MÜLLER, J. (2004)
Vögel als Inspektionsbeamte in Eichenwäldern.
LWF Wissen 46: 22-28.
Schlussfolgerungen:
- Vögel zeigen Naturnähe auf drei Skalenebenen, nämlich Einzelstruktur, Bestand und Landschaft, an. Wegen ihrer hohen Mobilität können sie diese Indikatorfunktion sehr zeitnah erfüllen.
- Naturnahe Wälder müssen von Baumarten der potentiellen natürlichen Vegetation dominiert werden.
- Daneben ist ein intensiver Wechsel von Waldentwicklungsphasen, wie er für temperate Laubwälder typisch ist, wichtig. Nur so können die vollständigen Artengemeinschaften von Naturwäldern integriert werden.
- Starke und anbrüchige Altbäume spielen eine Schlüsselrolle und sollten relativ gleichmäßig erhalten werden. Dabei können großkronige Wirtschaftswaldeichen die eher kleinkronigen Urwaldeichen in ihrer ökologischen Funktion ersetzen.
- Das Ziel Furnierholz dient sowohl bei kurzschaftigen und großkronigen Mittelwaldbäumen als auch bei alten und langsamgewachsenen Hochwaldeichen den beiden Vogelarten Mittelspecht und Halsbandschnäpper, vorausgesetzt ein ausreichender Alteichenvorrat ist auf der Fläche präsent.
MÖCKLI, A. (1995)
Wildsträucher im Siedlungsraum.
Schweizerischer Bund für Naturschutz, Basel / Schweizer Vogelschutz, Zürich. 36 Seiten.
Merkblatt.
Einheimische Bäume und Sträucher gehören zu den wichtigsten Elementen eines naturnahen Gartens, Parks oder einer anderen Freifläche. Sie können ganze Quartiere prägen und bieten vielen Tieren Lebensraum, Nahrung und Brutplätze. Doch die einheimischen Bäume und Sträucher sind unter Druck: Vielerorts müssen sie neuen Bauwerken weichen, oder sie werden durch exotische Gewächse ersetzt. Mittels dieses Merkblatts wollen SBN und SVS die einheimischen Bäume und Sträucher im Siedlungsraum fördern.
MEHRTENS, J. M. (1993)
Schlangen der Welt – Lebensraum, Biologie, Haltung.
Übersetzung ins Deutsche und Bearbeitung: T. Romig..
463 Seiten, Farbfotos. Verlag Franckh-Kosmos, Stuttgart. ISBN 3-440-06710-6.
Kundenrezension:
Diese Buch enthält eine Vielzahl verschiedener Schlangenarten aus aller Welt. Jede Art ist mit Foto, Habitat, Unterarten, Frabformen & Haltungsbedingungen aufgeführt. Allerdings handelt es sich nicht um eine detaillierte wissenschaftliche Abhandlung über die einzelnen Arten. Auf eine Seite kommen ca. 1 bis 3 Arten, bekanntere Arten werden auf mehreren Seiten beschrieben. Auch Beutespektrum und Giftigkeit sind beschrieben. Das Buch gibt Auskunft über Terrarieneinrichtung, Klima und natürliche Umgebung. Verständlich und kurzweilig geschrieben würde ich es jedem Laien nahe legen, der "über den Tellerrand" der eigenen gehaltenen Arten hinaus blicken möchte.
HOFMEISTER, H. (1990)
Lebensraum Wald.
3. Auflage. Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin. ISBN 3-490-17118-7. 276 Seiten.
Inhalt:
Darstellung der Bäume und Sträucher mit Bestimmungsschlüssel, der Waldbodenpflanzen, der Waldgesellschaften und der Beziehungen von Wald und Umwelt. Im Anhang Verzeichnis von Zeigerwerten, Lebensformen und ökologischen Gruppen der berücksichtigten Pflanzenarten.
HOFER, U., MONNEY, J.-C. & DUSEJ, G, (2001)
Die Reptilien der Schweiz : Verbreitung - Lebensräume - Schutz.
Les Reptiles de Suisse: Répartition, Habitats, Protection / I Rettili della Svizzera: Distribuzione, Habitat, Protezione.
xi + 202 Seiten; 90 Farbfotos, Verbreitungskarten für alle Arten.
Birkhäuser Verlag, Basel, Boston, Berlin. ISBN 3-7643-6245-6.
Inhalt:
Neben artübergreifenden Betrachtungen werden alle 15 einheimische Arten vorgestellt. Über 43'000 Einzelbeobachtungen von Schlangen und Echsen aus sieben Jahrzehnten machen diesen Atlas zur ersten umfassenden Darstellung der Repitilienfauna der Schweiz.
BAUR, B., BILLEN, W. & BURCKHARDT, D. (2008)
Vielfalt zwischen den Gehegen: wildlebende Tiere und Pflanzen im Zoo Basel.
Monographien der Entomologischen Gesellschaft Basel Vol. 3, 462 Seiten. ISBN 3-9522647-2-5.
Verlagstext:
Der Zoo Basel ist ein Begegnungsort von Menschen und exotischen Tieren. Die Besucher erhalten Einblicke in die faszinierenden Lebensweisen der Tiere und werden über die Bedrohung der Arten informiert. Der Zoo bietet zudem mit naturnah gestalteten Flächen, welche die einzelnen Anlagen von Besuchern trennen, vielfältige Lebensräume für wildlebende Pflanzen und Kleintiere an. In einer drei Jahre dauernden Untersuchung erfassten Botaniker und Zoologen die Vielfalt der ‹zwischen den Gehegen› vorkommenden Arten. Das Ergebnis erstaunt selbst die Fachleute. Über 3100 Arten von Pilzen, Pflanzen, wirbellosen Tieren, Fischen, Amphibien, Reptilien, Vögeln und Säugern wurden ‹zwischen den Gehegen› im Basler Zoo gefunden. Das reich illustrierte Buch stellt diese Untersuchung vor. Die verschiedenen Organismengruppen werden einzeln besprochen und spezielle Arten werden ausführlich behandelt. Auch die interessante Geschichte über die Entwicklung des Gartens wird beschrieben.
Das Buch stellt eine Seite des Zoos vor, welche normalerweise von Besuchern kaum wahrgenommen wird. Es regt zum genauen Beobachten der Natur ‹zwischen den Gehegen› beim nächsten Zolli-Besuch an.
Projekt Storch Schweiz
Literatur:
- BLOESCH, M. (1990)
- Jahresberichte von Storch Schweiz - Cigogne suisse
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Was lebt in der Benjeshecke?
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Das nach dem Landschaftsgärtner Hermann Benjes benannte Benjesheckensystem (aus Ästen, Zweigen und Gestrüpp aufgeschichtete Barrieren) wurde 1991 erstmals in einem Zoo im Tierpark Hellabrunn eingeführt. Es hat sich als Flurbelebungskonzept und als strukturelle Bereicherung im Sinne einer Haltungsoptimierung bestens bewährt. Wegbereiter für die nicht unterpflanzte Hecke ist die Brennnessel vermutlich als Humusfänger und Biodünger, der eine Vielzahl von diversen Kräutern, Feldgehölzen und Bäumen folgen. Einen schnellen Erfolg bringt das Unterpflanzen mit früchtetragenden Sträuchern und Bäumen (Heckenrose, Vogelbeere, Holunder, Kornelkirsche etc.). Wichtig ist dann die ständige Kontrolle und Abdeckung des Wurzelbereiches, um dort den Verbiss zu vermeiden. Benjeshecken sind ein ebenso umweltfreundliches wie kostenloses Mittel, das im Besucherbereich anstatt hässlicher Zäune als Wegebegrenzung eingesetzt werden kann. Das Benjesheckensystem empfiehlt sich innerhalb wie außerhalb von Gehegen zum nachhaltigen Schutz einheimischer Arten, z.B. von Ringelnatter, Mauswiesel, Zaunkönig, Bockkäfer. In Hellabrunn hat es entscheidend zur Nachzucht von freifliegenden Eisvögeln und zum Wachstum der Bestände von Ringelnatter, Mauswiesel und Zaunkönig beigetragen. Darüber, wie Benjeshecken angelegt werden, gibt es im Internet zahlreiche Anleitungen. |
Literatur:
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Wilde Gäste im Zoo Basel
Zoo Basel -
Tiere zwischen den Gehegen
Literatur:
- BAUR, B., BILLEN, W. & BURCKHARDT, D. (2008)
- FROBEL, V. K. & SCHLUMPRECHT, H. (2014 / 2016)
- ZOO BASEL
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21.03.2013 - 1060
Tiergarten Nürnberg und der Reichswald
Im Jahr 1992 verabschiedete die Europäische Gemeinschaft die Richtlinie 92/43/EWG "Flora-Fauna-Habitat"; in deren Anhängen diejenigen seltenen Tier- und Pflanzenarten sowie bedrohten Lebensraumtypen genannt werden, für welche die Mitgliedstaaten Schutzgebiete (FFH-Gebiete) ausweisen müssen. Zusammen mit der bereits 1979 erlassenen Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) und ihren Vogelschutzgebieten (SPA-Gebiete) bilden sie das Projekt "Natura 2000" - ein länderübergreifendes Netz von Schutzgebieten.
In diesem Zusammenhang starteten 2006 starteten die Ämter für Landwirtschaft und Forsten Roth und Fürth die Managementplanung für ein Fauna- Flora- Habitat- Gebiet (FFH) "Tiergarten Nürnberg mit Schmausenbuck". Die Auftaktveranstaltung fand im Naturkundehaus des Tiergartens statt.
Beim insgesamt 613 ha großen FFH-Gebiet Tiergarten Nürnberg mit Schmausenbuck handelt es sich überwiegend um einen mit alten Eichen durchsetzten Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) von hohem ökologischem Wert (Waldanteil 93%). Namensgebend und typisch für diesen Lebensraum ist in der Krautschicht die Weiße Hainsimse (Luzula luzuloides), ein eher unscheinbares Sauergras mit weißlichem Blütenstand. Charakteristische Pflanzenarten sind Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) und Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa).
Ein kleiner Teil des Schutzgebiets wird von Erlen-Eschen-Auenwäldern (Alno-Padion) mit Schwarzerle (Alnus glutinosa) und Esche (Fraxinus excelsior) eingenommen. Charakterart in der Krautschicht ist die Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum). Der Wald kann allgemein sehr artenreich sein, so kommen als typische Begleiter der Hain-Sternmiere in der Krautschicht fast immer Wald-Ziest (Stachys sylvatica), Echte Nelkenwurz (Geum urbanum), Scharbockskraut (Ficaria verna), Moschuskraut (Adoxa moschatellina), Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Große Brennnessel (Urtica dioica) und Gewöhnliche Pestwurz (Petasites hybridus) sowie die Süßgräser Phalaris arudinacea und Elymus caninus hinzu. Über basenreichem Untergrund wachsen in der Krautschicht immer auch Arten der frischen Waldmeister-Buchenwälder wie Bärlauch (Allium ursinum), Bingelkraut (Mercuralis perennis) oder Ähriges Christophskraut (Actaea spicata).
Die Baumhöhlen der alten Eichen bilden Quartiere für besonders gefährdete waldbewohnende Fledermausarten. So kann man hier neben der FFH-Art Bechsteinfledermaus auch das Braune Langohr, Wasser- und Fransenfledermaus sowie die erst 1996 als eigene Art entdeckte Mückenfledermaus entdecken. Mit viel Glück kann man neben der FFH-Art Hirschkäfer auch den fast schon ausgestorbenen Juchtenkäfer, auch Eremit genannt, beobachten, der in den Mulmhöhlen sehr alter Laubbäume lebt.
Eine Vielzahl anderer Insekten sowie Vögel (v.a. Spechte, Eulen und andere Höhlenbrüter) und viele Pilzarten sind ebenfalls auf den Strukturreichtum des Gebietes mit einem hohen Anteil alter und abgestorbener Bäume angewiesen. Die Offenlandbereiche werden im Wesentlichen von den ehemaligen Sandsteinbrüchen der Stadt Nürnberg geprägt, in denen jetzt ein Großteil der Freilandgehege des Tiergartens untergebracht ist und an derfen Wänden z. B. Hasenlattich (Prenanthes purpurea) und Hexenkraut (Circaea lutetiana) gedeihen.
Literatur und Internetquellen:
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