Donnerstag, 14 Juni 2018 14:53

Einheimische Laubbäume im Zoo

 

Allgemeines

Die zahlreichen einheimischen Baum- und Straucharten fördern nicht nur die Vielfalt der im Zoo wildlebenden Tierarten, sondern es lassen sich mit ihnen auch die unterschiedlichsten Lebensräume nachbilden, einschließlich solcher aus anderen Kontinenten oder Klimazonen. Bei Gehölzen, die innerhalb oder angrenzend an Tiergehege gepflanzt werden, ist stets die Frage der Giftigkeit zu bedenken. So enthalten z.B. Buchsbaum (Buxus sempervirens), Faulbaum (Rhamnus frangula), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) und Stechpalme (Ilex aquifolium) in allen Teilen giftige Alkaloide und/oder Glykoside. Bei Bergahorn oder Eichen können Keimlinge oder unreife Früchte bei manchen Tierarten zu Todesfällen führen.

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Ordnung: Schmetterlingsblütler (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

FABACEAE laburnum anagyroides alligatorbay PD1
Goldregen (Laburnum anagyroides) in der Alligator Bay, Beauvoir © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE laburnum anagyroides alligatorbay PD2
Blütentraube eines Goldregens (Laburnum anagyroides) in der Alligator Bay, Beauvoir © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE laburnum anagyroides alligatorbay PD1
Rinde eines Goldregens (Laburnum anagyroides) in der Alligator Bay, Beauvoir © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Goldregen

Laburnum anagyroides

Verbreitung: West-,  Mittel- und Südosteuropa, Südwestasien.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 7 m hoch.

Der Goldregen wächst als Strauch oder kleiner Baum, der nur ein Alter von 20-30 Jahren erreicht. Seine glatte Rinde ist erst dunkelgrün und wird dann hellbraun. Die Äster sind ansteigend-überhängend. Die zusammengesetzten Blätter sind wechselständig. Er ist einhäusig mit zwittrigen Blüten und blüht von April bis Juni. Die hängenden, traubigen Blütenstände enthalten zahlreiche, leuchtend gelbe Blüten, aus denen sich 10-20 cm lange seidenhaarige Hülsenfrüchte mit etwa 3 mm großen, bohnenförmigen Samen entwickeln. Bestäuber sind Bienen und Käfer [1; 6; 7].

Der Goldregen wird oft als Zierpflanze verwendet. Er wurde bereits 1560 nach England eingeführt. Es gibt mehrere Zuchtformen und Hybriden mit verwandten Arten [7].

Alle Teile des Goldregens enthalten mehrere sehr giftige Quinolizidin-Alkaloide wie Cytisin und Laburnin, besonders die Samen. Für den Menschen gelten 3 bis 4 unreife Hülsenfrüchte, 15 bis 20 Samen oder 10 Blüten als tödlich [2; 8].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)

FAGAL betulaceae betula pendula sababurg PD1
Hängebirken-Wald (Betula pendula) im Tierpark Sababurg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL betulaceae betula pendula BSL PD1
Hängebirken-Anpflanzung (Betula pendula) im Rentiergehege des Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL betulaceae betula pendula rinde WPFK PD1
Rinde einer Hängebirke (Betula pendula) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL BETULACEAE betula pendula laub bannholz PD1
Hängebirke (Betula pendula), Laub im Juni am Lehrpfad "Naturvielfalt Bannholz", Wahlern BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Hängebirke

Betula pendula

Verbreitung: Europa, Kleinasien.

Winterhärtezone 2 (erträgt bis -45ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 22(-25) m hoch.

Die Hängebirke ist eine raschwüchsige Pionierpflanze, die oft auf Kahlschlägen, Brachflächen, Schotterhalden, Trümmergeländen und an Waldrändern anzutreffen ist. An Boden und Klima stellt sie keine großen Ansprüche. Sie ist eher ein Baum des Tieflands, kann aber in den Alpen bis auf eine Höhe von 1'900 m vorkommen. An vernässten Standorten wird sie durch die Moorbirke (Betula pubescens) ersetzt, mit der sie sterile Bastarde produzieren kann. Sie wächst als sommergrüner großer Baum mit schlankem, meist durchgehendem Stamm und lockerer, hochgewölbter Krone, deren Seitenzweige oft lang und herunterhängend sind. Die Rinde der Jungtriebe ist grau bis schwarzbraun, dicht besetzt mit warzigen Harzdrüsen, später weiß, sich streifig ablösend und rautenförmig aufplatzend, mit schwarzen, tief gefurchten borkigen Längsrissen am unteren Teil des Stamms. Die zugespitzten Blätter sind etwa 4-7 cm lang und 3 cm breit mit ca. 3 cm langem Stiel. Sie sind dünn, beiderseits kahl, nur nach dem Austrieb leicht klebrig. Die Herbstfärbung ist goldgelb. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die frei überwinternden männlichen Kätzchen hängen an den Enden älterer Triebe. Die weiblichen Kätzchen befinden sich an der Spitze junger Kurztriebe. Blütezeit ist von April bis Mai. Aus den weiblichen Blütenkätzchen entwickeln sich bis August etwa 450 ca. 2-3 mm große, rundum häutig geflügelte Nussfrüchte. Die Blüten werden vom Wind bestäubt, die Samen ebenfalls vom Wind verbreitet [1; 3; 6; 7; 10].

Die Hängebirke bildet Lebensraum für sehr viele Tiere, Flechten und Pilze. Zusammen mit der Moorbirke ist sie für das Überleben von Maskenzikaden der Gattung Oncopsis überlebenswichtig, da diese kleinen Zikaden nur an Birken saugen. Nach Untersuchungen in Russland und in Großbritannien fand man 200-570 Insektenarten auf der Birke. Mindestens 32 Vogelarten können die Früchte der Birke nutzen und Birk- und Auerhuhn brauchen die Knospen als Winternahrung. Birken bieten auch viel Totholz, dieses bietet Raum und Nahrung für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Die Blütenkätzchen sind geschätzte Weiden für die Bienen [3; 13]

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FAGAL betulaceae carpinus betula silz PD
Hainbuche (Carpinus betula) mit Fruchtständen im Oktober im Wildpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL BETULACEAE carpinus betulus TPBern PD1
Hainbuche (Carpinus betula), Blätter, anfangs Juni im Tierpark Dählhölzli, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Hainbuche, Hagebuche oder Weißbuche

Carpinus betulus

Verbreitung: Europa, Kleinasien, vom Tiefland bis in die montane Stufe, auf eine Höhe von 1'000 m in den Alpen.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 22 m hoch.

Die Rinde ist fein silbergrau, auch im Alter ziemlich glatt, mit hellem Netzmuster, daneben schwarze, unregelmäßige Risse. Die Laubblätter sind 5-10 cm lang, bis 6 cm breit und haben einen ca. 1,5 cm langen Blattstiel. Auf der Oberseite sind sie dunkelgrün, unterseits heller und auf den Nerven leicht behaart. Im Herbst hell- bis leuchtend gelb. Im Unterschied zur Buche, die einen glatten Blattrand hat, ist der Rand doppelt gezähnt. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die Blütenkätzchen erscheinen mit der Belaubung. Die 4-7 cm langen männlichen Kätzchen hängen seitlich schlaff an den Zweigen, die Weiblichen Blüten befinden sich am Ende junger Triebe, sie sind zur Reife etwa fingerlang. Blütezeit ist Mai-Juni. Aus ihnen entwickeln sich bis September 6-15 mm lange Nussfrüchte mit dreilappigen Tragblättern, die als Flugorgan dienen. Die Hainbuche ist windblütig. Die geflügelten Früchte werden vom Wind und durch Tiere verbreitet. Sie wächst schnell und kann bis 150 Jahre alt werden. Sie neigt zu Stockauschlag und besitzt damit eine enorme Regenerationsfähigkeit, die einen Niederwaldbetrieb ermöglicht. Sie ist dadurch auch ein ideale Gehölz für die Anlage von Hecken, deshalb der Name Hagebuche. Ein weiterer Nutzen der Hainbuche liegt in ihrem zähen, harten und schweren Holz, das auch unter der Bezeichnung Eisenholz geführt wird. Dieses besitzt einen hohen Brennwert und ergibt sehr gute Holzkohle. Es wird auch für Holzdielen, Parkett, Wohnzimmermöbel, und im Instrumentenbau verwendet [1; 6; 7; 9].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Buchengewächse (Fagaceae)

FAGAL fagaceae fagus sylvatica atropunicea BSL PD1
Blutbuche (Fagus sylvatica "atropunicea) im November im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae fagus sylvatica pendula BSL PD1
Hängebuche (Fagus sylvatica "Pendula") im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae fagus sylvatica Belpau PD2
Laub einer Rotbuche (Fagus sylvatica), anfangs Juni, Waldreservat "Obere Belpau", Belp BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae fagus sylvatica rinde WPFK PD1
Rinde einer Rotbuche (Fagus sylvatica) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae fagus sylvatica salem PD1
Berberaffen (Macaca sylvanus) im Buchenwald (Fagus sylvatica) des Affenbergs Salem, Mendlishausen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae fagus sylvatica salem PD3
Von Berberaffen (Macaca sylvanus) verursachte Schälschäden an Rotbuchen (Fagus sylvatica) im Affenberg Salem, Mendlishausen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Rotbuche

Fagus sylvatica

Verbreitung: Europa, von Südskandinavien bis ans Mittelmeer, vom Tiefland bis in die subalpine Stufe, in den Alpen bis ca 1'600 m.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 36 m hoch.

Die Buche ist ein sommergrüner, großer Baum mit hohem Stamm und mit im Alter riesiger, meist stark verzweigter Kuppelkrone, der 300 Jahre alt werden kann. Ihre Rinde ist blaugrau und ziemlich glatt. Die 5-10 cm langen und 3-7 cm breiten Laubblätter sind nach dem Austrieb seidig behaart, oberseits später kahl und glänzend dunkelgrün, unterseits heller mit langen seidigen Wimperhaaren am glatten Blattrand. Ihr Stiel ist etwa 1,5 cm lang. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die unscheinbaren Blütenstände erscheinen mit der Belaubung an jungen Trieben, die männlichen Blüten in vielblütigen, hängenden Büscheln, die weiblichen zu zweit in einer vierklappigen Hülle, die zu einem holzigen Becher wird. Blütezeit ist April bis Mai. Die dreikantigen, ca. 2 cm langen, Bucheckern genannten Nußfrüchte sind ab September reif. Die Blüten werden vom Wind bestäubt, die Früchte von Vögeln und Säugetieren verbreitet. Freistehende Buchen beginnen im Alter von 40-50, im Wald mit 50-80 Jahren zu fruchten [1; 6; 7; 9].

Rotbuchen tragen ihren Namen wegen ihres im Vergleich zur Hainbuche rötlicheren Holzes, das für verschiedene Zwecke verwendet wird, aber wegen seiner mangelnden Fäulnisresistenz und geringen Elastizität für Bauzwecke ungeeignet ist. Der heutige Begriff "Buch" ist auf die Buche zurückzuführen, weil bereits die alten Germanen ihre Runenschrift in Stäbe aus Buchenholz kerbten. Es gibt verschiedene Kulturformen, darunter die Hängebuche (F. s. "Pendula") und die Blutbuche (F. s. "Purpurea") [1].

Eine gängige Theorie besagt, dass in weiten Teilen Mitteleuropas ohne das Zutun des Menschen heute weitgehend ein geschlossener Buchenwald stünde. Wissenschaftlich lässt sich aber nicht nachweisen, wie ein mitteleuropäischer Naturwald heute aussehen würde, wenn der Mensch nicht eingegriffen hätte [10].

Die Rotbuche ist Wirtspflanze für Hunderte von Wirbellosen, so lebt z.B. die Raupe des Rotbuchen-Gürtelpuppenspanners (Geometridae: Cyclophora linearia) an zumeist beschatteten Buchen. Ihre Früchte, die Bucheckern, sind während Herbst und Winter eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Säugetiere und Vögel. Eichhörnchen, Rötel-, Wald- und Gelbhalsmaus legen Bucheckerdepots an. Bunt-, Grau- und Schwarzspecht bauen ihre Nisthöhlen in Rotbuchen [1; 6; 7; 9; 14].

Die Rotbuche enthält Saponine, Oxalsäure und Thiaminase, Stoffe, die lokal reizend wirken oder nach Resorption Krämpfe auslösen können. Sie gilt als schwach, für Equiden, wo es zu heftigen Koliken und zu Todesfällen durch Atemlähmung kommen kann, als stark giftig [2].

Als in weiten Teilen Mitteleuropas dominierende Laubbaumart herrscht die Rotbuche natürlicherweise in vielen Gehegen für Wildschweine, Hirsche, Wisente, Mufflons oder Berberaffen vor. Oft ist es nötig, die Bäume vor Schälschäden zu schützen, und eine Naturverjüngung ist bei den in der Regel hohen Tierdichten nicht möglich bzw. beschränkt sich auf ausgezäunte Inseln.

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FAGAL fagaceae quercus petraea silz PD1
Traubeneiche (Quercus petraea) mit Eicheln, im August im Wild- und Wanderpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Traubeneiche

Quercus petraea

Verbreitung: West-, Mittel- und Südosteuropa, Südwestasien.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Die Traubeneiche ähnelt stark der Stieleiche, hat aber etwas andere ökologische Ansprüche. Bei uns tritt sie vor allem in wärmeren Lagen der kollinen und montanen Stufe auf, in Deutschland namentlich im Spessart und Pfälzerwald, in der Schweiz am Jurasüdfuß, gebietsweise im Mittelland, am Walensee-Nordufer, im Churer Rheintal und in den Südalpen, in Österreich in allen Bundesländern bis in Höhenlagen von 600 m. Auch bevorzugt sie trockenere Standorte als die Stieleiche. Gegenüber jener unterscheidet sie sich u.a. dadurch, dass ihre Früchte an sehr kurzen Stielen sitzen, die Blattstiele länger und die Blätter weniger gebuchtet sind, und dass die Blattbasis keilförmig ist und keine Öhrchen aufweist [6; 7; 10; 15; 16].

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FAGAL fagaceae quercus robur BSL PD1
Herbstlaub einer Stieleiche (Quercus robus) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus robur Schliern PD1
Austreibende Stieleiche (Quercus robus) im April, Köniz-Schliern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus robur Schliern PD2
Voll belaubte Stieleiche (Quercus robus), Köniz-Schliern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus robur Belpau PD2
Blätter einer Stieleiche (Quercus robus), anfangs Juni, Waldreservat "Obere Belpau", Belp BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus robur TPBRN endeJuni PD1
Früchte einer Stieleiche (Quercus robus),ende Juni im Tierpark Dählhölzli Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL fagaceae quercus robur rinde WPFK PD1
Rinde einer Stieleiche (Quercus robus) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Stieleiche

Quercus robur

Verbreitung: Europa bis zum Kaukasus, Nordafrika, Kleinasien, vom Tiefland bis in die Kolline, stellenweise montane Stufe auf eine Höhe von 1'000 m.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Die Stieleiche ist ein sommergrüner, großer Baum mit breiter, unregelmäßiger Krone mit wenigen, massiven, gedrehten unteren Ästen, der 500-800 Jahre alt werden kann. Die Rinde ist dunkelgrau bis braungrau und tief gefurcht. Die etwa 7-12 cm langen und bis 8 cm breite Laubblätter haben beidseits 5-7 rundliche, glattrandige Lappen, die ungefähr bis zur Spreitenmitte eingeschnitten sind. Der Blattstiel ist sehr kurz, nur 2-7 mm lang. Die Blätter sind lederig, oberseits kräftig grün, leicht glänzend, unterseits heller, auf den Blattnerven leicht behaart. Der Laubaustrieb erfolgt ca. 14 Tage früher, als bei der Traubeneiche (Quercus petraea). Die Herbstfärbung ist kräftig gelb bis bräunlich. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die Blüten sind unscheinbar, die 2-4 cm langen, schlaff hängenden männliche Kätzchen befinden sich am Grunde von Langtrieben. Die weiblichen Blüten stehen zu zweit oder dritt in langgestielten Ähren an den Triebenden. Blütezeit ist April-Mai. Die Eicheln genannten Nußfrüchte werden im September-Oktober reif. Sie befinden sich in flachen Fruchtbechern an 4-6 cm langen Stielen, daher der deutsche Name "Stieleiche" [1; 3; 6; 7; 9].

Die ökologische Bedeutung der Eichen (Quercus petraea, Quercus robur), ob lebend oder als Totholz, ist beeindruckend; denn auf keiner andern einheimischen Baumart leben mehr Insektenarten. Es profitieren etwa 400 Schmetterlingsarten, Dutzende Zweiflügler und Hautflügler, über 100 Bock-, Borken- sowie Prachtkäferarten, viele weitere Insekten, Vogelarten (Eichelhäher!) und Säugetiere von diesem Baum. Zudem bieten alte Eichen verschiedenen Flechtenarten ideale Lebensbedingungen, speziell der vom Aussterben bedrohten Eichen-Stabflechte [3; 10].

Die Stieleiche verfügt, wie die anderen einheimischen Eichenarten, über ein hohes Anpassungspotenzial und ist aufgrund ihrer morphologischen, physiologischen und ökologischen Eigenschaften gut auf den Klimawandel vorbereitet, der in Mitteleuropa mit einer deutlichen Erhöhung der mittleren Jahrestemperatur und einer Abnahme der Sommerniederschläge einhergehen wird. Es ist davon auszugehen, dass sie ihre Verbreitung in tieferen und mittleren Lagen ausweiten kann und dass ihr Anteil am Holzvorrat steigen wird [10].

Kein anderes einheimisches Holz hat die Widerstandskraft der Eiche oder auch nur ähnlich gute Haltbarkeitseigenschaften unter Wasser. Schiffe, Brückenpfähle und Whiskyfässer wurden daraus gezimmert. Es wird auch als Bau-, Konstruktions- und Furnierholz sowie zum Möbelbau verwendet. Rinde, Laub und Eicheln sind sehr gerbstoffhaltig und wurden daher in der Ledergerberei eingesetzt. Ferner findet die Eiche Anwendung in der Volksmedizin und in der Bachblüten-Therapie [1].

Wegen ihres Gehalts an Gerbstoffen wird die Stieleiche als giftig eingestuft. Wenn große Mengen grüner Eicheln gefressen werden, kann dies bei Wiederkäuern und Equiden zu Vergiftungen führen. Wiederkäuer entwickeln typischerweise eine Nephropathie und gastrointestinale Läsionen, während es bei Arten mit einhöhligem Magen primär zu Magendarm-Symptomen kommt [2].

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Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Walnussgewächse (Juglandaceae)

FAGAL juglandaceae juglans regia liebenstein PD1
Echte Walnuss (Juglans regia), Blätter und Früchte Ende Mai im Tierpark Bad Liebenstein © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL juglandaceae juglans regia steinen PD1
Echte Walnuss (Juglans regia), Blätter und Früchte im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL juglandaceae juglans regia liebenstein PD2
Echte Walnuss (Juglans regia), Rinde, im Tierpark Bad Liebenstein © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL juglandaceae juglans regia zrh PD1
Echte Walnuss (Juglans regia), Rinde, im Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Echte Walnuss

Juglans regia

Verbreitung: Südosteuropa, Vorder- und Zentralasien, China. In der Römerzeit in Mitteleuropa als Fruchtbaum eingeführt, später auch in anderen Gebieten und manchenorts verwildert.

Winterhärtezone 5-6 (erträgt bis -20/-24ºC)..

Wuchsklasse 1: Bis 27 m hoch.

Die Echte Walnuss wächst als sommergrüner, meist breitkroniger größerer Baum, der mit 20 Jahren eine Höhe von 11 m erreicht. Ihr Stamm, der einen Durchmesser von 2 m erreichen kann, ist in geschlossenen Beständen im unteren Bereich oft astfrei und entwickelt eine silbrige, fast weisslich graue Rinde, die mit zunehmendem Alter dunkler und schuppiger wird. Die oberseits mittel- oder dunkelgrünen, unterseits helleren Laubblätter sind unpaarig gefiedert, 20-50 cm lang und haben einen 3-5 cm langem Blattstiel. Die 5-7 Fiederblättchen sind 7-9 cm lang, länglich-oval bis breit-elliptisch, an beiden Enden verschmälert. Die Endfieder ist gestielt und deutlich größer als die übrigen. Die Blätter riechen beim Zerreiben nach Terpentin. Im Herbst wird das Laub wenig auffällig gelblich-braun. Die Walnuss ist einhäusig und getrenntgeschlechtig. Männliche Kätzchen erblühen etwa 4 Wochen vor den weiblichen. Sie sind bis 15 cm lang und schlaff hängend. Weibliche Blüten stehen zu zu 2-5 am Ende von Jungtrieben. Die Früchte sind hartschalige Nüsse, die von einer grünen Fruchthülle umgeben sind. Walnussbäume werden bis zu 600 Jahre alt [1; 6; 7].

Walnüsse sind seit alters her nicht nur als Nahrungsmittel begehrt, sondern haben auch seit der Jungsteinzeit eine vielseitige medizinische Verwendung. Sie enthalten ein fettendes Öl, das durch die Pressung für Speise- und technische Zwecke gewonnen wird. Hauptproduzent von Walnüssen sind die USA und China. Das dunkelbraune Holz ist sehr haltbar und als Furnier und Möbelholz sehr geschätzt. Es wird massiv oder als Furnier für den Möbelbau eingesetzt. Zur Erhöhung der Produktivität wird im forstlichen Anbau die langsam wachsende Walnuss oft mit der nordamerikanischen Schwarznuss (Juglans nigra) gekreuzt [1; 10].

Die Walnuss gilt als schwach giftig. Gerbstoffe können, nach Aufnahme grösserer Mengen grüner Schalen oder Blätter, Magen-Darm-Reizungen verursachen. Angeschimmelte Nüsse oder Fruchthüllen können tremogene Mykotoxine enthalten, die schon in geringer Menge z. B. beim Hund zu klinischen Symptomen führen [2].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)

LAMIA oleaceae fraxinus excelsior stralsund PD1
Blätter einer Esche (Fraxinus excelsior) im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

LAMIA oleaceae fraxinus excelsior rinde WPFK PD1
Rinde einer Esche (Fraxinus excelsior) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Esche

Fraxinus excelsior

Verbreitung: Europa bis Kaukasus, vom Tiefland bis in die montane Stufe.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 39 m hoch.

Die Esche ist ein sommergrüner, großer Baum mit langem und bis 1 m dickem Stamm und hochgewölbter, offener Krone. Sie kann 200 Jahre alt werden. Ihre Rinde ist längsrissig, breit gerippt und grau. Die um die 25 cm langen Laubblätter entstehen aus schwarzen Winterknospen. Sie bestehen aus 4-6 Fiederpaaren. Die bis 10 cm langen und 4 cm breiten Fiederblättchen sind kurz-, die Endfieder länger gestielt. Sie sind oberseits frischgrün, unterseits etwas heller und auf den Hauptnerven leicht behaart. Im Austrieb sind sie rötlich braun, im Herbst unauffällig gelblich-grün. Die Pflanze ist einhäusig. Die männlichen, weiblichen oder zwittrigen Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb in unauffälligen Rispen. Blütezeit ist im Mai. Die Esche ist windblütig, wird aber nicht selten von pollensammelnden Bienen besucht. Die geflügelten, hellbraunen Nussfrüchte sind ab September reif und bleiben oft bis zum Frühjahr hängen. Reiche Fruchtbildung erfolgt meist in zweijährigem Rhythmus. Die Esche benötigt viel Licht und feuchte Böden. Eine tiefgehende Pfahlwurzel verankert sie fest im Boden [1; 6; 7; 9].

Das zähe, elastische und nicht-splitternde Holz ist vielseitig verwendbar, namentlich in der Möbeltischlerei ist es sehr geschätzt und wurde früher zur Herstellung von Waffen verwendet [1].

In vorchristlicher Zeit hatte die Esche (altnordisch "askr") eine große kulturelle Bedeutung. Bei den alten Germanen war die Esche "Yggdrasil" der Weltenbaum, der das Zentrum und die Stütze des gesamten Kosmos darstellt, und an dem das "Ratatoskr" (=Bohrzahn) genannte Eichhörnchen unaufhörlich auf und ab lief ("renn upp ok niðr eftir askinum") [Snorri STURLUSON, Prosa-Edda: Gylfaginning, Kapitel 16].

Die Esche enthält in ihrer Rinde Cumaringlykoside (Fraxin, Fraxinolglykosid), die durch Pilze in aktives Cumarin metabolisiert werden können, in den Blättern Flavonglykosid (Quercitrin), Mannit und therpenhaltiges ätherisches Öl sowie in den Samen ätherisches Öl. Diese Stoffe wirken lokal reizend und neurotoxisch. Fraxin wirkt stark diuretisch. Vergiftungen beim Rind können zu Apathie, Inkoordination, Kollaps, Festliegen, akuten Abdominalschmerzen und Ödemen führen [2].

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Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

MALVA malvaceae tilia platyphyllos PD
Die Blätter der Sommerlinde (Tilia platyphyllos) sind rundum behaart © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALVA malvaceae Tilia cordata PD
Winterlinde (Tilia cordata) mit glatten Blattoberseiten - im Gegensatz zur Sommerlinde © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MALVALES Malvaceae Tilia cordata lfeld bluete PD1
Winterlinde (Tilia cordata), Blüten im Juni, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Winter- und Sommerlinde

Tilia cordata und Tilia platyphyllos

Verbreitung: Europa, Sommerlinde nicht in Nordeuropa.

Winterhärtezone 3 (ertragen bis -36ºC).

Wuchsklasse 1: cordata bis 30 m, platyphyllos bis 40 m hoch.

Sommer- und Winterlinde sind sommergrüne, große Bäume, die freistehend einen kurzen, bis zu 3 m dicken Stamm mit einer von starken, knorrigen Ästen getragenen, tief herabreichenden, weitausladenden runden Krone aufweisen. Im geschlossenen Waldbestand bilden sie hingegen meist einen langen, astfreien, mit einer schwach borkigen, graugrünen Rinde versehenen Stamm mit hochangesetzter Krone. Die unsymmetrisch herzförmigen Laubblätter sind wechselständig und zweizeilig angeordnet und haben einen gezähnten Rand. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch, fünfzählig und haben eine doppelte Blütenhülle. Die Kelchblätter haben Nektardrüsen an ihrer Basis, die Kronblätter sind gelblichweiß oder gelb, die Staubblätter sind zahlreich. Die Blüten befinden sich in hängenden Rispen, die mit einem Flügel verwachsen sind. Beide Lindenarten sind wichtige Pollen- und Nektarquellen für Bienen. Sommer- und Winterlinde lassen sich kreuzen und produzieren einen fruchtbaren Hybriden, die holländische Linde (Tilia X europaea), die von den Stammarten nur schwer zu unterscheiden ist. Linden können ein Alter von über 1'000 Jahren erreichen [1; 3; 6; 7].

Sommer- und Winterlinde lassen sich anhand der Blätter, Blüten und Früchte unterscheiden: Bei der Sommerlinde sind Blattoberseite und Blattstiel behaart, bei der Winterlinde sind sie kahl. Die Blütenstände der Sommerlinde sind meist dreiblütig (2-5 Blüten), die der Winterlinde meist 5-7-blütig (bis 11 Blüten). Die Sommerlinde blüht von Mitte bis Ende Juni, etwa zwei Wochen vor der Winterlinde. Bei der Sommerlinde sind die Kapselschalen der Früchte deutlich kantig, dick, fast-holzig, nicht zerdrückbar. Die Nussfrucht ist stets etwas längsriefig, gerippt (drei Rippen). Die Kapselschale der Winterlinde hingegen ist undeutlich kantig, dünn, leicht zerdrückbar. Die Nüsschen sind glatt und stets ohne Längsriefen [1].

Die Winterlinde (Tilia cordata) war in Deutschland Baum des Jahres 2016.

Lindenblüten lassen sich zu Teeextrakt verarbeiten, der wegen seines Gehalts an ätherischen Öle und Flavonoide als Heilmittel bei Erkältungen und anderen Indikationen eingesetzt wird. Bienenhonig aus Lindenblüten gilt als besonders wertvoll. Lindenholz findet in der Bildhauerei, Drechslerei, Schnitzerei und Tischlerei vielfältige Verwendung [10].

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Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Weidengewächse (Salicaceae)

MALPI salicaceae salix caprea rinde WPFK PD1
Rinde einer Salweide (Salix caprea) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Salweide

Salix caprea

Verbreitung: Europa und Westasien, vom Tiefland bis in die subalpine, stellenweise alpine Sufe.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 9 m hoch.

Die Salweide wächst in Auwäldern, Waldlichtungen und Kiesgruben als aufrechter, mäßig verzweigter kleiner Baum oder stattlicher, vielstämmiger Strauch. Die Rinde ist hellgrau und glatt mit breiten, seichten, hellbraunen Furchen. Die Laubblätter sind etwa doppelt so lang wie breit, mit bis 10 mm langem Stiel und durch die eingesenkten Blattnerven runzlig erscheinend, oberseits dunkelgrün, unterseits heller und graugrün dichthaarig. Die Nebenblätter sind klein und nierenförmig. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelb-braun. Die Salweide ist zweihäusig getrenntgeschlechtig, das heißt, dass an einem Baum entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten gebildet werden. Die männlichen und die weiblichen Blüten stehen in meist aufrechten Kätzchenblütenständen zusammen. Die Kätzchen erscheinen lange vor dem Laubaustrieb. Anfangs sind sie dicht silbrig pelzig. Die Kätzchen der männlichen Pflanze sind 2-3 cm lang und eiförmig, diejenigen der weiblichen Pflanze sind kürzer und strecken sich beim Aufblühen. Aufgrund ihrer frühen Blütezeit ab Anfang März ist die Salweide eine wichtige, erste Futterpflanze für Insekten wie zum Beispiel Honigbienen. Ab Mai bis Juni reifen die ca. 9 mm langen, zweiklappigen Kapselfrüchte mit ihren zahlreichen braunen, mit langen Flughaaren ausgestatteten Samen [1; 6; 7].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSAL rosaceae prunus padus lfeld PD
Blühende Traubenkirsche (Prunus padus) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae prunus padus lfeld PD2
Blüten und Blatt der Traubenkirsche (Prunus padus) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae prunus padus lfeld PD3
Blüten der Traubenkirsche (Prunus padus) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae prunus padus lfeld PD4
Blatt der Traubenkirsche (Prunus padus) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Traubenkirsche

Prunus padus

Verbreitung: Europa und nördliches Asien bis Japan, vom Tiefland bis in die montane Stufe.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch. Die Gewöhnlichen Traubenkirsche ist raschwüchsig. Sie kann bis zu 80 Jahre alt werden.

Die Gewöhnliche Traubenkirsche ist eine Charakterpflanze der Au- und Bruchwälder. Sie wächst als sommergrüner, dichter Baum oder seltener als bis zu 10 Meter hoher Strauch. Typisch ist das große Ausschlagvermögen der Wurzeln. Die zwittrigen, weißen Blüten stehen in 10–15 cm langen Trauben. Blütezeit ist von April bis Juni. Aus den Blüten entwickeln sich erbsengroße Steinfrüchte, die zuerst rot, später glänzend schwarz sind. Das Fruchtfleisch ist bitter aber ungiftig. Der Steinkern enthält giftige Blausäureglykoside [1; 2; 6; 7; 11].

Die Traubenkirsche bietet Nistmöglichkiten für einheimische Vögel. Die stark duftenden Blüten werden von Bienen, Käfern und Zweiflüglern besucht, die eine wichtige Nahrungsgrundlage für insektenfressende Vögel darstellen. Die Traubenkirsche ist auch als einer der frühesten Früchte- bzw. Samenlieferanten bei Vögeln wie Amsel, Wacholderdrossel, Hausrotschwanz, Garten- und Mönchsgrasmücke, Grau- und Trauerschnäpper, Sumpfmeise, Elster, Star, Grünfink und Kernbeisser begehrt. Bereits ab Mitte Juli bietet sie Fruchtfleisch oder Kerne ihrer Steinfrüchte.Eine besonders wichtige Nahrungsquelle für Insektenfresser sind im Frühjahr und Herbst die Traubenkirschen-Hafer-Blattläuse (Rhopalosiphum padi) welche die Bäume in großer Zahl befallen. Vor allem Mönchsgrasmücke und Zilpzalp nutzen dieses Nahrungsangebot sehr intensiv [3; 4].

Die Traubenkirsche enthält in Samen und Blättern die cyanogenen Glykoside Amygdalin und Prunasin, welche in Gegenwart von Wasser Blausäure abspalten. Die minimal letale Dosis der Blausäure und Cyanide liegt bei oraler Appilkation für Wiederkäuer im Bereich von 1-10 mg/kg Körpergewicht [2; 11].

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ROSAL rosaceae sorbus aria zrh PD1
Mehlberee (Sorbus aaria) mit Früchten im September, Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus aria steinen PD1
Mehlberee (Sorbus aaria) Blattuntersicht, im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

Mehlbeere

Sorbus aria

Verbreitung: Europa.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 14 m hoch.

Die Mehlbeere wächst als eher kleiner Baum mit aufrechtem, geradem Stamm und gleichmäßiger, spreizwüchsiger und meist flach gewölbter Krone. Die sich erst spät bildende Borke ist grau und längsrissig. Die oberseits dunkelgrün und glänzenden, unterseits dicht filzig behaarten Laubblätter sind oval, vorne kurz zugespitzt, 5-8 cm lang und 4-6 cm breit. Sie haben einen 1-2 cm langen Stiel und meist einen doppelt gezähnten Rand. Das Laub färbt sich im Herbst goldgelb oder gelblichrot. Die fünfzähligen Blüten sind weiß, haben meistens einen Durchmesser von etwa 2 cm und stehen in Dolden. Der Blütenkelch ist auffallend filzig-weiß behaart. Blütezeit ist von Mai-Juni. Ab August reifen die bis 15 mm langen, orangeroten bis scharlachroten Apfelfrüchte. Wie der deutsche Name sagt, ist das Fruchtfleisch mehlig. Es hat keinen besonderen Geschmack, ist aber nach Erhitzen eßbar [1; 6; 7].

Das Holz der Mehlbeere wird kaum genutzt. Die kleinen Apfelfrüchte wurden früher gesammelt, zu Fruchtmus verarbeitet oder als Mehlersatz im Brot verbacken [1].

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ROSAL rosaceae sorbus aucuparia lfeld PD
Trugdolden der Eberesche (Sorbus aucuparia) erhalten Besuch von einer Honigbiene © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus aucuparia wasserburg PD1
Eberesche (Sorbus aucuparia) mit Früchten, Ende August, Wasserburg am Bodensee © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus aucuparia wasserburg PD2
Eberesche (Sorbus aucuparia) mit Früchten, Ende August, Wasserburg am Bodensee © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus aucuparia HD PD1
Früchte der Eberesche (Sorbus aucuparia) , Mitte August im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus aucuparia silz PD1
Eberesche (Sorbus aucuparia) Laub im Juni im Wild- und Wanderpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Eberesche

Sorbus aucuparia

Verbreitung: Europa.

Winterhärtezone 2 (erträgt bis -45ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 20 m hoch.

Die auch Vogelbeerbaum genannte, ein Lebensalter von 80-100 Jahre erreichende Eberesche ist als sommergrüner, mehrstämmiger Strauch oder kleiner Baum hauptsächlich in der montanen-subalpinen Stufe anzutreffen. Ihre Rinde ist glatt und silbrig-grau, bei älteren Bäumen schwärzlich und längsrissig. Die insgesamt ca. 15 x 8 cm großen Laubblätter sind unpaarig gefiedert und haben einen 2-3 cm langen Blattstiel. Die 9-17 Fiederblättchen sind sehr kurz gestielt oder sitzend, länglich-oval, vorne zugespitzt, am Grunde keilförmig, 4-5 cm lang und 1-2 cm breit. Oberseits sind sie mattgrün und anliegend behaart, unterseits dicht graufilzig. Sie duften beim Zerreiben deutlich nach Bittermandeln und bekommen eine prächtige Herbstfärbung von goldgelb bis rotgelb. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten stehen in zahlreichen, ausgebreiteten Schirmrispen. Die 5 weißen Kronblätter sind 4-5 mm lang, die 20 Staubblätter ebenso. Blütezeit ist von Mai bis Juni. Die dreisamigen Apfelfrüchte sind kugelig, 8-10 mm groß, orange- bis korallenrot und von etwas bitterem Geschmack. Sie werden ab August reif [1; 3; 6; 7].

Die Eberesche ist eine wichtige Nahrungspflanze für eine Vielzahl von Tierarten. Ihre Trugdolden locken Bienen, Käfer und Fliegen an. Ihre Scheinfrüchte werden von wenigstens 63 Vogel- und 20 Säugetierarten verzehrt, darunter z.B. Rotfuchs, Dachs, Amsel, Singdrossel, Misteldrossel, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Kleiber, Kerbeißer, Gimpel, Star, Elster und Eichelhäher [5].

Drosseln und Rotkehlchen verzehren die Beeren ganz, die Finkenvögel und das Eichhörnchen dagegen schälen die Samen heraus [3]. Kleinnager, wie Siebenschläfer, Haselmaus, Gelbhals- und Feldmaus sowie Eichelhäher vergraben auch Vogelbeeren als Wintervorrat. Die Blätter dienen den Raupen des seltenen Ebereschen-Bergspanners (Venusia cambrica), des Gelbspanners (Opisthograptis luteolata), der hoch bedrohten Ebereschen-Eule (Trichosea ludifica), des Baum-Weißlings (Aporia crataegi), und weiterer Schmetterlinge sowie diversen Käfern als Nahrung, und auch beim Schalenwild sind ihre Blätter und Äste beliebt [14].

Die Beeren der Eberesche enthalten Parasorbosid, das durch enzymatische Abspaltung von Glukose in Parasorbinsäure umgewandelt wird. Parasorbinsäure kann die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts reizen und zu Erbrechen und Durchfall führen. Dies bedingt allerdings den Verzehr enormer Mengen roher Beeren. Die Eberesche gilt daher nur als schwach giftig [2; 11].

Die Eberesche war 1997 in Deutschland Baum des Jahres.

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ROSACEAE sorbus domestica baum BSL1
Speierling (Sorbus domestica) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSACEAE sorbus domestica laub steinen PD1
Blätter des Speierlings (Sorbus domestica) im Juni im Wild- und Wanderpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSACEAE sorbus domestica herbstlaub BSL1
Herbstlaub des Speierlings (Sorbus domestica) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSACEAE sorbus domestica stamm BSL1
Stamm des Speierlings (Sorbus domestica) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Speierling

Sorbus domestica

Verbreitung: Südeuropa, Nordafrika, Westasien, vom Tiefland bis auf die Kolline Stufe.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 18 m hoch.

Der Speierling wächst als meist kurzstämmiger kleiner Baum mit breit-runder Krone mikt wagrecht abstehenden Ästen. Die Rinde ist birbaumartig kleinschuppige und grau. Die unpaarig gefiederten Laubblätter messen ca. 25 x 10 cm und haben einen 3-5 cm langem Blattstiel. 13-21 einzelnen Fiederblättchen sind 3-5 cm lang und etwa 1-1.5 cm breit, schmal-länglich, zugespitzt, sehr kurz gestielt oder sitzend, vorne scharf gesägt, im unteren Drittel nahezu glattrandig, oberseits dunkelgrün und unbehaart, unterseits wenig anliegend behaart. Sie bekommen eine auffällige gelbe bis rötliche Herbstfärbung. Die fünfzähligen weißen, etwa 1,5 cm breiten Blüten stehen in 6-12-blütigen, kegelförmigen Schirmrispen mit rund 10 cm Durchmesser. Im Gegensatz zur Eberesche(Sorbus aucuparia) bildet der Speierling apfel- oder birnförmige Früchte aus, die bis 4 cm lang werden können und als Wildobst genutzt werden. Die Früchte werden von Säugetieren oder Vögeln gefressen, die Vermehrung und Verbreitung des Baums erfolgt durch die mit dem Kot ausgeschiedenen Samen [1; 3; 6; 7; 9].

Das Holz ist schwer spaltbar, zäh, elastisch, gut zu bearbeiten, zu drechseln und zu polieren. Nach langer Lagerung von etwa 8 Jahren wird es zu Musikinstrumenten, Billardstöcken, Kegelkugeln, Brillengestellen, Kämmen, Gewehrgriffen etc. verarbeitet. Unreife, saure Früchte werden gerne als Zugabe zu Apofelwein verwendet. Dieser wird dadurch herber, klarer, haltbarer und unverwechselbar im Geschmack. Die vollreifen süßen Früchte werden zu Mus, Marmelade und Speierlingsbrand verarbeitet. Früher dienten sie als Hausmittel gegen Durchfall und Erbrechen [9; 15].

Der Speierling war in Deutschland Baum des Jahres 1993.

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ROSAL rosaceae sorbus torminalis steinen PD1
Elsbeere (Sorbus torminalis), Früchte im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus torminalis steinen PD2
Elsbeere (Sorbus torminalis), Laub im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus torminalis steinen PD3
Elsbeere (Sorbus torminalis), Blätter im Juni im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL rosaceae sorbus torminalis steinen PD4
Elsbeere (Sorbus torminalis), Rinde, im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Elsbeere

Sorbus torminalis

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch.

Die Elsbeere wächst als aufrechter, wenigstämmiger Strauch oder als 5-20 m hoher Baum mit spreizwüchsiger Krone. Der Stamm hat eine dunkelbraune und hellgraue, kleinschuppige Borke. Die Laubblätter sind mit ihren dreieckigen, spitzen Lappen ahornähnlich und unterscheiden sich dadurch von den Blättern aller anderen Sorbus-Arten. Ihre Spreite ist 5-12 cm lang, tiefgrün und mit 2.5-5 cm langem 2,5-5 cm langem, gelbgrünem Stiel. Das Herbstlaub färbt sich orangerot bis gelb und purpurn. Die fünfzähligen Blüten sind weiß, haben einen Durchmesser von etwa 1.2 cm und bilden aufrechte, lockere und filzig behaarten Schirmrispen. Blütezeit ist von Mai-Juni. Die eiförmigen, ca. 1-1.5 cm langen Früchte sind bei Vollreife lederbraun mit hellen Pünktchen. [1; 6; 7].

Die Elsbeere ist eine wichtige Raupen-Wirtspflanze für die Pfeileule (Acronicta psi), die Trapezeule (Cosmia trapezina), den Rotbuchen-Gürtelpuppenspanner (Cyclophora linearia) und den Gelbspanner (Opisthograptis luteolata) [14].

Die Apfelfrüchte der Elsbeere wurden früher häufig gesammelt. Sie sind erst bei Überreife essbar, werden dann teigig und schmecken ziemlich sauer. Man verwendet sie heute manchmal noch als Zusatz für Obstweine [1].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Ulmengewächse (Ulmaceae)

ROSAL ULMACEAE ulmus glabra steinen PD1
Bergulme (Ulmus glabra), Laub im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL ULMACEAE ulmus glabra silz PD1
Bergulme (Ulmus glabra), Laub im Juni im Wild- und Wanderpark Silz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL ULMACEAE ulmus glabra steinen PD1
Bergulme (Ulmus glabra), Laub im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL ULMACEAE ulmus glabra steinen PD2
Bergulme (Ulmus glabra), Rinde, im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Bergulme

Ulmus glabra

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa vom Tiefland bis auf eine Höhe von ca. 1'400 m in denAlpen.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch.

Die Bergulme ist ein sommergrüner, großer Baum mit unregelmäßiger, weit spreizwüchsiger Krone, der mit 20 Jahren eine Höhe von 10 m erreicht. Der Stamm alter Bäume kann einen Durchmesser bis zu 2 m haben. Seine Rinde ist während vieler Jahre ganz glatt, daher die Artbezeichnung "glabra", und silbergrau, im Alter entwickelt sie ein Netzwerk dunkel graubrauner, breiter Leisten. Die 10-18 x 6-9 cm großen Laubblätter sind umgekehrt eiförmige mit stark asymmetrischer Basis und schlanker, aufgesetzter Spitze, oftmals auch 3-zipfelig. Sie sind kurzgestielt bis fast sitzend, oberseits mattgrün mit Borstenhaaren, unterseits heller, auf den Blattnerven fein weißhaarig. Die Herbstfärbung ist gelb. Die grünlichen, zwittrigen Blüten erscheinen in kleinen Trugdolden von Februar bis April, lange vor der Belaubung. Die Früchte werden vom Wind verbreitet und beginnen auf dem Erdboden sofort zu keimen [1; 6; 7].

Das durch einen Pilz verursachte Ulmensterben hat in den letzten Jahrzehnten die Bestände stark dezimiert, obwohl die Bergulme von der Krankheit nicht so stark betroffen ist wie die Feldulme. Übertragen wird die Krankheit durch die zu den Borkenkäfern gehörenden Ulmensplintkäfer (Scolytus spp.) [1].

Das dauerhafte Holz der Ulmen steht als Bau-, Werk- und Brennholz dem der Eiche nur wenig nach. Der Bast der Rinde läßt sich zu Bindematerial und Seilen verarbeiten und wurden in früheren Zeiten gar ausgekocht und zu Heilzwecken verwendet. Im Altertum galten Ulmen als Sinnbild für Tod und Trauer. Nach der nordisch-germanischen Mythologie soll die Frau, "Embla", von den Göttern aus einem ans Meerufer gespülten Ulmenstamm erschaffen worden sein [1].

Die Bergulme war in Deutschland Baum des Jahres 1992.

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Ulmengewächse (Ulmaceae)

ROSAL ULMACEAE ulmus minor steinen PD1
Feldulme (Ulmus glabra), Laub im Juni im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL ULMACEAE ulmus minor steinen PD2
Bergulme (Ulmus minor), Laub im Juni im Vogelpark Steinen© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSAL ULMACEAE ulmus minor steinen PD3
Feldulme (Ulmus minor), Rinde, im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Feldulme

Ulmus minor

Verbreitung: Europa, Kanarische Inseln, Kleinasien, Nordafrika.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Die Feldulme ist ein sommergrüner, großer BaumUnterscheidet sich von der Bergulme durch folgende Merkmale: Die Knospen und jungen, rotdrüsigen Zweige sind kahl. Die wechselständigen Blätter sind 2-10 cm lang, die der Kurztriebe länger gestielt, oberseits kahl und glänzend, unterseits kahl oder in den Nervenwinkeln bärtig, gegen die Spitze nie mit gezähnten seitlichen Abschnitten. Sie haben jederseits 8-14 Seitennerven. Die Früchte (Flügelnüsse) sind 1-2 cm lang, der Same befindet sich etwas oberhalb der Fruchtmitte. Blütezeit ist im März-April, Fruchtreife im Mai-Juni [1; 7].

Das 1918 erstmals in den Niederlanden beobachtete, durch einen Pilz verursachte Ulmensterben hat in den letzten Jahrzehnten die Bestände stark dezimiert, wobei die Feldulme stärker betroffen ist als die Bergulme. Übertragen wird die Krankheit durch die zu den Borkenkäfern gehörenden Ulmensplintkäfer (Scolytus spp.) [1; 10].

Die Feldulme kommt in mehreren Unterarten und Varietäten vor. Es sind diverse Synonyme im Umlauf [7].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)

SAPIN sapindaceae acer campestre BSL PD1
Feldahorn (Acer campestre) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer campestre TPBern PD2
Feldahorn (Acer campestre), Blätter, anfangs Juni im Tierpark Dählhölzli, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer campestre baum herbst BSL PD1
Feldahorn (Acer campestre) in Herbstfärbung im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer campestre BSL PD2
Laub eines Feldahorns (Acer campestre) mit beginnender Verfärbung im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer campestre rinde WPFK PD1
Rinde eines Feldahorns (Acer campestre) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Feldahorn

Acer campestre

Verbreitung: Europa und Westasien bis Nordiran, vom Tiefland bis in die montane Stufe, im Alpenraum nur selten oberhalb von 1'000 m.

Winterhärtezone 5-6 (erträgt bis 24 bis -20ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Der Feldahorn wächst meistens als sommergrüner Strauch und nur unter günstigen Bedingungen als Baum. Er kann 150-200 Jahre alt werden und in Einzelfällen einen Stammumfang von über 1 m erreichen Er hat eine grau- bis schwarzbraune, netzrissige Borke. Die oberseits dunkelgrünen und schwach glänzenden, unterseits heller bis graugrünen und leicht behaarten Laubblätter sind gegenständig. Sie bestehen aus einer 5-8 cm langen und bis ca. 10 cm breiten Spreite, die bis zur Mitte durch tiefe Buchten in meist 5 Lappen geteilt ist, von denen die unteren sehr klein sind. Die Lappen snd vorne stumpf abgerundet. Der 2-9 cm lange Blattstiel führt im Sommer Milchsaft. Das Herbstlaub ist kräftig gelb bis goldgelb. Die Pflanze ist einhäusig mit zwittrigen oder eingeschlechtigen 6-8 mm großen, gelbgrünen Scheibenblüten, die gleichzeitig mit den Blättern erscheinen und in einer 10-20-blütigen Rispe stehen. Blüten und Blütenstiele sind dicht behaart, was nur bei dieser Ahornart vorkommt. Die Flügel der Frucht sind fast waagrecht gespreizt. Blütezeit ist der Mai [1; 3; 6; 7; 9].

Im Gegensatz zum Bergahorn ist der Feldahorn nicht giftig. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs sammelten die Menschen junge, Milchsaft führende Blätter, ließen sie in Bottichen vergären und stampften sie ein wie Sauerkraut. Zudem wurde aus den Blättern Tee zubereitet (Sonnentee). Für die Zubereitung von Salat wurden frisch ausgetriebene Blätter gesammelt und fein gehackt. Diesem mischte man die sich gleichzeitig entwickelnden jungen Blüten bei. Der Feldahornsalat schmeckt zu Beginn etwas sauer, im Verlauf des Kauens aber immer süsser [2; 10].

Forstlich war der Feldahorn früher vor allem für die Niederwaldbewirtschaftung zur Brennholzgewinnung wichtig. Das helle, dichte, harte und dauerhafte Holz ist geeignet für Tischler- und Drechslerarbeiten, für den Innenausbau, die Möbelfabrikation und den Bau von Musikinstrumenten. Heute wird er gerne als Zierbaum gepflanzt und ist wertvoll als Vogelschutzgehölz, Windbrecher und Deckungspflanze in der offenen Feldflur [1; 9].

Der Feldahorn war in Deutschland Baum des Jahres 2015.

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SAPINDACEAE acer platanoides TPBern PD2
Blatt des Spitzahorn (Acer pplatanoides) im Juni im Tierpark Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDACEAE acer platanoides steinen PD2
Früchte des Spitzahorns (Acer platanoides), im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDACEAE acer platanoides steinen PD1
Spitzahorn (Acer pplatanoides), Rinde, im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Spitzahorn

Acer platanoides

Verbreitung: Europa, Türkei und Iran vom Tiefland bis zur montanen Stufe.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Der Spitzahorn wächst als meist kurzstämmiger, rundkroniger Baum. Mit 20 Jahren ist er etwa 10 m hoch. Seine schwarzbraune Borke ist längsrissig. Die oberseits glänzend dunkelgrünen, unterseits hellgrünen Blätter sind spitz 5-7-lappig, bogig gezähnt, 10-18 cm breit, und nur auf den Blattnerven schwach behaart. Die Milchsaft führenden Blattstiele sind 3-20 cm lang und an der Basis kugelig verdickt. Das Laub zeigt eine gelborange Herbstfärbung. Anders als bei den anderen heimischen Ahornen erscheinen die gelblich-grünen Blüten vor dem Laubaustrieb. Sie stehen in kurzen, endständigen Rispen. Die Früchte sind paarweise geflügelte Nüsschen, ihre Flügel stehen stumpfwinklig bis waagrecht ab [1; 6]

Der Spitzahorn ist ungiftig [2]. Er kann bis 150 Jahre alt werden und einen Stammdurchmesser bis zu einem Meter erreichen. Es gibt mehrere Kultursorten [1].

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SAPIN sapindaceae acer pseudoplatanus BSL1
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer pseudoplatanus TPBern PD1
Blatt eines Bergahorns (Acer pseudoplatanus), anfangs Juni im Tierpark Dählhölzli, Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer pseudoplatanus Belpau PD2
Flügelfrüchte eines Bergahorns (Acer pseudoplatanus), anfangs Juni, Waldreservat "Obere Belpau", Belp BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae acer pseudoplatanus rinde WPFK PD1
Rinde eines Bergahorns (Acer pseudoplatanus) im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bergahorn

Acer pseudoplatanus

Verbreitung: Europa und Westasien von der kollinen bis zur subalpinen Stufe.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Der Bergahorn ist ein großer, sommergrüner, bestandsbildender Waldbaum in Laubmischwäldern, der im Bergland gewöhnlich zusammen mit Nadelhölzern bis zur Baumgrenze aufsteigt. Seine Rinde ist schuppig, braun bis graubraun. Die Laubblätter haben eine in der Größe sehr variable, scharf eingeschnittene, fünflappige Spreite und einen 3-15 cm langen, an der Basis keulig verdickten Stiel. Sie sind oberseits dunkelgrün, unterseits heller und auf den Hauptnerven behaart. Das Herbstlaub ist leuchtend goldgelb, im Bergland auch leuchtend rötlich. Die Pflanze ist einhäusig. Die gelbgrünen, zwittrigen oder eingeschlechtigen Blüten erscheinen mit oder nach den Blättern in traubenartigen, hängenden Rispen. Blütezeit ist April bis Mai. Die rechtwinkligen Flügelfrüchte werden im September reif [1; 3; 6; 7; 9]

Samen und Keimlinge sowie die ersten Folgeblätter des Bergahorns enthalten in hoher Konzentration das hochtoxische Nervengift Hypoglycin A. Diese Aminosäure hemmt lebensnotwendige Enzyme im Organismus von Huftieren und das Gift aus dem Samen wird zu einem potenten Fettstoffwechselgift metabolisiert, das in vielen Fällen zum Tode führen kann, so z.B. bei Davidshirschen im Zoo Dresden. Erschwerend können als Folge eines Befalls mit Ahorn-Runzelschorf (Rhytisma acerinum) Mykotoxine hinzukommen [2; 12].

Der Bergahorne ist eine wichtige Futterpflanzen für die Raupen der Ahorn-Rindeneule (Noctuidae: Acronicta aceris) [14].

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SAPIN sapindaceae Aesculus hippocastanum PD
Blühende Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES sapindaceae aesculus hippocastanum bluete salem PD1
Blühenstand der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) im Affenberg Salem-Mendlishausen© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae aesculus hippocastanum sommerlaub perleberg PD1
Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), Laub im Juni, Tierpark Perleberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae aesculus hippocastanum wasserburg PD1
Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) im August mit Samenkapseln, Wasserburg am Bodensee © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae aesculus hippocastanum herbstlaub BSL PD1
Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) im November mit sich verfärbendem Laub im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae aesculus hippocastanum stamm BSL PD1
Stamm einer Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPIN sapindaceae aesculus hippocastanum bluete DO PD1
Blühende Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) auf der Südamerika-Anlage des Zoo Dortmund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Rosskastanie

Aesculus hippocastanum

Verbreitung: Ursprünglich im Balkanraum, 1576 nach Wien und 1616 nach England eingeführt und seitdem in ganz Europa eingebürgert.

Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 36 m hoch.

Die Rosskastanie ist ein sommergrüner, großer Baum mit riesiger, hochgewölbter Krone. Seine Rinde ist graubraun, grobrissig und schuppig. Die handförmig gefiederten Laubblätter entstehen aus sehr großen, dunkelbraun-rötlichen und sehr klebrigen Winterknospen. Der Blattstiel ist 10-20 cm lang, am Grunde keulig verdickt. Die 5-7 Fiedern sind bis 25 cm lang und 10 cm breit, die mittleren erheblich größer als die randständigen, vorne mit schlanker, aufgesetzter Spitze. Sie sind kahl, oberseits sind sie stumpf dunkelgrün, unterseits etwas heller. Das Herbstlaub ist goldgelb bis braungelb. Die Rosskastanie ist einhäusig mit zwittrigen oder männlichen Blüten. Diese sind fünfzählige und haben rundliche, lang genagelte, weiße Kronblätter, die in der Mitte ein hellgelbes, später orangerotes und tiefrotes Farbmal tragen. Die 5-9 Staubblätter überragen die Krone. Die Blüten stehen zahlreich in aufrechten, rispenartigen, bis 30 cm hohen Blütenständen von pyramidalem Umriß. Blütezeit ist von April bis Mai. Der Fruchtknoten entwickelt sich bis September zu einer 5-7 cm großen, kugeligen, grüne Stachelkapsel mit 1-2 rundlich-abgeflachten, glänzend rötlich-braunen Samen (Kastanien) [1; 6; 7; 9].

Rosskastanien werden oft im Garten der Zoogaststätte angepflanzt. Die Blüten sind eine gute Bienenweide. Die Kastanien werden können zur Winterfütterung von Wildschweinen und Hirschartigen verwendet werden, obwohl sie im Prinzip giftig sind.Rosskastanien mit Schalen enthalten an verdaulichen Nährstoffen 3.4 Prozent Eiweiß, 1.3 Prozent Fett und 38.1 Prozent Kohlehydrate. Ebenfalls verfüttert werden Blätter, im Zoo Mülhausen z. B. an Papageienvögel und Wallabies.

Die Roßkastanie gilt - zumindest für manche Tierarten (z.B. Equiden, Hunde) - als stark giftig. Ihre Samen enthalten zwischen 3% und 8% eines Gemischs von etwa 30 verschiedenen Glykosiden, das als Aescin bezeichnet wird. In den unreifen Früchten ist der Saponingehalt noch etwas höher. Auch die grünen Fruchtschalen enthalten Aescin. In den Laubblättern findet sich ein Gehalt bis 0.038% und in den Blütenblättern bis 0.12%. Ferner sind Hydroxycumarine und deren Glykoside Aesculin, Aesculetin, Fraxin, Fraxetin, Scopolin und Scopoletin sowie Flavonolglykoside vorhanden. Bei letzteren liegt der Gehalt in den Kastanien bei 0.2-0.3% und ist in Rinde und Blättern tiefer.

Große Mengen β-Aescin bewirken Hämolyse und Hypoxie lebenswichtiger Gewebe, sie führen zu ZNS-Symptomen, Hepato- und Nephropathien oder zum Tod durch Urämie oder Atemlähmung. Allerdings wird β-Aescin bei intakter Schleimhaut peroral nur geringgradig aufgenommen. [2; 11]

Die Rosskastanie ist eine der Futterpflanzen für die Raupen der Ahorn-Rindeneule (Noctuidae: Acronicta aceris) [14].

Die Rotblühende Rosskastanie (Aesculus X carnea) ist ein in Mitteleuropa häufig in Parks gepflanzter Hybride zwischen der Gewöhnlichen Rosskastanie und der nordamerikanischen Roten Rosskastanie (Aesculus pavia), von dem es mehrere Kultursorten gibt.

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Nachfolgend eine Auswahl einheimischer Bäume nach Größe:

Kleine Laubbäume (Wuchsklasse 3):

  • Stechpalme (Aquifoliaceae: Ilex aquifolium)
  • Kornelkirsche (Cornaceae: Cornus mas)
  • Feld-Ahorn (Fagaceae: Acer campestre)
  • Faulbaum (Rhamnaceae: Rhamnus frangula)
  • Quitte (Rosaceae: Cydonia oblonga)
  • Holzapfel (Rosaceae: Malus sylvestris)
  • Mispel (Rosaceae: Mespilus germanica)
  • Traubenkirsche (Rosaceae: Prunus padus)
  • Wildbirne (Rosaceae: Pyrus pyraster)
  • Mehlbeerbaum (Rosaceae: Sorbus aria) - Vorsicht: Feuerbrand-Risiko
  • Eberesche, Vogelbeere (Rosaceae: Sorbus aucuparia)
  • Elsbeere (Rosaceae: Sorbus torminalis)
  • Sal-Weide (Salicaceae: Salix caprea)
  • Grau-Weide (Salicaceae: Salix cinerea)
  • Bruch-Weide (Salicaceae: Salix fragilis)
  • Lorbeer-Weide (Salicaceae: Salix pentandra)
  • Korb-Weide (Salicaceae: Salix viminalis)
  • Feld-Ulme (Ulmaceae: Ulmus minor)

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m, Wuchklasse 2):

  • Schwarz-Erle (Betulaceae:Alnus glutinosa)
  • Weiß-Erle (Betulaceae: Alnus incana)
  • Moor-Birke (Betulaceae: Betula pubescens)
  • Hängebirke (Betulaceae: Betula pendula)
  • Hage- oder Hainbuche (Betulaceae: Carpinus betulus)
  • Südlicher Zürgelbaum (Cannabaceae: Celtis australis) - ursprünglich mediterran, nur in klimatisch günstigen Gebieten
  • Esskastanie (Fagaceae: Castanea sativa) - ursprünglich mediterran, nur in klimatisch günstigen Gebieten
  • Echre Walnuss (Juglandaceae: Juglans regia - auch 1)
  • Vogelkirsche (Rosaceae: Prunus avium)
  • Speierling (Rosaceae: Sorbus domestica) - ursprünglich submediterran, nur in klimatisch günstigen Gebieten
  • Elsbeere (Rosaceae: Sorbus torminali) - auch 1)
  • Espe (Salicaceae: Populus tremula)
  • Silber-Weide (Salicaceae: Salix alba)

Große Laubbäume (über 20 m, Wuchsklasse 1):

  • Spitz-Ahorn (Aceraceae: Acer platanoides)
  • Berg-Ahorn (Aceraceae: Acer pseudoplatanus)
  • Rot-Buche (Fagaceae: Fagus sylvatica)
  • Trauben-Eiche (Fagaceae: Quercus petraea)
  • Stiel-Eiche (Fagaceae: Quercus robur)
  • Echte Walnuss (Juglandaceae: Juglans regia - auch 2)
  • Esche (Oleaceae: Fraxinus excelsior)
  • Elsbeere (Rosaceae: Sorbus torminalis - auch 2)
  • Silber-Pappel (Salicaceae: Populus alba)
  • Schwarz-Pappel (Salicaceae: Populus nigra)
  • Rosskastanie (Sapindaceae: Aesculus hippocastanum)
  • Winter-Linde (Tiliaceae:Tilia cordata)
  • Sommer-Linde (Tiliaceae: Tilia platyphyllos)
  • Berg-Ulme (Ulmaceae: Ulmus glabra) Vorsicht: empfänglich für das durch einen Pilz verursachte Ulmensterben
  • Feldulme (Ulmaceae: Ulmus minor) Vorsicht: empfänglich für das durch einen Pilz verursachte Ulmensterben, es gibt aber resistente Sorten

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. CLINI TOX
  3. GEHÖLZE - WSL
  4. GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. N. (2004)
  5. HORCH, P., MICHLER-KEISER, S. & REY, L. (2020)
  6. JOHNSON, H. (1974)
  7. MITCHELL, A. (1975)
  8. RIETSCHEL, W. (2004)
  9. SCHNEIDER, H. & ZULAUF, R. (2016)
  10. WALDWISSEN
  11. WWW.GIFTPFLANZEN.COMPENDIUM
  12. BUNERT, C., LANGER, S., VOTION, D. M., BOERNER, F. MÜLLER, A., TERNES, K. & LIESEGANG A. (2019)
  13. KLEINTIERGALERIE
  14. PYRGUS.DE
  15. WILD- UND WANDERPARK SILZ - BESCHILDERUNG
  16. BLÜHENDES ÖSTERREICH

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Freigegeben in Laubbäume im Park
Donnerstag, 14 Juni 2018 06:00

Hecken im Park

 

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Hecke als Hintergrund der Anlage für Breitmaulnashörner im Zoo Amnéville © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Hecke als Hintergrund der Anlage für Flusspferde im Zoo Le Pal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bei der gärtnerischen Gestaltung eines Zoos wird in der Regel eine vielseitige, halboffene Parklandschaft mit Einzelbäumen, Baumgruppen, Hecken, Gras- und Wasserflächen angestrebt [3]. Sträucher sind in diesem Zusammenhang namentlich als Bestandteile von Hecken wichtig.

Hecken sind, z.B. als Sichtblenden zwischen oder als Hintergrund von Gehegen sowie zur Auflockerung langer Gehegefronten, in so gut wie jedem Zoo vorhanden. Wo nicht eine besondere botanische Aussage in Zusammenhang mit den gehaltenen Tieren beabsichtigt ist, wie z.B. die Pflanzung von Rhododendren in oder bei  Pandagehegen, bietet es sich an, vorzugsweise einheimische Gehölze zu verwenden. Denn nur diese gewähren eine volle Vernetzung mit Bodenlebewesen, Pilzen, Begleitpflanzen und daraus resultierende Lebensraumangebote für die heimische Tierwelt [4].

Zu beachten ist allerdings, dass viele einheimische Sträucher ganz oder in Teilen mindergiftig oder giftig sind und deshalb nicht in Reichweite gehaltener Tiere gepflanzt werden sollten [1; 2].

Andererseits sind die Früchte vieler einheimischer Sträucher essbar und werden als Nahrungsmittel verwendet oder als Heilmittel in der traditionellen Volksmedizin eingesetzt, was im Rahmen des Zooschuluterrichts ausgewertet werden kann.

Nachfolgend eine Auswahl geeigneter einheimischer Sträucher und Bäume:

Kleine Sträucher:

  • Schwarze Heckenkirsche (Caprifoliaceae: Lonicera nigra) - Vorsicht: leicht giftig
  • Alpen-Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes alpinum)
  • Schwarze Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes nigrum)
  • Felsen-Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes petraeum)
  • Rote Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes rubrum)
  • Stachelbeere (Grossulariaceae: Ribes uva-crispa)
  • Gewöhnliche Felsenbirne (Rosaceae: Amelanchier ovalis) Vorsicht: empfänglich für Mehltau
  • Gewöhnliche Steinmispel (Rosaceae: Cotoneaster integerrimus)
  • Filzige Steinmispel (Rosaceae: Cotoneaster tomentosus)
  • Feldrose (Rosaceae: Rosa arvensis)
  • Essig-Rose (Rosaceae: Rosa gallica)
  • Zimtrose (Rosaceae: Rosa majalis)
  • Besenginster (Fabaceae: Cytisus scoparius) Vorsicht: giftig
  • Englischer Ginster (Fabaceae: Genista anglica) Vorsicht: giftig
  • Ginster (Fabaceae: Genista germanica) Vorsicht: giftig
  • Seidelbast (Thymelaceae: Daphne mezereum) Vorsicht: giftig

Sträucher:

  • Grünerle (Betulaceae: Alnus viridis)
  • Hasel und Lambertshasel (Betulaceae: Corylus avellana, Corylus maxima)
  • Gewöhnliche Berberitze (Berberidaceae: Berberis vulgaris) - Vorsicht: Giftig außer Beeren
  • Gewöhnlicher Buchsbaum (Buxaceae: Buxus sempervirens) - Vorsicht: für manche Tierarten stark giftig, nur außer Reichweite von Equiden und anderen Pflanzenfressern oder von Psittaziden
  • Alpen-Heckenkirsche, Rote Doppelbeere (Caprifoliaceae: Lonicera alpigena) - Vorsicht: Früchte giftig
  • Schwarze Heckenkirsche (Caprifoliaceae: Lonicera nigra)
  • Rote Heckenkirsche, Rotes Geißblatt (Caprifoliaceae: Lonicera xylosteum) - Vorsicht: Giftig
  • Wolliger Schneeball (Caprifoliaceae: Viburnum lantana)
  • Gewöhnlicher Schneeball (Caprifoliaceae: Viburnum opulus)
  • Schwarzer Holunder (Caprifoliaceae: Sambucus nigra)
  • Roter Holunder (Caprifoliaceae: Sambucus racemosa)
  • Rote Heckenkirsche (Caprifoliaceae: Lonicera xylosteum)
  • Pfaffenhütchen, Spindelstrauch (Celastraceae: Euonymus europaeus) - Vorsicht: giftig
  • Breitblättriger Spindelstrauch (Celastraceae: Euonymus latifolius) - Vorsicht: giftig
  • Kornelkirsche (Cornaceae: Cornus mas) - schwach giftig
  • Roter Hartriegel (Cornaceae: Cornus sanguinea)
  • Sanddorn (Elaeagnaceae: Hippophaë rhamnoides)
  • Gewöhnlicher Liguster (Oleaceae: Ligustrum vulgare) - Vorsicht: Beeren für Menschen giftig
  • Faulbaum (Rhamnaceae: Frangula alnus) - Vorsicht: giftig
  • Kreuzdorn (Rhamnaceae: Rhamnus cathartica) - Vorsicht: giftig
  • Eingriffeliger Weißdorn (Rosaceae: Crataegus monogyna) - Vorsicht: Feuerbrand-Risiko
  • Zweigriffliger Weißdorn (Rosaceae: Crataegus laevigata) - Vorsicht: Feuerbrand-Risiko
  • Schwarz- oder Schlehdorn (Rosaceae: Prunus spinosa)
  • Ackerrose (Rosaceae: Rosa agrestis)
  • Hundsrose (Rosaceae: Rosa canina)
  • Rotblättrige Rose (Rosaceae: Rosa glauca)
  • Bibernellrose (Rosaceae: Rosa pimpinellifolia)
  • Weinrose (Rosaceae: Rosa rubiginosa)
  • Filzrose (Rosaceae: Rosa tomentosa)
  • Apfelrose (Rosaceae: Rosa villosa)
  • Zwerg-Mehlbeere Rosaceae: Sorbus chamaemespilus)
  • Purpurweide (Salicaceae: Salix purpurea)
  • Pimpernuss (Staphyleaceae: Staphylea pinnata)

Literatur und Internetquellen:

  1. JOHANN, C. (2005) 
  2. RIETSCHEL, W. (2004)
  3. SALZERT, W. (2010)
  4. STEIGER, P. & GLAUSER, C. (2016)

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Freigegeben in Heckenpflanzen
Donnerstag, 14 Juni 2018 12:28

Isla del Caño

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Die vor der Osa-Halbinsel Costa Ricas gelegene Isla del Caño (Roter Punkt)

 

 

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Baumriese mit zahlreichen Epiphyten auf der Isla del Caño, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Grüner Leguan (Iguana iguana) auf der Isla del Caño, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Einsiedlerkrebse (Paguroidea) am Strand der Isla del Caño, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Delphine (Stenella sp.) bei der Isla del Caño, Costa Rica © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Die zu Costa Rica gehörende, etwa 15 km vor der Küste des Corcovado-Nationalparks gelegene, heute unbewohnte und seit 1978 unter Naturschutzs stehende Isla del Caño ist 300 ha groß. Die Insel ist ein von Regenwald bedecktes, bis rund 120 m hohes Felsplateau mit Steilküsten und Sandstränden, das von Korallenbänken umgeben ist. Zum Schutzgebiet gehören ebenfalls 5'800 ha der umgebenden Meeresfläche.

Vegetation und Charakterpflanzen

Im Regenwald wurden 158 höhere, zumeist immergrüne Pflanzen und Farne nachgewiesen. Darunter befinden sich bis 50 m hohe Amerikanische Kuhbäume (Brosimum utile), deren Früchte essbar und deren Milchsaft trinkbar ist. Ferner gibt es den Guapinol (Hymenaea courbaril), dessen geöffnete Schoten einen penetranten Geruch verströmen, der zum englischen Namen "stinking toe" geführt hat, den Panama-Gummibaum (Castilla elastica), den Wilden Kakaobaum (Theobroma bicolor), den als Medizinalpflanze geschätzten Trompetenbaum (Cecropia peltata) sowie Feigenbäume (Ficus sp.) Auf den Bäumen gedeihen zahlreiche Orchideen und Bromelien

Tierwelt

Auf der Insel leben u.a. nebst verschiedenen Fledermäusen Graue Vieraugenbeutelratten (Philander opossum) und ursprünglich eingeführte Tiefland-Pakas. Obwohl  die Insel nur von 13 Arten Landvögeln besiedelt ist, darunter dem Kuhreiher, ist sie als Rastplatz für Zugvögel ein Teil des ornithologisch bedeutsamen Gebiets CR014 - Sierpe-Feuchtgebiete und Osa-Halbinsel.  Ferner gibt es verschiedene Amphibien, Echsen und Schlangen, darunter Grüner Leguan und Boa constrictor. Die Insektenfauna umfasst etwa 1 % der im Corcovado-Nationalpark vorkommenden Arten. An den Sandstränden vergraben Bastardschildkröten (Lepidochelys olivacea) ihre Gelege, an den Felsen kleben zahllose Napfschnecken (Patellidae), und überall sind Einsiedlerkrebse zu finden.

Die Insel ist rundum von Korallenriffen umgeben, an denen sich DoktorfischeStachelmakrelen, Kugelfische RiffbarscheMuränen, Hornhechte (Belonidae), Papageifische  (Scarinae) und weitere Fischarten nebst einer vielfältigen Wirbellosenfauna tummeln. Im freien Wasser zirkulieren Schulen vom Barrakudas und Thunfischen. In Inselnähe sind Schwertwale, Buckelwale (Megaptera novaeangliae), Fleckendelfine (Stenella spp.) und weitere Cetaceeen zu beobachten. Hammerhaie (Sphyrna spp.) sind häufig ferner kommen Weißspitzen-Riffhai (Triaenodon obesus), Seidenhai (Carcharhinus falciformis), Bullenhai  (C. leucas) und gelegentlich Walhai (Rhincodon typus) vor.

Literatur und Internetquellen

BAKER, P. C. (2005)
Áreas Protegidas y Parques Nacionales de Costa Rica

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Dienstag, 12 Januar 2016 09:01

Wildvögel im Zoo Krefeld

Wildvögel im Zoo Krefeld

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Haussperling (Passer domesticus) im Krefelder Zoo © Hella Hallmann / Zoo Krefeld (Pressefoto)

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Teilansicht der Graureiherkolonie (Ardea cinerea) im Krefelder Zoo. Bild: Facebookseite Zoo Krefeld

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Graureiher (Ardea cinerea) im Krefelder Zoo. Bild: Facebookseite Zoo Krefeld

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Wildlebende Graureiher (Ardea cinerea) im Pelikangehege des Krefelder Zoo © Zoo Krefeld

Im Rahmen einer Bachelorarbeit wurde im Jahr 2013 eine Erhebung über die im 14 ha großen, innerstädtischen Zoo Krefeld vorkommenden Wildvögel gemacht.

Der Haussperling war mit Abstand der häufigste Vogel im Zoo und brütete in etwa 17 großen Kolonien unter Dachüberständen, in dichten Hainbuchenhecken sowie Efeu bewachsenen Hausfassaden an verschiedenen Orten, besonders häufig am Großtierhaus oder in der Nähe des Forscherhauses.

Eine große Kolonie der Graureiher befindet sich ebenfalls im Zoo und wird jährlich von der Ornithologischen Gruppe Krefeld (KROG) erfasst. Die Kolonie existiert seit 1999. Sie ist die größte Brutkolonie am ganzen Niederrhein, nimmt laufend zu und und umfasst nach einem Hoch in 2017 mit etwa 90 Brutpaaren gegenwärtig (2023) 64 Brutpaare. Der temporäre Rückgang ist dadurch bedingt, dass aufgrund der Buchenkomplexerkrankung rund 100 Buchen gefällt werden mussten, darunter auch Nistbäume der Graureiher. Die Reiher sind aber näher zusammengerückt und haben sich zu einem Problem ausgewachsen, weil sie den Kalifornischen Seelöwen und den Fischottern das Futter stehlen und fischfressende Vögel, namentlich die Pelikane und Humboldtpinguine bei der Aufnahme stark bedrängen. Durch die Eröffnung der Voliere "Pinguin Pool" im Jahr 2015 und der "Pelikan Lagune" in 2021 haben sich die Probleme bei den fischfressenden Vögel mittlerweile eingestellt.

Von den 36 festgestellten Vogelarten brüten 21 Arten nachgewiesenermaßen oder mit großer Wahrscheinlichkeit im Zoo. Darunter befinden sich häufige Arten wie Blau- und Kohlmeise, Kleiber, Zaunkönig, Rotkehlchen und Zilpzalp, aber auch lokal seltenere Vögel wie das Teichhuhn und der Star. Für diesen sind allerdings mit der Fällung vieler Buchen zahlreiche Nistmöglichkeiten verschwunden.
Damit konnte mit dieser Arbeit nicht nur eine große Fülle an Vogelarten nachgewiesen, sondern dem Zoo Krefeld auch eine wichtige ökologische Rolle zugesprochen werden.

Literatur:

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PD - 12.01.2026 -355 ; reaktiviert 05.07.2023

Freigegeben in Lebensraum Zoo
Donnerstag, 14 Juni 2018 09:32

NYOKA, B. I. et al. (2011)

The State of the World's Forest Genetic Resources - Country Report Zimbabwe 2002-2011.

82 Seiten.

Ministry of Environment and Natural Resources Management, Republic of Zimbabwe. © Forestry Commission, ISBN 0-7974-5000-4.

Executive Summary:

The Ecosystem Land Classification Approach adopted by the Convention on Biological Diversity (CBD) divides Zimbabwe into five eco-regions: the Kalahari, 46,891 km² (12%); Central, 195,379 km² (50%); Zambezi, 62,521 km² (16%); Save-Limpopo, 78,151 km² (20 %) and the eastern highlands covering 7,815 km² (2%) of the total land area.

Indigenous forests
The natural forest ecosystem is classified into Flora Zambesiaca and Afromontane phyto region. The Flora Zambesiaca comprises five woodlands types: dry Miombo (17,690,074ha), Mopane (12,277,515ha), Combretum-Terminalia (2,374,729ha), Acacia (1,581,070ha) and Zambezi teak (1,404,544ha). The main commercial timber species are Baikiaea plurijuga and Pterocarpus angolensis found in the Zambezi teak woodlands. The Afromontane phyto region covers 781,500ha.

Exotic Forest Plantations
The forest plantations are found in the eastern part of the country where rainfall is high enough to sustain tree growth and productivity. There are also smaller plantations of eucalypts in the central part of the country (Mvuma, Norton and Marondera, Eagle’s nest). The plantation forests (155,000ha) account for 0.4% of the land area. The plantations are all of exotic species of pines, eucalypts and the black wattle (Acacia mearnsii). The exotic plantations provide timber, poles, pulp and paper, tannin and furniture. The success of the plantation industry is largely linked to the genetic improvement programme of exotic timber species that began in 1958. Dozens of exotic tropical and sub-tropical Pinus spp. were introduced and tested for adaptation, growth and timber qualities. Zimbabwe has a very simple but effective advanced generation breeding programme of Pinus patula, P. taeda, P. elliottii and P. kesiya, Eucalyptus grandis, Eucalyptus tererticornis and E. camaldulensis that produce and markets high quality tree seed locally, regionally and internationally. There are over 3,100 Plus trees that were selected in all the exotic species.

Contribution of the forestry sector
The commercial forestry industry based on exotic trees contributes about 4% to the Gross Domestic Product. The commercial plantation based industry employed an average of 14,600 people between the period 2005 and 2010. However there was a general decline in the industry as shown by a significant decline of 29% between 2009 and 2010. The production of paper and paper products declined between 2005 and 2009. In 2002, exports of forestry products were US$20 million and increased to over US$30 million in 2010.

The indigenous hardwood industry based on B. plurijuga and P. angolensis employs an additional 2,000 people and a significant number in the downstream furniture industry. Commercial harvesting of hardwoods has declined over the years from 44,000m3 in 1990, to 22,000 in 1996 and 20,000m3 in 2002 mainly due to raw material shortages as a result of over-harvesting in the past decades. Other than the commercial timber industry, the contribution of the forests to the national economy is grossly under-estimated as reliable statistics are not available for both the environmental services and the informal sector. It is estimated that firewood provides over 80% of the energy used by rural households and 40% of the urban population. Other than fuelwood, forests provide fruits, mushrooms, honey, bush meat, edible caterpillars and insects, vegetables, medicines, poles, bark string and browse for livestock and wildlife. Over 78% of the rural households in Zimbabwe use herbal medicines at least once in a year for both humans and livestock.

Forests protect important watersheds which support large irrigation dams in the country as well as many water courses. Forests also provide habitats for wildlife which is the major basis for the country’s tourism industry, the third highest foreign currency earner after agriculture and mining. There is a need for the country to develop reliable methods to capture all these contributions to better understand the role.

Protection of forests
Cumulatively, over 867,000ha of forest land were burnt by fire in the protected forests between 2004 and 2010. In 2010 alone, over 79,000ha of protected indigenous forests were burnt by fire. In the forest plantations, a cumulative 32,000ha of plantation area was burnt between 2005 and 2010. In one single year (2009), almost 20% of the exotic plantation area was burnt by fires. There is a need for the country to urgently strengthen the capacity of the forest authorities to enable them to control wild fires that evidently, have had a huge impact on both the economy and forest resources.

Changes in forest cover
The latest statistics available (2008) indicate that woodlands have declined from 53.2% to 42.3%; bushland from 12.7% to 10.8%; wooded grasslands from 3.1% to 2.3% and grasslands from 1.8% to 1.2%. The natural moist forest has not changed and remains at 0.03% while the exotic plantations marginally increased from 0.40% to 0.43%. The area under cultivation increased from 27.5% to 41.2%. More than 330,000ha of land are now being lost to agriculture (crops) annually compared to 70,000ha per year prior to this upsurge. Unless this is translated into increased agricultural output from the converted land, it will represent a huge loss nationally.

Invasive woody species
The new environmental law (Environmental Management Act) recognises the threat posed by invasive trees and other woody species. The major invasive species include Lantana camara, Pinus patula, Populus canescens, Acacia mearnsii, Jacaranda mimosifolia and Psidium spp. The priority must now be to quantify the extent of the invasion in all areas by species, develop control strategies, estimate the cost of controlling the invasions, determine the environmental costs, to ensure that progress on control is quantified and monitored.

In situ and Ex situ Conservation of forest genetic resources
Zimbabwe uses multiple strategies to conserve forest genetic resources. In situ conservation in the country’s formally protected areas (protected forests and parks wildlife areas) add up to 49,700 km² while a further 56,135 km² is protected under the CAMPFIRE. There are also sacred trees, forests and landscapes whose protection is mostly cultural. The exact number of sacred forests and woodlands and their extent in Zimbabwe is however not known. The National Herbarium and Botanic Garden in Harare and its outstation in Mazowe (Mazowe Botanical Reserve) have built a comprehensive collection of plants found in Zimbabwe and the southern African region totalling 1,060 plant species, representing 82% of the 1,230 woody species found in Zimbabwe.

The Nationals Parks and Wildlife Management Authority manages ex situ forest genetic resources through two botanic gardens, Ewanrigg near Shamva (area of 286 ha) and Vumba, near Mutare, (area of 242 ha). Exotic industrial tree species are mostly conserved as seed (23,000 accessions) and in arboreta and clone banks. There are more than 3,100 Plus trees being conserved.

Legislation and Policies on Forest Genetic Resources
The management of forest resources in Zimbabwe is still dualised; the Forest Act regulates the use of forest resources on state and private land, and the Communal Lands Forest Produce Act (CLFPA) governs the use of forestry resources in communal areas. The Forest Act mandates the Forestry Commission to manage forest genetic resources in the country and regulate its activities specifically on protected forests (state forests) and forests on private land while the CLFPA gives local communities limited rights to exploit the forest resources in their area for subsistence use only. The Parks and Wildlife Act provides for the protection of six types of areas: national parks, safari areas, sanctuaries, botanical gardens, botanical reserves and ecreational parks, each with a specific objective. The Environmental Management Act provides for the conservation of and access to biological diversity and the regulation of biological and genetic resources. The other pieces of legislation with relevance to the management of forest genetic resources in Zimbabwe include: Traditional Leaders Act, Seeds Act and Plant Pests and Diseases Act. National policies and action plans that relate to the management, conservation and utilisation forest genetic resources in Zimbabwe are the National Environment Policy (NEP), Forest Based Land Reform Policy (FBLRP) and Zimbabwe National Biodiversity Strategy and Action Plan (NBSAP).

Threatened Trees and shrubs
A number of trees and shrubs are listed as endangered or threatened. Most of the endangered or threatened woody species are either endemic or have a very restricted distribution in Zimbabwe. The species include Warbugia salutaris, Swynnertonia cardinea, Combretum umbricola, Combretum coriifolium, Juniperus procera, Bivinia jalbertii, Homalium abdessammadii, Scolopia mundii, Cassia afrofistula, Ficus bubu, Ficus fischeri, Ficus ottoniifolia subsp. ulugurensis, Milicia excelsa, Morus mesozygia, Streblus usambarensis and Turraea eylesii. The challenge now is to reverse the decline in the populations and number of the trees of these species.

Important tree species
There are both indigenous and exotic tree species that are important in Zimbabwe for timber, poles, fodder, gum Arabic, fruit and medicinal. They include exotic timber species (Pinus patula, P. taeda, P. elliottii and P. tecunumanii), exotic species for poles (Eucalyptus grandis, E. tereticornis and E. camaldulensis), furniture (Baikiaea plurijuga, Pterocarpus angolensis and Afzelia quanzensis), indigenous fodder tree species (Faidherbia albida and Acacia erioloba), medicinal (Warbugia salutaris), gum Arabic (Acacia karroo) and indigenous fruit tree species (Uapaca kirkina, Strychnos cocculoides, Adansonia digitata, Sclerocarya birrea and Vangueria infausta). Some of these important species have active breeding programmes while others are in conservation programmes.

Education and Training
There are now several state and quasi-state colleges and universities in Zimbabwe that offer training from Diploma to MSc level in general forestry, forestry and wildlife management, wildlife and rangeland management, natural resource management, agroforestry and tropical resources ecology. Two colleges: Zimbabwe College of Forestry and Mushandike Natural Resources College offer training at Diploma level in forestry and natural resources management respectively; Bindura University offers training up to MSc in forestry; the National University of Science and Technology, Midlands State University, Chinhoyi University of Technology and Africa University offer training at BSc level in natural resources. The Institute for Environmental Studies of the University of Zimbabwe offers an MSc programme on tropical ecology and resources. No university however offers training in specialist areas such as forest genetics and conservation.

Research
The main forestry research projects are on breeding of industrial exotic tree species. There is also limited research on breeding of non-industrial exotic and indigenous tree species. Besides their usual teaching activities, some universities have also complemented the Forestry Commission in conducting research particularly on the management of indigenous forests. There have been collaborative projects involving international research organisations (ICRAF, CIFOR and IPGRI) but these were mostly scaled down during the hyperinflationary period. A number of NGOs (SAFIRE and CTDT) have been carrying out research on value addition (processing of wild fruits) and other non-wood forest products.

Future Needs and Priorities

  • Due to economic challenges in the past decade, some of the planned activities on conservation of forest genetic resources were scaled down. The stabilisation of the economy presents opportunities to revisit some of the planned activities. In future therefore:
  • There will be a need to conduct expeditions to verify the existence or disappearance of some of the tree species that have been reported as extinct or critically endangered.
  • There will be a need to map the important sacred forests and determine their number, location and size as well as their floristic composition.
  • There is a need to conduct comprehensive genetic studies (molecular and quantitative) on the endangered tree species and develop optimum conservation strategies for them.
  • The research and development in forest trees in Zimbabwe has remained basic, relying on what may now be inefficient approaches. There is a need to use modern methods that are fast, efficient and more reliable and perhaps cost effective in the long run.
  • On invasive woody species, the priority must be to quantify the extent of the invasion in all areas; the cost in terms of control and lost environmental services to ensure that progress on control is quantified and monitored.
  • In the short term there will be a need to prioritise ex situ conservation of the trees species listed on the National Red Data List. Efforts must be placed on both the protection of the remaining trees and stands as well as artificially aiding their reproduction.
  • There will be an urgent need for the relevant institutions to initiate the re-introduction into natural habitats of species that now only exist in the home gardens.
  • There is a need to review forest policies and laws to align them with current land ownership as well as global trends on ABS. In view of the concluded land reform, there is a need to review the applicability of the present laws to the new land ownership system.
  • Zimbabwe does not as yet have any programmes and projects exploring Carbon trade. This is an area that can potentially strengthen the conservation of forest genetic resources.
  • Restoration of the membership of the Forestry Commission to major cooperatives and networks (CAMCORE, SAFORGEN, IUFRO, etc) should be a major priority. This is expected to enable Zimbabwe to not only access germplasm but also allow local scientists to engage with their peers in international fora.

nyoka-biblio

Freigegeben in N
Donnerstag, 14 Juni 2018 15:19

Galápagos

PAZ gala map
Lage des Galapagos-Archipels

 

 

PAZ gala PtaSuarez Blowhole As
Spritzloch an der Punta Suarez, Española (Hood Island) © Thomas Althaus, Detligen (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

 

PAZ gala PostOfficeBay Floreana As
Post Office, Floreana (Charles Island) © Thomas Althaus, Detligen (https://www.thomas-althaus-zoologe.net/bildergalerien/)

 

 

PAZ gala StaFe As
Vegetation der Trockenzone auf Santa Fé © Thomas Althaus, Detligen

 

 

PAZ gala StaFe Baumopuntien As
Baumopuntien (Opuntia echios var. barringtonensis) auf Santa Fé (Barrington Island) © Thomas Althaus, Detligen

 

 

PAZ gala schildkroete As
Santa-Cruz-Riesenschildkröte (C. nigra porteri) in der Übergangszone mit reichlichem Graswuchs © T. Althaus, Detligen

 

 

PAZ gala YellowWarbler StaCruz As
Der ubiquitär vorkommende Gold-Waldsänger (Setophaga petechia) auf Sta. Cruz (Indefatigable Island) © T. Althaus, Detligen

 

 

PAZ gala Meerechse PtaSuarez As
Meerechsen (Amblyrhynchus cristatus) an der Punta Suarez, Española (Hood Island) © T. Althaus, Detligen

 

 

PAZ gala Seeloewen GardnerBay As
Galápagos-Seelöwen (Zalophus wollebaeki) an der Gardner Bay, Española (Hood Island) © Thomas Althaus, Detlige

 

 

PAZ gala Magnificent FrigatemMale As
Männlicher Prachtfregattvogel (Fregata magnificens) © T. Althaus, Detligen

 

 

PAZ gala Magnificent Frigate As
Junger Prachtfregattvogel (Fregata magnificens) © T. Althaus, Detligen

 

 

PAZ gala landlegua baltra As
Drusenkopf (Conolophus subcristatus)auf Baltra © T. Althaus, Detligen

Allgemeines

Die Galápagosinseln (spanisch Islas Galápagos; offiziell Archipiélago de Colón‚ Kolumbusarchipel) sind ein Archipel im östlichen Pazifischen Ozean. Sie liegen am Äquator ca. 1000 km westlich der Küste Südamerikas und  gehören zu Ekuador. Der Archipel besteht aus 13 größeren und über hundert kleinen bis kleinsten Inseln . Nur vier Inseln haben eine permanente Wohnbevölkerung. Es sind dies Isabela (4'588 km²), Santa Cruz (986 km²), San Cristóbal (558 km²) und Floreana (173 km²). Ferner unterhält die Ekuadorianische Armee auf Baltra (26 km²) eine Garnison. Unbewohnte, größere Inseln sind Fernandina (643 km²), San Salvador (585 km²), Marchena (130 km²), Española (61 km²), Pinta (59 km²), Santa Fé (24 km²), Pinzón (18 km²) und Genovesa (14 km²).

Der Archipel ist durch vulkanische Aktivitäten entstanden, die sich auf den Inseln Isabela und Fernandina heute noch bemerkbar machen. Der höchste Berg des Archipels ist mit 1'707 m der Vulkan Wolf auf Isabela, gefolgt vom Vulkan Cumbre auf Fernandina mit 1'476 m. Alle anderen Erhebungen erreichen keine 1'000 m.

Der Galápagos-Archipel ist ein Brennpunkt der Biodiversität. Von den 7'882 km² überwiegend mit Trockenbusch bewachsenen Landfläche sind 92.3% geschützt, aber nur 62.6% noch einigermaßen intakt. Von den 541 Arten Gefäßpflanzen sind 126 Arten endemisch, von den 151 Landwirbeltierarten deren 52.

Vegetation und Charakterpflanzen

Abhängig von der Höhenlage können auf den Galápagosinseln sechs verschiedene Vegetationszonen unterschieden werden.

In der Küstenzone, die bis zu einer Höhe von 10-20 m reicht, gedeihen vorab niedrige Halophyten wie Strandhafer (Sporobolus virginicus), Strandwinde (Ipomea pescaprae), mehrere Sonnenwende-Arten (Heliotropium spp.), salzresistente Sträucher  wie Salzbusch (Cryptocarpus pyriformis), Kleiner Bocksdorn (Lycium minimum), Roter Korallenstrauch (Sesuvium portulacastrum), der bis 10 m hohe, hochgiftige Manchinelbaum (Hippomane mancinella) sowie verschiedene Mangrovenarten.

Es folgt eine wasser- und nährstoffarme Trockenzone bis zu einer Höhe von etwa 100 Metern. Hier wachsen u.a. sechs endemische Arten von bis zu 9 m hoch werdenden Feigenkakteen (Opuntia spp.), stellenweise der endemische, bis 7 m hohe  Galápagos-Säulenkaktus (Jasminocrius thouarsii), der vielstämmige, bis 2 m hohe Lavakaktus (Brachycerius nesoticus) und der während der Trockenzeit kahle, lokal „Palo santo“ genannte Galápagos-Balsambaum (Bursera malacophylla). Ferner kommen Akazien (Acacia spp.), der mit langen Dornen ausgestattete Busch Scutia spicata var. pauciflora  und die gelb blühende, bis 8 m hohe Cordia lutea vor.

In der auf 150-300 m Höhe gelegenen Übergangszone herrscht ein neblig, feuchtes Klima, werden die Xerophyten von immergrünen Pflanzen abgelöst  und es gibt eine Krautschicht mit Gräsern und Farnen, eine Strauchschicht und mit Bartflechten (Ramalina usnea), Lebermoosen (Frullania spp.) und sonstigen Epiphyten bestückte Bäume. Augenfällig sind der Korallenbaum (Erythrina velutina), zwei Arten Guaven, die endemische  Psidium galapageium und die eingeführte, invasive P. guajava, und der lokal „Cafetillo“ genannte Brechstrauch Psychotria rufipes.

Weiter nach oben folgt die Scalesia-Urwaldzone, so genannt nach den dominierenden, zu den Asteraceae gehörenden Sonnenblumenbäumen (Scalesia spp.), die hier in 16 Arten vorkommen, teils als Büsche, teils als bis 20 m hohe Bäume (Scalesia pedunculata). Auch Galápagos-Baumfarne (Cyathea weatherbyana) und Sandelholzbäume (Zanthoxylum fagara) kommen vor. Ansonsten ähnelt die Vegetation jener der Übergangszone, soweit sie nicht landwirtschaftlicher Nutzung Platz machen musste.

Ab einer Höhe von 400 m wird der Scalesia-Wald durch Miconia-Busch abgelöst. Der hier vorkommende, endemische Kakaostrauch (Miconia robinsoniana) wird etwa vier Meter hoch. Er ist an vielen Stellen durch eingeführte, invasive Gehölze verdrängt worden und kommt in größeren Beständen nur noch auf Santa Cruz und San Cristóbal vor.

In den höchsten Lagen, etwa ab 550 m, befindet sich die Pampa-Zone, charakterisiert durch eine dichte Krautschicht mit Farnen, Gräsern, Seggen und gelegentlichen Chinarindenbäumen. Typische Arten sind der Adlerfarn  (Pteridium aquilinum) und das endemische Galápagos-Elefantengras (Pennisetum pauperum) sowie zwei eingeschleppte Pennisetum-Arten.

Typische Zootiere

Schwertwal, Tümmler, Mähnenrobbe, Kuhreiher, Kubaflamingo , Galapagos-Riesenschildkröte 

Weitere (endemische) Tierarten: Galápagos-Seelöwe (Zalophus wollebaeki) und Galápagos-Seebär (Arctocephalus galapagoensis), beide stark gefährdet,  fünf Arten Galápagos-Reisratten (Nesoryzomys spp.), von denen zwei bereits ausgestorben sind, sowie zwei Fledermaus-Arten (Lasiurus cinereus und  Lasiurus brachyotis). Von den rund 60 Brutvogelarten sind 28 endemisch, darunter der Galápagos-Pinguin (Spheniscus mendiculus), die flugunfähige Galápagosscharbe (Phalacrocorax harrisi), der Galápagosalbatros (Phoebastria irrorata), 4 Arten Spottdrosseln (Nesomimus spp.) und 13 Arten Darwinfinken (Geospizinae).  Die Reptilienfauna umfasst 55 Arten, Davon sind 43 Arten endemisch, darunter, nebst den Riesenschildkröten,  Galápagos-Landleguane (Conolophus spp.) und Meerechse (Amblyrhynchus cristatus). An Amphibien kommen nur zwei eingeschleppte Arten vor und es gibt neun Arten Süßwasserfische, darunter der eingeführte Nilbarsch (Lates niloticus).

Im Meer um Galápagos kommen zahlreiche Walarten vor, darunter, nebst dem häufigen Tümmler und dem Schwertwal: Buckelwal (Megaptera novaeangliae), Pottwal (Physeter catodon),  Kleiner Schwertwal (Pseudorca crassidens), Kurzflossen-Grindwal (Globicephala macrorhynchus), Ostpazifischer Fleckendelfin (Stenella longirostris). Ferner sind 444 Fischartens aus 112 Familien dokumentiert, wovon 9.2% endemisch sind. So z.B. unter den Haien der  Galapagos-Bullenhai (Heterodontus quoyi), währenddem der Galápagoshai (Carcharhinus galapagensis) hier zwar häufig ist, aber auch andernorts vorkommt.

Literatur und Internetquellen

FALKENBERG, W. (2013)
HARRIS, M. (1974)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
GALAPAGOS SPECIES CHECKLIST  
GALAPAGOS CONSERVANCY 
PARQUE NACIONAL GALÁPAGOS

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:20

Islas Ballestas

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Mähnenrobben (Otaria flavescens) auf den Islas Ballestas © Thomas Althaus, Detligen

 

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Guano- oder Perutölpel (Sula variegata) auf den Islas Ballestas © Thomas Althaus, Detligen

 

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Braunpelikane (Pelecanus occidentalis) auf den Islas Ballestas © Thomas Althaus, Detligen

 

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Guanokormorane (Leucocarbo bougainvillii) auf den Islas Ballestas © Thomas Althaus, Detligen

Allgemeines

Die Islas Ballestas sind eine Gruppe von drei je etwa 12 ha großen Inseln und einigen kleineren Felsen, die knapp 20 km vor Pisco an der Südküste Perus liegen und die wegen ihres Reichtums an Guano im 19. Jahrhundert von großer wirtschaftlicher Bedeutung waren. Heute stehen die Inseln als Teil der Reserva nacional Sistema de Islas, Islotes y Puntas Guaneras  unter Schutz, wobei nach wie vor alle paar Jahre Guano abgeführt wird.

Tierwelt

Auf den Inseln und der benachbarten Halbinsel Paracas leben Kolonien des Südamerikanischen Seebären und der Mähnenrobbe und auch der Meerotter (Lontra felina) kommt hier vor. Totgeborene oder gestorbene Jungrobben bilden eine wichtige Nahrungsgrundlage für Truthahngeier (Cathartes aura). Gelegentlich gehen auch Andenkondore hier auf Nahrungssuche.

Dominierende Brutvogelart ist der Guano- oder Perutölpel (Sula variegata). Weitere Guanoproduzenten sind die seltenen Humboldtpinguine und die Tausende von Vögeln umfassenden Kolonien der Braunpelikane , Guanokormorane (Leucocarbo bougainvillii), Oliven- (Ph. brasilianus) und Buntscharben (Ph. gaimardi). An schattigen Felswänden haben Inkaseeschwalben ihre Nester. In Nordamerika brütende Präriemöwen (Leucophaeus pipixcan) überwintern auf den Inseln. Andere häufige Möwen sind die Graumöwe und die hier brütenden Dominikaner- (Larus dominicanus) und Simeons- oder Schwanzbandmöwe (Larus belcheri). Zahlreiche Limikolenarten halten sich auf dem Zug auf den Inseln auf, so z. B. der Steinwälzer (Arenaria interpres) und der Gischtläufer (Aphriza virgata). Saisonal halten sich in den Meeresbuchten auch Chileflamingos auf.

Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:26

Südwestpazifik

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Neuseeländische Seebär (Arctocephalus forsteri). Kaikoura, Neuseeland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Wanderalbatros (Diomedea exsulans) Kaikoura, Neuseeland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Taraseeschwalbe (Sterna striata). Kaikoura, Neuseeland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Zum Südwestpazifik gehören das Südchinesische Meer und die Tasmansee als Randmeere die Philippinensee und die Korallensee als Nebenmeere, sowie das Australasische Mittelmeer. Die tiefsten Stellen befinden sich im zwischen Neuseeland und Samoa gelegenen bis 10'882 m tiefen Kermadec-Tonga-Graben und im und im bis 9'142 m tiefen Neupommern-Bougainville-Graben Zwischen den Salomonen und Neuguinea.

Wichtige Inseln und Inselgruppen sind neben den anderswo abgehandelten  Philippinen, den Inseln des Indomalaiischen Archipels und den großen Inseln Australasiens (Neuguinea, Neuseeland), der Bismarckarchipel nordöstlich von Neuguinea, die Salomonen in der Salomonensee, Neukaledonien am Ostrand der Korallensee, die Lord-Howe-Inselgruppe in der Tasman-See, die weit gestreuten Archipele Melanesien, Polynesien und Mikronesien, die rund 1000 km von Neuseeland entfernten Kermadec-Inseln, ferner in der Subantarktis die australische Macquarie-Insel die neuseeländischen Chatham-Inseln sowie die fünf Gruppen der neuseeländischen subantarktischen Inseln.

Tierwelt

Nebst zahlreichen Walarten, darunter der Schwertwal, kommen im Südwest-Pazifik der Neuseeland- und der Subantarktis-Seebär (Arctocephalus forsteri und A. tropicalis) sowie der Neuseeland Seelöwe (Phocarctos hookeri) vor. Gelegentlich kommen Südliche See-Elefanten und allenfalls andere Robben aus dem Südpolarmeer bis an die Küsten Neuseelands.

Albatrosse, Sturmvögel, Sturmtaucher und Sturmschwalben sind mit zahlreichen Arten vertreten. Von den drei Tropikvogel-Arten (Phaeton spp.) kommen zwei vor, von den neun Tölpeln (Sula / Morus spp.) deren vier.

Literatur und Internetquellen

DEPARTMENT OF CONSERVATION NEW ZEALAND
WOOD, E. & AW, M. (2002)

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:26

Südostpazifik

Zum Südostpazifik gehört das von den anderen Becken des Pazifiks durch die Juan-Fernandez-Schwelle, die Oster-Schwelle und die Galapagos-Schwelle abgetrennte  Chilenische Meer als Randmeer. Unmittelbar vor der Küste Chiles verläuft der bis 8'065 m tiefe Atacamagraben. Wichtige Inseln und Inselgruppen sind die zu Costa Rica gehörende  Kokosinsel und die viel kleinere, küstennahe Isla del Caño, beide knapp nördlich des Äquators gelgen, der Galápagos-Archipel Ekuadors auf dem Äquator sowie der Juan-Fernandez-Archipel und die bereits Polynesien zugerechnete Osterinsel Chiles, weitere ostpolynesische Inseln, wie Pitcairn, die Gesellschaftsinseln (Tahiti) oder die Marquesas, das durch Atomtests zu trauriger Berühmtheit gelangte Christmas Island (Kiritimati), ferner Chiloé und eine Unzahl weiterer Inseln entlang der chilenischen Küste.

(5.3.1.) Galápagos  
(5.3.2) Isla del Caño  
(5.3.3) Islas Ballestas
(5.3.4) Chiloé

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:25

Nordpazifik

Zum Nordpazifik gehören fünf Nebenmeere, das Ostchinesische, das Japanische, das Ochotskische, das Beringmeer und der Golf von Alaska, sowie der Golf von Kalifornien als Nebenmeer. Die wichtigsten Inseln und Inselgruppen sind die kontinentfernen Nördlichen Marianen und Hawaii, sowie die am Rand des Ozeans gelegenen Japanischen Inseln, die Kurilen und Sachalin, Kommmmandeurinseln, Aleuten, Alexanderarchipel, Vancouver Island. Die Philippinen und Taiwan sind unter Südostasien abgehandelt.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx