Trockensteppe, Dornbusch
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AllgemeinesDie Monte-Strauchsteppe erstreckt sich im Andenvorland über etwa 1200 km von der argentinischen Provinz Catamarca bis zur Mündung des Río Chubut. Sie verbindet die Puna im Norden mit der patagonischen Steppe im Süden. Mit einem Jahresniederschlag von nur 100 bis 250 mm ist das Klima dieser Region sehr trocken. Die meisten Niederschläge fallen im (südlichen) Sommer. Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen zwischen 14 und 20 °C. Es werden zwei Ökoregionen unterschieden: im Norden der gebirgige Monte de Sierra y Bolsones mit einer Fläche von 117'100 km², ab der Provinz Mendoza der 353'310 km² abdeckende, flachere Monte de Llanuras y Mesetas. Östlich an den Monte schließt der Chaco seco an, der aus Trockenwäldern, Savannen und Trockenbusch besteht und im südlichen Teil sukzessive in die Pampa übergeht. Die Übergangszone von Chaco Seco bzw. Monte im Westen und der Pampa im Osten wird als Espinal bezeichnet. Es handelt sich um eine Dornsavanne. Typische ZootiereKleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Halsbandpekari, Guanako, Mara, Zwergmara, Flachland-Viscacha,Südliches Kugelgürteltier. Weitere Tierarten Zwerggürteltier (Zaedyus pichiy), Kampfuchs, Pampasfuchs, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Patagonischer Skunk (Conepatus humboldti), Kleingrison (Galictis cuja), Zwerggrison (Lyncodon patagonicus), Pampaskatze, Grauer Spiesshirsch, Zwergmeerschweinchen (Microcavia spp.), Kammratten (Ctenomys spp.). Gabelschwanz-Königstyrann (Tyrannus savana). |
Nationalparks und andere Schutzgebiete*
Argentinien
- El-Leoncito-Nationalpark. Provinz San Huan. Seit 2002. 897 km². Monte de Sierras y Bolsones
- Lihué-Calel-Nationalpark. Provinz La Pampa. Seit 1976. 325 km². Monte de Llanuras y Mesetas
- Los Cardones-Nationalpark. Provinz Salta. Seit 1996. 650 km². Monte de Sierras y Bolsones
- Quebrada-del-Condorito-Nationalpark. Provinz Córdoba. Seit 1996. 373 km². Chaco seco - Sierras Pampeanas
- San-Guillermo-Nationalpark. Provinz San Juan. Seit 1999. 1'660 km². Monte de Sierras y Bolsones
- Sierra-de-las-Quijadas-Nationalpark. Provinz San Luís. Seit 1991. 735 km². Chaco seco - Monte de Llanuras y Mesetas
- Talampaya-Nationalpark. Provinz La Rioja. Provinz-Reservat seit 1975, Nationalpark seit 1997. 2'150 km². Chaco Seco - Monte de Sierras y Bolsones
- Traslasierra-Nationalpark. Provinz Córdoba. Seit 2018. 1054 km². Chaco seco - Sierras Pampeanas
* Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
Literatur und Internetquellen
- BORSDORF, A. & HOFFERT, H. (2005)
- DORST, J. (1968)
- REDFORD, K.H. & EISENBERG, J.F. (1992)
- REGIERUNG VON ARGENTINIEN - ÖKOREGIONEN
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Grassteppe, Pampa
Allgemeines
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Das Grasland um den Rio de la Plata, die Pampa Argentiniens und Uruguays hat eine Ausdehnung von rund 500'000 km². Natürlicher Baumbewuchs fehlt wegen der häufigen Steppenbrände. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen zwischen 14 und 17°C, die mittleren Tiefsttemperaturen im Juni/Juli bei 4-7°C, das mittlere Maximum im Januar bei 31°C, die Jahresniederschläge zwischen 600 und 1100 mm. Die natürliche Vegetation besteht aus Gräsern, die über einen Meter hoch werden können, namentlich Vertreter der Gattungen Stipa, Piptochaetium und Panicum. Allerdings wird die Pampa intensiv landwirtschaftlich genutzt. In Argentinien sind 60 % des Viehbestandes (= ca. 20 Millionen Rinder) und 80 % des Ackerlandes hier konzentriert. In Uruguay mit einer gesamten Landesfläche von nur 176'000 km² werden 11.7 Millionen Rinder und 9.7 Millionen Schafe gehalten. Daher repräsentieren in beiden Ländern nur noch kleine Flächen den natürlichen Zustand. So hat z.B. in dem Gebiet, in dem eine der beiden letzten Pampashirschpopulationen Argentiniens lebt, der Anteil der naturbelassenen Flächen von 1985-2001 von 84% auf 37% abgenommen (DEMARIA et al., 2004). Dementsprechend ist es um die Großtierfauna schlecht bestellt. Die Bestände der Spieß- und Pampashirsche nehmen ab, ebenso Pampas- und Kleinfleckkatze. Sumpfhirsch, Puma und Mähnenwolf sind in Uruguay vermutlich ausgestorben. Der eingebürgerte Europäische Feldhase erreicht dagegen Populationsdichten bis zu 100 Individuen / km² (DIETRICH, 1985). |
Typische Zootiere
Mähnenwolf, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Guanako, Wild-Meerschweinchen, Sumpf-Meerschweinchen, Große Mara, Flachland-Viscacha, Braun- und Weissborsten-Gürteltier .
Nandu, Halsbandtschaja, Koskorobaschwan, Schopfkarakara, Rotfußseriema, Bronzekiebitz, Kanincheneule, Graukardinal (Paroaria coronata)
Weitere Tierarten
Zwerggürteltier (Zaedyus pichiy), Maikongfuchs, Pampasfuchs, Krabbenwaschbär, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Kleingrison (Galictis cuja), Pampaskatze, Sumpfhirsch, Grauer Spießhirsch, Pampashirsch, Kaninchenratte (Reithrodon auritus), Kammratten (Ctenomys spp.).
Picuitäubchen (Columbina picui), Töpfervogel (Furnarius rufus), Schwefelmaskentyrann (Pitangus sulphuratus), Gabelschwanz-Königstyrann (Tyrannus savana), Campos-Spottdrossel (Mimus saturninus).
Nationalparks und andere Schutzgebiete*
Argentinien
- Campos-del-Tuyú-Nationalpark. Provinz Buenos Aires. Seit 2009.30 km²
- Ciervo-de-los-Pantanos-Nationalpark. Provinz Buenos Aires. Teilweise RAMSRA-Gebiet seit 2008, Nationalaprk seit 2018. 56 km²
Uruguay
- Valle-del-Lunarejo-Nationalpark. Departement Rivera. Seit 2001. 293 km²
- Meseta de Artigas. Departement Paysandú. Seit 2003. Nationales Monument.
- Quebrada de los Cuervos. Departement Treinta y Tres. Seit 2008 Landschaftsschutzgebiet. 194 km²
* Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
Literatur und Internetquellen
- DEMARIA, M. R., Mc SHEA, W.J., KOY, K. & MACEIRA, O. (2004)
- DIETRICH, U. (1985)
- DORST, J. (1968)
- PARERA, A. (2002)
- REDFORD, K.H. & EISENBERG, J.F. (1992)
- BORSDORF, A. & HOFFERT, H. (2005)
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Subtropische immergrüne Wälder
(4.0) Allgemeines
(4.1) Brasilianischer Araukarienwald
(4.2) Chilenische Hartlaubwälder
Allgemeines
Die Chilenische Hartlaubwälder umfassten ursprünglich 300'000 km². Davon sind 90'000 km² noch intakt und 9'167 km² stehen unter Schutz. Sie gelten, so wie andere "mediterrane" Lebensräume als Brennpunkt der Biodiversität. Die vergleichsweise artenärmeren Brasilianischen Araukarienwälder haben florengeschichtlich eine große Bedeutung, da sie eine Reliktform aus Gattungen von Gondwana darstellen.
Brasilianischer Araukarienwald
Im südbrasilianischen Bergland gibt es in Höhenlagen von 400-1800 m immergrüne Wälder aus weitgehend reinen Araucaria angustifolia-Beständen. Das Klima ist subtropisch mit Jahresniederschlägen von 1'400-21500 mm und Jahresmitteltemperaturen zwischen 13 und 18°C. Im Norden sind die Temperaturen im Jahresverlauf relativ ausgeglichen, in den südlichen Teilen der Region sind die Jahreszeiten mit Extremtemperaturen von +35 °C und −12 °C ausgeprägter, und es kann im Winter durchaus zu Schneefällen kommen, besonders in den hoch gelegenen Gebieten, den Serras. Die lokal "Pinho do Paraná" genannte, waldbildende Brasilianische Araukarie oder Brasilkiefer (Araucaria angustifolia) wird bis 33 m hoch, wobei alte Bäume bis etwa 25 m Stammhöhe astfrei sind. Sie hat eine flache, aus wenigen Ästen bestehende Krone mit schuppenartigen Nadeln. Sie ist meist zweihäusig getrenntgeschlechtig, seltener finden sich männliche und weibliche Blüten ah demselben Baum. Ursprünglich nahmen die Araukarienwälder eine Fläche von vermutlich 250'000 km² ein. Zu Beginn des 10.Jahrhunderts waren es noch rund 200'000 km². Davon blieben bis 1982 ganze 5'654 km² als naturbelassene Wälder übrig, dazu kamen noch etwa 900 km² Pflanzungen. Geschützte Araukarienwälder hat es z.B. im Parque Nacional São Joaquím und im Parque Nacional das Aaraucárias. |
Typische Zootiere
Schwarzer Brüllaffe, Gehaubter Kapuzineraffe (S. nigritus), Schwarzes Löwenäffchen, Waldhund, Nasenbär, Tayra, Ozelot, Margay, Zwergtigerkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Weißbartpekari, Halsbandpekari, Azara-Aguti; Tiefland-Paka, Königsgeier, Schopfkarakara, Scharlachkopf, Prachtamazone, Taubenhalsamazone, Kappenblaurabe; Rokokokröte.
Weitere Tierarten
Spießhirsche (Mazama americana, M. gouazoubira, M. nana), Braunohrsittich (Pyrrhura frontalis)
Chilenische Hartlaubwälder
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In Mittelchile gedeihen vom 31. bis 37. südlichen Breitengrad bei einer mittleren Jahrestemperatur von 13-15°C und Jahresniederschlägen von 350-1'500 mm verschiedene Waldtypen, die hauptsächlich aus immergrünen Hartlaubgehölzen bestehen und den Wäldern des Mittelmeerraums gleichen. Es kommen hier 3'429 Pflanzenarten vor, von denen 1'605 endemisch sind. Die Zahl der terrestrischen Wirbeltierarten liegt bei 335, davon sind 61 endemisch. Vegetation und CharakterpflanzenIn der Nordhälfte des Gebiets dominiert auf der Küstenkordillere der zu den Monimiengewächsen gehörende, bis 15 m hohe Boldo (Peumus boldus), daneben kommen u.a. Litrebäume (Lithraea caustica) sowie Kageneckia-Sträucher aus der Familie der Rosengewächse vor. Zusammen mit den Hartlaubgewächsen bildet die bis 35 m hohe Honigpalme (Jubaea chilensis) kleine Haine. In feuchteren Lagen treten andere Arten in den Vordergrund. An den dem Pazifik zugewandten Hängen gedeiht der nach dem bis 25 m hohen "Belloto del Norte" (Beilschmiedia miersii, Lauraceae) benannte Belloto-Wald. Während im Norden auch Kakteen vertreten sind, werden die Südbuchen (Nothofagus) umso häufiger, je weiter man nach Süden kommt, die Leitart ist aber auch hier ein Lorbeergewächs, der bis 20 m hohe Peumo (Cryptocarya alba). |
Typische Zootiere
Puma, Guanako, Langschwanz-Chinchilla, Degu, Coruro, Südpudu; Kondor, Schopfkarakara, Chile-Steisshuhn.
Weitere Tierarten
Kampfuchs, Andenfuchs, Anden-Skunk (Conepatus chinga), Kleingrison (Galictis cuja), Nachtkatze (Leopardus guigna); Smaragdsittich (Enicognathus ferrugineus).
Nationalparks und andere Schutzgebiete*
Brasilien
- Aparados-da-Serra-National Park. Rio Grande do Sul und Santa Catarina. Seit 1959. 102 km²
- Araucárias-Nationalpark. Santa Catarina. Seit 2005. 128 km²
- São-Joaquim-Nationalpark. Santa Caterina. Seit 1961. 13 km²
- Serra-Geral-Nationalpark. Rio Grande do Sul / Santa Catarina. Seit 1992. 173 km²
Chile
- Bosque-de-Fray-Jorge-Nationalpark. Region IV (Coquimbo). Seit 1941, 100 km²
- La-Campana-Nationalpark. Region V (Valparaíso). Seit 1967. 80 km²
*Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
Literatur und Internetquellen
- BORSDORF, A. & HOFFERT, H. (2005)
- DORST, J. (1968)
- JOHNSON, H. (1974)
- MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
- REDFORD, K.H. & EISENBERG, J.F. (1992)
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Dornwälder und Savannen
(3.0) Allgemeines
(3.1) Caatinga
(3.2) Chaco seco
(3.3) Espinal
Allgemeines
Typische Zootiere
Schwarzer Brüllaffe, Weissstirn- und Gehaubter Kapuzineraffe, Weißbüschel-, und Schwarzbüscheläffchen, Weisskopf-Büscheläffchen, Mähnenwolf, Waldhund, Nasenbär, Krabbenwaschbär, Ozelot, Margay, Zwergtigerkatze, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Flachlandtapir, Weißbartpekari, Halsbandpekari, Chaco-Pekari, Azara-Aguti, Wildmeerschweinchen, Felsen-Meerschweinchen, Zwergmara, Flachland-Viscacha, Großer Ameisenbär, Braunborsten-, Weißborsten- und Südliches Kugelgürteltier.
Nandu, Tataupatinamu, Truthahngeier, Königsgeier, Kondor, Wüstenbussard, Schopfkarakara, Rotfußseriema, Buntfalke, Schwarzfußseriema, Blaustirnamazone, Goldstirnsittich, Molinasittich, Nandaysittich, Mönchssittich, Lear-Ara, Hyazinthara, Spix-Ara, Zwergara, Goldnackenara, Rotrückenara, Virginia-Uhu, Chaco-Rotfusskauz, Brasilien-Sperlingskauz, Kanincheneule, Blauscheitelmotmot.
Schwarzweisser Teju, Boa, Schauer-Klapperschlange, Rokokokröte.
Weitere Tierarten
im Chaco: Riesengürteltier (Priodontes maximus), Nacktschwanzgürteltier (Cabassous chacoensis), Grauer Spiesshirsch
Caatinga
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Die Caatinga ist eine rund 700'000 km² große Ökoregion im Osten Brasiliens mit lichtem Wald und Savannen. Bedingt durch den Passat liegt der Jahresniederschlag bei nur 500-700 mm. Die Temperatur beträgt gleichmäßig 24-26°C. Vegetation und CharakterpflanzenDie Vegetation besteht hauptsächlich aus Dornwäldern, laubabwerfenden Trockenwäldern mit Kakteen und teilimmergrünen Trockenwäldern. Die Strauchschicht ist meist mit Kakteen durchsetzt. Die für die Caatinga typische Baumart ist der Juazeiro (Ziziphus juazeiro), ein immergrüner Kreuzdorn, ferner der laubabwerfende, stammsukkulente Flaschenbaum (Cavanillesia arborea). In der Caatinga kommen verschiedene Palmenarten vor, die zum Teil wirtschaftlich genutzt werden. So die Babassu- (Attalea speciosa), Carnauba- (Copernicia prinifera), Macauba- (Acrocomia aculeata) und Tucúmpalme (Astrocaryum vulgare). Aus Artenschutzgründen besonders wichtig ist die Likuripalme (Syagrus coronata), weil deren ca. 2.5 cm großen Nüsse die Hauptkomponente (etwa 90 %) der Nahrung des Lear-Aras darstellen. TierweltIn der Caatinga kommen 148 Säugetier- und 51 Vogelarten vor, ferner 154 Arten Reptilien und Amphibien, darunter der Breitschnauzenkaiman, sowie 240 Arten Fische. |
Chaco seco
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Das größte Trockenwaldgebiet des Kontinents befindet sich im Chaco Seco. Es herrscht ein subtropisches Kontinentalklima mit einem Jahresniederschlag von 500-700 mm und mittleren Tagestemperaturen von 18ºC im Winter bis 23ºC im Sommer. Vegetation und CharakterpflanzenHier gedeihen verschiedene hartholzige und alkaloidehaltige Quebrachobäume (Aspidosperma quebracho-blanco, Schinopsis spp.), der Mistol, ein dornbewehrter Verwandter der asiatischen Jujuben (Ziziphus mistol), Caesalpinien (Caesalpinia spp.), an sehr trockenen Standorten "Algarrobos" genannte Mimosen (Prosopis spp.) und stammsukkulenten Flaschenbäumen (Chorisia insignis), dazwischen Säulen- (Cereus) und Feigenkakteen (Opuntia). TierweltDer Chaco seco ist die Heimat des lokal "Tagua" genannten Chaco-Pekaris. Diese 1930 aufgrund von fossilen und subfossilen Knochen beschriebene und bereits ausgestorben geglaubte Art wurde 1974 wiederentdeckt. |
Espinal
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Der Espinal ist die Fortsetzung des Chaco-Trockenwaldes in Argentinien. Zwischen dem Monte im Westen und der Pampa im Osten erstreckt er sich südsüdostwärts bis nach Bahía Blanca und zur Mündung des Río Negro in den Atlantik. Vegetation und CharakterpflanzenDie Vegetation des Espinals gleicht jener des Chacos. Dominierenden Baumarten sind dornenbewehrte Mimosen, die "Algarrobos" (Prosopis spp.), der Chañar (Geoffroea decorticans), wie die Mimosen eine Leguminose mit langen Dornen, die zu denKreuzdorngewächsen gehörenden "Jarillas" (Larrea spp.), die "Atamisque" (Atamisquea emarginata ), ein Kaperngewächs, Tala-Zürgelbaum (Celtis spinosa ), die Blaue Nadelpalme (Trithrinax campestris) etc. TierweltPampasfuchs, Kleinfleckkatze, Jaguarundi, Puma, Jaguar, Guanako, Pampashirsch ,Wild-Meerschweinchen, Flachland-Viscacha etc. |
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Kaa-Iya del Gran Chaco-Nationalpark, Bolivien
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Gegründet im September 1995 Zweck des Parks, der 22% des bolivianischen Chacos abdeckt, ist der Schutz der noch verbliebenen Trockenwälder in Bolivien, eines Bioms, das noch stärker bedroht ist als der tropische Regenwald. Vegetation: Hauptsächlich niedriger Dornwald, dazwischen Sümpfe, Palmen- und Trockensavannen sowie Galeriewälder. Unter den charakteristischen Bäumen des Dornwaldes finden sich drei Quebracho-Arten (Schinopsis spp.), Verawood oder Lila Guayacán (Bulnesia sarmientoi), Schwarzer Guayacán (Izozogia nellii), Cuchi (Myracrodruon urundeuva), Cupesí-Mimose (Prosopis chilensis) und Mistol (Ziziphus mistol). Zu den häufigen Palmen zählen Copernicia alba und Trithrinax schizophylla. Im Park kommen mindestens vier für den Chaco endemische Kakteen (Monvillea ebenacantha, Echinopsis klingeriana, Frailea larae, Gymnocalycium izozogsii) und zwei endemische Orchideen (Oncidium bolivianense, O. morenoi) sowie zwei weitere endemische Pflanzen vor. Tierwelt: Mindestens 69 Säugetierarten (ohne Fledertiere) leben im Park, darunter Schwarzschwanz-Silberäffchen, Rotkehl-Nachtaffe, Schwarzer Brüllaffe, Kleinfleckkatze, Ozelot, Margay, Puma, Jaguarundi, Jaguar, Mähnenwolf, Südliches Kugelgürteltier, Sechsbindengürteltier, Großer Ameisenbär, Flachlandtapir, Chaco-Pekari, Halsbandpekari, Weißbartpekari, Guanako, Zwergmara. Er ist ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA BO035), in dem über 301 Vogelarten, u.a. Nandu, Moschusente, Glanzgans, Harpyie und Hellroter Ara vorkommen. Die Amphibien sind mit Arten aus mindestens vier, die Reptilien aus mindestens zehn Familien vertreten. |
Einige weitere Nationalparks und Schutzgebiete
Argentinien
- Copo-Nationalpark. Seit 2000. 1'181 km². Chaco seco
- El-Impenetrable-Nationalpark. Seit 2017. 1'289 km². Chaco seco
Brasilien
- Catimbau-Nationalpark. Seit 2002. 623 km². Caatinga
- Chapada-Diamantina-Nationalpark. Seit 1985. 1'520 km². Caatinga
- Furna-Feia-Nationalpark. Seit 2012. 85 km². Caatinga
- Serra-das-Confusões-Nationalpark. Seit 1998. 8'234 km². Caatinga
- Sete-Cidades-Nationalpark. Seit 1961. 62 km². Caatinga
- Ubajara-Nationalpark. Seit 1959. 62 km². Caatinga
Paraguay
- Defensores-del-Chaco-Nationalpark. Seit 1975. 7'197 km². Chaco seco
Literatur und Internetquellen
- ASSOCIAçÃO CAATINGA
- BIRDLIFE IBA BO035
- BORSDORF, A. & HOFFERT, H. (2005)
- DORST, J. (1968)
- DRESSEN, S. (2011)
- LESTERHUIS, A. J., BUENO VILLAFAÑE, CABRAL, H. & ROJAS BONZI, V. B. (2018)
- Parque Nacional y Área Natural de Manejo Integrado Kaa-Iya del Gran Chaco
- REDFORD, K.H. & EISENBERG, J.F. (1992)
- REVISTA AGROMENSAJES
- TABER, A., NAVARRO, G. & ARRIBA, M. A. (1997)
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Gewässer und Feuchtgebiete
Allgemeines
Die wichtigsten Flusssysteme der Region sind jene von Indus, Ganges, Brahmaputra, Irrawaddy, Mekong, Jangtsekiang und Hwangho. Große natürliche Seen fehlen weitgehend. Die Fläche des Wular-Sees, des größten Sees Indiens variiert je nach Wasserstand zwischen 30 und 260 km², seine Tiefe beträgt maximal 14 m. Der größte See Südostasiens ist der Indawgyi-See in Myanmar, der ebenfalls eine Fläche von etwa 260 km² aufweist.
Typische Süßwasserfische in Zoos:
Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus), Schwanenfeld-Barbe (Barbonymus (Barbodes) schwanenfeldii), Wetmore-Barbe (Hypsibarbus wetmorei), Siambarbe (Leptobarbus hoeveni), Keilfleckbärbling (Rasbora (= Trigonostigma) heteromorpha), Pangasius (Pangasianodon hypophthalmus = Pangasius sutchi), Indischer Glaswels (Kryptopterus minor), Sulawesi-Halbschnäbler (Nomorhamphus liemi), Indischer Zwergschlammspringer (Periophthalmus novemradiatus), Riesengurami (Osphronemus goramy), Mosaikfadenfisch (Trichogaster (=Trichopodus) leerii), Blauer Fadenfisch (T. (=Trichopodus) trichopterus), Mondscheinfadenfisch (T. (= Trichopodus) microlepis), Schützenfisch (Toxotes jaculatrix), Leopard-Schützenfisch (T. blythii), Küssender Gurami (Helostoma temminckii), Punkt-Schlangenkopf (Channa pleuropthalma).
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Kuala Selangor-Naturpark
Malayisia, 72 km von Kuala Lumpur an der Mündung des Sungai Selangor gelegen.
324 ha.
Vegetation: Ursprünglich Mangrove, ist heute die Hälfte des Reservats von Sekundärwald bedeckt, in dem Würgefeigen (Ficus sp.) und Cordia dichotoma ein Baum aus der Familie der Boretschgewächse (Boraginaceae) dominieren. Am Boden gedeiht Mangrovenfarn, 95 ha sind nach wie vor Mangrovenwald mit 13 verschiedenen Arten.
Tierwelt: Javaneraffe und Silberner Haubenlangur (Trachypithecus cristatus), über 170 Vogelarten, darunter Sunda-Marabu. Schlammspringer, Winkerkrabben, Knallkrebse.
Matang Mangrovenschutzgebiet
Bei Kuala Sepetang, Perak, Malaysia
Unterschutzstellung 1906, 43'502 ha. Jahresniederschlag 2'540-2'794 mm. Important Bird area MY 005.
Vegetation: Größter Mangrovenbestand auf der Malaiischen halbinsel mit sämtlichen Arten und Waldtypen. etwa 85 % der Fläche wird täglich überflutet.
Tierwelt: Javaneraffe, Glattotter (Lutrogale perspicillata), Zwergotter , Irrawaddy-Delphin (Orcaella brevirostris), Großer Tümmler. Milchstorch (Mycteria cinerea), Sunda-Marabu, Nachtreiher, Rotrückenreiher, Rotschenkel,Großer Brachvogel und viele weitere Limikolen. Das Reservat wird jährlich von 43'000 - 85'000 Zugvögeln aufgesucht. Kleine Population von Argusfasanen (Argusianus argus).
Literatur und Internetquellen:
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2013) IMPORTANT BIRD AREAS FACTSHEET: Matang coast.
- ISRAEL, S. & SINCLAIR, T. (eds. 1987)
- PFEFFER, P. (1969)
- WWF Malaysia & Cubitt, G. (1998)
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Philippinen
Allgemeines
Die Philippinen gehören zur indomalaiischen Inselwelt. Wie die Großen Sundainseln liegen sie diesseits der Wallace-Linie, die Fauna der beiden Inselgruppen weist aber deutliche Unterschiede und jeweils einen hohen Anteil an Endemiten auf. Die Philippinen gelten als Brennpunkt der Biodiversität. Von den 7'620 hier vorkommenden Pflanzen sind 5'832 endemisch. Bei den Säugetieren sind es 111 von 201 (55%), bei den Vögeln 183 von 556 (33%), bei den Reptilien 159 von 252 (63%), bei den Amphibien 65 von 84 (77%). Diese Vielfalt ist durch die fortgesetzte Zerstörung der Regenwälder gefährdet. Von ursprünglich. 92 % der natürlichen Pflanzengesellschaften sind nicht mehr intakt und lediglich 1.3 % stehen unter Schutz.
Für verschiedene gefährdete oder stark gefährdete Arten bestehen lokale Zuchtzentren des Philippines Biodiversity Conservation Program, die u.a. von Mitgliedzoos des VDZ, der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. und der Stiftung Artenschutz gefördert werden.
Typische Zootiere:
Javaneraffe, Zwergotter, Binturong , Bartschwein, Visayas-Pustelschwein, Prinz-Alfred-Hirsch, Calamian-Hirsch, Nördliche Riesenborkenratte; Schwarzschnabelstorch, Wollhalsstorch, Pracht-, Kuh- und Seidenreiher, Brauner Sichler, Schwarzkopfibis, Kragentaube, Grünflügeltaube, Bartlett-Dolchstichtaube, Luzon-Dolchstichtaube, Rotsteißkakadu, Beo, Bindenwaran, Mindanao- Bindenwaran, Mindorokrokodil, Leistenkrokodil, Kleine Dornschrecke.
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Der Northwest Panay Peninsula Natural Park
Insel Panay, Western Visayas
200 - 915 m.ü.M., 12'009 ha, davon 5'614 ha Waldschutzgebiet
ca. 200 cm Jahresniederschlag
Vegetation: Immergrüner Tiefland-Regenwald auf rund der Hälfte der Fläche mit Dipterocarpaceen als Leitarten, daneben auch Bambuswälder.
Tierwelt: Der Naturpark ist ein bedeutendes Vogelschutzgebiet (IBA PH060). Er beherbergt zahlreiche gefährdete oder stark gefährdete Arten, darunter Visayas-Bengalkatze (Prionailurus bengalensis rabori), Visayas-Pustelschwein (Sus cebifrons), Prinz Alfred-Hirsch (Rusa alfredi), Visayas-Borkenkletterer (Crateromys heaneyi); Tariktikhornvogel (Penelopides panini), Panay-Hornvogel (Aceros waldeni), Negros-Dolchstichtaube (Gallicomuba keayi), Weißbürzel-Kuckuckswürger (Coracina ostenta) und Manila-Papageiamadine (Erythrura viridifacies), ferner der erst 2001 beschriebene Panay-Waran (Varanus mabitang).
Literatur: und Internetquellen:
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2013) IMPORTANT BIRD AREAS FACTSHEET: Northwest Panay Peninsula Natural Park. Downloaded from http://www.birdlife.org on 22/11/2013
- MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
- PFEFFER, P. (1969)
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Wallacea
Allgemeines
Wallacea wird durch die Lydekker-Linie markiert, die entlang dem australischen Kontinentalschelf verläuft. Zur Region gehören Sulawesi, die Molukken, die Kleinen Sundainseln und die Inseln der Bandasee. Die gesamte Landfläche entspricht in etwa derjenigen Deutschlands. Davon sind etwa 15 % noch einigermaßen intakt und 5.9 % - eine Fläche so groß wie die halbe Schweiz - stehen unter Schutz. Von den rund 10’000 hier vorkommenden Pflanzen sind etwa 1’500 endemisch. Bei den Säugetieren sind es 123 von 201 (61%), bei den Vögeln 249 von 697 (36%), bei den Reptilien 122 von 188 (65%), bei den Amphibien 35 von 56 (63%). Diese Vielfalt ist durch die seit längerer Zeit praktizierte Brandrodung der Trockenwälder und die zu Beginn des 20. Jahrhunderts einsetzende Zerstörung der Regenwälder gefährdet. Während Jahrhunderten wurde über den Grenzverlauf zwischen der orientalischen und der australischen Faunenregion gestritten, weil die Grenze für Säugetiere anders verläuft als z.B. für Reptilien. Der walisische Naturforscher Alfred Russel Wallace, der Indonesien von 1854 bis 1862 bereiste, zog die später nach ihm benannte Grenzlinie zwischen Bali und Lombok im Süden und zwischen Borneo und Sulawesi im Norden. Die östliche Grenze von
Typische Zootiere:
Schwarzflügelflughund (Thoopterus nigrescens),Javaneraffe (Macaca fascicularis), Schopfmakak (Macaca nigra),Malaiische Zibetkatze (Viverra tangalunga), Hirscheber (Babyrousa (babyrussa) celebensis), Timorhirsch (Cervus (Rusa) timorensis); Australische Zwergscharbe (Phalacrocorax melanoleucos), Prachtfruchttaube (Ptilinopus superbus),Weißhauben-, Gelbhauben-, Molukken-, Nacktaugen- und Gelbwangenkakadu (Cacatua alba, C. galerita, C. moluccensis, C. sanguinea, C. sulphurea), Allfarblori (Trichoglossus haematodus), Erzlori (Lorius domicella),Schmalschnabelstar (Scissirostrum dubium); Molukkensegelechse (Hydrosaurus weberi), Komodo-, Blauer Baum-, Quitten und Bindenwaran (Varanus komodoensis, V. macraei, V- melinus, V. salvator), Leistenkrokodil (Crocodylus porosus); Neuguinea-Riesenlaubfrosch (Litoria infrafrenata); Dreihornkäfer (Chalcosoma atlas).
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Literatur:
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
PFEFFER, P. (1969)
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Indomalaiischer Archipel
Allgemeines
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Die Malaiische Halbinsel, Borneo, Sumatra, Java, Bali und die umliegenden, rund 17'000 kleineren Inseln sind unter der Bezeichnung „Sundaland“ mit einer Landmasse von 1.6 Millionen km² der flächenmäßig viertgrößte Brennpunkt der Biodiversität. Hier gedeihen rund 25’000 Pflanzenarten, von denen 15'000 endemisch sind. Von den 328 Säugetierarten sind über ein Drittel (115), von 431 Reptilienarten beinahe zwei Drittel (268) und von den 226 Amphibienarten zwei Drittel (179) endemisch. Besonders artenreich ist die Vogelwelt mit 815 Arten, wovon 139 endemisch sind. Diese Vielfalt ist durch die fortgesetzte Zerstörung der Regenwälder gefährdet, die vorangetrieben wird, um Erzeugnisse, etwa Palmöl, für die Ausfuhr nach Industrieländern zu gewinnen. Nur noch 7.8 % der Lebensräume sind intakt. Davon stehen aber immerhin 90'000 km², also 5.6 % der ursprünglichen Fläche unter Schutz. |
Typische Zootiere und weitere Tierarten
Literatur und Internetquellen:
BEHLER, N. (2012)
GARDNER; P. C., AMBU, K., BERNARD, H. & GOOSSENS, B. (1914)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
PFEFFER, P. (1969)
WWF Malaysia & Cubitt, G. (1998)
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Hinterindien
Allgemeines
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Die Hinterindische Halbinsel wird im Norden von den Bergen Szetschuans, im Westen vom Golf von Bengalen, im Osten vom Südchinesischen Meer und im Süden vom Golf von Thailand begrenzt. Diese 13.6 Millionen km² große Landmasse findet ihre Fortsetzung in der Malaiischen Halbinsel, die jedoch faunistisch gesehen bereits dem Indomalaiischen Archipel zuzurechnen ist. Zusammen mit der chinesischen Insel Hainan und dem Tal des Brahmaputra bildet Hinterindien einen Brennpunkt der Biodiversität ("Indo-Burma"). Von den rund 13’500 hier vorkommenden Pflanzen sind über die Hälfte endemisch. Von den 2'185 terrestrischen Wirbeltierarten (davon 1'170 Vögel) sind rund ein Viertel Endemiten. Diese Vielfalt ist durch die immer weiter um sich greifende landwirtschaftliche Nutzung und Holzeinschlag gefährdet. Betroffen sind vor allem Wälder im Tiefland. Von ursprünglich 2'060'000 km² tropischem Regen- oder Trockenwald sind noch 100'000 km² intakt (4.9%). Geschützt sind 160'000 km², d.h. die natürliche Vegetation ist auch in den Schutzgebieten beeinträchtigt. Als Beitrag zum Schutz gefährdeter Vogelarten der Region und ihrer Lebensräume führte der Europäische Zoo- und Aquarienverband von 2017 bis 2019 die Kampagne "Silent Forest" durch, an der sich über 200 Mitgliedzoos beteiligten und die über 550'000 € für Schutzprojekte generierte. Eine frühere, von 2011-2013 durchgeführte Södostasien-Kampagne konzentrierte sich auf Schutzprojekte für Säugetiere. |
Typische Zootiere und weitere Tierarten
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Phong Nha-Ke Bang-Nationalpark
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Vietnam Gegründet 2001, seit 2003 Welterbe-Ort der UNESCO. Kernzone: 85'800 ha, Pufferzone 195'400 ha Karstplateau mit 65 km Höhlen und unterirdischen Fliessgewässern. Vegetation: Tropischer Regenwald, Sekundärwald, Savanne Tierwelt: Im Park leben mindestens 113 Säugetier- und 302 Vogelarten, darunter etliche gefährdete, wie Grauschenkliger Kleideraffe (Pygathrix cinerea), Weißwangengibbon, Kragenbär, Malaienbär, Malaiische Schuppentier (Manis javanica), Riesenmuntjak (Megamuntiacus vuquangensis, Saola (Pseudoryx nghetinhensis), Südlicher Serau (Capricornis sumatraensis). Der Park verfügt über eine reichhaltige Reptilien- und Amphibienfauna, die vom Kölner Zoo in Zusammenarbeit mit vietnamesischen Wissenschaftlern bearbeitet wird. Dank dieser Zusammenarbeit ist die aus Vietnam bekannte Anzahl Amphibienarten von 82 im Jahr 1996 auf fast 200 im Jahr 2010 angestiegen (ZIEGLER & NGUYEN, 2010) |
Literatur und Internetquellen:
- MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
- PFEFFER, P. (1969)
- RÖSLER, H. et al. (2004)
- UNESCO WORLD HERITAGE SITE
- ZIEGLER, T. & T. N. VU (2009)
- ZIEGLER, T. & T. Q. NGUYEN (2010)
- ZIEGLER, T., OHLER, A.; Vu Ngoc THANH: QUYET, Le Khac ; THUAN, Nguyen Xuan; TRI, Dinh Hu (2006)
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Nordindisches Tiefland
Allgemeines
Am Fuß des Himalaya, im Westen durch eine Hügelzone vom trockeneren Einzugsgebiet des Indus getrennt, im Osten durch die Naga-Berge Assams und Burmas und im Süden durch das Hochland des Dekkan begrenzt, liegen die Tiefebenen von Ganges und Brahmaputra mit ihrem riesigen Delta. Die Gangesebene in Indien ist sehr dicht besiedelt, es leben hier 800 bis 1100 Menschen pro km². In Bangladesch sind es gegen 1100, im nepalesischen Terai rund 600. Im Tal des Brahmaputra ist die Bevölkerungsdichte geringer, in Assam aber immer noch anderthalb mal so hoch wie in Deutschland.
Das Nordindische Tiefland ist eine der landwirtschaftlich am stärksten genutzten Regionen der Welt. Angebaut werden Rothund, Fischkatze, Tiger, Asiatischer Elefant, Panzernashorn, Zwergwildschwein, Gaur, Banteng, Wildbüffel (Bubalus arnee), Leierhirsch, Schweinshirsch und das Assam- oder Borstenkaninchen (Caprolagus hispidus). hauptsächlich Reis und Weizen, ferner Mais, Zuckerrohr und Baumwolle. Trotzdem gibt es einige Nationalparks und Reservate. Der Lebensraum der Wildtiere wird aber zunehmend eingeengt, die Artareale verinseln und daher sind zahlreiche Arten stark gefährdet, darunter Goldlangur (Trachypithecus geei), Hulock-Gibbon (Hylobates hoolock),
Vegetation und Charakterpflanzen
Die natürliche Vegetation ändert sich mit der von West nach Ost zunehmenden Niederschlagsmenge. Im Westen, bis in die Gegend von Allahabad (Uttar Pradesh) herrscht ein trockenes Klima mit weniger als 100 cm Jahresniederschlag. Hier gedeihen z.B. Akazien (Acacia), Meerrettichbäume (Moringa), Mimosen (Prosopis), Trompetenbäume (Tecoma), Essigbäume (Rhus), Steppenraute (Peganum), Zahnbürstenbaum (Salvadora persica), Palmen und die - ursprünglich eingeführte - Chinesische Dattel (Ziziphus zizyphus).
Brotfrucht- (Artocarpus) und Feigenbäume (Ficus), Kasuarinen (Casuarina), Dattel- (Phoenix) und Betelpalmen(Areca) vor. Im mittleren Abschnitt der Gangesebene steigt die Niederschlagsmenge bis 250 cm (zum Vergleich: München 100 cm). Dementsprechend kommen hier z.B. Mango (Mangifera indica),
Im unteren Bereich, in Westbengalen und Bangladesch, befindet sich das Gangesdelta mit den Sundarbans, einem bewaldeten Sumpfgebiet von 15'000 km² Ausdehnung. Hier wachsen 36 Mangrovenarten (Avicennia officinalis, Brugniera, Ceriops, Kandelia, Rhizophoras...), Palmen (Cocos nucifera, Nipa fruticans, Phoenix paludosa), Schraubenbäume (Pandanus), Kalmus (Acorus calamus), Ravennagras (Saccharum ravennae) etc.
Von Osten her kommend mündet auch der Brahmaputra ins Gangesdelta, nachdem er in den Dihangschluchten den Himalaya durchbrochen und Assam durchflossen hat. Die Niederschlagsmenge liegt bei etwa 200 cm, je nach Standort kann es aber Jahresniederschläge bis 1300 cm geben. Entsprechend gedeihen hier verschiedene Waldtypen, so Regenwälder mit u.a. Sandelholz- (Pterocarpus), Brotfrucht- (Artocarpus), Zimt- (Cinnamomum), Thitpok- (Tetrameles) und Myrobalanenbäumen (Terminalia) sowie Magnolien.
Typische Zootiere:
Bengalischer Plumplori, Bärenmakak, Hulman, Kappengibbon, Goldschakal, Rothund, Lippenbär, Zwergotter, Binturong, Streifenhyäne, Bengalkatze, Asiatische Goldkatze, Leopard, Tiger, Asiatischer Elefant, Panzernashorn, Leierhirsch, Barasingha, Sambar, Axishirsch, Schweinshirsch, Gaur, Banteng, Nilgauantilope, Hirschziegenantilope, Ohren-Schuppentier.
Zwergtaucher, Krauskopfpelikan, Philippinenpelikan, Kormoran, Grau-, Seiden-, Kuh-, Nachtreiher, Zwergdommel, Weiß-, Schwarz-, und Wollhalsstorch, Argalamarabu, Sunda-Marabu, Schwarzkopfibis, Brauner Sichler, Löffler, Rosaflamingo, Grau-, Zwergbläss-, Streifengans, Gelbbrustpfeifgans, Spieß-, Löffel-, Pfeif-, Krick-, Knäk-, Schnatter-, Stock- und Marmelente, Höckerglanzgans, Moor-, Tafel-, Reiher- und Kolbenente, Zwergwachtel, Bankivahuhn, Blauer Pfau, Jungfern-, Sarus-, Lilford- und Schneekranich, Teich- und Blässralle, Stelzenläufer, Rotschenkel, Kampfläufer, Grünflügeltaube, Wiedehopf, Doppelhornvogel, Schamadrossel, Beo, Pagodenstar, Elsterstar.
Gangesgavial, Bindenwaran, Tigerpython und Königskobra.
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Nationalparks und Schutzgebiete - Obere Gangesebene
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Nationalparks und Schutzgebiete - Mittlere Gangesebene
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Nationalparks und Schutzgebiete - Untere Gangesebene
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Nationalparks und Schutzgebiete - Brahmaputra
Literatur und Internetquellen:
- BHUTAN TRUST FUND FOR ENVIRONMENTAL CONSERVATION
- GEE, E.P. (1967)
- GRUBER, U. (1995)
- ISRAEL, S. & SINCLAIR, T. (eds. 1987)
- PFEFFER, P. (1969)
- SAHARIA, V. B. (ed., 1981)
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