Donnerstag, 14 Juni 2018 15:38

BRUCKNER, H. (2012)

Stimmentwicklung eines im Zoo geborenen Großen Pandas (Ailuropoda melanoleuca) in den ersten 10 Lebenswochen.

Diplomarbeit

65 Seiten

Universität Wien, Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer: Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn Wien

Zusammenfassung:

Große Pandas sind bei der Geburt – Beuteltiere ausgenommen – die kleinsten Säugetiere im Verhältnis zur Körpergröße der Mutter. Sie vokalisieren in den ersten Lebenswochen sehr häufig. Die Lautäußerungen sind von Geburt an undifferenziert, höchst variabel und – gemessen an der Körpergröße – ungewöhnlich laut. Untersuchungen der Lautäußerungen des im Tiergarten Schönbrunn in Wien geborenen Fu Long bis zum Alter von 10 Lebenswochen mittels multidimensionaler Methoden bestätigen ein Lautrepertoire mit hoher Variationsbreite. Es wurden die Lauttypen Moan, Croak, Squawk, Squall, Whistle und Whiff differenziert, welche in unterschiedlicher Kombination häufig in Lautfolgen auftreten. Bereits ab der Geburt wurden 4 Lauttypen, der Croak (Gesamtanteil 7,54 %), Squawk (51,12 %), Whistle (3,46 %) und Whiff (7,13 %), festgestellt. Ab der 2. Lebenswoche kam der Squall (29,74%) hinzu. Der Whistle wurde nach der 3. und der Croak nach der 4. Lebenswoche nicht mehr abgegeben. Der Moan (1,02 %) war erst ab Woche 7 festzustellen. Die Laute sind von zumeist chaotischer Struktur und weisen zu einem hohen Prozentsatz auf einen erregten Gemütszustand hin. Die geräuschhafte Struktur der Laute, vielfach versehen mit Nichtlinearen Phänomenen, und der hohe Anteil an Variationen lässt vermuten, dass dadurch die Aufmerksamkeit der um ein Vielfaches größeren Mutter immer wieder aufs Neue stimuliert wird. Der hohe Anteil an Lauten, die auf erregten Gemütszustand hinweisen, ebenso wie die hohe Variationsbreite, könnte bedeuten, dass diese selbst unter Aufzuchtsbedingungen in menschlicher Obhut überlebenswichtig sind. Der Lauttyp „Humming“, der bei allen anderen Großbärenarten vorkommt, konnte beim Großen Panda innerhalb der ersten 10 Lebenswochen nicht festgestellt werden.

Summary:

The Giant Panda has the smallest body size of any mammal at birth relative to the size of the mother, except for marsupials. Despite this, the new-born are highly vocal in the first postnatal weeks. From the start, the calls were undifferentiated, highly variable and – in relation to the body size – unusually loud. Calls of the new-born male Giant Panda “Fu Long” were recorded at Tiergarten Schönbrunn, Vienna, for the first 10 weeks of his life. Using multidimensional methods the analysis of the calls confirmed the presence of a call repertoire with high range of variation. The following call types were distinguished: “moan”, “croak”, “squawk”, “squall”, “whistle” and “whiff”. They appear in different combinations mostly within call sequences. Four call types were evident in the first week: the croak (overall percentage 7.54 %), squawk (51.12 %), whistle (3.46 %) and whiff (7.13 %). In the second week of life, the squall (29.74 %) was introduced. The whistle disappeared after the third week and the croak after the fourth week. The moan (1.02 %) was first heard in the seventh week. The calls are largely chaotic and unstructured, and they generally indicate a state of high emotional arousal. The noisiness of the calls, which were mostly accompanied by nonlinear phenomena, and the high amount of variation suggest that they serve to continually catch the attention of the much larger mother. The high proportion of calls, which can be ascribed to an excited state of arousal, and the high rate of variability of the calls may indicate that they are essential for survival, even under rearing conditions in captivity. The call type “humming”, which is part of the call repertoire in all other ursid species, was not detected in the Giant Panda within the first ten postnatal weeks.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:10

KULAWIG, B. (2014)

Auswirkung des Nachwuchses auf die soziale Gruppe der Giraffa camelopardalis rothschildi im Opel-Zoo.

Impact of offspring on the social group of the Giraffa camelopardalis rothschildi at the Opel-Zoo.

Bachelor

48 Seiten

Didaktik der Biowissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Leitung: Prof. Dr. Paul Dierkes
Opel-Zoo Kronberg

Zusammenfassung:

In dieser Studie wurden die Auswirkungen auf die sozialen und sexuellen Verhaltensweisen der Giraffen nach der Geburt eines Jungtieres untersucht. Hierfür wurden die Giraffen in zwei Phasen beobachtet, zum einen vor und zum anderen nach der Eingliederung des Jungtiers Katja. Insgesamt wurden die Tiere 151 Stunden lang beobachtet. Soziogramme der unterschiedlichen Phasen machen deutlich, dass nach der Eingliederung des Jungtieres die soziale Interaktion deutlich zunimmt. Das gerichtete Sexualverhalten wird in der zweiten Phase ausschließlich von dem Bullen signifikant häufiger gezeigt. Im Weiteren wurden die Distanzen der Giraffen zueinander bestimmt, die Ergebnisse unterstützen die Soziogramme.
Es konnte gezeigt werden, dass das Muttertier signifikant mehr soziale Verhaltensweisen gegenüber dem Jungtier zeigt, als zu den anderen Giraffen. Auch die anderen Giraffen zeigten Interesse an dem Jungtier, dieses hielt jedoch nicht lange an.

Abstract:

This study examined the effects of giving birth on the social and sexual behaviours of giraffes. For this, the giraffes were observed in two phases, one before and the other after the inclusion of the young animal Katja. Overall, the animals were observed for 151 hours. Sociograms of the various stages make it clear that after the integration of the young animal social interactions increased significantly. Oriented sexual behaviour appears significantly more frequently in the second phase in the bull. In addition, the distances of the giraffes to each other, which supported the conclusions from the sociograms. It could be shown that the mother animal shows significantly more social behaviours towards the young animal than other giraffes. Other giraffes also showed an interest in the young animal, although this did not last long.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx