Mittwoch, 09 Januar 2013 10:05

LURZ, P. (2011)

Das Grauhörnchen (Sciurus carolinensis).

Kurzportraits von Wildtieren 15/28.4 Seiten.
Hrsg.: Wildtier Schweiz, Winterthurerstrasse 92, CH-8006 Zürich.

Der Artikel informiert über Aussehen und Körperform; Verbreitung und Lebensraum; Ernährung; Aktivität und Raumstruktur; Fortpflanzung; Sinnesleistungen und Kommunikation; Fortbewegung und Spuren; Populationsbiologie und Bedrohung; Verwandtschaft des Grauhörnchens.

 

lurz-biblio

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Montag, 23 Oktober 2017 12:35

Nasenbär

Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Familie: Kleinbären (Procyonidae)

D LC 650

Invasive EU

  Nasenbär

Nasua nasua • The South American Coati •Le coati roux

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Nasenbär (Nasua nasua) im Zoo Augsburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung des Nasenbären (Nasua nasua)

 

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Nasenbär (Nasua nasua) im Zoologisch-Botanischen Garten Budapest © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nasenbär (Nasua nasua) im ZooStralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nasenbär (Nasua nasua) in La Planète Sauvage © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nasenbär-Trio (Nasua nasua) im Tierpark Perleberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Junger Nasenbär (Nasua nasua) im Erlebniszoo Hannover © Zoo Hannover (Pressefoto)

 

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Nasenbär (Nasua nasua) im Arche Noah-Zoo Grömitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nasenbärenanlage mit Elektroabsoerrung im Arche Noah-Zoo Grömitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nasenbär (Nasua nasta) im Zoo du Tertre Rouge, La Flèche © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kommentierte Nasenbärenfütterung im Tierpark Hagenbeck © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nasenbär (Nasua nasua) im Zoo Lille © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nasenbär (Nasua nasua montana) im Zoo Las Leyendas, Lima © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nasenbär (Nasua nasua) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nasenbär (Nasua nasua) im Raritätenzoo Ebbs © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Junge Nasenbären (Nasua nasua) im Zoo Leipzig © Zoo Leipzig (Pressefoto)

 

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Das 450 m² große Außengehege der 2015 eröffneten Nasenbären-Anlage des Zoologischen Stadtgartens Karlsruhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Nasenbär ist selbst nicht gefährdet, ist aber als tagaktive, soziale und sehr geschäftige Tierart ein ausgezeichneter Botschafter für Naturschutz in Südamerika. Gegenwärtig ist er nach dem Waschbär die zweithäufigste Kleinbärenart in europäischen Zoos. Falls die Invasiv-Verordnung der EU durchgesetzt wird, könnte es eine Verschiebung zugunsten des Weißrüsselbären geben.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Nasenbär erreicht eine Kopf-Rumpflänge von 43-58 cm und eine Schwanzlänge von 42-55 cm. Das Gewicht liegt zwischen 2 und 7.2 kg. Männchen sind größer und schwerer als Weibchen. Der Körper ist gestreckt und schlank, fast marderähnlich, der Hals kurz, der Kopf lang mit spitzer, schwarz gefärbter Schnauze. Der dicht behaarte Schwanz wird oft aufrecht getragen. Die Beine sind kurz und  kräftig, mit breiten Tatzen und nackten Sohlen. Das auffälligste Merkmal ist die namengebende Nase. Sie verlängert sich rüsselartig weit über das Maul hinaus und hat scharfkantig aufgeworfene Ränder. Die Ohren sind kurz und abgerundet, die Augen mäßig groß, die fünf fast ganz verwachsenen Zehen mit langen und spitzigen, aber wenig gebogenen Krallen bewehrt. Das Gebiß ähnelt dem der Waschbären; die Zähne sind jedoch etwas schmaler und schmächtiger [2; 5; 8].

Vom nord- und mittelamerikanischen Weißrüsselbären unterscheidet sich der Nasenbär  hauptsächlich durch seine Fellfarbe. Diese variiert von orange- über zimt- und rot- bis zu dunkelbraun, auch an den Beinen. Die Ringelzeichnung des Schwanzes ist meist deutlich ausgeprägt und es sind weiße oder gelbliche Abzeichen an Kopf und eventuell Kehle vorhanden [8; 12].

Verbreitung

Südamerika: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ekuador, Französisch Guiana, Guyana, Kolumbien, Paraguay, Peru, Surinam, Uruguay, Venezuela und eingeführte Populationen auf den Juan Fernández-Inseln vor Chile sowie auf Mallorca [5].

Lebensraum und Lebensweise

Der Nasenbär besiedelt unterschiedliche Lebensräume wie tropische Regen- und Nebelwälder, Galeriewälder, Chaco seco, Cerrado und Chapparales vom Tiefland bis auf 2'500 m Höhe. Weibchen bilden Trupps, die mit den Jungen 30-65 Tiere umfassen können, alte Männchen leben solitär [5; 12].

Nasenbären sind Allesfresser, die sich vorab von Früchten, Wirbellosen, wie Skorpionen, Tausendfüßern, Spinnen, Krebsen, Käfern und deren Larven, sowie von Früchten ernähren, aber auch Fische, kleine Echsen, Nager und gelegentlich Vögel fangen, die sie durch Kopfbiss töten, und Aas oder Siedlungsabfälle zu sich nehmen. Um Stacheln oder nesselnde Haare zu entfernen, werden Wirbellose mit den Vorderpfoten im Laub hin- und her gerollt. Zur Deckung ihre Nahrungsbedarfs benötigen die Gruppen  Streifgebiete, die z,B. im Atlantischen Regenwald etwa 500 h messen [5; 8; 12].

Beim Klettern umarmen die Nasenbären den Stamm mit ihren starken Armen, krallen sich in die Rinde und sind mit wenigen Zügen oben. Abwärts geht es genauso schnell. Dabei rutschen Nasenbären nicht mit dem Hinterteil zuerst den Baumstamm wieder herunter, sondern klettern mit dem Kopf voran hinab. Dazu können sie die Gelenke ihrer Vorder- und Hinterpfoten besonders gut dehnen und haben so festen Halt.

Die 3-4 (1-7) Jungen kommen 74-77 Tage nach der Paarung zur Welt. Die Jungtiere wiegen dann gerade mal 150 Gramm und haben Augen und Ohren verschlossen. Erst nach einigen Tagen können sie sehen und hören. Mehrere Wochen bleibt die Mutter mit ihren Kindern in einem Nest in den Bäumen. Dann schließen sich alle gemeinsam wieder der großen Bande an [8; 12].

Gefährdung und Schutz

Die Bestandestendenz ist lokal abnehmend, aber allgemein ist der Nasenbär noch häufig und gilt deswegen und wegen seiner weiten Verbreitung aufgrund einer Beurteilung us dem Jahr 2015  nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [35].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt, ausgenommen für die uruguayische, als Nasua n. solitaria bezeichnete Population, die unter Anhang III fällt (effektiv heißt die in Uruguay vorkommende Unterart Nasua n. spadica). Erwerb und Abgabe, Haltung, Zucht, Aufzucht, Transport und Freilassen von  Nasenbären sind nach Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2014 betreffend invasive Arten verboten. Anlass dafür ist die Existenz einer Population auf Mallorca, die sich seit 2004 etabliert hat und mangels Konkurrenten oder Fressfeinden anwächst. Weshalb man aber deswegen die Haltung einer tropisch-subtropischen Art bis hinauf zum Polarkreis verbieten muss, ist nicht nachzuvollziehen [1]. Währenddem die deutschen Behörden das Verbot durchsetzen wollen, macht es den Anschein, dass dies in Frankreich nicht der Fall ist.

Bedeutung für den Menschen

Wirtschaftliche Bedeutung: Der Nasenbär wird zur Gewinnung von Fell und Fleisch gejagt [5]. Wie BREHM feststellte, wird das Fleisch von Nasenbären "nicht allein von den Eingeborenen, sondern auch von den Europäern gern gegessen. Junge Nasenbären liefern, namentlich wenn sie fett sind, einen vortrefflichen Braten, und auch das Fleisch der Alten ist immer noch wohlschmeckend. Aus dem Fell verfertigen die Indianer kleine Beutel." [3]

Haltung im Zoo

Eine Gemeinschaftshaltung mit Gehaubten Kapuzineraffen erwies sich als unproblematisch und kann empfohlen werden [13]. Im Zoo Zürich werden Nasenbären in einer entsprechend strukturierten Anlage seit Jahren gemeinsam mit Brillenbären  gehalten [6]. Im Zoo Schwerin wurden sie mit Rückenstreifen-Kapuzinern (Sapajus libidinosus) und Halsbandpekaris, seit 2020 Chaco-Pekaris vergesellschaftet [14]. Im Zoo von Los Angeles verletzten die Nasenbären dagegen die mit ihnen vergesellschafteten Klammeraffen (Ateles sp.) [15]. Eine Vergesellschaftung von Nasenbären und Schwarzen Brüllaffen erwies sich als unproblematisch, ebenso eine mit Flachlandtapiren, die von den Nasenbären bisweilen als Klettergeräte und Ruheplätze behandelt wurden, was sie aber nicht zu stören schien. Nasenbären können mit geunden, erwachsenen Großen Maras zusammengehalten werden, töten und fressen aber Jungtiere und vergriffen sich in einem Fall an einem verletzten erwachsenen Tier. Ein im Zoo von Adleiade durchgeführter Versuch, Nasenbären zusammen mit Hausmeerschweinchen zu halten, missglückte, was eigentlich erwartet werden konnte. Als keine gute Idee erwies sich eine Gemeinschaftshaltung mit Waldhunden im Twycross Zoo, wo ein Nasenbär von den Hunden getötet wurde [16].

Die Welterstzucht in einem Zoo gelang 1866 im Zoo Hannover [ZTL]. Nasenbären können im Zoo ein Alter von 23-24 Jahren erreichen [11].

Haltung in europäischen Zoos: Der Nasenbär ist seit 2017 auf der 2. Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung aufgeführt und darf, wenn es nach der EU-Kommission geht, in Zukunft nicht mehr gehalten werden. Gegenwärtig (2023) ist er in etwa 420 Zoos anzutreffen. Währenddem in Deutschland die Zahl der Haltungen abgenommen hat und die Nasenbären teilweise durch Weißrüsselbären ersetzt wurden, sind es insgesamt deutlich mehr als vor vier Jahren. Von diesen befinden sich rund 105 im deutschsprachigen Raum. Für Details siehe Zootierliste.

Wie Nasenbären gehalten werden (Beispiele):

Forschung im Zoo: Der Nasenbär ist immer wieder Gegenstand von tiermedizinischen oder ethologischen Forschungsarbeiten, die entweder unser Grundlagenwissen erweitern oder darauf abzielen, die Haltungsbedingungen zu optimieren, insbesondere auch bei Gemeinschaftshaltung mit anderen Arten, wie dem Brillenbären. Durch eine der Arbeiten konnte der in der Harnblase parasitierende Haarwurm Capillaria plica nachgewiesen werden [2; 4; 6; 9].

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll ein Außengehege für ein Paar Nasenbären mindestens eine Fläche von 30 m² aufweisen. Für jedes weitere Adulttier kommen 2 m² zur Basisfläche dazu. Falls oben geschlossen, soll die Höhe mindestens 3 m betragen. Das Innengehege, soll bei einer Höhe von 2.5 m für ein Paar eine Fläche von 6 m² haben und für jedes weitere Adulttier 3 m² mehr.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 1-2 Tiere ein Außengehege mit einer Grundfläche von 30 m² vor mit einer Höhe von mindestens 3 m. Für das Innengehege ist eine Basisfläche von 20 m² und eine Höhe von 3 m vorgeschrieben. Für jedes weitere Tier kommen außen und innen je 3 m² zur Basisflächen dazu.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist für 1-2 Tiere ein Außengehege von 40 m² vorgeschrieben, für jedes weitere Adulttier sind 4 m² zusätzlich erforderlich. In der kalten Jahreszeit sind die Tiere in geheizten Innengehegen, in denen die Temperatur über 15°C liegen muss, zu halten. Kommentar dazu: Im Norden Uruguays, also am Südrand des Artareals, betragen die monatlichen Minimaltemperaturen von Mai bis November im Mittel zwischen 9 und 14ºC.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Nasenbär wurde 1766 von Carl von LINNÉ unter der Bezeichnung "Viverra nasua", also als Schleichkatze, beschrieben. 1780 stellte sie der Tübinger Professor Gottlieb Conrad Christian STORR in die neue Gattung Nasua. Über die Verwandtschaftsverhältnisse der Nasenbärarten herrschte lange Unsicherheit. So fasste der Zürcher Zoologe Heinrich Rudolf SCHINZ die solitär lebenden Männchen und die in Gruppen lebenden Weibchen als unterschiedliche Arten auf, die er "Nasua solitaria" bzw. "Nasua sociabilis" nannte. BREHM spricht vom Nasenbären  als Nasua narica und vom Weißrüßelbären als Nasua leucorhyncha und gibt als Verbreitung des Einen Ostbrasilien und des Anderen Nordbrasilien an. Heute gelten die südamerikanischen Formen als Nasua nasua, von der gegenwärtig 12 Unterarten anerkannt werden, und die in Nord- und Mittelamerika als narica [3; 7; 12].

Literatur und Internetquellen

  1. ALIEN SPECIES OF UNION CONCERN
  2. AMBROSCH, J. (2009)
  3. BREHM, A. E. (1882-1887)
  4. DIETERMANN, A. (1996)
  5. EMMONS, L. & HELGEN, K. (2016). Nasua nasua. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T41684A45216227. http://www.iucnredlist.org/details/41684/0. Downloaded on 21 June 2018.
  6. FAIVRE, C. (1995)
  7. GOMPPER, M. E. & DECKER, D. M. (1998)
  8. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  9. MOSTERT, N. (2014)
  10. PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
  11. WEIGL, R. (2005)
  12. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  13. ZIEGLER, T. (2002)
  14. ZOO SCHWERIN - PM vom 24.02.2017 und 09.11.2020
  15. PROBST, C. (2008)
  16. SVÁBIK, K. (rev. 2020a)

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Montag, 23 Oktober 2017 12:35

Waschbär

Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Familie: Kleinbären (Procyonidae)

D LC 650

Invasive EU

  Waschbär

Procyon lotor • The Raccoon • Le raton-laveur

112 003 007 003 procyon lotor HD1
Waschbär (Procyon lotor) im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

112 003 007 003 procyon lotor map amerika
Approximative Verbreitung des Waschbären (Procyon lotor) in Nord- und Mittelamerika

 

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Approximative Verbreitung des Waschbären (Procyon lotor) in Mitteleuropa (aus mehreren Quellen kombiniert)

 

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Waschbär (Procyon lotor) im Zoo am Meer, Bremerhaven © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Waschbär (Procyon lotor) im Zoologisch-Botanischen Garten Budapest © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Albino-Waschbär (Procyon lotor) im Wildpark Lüneburger Heide, Hanstedt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Waschbär (Procyon lotor) sich putzend im Zoo de Maubeuge © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Waschbär (Procyon lotor) im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Junge Waschbären (Procyon lotor) in Baum im Zoo Eberswalde © Zoo Eberswalde

 

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Waschbär (Procyon lotor) sucht im Tiergarten Worms den Boden nach Nahrung ab © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Waschbär (Procyon lotor) in Schlafhohle im Tiergarten Groß-Gerau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Waschbär (Procyon lotor) an Futterautomat im Natur- und Tierpark Goldau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nachweise des Waschbären (Procyon lotor) in Deutschland. Quelle: BfN 2017

 

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Nachweise des Waschbären (Procyon lotor) in der Schweiz. Grün: vor 2000, dunkelblau: 2000-2017. Quelle: Centre Suisse de Cartographie de la Faune (CSCF)

 

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Waschbär (Procyon lotor) in Schlafhöhle im Natur- und Tierpark Goldau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kontaktmöglichkeit zu Waschbär (Procyon lotor) im Tierpark Kunsterspring, Neuruppin © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gehegebegrenzung für Waschbären (Procyon lotor) milt Elektrodraht im Arche Noah-Zoo, Braunschweig © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kontakt zwischen Tierpfleger und Waschbären (Procyon lotor) im Wildpark Springe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Waschbär (Procyon lotor) beim "Waschen" im Schwarzwaldzoo Waldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Waschbären (Procyon lotor) auf Bäumen im NaturOparC Hunawihr © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Waschbären (Procyon lotor) im Parco faunistico "La Torbiera", Agrate Conturbia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Waschbär (Procyon lotor) im Tiergarten Worms © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Waschbär ist als invasive, mittlerweile auch bei uns heimische Tierart und als Kulturfolger von zoopädagogischem Interesse. Er ist die am häufigsten in europäischen zoologischen Einrichtungen gehaltene Kleinbärenart, darf aber im Prinzip aufgrund von EU-Vorschriften in den Mitgliedstaaten der EU längerfristig nicht mehr gehalten werden. Mit dem Verbot vergibt die EU die Möglichkeit, die Bevölkerung großflächig über invasive Tierarten aufzuklären.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Waschbär erreicht eine Kopf-Rumpflänge von 42-62 (41-71) cm, eine Schulterhöhe von 23-30 cm und eine Schwanzlänge von 19-36(-40) cm. Das Gewicht liegt zwischen 2.7 und 11 kg. Bei gehaltenen Tieren ist es bisweilen erheblich höher, aus den USA wird von 25.4 und 28.3 kg schweren Individuen berichtet. Männchen sind größer und schwerer als Weibchen. Es gibt auch saisonale Gewichtsschwankungen, je nach Region kann am Ende des Winters das Gewicht weniger als die Hälfte des Gewichts vor der Winterruhe betragen. Ferner spielt die Bergmannsche Regel: Tiere aus dem Norden des Artareals sind größer und schwerer also solche aus dem Süden [1; 12; 19].

Waschbären haben einen gedrungenen Körper, einen  breiten Kopf mit kurzer Schnauze, mittelgroßen, abgerundeten Ohren, einem schwarzen Nasenspiegel und einer breiten schwarzen Maske quer über die Augen im ansonsten hellen Gesicht. Das Gebiss besteht aus 40 Zähnen. Der Schwanz ist buschig mit 5-10 schwarzen Ringen und einer schwarzen Spitze. Die allgemeine Fellfarbe ist sehr variabel. Tiere aus Trockengebieten sind meist heller als solche aus feuchteren Zonen. Am häufigsten sind braungraue Tiere, aber es gibt auch hellgraue, braungraue, schwarzbraune oder schwarze Individuen. Gelegentlich treten Albinos auf. Bei schwarzen Tieren sind eventuell Gesichtsmaske und Schwanzringe nicht mehr zu erkennen. Gelegentlich tritt Erythrismus auf. Bei solchen Tieren ist das Fell geblich und sind die normalerweise schwarzen Zeichnungen rostfarben. Der jährliche Fellwechsel findet im Frühling oder Frühsommer statt. Danach ist das Fell nahezu ohne Grannenhaare und auch die Unterwolle ist nur kurz. Bis zum Herbst wachsen die Grannenhaare nach und die Unterwolle wird dichter. Im November / Dezember ist das neue Fell vollständig ausgebildet. Seh-, Gehör- und Geruchssinn des Waschbären sind gut ausgebildet, wobei das Farbsehen, wie bei anderen Landraubtieren auch, kaum entwickelt, dagegen die Nachtsicht dank einem Tapetum lucidum sehr gut ist. Außerordentlich hoch entwickelt ist der Tastsinn in den Vorderpfoten [12; 19].

Verbreitung

Nord und Mittelamerika vom mittleren Kanada bis Panama. In Mittelamerika überlappt sich das Areal mit jenem des Krabbenwaschbären (Procyon cancrivorus). Auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion wurde der Waschbär aktiv eingebürgert. In West- und Mitteleuropa gehen die Bestände hauptsächlich auf aus Pelztierfarmen entwichene Tiere zurück.

Heute gibt es Waschbären in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Liechtenstein, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Polen, Russland, der Schweiz, Slowenien, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Weißrussland, Russland, Georgien, Aserbaidschan, Usbekistan und Japan. Vereinzelt auch in weiteren Ländern [17].

Lebensraum und Lebensweise

Der Waschbär ist an Wasser gebunden, besiedelt aber ansonsten unterschiedlichste Lebensräume von Halbwüsten über Misch- und sommergrüne Laubwälder bis zu Mangrovenwäldern, einschließlich städtisches Gebiet, wo gelegentlich sehr hohe Bestandsdichten erreicht werden. In den USA wurden in Stadtparks Dichten bis zu 333 Tieren / 100 ha errechnet. Die Tiere sind weitgehend dämmerungs- und nachtaktiv, kommen aber auch tagsüber aus ihren Verstecken, die sich in Baum- oder Erdhöhlen befinden, etwa um sich zu sonnen oder an der Meeresküste bei Ebbe der Nahrungssuche nachzugehen. Erwachsene Waschbären leben einzeln, in Mutterfamilien oder in lockeren Kleinverbänden. In kalten Regionen machen sie eine Winterruhe, deren Beginn und Dauer von den herrschenden klimatischen Verhältnissen abhängt [10; 12; 17; 19].

Waschbären sind Allesfresser, die sich vorab von Früchten, Beren, Nüssen und Wirbellosen ernähren, aber auch Fische und kleine Landwirbeltiere fangen und Aas oder Siedlungsabfälle zu sich nehmen. Zur Deckung ihre Nahrungsbedarfs benötigen sie Streifgebiete, die je nach Nahrungsangebiot 5-2'300 ha messen. Das im Zoo oft zu beobachtenden "Waschen" der Nahrung dürfte eine Leerlaufhandlung anstelle der Nahrungssuche unter natürlichen Bedingungen sein, wo die Waschären im Uferbereich von Gewässern unter Steinen und anderen Verstecken tastend nach Krebsen oder anderer Beute suchen [12; 19].

Die Ranz beginnt im Januar oder Februar und dauert bis im März. Die 3-4 (1-7) Jungen kommen 62-64 Tage nach der Paarung zur Welt. Die Jungtiere wiegen etwa 70 Gramm und haben Augen und Ohren verschlossen. Sie öffnen die Augen mit 21-24 Tagen, nehmen mit 19-25 Tagen erstmals feste Nahrung zu sich und verlassen das Nest ab dem 21.-28 Tag. Sie werden 16-18 Wochen von der Mutter gesäugt. Weibchen werden mit 12, Männchen mit 24 Monaten geschlechtsreif [16].

Gefährdung und Schutz

Der Waschbär hat eine weite Verbreitung und einen großen, zunehmenden Bestand. Er kommt in zahlreichen Schutzgebieten vor und ist ein ausgesprochener Kulturfolger, der sich an vom Menschen veränderte Umweltbedingungen leicht anpasst. Er gilt daher nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [17].

Der internationale Handel ist nicht unter CITES geregelt. Erwerb und Abgabe, Haltung, Zucht, Aufzucht, Transport und Freilassen von Waschbären sind nach Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2014 betreffend invasive Arten verboten.

Nach Anhang 1 der Jagdverordnung gilt der Waschbär in der Schweiz als nicht einheimische Art, deren Einfuhr und Haltung nebst der veterinärrechtlichen einer jagdrechtlichen Bewilligung bedarf [25].

Der Waschbär als invasiver Neubürger

In Deutschland wurden im Jahr 1934 im Forstamt Vöhl am Edersee (Hessen) zwei Waschbär-Paare angesiedelt. Trotz der Bedenken der Zoodirektoren Lutz HECK und Carl HAGENBECK wurden die Tiere unter Schutz gestellt und konnten sich in der Folge ungestört vermehren. Eine weitere, vermutlich erfolglose Aussetzung von einem männlichen und zwei weiblichen Tieren wurde 1935 in der Schorfheide (Brandenburg) vorgenommen. Farmflüchtlinge verbreiteten sich hauptsächlich ab 1945, als im Kreis Strausberg, östlich von Berlin, einige Tiere entwichen [10; 12].

Heute ist der Waschbär in Deutschland flächendeckend verbreitet mit höheren Konzentrationen in Hessen, im angrenzenden Nordrhein-Westfalen und Thüringen sowie in Brandenburg [5; 8]. In den Mischwäldern des Solling haben die Tiere regelmäßig genutzte Streifgebiete von 300-1'000 ha, die sich mehr oder weniger stark überschneiden. Gelegentlich machen die Waschbären auch größere Exkursionen. Als Schlafbäume bevorzugen sie im Solling Eichen und meiden Buchen, gerne suchen sie auch Schlupfwinkel in Steinbrüchen zum Ruhen und Schlafen auf [10]. Als Kulturfolger dringt der Waschbär ins Siedlungsgebiet ein und durchsucht im Randgebiet von Städten auch Vorgärten und Mülltonnen nach Fressbarem [9]. Im Jagdjahr 2019/20 wurden bundesweit 202'239 Waschbären erlegt, 21% mehr als im Vorjahr [21].

In Nordamerika ist der Waschbär als Überträger von Infektionserregern wie Tollwut, Staupe oder dem auch auf den Menschen übertragbaren Spulwurm Baylisascaris procyonis bekannt. Eine Untersuchung in Nordost-Deutschland  ergab, dass dort die Tiere von Füchsen mit Fuchsräude angesteckt worden waren, dass aber andere übertragbare Krankheiten eine geringe Rolle spielen. Insbesondere waren alle 240 untersuchten Tiere frei von Tollwut, Aujeszky’scher Krankheit, Spulwürmern und Trichinen [20].

In der Schweiz wurden die ersten Waschbären 1976 nördlich des Rheins im Kanton Schaffhausen nachgewiesen. Seitdem wird die Art regelmässig im Mittelland bis an den Genfersee festgestellt. Der Rhone bzw. dem Rhein folgend ist sie bis in Oberwallis und nach Graubünden vorgedrungen. Sie ist aber selten, von 1996-2016 wurden nur 21 Tiere erlegt, 2017-2020 mit 15 Stück im Jahresmittel deutlich mehr [22]. In Österreich ist der Waschbär seit 1974 heimisch, wobei die ersten Beobachtungen in den Bundesländern Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien gemacht wurden. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Ober- und Niederösterreich, die Dichte ist aber sehr gering. Im Jagdjahr 2020/21 wurden in vier Bundesländern insgesamt nur 20 Stück erlegt [2; 23]. In Liechtenstein werden Waschbären seit 1990 sporadisch festgestellt [Liechtensteiner Volksblatt vom 14.01.2010].

Von Deutschland aus wurden in den 1960er Jahren die Niederlande und ein Jahrzehnt später Dänemark besiedelt, wo der erste Nachweis 1978 erfolgte. Auch in Belgien wanderte der Waschbär aus Deutschland ein. Das erste Exemplar wurde 1986 festgestellt [14]. In Frankreich wanderten einerseits Waschbären aus Deutschland ein, andererseits entwickelte sich aus im Jahr 1966 entwichenen oder freigesetzten Waschbären US-amerikanischer Natotruppen eine Population im Departement Aisne, die sich rasch ausbreitete [12]. In Italien wurden Waschbären erstmals 2004 in der Lombardei nachgewiesen [3].

Bedeutung für den Menschen

Wirtschaftliche Bedeutung: Der Waschbär wird zur Gewinnung seines Fells gejagt oder mit Fallen erlegt. Er ist in Amerika Gegenstand einer meist mit Hunden betriebenen Sportjagd und wird in Europa als invasive, potenziell schädliche Art verfolgt. In verschiedenen Ländern gibt oder gab es Waschbärfarmen zwecks Pelzproduktion [12; 17].

Kulturelle Bedeutung: Waschbären spielten eine Rolle in Mythologie und Erzählungen der nordamerikanischen Indianer. Sie sind Gegenstand zahlreicher Kinderbücher, Trickfilme, Videospiele etc., in denen sie in vermenschlichender Weise, wegen ihrer schwarzen Gesichtsmasken oftmals als Räuber, dargestellt werden.

Haltung

Im Zoo können Waschbären ein Alter von 17-18 Jahren erreichen [18]. Die Haltung erfolgt in Volieen oder oben offenen, durch Mauern, Glasscheiben oder Elektrozäunen begrenzten Freigehegen. In manchen Zoos (z.B. Kunsterspring, Wismar) haben Waschbärgehege dadurch eine Erweiterung erfahren, dass Brückenkonstruktionen aus dem Gehege heraus über die Köpfe der Besucher führen. Gruppenhaltung ist die Regel und ist problemlos. Vielfach werden Waschbären kastriert oder sterilisiert, bisweilen auf behördliche Anordnung, um eine Vermehrung auszuschließen. Verschiedene Zoos praktizieren Gemeinschaftshaltungen von Waschbären und Marderhunden (z.B. Bern, Grömitz, Hellenthal, Pforzheim, Solinger Vogelpark) sowie zusätzlich mit Amerikanischem Mink (Mölln), ferner mit Streifenskunks (z.B. Braunschweig, Stralsund, Antwerpen, ehemals Amsterdam) oder Braunbären (z.B. Wingst). Letztere erfordert hohe Bäume, die von den Bären nicht erklettert werden können, als Rückzugsorte für die Waschbären. Im Tierpark Berlin misslang die Vergesellschaftung mit Streifenskunks, weil die Waschbären die Skunks bissen (eventuell aus Futterneid) und diese in der Folge eingingen [BZ Berlin vom 08.09.2017]. In Hirschfeld wurden Waschbären mit Ursons, in Hellabrunn mit Nutrias und im Brookfield Zoo Chicago mit Waldmurmeltieren vergesellschaftet. Im Henry Doorly Zoo and Aquarium in Omaha werden Waschbären sogar gemeinsam Schnappschildkröten, Geierschildkröten, Spitzkrokodilen, Mississippi-Alligatoren und Knochenhechten gehalten. Es gibt zahlreiche weitere Kombinationen, von denen aber viele zoopädagogisch keinen Sinn machen [24].

Haltung in europäischen Zoos: Die ersten Waschbären in einem mitteleuropäischen Zoo erhielt der Zoologische Garten Berlin im Jahr 1847. Gegenwärtig (2023) sind sie in gegen 540 Zoos anzutreffen, von denen sich etwa 205 im deutschsprachigen Raum befinden. 2018 waren es 450 Zoos gewesen, wovon 200 im deutschsprachigen Raum. Die Invasiv-Verordnung der EU hat also nicht zu einer Abnahme geführt. Für Details siehe Zootierliste.

Der Waschbär ist auf der 2016 veröffentlichten Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung aufgeführt und darf, wenn es nach der EU-Kommission geht, in Zukunft nicht mehr gehalten werden.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll ein Außengehege für ein Paar mindestens eine Fläche von 30 m² aufweisen. Für jedes weitere Tier kommen 2 m² zur Basisfläche dazu.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 1-2 Tiere ein Außengehege mit einer Grundfläche von 20 m² vor, für jedes weitere kommen 4 m² dazu.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist für 1-2 Tiere ein Außengehege von 40 m² erforderlich, für jedes weitere 4 m² zusätzlich.

Taxonomie und Nomenklatur

In Europa wurde der Waschbär durch einen Bericht über die Tierwelt Virginias des englischen Kapitäns John SMITH aus dem Jahr 1612 bekannt. 1759 wurde er von Carl von LINNÉ unter der Bezeichnung "Ursus lotor" wissenschaftlich benannt. 1780 stellte ihn der Tübinger Professor Gottlieb Conrad Christian STORR in die neue Gattung Procyon. Im Laufe der Zeit wurden über 50 Unterarten beschrieben, von denen heute noch 20 anerkannt sind. Dieser Rückgang ist teilweise darauf zurückzuführen, dass bei manchen karibischen Populationen erkannt wurde, dass sie erst vor wenigen Jahrhunderten vom Menschen eingeführt wurden. Eine Überprüfung mit molekulargenetischen Methoden dürfte zu einer weiteren Reduktion der anerkannten Unterarten führen. Die kleinen Waschbären der Insel Cozumel vor Yucatan gelten unter der Bezeichnung Procyon pygmaeus MERRIAM, 1901, als eigene Art [12; 17; 19].

Literatur und Internetquellen

  1. ALLEN, T. B. (1979)
  2. AUBRECHT, G. (1985)
  3. CANOVA, L. & ROSSI, S. (2008)
  4. DAISIE
  5. DIE WASCHBÄREN KOMMEN
  6. DIETERMANN, A. (1996)
  7. FELLENDORF, S. (2012)
  8. GORETZKI J., SPARING, H., SUTOR, A. (2009)
  9. GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)  
  10. HOHMANN, U. (2000)
  11. HOHMANN, U. (2005)
  12. LAGONI-HANSEN, A. (1981)
  13. LÉGER, F. & RUETTE, S. (2014)
  14. LIBOIS, R. M. (1987)
  15. NEHRING, S. & SKOWRONEK, S. (2017)
  16. PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
  17. TIMM, R. et al. (2016). Procyon lotor. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T41686A45216638. http://www.iucnredlist.org/details/41686/0. Downloaded on 21 June 2018.
  18. WEIGL, R. (2005)
  19. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  20. RENTERÍA-SOLÍS, Z. (2015)
  21. DEUTSCHER JAGDVERBAND
  22. EIDG.JAGDSTATISTIK
  23. STATISTIK AUSTRIA
  24. SVÁBIK, K. (rev. 2020a)
  25. VERORDNUNG ÜBER DIE JAGD UND DEN SCHUTZ WILDLEBENDER SÄUGETIERE UND VÖGEL (JAGDVERORDNUNG, JSV) (Schweiz) vom 29. Februar 1988

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