Letale Usutu-Virus-Infektion bei Bartkäuzen (Strix nebulosa) im Zoologischen Garten Berlin.

Verhandlungsbericht 7. Riemser Diagnostiktage, 26.-27. November 2015.

Am 21. und 27. August 2015 verendeten im Zoologischen Garten Berlin kurz nacheinander zwei von drei im Mai 2015 geschlüpften Bartkauz-Jungtieren und wurden zwecks Klärung der Todesursache an das LLBB übersandt. Bei der Sektion der Tiere fanden sich makroskopisch multifokale Herdnekrosen bei beiden Vögeln, besonders in der Leber. Mikroskopisch wurden frische Herdnekrosen in mehreren inneren Organen (besonders Gehirn, Leber, Milz) nachgewiesen und der Verdacht auf eine perakut verlaufene Allgemeininfektion gestellt. Molekularbiologisch wurden folgende Erreger differentialdiagnostisch ausgeschlossen: aviäres Paramyxovirus 1, Influenza A Viren, Herpesviren, Chlamydia spp., Francisella tularensis und Toxoplasma gondii. Es erfolgten bakteriologische und parasitologische Untersuchungen, in deren Rahmen Salmonella enteritidis und Campylobacter coli bei einem Bartkauz nachgewiesen wurden.

Bei beiden Tieren wurde Usutu-Virus (USUV) mit hoher Genomlast in der RT-qPCR (Jöst et al. 2011) nachgewiesen. Von beiden Vögeln konnte das Virus auf VERO-Zellen isoliert werden. Es erfolgte eine Charakterisierung mittels Next-Generation-Sequencing und eine phylogenetische Einordnung. Im weiteren Verlauf wurden sowohl die drei verbliebenen Bartkauze aus der Voliere (zwei Alttiere und ein Jungtier) als auch weitere Vögel des Zoos untersucht. Während bei keinem Vogel USUV-Genom nachweisbar war, wurde bei dem überlebenden Bartkauz-Jungtier ein sehr hoher USUV-spezifischer Antikörpertiter festgestellt. Der Virusnachweis, die Charakterisierung und die Ergebnisse der Umgebungsuntersuchung werden im Vortrag dargestellt.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:57

Leptospirose

Leptospirosen sind bei vielen Tierarten, namentlich Ratten und Mäusen, Rindern und Schweinen sowie Hunden (Stuttgarter Hundeseuche) vorkommende, auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheiten (Zoonosen). Sie werden durch sich aktiv bewegende Bakterien (Spirochaeten) der Gattung Leptospira verursacht. Ausscheider-Tiere können über ihren Urin Wasser, Erde, Nahrungs- oder Futtermittel kontaminieren. Die Infektion des Menschen erfolgt meist über kleinen Hautverletzungen durch Kontakt mit der kontaminierten Umgebung.

Die Leptospirose weist einen typischen zweiphasigen Fieberverlauf auf. Die erste Phase beinhaltet die Gesamtinfektion des Organismus (Septikämie) und weist grippeähnliche Allgemeinsymptome auf. Die zweite Phase wird durch die Immunantwort des Körpers ausgelöst und manifestiert sich in einer Hirnhautentzündung. Die Sterberate ist bei dieser milden Form der Leptospirose praktisch gleich null. Bei der seltenen schweren Form der Leptospirose stehen Gelbsucht und Nierenbefall sowie Blutungen infolge verminderter Anzahl Blutplättchen im Blut . Die Sterberate liegt bei 20 %.

Die Leptospirose gilt als Berufskrankheit von Personen, die sich mit Tieren, tierischen Erzeugnissen und Abwässern befassen.

Quelle:
http://www.blv.admin.ch

09.02.2016

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:18

Rotlauf

Rotlauf ist eine auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheit (Zoonose) namentlich der Schweine, aber auch vieler anderer Säugetierarten sowie von Vögeln und Krokodilen. Er wird verursacht durch durch das Bakterium Erysipelothrix rhusiopathiae. Die Tiere infizieren sich durch Abschlucken des Erregers oder über Hautverletzungen. Sie kontaminieren die Umwelt über Kot, Harn und eventuell Nasen-Rachen-Ausfluss. Menschen stecken sich über den Umgang mit Tieren oder Erzeugnissen von infizierten Tiere an. Dabei sind vorwiegend beruflich exponierte Personen, wie z.B. Tierpfleger, betroffen, die sich über Verletzungen oder Hautläsionen infizieren. Meist kommt es sich nur zu einer lokalisierte Infektion, hauptsächlich der Hände und der Finger mit Hautläsionen und oft auch einer Arthritis der Fingergelenke. Diese heilen meist nach 2 bis 4 Wochen ab. Daneben gibt es in seltenen Fällen die generalisierte Form mit Septikämie und Endokarditis und teilweise tödlichem Ausgang.

Quelle:
http://www.blv.admin.ch

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:16

Tularämie

Die Tularämie oder Hasenpest ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht wird. Es handelt sich dabei um eine auf den Menschen übertragbare Tierkrankheit (Zoonose). Das Bakterium befällt verschiedene kleinere Säugetiere, namentlich Hasen- und Nagetiere. Es w wird aber auch in der Umwelt (Wasser, Erde) gefunden. Die Übertragung auf andere Tiere oder den Menschen erfolgt meist durch Zecken- oder Insektenstiche, durch direkten Kontakt mit kontaminierter Umgebung oder erkrankten Tieren, beim Verzehr von deren ungenügend erhitztem Fleisch sowie durch Einnahme beziehungsweise Einatmen von kontaminiertem Wasser und Staub. Bereits wenige Erreger können eine Erkrankung auslösen.  Eine Tularämie äussert sich durch Symptome wie Fieber, fortschreitende Entzündung der Eintrittsstelle sowie Lymphknotenschwellungen und kann unbehandelt in 5 bis 15 % der Fälle einen tödlichen Verlauf nehmen.

Quelle:
http://www.bag.admin.ch

 

tularämie-term, hasenpest-term

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Donnerstag, 14 Juni 2018 21:15

SCHÜRER, U. (1980a)

Unterschiede in der Häufigkeit von Kiefererkrankungen bei Riesenkänguruhs.

Der Zoologische Garten (N.F.) 50 (6): 433-437. VEB Gustav Fischer Verlag Jena. ISSN: 0044-5169

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The 1988 and 2002 phocine distemper virus epidemics in European harbour seals.

Dis. Aquat. Organ. 68(2):115-30.

Abstract:

We present new and revised data for the phocine distemper virus (PDV) epidemics that resulted in the deaths of more than 23 000 harbour seals Phoca vitulina in 1988 and 30,000 in 2002. On both occasions the epidemics started at the Danish island of Anholt in central Kattegat, and subsequently spread to adjacent colonies in a stepwise fashion. However, this pattern was not maintained throughout the epidemics and new centres of infection appeared far from infected populations on some occasions: in 1988 early positive cases were observed in the Irish Sea, and in 2002 the epidemic appeared in the Dutch Wadden Sea, 6 wk after the initiation of the outbreak at Anholt Island. Since the harbour seal is a rather sedentary species, such 'jumps' in the spread among colonies suggest that another vector species could have been involved. We discussed the role of sympatric species as disease vectors, and suggested that grey seal populations could act as reservoirs for PDV if infection rates in sympatric species are lower than in harbour seals. Alternatively, grey seals could act as subclinical infected carriers of the virus between Arctic and North Sea seal populations. Mixed colonies of grey and harbour seal colonies are found at all locations where the jumps occurred. It seems likely that grey seals, which show long-distance movements, contributed to the spread among regions. The harbour seal populations along the Norwegian coast and in the Baltic escaped both epidemics, which could be due either to genetic differences among harbour seal populations or to immunity. Catastrophic events such as repeated epidemics should be accounted for in future models and management strategies of wildlife populations.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx