Donnerstag, 14 Juni 2018 10:33

Geschützte Feuchtgebiete - Camargue

 

EUR 10 camargue map
Die Camargue

 

EUR 10 camargue vaccares mejanes
Der Étang de Vaccarès von der Domaine de Méjanes aus, in der Ferne Flamingos © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue flamants PdG
Rosaflamingos (Phoenicopterus ruber roseus) im Marais A. Lamoureux © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue tamarix1 PdG
Tamariske (Tamarix gallica) im Parc ornithologique de Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue limbarda crithmoides PdG
Salz-Alant (Limbarda crithmoides) im Parc ornithologique de Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue atriplex halimus PdG
Strauch-Melde (Atriplex halimus) im Parc ornithologique de Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue phragmites australis PdG
Schilfrohr (Phragmites australis) am Ufer des Étang de Ginès © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue taureaux sansouie mejanes
Camargue-Stiere auf Salzweide, Domaine de Méjanes © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue pferde manadaStLouis
Camarguepferde in der Kleinen Camargue am Canal du Rhône à Sète © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue nutria PdG
Nutria (Myocastor coypus) freilebend im Parc ornithologique de Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue taureaux gardeboeufs mejanes
Camargue-Stiere mit Kuhreihern (Bubulcus ibis), Domaine de Méjanes © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue ibis PdG
Die Heiligen Ibisse (Threskiornis aethiopicus) der Camargue gehen auf Zoovögel zurück, die in der Réserve Africaine de Sigean frei fliegend gehalten wurden. Der Kuhreiher (Bubulcus ibis) hat 1967 die Camargue als ersten Ort in Frankreich spontan besiedelt. Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue helix aspersa
Gefleckte Weinbergschnecken (Helix aspersa), bei Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue ecrevisse chapeliere
Roter Amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) im Naturschutzgebiet La Capelière © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Camargue ist eine Schwemmebene von etwa 930 km², die hauptsächlich zwischen den beiden Mündungsarmen der Rhone, zum kleineren Teil (Petite Camargue) westlich der Kleinen Rhone liegt. 863 km² stehen seit 1970 als Regionaler Naturpark Camargue unter Landschaftsschutz. Davon sind wiederum 131 km² als Réserve Naturelle Nationale du Vaccarès seit 1927 streng geschützt.

Etwa die Hälfte des Regionalen Naturparks besteht aus einem Mosaik natürlicher Landschaften: Sandstränden, Küstendünen, Quellersteppen, Salzwiesen (Sans-ouïres), Brackwasserlagunen, Flachseen, Süßwasserteichen, Schilfröhrichten und Auenwäldern. Die andere Hälfte nehmen Kulturlandschaften ein: Der Norden des Deltas wird für Gemüse- und Obstkulturen, für den Anbau von Reben, Weizen und Mais sowie in großem Stil von Reis genutzt, an der Mündung der Großen Rhone (Salin de Giraud) und im Süden der Petite Camargue (Salins du Midi) befinden sich großflächige Salinen. Im 19. Jahrhundert wurde gegen das Meer der "Digue à la Mer", ein Abschlussdeich errichtet. Auch gegen die beiden Rhône-Arme ist die Camargue abgedeicht, was zu einer Versalzung der Böden führt.

Vegetation

In der Camargue wurden 1061 Arten Gefässpflanzen, 13 Arten Moose, 157 Arten Algen und Kieselalgen (Diatomeen) sowie 89 Pilzarten gezählt. Charakteristische Bäume  sind die Mittelmeerkiefer (Pinus pinea), der Phönizische Wacholder (Juniperus phoenicea) und auf Salzböden die Französische Tamariske.

Andere weit verbreitete Halophyten sind  der Strandflieder oder Meerlavendel (Plumbaginaceae, Limonium vulgare), dessen Blütenstände, gerne für Trockensträuße verwendet werden, die Strandlilie (Amaryllidaceae, Pancratium maritimum), der bis 90 cm hohe Salz-Alant (Asteraceae, Limbarda crithmoides), die Strauch-Melde (Amaranthaceae, Atriplex halimus) und der einjährige, stammsukkulente Europäische Queller (Amaranthaceae, Salicornia europaea). Die Domäne La Tour du Valat  ist der wichtigste Standort in Frankreich für Cressa cretica, ein halophytisches Windengewächs (Convolvulvaceae). Die stark gefährdete Wasserfalle (Droseraceae, Aldrovanda vesiculosa - Rote Liste: ENDANGERED), eine fleischfressende Pflanze aus der Familie der Sonnentaugewächse, die früher in den Marais de Raphèle vorkam, ist in der Camargue ausgestorben [4].

Weite Flächen der Süßwasser- und der leicht brackigen Sümpfe werden von Schilfrohr (Poaceae, Phragmites australis) eingenommen. Dieses wird stellenweise geschnitten und lokal zur Dachbedeckung verwendet oder zu Schilfmatten ("Paillassons") verarbeitet. Ein Teil der Ernte wird exportiert, hauptsächlich nach den Niederlanden.

Tierwelt

Die augenfälligsten Säugetiere sind die extensiv gehaltenen Camargue-Pferde und Camargue-Rinder und abends Vertreter der 23 vorkommenden Fledermausarten. Die urtümlichen Camargue-Rinder wurden in den 1930er-Jahre im Zoo Berlin für die "Rückzüchung" des Auerochsen eingesetzt und waren in den 1960er-Jahren im Zoo Heidelberg zu sehen.

Die einzige wilde Huftierart ist das Wildschwein. An Raubtieren kommen Rotfuchs, Mauswiesel (Mustela nivalis), Iltis, Dachs und Kleinfleck-Ginsterkatze regelmäßig, Fischotter und Steinmarder gelegentlich vor [7]. Eingeführte Arten sind das Wildkaninchen, dessen Bestände seit einigen Jahren stark abnehmen [6] und die südamerikanische Nutria, die wegen ihrer Grabaktivitäten und weil sie Rhizome des Schilfrohrs frisst, als Schädling betrachtet wird und deren Bestände man mittels Fallenstellens zu regulieren versucht. Der Biber fehlt im Naturschutzgebiet, kommt aber in beiden Rhone-Armen vor, soweit diese von Galeriewald begleitet sind [2].

Die Camargue ist ein ornithologisch bedeutsames Gebiet (IBA FR239). Von 2001-2011 wurden 277 Arten regelmäßig beobachtet. Im Étang de Fangassier brütet eine riesige, 10-22'000 Paare umfassende Kolonie des Rosaflamingos [1]. Flamingos sind auch auf anderen Flachseen und Teichen bei der Futtersuche zu beobachten, auf kürzeste Distanz im Parc ornithologique du Pont de Gau, wo sie angefüttert werden.

Hier haben sich auch Heilige Ibisse angesiedelt. Alle neun europäischen Reiherarten kommen vor und mit Ausnahme des Silberreihers brüten sie auch hier. Hauptsächlich in den Salinen brüten Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), Lach- und Weißkopfmöwe (Larus michahellis). Selbstverständlich sind Röhrichtvögel, wie Rohrweihe (Circus aeruginosus), Seiden- (Cettia cetti), Cisten- (Cisticola juncidis) und Mariskensänger (Acrocephalus melanopogon) als Brutvögel vorhanden. Limikolen aller Art, darunter Sandregenpfeifer, Kampfläufer und Rotschenkel, nutzen die Camargue als Rastplatz und Kormorane, rund 150'000 Entenvögel, einschließlich etlicher Zwergschwäne und Graugänse, bis rund 30'000 Stockenten gegen 2'000 Kolbenenten und gegen 3'000 Brandgänse, ferner gelegentlich über 30'000 Blässrallen sowie zahlreiche Mäusebussarde überwintern hier [1; 8].

Von den 15 Reptilienarten kommt die früher in Frankreich weit verbreitete, heute als gefährdet geltende Europäische Sumpfschildkröte in der Camargue noch in guten Beständen vor. Rotwangen-Schmuckschildkröten wurden von Privathaltern ausgesetzt, konnten sich aber offensichtlich nicht halten und sind seit über 15 Jahren wieder verschwunden. Seit über 30 Jahren nicht mehr beobachtet wurde die Perleidechse. Die Smaragd- und die Mauereidechse sind dagegen noch weit verbreitet. Die Vipernatter ist relativ häufig, ebenso die Treppen- (Elaphe = Rhinechis scalaris) und die Eidechsennatter. Glatt-, und merkwürdigerweise die Ringelnatter werden dagegen nur gelegentlich angetroffen. Giftschlangen gibt es keine. Von den 10 nachgewiesenen Amphibienarten, darunter Kreuzkröte und Iberischer Wasserfrosch werden nicht alle regelmäßig beobachtet. Ferner kommen 75 Fischarten vor und es sind 3822 Arten Wirbellose, bekannt [1; 7].

Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs wurde anfangs der 1980er-Jahre in die Camargue eingeschleppt. Es handelt sich um eine ausgesprochen invasive Tierart, die zu den problematischsten Neozoen weltweit gehört. Sie bedroht in Europa nicht nur die einheimischen Krebsarten, sonder reduziert auch die Unterwasserflora und verändert dadurch den Lebensraum von Amphibien, Fischen und aquatischen Wiorbellosen in unerwünschter Weise. Ferner führt sie zu einer Bestandeszunahme bei bestimmten Vogelarten, namentlich Reihern [5].

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Literatur und Internetquellen:

  1. BIRDLIFE DATA ZONE - CAMARGUE
  2. CHAZEL, L. & CHAZEL, M. (2013)
  3. DUFFEY, E. (Hrsg. 1982)
  4. LA FAUNE ET LA FLORE DE CAMARGUE
  5. LA TOUR DU VALAT
  6. MASSEZ, G. et al. (Poster, 2012)
  7. PLAN DE GESTION 2016-2020
  8. SALATHÉ, T. (1995)

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Donnerstag, 14 Juni 2018 16:23

Spitzbergen / Svalbard

ARC SV Raudfjord TKauffels
Landschaft am 20 km langen und 5 km breiten Raudfjord in NW-Spitsbergen © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

ARC SV eiskeilnetz alkhornet TKauffels
Durch thermische Kontraktion können sich im Permafrostboden Eiskeile bilden, senkrechte Erdspalten, die hauptsächlich mit Eis gefüllt sind. Diese bilden an der Oberfläche meist ein netzariges Muster. Alkhornet, NW-Spitsbergen © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

ARC SV walroesser PKF TKauffels
Walrrosse (Odobenus rosmarus) am Strand des unbewohnten Prinz-Karls-Vorlandes. Diese Insel steht zur Gänze als Forlandet Nasjonalpark unter Schutz © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

ARC SV RENER ALKHORNET TKauffels
Weidende Rentiere Rangifer tarandus platyrhynchus) am Alkhornet © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

ARC SV saxifrage cespitosa PKF TKauffels
Polstersteinbrech (Saxifraga cespitosa) im Forlandet Nasjonalpark © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

ARC SV salix polaris alkhornet TKauffels
Die Polar-Weide (Salix polaris), hier am Alkhornet, ist ein kleiner, kriechender, sommergrüner Strauch, der meist zwischen 1 und 9 cm, selten bis 15 cm hoch wird © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

ARC SV saxi oppositofolia TKauffels
Der Gegenblättrige Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) kommt nicht nur in der Arktis, hier im Forlandet Nasjonalpark, sondern auch in den Hochalpen vor © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

ARC SV standort saxi oppositofolia Alicehamn TKauffels
Standort des Gegenblättrigen Steinbrechs (Saxifraga oppositifolia) bei Alicehamn © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

ARC SV rener alkhornet TKauffels
Rentierkuh und Kälber (Rangifer tarandus platyrhynchus) am Alkhornet © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

ARC SV dickschnabellummen Raudfjord TKauffels
Vogelfelsen mit Dickschnabellummen (Uria lomvia) © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

ARC SV sterna paradisea alesund TKauffels
Küstenseeschwalben-Paar (Sterna paradisaea) am Ny Alesund © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

ARC SV NONNENGANSD ALKHORNET TKauffels
Nonengans (Branta leucopsis) am Alkhornet © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

Allgemeines

Svalbard oder Spitzbergen ist eine zu Norwegen gehörende Inselgruppe am Rande des Nordpolarmeers. Sie hat eine Fläche von etwa 61'000 km², ist also etwa doppelt so groß wie Belgien. Sie besteht aus der mit 39'000 km² weitaus größten Hauptinsel Spitsbergen, der zu 80 % mit Eis bedeckten Insel Nordaustlandet mit 14'700 km², Edgeøya mit 5'100 km², Barentsøya mit knapp 1'300 km², Prins Karls Forland mit 615  km² und den peripher gelegenen Inseln Kvitøya, Kong Karls Land (Inselgruppe), Hopen und Bjørnøya, sowie weiteren, kleineren Inseln.

Die Küsten der Inseln sind zerklüftet und die beiden größten Inseln, Spitsbergen und Nordaustlandet, sind durch lange Fjorde gegliedert. Der längste Fjord ist der Wijdefjorden mit 108 km Länge. Große Teile des Landes sind gebirgig, die höchsten Berge der Hauptinsel, der Newton- und der Perriertoppen sind etwas über 1700 m hoch, jene der kleineren Inseln sind deutlich niedriger, auf der Bjørnøya z.B. bis 536 m. Die Strukturierung der Inseln und die im Westen stärkere Einwirkung des Golfstroms führen dazu, dass das Klima regional unterschiedlich ist. Der Kälterekord liegt bei -46°C, der Wärmerekord bei +21°C.

Mit einer Bevölkerung von weniger als 3'000 Menschen ist Svalbard nur schwach besiedelt. Etwa 2'000 der Einwohner leben im Verwaltungszentrum Longyearbyen. Rund ein Drittel der Landfläche wird von den sieben Nationalparks und 23 Naturschutzgebieten eingenommen. Auf der Hauptinsel befinden sich sechs Nationalparks, nebst vier kleineren der Sør-Spitsbergen Nasjonalpark (5’300 km²) und der Nordvest-Spitsbergen Nasjonalpark (3’560 km²), letzterer schließt einige vorgelagerte Inseln mit ein. Ferner steht die ganze Prinz-Karl-Insel (640 km²) als Forlandet-Nationalpark unter Schutz. Die übrigen Inseln und Inselgruppen sind praktisch zur Gänze Naturschutzgebiete, welche auch eine marine Schutzzone von ca. 10 km Breite und mehr miteinschließen.

Vegetation und Charakterpflanzen

Zwei Drittel des Archipels sind von Eis, Firn oder Wasser bedeckt. Vom Rest machen hohe Berge, Fels, Schutt- und Geröllhalden einen großen Anteil aus, sodass nur etwa 6-7% der Landfläche verbleiben, auf der höhere Pflanzen Wurzeln schlagen können. Die Vegetationsperiode ist mit rund 100 Tagen sehr kurz, andererseits erlaubt der Polarsommer ein Wachstum rund um die Uhr. Dank der saisonal vergleichsweise warmen Luft und der Wirkung des Golfstroms gedeihen immerhin 164 einheimische höhere Pflanzen und 6-7 durch den Menschen eingeführte Arten.

Die Lebensbedingungen für Pflanzen unterscheiden sich nach Verfügbarkeit von Nährstoffen, Höhenlage, Niederschlag und Exposition stark, sodass sich verschiedene Pflanzengesellschaften herausgebildet haben. Auf trockenen, windexponierten, kalkreichen Felsböden finden sich Silberwurz-Heiden, dominiert durch die Silberwurz (Rosaceae: Dryas octopetala), einen 5-10 cm hohen Zwergstrauch. Auf etwas feuchteren Flächen, in denen der Schnee im Frühjahr länger liegen bleibt und die von Rentieren beweidet werden, wachsen Steinbrech-Flechten-Felder mit dem früh blühenden Gegenblättrigen Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) als Leitart. In noch feuchteren, tiefliegenden Gegenden gedeiht eine Moostundra, auf der auch Gräser und verschiedene Steinbrecharten zu finden sind. In den polararen Schachtelhalmfeldern wachsen neben den dominierenden Schachtelhalmen (Equisetum spp.) ebenfalls Steinbrech-Arten, aber auch Polar- und Netzweiden (Salix polaris, S. reticulata) und Moose. In Senken, wo der Schnee lange liegen bleibt bildet die Alpenschmiele (Deschampsia alpina) und weitere horstartig wachsende Grasarten die Alpenschmielenfelder. In den Nasszonen tritt neben verschiedenen Gräsern und Moosen namentlich der Nordische Hahnenfuß (Ranunculus hyperboreus) auf. Auf lehmigen Uferwiesen gedeihen salztolerante Pflanzen wie die Arktische Sternmiere (Stellaria crassipes) oder das Echte Löffelkraut (Cochlearia officinalis). Letzteres dominiert auch die duch Vogelexkremente überdüngten Flächen unterhalb der Vogelfelsen.

Tierwelt

Auf dem Svalbard-Archipel leben nur drei autochtone Landsäugetier-Arten: Das kleine Spitzbergen-Rentier (Rangifer tarandus platyrhynchus), dessen Bestand im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts durch nicht-nachhaltige Jagd auf etwa 1000 Tiere reduziert wurde und heute wieder rund 10'000 Individuen zählt, der Polarfuchs, der sich von Kadavern, Nachgeburten der Rentiere, Jungvögeln, Vogeleiern und Siedlungsabfällen ernährt, und der Eisbär, der seit 1973 unter Schutz steht und heute wieder einen Bestand von 3'000 Tieren umfasst. An Robben findet man hier die weltweit nördlichste Seehund-Population, Sattelrobbe (Pagophilus groenlandicus), Ringelrobbe, Bartrobbe , Klappmütze (Cystophora cristata) und Walross. Dieses wurde ab dem 17. Jahrhundert massiv bejagt, sodass 1952 nur noch etwa 100 Tiere übrig blieben. Dank Unterschutzstellung sind es heute wieder etwa 3'000.

Svalbard besitzt 16 ornithologisch bedeutsame Gebiete (IBA). Die Checkliste von AVIBASE zählt 135 auf Svalbard nachgewiesene Vogelarten auf, darunter eine eingeführte, Art, die Kanadagans. Die Wat- und Strandvögel (Charadriiformes) stellen mit 110 Arten Regenpfeifern, Schnepfen, Raubmöwen, Möwen, Seeschwalben und Alken - darunter Trottellumme und Papageitaucher - das Hauptkontingent. Die Sturmvögel (Procellariidae)sind mit zwei, die Tölpel mit einer, die Seetaucher (Gaviidae)  mit vier, die Gänsevögel sind mit 28 Arten vertreten, darunter z.B. Graugans, Ringelgans, Nonnengans, sowie die beiden  gefährdeten Arten Scheckente (Polysticta stelleri) und Eisente. Das Spitzbergen-Schneehuhn, eine Unterart des Alpenschneehuhns (Lagopus mutus hyperboreus)  ist die einzige Vogelart, die ganzjährig auch auf Svalbard überwintert. Die Schneeammer (Plectrophenax nivalis) als auffälligster Sperlingsvogel ist ein häufiger Brutvogel, überwintert aber im südlichen Skandinavien.

Literatur und Internetquellen

HERMANSEN, P. (2008)
AVIBASE
  

BIRDLIFE IBA Data Zone
Vascular plants in Svalbard

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Donnerstag, 14 Juni 2018 19:22

Südgeorgien

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Karte von Südgeorgien mit Angabe der Orte, wo die hier gezeigten Fotos entstanden sind

 

 

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Gold Harbour, Südgeorgien © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Königspinguinkolonie in der St. Andrews-Bucht © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Moosvegetation am Grytviken, Südgeorgien © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Antarktischer oder Kerguelen-Seebär (Arctocephalus gazella) in Tussockgras bei Gold Harbour © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Kämpfende See-Elefantenbullen (Mirounga leonina bei Gold Harbour © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Walknochen am Strand des Grytviken, Südgeorgien © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Rentiere (Rangifer tarandus) an der St. Andrews-Bucht © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Im Tussockgras brütender Eselspinguin (Pygoscelis papua), Gold Harbour © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Antarktikskua (Stercorarius maccormicki), Gold Harbour, Südgeorgien © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Königspinguin-Kolonie (Aptenodytes patagonicus), Gold Harbour, Südgeorgien © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Königspinguine kommen aus dem Wasser, Gold Harbour © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

Allgemeines

Südgeorgien ist eine abgeschiedene subantarktische Inselgruppe, die 1'400 km ostsüdöstlich von Falkland und 1'550 km vom nächstem Punkt der Antarktis enfernt zwischen 53°56’ und 54°55’ südlicher Breite liegt. Die Gruppe besteht aus der Hauptinsel und zahlreichen kleineren Inseln, Inselchen und Felsen, die zusammen eine Fläche von 3'756 km² aufweisen. Sie bildet zusammen mit den Südlichen Sandwichinseln ein britischen Überseegebiet, das von den Falkland-Inseln aus verwaltet wird. Südgeorgien hat keine permanente menschliche Bevölkerung, lediglich während des Sommers halten sich erwa 30 Beamte und Forscher auf der Inselgruppe auf.

Die langgestreckte Hauptinsel wird von zwei Gebirgsketten durchzogen. 13 Berggipfel sind über 2'000 m hoch, der höchste Berg ist der Mount Paget mit 2'934 m. Gletscher und Firn bedecken  über 50% der Insel (OLDFIELD et al., 1999).

Das Klima ist ozeanisch-subpolar. Im Jahresmittel liegen die Mindesttemperaturen knapp unter Null, die Höchsttemperaturen bei 5.7°C. Mit je nach Monat 3-6°C laden die Wassertemperaturen nicht gerade zum Baden ein.

Vegetation und Charakterpflanzen

Auf Südgeorgien gibt es nebst Moosen und Flechten rund 50 Arten Gefässpflanzen, wobei Bäume und Sträucher völlig fehlen. Dominierende Art ist bis auf eine Höhe von 300m das Tussockgras (Poa flabellata). Charakteristisch ist auch das Stachelnüsschen (Acaena adscendens) aus der Familie der Rosengewächse (DORST, 1968).

Tierwelt

Auf Südgeorgien leben die bedeutendsten Kolonien des Südlichen See-Elefanten (Mirounga leonina) mit rund 400'000 Individuen und etwa 90-95 % der Antarktischen Seebären (Arctocephalus gazella), größenordnungsmäßig etwa 5 Millionen. Ferner kommen Subantarktischer Seebär (Arctocephalus tropicalis), Seeleopard (Hydrurga leptonyx), Krabbenfresser (Lobodon carcinophaga) und Weddell-Robbe (Leptonychotes weddellii) vor.

In den Gewässern rund um die Inseln sind Pottwal (Physeter catodon), Schwertwal, Peale-Delfin (Lagenorhynchus australis) und Jacobita (Cephalorhynchus commersonii) häufig, andere Walarten dagegen selten.

Bereits 1788, elf Jahre nachdem Kapitän Cook Südgeorgien für die Britische Krone in Besitz genommen hatte, kamen die ersten Robbenfänger auf die Insel. Diese hatten es vorab auf die Pelzfelle der Seebären abgesehen. Bis 1825 wurden schätzungsweise 1.2 Millionen Tiere getötet und ihre Felle eingesalzen und exportiert. Um 1900 waren die Seebären auf Südgeorgien praktisch ausgerottet und die Jagd auf sie wurde unwirtschaftlich. 1908 wurde ein Gesetz zum Schutz ihrer Wurfplätze erlassen, das eine Erholung der Bestände ermöglichte.

1904 gründete der norwegische Kapitän und Hochseefischer Carl Anton Larsen am Grytviken die südlichste Walfangstation der Welt. In der Folge wurde Südgeorgien zum weltgrößten Walfangzentrum. Von 1904 bis 1965 wurden dort insgesamt 175.250 Wale gejagt, getötet und ausgekocht. Als die Wale seltener wurden, begann man, für die Ölgewinnung See-Elefanten zu schlachten. Durch die Desaster bei den Seebären und Walen klüger geworden, wurde versucht, die Population durch die Festsetzung von Quoten auf einer Höhe zu halten, die eine nachhaltige Nutzung gewährleistete. Aus den 6'000 See-Elefantebullen, die jährlich getötet werden durften, resultierten etwa 2000 Tonnen hochwertiges Öl. Mitte der 1960er Jahre verdrängten petrochemische Produkte die tierischen Öle vom Markt und der Wal- und Robbenfang wurde aufgegeben.

Zwischen 1911 und 1925 wurden in drei Aktionen insgesamt 25 Rentiere aus Norwegen angesiedelt Eine der drei Herden kam in einer Lawine um, die beiden anderen vermehrten sich auf etwa 6'600 Individuen die einen erheblichen Frassdruck auf das Tussockgras, die Blütenpflanzen und die Flechten ausübten. Da die Absicht bestand, die Tiere wegen ihres negativen Einflusses auf die Vegetation zu eliminieren, wurde 2001 eine Herde von 59 Kälbern nach Falkland übersiedelt, wo sich 2003 der erste Nachwuchs einstellte (BELL et al. 2010). 2013/2014  wurde durch norwegische Jäger der ganze Bestand abgeschossen, 1'900 Stück am Busenfjord und gegen 4'700 auf der Barff-Halbinsel. Die ganze Übung kostete rund 1.1 Millionen Euro, wobei ein Teil davon durch den Verkauf von Fleisch gedeckt werden konnte. Parallel wurden mehrere wissenschaftliche Forschungsprojekte durchgeführt, unter anderem Probenerhebungen für genetische Analysen und Filmaufnahmen für die Verhaltensforschung (KUBNY, 2014). Die unabsichtlich eingeschleppten Ratten und  werden ab 2015 durch den Einsatz von Gift bekämpft.

Südgeorgien ist insgesamt ein ornithologisch bedeutsames Gebiet (IBA). Nach BIRDLIFE kommen 79 Vogelarten vor, die meisten davon Zugvögel. Zwei dieser Arten sind stark gefährdet, vier gefährdet und sechs potenziell gefährdet. Die einzige endemische Art ist der potenziell gefährdete Riesenpieper (Anthus antarcticus), der im Tussockgras brütet und der am weitesten südlich vorkommende Singvogel der Welt ist (DORST, 1968). Nebst Königs- (über 100'000 Paare), Esels- (80-100'000 Paare), Adelie- (Pygoscelis adeliae), Zügel- und Goldschopfpinguin (Eudyptes chrysolophus, rund 5.4 Millionen Paare) werden auf Südgeorgien weitere 40 Arten Meeresvögel, wie Albatrosse, Sturmtaucher, Fregatt- und Sturmvögel, Raubmöwen, Möwen und Seeschwalben angetroffen. Allein vom Taubensturmvogel (Pachyptila desolata) und vom Lummensturmvogel (Pelecanoides urinatrix) gibt es je über zwei Millionen Paare, vom Weißkinn-Sturmvogel (Procellaria aequinoctialis) und vom Blausturmvogel (Halobaena caerulea) je etwa eine Million Paare. Die Lappentaucher sind durch ihre größte Art, den Magellantaucher (Podiceps major), die Gänsevögel  durch Südamerikanische KrickenteSpitzschwanzente, und Stockente vertreten. Unter den Limikolen finden sich Arten, die auch auf der Hordhalbkugel zuhause sind wie z.B. der Regenbrachvogel.  Auch der beinahe weltweit verbreitete Wanderfalke und die Sumpfohreule (Asio flammeus) fehlen nicht. Nicht unbedingt erwarten würde man Kuh- und Nachtreiher. Der Smaragdsittich (Enicognathus ferrugineus) ist der einzige Papagei, der sich in die Subantarktis vorwagt.

Literatur und Internetquellen

BELL, C. M. & DIETERICH, R. A. (2010)
DEL HOYO, J., ELLIOTT, A.. & SARGATAL, J. (eds., 1992)
DORST, J. (1968)
KUBNY, H. (2014) in POLARNEWS

OLDFIELD, S., PROCTER, D. & FLEMING, L.V. (compiler / eds., 1999)

Department of the Environment, Australia: Mirounga leonina in Species Profile and Threats Database  
BIRDLIFE Data Zone: South Georgia and the South Sandwich Islands
SOUTH GEORGIA HERITAGE TRUST; Impact of Seal Hunting  

SPIEGEL ONLINE: Geisterstädte in der Antarktis

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Freitag, 15 Juni 2018 07:22

Sankt Helena, Tristan und Ascension

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Dunkelblau: Ascension; rot: Sankt Helena; grün: Tristan da Cunha; gelb: Gough Island

Die vulkanischen Inseln St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha bilden mit ihren vorgelagerten kleineren Inseln ein Britisches Überseegebiet im Südost- bzw. im zentralen Südatlantik. St. Helena liegt im bis 5'841 m tiefen Angolabecken, Ascension und Tristan da Cunha auf dem Mittelatlantischen Rücken.

Nach BIRDLIFE kommen bzw. kamen in allen drei Gebieten zusammen 65 Vogelarten vor, darunter 13 endemische. Davon sind 8 ausgestorben, 3 unmittelbar vom Aussterben bedroht, 7 stark gefährdet, 9 gefährdet und zwei potenziell gefährdet.

(2.2.3.1) St. Helena  
(2.2.3.2) Tristan da Cunha   
(2.2.3.3) Ascension

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St. Helena

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Die Hafensiedlung Jamestown © Andrew Neaum

 

 

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Felsformationen "Lot und Lot's Weib" in der Nähe von Sandy Bay © Andrew Neaum

 

 

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Kleine Glockenblume (Wahlenbergia angustifolia © Gvernment of St. Helena / M. Thorsen

 

 

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Schlankdelfine (Stenella attenuata) © Government of St. Helena

 

 

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St. Helena-Regenpfeifer (Charadrius sanctaehelenae) © Andrew Darlowe / www.arkive.org

 

 

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St.-Helena-Riesenohrwurm (Labidura herculeana) © Muséum dNational d'Histoire Naturelle, Paris

Allgemeines

St Helena hat eine Fläche von 121,7 km² und ist von über 5'000 Menschen bewohnt. Der höchste Punkt der Insel ist der 823 m hohe Diana's Peak. Der Hauptinsel in Küstennhähe vorgelagert sind zahlreiche kleine Nebeninseln und Felsen. St Helena hat ein ausgeglichenes maritimes Klima. Das tiefste monatliche Temperaturminimum liegt bei 13°C, das höchste Maximum bei 22.4°C. Der Jahresniederschlag beträgt etwa 650 mm.

Vegetation und Charakterpflanzen

Wegen seiner isolierten Lage gab es auf St. Helena eine sehr spezielle Flora mit 37 endemischen Arten von Blütenpflanzen und 13 endemischen Farnen. Leider setzten die portugiesischen Seefahrer, welche die unbewohnte Insel 1502 entdeckten, Ziegen aus. Diese hatten eine zerstörerische Wrkung auf die überwiegend aus Baumfarnwäldern bestehende Vegetation.  Nachdem die Britische Ostindien-Kompanie 1659 die Insel in Besitz genommen und dort permanente Siedlungen und Farmen errichteten, stieg der Druck auf die Wälder weiter an. Heute ist St. Helena überwiegend mit Gras- und Buschland bedeckt.

Tierwelt

Kurz nach der Entdeckung der Insel sind der Kleine (Bulweria bifax) und der Große St. Helena-Sturmvogel (Pterodroma rupinarum), die St. Helena-Ralle (Atlantisia podarces), das St. Helena-Sumpfhuhn (Zapornia astrictocarpus) und  der St. Helena-Wiedehopf (Upupa antaios) ausgestorben, vermutlich im 19 Jahrhundert auch der St. Helena-Kuckuck (Nannococcyx psix). Der einzige noch lebende endemische Vogel, der St. Helena-Regenpfeifer (Charadrius sanctaehelenae), gilt als unmittelbar vom Aussterben bedroht.

Vor St. Helenas Küste leben zahlreiche Schlankdelfine (Stenella attenuata), ferner Atlantische Tümmler und gelegentlich Ostpazifische Delfine (Stenella longirostris). Jährlich kommen wandernde Buckelwale (Megaptera novaeangliae) zu Besuch. Unter den 138 Fischarten hat es etliche endemische, wie Chromis sanctaehelenae, Stegastes sanctaehelenae, Holanthias fronticinctus, Pontinus nigropunctatus, Thalassoma sanctaehelenae, Scorpaena mellissii, Ariosoma mellissii, Physiuculus helenaensis, Scartella springeri und Callionymus sanctaehelenae (OLDFIELD et al., 1999).

St. Helena verfügt auch über eine sehr spezielle Wirbellosen-Fauna. Unter den rund 300 endemischen Arten, wovon 256 Käfer (OLDFIELD et al., 1999), befand sich der St.-Helena-Riesenohrwurm (Labidura herculeana), der seit 1967 nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Ebenfalls ausgestorben sind 18 Landschnecken der Gattungen Campolaemus, Chilonopsis, Helenoconcha, Helenodiscus, Pseudohelenoconcha und Pupilla. Die ebenfalls ausgestoben geglaubte Nesopupa turtoni wurde 2003 wieder entdeckt. Die Napoleon-Springspinne (Paraheliophanus napoleon) gilt als vom Aussterben bedroht. Es gibt mehrere endemische Landasseln (Isopoda), deren auffälligste und bekannteste die mittlerweile gefährdete Pseudolaureola atlantica ist.

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Tristan da Cunha

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Blick auf Tristan von Nightingale aus © Tristan da Cunha Government & Tristan da Cunha Association

 

 

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Antarktische Seeschwalbe (Sterna vittata), Tristan da Cunha © M. Clarke

 

 

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Die Moorlandschaften auf Gough Island werden von Sphagnum-Moosen dominiert, daneben kommen Pfeilgräser (Tetroncium magellanicum) und Seggen vor © V. Gewin

 

 

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Subantarktische Seebär (Arctocephalus tropicalis) auf Tristan © Tristan da Cunha Government & Tristan da Cunha Association

 

 

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Das ausgestorbene Tristan-Teichhuhn (Gallinula nesiotis). Bildtafel von P. l. Sclater: On the Island-hen of Tristan d'Acunha. In: Procs. Zoolog. Soc. London, 1861

Allgemeines

Tristan da Cunha gilt als die abgelegenste bewohnte Insel der Welt. Sie hat eine Fläche von 98 km² und ist von weniger als 300 Menschen besiedelt. Es handelt sich um die kegelförmige Spitze eines untermeerischen Schildvulkans, dessen höchster Punkt der Queen Mary’s Peak mit 2.060 Metern bildet.

Zu ihrem Archipel gehören noch die etwa 400 km südsüdöstlich gelegene, 65 km² große Insel Gough mit einer bemannten Wetterstation sowie südwestlich die 14 km² große, unbewohnte Insel Inaccessible Island und die kleinen Nightingale Islands. Die Extremwerte für die monatlichen Durchschnittstemperatur liegen bei  9.6°C für das Minimum und bei 21.2°C für das  Maximum. Der mittlere Jahresniederschlag beträgtetwa 1680 mm.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die tieferen Lagen der Inseln waren bestanden mit Farnen, Schlickgras (Spartina arundinacea) und Dickichten von Inselbäumen (Phylica arborea) aus der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae). Dieser Vegetationstyp ist wegen starker Beweidung weitgehend verschwunden. Zwischen 600 und 750 m dominiert der Zwerg-Palmfarn (Blechnum palmiforme). Ab 750 m Höhe werden die Farne durch niedrige, krautige Vegetation ersetzt, die ebenfalls durch Beweidung beeeinträchtigt wurde. Darüber gedeihen Rote Krähenbeere (Empetrum rubrum) und Laubmoose (Racomitrium lanuginosum). Über 1500 sind die Böden weitgehend kahl. Die Flora von Tristan umfasst etwa 40 Arten Blütenpflanzen und 30 Farnarten, 20 dieser Arten sind endemisch (OLDFIELD et al., 1999).

Tierwelt

Auf Tristan und Gough leben Kolonien des Subantarktischen Seebären (Arctocephalus tropicalis) mit etwa 200'000 Individuen und auf Gough hat es etwa 100 Südliche See-Elefanten. Der Archipel weist sechs noch lebende endemische Vogelarten auf (OLDFIELD et al., 1999). Als einzige von 32 Brutvogelarten ist das Tristan-Teichhuhn (Gallinula nesiotis)  gegen Ende des 19. Jahrhunderts wegen der eingeschleppten Ratten ausgestorben (ELLIOT, 1953). 1861 wurden letztmals Vögel gefangen und an den Londoner Zoo geschickt (FULLER, 1987). Der Tristan-Albatros (Diomedea dabbenena) ist auf Tristan ausgestorben. Es gibt noch eine Kolonie auf Gough und vielleicht ein paar Paare auf den Inaccessible Islands. Er gilt als unmittelbar vom Aussterben bedroht. Die Gough-Ammer (Rowettia goughensis) ist ein bodenbrütender, nur auf Gough vorkommender Endemit, der wegen der eingeschleppten Mäuse und Prädation durch Möwen als unmittelbar vom Aussterben bedroht gilt.

Die Wirbellosen sind mit etwa 120 Arten vertreten (OLDFIELD et al., 1999).

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Ascension

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Spritzloch am Hannays Beach © Ascension Island Government

 

 

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Um Ascension leben neun Muränenarten © Caroline Yon MBE

 

 

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Weißbauchtölpel (Sula leucogaster), ferner kommen auch Masken- und Rotfußtölpel (S. dactylatra, S. sula) vor © Ascension Island Government

 

 

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Rußseeschwalben (Onychoprion fuscatus) © Ascension Island Government

 

 

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Atlantische Rote Klippenkrabben (Grapsus adscensionis (Osbeck, 1765)) komt auch im Nordatlantik vor, z.B. auf den Kanaren © Ascension Island Government

Allgemeines

Die Vulkaninsel Ascension liegt 80 km westlich des Mittelatlantischen Rückens. Sie hat eine Fläche von 91 km² und ihr höchster Punkt liegt bei 859 m über Meer. Das Klima ist subtropisch mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 20 und 31°C. Die Bevölkerungsdichte beträgt etwa 10 Einwohner / km².

Vegetation und Charakterpflanzen

Durch das Freilassen von Ziegen, Schafen, Eseln, Wildkaninchen und die Einschleppung von Ratten wurde die ursprüngliche Flora der Insel weitgehend ruiniert. Heute dominieren eingeführte Pflanzenarten, daneben gibt es noch 25 einheimische, darunter zehn endemische Arten, die alle selten sind.

Tierwelt

Dicke, die Vulkanfelsen überziehende Guano-Schichten zeugen von der Bedeutung, die Ascension einst als Brutplatz für Meeresvögel hatte. Es wird geschätzt, dass 1815, beim Eintreffen des britischen Militärs, etwa 20 Millionen Vögel auf der Insel brüteten. Heute, 200 Jahre später, sind noch zwei Prozent der ursprünglichen Bestände übrig geblieben.

Grund dafür sind die eingeführten Katzen, mit denen eigentlich die eingeschleppten Ratten hätten bekämpft werden sollen, die es aber vorzogen, sich an den Nestlingsvögeln gütlich zu tun. Auf der Hauptinsel konnte sich nur eine Kolonie von 150'000 Paaren Rußseeschwalben (Onychoprion fuscatus) halten. Überleben konnten die meisten anderen Meeresvögel nur auf der vorgelagerten, gerade mal 5.3 ha großen Boatswain-Insel. Neben zehn anderen Arten brütet hier vor allem der endemische Adlerfregattvogel (Fregata aquila), der mit einem Bestand von rund 10'000 Individuen als gefährdet gilt.

Ab 2001 wurde auf der Hauptinsel ein Katzen-Bekämpfungsprogramm implementiert. Über 1000 verwilderte Katzen wurden abgeschossen oder vergiftet, die wenigen zahmen Hauskatzen kastriert und mit Mikrochips gekennzeichnet. Parallel dazu wird versucht, die Rattenbestände durch den Einsatz von Gift möglichst tief zu halten. Die Ausrottung der verwilderten Katzen hatte zur Folge, dass die Bestände des angesiedelten Hirtenmainas (Acridotheres tristis) zunahmen, was insofern problematisch ist, als dieser sich über die Eier anderer Vogelarten hermacht (WEBER, 2007). Die Seevogelbestände erholen sich daher nur langsam (RATCLIFFE et al. 2010).

Die endemische Ascension-Ralle (Mundia elpenor) ist entweder im späten 18. Jahrhundert wegen der eingeschleppten Ratten oder nach 1815 wegen de eingeführten Hauskatzen ausgestorben.

 

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Literatur und Internetquellen

ELLIOT, H.F.I. (1953)
FULLER, E. (1987)   
OLDFIELD, S., PROCTER, D. & FLEMING, L.V. (compiler / eds., 1999)
RATCLIFFE, N., BELL, M., PELEMBE, T., BOYLE, D., BENJAMIN, R.et al. (2010)
WEBER, R. (2007)
BIRDLIFE Data Zone  

SAINT HELENA Info - Endemics

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:20

Falklandinseln

 

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Typische Landschaft auf Falkland © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Charakteristische Vegetation dominiert von Tussock-Gras (Poa flabellata) © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Brutkolonie von Felsenpinguinen (Eudyptes chrysocome) und Schwarzbrauen-Albatrossen (Thalassarche melanophris), Steeple Jason, West-Falkland © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Felsen- und Goldschopfpinguine (Eudyptes chrysocome und chrysolophus) auf Kidney Island © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Küste von Carcass Island, Falklaninseln, mit Magellangans-Paar (Chloephaga picta) © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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21 Arten von Farnen und Bärlappgewächsen gedeihen auf den Falklandinseln © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Auf den Falklandinseln sind 173 Flechtenarten nachgewiesen © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Brütende Blauaugenscharbe (Phalacrocorax a. atriceps), Falkland © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Falkland-Karakara (Polyborus australis) auf West Point Island © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Falklanddrossel (Turdus falklandii) auf Kidney Island © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

 

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Rußbrauner Uferwipper (Cinclodes antarcticus) aus der Familie der Töpfervögel auf Carcass Island © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

Allgemeines

Die rund 400 km östlich des südamerikanischen Kontinents gelegenen, 1592 von englischen Seefahrern entdeckten Falklandinseln bestehen aus den beiden durch den Falklandsund getrennten Hauptinseln und rund 200 weiteren, viel kleineren Inseln und Inselchen mit einer Gesamtfläche von 12'173 km². Der Norden der  beiden Hauptinseln West- und Ostfalkland ist hügelig, die höchste Erhebung ist der Mount Usborne mit einer Höhe von 708 m. Ansonsten ist die Landschaft durch zahlreiche postglaziale Fjorde, Rundhöcker und Seen charakterisiert.

Das Klima ist maritim ausgeglichen. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 5.5°C mit Höchstwerten von bis zu 20 °C während des Südsommers. Der Jahresniederschlag beträgt 350-650 mm.

Die ersten europäischen Siedlungen auf den zuvor unbewohnten Inseln entstanden 1764 unter französischer bzw. 1766 unter britischer Flagge. Die französische Siedlung Port Louis wurde bereits nach zwei Jahren an Spanien abgetreten, das die Kolonie 1811 aufgab, aber formell nicht auf seine Herrschaftsansprüche auf die „Islas Malvinas“ verzichtete, was der Grund für den 1982 ausgebrochenen Falklandkrieg zwischen Argentinien und Großbritannien und die heute noch bestehenden Ansprüchen Argentiniens auf das britische Überseegebiet sind. Heute leben rund 3000 Menschen, meist britischer Abstammung permanent auf den Inseln, die hauptsächlich Schafzucht und Fischerei betreiben. Hinzu kommen gegen 2000 temporär stationierte Militärpersonen. Seit 1985 werden die Inseln von Kreuzfahrtschiffen angefahren, die in der ersten Saison 1'587 Tagesbesucher an Land setzten (OLDFIELD et al., 1999). Obwohl der Tourismus rasant zunahme, sind seine Auswirkungen auf die Natur gering, denn die meisten der rund 60’000 Touristen, welche die Inseln jährlich besuchen, sind nach wie vor Tagesausflügler, die allenfalls eine gewisse Besucherlenkung erforderlich machen.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die Vegetation der Falkland-Inseln besteht aus tundraähnlichen Zwergstrauchheiden und Grasland, wobei unter natürlichen Bedingungen das Tussockgras (Poa flabellata) dominiert, das gute Nistmöglichkeiten für Pinguine und andere Meeresvögel bietet. Dieses leidet jedoch unter der Beweidung durch Schweine, Ziegen und Rinder, die im 18./19. Jahrhundert auf beiden Hauptinseln eingeführt wurden, sowie unter der seit  den 1860er-Jahren in großem Stil betriebenen Schafzucht (OLDFIELD et al., 1999). Heute beansprucht die Landwirtschaft 93.7 % (1'140'500 ha) der gesamten Landfläche des Archipels. Auf 84 Farmen werden rund eine halbe Million Schafe und 5'000 Stück Rindvieh gehalten (Falkland Isl. Govt.). Ursprüngliche Vegetation kommt daher nur noch an steilen Hängen oder auf unbeweideten Inseln vor (DORST, 1968). Die Moorvegetation wird dadurch gefährdet, dass in großem Umfang Torf gestochen wird. Bäume fehlten ursprünglich und wurden nur in geringem Umfang angepflanzt.

Insgesamt besteht die Flora aus 169 Arten Gefäßpflanzen, darunter 15 endemische, mindestens168 Arten Laubmoosen, wovon 43 endemische und  127 Arten Lebermose einschließlich drei endemiten (ENGEL, 1972, zit. in OLDFIELD, 1999).

Tierwelt

Die Falklandinseln werden von der Mexikanischen Bulldoggfledermaus (Tadarida brasiliensis) aufgesucht. Das einzige Landsäugetier ist, bzw. war der Falklandfuchs (Dusicyon australis). Dieser wurde 1792 wissenschaftlich beschrieben und 1876 ausgerottet. Über seine Herkunft und taxonomische Stellung kursierten die wildesten Spekulationen (siehe z.B. BUELER, 1974), nach neuen Untersuchungen ist am wahrscheinlichsten, dass er vor etwa 16'000 Jahren über heute unter dem Meeresspiegel liegende Landbrücken auf die Inseln gelangte (AUSTIN et al., 2013). Von den verschiedenen im Gebiet vorkommenden Robbenarten pflanzen sich Mähnenrobbe, Südamerikanischer Seebär und Südlicher Seeelefant auf den Falklandinseln fort. Der Feldhase wurde für jagdliche Zwecke ausgesetzt

Die Falklandinseln weisen 22 ornithologisch bedeutsame Gebiete auf und es kommen nach BIRDLIFE 123 Vogelarten vor (andere Quellen geben höhere Zahlen an). Zwei davon sind endemische Brutvögel, die Falkland-Dampfschiffente, und der Falklandzaunkönig (Troglodytes cobbi). 13 weitere Vogelarten haben endemische Unterarten ausgebildet (OLDFIELD, 1999). Unter den rund 50 Seevogelarten befinden sich sechs Pinguine: Königspinguin (weniger als 1000 Paare), Eselspinguin (ca. 120'000 Paare), ZügelpinguinSüdlicher Felsenpinguin (ca. 320'000 Paare), Goldschopfpinguin (Eudyptes chrysolophus, nur wenige) und Magellanpinguin (140'000 Paare), ferner z.B. Graumöwe und Küstenseeschwalbe. Unter den Gänsevögeln befinden sich Schwarzhalsschwan, MagellangansRotkopfgansGraukopfgans, Zimtente, Südamerikanischer Krickente, Stockente, Spitzschwanzente, Südamerikanische Löffelente, Chilepfeifente, Schopfente und Langflügel-Dampfschiffente, gelegentlich kommt auch der Koskorobaschwan vor. Unter den sechs Greifvogelarten ist der Falklandkarakara der prominenteste. Der beinahe weltweit verbreitete Wanderfalke  fehlt auch auf Falkland nicht. Als einziger Papagei kommt der Smaragdsittich (Enicognathus ferrugineus) in einem begrenzten Gebiet auf Ostfalkland vor.

Reptilien und Amphibien fehlen vollständig. Aus den Süßgewässern Falklands sind drei heimische Fischarten bekannt. Eine davon wurde seit längerer Zeit nicht mehr nachgewiesen, die Falklandforelle (Aplochiton zebra) - trotz des Namens keine Forellenverwandte, sondern eine Art aus der auf der Südhalbkugel verbreiteten Familie der Galaxien (Galaxiidae) - wird stark durch die eingeführte Bachforelle bedrängt und kommt nur noch in wenigen Seen vor. Die Wirbellosen-Fauna ist relativ schlecht erforscht. Es wird geschätzt, dass etwa 70% der Insekten endemisch sind (OLDFIELD, 1999).

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 06:28

Kapverdische Inseln

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Kapverdische Inseln und westafrikanische Küste. (1) Sal; (2) Boa Vista, (3) Maio; (4) São Tiago; (5) Fogo; (6) Brava; (7) Santo Antaño; (8) São Vicente; (9) Santa Luzia; ((10) São Nicolau

 

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Lagune auf Sal, Kapverdische Inseln © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mit 403 m ist der Monte Grande die höchste erhebung der Insel Sal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Palmen entlang eines ausgetrockneten Baches auf Sal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gelber Strandspargel (Cistanche phelypaea) auf Sal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Meerportulak (Sesuvium portulacastrum) am Strans von Sal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Thunfischfang auf Sal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Der Kapverden-Archipel liegt 450 km westlich von Senegals Küste. Die neun bewohnten und sechs unbewohnten Inseln vulkanischen Ursprungs bedecken eine Fläche von 4'033 km². Sie sind dem Passat ausgesetzt, der fast ganzjährig mit Windstärken 4-6 bläst. Das Klima ist subtropisch mit milden Temperaturen, geringen Tag-Nachschwankungen und nur sporadischen Niederschlägen. Der Jahresniederschlag liegt bei 90-150 mm auf den Ostinseln sowie den Küstenzonen und Flachgebieten der Westinseln. Ansonsten beträgt er 200- 400 mm, in Staulagen lokal bis zu 1.600 mm. Der Vulkan Fogo ist noch aktiv. Seine letzten Ausbrüche datieren von 1951 und 1995.

Intensivere Landnutzung durch den Menschen, invasive Arten und eine Abnahme der Niederschläge als Folge des Klimawandels fördern die Wüstenbildung und gefährden die ohnenhin relativ bescheidene Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die Vegetation setzt sich aus rund 90 endemischen, 160 weiteren einheimischen und 600 eingeschleppten Pflanzenarten zusammen, die je nach Topographie und Niederschlagsmenge unterschiedliche Pflanzengesellschaften bilden. Chrakteristisch sind u.a. Tamarisken, Palmen, Feigen (Ficus sycomorus) entlang den Bächen, Savannen mit Akazien (Acacia albida) und die Kapverden-Wolfsmilch (Euphorbia tuckeyana). Der fast ausschließlich auf kargen Sandböden wachsende, prächtig blühende Gelbe Strandspargel (Cistanche phelypaea), dessen  mit langen Leitungswurzeln versehene, kompakte Wurzelknolle essbar ist, war namengebend für den Hauptort Espargos der Insel Sal. Der Meerportulak (Sesuvium portulacastrum), dessen Vitamin-C-reichen, sukkulenten Blätter essbar sind und zu Salaten und anderen Speisen verarbeitet werden, ist ein typischer Bodendecker, der die Sandstrände vor Erosione schützt.

Tierwelt

Auf den Kapverden leben rund 490 Käfer- (31% endemische), 280 Schmetterlings- und 80 Spinnenarten, die Afrikanische Harlekinkrabbe. sowie über 40 Land-Mollusken. Die Inseln enthalten nicht weniger als 16 bedeutende Vogelgebiete. Bei den etwa 87 Vogelarten gibt es, nebst weitverbreiteten Arten wie dem Basstölpel, dem Schmutzgeier oder dem Turmfalken, auch 7 Endemiten, darunter Kapverden-Sturmtaucher (Calonectris edwardsii), Kapverden-Rohrsänger (Acrocephalus brevipennis) und die vom Aussterben bedrohte Razo-Lerche (Alauda razae). Als Brutvogel ausgestorben ist der Rotmilan. Ursprünglich waren Palmenflughunde und 4 Arten Kleinfledermäuse wohl die einzigen Säugetiere. Ausgesetzte oder eingeschleppte Arten, wie Hausziege, Hauskatze, Grüne Meerkatze und Hausmaus hatten verheerende Auswirkungen auf die Vegetation und die autochthone Tierwelt. Die Reptilienfauna setzt sich aus Meereschildkröten, Geckos und Skinken, darunter der Vaillant-Skink, möglicherweise auch der Riesenmauergecko, zusammen. Der Kapverden-Riesenskink (Macroscincus coctei) ist vermutlich in den 1970er-Jahren ausgestorben. Die einzige Amphibienart ist die vom Menschen eingeführte  Afrikanische Kröte (Sclerophrys regularis).

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 06:26

Kanarische Inseln

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Kanarische Inseln und afrikanische Westküste. (1) Lanzarote; (2) Fuerteventura; (3) Gran Canaria; (4) Teneriffa; (5) La Gomera; (6) La Palma; (7) El Hierro

 

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Die regenreiche, steile Nordküste von Teneriffa © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Lanzarote-Riesenfenchel (Ferula lancerotensis) im Februar © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Westkanaren.Eidechse (Gallotia galloti) auf Teneriffa © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Steilküste bei Los Hervideros, Lanzarote, Kanarische Inseln © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mittelmeer-Silbermöwe (Larus michahellis) auf Fuerteventura © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Ostkanareneidechse (Gallotia atlantica), Lanzarote © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Der Kanarische Archipel liegt 115 bis ca. 500 km westlich der Küste von Südmarokko. Die sieben großen und sechs kleineren Inseln sowie einige unbewohnte Felsinseln sind vulkanischen Ursprungs und bedecken eine Fläche von rund 7'500 km². Teneriffa und Gran Canaria, die beiden größten Inseln sind sehr dicht besiedelt und weisen mehr Einwohner pro km² auf als die Niederlande.

Hinzu kommt ein stark entwickelter Tourismus, der jedes Jahr rund 10 Millionen Gäste auf die Inseln bringt. Dementsprechend ist der Druck auf die Biodiversität sehr hoch.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die Kanaren haben ein sehr ausgeglichenes, mildes Klima, jedoch sind die Niederschläge sehr ungleich verteilt, was eine Vielfalt von Lebensräumen ermöglicht. Man unterscheidet folgende Vegetationszonen: Küste, wo Halophyten dominieren, Halbwüste mit Sukkulenten, Trockenzone mit Euphorbien und anderen Xerophyten, den niederschlagsreichen Lorbeerwald und obendran Baumheide und Kiefernwald. Ab etwa 2'000 m.ü.M. folgt die subalpine Zone mit dem Teideginster und über 2'800 m die Alpine Zone, wo Moose, Flechten und als Pionier das Teideveilchen gedeihen. Viele Pflanzengattungen haben auf den Kanaren Riesenformen entwickelt.

Tierwelt

Es gibt auf den Kanaren 7 Fledermausarten, darunter das endemische Teneriffa-Langohr (Plecotus teneriffae). Die einzige andere noch lebende, autochthone Landsäugetierart ist die Kanaren-Spitzmaus (Crocidura canariensis), die nur auf Lanzarote und Fuerteventura vorkommt. Auf La Palma wurden 1972 Mähnenschafe ausgesetzt, die sich rasch zu einer Gefahr für die endemische Flora der Insel entwickelten.

Der Kanarische Archipel ist Heimat von über 50 Vogelarten, darunter einigen endemischen. Am bekanntesten ist der Kanarienvogel der domestiziert und über Spanien in die ganze Welt exportiert wurde. Andere Endemiten sind Kanarengoldhähnchen (Regulus teneriffae), Kanarenpieper (Anthus berthelotii), Kanarenzilpzalp (Phylloscopus canariensis),  der Teidefink (Fringilla teydea), der hier neben drei endemischen Unterarten des Buchfinken (Fringilla coelebs canariensis = bakeri (Gran Canaria, Gomera, Tenerife), F. c. ombriosa (El Hierro), F. c. palmae (La Palma)) vorkommt, Lorbeertaube (Columba juniae) und Silberhalstaube (Columba bollii). Weitere Arten, wie die Blaumeise, haben auf den Kanaren eigene Unterarten ausgebildet.

Im Bereich der Kanarischen Inseln wurden 27 verschiedene Wal- und Delfinarten nachgewiesen, ferner 5 Arten Meeresschildkröten. Am häufigsten sind Karettschildkröte und Unechte Karettschildkröte. ferner trifft man Suppenschildkröten, Lederschildkröten (Dermochelys coriacea) und Bastardschildkröten (Lepidochelys kempii) an. Ansonsten sind die Reptilien durch die Kanareneidechsen, Geckos (Tarentola spp. und der eingeschleppte Hemidactylus turcicus) und Skinke (Chalcides spp.) vertreten. Zu den eingeführten Tierarten zählen auch der Saharafrosch und der Iberische Wasserfrosch.

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 16:11

Südatlantik

(2.2.1) Südostatlantik
(2.2.1.1) Benguelastrom
(2.2.2) Südwestatlantik     

(2.2.2.1) Argentinisches Becken
(2.2.3) Sankt Helena, Tristan und Ascension

(2.2.4) Falklandinseln

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Südostatlantik

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Kap-Seebär (Arctocephalus pusillus) am Baboon Point bei Elandsbaai © Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Im von der FAO als Südostatlantik definierten Fischfanggebiet werden der Benguelastrom und der Agulhasstrom als Ökoregionen unterschieden. Wichtige kommerziell genutzten Fischarten sind Gelbflossenthun (Thunnus albacares), Atlantischer Blauflossenthun  (Thunnus thynnus), Echter Bonito (Katsuwonus pelamis) und sechs Arten Seehechte (darunter Merluccius capensis und M. paradoxus).

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Benguela-Strom

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Robbenfelsen (Kapseebären, Arctocephalus pusillus) vor Lüderitz, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kap-Seebären (Arctocephalus pusillus) auf Duiker Island bei Hout Bay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kaptölpel-Brutkolonie (Morus capensis) bei Lamberts Bay, Südafrika

Allgemeines

Der Benguelastrom wird aus dem kühlen Antarktischen Zirkumpolarstrom und zu einem geringeren Teil dem warmen Agulhasstrom gespiesen. Er fließt vom Kap der Guten Hoffnung nordwärts bis zum Äquator. Dort geht er in den westwärts fließenden Atlantischen Südäquatorialstrom über. Der Benguelastrom ist sehr sauerstoffreich und enthält viel Zooplankton, welches riesige Schwärme von Sardinen (Sardinops ocellata) und Sardellen (Engraulis capensis) anzieht, die ihrerseits die Nahrungsgrundlage für Haie, größere Knochenfische, Seevögel, Wale und Robben bilden.

Tierwelt

Südkaper (Eubalaena australis), Buckelwal (Megaptera novaeangliae), Südafrikanischer Seebär, Brillenpinguin, Kaptölpel, Kap- (Phalacrocorax capensis), Kronen- (Ph. cornonatus) und Küstenscharbe (Ph. neglectus), Rosapelikan (500 Brutpaare auf Dassen Island), Dominikaner- (Larus dominicanus) und Hartlaubmöwe (L. hartlaubii), Brand- (Sterna sandvicensis) und Eilsseschwalbe (Thalasseus bergii), Steinwälzer, Schwarzer Austernfischer (Haematopus moquini) und zahlreiche andere Wat- und Strandvögel.

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Südwestatlantik

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Magellanpinguine an der Yorke Bay bei Stanley, Falklandinseln © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

 

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Brutkolonie von Schwarzbrauen-Albatrossen (Thalassarche melanophris), Steeple Jason, West-Falkland © Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg

Allgemeines

Im FAO-Fischfanggebiet Südwestatlantik werden folgenden Ökoregionen unterschieden: Ostbrasilien-Schelf, Südbrasilien-Schelf, Patagonischer Schelf. Wichtige kommerziell genutzten Fischarten sind Gelbflossenthun (Thunnus albacares), sechs Arten Seehechte ( und Echter Bonito (Katsuwonus pelamis).

Seit Mitte der 1950er Jahre stiegen die Anlandungen von Gelbflossenthun im (gesamten) Atlantik stetig an, das Maximum von knapp 194'000 Tonnen wurde 1990 erreicht. Seitdem nehment Biomasse und Fangerträge ab.

Der weitaus größte Teil der Anlandungen von Echten Bonitos wird von der brasilianischen Fischerei mit Hand- und Angelleinen (von Köderbooten aus) getätigt. Aufwand und Anlandungen in dieser Fischerei sind seit 20 Jahren konstant und die Anlandungen liegen im Rahmen des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages.

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Argentinisches Becken

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Mähnenrobben (Otaria byronia) im natürlichen Lebensraum. Isla dos Lobos, Uruguay

 

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Mähnenrobben (Otaria byronia) im natürlichen Lebensraum. Isla dos Lobos, Uruguay

 

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Südamerikanischer Seebär (Arctocephalus pusillus) im natürlichen Lebensraum. Isla dos Lobos, Uruguay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Dominikanermöwen (Larus dominicanus), bei Punta del Este, Uruguay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Der vor der Küste Argentiniens, Uruguays und Rio Grande do Suls liegende, östlich vom Südatlantischen Rücken begrenzte und im Süden bis Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln sowie zu den Falklandinseln reichende Teil des Atlantiks wird Argentinisches Becken genannt. Es ist bis 6.202 m tief und hat nur wenige Inseln: Nebst den beiden genannten Inselgruppen die Isla de los Estados vor Feuerland, die Halbinsel Valdés und einige kleine Inseln vor der argentinischen und uruguayischen Küste.

Auf der Höhe der Mündung des Rio de la Plata, begegnen sich zwei Meeresströme: Der vom Antarktischen Zirkumpolarstrom abzweigende, kalte Falklandstrom und der von Norden kommenden warme Brasilstrom. Durch die Westwinddrift werden die beiden nach Osten abgelenkt. Sie gehen in den Antarktischer Zirkumpolarstrom ein und speisen den kalten Benguela-Strom. Dieser fließt nordwärts entlang der südwestafrikanischen Küste und speist den nach Westen fließenden Atlantischen Südäquatorialstrom, womit der Kreislauf geschlossen wird.    

Tierwelt

Südkaper (Eubalaena australis), Commerson-DelfinSchwertwal und zahlreiche andere Wale, Südlicher See-Elefant, Mähnenrobbe, Südamerikanischer Seebär, Seeleopard (Hydrurga leptonyx), Königspinguin, Eselspinguin, Goldschopfpinguin (Eudyptes chrysolophus)und Magellanpinguin, Zimtente, Fuchs-Löffelente, Chile-Pfeifente, Schopfente, Rotkopfgans, Magellangans, Falkland-Dampfschiffente, Schopf- und Falkland-Karakara, Dominikanermöwe (Larus dominicanus), Brandseeschwalbe (Sterna sandvicensis), zahlreiche andere Wat- und Strandvögel.

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Literatur und Internetquellen

Fischbestände online - Südostatlantik   
Fischbestände online - Südwestatlantik

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Freigegeben in Meere, Inseln, Antarktis
Donnerstag, 14 Juni 2018 16:09

Nordatlantik

Der Nordatlantik weist zwischen Norwegen und Grönland eine Breite von 1500 km, zwischen Senegal und dem Golf von Mexiko eine solche von 9000 km auf. Durch den Nordatlantischen Rücken wird er in eine Ost- und eine Westhälfte unterteilt.

(2.1.1) Nordostatlantik
(2.1.2) Nordwestatlantik
(2.1.3) Kanarische Inseln

(2.1.4) Kapverdische Inseln

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Nordostatlantik

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Cliff Path, Südküste von Jersey
Der Nordostatlantik wird im Süden in etwa durch den Äquator und im Westen durch den Nordatlantischen Rücken, den nördlich des Äquators liegenden Teil des über 20'000 km langen  Mittelatlantische Rückens begrenzt. Bei diesem handelt es sich um ein größtenteils unter dem Meeresspiegel liegendes Gebirge, dessen höchste Erhebungen, Jan Mayen, Island und die Azoren, als Inseln aus dem Meer herausragen. Die größte Tiefe erreicht der Nordostatlantik im Kap Verden-Becken (7292 m). Das zum Arktischen Ozean überleitende Europäische Nordmeer ist bis knapp 4000 m tief. Nordsee, OstseeMittelmeer und Schwarzes Meer sind Nebenmeere des Nordostatlantiks.

Kommerziell wichtige Fischarten (Nebenmeere nicht berücksichtigt) sind: Kleingefleckter Katzenhai, Gewöhnlicher und Gefleckter Dornhai (Squalus acanthias und  S. suckleyi), Gelbflossenthun (Thunnus albacares),  Echter Bonito (Katsuwonus pelamis), Köhler ("Seelachs"), Kabeljau, Rotbarsch (Sebastes mentella), Goldbarsch (Sebastes norvegicus), Sardine (Sardina pilchardus), Makrele (Scomber scombrus), Schellfisch (Melanogrammus aeglefinus), Seeteufel (Lophius piscatorius und L. budegassa), Scholle (Pleuronectes platessa), Schwarzer Heilbutt (Reinhardtius hippoglossoides), Steinbutt

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Nordwestatlantik

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Leuchtturm am Portland Head, Küste von Maine © J. Ess
Zum Nordwestatlantik gehört das Amerikanische Mittelmeer, d.h. die Karibik und der Golf von Mexiko, sowie eine ganze Reihe von Randmeeren: Baffin Bay, Labradorsee, Irmingersee, Sankt-Lorenz-Golf, Golf von Maine und Sargassosee, Seine größte Tiefe erreicht der Nordwestatlantik im Puerto Rico-Graben mit 9219 m.

Der Nordwestatlantik ist ein bedeutendes Fischfanggebiet, in dem folgenden Ökoregionen unterschieden werden: Neufundland-Labradorschelf, Nordöstlicher US-Kontinentalschelf, Scotian Schelf und Westgrönlandschelf. Wichtige kommerziell genutzten Fischarten sind Gewöhnlicher und Gefleckter Dornhai (Squalus acanthias und  S. suckleyi), Gelbflossenthun (Thunnus albacares), Atlantischer Blauflossenthun (Thunnus thynnus), Echter Bonito (Katsuwonus pelamis), Rotbarsche (Sebastes mentella, S. norvegicus), Schwarzer Heilbutt (Reinhardtius hippoglossoides).

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:59

Nationalparks in Malaysia

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Tabin-Wildschutzgebiet

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Selektiv eingeschlagener Tieflandregenwald im Tabin-Reservat, Sabah, Malaysia © Frank Oberwemmer
Sabah, Malaysia

Errichtet 1983. 122'539 ha, 100 - 571 m.ü.M.
Jahresniederschlag 2'000-3'000 mm

Important Bird Area MY027

Vegetation: Relikte von primärem Tiefland-Regenwald, hauptsächlich Sekundärwälder, ferner etwa 100 ha AS-8 Tabin oberwemmer(1)
Selektiv eingeschlagener Tieflandregenwald im Tabin-Reservat, Sabah, Malaysia © Frank Oberwemmer
Sumpfwald und 200 ha Mangroven. Mindestens 1300 nachgewiesenen Arten.

Tierwelt: Javaner-, Schweins- und Nasenaffe, Hose-Langur (Presbytis hosei), Maronenlangur (Presbytis rubicunda), Borneo-Gibbon, Borneo-Orang, Malaienbär, Bengalkatze, Flachkopfkatze (Prionailurus planiceps), Borneo-Goldkatze (Pardofelis badia), Marmorkatze (Pardofelis marmorata), Nebelparder (Neofelis diardi), große Population des Asiatischen Elefanten, Sumatranashorn (†), Kantschil, Muntjak, Sambar, Banteng, ca. 260 Vogelarten, darunter Höckerstorch (Ciconia stormi), Zwerghaubenadler (Nisaetus nanus), Große Grüntaube (Treron capellei), Brustband-Eisvogel (Alcedo euryzona), Rotrückenpitta (Pitta baudii) und weitere gefährdete Arten.

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Taman Negara-Nationalpark

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Taman Negara-Nationalpark, Malaysia © Jonathan Kelly

Bundesstaaten Pahang, Kelantan und Terengganu, Malaysia

Gegründet 1938/39. 431'453 ha. Hügelig (75-300 m.ü.M.), im Zentrum gebirgig (bis 2187 m.ü.M.)

Vegetation: Tropischer Regen- und Höhenwald .

Tierwelt: 120 Säugetierarten, darunter Weißhandgibbon, Rothund, Buntmarder, Leopard, Malaiischer Tiger, Asiatischer AS-8 taman negara jonathan kelly(3)
Morgennebel im Taman Negara-Nationalpark, Malaysia © Jonathan Kelly
Elefant, Schabrackentapir, Sumatranashorn (†), Kantschil, Muntjak, Sambar, Gaur. Über 300 Vogelarten, darunter Schwarzwachtel (Melanoperdix nigra), Gelbschwanzfasan (Lophura erythrophthalma), Rothschild-Pfaufasan (Polyplectron inopinatum), Malayischer Pfaufasan (Polyplectron malacense), Perlenpfau (Rheinardia ocellata), Argusfasan (Argusianus argus), Höckerstorch (Ciconia stormi), Zwerghaubenadler (Nisaetus nanus) und weitere gefährdete Arten. 67 Schlangen-, 55 Frosch- und 109 Süßwasserfischarten.

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Literatur und Internetquellen:

BEHLER, N. (2012)
GARDNER; P. C., AMBU, K., BERNARD, H. & GOOSSENS, B. (1914)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
PFEFFER, P. (1969)
WWF Malaysia & Cubitt, G. (1998)

BirdLife International (2013) Important Bird Areas factsheet: Tabin Wildlife Reserve.
BirdLife International (2013) Important Bird Areas factsheet: Taman Negara National Park.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx