

64 Seiten

Fakultät für Biowissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Leitung: Dr. Vanessa Schmitt
Zoo Heidelberg

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Seit vielen Jahrhunderten hält der Mensch exotische Tiere in Gefangenschaft. Anfänglich rein zum Zwecke der Vergnügung und Unterhaltung änderte sich das Bewusstsein der Menschen im Laufe der Zeit und stellte das Tier als Subjekt der Forschung und Bildung in den Mittelpunkt zoologischer Gärten. Das erhaltene Wissen dient zur Optimierung der Haltungsbedingungen wodurch das Wohlergehen des Tieres in Gefangenschaft erhöht werden soll. Hierfür stellen die Verhaltensweisen des Tieres wichtige Indikatoren dar.

In dieser Arbeit wird untersucht inwieweit das Angebot eines Beschäftigungsobjekts eine Änderung der Verhaltensweisen von in Gefangenschaft lebenden Kolkraben, Keas und Rosapelikanen im Heidelberger Zoo hervorruft. Gleichzeitig wird ein Fokus auf sogenannte unerwünschte Verhaltensweisen gesetzt, welche als Indizien schlechten Wohlergehens dienen. Die ethologischen Daten werden über die Methode des Scan Samplings erhoben, sodass die entsprechenden Verhaltensweisen prozentual der beobachteten Zeit bzw. in Wiederholungen pro Stunde wiedergegen werden. Im Vergleich zu den gut untersuchten Kolkraben und Keas, generiert die Studie erstmalige Daten über die Verhaltensverteilung von in Gefangenschaft lebenden Pelikanen.

Beobachtungen, welche im Zeitraum mit der Anwendung eines Beschäftigungsobjekts durchgeführt worden sind, zeigen einen verminderten Anteil des auf und ab Laufen innerhalb der Keas. Während bei den Kolkraben und Pelikanen kaum bzw. keine unerwünschten Verhalten beobachtet werden konnten, zeigen diese jedoch signifikante Änderungen anderer Verhaltensweisen zwischen den Phasen ohne und mit Beschäftigungsmöglichkeit.

Letztendlich stellen die Ergebnisse eine gute Datengrundlage der Überwachung der Verhaltensweisen von in Gefangenschaft lebenden Vögeln dar. Es wurde gezeigt, dass das Angebot eines Beschäftigungsobjekts die Verhaltensweisen eines Vogels verändern können. Allerdings ist eine weitaus größere Stichprobenanzahl vonnöten, um die aus dieser Studie gewonnen Erkenntnisse zu verifizieren. Mit den gewonnenen Daten können Vergleiche mit den Verhalten anderer Vögel unterschiedlicher Zoos angestellt werden.

Abstract:

For many centuries humans are keeping animals in captivity. In the beginning exotic animals just were housed for pleasure and entertainment. However, the awareness of humans has changed during time and animals are more often subjects for research and education in the focus of zoological gardens. The resulting knowledge is used for optimising the housing conditions, whereby the welfare of the animal should be increased. For this, animal behaviours are seen as good indicators.

In this thesis it will be investigated if and how far physical enrichment influences the behaviours of common raven (Corvus corax), kea (Nestor notabilis) and great white pelican (Pelecanus onocrotalus) living in captivity at Zoo Heidelberg. A focus is set on so called undesired behaviours which are seen as indices of poor animal welfare. Ethological data have been collected using the scan sampling method, so that the corresponding behaviours are given in percentages of the total observation time respectively in rates per hour. In contrast to the well investigated common ravens and keas, the study is one of the first in generating behavioural data of the great white pelican living in captivity.

The observations revealed a slight reduction of the keas pacing behaviours during the period of applying physical enrichment. While for the ravens and pelicans rarely respectively no undesired behaviours could be observed, other behaviours show significant alterations comparing the period without and with applying enrichment. For example, the ravens’ frequency in displacing each other remarkably dropped after offering them the item.

In conclusion the obtained results provide a good data basis for monitoring bird behaviours in captivity. It was shown that physical enrichment can alter bird behaviour, however a larger sample size would be needed to draw firm conclusions. The current data could be used to make comparisons of bird behaviours across different zoos.

 

braun-biblio

Freigegeben in B
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx