Sonntag, 28 Februar 2021 07:22

GONZALEZ KIRCHNER, J. P. (2004)

Habitat preference of the Preuss's guenon (Cercopithecus preussi), on Bioko island, Equatorial Guinea.

Human Evolution: 19, Artikelnummer: 239 (2004)

Abstract:

The Press's guenon (Cercopithecus preussi) is considered to be one of the most threatened African primates. There is little information on the ecology and status of this primate on Bioko island, where it is found in the form of an endemic subspecies. The Press's, guenon shows preference for the Schefflera forest and the mountain habitat on Bioko island. As on the mainland they also have semitterrestrial habits and are found usually at the understorey of the forest. Competitive exclusion between this guenon and other guenon species could be an explanation of these ecological preferences. Habitat use and vertical stratification of the activity in the forest canopy seem to reduce competition with other sympatric primate species that inhabit on the island. Habitat destruction, and isolation in a reduced habitat, show to be the major threats for the survival of this primate on Bioko island.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:12

KOBBELT, A. (2000)

Nahrungsökologie der Przewalskipferde im Hortobagy Nationalpark (Ungarn) - Aktivitätsbudget, Habitatnutzung und Nahrungsaufnahmeverhalten unter naturnahen Bedingungen.

Diplomarbeit

105 Seiten

Zoologisches Institut, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Im Rahmen dieser Studie werden erste Informationen zur Nahrungsökologie der Przewalskipferde unter naturnahen Bedingungne in der ungarischen Puszta gesammelt. Die dortige Salzsteppe weist einzigartige, mosaikähnliche Vegetationsstrukturen auf. Um die Erhaltung der Artengemeinschaft, mit ihrer artenreichen Avifauna, weitgehend ohne antrophogene Einflüsse zu gewährleisten, ist es notwendig, dass grosse Herbivoren die Steppe beweiden.
Seit 1998 besteht aus diesen Gründen ein natur- und Artenschutzprojekt, in der Kernzone des Nationalparks, dem Pentezuggebiet. Es wurde eine bedrohte Spezies, das Przewalskipferd, und eine Rückzüchtung der ausgestorbenen Auerochsen (Heckrinder) zur Landschaftspflege im Pentezug eingesetzt. Das Przewalskipferd ist eine echte Urwildpferdart und in ihrem Urspungsgebiet ausgestorben. Über die Biologie dieser Pferde, insbesondere die Nahrungsökologie, unter natürlichen Bedingungen ist wenig bekannt. Vergleiche mit Studien über Hauspferde, Camarguepferde und anderen verwilderten Hauspferden weisen darauf hin, dass es viele Ähnlichkeiten, aber auch einige Unterschiede aufzudecken gibt.
In dieser Arbeit werden Informationen darüber gesammelt, inwieweit sich die Przewalskipferde im Pentezug im Sinne der optimalen Ernährungsstrategie verhalten. Bei der direkten Beobachtung der Pferde in vier Beobachtungsblocks, werden Daten zur Habitatsnutzung, zum Aktivitätsbudget und zum Nahrungsaufnahmeverhalten erfasst.
Es zeigen sich deutliche saisonale Unterschiede in der Nutzung der acht Sektoren, weobei in den einzelnen Sektoren die Pflanzengesellschaften unterschiedliche Anteile einnehmen. In jedem Beobachtungsblock gibt es Präferenzen oder Meidungen für bestimmte Pflanzengesellschaften. In den anderen Blocks können sich diese Verhältnisse ganz anders gelagert sein.
Bei der Nutzung der Pflanzenarten wird mit Hilfe von Futterproben, die auf ihre Nährstoffgehalte analysiert werden, verglichen, auf welche Nährstoffkomponenten die Pferde selektieren. Die Ergebnisse der Korrelationsstests sind nicht eindeutig; jedoch sind Tendenzen zu erkennen. Diese weisen darauf hin, dass die Pferde auf proteinreiche, und möglichst grüne Biomasse selektieren.
Besonders im Beobachtungsabschnitt Mai wird stark auf nährstoffreiche Pflanzen oft nur auf bestimmte Teile von Pflanzen, selektiert. Die Ergebnisse aus dem Aktivitätsbudget zeigen jedoch eine relativ geringe Nahrungsaufnahmerate tagsüber.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:23

ROTH, F. (2002)

Entwicklung der räumlichen und sozialen Organisation von Przewalskipferden (E. ferus przewalskii) unter naturnahen Bedingungen im Pentezuggebiet (Hortobágy Nationalpark, Ungarn).

Dr. rer. nat. Disseration

210 Seiten

Ganzer Text

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Köln
Betreuung: Prof. Dr. Gunther Nogge und Dr. Lydia Kolter, Kölner Zoo.
In Zusammenarbeit mit dem Kölner Zoo

Zusammenfassung:

Ziel dieser Arbeit war es, die Entwicklung der räumlichen und sozialen Organisation sowie die Nutzungsmuster von drei Haremsgruppen von Przewalskipferden zu ermitteln, die nacheinander in das 2400 ha große Pentezuggebiet im Hortobágy Nationalpark (Ungarn) entlassen wurden. Anhand von Ergebnissen aus Studien an Equiden wurden zunächst Erwartungen formuliert, die Ergebnisse in der vorliegenden Arbeit mit ihnen verglichen und für Vorhersagen über den wachsenden Einfluß der Przewalskipferdpopulation auf das Pentezuggebiet herangezogen. Aus den ersten beiden Harems entstand durch Übernahme ein großer Verband. Nach dem Tod des Haremshengstes dieser Gruppe übernahm der von ihm vorher besiegte und zu der Zeit einzige Hengst in Pentezug die große Gruppe. Im Herbst 2000 schlossen sich abgewanderte Hengste zu einer Junggesellengruppe zusammen. Die Haremsgruppen in Pentezug hatten im Frühjahr, Sommer und Herbst feste Freß- und Ruhephasen. Diese Tagesrhythmen unterschieden sich bei den Haremsgruppen im Sommer signifikant. Eine saisonale Änderung bezüglich der Nutzung des Aktionsraums ist bei den Mitgliedern der großen Gruppe in den Jahren von 1998-2000 nur ansatzweise im Herbst zu erkennen, jedoch traten solche Änderungen auch in Verbindung mit dem jeweils neu die Gruppe übernehmenden Haremshengst auf. Die Mitglieder der Gruppe Makan dagegen nutzten ihren Aktionsraum entsprechend der Jahreszeiten saisonal unterschiedlich. Alle Pferde der drei Gruppen in Pentezug wurden deutlich öfter auf Kurzgras beobachtet als auf Langgras. Die Pferde präferierten in Ruhe-, z.T. aber auch in Freßphasen die alten, dunklen und kühlen Ställe in ihren Aktionsräumen, vermutlich um Schutz vor Insekten zu suchen. Die nährstoffreiche Ruderalvegetation wurde von den Pferden der großen Gruppe und der Gruppe Makan bis auf zwei Ausnahmen während des gesamten Beobachtungszeitraums in Freßphasen präferiert. Durch den Huftritt der Pferde entstandene Wechsel verbanden die Freß- und Ruheplätze, oft nutzten die Tiere aber die schon vorhandenen Wege. Die unterschiedlichen Gruppen von Przewalskipferden in Pentezug nutzten bis auf eine vorübergehende Ausnahme exklusive Aktionsräume, zwischen denen eine größtmögliche Distanz lag. In diesen Aktionsräumen gab es immer einen alten Schafstall, der von Ruderalvegetation umgeben war. Die Aufenthaltsorte der Pferde konzentrierten sich um die alten Ställe und die Ruderalflächen. Die Gruppenzugehörigkeit der adulten Stuten der beiden Haremsverbände in Pentezug blieb während der dreijährigen Beobachtungszeit trotz Veränderungen in der Gruppenzusammensetzung durch Übernahmen, Zu- und Abwanderungen und den Tod dreier Stuten relativ stabil. Die Dominanzverhältnisse der Mitglieder der großen Gruppe und der Junggesellengruppe waren polygonal. Das lineare Dominanzverhältnis der Pferde der Gruppe Makan änderten sich temporär mit der Geburt ihrer Fohlen zu Gunsten der Stute. Innerhalb aller Gruppen blieben einige Dominanzverhältnisse zwischen Pferden ungeklärt, hauptsächlich deshalb, weil diese nicht agonistisch miteinander interagierten. Möglicherweise handelte es sich hierbei um eine subtile Form des Ausweichens. Die Häufigkeit der Nächsten Nachbarschaften und die Präferenz für dieselben Untergruppen wiesen sowohl auf die ursprüngliche Zusammensetzung der Stuten der ersten beiden ins Gebiet entlassenen Harems hin, als auch auf Bindungen zwischen den Gruppenmitgliedern. Bei Veränderung in ihrem Umfeld reduzierten die Pferde der großen Gruppe die zunächst stark angestiegene Rate der agonistischen Aktionen/Stunde/Pferd nach einiger Zeit, indem sie sich gemäß ihrer Bindungsverhältnisse in Untergruppen aufteilten und vermehrt nicht-agonistisches Verhalten zeigten. Die Junggesellengruppe wurde zu kurz beobachtet, um die Sozialstruktur genau zu erfassen. In allen drei beobachteten Gruppen gab es Tendenzen, die auf eine Rollenübernahme ranghoher und starker Pferde hinwiesen. Diese sicherten häufiger und veranlaßten die anderen Gruppenmitglieder auch öfter zu Ortswechseln. Außerdem beschützten sie schwächere Pferde vor Angreifern. Zwischen den unterschiedlichen Haremshengsten im Gebiet konnte keine Dominanzhierarchie festgestellt werden, jedoch wurde der älteste Junggeselle von einem der Haremshengste deutlich dominiert. Territorialverhalten wurde in der dreijährigen Beobachtungszeit bei keinem der Hengste festgestellt. Auch das Markierungsverhalten der Hengste stand nicht im Zusammenhang mit Territorialverhalten. Die Pferde markierten häufig aufgesuchte Orte, und die Kothaufen dienten daher vermutlich zum einen der Orientierung, zum anderen der Übermittlung sozial relevanter Informationen. Ein Einfluß der noch sehr kleinen Population von Przewalskipferden auf das Gebiet war bisher nur auf den Flächen mit Ruderalvegetation sichtbar, die von den Pferden präferiert und kurzgehalten wurden. Wahrscheinlich werden sich bei andauerndem Weidedruck die Pflanzenzusammensetzung und die Produktivität dieser Flächen verändern.

Abstract:

The aim of this work was to study the development of the spatial and social organization as well as the habitat use of three harem groups of Przewalski´s horses living under almost natural conditions. The groups were introduced to the 2400 ha sized Pentezug area in the Hortobágy National Park (Hungary) successively. Hypotheses were derived from other studies on equids and the results of this work were compared to them. The latter were also used to make predictions on the growing impact of the Przewalski´s horse population on Pentezug. The first two harem groups were combined to one big group due to a fight between the harem stallions. Soon after the fight the winner died and the remaining male took over the big group. In autumn 2000 dispersed stallions built a bachelor group. The harem groups in Pentezug had clear activity patterns concerning feeding and resting periods during spring, summer and autumn. In the summer these activity patterns differed significantly between the harems. The groups in Pentezug were observed more often on short grass than on long grass areas. Probably to avoid insects the horses preferred to use the dark and rather cool old stables still existing in the area during resting and partly during feeding periods. The harem members almost always preferred to stay on the most nutritious vegetation type in Pentezug during the feeding periods: Onopordion-Hordaetum hystricis. Trails made by the horses connected feeding and resting sites, but the animals frequently moved on existing roads. With one temporary exception the different groups of Przewalski´s horses in Pentezug used exclusive home ranges which were seperated by the largest possible distance. The home ranges always included an old stable surrounded by the vegetation type Onopordion-Hordaetum hystricis and the horses concentrated around theses areas. The memberships of adult mares in the remaining two harem groups in Pentezug were rather stable during the three years of the study. This was observed although the composition of the groups changed by other harem stallions taking over the big group, dispersal and mortality. The dominance relationships of the horses of the big group and of the bachelor group were polygonal, whereas in Makan´s harem group they were mainly linear. The mare dominated the stallion temporarily after the birth of her foal. Some of the dominance relationships remained unclear mainly because the horses did not show any agonistic interactions. This phenomenon may be a subtle form of avoiding. The frequency of neighbourhood between the members of the big group and the composition of the subgroups showed reference to the original composition of the first two harems released into Pentezug as well as to social bonds between the animals. Changes in the environment of the big group caused the rate of agonistic interactions per hour and per horse to increase at first. After a while the animals reduced this rate by dividing into subgroups according to their bonds. Within the subgroups non-agonistic behaviour patterns increased while the rate of agonistic interactions/h/horse decreased to the "normal" level. The observation period for the bachelors was too short to gain precise insight into the social structure of this group. Within all three groups in Pentezug dominant horses showed tendencies to be responsible for vigilance and/or for initiating the other group members to change locations as well as for protecting weak horses. No dominance hierarchy could be found between the harem stallions in Pentezug, but the oldest male of the bachelor group was dominated by the harem stallion of the big group. The stallions were not territorial during the course of this study and marking behaviour did not seem to be related to territoriality. Fecal piles most probably served for transmitting socially relevant information and for orientation since the stallions marked places that they visited quite frequently. Up to now the impact of the small population of Przewalski´s horses on Pentezug is only visible on areas covered by Onopordion-Hordaetum hystricis. The horses showed preference for this vegetation type, so these areas were under grazing pressure. Probably this will lead to changes in plant composition and productivity of this vegetation type in the future.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx