Donnerstag, 14 Juni 2018 14:57

MAASS, S., WIECZOREK, A. (2014)

Olfaktorische und akustische Kommunikation in innerartlichen und zwischenartlichen Interaktionen von Totenkopfaffen.

praktische Arbeit im Rahmen der Lehrveranstaltung "Wissenschaftliches Arbeiten"

65 Seiten.

Institut für Biologie, AG Verhaltensökologie, Universität Leipzig
Leitung: Prof. A. Widdig
Zoo Leipzig

Zusammenfassung:

In einer Pilotstudie wurden geruchliche Verhaltensweisen und Lautäußerungen im Zusammenhang mit Interaktionen zwischen Totenkopfaffen sowie zwischen Totenkopfaffen und Zoobesuchern erfasst. Interaktionen insbesondere mit Besuchern waren im Beobachtungszeitraum selten, wodurch eine fundierte statistische Auswertung des Zusammenhangs zwischen Verhalten der Affen und Anzahl, Altersklasse und Geschlecht von Besuchern nicht möglich war.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:20

ENGELS, S. (2008)

Raumnutzung und interspezifische Interaktionen zwischen Giraffa camelopardalis rothschildi, Aepyceros melampus, Tragelaphus angasi und Damaliscus pygargus phillipsi in der Gemeinschaftshaltung.

Diplomarbeit

81 Seiten

Ganzer Text

Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum
Betreuer: Prof. Dr. Wolfgang H. Kirchner
Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen

Zusammenfassung:

In dieser Studie wurde eine Gemeinschaftshaltung von Rothschildgiraffen, Blessböcken, Impalas und Nyalas in den ersten fünf Monaten seit Beginn der Vergesellschaftung auf einer neuen Außenanlage beobachtet. Die Schwerpunkte lagen dabei auf der Nutzung der Anlagenfläche durch die Tiere sowie auf den interspezifischen Interaktionen und der damit verbundenen Bildung einer interspezifischen Hierarchie.

Eine Eingewöhnungsphase und Erkundung der neuen Umgebung war bei allen Arten deutlich anhand der Verlagerung der bevorzugt genutzten Bereiche der Anlage auszumachen. Bauliche Merkmale der Anlage hatten einen eindeutigen Einfluss auf die Aufenthaltspräferenzen der Arten. Impalas und Nyalas zeigten eine signifikante Bevorzugung von bepflanzten Anlagenteilen und mieden dafür die besuchernahen Bereiche. Die Nyalas bevorzugten zudem bei hohen Temperaturen Schattenplätze. Bei den Giraffen und Blessböcken ergab sich dagegen kein Einfluss der Anlagengestaltung auf die Aufenthaltspräferenzen. Zur Steigerung der Attraktivität der vorderen Bereiche für die Impalas und Nyalas könnten hier möglicherweise weitere Anpflanzungen dienen, welche Deckung, Schatten sowie Nahrung böten.

Interspezifische Interaktionen fanden zwischen allen Arten statt und waren meist von neutralem und ausweichendem Charakter. Soziopositives Verhalten zeigte sich vermehrt zwischen den Impalas und Nyalas, die eine gemischte Herde bildeten. Dabei war im zeitlichen Verlauf eine signifikante Zunahme der Herdenzeit zu verzeichnen. Agonistische Interaktionen fanden dagegen vornehmlich zwischen dem Impalabock und den Blessböcken statt. Zu Kämpfen kam es dabei vermutlich, da sich Droh- und Imponierverhalten und somit die spezifischen Schlüsselreize beider Arten ähneln. Paarungsaktivitäten und begrenzte Ressourcen wie Nahrung lösten im Gegensatz zu den Ergebnissen anderer Studien keine interspezifischen Konflikte aus. Die Art der Entwicklung der interspezifischen Rangordnung lässt darauf schließen, dass hierbei die Körpergrößen der Arten von Bedeutung sind. Zumindest bei der Unterordnung unter deutlich größere Arten scheint es sich um ein angeborenes Verhalten zu handeln. Da es zwischen dem Blessbock- und Impalabock im Laufe der Zeit zu einem signifikanten Wechsel der Dominanzverhältnisse kam, ist anzunehmen, dass bei ähnlichen Größenverhältnissen die Rangfolge durch agonistische Interaktionen festgelegt wird.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:25

MALEK, G. (2009)

Inter- und intraspezifische Interaktionen sowie Raumnutzung von Breitmaulnashörnern (Ceratotherium simum) in Gemeinschaftshaltung mit anderen afrikanischen Makroherbivoren.

Diplomarbeit

81 Seiten

Ganzer Text

Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum
(Betreuung: Prof. Dr. Wolfgang H. Kirchner) und
ZOOM Erlebniswelt, Gelsenkirchen

Zusammenfassung:

Gemeinschaftshaltungen verschiedener Spezies mit ähnlichen Habitatansprüchen sind in vielen zoologischen Einrichtungen zu finden, erweisen sich aber nicht immer als erfolgreich. In der vorliegenden Arbeit wurde ermittelt, wie sich die Raumnutzung und die interspezifischen Interaktionen von Breitmaulnashörnern, Böhm-Zebras, Elen-Antilopen, Großen Kudus, Rappen-Antilopen und Springböcken gestalteten. Zudem wurden das Aktivitätsbudget und die intraspezifischen Interaktionen der Nashörner genauer untersucht.
Für die vorliegende Arbeit fanden die Beobachtungen von Anfang Juli bis Ende Oktober 2008 in der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen statt. Von der 23 000m² großen Gemeinschaftsanlage Grassavanne ist der 5 000 m² große Bereich der Nashörner durch eine Mauer abgetrennt, welche von den kleineren Tierarten an Durchlässen passiert werden kann. In 291 Stunden wurden mittels scan-, focal-animal- und behavioural-sampling die Daten für die Untersuchung gewonnen.

Die Auswertung der Raumnutzung ergab, dass die Anlagenfläche von den Tieren vollständig genutzt wird. Der Nashornbereich und die nördliche Fläche wurden von den meisten Arten seltener aufgesucht und sie mieden die unmittelbare Nähe zu den Besuchern. Morgens hielten sich fast alle Tiere an den Futterflächen auf, bei schlechtem Wetter standen bis auf die Springböcke und Nashörner alle Arten vor den Schutz bietenden Stalleingängen.

Das Aktivitätsbudget der subadulten Tiere gleicht in der Verteilung dem anderer in Gefangenschaft gehaltener Nashörner. Sie fraßen am Vormittag, darauf folgte eine Ruhepause und den Rest des Tages verbrachten sie mit verschiedenen Aktivitäten, die immer wieder von Ruhepausen unterbrochen wurden. Insgesamt ruhten sie die Hälfte der Zeit, die sie auf der Anlage verbrachten.

Intraspezifische Interaktionen der Nashörner bestanden hauptsächlich aus Hornkämpfen des Bullen mit den Kühen, was für subadulte Tiere typisch ist. Es gab eine klare Rangordnung mit einem Weibchen an der Spitze und dem Bullen als deutlich untergeordnetem Tier. Interspezifische Interaktionen nahmen nur einen sehr geringen Teil ein und fanden hauptsächlich an der Futterstelle der Nashörner zwischen dem Bullen der Elen-Antilopen und den Nashorn-Kühen statt. Zudem zeigten die Zebras den Jungtieren der Antilopen gegenüber spontan aggressives Verhalten, ansonsten gab es kaum agonistische Interaktionen. Es herrschte eine relativ klare Rangordnung, die über die Zeit konstant blieb. Gemischte Herden wurden lediglich an Futterstellen sowie im Schutz des Vorstallbereichs beobachtet, ansonsten blieben die Arten weitestgehend unter sich.

Die Anlage ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Gemeinschaftshaltung von Makroherbivoren, die ohne größere agonistische Interaktionen zusammen leben und die Anlagenfläche nach ihren spezifischen Ansprüchen nutzen.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx