Sonntag, 12 November 2017 21:22

Nordafrika - Allgemeines

Allgemeines

Nordafrika besteht aus dem mediterranen Küstenstreifen und dem Atlasgebirge, die biogeografisch zur Ökozone der Paläarktis gehören, sowie der riesigen Saharawüste und dem südlich daran anschliessenden Sahel. Hier mischen sich eurasische und afrikanische Faunenelemente.

Typische Zootiere

BerberaffeGoldschakalWüstenfuchsSandkatze, BerberlöweNordwestafrikanischer GepardKlippschliefer, Dromedar, Atlashirsch, Mendesantilope, Säbelantilope, Dorkasgazelle, Mhorrgazelle, Dünengazelle, MähnenspringerFette SandratteKairo-StachelmausBerber-StreifengrasmausWüstenschläfer, Gundi , Nordafrikanischer Strauß, WeißstorchWaldrappRosaflamingoAlpenkrähe, Afrikanischer Dornschwanz, Uräusschlange, Wüstenhornviper

Literatur und Internetquellen

BEUDELS, R.C. et al. (2005)
MÜLLER, H.P. (2004)
RABEIL, T., NEWBY, J. & HAROUNA, A. (2008)

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Freigegeben in Nordafrika
Sonntag, 12 November 2017 17:43

Ostafrika - Allgemeines

Allgemeines

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Der Mount Meru vom Aruscha-Nationalpark aus, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Ngorongorokrater vom Kraterrand aus, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Palmen am Rufiji River im Selous-Wildschutzgebiet, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Paviane (Papio cynocephalus) auf Kopje im Ruaha-Nationalpark, Tansania © Fabian Schmidt, Zoo Basel

 

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Wasserloch mit Mohrenklaffschnäbeln (Anastomus lamelligerus) im Ruaha-Nationalaprk, Tansania © Fabian Schmidt, Zoo Basel

 

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Dornbusch, Kopjes und Hügel im Mkomasi-Nationalaprk, Tansania © Fabian Schmidt, Zoo Basel

 

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Baobab (Adansonia digitata) und Termitenhügel im Tarangire-Nationalapark, Tansania © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Außenbezirke der Stadt Nairobi haben die Grenzen des Nairobi-Nationalparks erreicht © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elfenbeinlager der tansanischen Naturschutzbehörde in Dar-es-Salaam. 2010 lagerten hier rund 90 Tonnen Rohelfenbein, das aufgefunden oder konfisziert wurde. Dies entspricht etwa 9'000 Elefanten © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schlafender Leopard (Panthera pardus) im Nakuru-Nationalpark, Kenia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Osteuropäische Störche nutzen die ostafrikanischen Steppen und Savannen als Winterquartier. Hier in der Serengeti © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Wassertriel (Burhinus vermiculatus) auf der Insel Ngamba im Viktoriasee, Uganda © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ostafrika hat überwiegend ein tropisches Klima mit relativ geringen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter. Lange Trockenzeiten werden von Perioden mit unregelmäßigen Niederschlägen unterbrochen. In höheren Lagen, wie dem äthiopischen Hochland kann es vor allem nachts bitterkalt werden.

Ebenen mit nach Regenfällen rasch sprießenden Gräsern, Gebirgszüge, erloschene Vulkane, das Seen- und Fluss-System des Rifttals, der Lauf des Nils mit ausgedehnten Sumpfgebieten und die Küsten des Roten Meeres und des Indischen Ozeans tragen zur hohen Biodiversität der Region bei. Die Eastern Arc Mountains und die zwischen ihnen und dem Indischen Ozean liegenden Wälder sind ein Brennpunkt der Biodiversität. Auf einer Fläche nur so groß wie Belgien leben hier 4'000 Arten Gefäßpflanzen, wovon 1'400 endemische, und 1019 Wirbeltierarten (ohne Fische), wovon 121 endemische. In der Region befindet sich der Malawisee mit dem weltweit größten Artenreichtum an Fischen. Man geht davon aus dass es etwa 1'000 Arten sind, von denen über 90 % nur hier heimisch sind.

Naturschutz

Zwar ist die Region recht gut mit Nationalparks und anderen Schutzgebieten bestückt, aber mangelnder praktischer Wildschutz hat dazu geführt, dass in den meisten Ländern die Elefantenbestände zusammengebrochen sind. Heute haben sie sich wieder ein wenig erholt. Es dürfte in der Region gegen 200'000 Tiere geben, über 80 % davon in Tansania, das sich effektiv um den Schutz bemüht. Im Lager der Naturschutzbehörde in Dar-es-Salaam hat sich so viel Elfenbein aus Konfiskationen und Hegeabschüssen angehäuft, dass ob der Last die Gestelle zusammengebrochen sind. Auch der Bestand des Spitzmaulnashorn wurde in der Region drastisch reduziert, heute gibt es noch 700 Tiere, und das Nördliche Breitmaulnashorn ist im Freiland vermutlich ganz ausgerottet.

Ein Bevölkerungswachstum von 2.5 bis 3 % pro Jahr führt dazu, dass der Lebensraum für die Wildtiere immer knapper wird. Wildtier:Mensch-Konflikte häufen sich, illegale Fleischjagd gibt es überall und neue Verkehrswege zerschneiden die Lebensräume der Tiere. Seit Bernhard GRZIMEKs Zeiten engagiert sich die Frankfurter Zoologische Gesellschaft namentlich in Tansania für den Naturschutz. Auch andere Zoos beteiligen sich an Natur- und Artenschutzprojekten in der Region, etwa für Somali-Wildesel, Grévyzebra oder Spitzmaulnashorn, oder unterstützen Naturschutzgebiete. Viele Zoos beteiligten sich auch an der EAZA-Nashornkampagne (2005/06), die u.a. rund 100'000 € für Nashorn-Schutzprojekte in Ostafrika generierte.

Typische Zootiere:

Grüne Meerkatze, Anubispavian, Steppenpavian, Mantelpavian, Dschelada, Guereza , GoldschakalAfrikanischer Wildhund, Löffelhund, HonigdachsZebramanguste, ZwergmangusteWeißschwanzmangusteTüpfelhyäne, Streifenhyäne, Erdwolf, GepardKarakal, ServalLöwe, Leopard, Erdferkel, Afrikanischer Elefant, Klippschliefer, Buschschliefer, Südlicher Baumschliefer, Somali-Wildesel , Grévyzebra , Grantzebra, Spitzmaulnashorn, WarzenschweinFlusspferd, Giraffe, Okapi, Kaffernbüffel, Bongo, Elenantilope, Kleiner Kudu, Großer Kudu, Rotducker, Blauducker, Pferdeantilope, Rappenantilope, Weißbartgnu, Bergriedbock, Ellipsenwasserbock, Weißnacken-Moorantilope, Kirk-Dikdik, Klippspringer, Impala, Dorkasgazelle, Thomsongazelle, Schlicht-Borstenhörnchen, Tüpfelgrasmaus, Akazienratte, Nacktmull, Rote Elefantenspitzmaus, Rotschulter-Rüsselhündchen.

Massai-Strauß, Zwergtaucher, Rosapelikan, Rötelpelikan, Kormoran Graureiher, Goliathreiher, Kuhreiher, SeidenreiherKüstenreiher, Nachtreiher, Zwergdommel, Schuhschnabel, Hammerkopf, Weißstorch, Abdimstorch, Wollhalsstorch, Afrikanischer Marabu, Brauner Sichler, Heiliger Ibis, Löffler, Zwergflamingo, RosaflamingoGelbbrustpfeifgans, Witwenpfeifgans, Nilgans, Blauflügelgans, Sporngans, Glanzgans, Zwergglanzgans, Kapente, Rotschnabelente, Gelbschnabelente, Schreiseeadler, Bartgeier, Schmutzgeier, SperbergeierGaukler, Sekretär, Wanderfalke, Turmfalke, Gelbkehlfrankolin, Geierperlhuhn, HelmperlhuhnGrauhals-Kronenkranich, Teichhuhn, Afrikanisches Blätterhühnchen, Stelzenläufer, Säbelschnäbler, Kaptriel, Krokodilwächter, Sandregenpfeifer, Langzehenkiebitz, Großer Brachvogel, Kampfläufer, Rotschenkel, Schwarzköpfchen , Schwarzschnabelturako, Fischerturako, Weißhaubenturako, Seidenturako, Hartlaubturako, Weißwangenturako, Weißbauch-Lärmvogel, Schleiereule, Weißgesichtseule, Kap-Uhu, MilchuhuBraunflügel-Mausvogel, BlaunackenmausvogelScharlachspint, Weißstirnspint, Strichelracke, Gabelracke, Wiedehopf, Steppenbaumhopf, Nördlicher Hornrabe, Trompeter-HornvogelRotschnabeltoko, GrautokoFlammenkopf-Bartvogel, Weißscheitelrötel, Tacazze-Nektarvogel, Kupfernektarvogel, Heuglin-Brillenvogel, Elsterwürger, WachtelastrildNapoleonweber, Textorweber, Genickbandweber, Paradieswitwe, Königsglanzstar, Hildebrandt-Glanzstar, Purpur-Glanzstar, Dreifarben-Glanzstar, Starweber, Napoleonweber, Oryxweber,

Nilkrokodil, Spaltenschildkröte, Jackson-Chamäleon, Pantherschildkröte, Ostafrikanische Siedleragame, Fliederagame, Zwerggürtelschweif, Braune Schildechse, Afrikan. Eierschlange, Weißlippen-Kobra, Puffotter, Afrikanischer Krallenfrosch, Schmuck-Flösselhecht, Senegal-Flösselhecht, Elefantenrüsselfisch, Malawisee-Buntbarsche, Tanganjikasee-Buntbarsche.

Literatur und Internetquellen

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Freigegeben in Ostafrika
Dienstag, 07 November 2017 11:02

Laubgehölze aus Asien

 

Allgemeines

Weil ein großer Teil Asiens wie Europa zum holarktischen Florenreich gehört, gibt es zahlreiche asiatische Baum- und Straucharten, die mit unseren klimatischen Bedingungen gut zurecht kommen und in hiesigen Baumschulen erhältlich sind. Es ist daher oft möglich, Tiere in Verbindung mit Pflanzen aus derselben Region zu zeigen, etwa kleine Pandas mit Rhododendren und Azaleen, Nordchinesische Leoparden mit Nordchinesischen Weiß- oder Kupferbirken (Betula albosinensis) oder Sikahirsche mit Japanischen Kaisereichen (Quercus dentata). Außerdem wurden in Ostasien einige Baumarten als Obstbäume kultiviert, was im zoopädagogischen Unterricht ausgenützt werden kann.

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Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Klebsamengewächse (Pittosporaceae)

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Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) in Blüte im Jardin ornithologioque de Pont-de-Gau, Les Stes. Maries de la Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) mit Früchten in den Jardins O. Riquier, Hyères © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Chinesischer Klebsame

Pittosporum tobira

Verbreitung: Ostasien: Nördliches China, Japan, Korea, Russland (Sibirien). Eingeführt und heute weit verbreitet im Mittelmeerraum.

Winterhärtezone 9 (erträgt bis -7ºC), empfohlen wird eine Überwinterungstemperatur von 5-10ºC.

Wuchsklasse 3: Bis 5-6 m hoch, als Kübelpflanze 2-3 m.

Der Chinesische Klebsame wächst als immergrüner Strauch oder kleiner Baum. Die einfachen Laubblätter sind wechselständig, länglich und glattrandig und haben eine glänzende, ledrige Oberfläche. Die Blütezeit reicht von März bis Mai. Die Blütenstände sind Dolden oder Schirmrispen mit fünfzähligen, weißen oder cremefarbenen, duftenden Blüten, die sich zu zahlreiche Samen enthaltenden, kugeligen Kapselfrüchten mit roter Pulpa und einem Durchmesser von etwa 12 mm entwickeln.

Der Chinesische Klebsame ist salztolerant und ziemlich trockenheitsresistent. Er wird in klimatisch geeigneten Regionen oft als Zierstrauch angepflanzt. Es gibt mehrere Kulturformen [2; 4].

Die Pflanze enthält verschiedene Triterpen-Saponine und gilt als schwach giftig [3].

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Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)

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Blüten des Japanischen Schneeballs (Viburnum plicatum) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ADOXACEAE viburnum plicatum sables PD1
Blätter des Japanischen Schneeballs (Viburnum plicatum) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

APIALES pittosporum tobira sables PD1
Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira) im Zoo des Sables, Les Sables d'Olonne © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Japanischer Schneeball

Viburnum plicatum

Verbreitung: Ostasien: China, Japan, Korea, Taiwan.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 3 m hoch.

Der Japanische Schneeball ist ein aufrecht wachsender, lockerer und breit ausladender, laubabwerfender Strauch. Die oberseits dunkelgrünen Laubblätter sind gegenständig, eiförmig bis elliptisch, 4-10 cm lang und 5-7 cm breit und haben einen gezähnten Rand. Blütezeit ist Mai-Juni. Die cremefarbenen Blüten sind in Rispen angeordnet. Es gibt große und kleine Blüten, wobei die großen steril sind. Die einsamigen Steinfrüchte sind auffällig rot. Sie enthalten einen mehr oder weniger abgeflachten Steinkern.

Der Japanische Schneeball gedeiht am besten auf leicht feuchten Böden. Er mag weder Staunässe noch Trockenheit. Er wird häufig als Zierstrauch angepflanzt. Es gibt mehrere Kultursorten [2].

Der Japanische Schneeball ist giftig. Er enthält das Hydrochinon-Glykosid Arbutin und das Iridoid Viburtinal, ferner Triterpene, Flavone, Flavonoide, Saponine und Tannine. Diese Stoffe reizen die Schleimhäute und können zu gesteigertem Speichelfluss, Erbrechen und Durchfall führen [3].

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Ordnung: Ginkgoartige (Ginkgoales)
Familie: Ginkgogewächse (Ginkgoaceae)

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Gingko (Ginkgo biloba), Anfang November im Luisenpark Mannheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GINKGOALES ginkgo biloba stralsund PD1
Gingko (Ginkgo biloba) Blätter im Juni im Zoo Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gingko (Ginkgo biloba), Laub im November im Zoo Basel© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

GINKGOALES ginkgo biloba BSL PD1
Gingkoblatt (Ginkgo biloba) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ginkgo

Ginkgo biloba

Verbreitung: Ostasien: China, ursprünglich entlang des Jangtsekiang und südlich davon. Seit etwa 1'000 Jahren als Tempelbaum in Korea und Japan. Um 1730 in Europa als Zierbaum eingeführt.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch, sehr alte Bäume auch höher.

Der Ginkgo gehört weder zu den Laub- noch zu den Nadelbäumen sondern bildet eine eigene  Gruppe. Lange war er nur aus Tempelanlagen bekannt. Wildstandorte wurden erst im Lauf des 20. Jahrhunderts entdeckt. Er ist ein lebendes Fossil, das mehrere archaische Merkmale aufweist, so eine farnartige Blattnervatur oder begeißelte und somit bewegliche Spermatozoide. Die Rinde ist bei jungen Trieben braun-grau mit korkigen, hellbraunen Rissen. Alte Rinde ist grau mit groben, netzförmigen Rissen. Die Krone ist bei jugen Bäumen schlank, im Alter mehr ausgebreitet. Die einfach aufgebauten, wechselständig Laubblätter sind langstielig. fächerförmigen, breit und haben einen gelappten Rand. Sie sind hellgrün und werden im Herbst hell- oder goldgelb. Der Ginkgo ist ein zweihäusig getrenntgeschlechtiger Nacktsamer. Die männlichen Blüten sind kätzchenförmig und 3-5 cm lang, die weiblichen sind ebenfalls  3-5 cm lang, aber gestielt mit 2 Samenanlagen. Die Samen ähneln Mirabellen, denn sie haben eine fleischiger äußerer Samenschale mit gelbem Fruchtfleisch, das bei Reife einen penetranten Buttersäuregeruch verbreitet [2; 4; 5; 8].

Wegen des saisonal unangenehmen Geruchs der weiblichen Pflanzen werden in Parks und Gärten fats nur männliche Exemplare gehalten. Die Vermehrung kann dann durch Stecklinge erfolgen [8].

Ginkgos enthalten Ginkgotoxin. Dieses ist stukturell verwandt mit Vitamin B6 (Pyridoxin) und wirkt als Vitamin-Antagonist auf das Zentrale Nervensystem. Der Verzehr von Gingoblättern kann bei Tieren zu epileptiforme Krampfanfällen führen. Die letale Dosis ist nicht bekannt [3].

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Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae)

ERICALES ACTINIDIACEAE Actinidia arguta ruelzheim PD1
Kiwibeere (Actinidia arguta) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES ACTINIDIACEAE Actinidia arguta ruelzheim PD2
Kiwibeere (Actinidia arguta) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES ACTINIDIACEAE Actinidia arguta frucht PD1
Kiwibeere (Actinidia arguta), Frucht © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Kiwibeere oder Scharfzähniger Strahlengriffel

Actinidia arguta

Verbreitung: Ostasien: Nördliches China, Japan, Korea, Russland (Sibirien).

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Große verholzende Kletterpflanze bzw. windender Strauch.

Die einfach aufgebauten Laubblätter sind wechselständig und haben einen gezähnten Rand. Von einigen Zuchtformen abgesehen sind Kiwis zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die großen, radförmigen Blüten erscheinen von Juni bis Juli. Sie haben schneeweiße und später gelbliche Blütenblätter. Männliche Blüten weisen zahlreiche Staubblätter und kleine Griffel auf, weibliche erscheinen dagegen in geringer Anzahl pro Blütenstand und tragen strahlenartig angeordnete weiße Griffel, die von einem Kranz Staubblätter umgeben sind. Nur aus den weiblichen Blüten entwickeln sich die Früchte, bei denen es sich um von einer braunen und dicht behaarten Haut umhüllte Beeren handelt. Im Inneren der Frucht befinden sich entlang der Mittelachse viele miteinander verwachsene Samenbehälter mit schwarzen Samen. Das Fruchtfleisch ist grün gefärbt und weich [2; 6].

Die bedeutendsten Anbaugebiete sind China mit über 2 Millionen Tonnen Früchten pro Jahr, gefolgt von Neuseeland und Italien [16].

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Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Ebenholzgewächse (Ebenaceae)

ERICALES EBENACEAE Diospyros kaki ruelzh PD2
Kaki (Diospyros kaki), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES EBENACEAE Diospyros kaki ruelzh PD1
Kaki (Diospyros kaki), unreife Frucht, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICALES EBENACEAE Diospyros kaki ruelzh PD3
Kaki (Diospyros kaki), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Kaki oder Kaki-Pflaume

Diospyros kaki

Verbreitung: Ostasien: China. Kultiviert u.a. in Japan, USA, Brasilien, Südeuropa

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: bis 14 m hoch.

Der Kakibaum ähnelt mit seiner rundlichen Krone etwas einem Apfelbaum. Die Rinde der Bäume ist rotbraun und grob gefeldert. Die Laubblätter sind eiförmig-elliptisch bis länglich-eiförmig, 8-20 cm lang, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, unterseits bläulich und nur zu Beginn behaart. Ihre Herbstfärbung ist gelb bis orangerot  Bei der Wildform kommen sowohl zweigeschlechtliche (einhäusige) als auch eingeschlechtliche (zweihäusige) Pflanzen vor. Männliche Blüten werden etwa 1 cm lang, weibliche 1.5-1.8 cm. Die weiblichen Blüten besitzen vier große grüne Kelchblätter, die auch an der reifen Frucht noch zu erkennen sind. Die glattschaligen Früchte sind bis zu 500 Gramm schwer. Sie erinnern an große Tomaten, sind jedoch etwas heller [2; 4; 6]

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Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)

ERICACEAE Rhododendron x goerlitz PD1
Rhododendron (Rhododendron sp.) im Naturschutz-Tierpark Görlitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICACEAE Rhododendron x fortunei BOGABE PD1
Rhododendron-Hybride (Rhododendron X fortunei) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICACEAE Rhododendron x fortunei BOGABE PD2
Rhododendron-Hybride (Rhododendron X fortunei) im Botanischen Garten Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ERICACEAE Rhododendron x torbiera PD1
Rhododendron (Rhododendron sp.) in der Binturong-Alnage des Parco faunistico "La Torbiera", Agrate Conturbia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Rhododendroideae
Tribus: Rhododendreae

Rhododendren

Rhododendron spp.

Verbreitung: Die Gattung ist hauptsächlich auf der Nordhalbkugel verbreitet. Verbreitungsschwerpunkt mit der höchsten Artenvielfalt ist das östliche Asien von der Himalayaregion über China bis Korea, Japan und Taiwan, sowie über Indochina bis nach Indonesien.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC) für die meisten aus der Himalayaregion stammenden Arten.

Wuchsklasse bis 2: Die Gattung Rhododendron umfasst über 1'000 Arten, die vom subarktischen, nur 15 cm hohen Zwergstrauch bis zum 20 m hohen Baum reichen. Die meisten Arten sind Sträucher oder kleine Bäume, vereinzelt gibt es auch Epiphyten.

Rhododendren wachsen in der Regel recht langsam. Die meisten Arten sind immergrün. Immergrüne Arten sind in der Lage, bei Frost ihre Blätter einzurollen, um so die Verdunstung von wertvollem Wasser über das Laub zu minimieren. Trotzdem können die Pflanzen von trockenem Ostwind und Wintersonne geschädigt werden. Laubabwerfende oder kleinblättrige immergrüne Rhododendren werden als Azaleen bezeichnet, dabei handelt es sich hauptsächlich um Formen der Arten Rhododendron molle und Rhododendron luteum. Rhododendren tragen meist wechselständige Blätter, die radial um die Zweige herum angeordnet sind. Die Blätter sind meistens eiförmig bis längliche, ganzrandig und  oft etwas nach unten gewölbten Blatträndern. Im Austrieb ist das Laub bei einigen Arten mit einem weißen, gelben oder rostroten Filz bedeckt. Das Spektrum der Blütenfarben reicht unter anderem von schneeweiß über zartrosa, hellgelb, goldgelb, orange, orangerot und karminrot bis hin zu dunkelviolett [6].

Im Zoo Rostock, besteht seit 1907 ein heute denkmalgeschützter Rhododendron-Park auf einer Fläche von 1 Hektar. Im Zoo Dortmund und dem anschließenden Rombergpark gibt es großflächige Rhododendron-Pflanzungen. Auch in zahlreichen weiteren Zoos, etwa im Tierpark Berlin, in Naturschutz-Tierpark Görlitz oder im Zoo Mülhausen gibt es bedeutende Rhododendronbestände.

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Ordnung: Schmetterlingsblütlerartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

FABACEAE Albizia julibrissin PD2
Seidenbaum (Albizia julibrissin), Blüten, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE Albizia julibrissin
Seidenbaum (Albizia julibrissin), Schoten; in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE Albizia julibrissin PD3
Seidenbaum (Albizia julibrissin), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Mimosengewächse (Mimosoideae)
Tribus: Ingeae

Seidenbaum

Albizia julibrissin

Verbreitung: Asien: Iran bis China.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 6-8 (-12) m hoch.

Der Seidenbaum ist ein raschwüchsiger aber relativ kurzlebiger Baum oder Strauch mit breit ausladender, flach gewölbter Krone und dunkel graubrauner Rinde. Seine Triebe sind kantig und kahl. Die wechselständig angeordneten Blätter sind doppelt gefiedert und 20-30 cm lang. Sie haben einen langen Stiel und 8-15 Paar Fiedern, diese mit 20-30 Paar sichelförmigen, 5-16 langen Fiederblättchen. Die Pflanze ist einhäusig mit zwittrigen hellrosa Blüten. Diese bilden kugelige Köpfchen von 2.5-3 cm Durchmesser, sie haben die Kronblätter zurückgebildet und bestehen hauptsächlich aus den vielen feinen Staubblättern, von denen die Art ihren deutschen Namen hat. Blütezeit ist im Juli-August. Die Früchte sind braune, 12-15 cm lange Hülsenfrüchte [2; 4].

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FABACEAE wisteria sinensis HD PD1
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis) Mitte April am Eingang des Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis reynou PD1
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis) Anfang Mai im ParcZoo du Reynou, Le Vigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis lfeld PD1
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis), Blüten und junge Hülsenfrüchte Ende Mai, in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis lfeld PD2
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis), Blätter, in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

FABACEAE wistaria sinensis lfeld PD3
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis), Fruchtschoten im August, in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Millettieae

Blauregen, Glyzine

Wisteria sinensis

Verbreitung: Ostasien: China.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC) ?

Wuchsklasse 2: Selbsttragend bis gegen 20 m hoch.

Der oft als "Glyzinie" bezeichnete Chinesische Blauregen ist ein sommergrüner, linkswindender Kletterstrauch mit verholzender Hauptachse. Er kann auch als selbsttragender, kleiner Baum gezogen werden. Die leicht duftenden, violett-blauen oder weißen Blüten stehen in ziemlich dichtblütigen, hängenden Trauben. Blütezeit ist April-Juni. Einziger, aber regelmäßiger Bestäuber ist bei uns die Große Holzbiene (Xylocopa violacea). Die Fruchthülsen enthalten meist nur einen, vereinzelt bis zu drei Samen. Mit einer Wurfweite von zehn Metern sät sich der Chinesische Blauregen großflächig selbst aus [2; 6].

Durch seinen rankenden Wuchs und seine schirmförmige Krone eignet sich der Chinesische Blauregen hervorragend als Pergolen- oder Laubenbegrünung. Auch an einer Hauswand, Mauer oder einem stabilen Balkongeländer kann die Kletterpflanze aufgeleitet werden. Die Pflanze ist langlebig und kann ein Alter bis zu 100 Jahren erreichen [6].

Der Blauregen enthält das Glykosid Wistarin. Dieses ist ähnlich dem Gift des Goldregens, wirkt aber schwächer. Die Wirkung ist nikotinartig und beeinflusst vorwiegend die sympathischen Ganglien. Sie erfolgt vor allem im Rückenmark auf die Brech-, Atmungs- und Vasomotorenzentren, zuerst erregend, dann lähmend. Ferner ist das Glykoprotein Lektin vorhanden, das bis zum Tode führen kann. Schwere Vergiftungen sind u.a. von Pferden, Hunden und Katzen bekannt [3].

Da alle  Pflanzenteile, besonders die  Samen, als giftig gelten, darf die Pflanze nicht innerhalb von Gehegen für Zootiere gepflanzt werden. In der Wilhelma Stuttgart sind 2001 junge Kakas (Nestor meridionalis) umgekommen, weil sie von den Eltern mit Blauregen gefüttert worden waren, der in das Gehege hineinragte. Im Tierpark Hellabrunn erkrankte ein junger Gorilla, weil er eine unbekannte Menge von Fruchthülsen aufgenommen hatte. Er überlebte die Intoxikation nach Kreislaufstützung. Auch von Pferden sind Vergiftungen durch Blauregen bekannt. Ungeachtet ihrer Giftigkeit werden die Wurzeln gerne von Wühlmäusen angefressen [6; 7].

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Ordnung: Schmetterlingsblütlerartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae) 

FABACEAE sophora japonica jungbaum BSL PD1
Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE sophora japonica blatt BSL PD1
Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica), Blätter, im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FABACEAE sophora japonica laub schoten BSL PD1
Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica), Schoten, im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Sophoreae

Japanischer Schnurbaum

Styphnolobium japonicum = Sophora japonica

Verbreitung: Ostasien - China, Korea, Japan. Anderswo als Zier- oder Alleebaum kultiviert.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC). Jungbäume sind nicht winterhart.

Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch.

Jüngere Schnurbäume sind meist kurzstämmig und haben eine breite, runde Krone, bei älteren Bäumen ist die Krone lockerer, unregelmäßiger und im Vergleich zur Breite relativ höher. Die Rinde ist dunkel- oder graubraun mit weidenartigen, breiten Furchen. Die wechselständigen Blätter sind 20-25 cm lang, unpaarig gefiedert mit 10-15 eiförmigen Teilblättchen, die oben dunkelgrün und glänzend, unterseits bläulich und behaart sind. Die zwittrigen Blüten sind 1-1.5 cm lang und spiegelbildlich symmetrisch. Sie stehen in einem endständigen, lockeren, bis zu 30 cm langen, rispigen Blütenstand. Die Blütezeit reicht von August bis September. Es werden 5-8 cm lange Hülsenfrüchte gebildet, die 1-6 Samen enthalten [2; 4; 8].

Alle Pflanzenteile gelten als stark giftig, besonders die Fruchtschalen und Samen. Der Baum sollte daher nicht innerhalb von Tiergehegen gepflanzt werden. Allerdings kam es wegen eines im Zebragehege stehenden Schnurbaums im Zoo Basel während Jahrzehnten nie zu Problemen. Ein Schnurbaum war übrigens dort ebenfalls während Jahrzehnten der wichtigste Schlafbaum der frei im Park laufenden Pfauen [1; 8].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)

LAMIALES bignoniaceae chitalpa Ruelzh PD1
Chitalpa (Chitalpa tashketensis), in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES bignoniaceae chitalpa Ruelzh PD2
Chitalpa (Chitalpa tashketensis), in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES bignoniaceae chitalpa Ruelzh PD3
Chitalpa (Chitalpa tashketensis), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Chitalpa, Schmalblättriger Trompetenbaum

xChitalpa tashketensis

Verbreitung: Zentralasien.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -18ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 4(-6) m hoch.

Die Chitalpa ist ein 1964 in Usbekistan gezüchteter Gattungshybride zwischen dem Trompetenbaumgewächs Chilopsis linearis und dem Gewöhnlichen Trompetenbaum (Catalpa bignonioides), die beide aus Nordamerika stammen. Der wissenschaftliche Name wurde erst 1991 vergeben. Es handelt sich um einen trockenheitsresistenten, stark verzweigten, laubabwerfenden Strauch, mit schmalen, lanzettlichen Blättern, der im Juni (Ende Mai-Herbst) reich blüht. Die glockenartigen Blüten stehen in Rispen. Es gibt zwei Kultursorten: “Pink Dawn” mit rosa- bis lilafarbenen und “Morning Cloud” mit weißen Blüten. Die Chitalpa ist ein sogenannter "Herzwurzler", d. h. eine Mischform zwischen Tiefwurzler und Flachwurzler. Sie wächst sehr rasch und legt jährlich um 30-50 cm zu. Jungpflanzen sollten vor Kälte geschützt werden [14; 15].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Blauglockenbaumgewächse (Paulowniaceae)

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa ruelzheim blatt
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa  HD HD
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Blüten im Zoo Heidelberg © Zoo Heidelberg

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa HD PD1 frucht
Früchte des Blauglockenbaums (Paulownia tomentosa), Mitte August im Zoo Heidelberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa ruelzheim fruechte
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

LAMIALES PAULOWNIACEAE Paulownia tomentosa ruelzheim rinde
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Blauglockenbaum

Paulownia tomentosa

Verbreitung: Zentral- und Westchina. In Korea, Japan, Nordamerika und Europa als Zierbaum und zur Holznutzung kultiviert und zum Teil verwildert, in Mitteleuropa namentlich auf innerstädtischen Ruderalflächen.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Paulownia tomentosa ist ein kurzlebiger Baum, der selten ein Alter von 60–70 Jahren erreicht. Schößlinge und Wurzelbrut erreichen einen Jahreszuwachs von 2 m und mehr. Die rasch wüchsigen Sämlinge können allerdings bei zu früh einsetzenden Herbstfrösten stark geschädigt werden [17].

Die Rinde ist grau und hat große, orange  Korkporen. Die breite Krone ist offen und wenig verzweigt. Die jungen Zweige und Blätter besitzen klebrige Drüsenhaare. Die einfach gebauten Blätter sind gegenständig, herz- oder breiteiförmig, zugespitzt, glattrandig, teils fünflappig. Sie fallen früh und ohne Herbstfärbung ab. Der Blauglockenbaum blüht in Europa nur nach milden Wintern im April-Mai. Die etwa 6 cm langen zwittrigen, leicht duftenden Blüten erscheinen vor oder gleichzeitig mit den Blättern. Sie sind fünfzählig, trichterförmig, blassviolett bis kräftig purpurblau gefärbt, innen mit gelben Streifen. Es werden Kapselfrüchte mit zwei Klappen und zwei Spitzen gebildet, die viele schwach geflügelte Samen enthalten [2; 4; 5; 6].

Der Blauglockenbaum wird vor allem in Asien zunehmend zur Deckung des Holzbedarfs in Plantagen angebaut. Das Holz trocknet schnell, ohne sich dabei zu verziehen. Es ist hart, stabil, dabei jedoch sehr leicht. Zudem ist es harzfrei und nur schwer entflammbar. Es wird zum Anfertigen von Möbeln, Musikinstrumenten, Booten, Flugzeuginventar, Holzspielzeug oder Tischtennisplatten verwendet, in Japan für feuersichere Schränken für wertvolle Kimonos, Tassen- und Teebretter. Die Samen enthalten reichlich Öl, das vor allem in Japan für die Herstellung von hochwertigen, schnell trocknenden Lacken beliebt ist [17].

Die nussähnlichen Früchte des Blauglockenbaums sind nicht zum Verzehr geeignet. Sie und ihre Samen gelten als ungenießbar bis leicht giftig, auch für Hunde und andere Tiere. Die Laubblätter sind dagegen genießbar und ihr Verzehr ist in Ostasien durchaus üblich. Ihr Geschmack ähnelt dem von frischem Spinat. Das Laub kann auch gut als Tierfutter verwendet werden [9].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Tribus: Sommerfliedergewächse (Buddlejeae)

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Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) mit lila Blüten, im August im Vogelpark Steinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) mit weißen Blüten, im August im Greifvogelpark "Les Aigles du Léman" in Sciez © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) Laub und Blüten, im August im Vogelpark Sreinen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Schmetterlings- oder Sommerflieder

Buddleja davidii

Verbreitung: Ursprünglich China. In gemäßigten Klimaten weltweit als Zoerpflanze eingeführt und verwildert.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 5 m hoch.

Der Schmetterlings- oder Sommerflieder ist mit dem Echten Flieder nicht näher verwandt. Er wächst als meist 120-300 cm hoher und etwa gleich breiter Strauch mit trichterförmig ausladendenden, aufrecht überhängenden Ästen mit hellbrauner Rinde. Er ist laubabwerfend, in milden Wintern bleibt aber das vorjährige Laub oft zum großen Teil an den Trieben haften. Seine oberseits dunkelgrünen Blätter sind eilanzettlich und unterseits graufilzig behaart. Aus den in endständigen Rispen angeordneten, stark duftenden, violetten, roten, rosafarbenen oder weißen Blüten entwickeln sich zweiklappige, braune Kapselfrüchte. Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Es gibt zahleiche Kultursorten [6; 9; 12, 13].

Der Sommerflieder wächst an sonnigen und warmen Standorten auf zum Teil sehr trockenen und kargen Böden. Einerseits ist er im Garten ein echter Schmetterlingsmagnet. Bunte Falter wie der Kleine Fuchs und das Tagpfauenauge werden von seinen nektarreichen, duftenden Blüten magisch angezogen. Auch Schwebfliegen, Hummeln und Bienen sind häufig auf den Blütenkerzen anzutreffen. Andererseits ist er aber aber auch ein invasiver Neophyt, der sich in der Natur immer weiter ausbreitet. Besonders an Bahndämmen und auf Industriebrachen im innerstädtischen Bereich ist er sehr dominant. In der Schweiz figuriert er auf der Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen [6; 9].

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Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Tribus: Forsythiengewächse (Forsythieae)

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Gartenforsythie (Forsythia x intermedia), Blüten Ende März, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gartenforsythie (Forsythia x intermedia), Blätter im August, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gartenforsythie (Forsythia x intermedia), Rinde, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Gartenforsythie

Forsythia x intermedia

Herkunft: Die bei uns kultivierten Forsythien (Forsythia x intermedia) sind alles Hybrid-Sorten aus den beiden ostasiatischen Arten Forsythia suspensa und Forsythia viridissima.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 3 m hoch.

Die Gartenforsythien ist ein Strauch mit zunächst aufrechten, im Alter stark überhängenden Ästen, die auch aus dem älteren Holz an der Basis und in der Mitte treiben. Die Rinde ist an jungen Trieben olivgrün, an älteren ockergelb bis graugelb und mit auffallend großen Korkwarzen, sogenannten Lentizellen, besetzt. Die hell- bis mittelgrünen, 8-12 cm langen, eiförmigen Blätter treiben erst nach der Blüte aus. Sie sind gegenständig mit länglich ausgezogener Spitze und gesägten Blatträndern. Die zwittrigen, meist vierzähligen Blüten erscheinen je nach Witterung meist ab Mitte März in großer Fülle fast auf der gesamten Trieblänge am vorjährigen und älteren Holz sowie an dessen kurzen Seitenzweigen. Die vier Kelchblätter sind nur kurz, die vier Kronblätter glockenförmig verwachsen. Die gelben Glöckchen haben rund drei Zentimeter Durchmesser. Auf demselben Strauch haben manche Blüten normal ausgebildete Staubblätter und nur kleine weibliche Organe, bei anderen sind die Staubblätter klein und die weiblichen Organe mit ihrer zweispaltigen Narbe groß. Die meisten Hybridsorten sind steril oder setzen nur sehr wenige Früchte an. Aus ökologischer Sicht haben Gartenforsythien wenig Wert, denn die meisten Insekten können mit den Blüten nicht viel anfangen. Sie liefern zum Beispiel den Bienen weder Nektar noch verwertbare Pollen. [6].

Forsythien gelten als nur schwach giftig. Sie enthalten in Blättern, Früchten und Samen Saponine und Glykoside. Saponine können eine reizende Wirkung auf die Magen- und Darmschleimhaut haben. Zu ernsthaften Erkrankungen kommt es aber kaum. In der traditionellen chinesischen Medizin werden die Sträucher als Heilpflanzen verwendet [6; 9].

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Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD1
Straucheibisch (Hibiscus syriacus), Blüte im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD4
Blühender Straucheibisch (Hibiscus syriacus) im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD2
Straucheibisch (Hibiscus syriacus), Blüten im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MALVALES Malvaceae hibiscus syriacus liebefeld PD3
Straucheibisch (Hibiscus syriacus), noch nicht geöffnete Blüte im August in Privatgarten, Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Malvoideae

Straucheibisch, Garten-Hibiskus

Hibiscus syriacus

Verbreitung: Ost- und Südostasien, gelangte schon früh in den Nahen Osten und in den Mittelmeerraum. In der Schweiz an klimatisch günstigen Stellen verwildert, namentlich am Genfersee und in der Region Basel

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 3: Wird 150-300 cm hoch.

Der Straucheibisch ist ein reich verzweigter, buschiger Strauch, der hauptsächlich am Rand von Bächen und Flüssen sowie in feuchten Wäldern gedeiht, aber auch an trockeneren, felsigen Standorten vorkommt. Er ist laubabwerfend. Die dunkelgrünen Blätter sind je nach Sorte eiförmig, rhombisch bis dreilappig und haben einen gekerbten Rand. Blütezeit ist von Juni-Oktober. Die breit-trichterförmigen Blüten stehen in den Blattachseln der neuen Triebe. Die Kronblätter sind 4-7 cm lang. Ihre Farbe variiert je nach Sorte von Blau über Weiß bis hin zu Lila, Rosa und Rot. Die meisten zeigen in der Blütenmitte rötliche Basalflecken und besitzen einen langen Stempel, der mehr oder weniger weit aus der Blüte herausragt. Nach der Blüte entwickeln sich braune fünfklappige Fruchtkapseln [6; 12].

Als Gartenpflanze ist Hibiscus syriacus in vielen Sorten erhältlich, auch in solchen mit mehrfarbigen oder gefüllten Blüten. Die Wildart wird in der Regel nicht angeboten [6].

Hibiscus-Arten sind ungiftig. Sie sind aber nicht geeignet als Tierfutter. Die Wurzeln, Blätter und Blüten sind essbar. Aus den getrockneten roten Blütenkelchen der verwandten Art Hibiscus sabdariffa wird in Nordafrika ein Tee hergestellt. In der Volks­medizin wird Hibiskus wegen seines Gehalts an Vitamin C, Flavonoiden, Pektinen und Fruchtsäuren zur Stärkung des Immunsystems und Senkung des Blutdrucks eingesetzt [3; 6].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)

MORACEAE Morus alba ruelzheim PD3
Weisse Maulbeere (Morus alba) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MORACEAE Morus alba ruelzheim
Weisse Maulbeere (Morus alba) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

MORACEAE Morus alba ruelzheim PD2
Weisse Maulbeere (Morus alba), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Tribus: Moreae

Weiße Maulbeere

Morus alba

Verbreitung: Ursprünglich China. Als Zier- oder Nutzbaum für die Seidenraupenzucht oder zur Gewinnung der Früchte seit 1596 oder schon früher auch in Europa weit verbreitet.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 14 m hoch.

Die Weiße Maulbeere ist ein sommergrüner Baum mit rundlicher oder hoher, dichter Krone. Die Rinde ist matt graugrün oder rötlichbraun mit einem Netzwerk flacher, oft wellenförmiger Furchen. An alten Bäumen ist sie dunkel orangebraun. Die Äste sind häufig zerbrochen. Die dünnen, geraden Triebe sind anfangs fein behaart. Die Form der wechselständigen Laubblätter ist sehr variabel, es gibt am gleichen Baum unregelmäßig gelappte und ungelappte Blätter. Ihr Aufbau ist einfach, herzförmig oder oval, sie sind hellgrün und haben einen gekerbten Rand. Die Weiße Maulbeere ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Es werden kleinere weibliche und größere männliche Kätzchen gebildet, die im Mai blühen. Die im August reifen Früchte sind eiförmig oder kugelige Sammelfrüchte. Sie sind weiß, später gelblich, aber häufig auch rosa- bis purpurfarben [2; 4; 5]. Die Weiße Maulbere ist die wichtigste Futterpflanze für die Seidenraupenzucht [4].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)

RHAMNACEAE Ziziphus jujuba blatt ruelzheim
Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RHAMNACEAE Ziziphus jujuba ruelzheim
Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

RHAMNACEAE Ziziphus jujuba rinde ruelzheim
Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), Rinde; in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Paliurideae

Chinesische Jujube

Ziziphus jujuba

Verbreitung: Ursprünglich Nord- und Nordostchina. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum oder Nutzbaum eingebürgert, u.a. Heute gilt die Jujube im Mittelmeergebiet bis in den Kanton Tessin, Südosteuropa und Kleinasien. Hält sich in Mitteleuropa nur in Gebieten mit Weinbauklima.

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3-2: Bis 5-12 m hoch.

Die Chinesische Dattel ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, dessen Äste mit paarigen Dornen bewehrt sind. Die Dornen sind ungleich: jeweils ein Dorn ist gerade und ca. 3 cm lang, der andere ist kürzer und gekrümmt. Der  Baum gehört zur selben Gattung wie die in Südafrika wegen ihrer gleichen, doppelten Dornen, in denen man gerne mal hängen bleibt, "wag-’n-bietjie" (Wart ein bisschen) genannte Art Ziziphus mucronata. Die Borke älterer Bäume ist braun bis graubraun, die Rinde junger Zweige rot bis graubraun und weich. Die wechselständigen Laubblätter sind gestielt und eiförmig bis lang elliptisch mit kerbig gesägtem Rand. Sie verfärben sich im Herbst goldgelb. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Sie sind gelbgrün gefärbt und stehen einzeln oder in achselständigen, kurz gestielten Blütenständen. Blütezeit ist (April-) Mai-Juni. Die Früchte sind essbare Steinfrüchte, die sich bei Reife rot bis purpurn färben. Die Fruchtreife fällt auf (Juli-) August-Oktober. Der Baum wird wegen seiner Vitamin C-reichen Früchte, die auch in der Volksmedizin Verwendung finden, angebaut [2; 11].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSALES rosaceae eriobotrya japonica frutigen blatt PD1
Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica), Blätter © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ROSALES rosaceae eriobotrya japonica frutigen frucht PD1
Japanische Wollmispel (Eriobotry japonica), Blätter und Früchte, im Tropenhaus Frutigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae

Japanische Wollmispel

Eriobotrya japonica

Verbreitung:  Ursprünglich Zentral-China und eventuell Süd-Japan. Heute in ganz Südostasien und Japan weit verbreitet. Seit etwa Ende des 18. Jahrhunderts in Europa und heute vor allem in Italien und anderen Mittelmeerländern verbreitet.

Winterhärtezone 8 (erträgt bis -8ºC).

Wuchsklasse 1-2: 7-15 m hoch, im Kübel 2-3 m.

Die Japanische Wollmispel wächst als immergrüner kleiner Baum oder Großstrauch. Ihre dekorativen, 20-25 cm langen, lederartigen Blätter sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits weiß-wollig behaart. Die Blattadern liegen in deutlichen Vertiefungen. Blütezeit ist von September bis November. Die weißen, angenehm duftenden Blüten sitzen in kleinen Trauben an den Enden der Zweige. aus den Fruchtknoten entwickeln sich  von Februar bis Mai pflaumengroße, gelbe bis orangerote Früchte, die 1-4 Samen enthalten. Diese auch Nespoli oder Loquats genannten Früchte sind essbar. Sie haben einen säuerlich-süßen Geschmack und können roh oder eingekocht als Konfitüre oder Gelee genoßen werden [2].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSALES rosaceae malus floribunda senftenberg PD1
Blühender Japanischer Wildapfer (Malus floribunda9 im April im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSALES rosaceae malus floribunda senftenberg PD2
Japanischer Wildapfer (Malus floribunda), Knospen und Blätter im April im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSALES rosaceae malus floribunda senftenberg PD3
Japanischer Wildapfer (Malus floribunda), Rinde im Tierpark Senftenberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae

Japanischer Wildapfel

Malus floribunda

Verbreitung:  Ursprünglich Japan, 1862 nach Europa als Zioerbaum eingeführt

Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC).

Wuchsklasse 3: 4-8(-10) m hoch.

Der auch Korallenapfel oder Korallenstrauch genannte Japanische Wildapfel, bei dem es sich möglicherweise um einen Hybriden (Malus sieboldii X Malus baccata) handelt, wächst als kleiner, spreizwüchsiger Baum oder großer Strauch. Blütezeit ist im Mai (April-Juni). Die Knospen sind purpurfarben, die im Durchmesser 3 cm großen Blüten anfänglich zartrosa, später weiß. Die ovalen bis dreilappigen, mittelgrünen, 4-8 cm langen  Blätter sind oberseits glatt, unterseits flaumig, ihr Rand ist teilweise gesägt. Die glatte Rinde ist rotbraun bis graubraun. Die Früchte sind knapp kirschgroß, gelb oder rötlich und hängen an einem 4 cm langen, sehr dünnen Stiel [4; 5; 6].

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Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

ROSACEAE Pyrus pyrifolia blatt ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Pyrus pyrifolia frucht2 ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Pyrus pyrifolia frucht ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ROSACEAE Pyrus pyrifolia stamm ruelzheim
Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia), Stamm, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae

Nashi-Birne

Pyrus pyrifolia var. culta

Verbreitung:  Ursprünglich China. Heute in ganz Ostasien und Japan weit verbreitet und auch in Australien, Chile, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Nepal, Neuseeeland und den USA kultiviert.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Die Nashi-Birne wächst als kleiner bis mittelgroßer Baum mit an den Zweigen purpur-brauner, am Stamm dunkelbrauner und schuppig-rauher Rinde. Die Laubblätter sind 7-12 cm lang und 4-6.5 cm breit. Sie haben einen 3-4.5 cm langen Stiel. Die Blattoberfläche ist anfangs braun wollig behaart, später glatt, der Blattrand ist spitz gesägt. Es sind häutige, 1 bis 1.5 cm lange Nebenblätter vorhanden. Die 5-zähligen, 2.5-3.5 cm großen, weißen Blüten stehen in traubigen Blütenständen. Die Früchte sind fast kugelig und haben bei der Wildform einen Durchmesser von 2 bis 2.5 cm. Bei Kultursorten sind sie deutlich größer. Ihre harte und oft rauhe Haut ist bronzebraun, sie können nach der Ernte nur kurz gelagert werden [2].

Es gibt zahlreiche Sorten der Nashi-Birne. In Mitteleuropa werden 5 davon angebaut: Die Sorte "Nijisseiki" eignet sich besonders gut für unser Klima. Sie ist Mitte September reif. Die Früchte sind gelbgrün und die Sorte ist selbstbefruchtend. "Hosui" ist früh reif, trägt viele bronzefarbene, apfelförmige Früchte und ist nicht selbstfruchtbar. "Kosui" bildet relativ große, gelbbraune bis bronzefarbene Früchte. "Shinseiki" hat glattschalige, hellgelbe Früchte. Ferner gibt es "Benita", eine in der Schweiz gezüchtete Kreuzung aus Nashi-Birne. Ihre Früchte sind groß und gelb und im Geschmack aromatischer als die reinen Nashi-Birnen [6].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Mahagonigewächse (Meliaceae)

MELIACEAE Melia azedarach laub ruelzheim PD2
Paternosterbaum (Melia azedarach), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MELIACEAE Melia azedarach laub ruelzheim
Paternosterbaum (Melia azedarach), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MELIACEAE Melia azedarach rinde ruelzheim
Paternosterbaum (Melia azedarach), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Melioideae

Paternosterbaum

Melia azedarach

Verbreitung:  Ursprünglich Süd- und Südostasien. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und gebietsweise verwildert.

Winterhärtezone 7 (erträgt bis -15ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 13 m hoch.

Der Paternosterbaum ist ein mittelgroßer, schnellwachsender, sommergrüner Baum mit kurzem Stamm und rundlicher, dicht beasteter Krone. Die Rinde ist grau und längsrissig. Die bis 60 cm langen, wechselständigen Laubblätter sind doppelt gefiedert. Die Fiederblättchen sind oval und haben einen gezähnten Rand. Ihre Herbstfärbung ist gelb. Die in Rispen stehenden Blüten sind klein und violett. Sie ähneln denen des Flieders und duften auch so. Sie sind fünfzählig, ihre Staubfäden sind zu einer Röhre verwachsen. Die Früchte sind 1-2 cm große, eiförmige  Steinfrüchte. Sie sind zuerst grün, bei Reife gelb bis orangefarben und haben weiße Kerne [2; 4].

Der Paternosterbaum wird als Allee- und Schattenbaum angepflanzt, sein Holz wird für Möbel und Musikinstrumente verwendet und es können aus ihm Gummiharz und Samenöl gewonnen werden. Alle Teile der Pflanze sind giftig, verschiedene Inhaltsstoffe können medizinisch verwendet werden [10].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata frucht BSL
Dreiblättige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata) mit reifen Früchten im Hyänenhundgehege des Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata ruelzheim
Dreiblättige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata blatt ruelzheim
Dreiblättrige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata frucht ruelzheim
Dreiblättrige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata), noch unreife Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie Aurantioideae

Dreiblättrige oder Bitterorange

Poncirus trifoliata

Verbreitung:  Zentral- und Nordchina, Japan. In vielen Ländern kultiviert, z.T. als Hybriden mit Süßorangen, oder als Veredelungsunterlage.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 5 m hoch. Baum oder Strauch.

Im Gegensatz zu Orangen-, Mandarinen-, Zitronen- und Grapefruitbäumen gehört die Bitterorange nicht zur Gattung Citrus, sondern bildet die eigenständige, monotypische Gattung Poncirus. Sie ist aber während der Vegetationsperiode aus der Ferne von den echten Zitruspflanzen kaum zu unterscheiden. Im Winter dagegen schon, denn im Gegnsatz zu den Citrus-Arten ist sie nicht immergrün, sondern wirft im Herbst ihre Blätter ab. Sie wächst als stark dornig bewehrter Strauch oder kleiner Baum. Sie bildet dunkelgrüne, abgeflachte Triebe mit 1-7 cm langen, dunkelgrünen Dornen. Die dunkelgrünen Blätter sind wechselständig angeordnet, dreizählig und bis zu sechs Zentimeter lang. Die einzelnen Blättchen sind verkehrt eiförmig. Im Herbst färben sie sich blassgelb bis orangegelb. Die weißen Schalenblüten erscheinen schon im April vor dem Laubaustrieb. Sie haben einen Durchmesser von ca. 4 cm, meist fünf Blütenblätter und auffallende gelbe Staubgefäße und verbreiten einen sehr intensiven Orangenduft. Die kugelrunden orangefarbenen typischen Zitrusfrüchte -eigentlich Beeren - werden vier bis fünf Zentimeter groß und erinnern an Mandarinen. Sie haben einen dünnen filzigen Belag und duften ebenfalls sehr angenehm. Sie sind zwar essbar, schmecken allerdings sehr sauer und leicht bitter. Sie werden in einigen Mittelmeerländern zu Marmelade verarbeitet und auch als Kuchengewürz verwendet [2; 4; 6].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD5
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum) im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD1
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum), Blatt, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD2
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum), Früchte, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES Zanthoxylum piperitum porquerolles PD3
Szechuanpfefferbaum (Zanthoxylum piperitum), Rinde, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie Rutoideae

Szechuanpfeffer

Zanthoxylum piperitum

Verbreitung:  China, Japan, Korea. In vielen Ländern kultiviert, bei uns oft als Kübelpflanze.

Winterhärtezone 6 (erträgt bis -20ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 2-4 m hoch.

Der Szechuanpfeffer wächst als sommergrüner Strauch oder kleiner Baum. Er ist stark bedornt. Seine wechselständigen, gestielten, bis zu 15 cm langen Blätter duften aromatisch. Jedes Blatt setzt sich aus 11 bis 23 eiförmigen unpaarigen Fiedern zusammen. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelb. Der Pfefferstrauch ist zweihäusig, selten einhäusig, getrenntgeschlechtig. Weibliche und männliche Blüten stehen in den Blattachseln in 5 cm langen Trugdolden. Die weiblichen Blüten reifen zu kleinen, kugeligen, an Beeren erinnernden Kapselfrüchten heran. Sie sind erst grün, dann knallrot gefärbt und entlassen meist ab September nach dem Aufplatzen rundliche, schwarz glänzende, etwa 3 mm große Samen mit einer schwammigen Samenschale [6].

Szechuanpfeffer wird als scharfes Gewürz genutzt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden die Blätter als Tee bei Verdauungsproblemen und Blasenerkrankungen eingesetzt. Die Rinde soll bei Zahnschmerzen und Rheuma lindernd beziehungsweise anästhesierend wirken [6].

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie:  Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)

SAPINDALES SAPINDACEAE koelreuteria paniculata blatt ruelzheim
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES SAPINDACEAE koelreuteria paniculata kapseln ruelzheim
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Kapselfrüchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES SAPINDACEAE koelreuteria paniculata rinde ruelzheim
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Rinde, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie: Sapindoideae

Blasenesche

Koelreuteria paniculata

Verbreitung:  Ursprünglich China. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und bei uns winterhart.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 10 m hoch.

Die Blasenesche wächst als kurzstämmiger Baum mit rundlicher Krone oder als Strauch. Ihre Blätter sind dunkelgrün, bis 35-45 cm lang, unpaarig doppelt gefiedert mit 7 bis 15 länglich eiförmigen, kerbig gesägten Fiederblättchen, deren Farbe im Frühjahr bei Blattaustrieb rötlich, im Herbst gelb bis orange ist. Die zahlreichen fünfzähligen, goldgelben Blüten befinden sich an bis zu 40 cm langen Rispen. Es werden blasige, bis 5 cm lange Fruchtkapseln gebildet. Diese sind erst grün, später bräunlich und bleiben über den Winter am Baum hängen. Die Früchte können zermahlen als Getränkezusatz verwendet werden. Die Blasenesche wächst relativ langsam, sie benötigt einen sonnigen, gleichzeitig aber feuchten Standort [2; 4; 6].

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Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie:  Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae)

SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE hamamelis sp lfeld PD1
Blühende Zaubernuss (Hamamelis sp.), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE hamamelis sp lfeld PD2
Blühende Zaubernuss (Hamamelis sp.), Ende Februar in Liebefeld-Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE hamamelis sp Dreier
Blühende Zaubernuss (Hamamelis sp.) als Bienenweide, Februar in Berlin © Wolfgang Dreier, Berlin

 

Unterfamilie: Hamamelidoideae
Tribus: Hamamelideae

Asiatische Zaubernuss

Hamamelis sp. (H. mollis, H. japonica und Hybriden)

Verbreitung:  China und Japan. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und bei uns winterhart.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 3-8 m hoch.

Die Asiatischen Zaubernüsse sind langsam wachsende sommergrüne Sträucher oder kleine Bäume. Die vierzähligen, bei den Wildformen gelben Blüten erscheinen früh im Jahr vor dem Blattaustrieb. Sie sitzen in Gruppen an kurzen Seitentrieben. Sie bestehen aus je vier eiförmigen Kelchblättern, schmalen, fadenförmigen Blütenkronblättern, die sich bei Frost zusammenrollen, fertilen Staubblättern und Nektar produzierenden Staubblättern (Staminodien). Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen und haarigen Fruchtknoten mit kurzen Griffeln verwachsen. Die holzigen Fruchtkapseln reifen erst im Spätherbst. Sie platzen dann auf und schleudern die schwarzen Samen heraus. Die wechselständigen Laubblätter sind breit-oval. Sie färben sich im Herbst gelb bis orangerot [4; 6].

Die Asiatischen Zaubernüsse werden in Europa seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts kultiviert. Es gibt mehrere Sorten auch mit von den Wildformen abweichenden Blütenfarben und Herbstfärbung. Meist handelt es sich um Hybriden zwischen den beiden Arten, die als  Hamamelis x intermedia bezeichnet werden. Die frühen Blüten sind für Bienen und Hummeln eine wichtige Nahrung, weswegen Zaubernüsse auch gerne als Bienenweide in naturnahen Gärten gepflanzt werden [6].

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SAXIFRAGALES HAMAMELIDACEAE Parrotia persica ruelzh PD1
Blasenesche (Koelreuteria paniculata), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Unterfamilie: Hamamelidoideae

Persischer Eisenholzbaum

Parrotia persica

Verbreitung:  Ursprünglich China. In vielen weiteren Regionen als Zierbaum eingeführt und bei uns winterhart.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch.

Der Persische Eisenholzbaum wächst als sommergrüner Großstrauch oder kleiner, meist mehrstämmiger Baum mit weit ausladenden Seitenästen. Sein Holz ist sehr hart und schwer. Die Borke ist bräunlich, im Alter oft vielfarbig, platanenartig abblätternd. Die ovalen Laubblätter sind bis 9-10 cm lang und 6 cm breit, leicht ledrig, oberseits dunkelgrün, unterseits hellgrün, im Austrieb rot gerandet. Im Herbst verfärben sie sich gelb oder orangerot bis hin zum ins Violett übergehenden Scharlachrot. Die etwas unscheinbaren Blüten öffnen sich vor der Laubentfaltung im März. Auffällig sind die 9-14 länglichen, purpurroten hängenden Staubbeutel, die von grünlichen Staubfäden getragen werden. Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich eine Fruchtkapsel, die sich bei Reife explosionsartig öffnet und die Samen herausschleudert [2; 4; 6].

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Nachfolgend eine Auswahl asiatischerLaubbäume nach Größe:

Kleine Laubbäume (bis 10 m, Wuchsklasse 3):

  • Forsythia spp.
  • Koelreuteria paniculata
  • Pittosporum tobira
  • Poncirus trifoliata
  • Ziziphus jujuba

Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m, Wuchsklasse 2):

  • Albizia julibrissin
  • Diospyros kaki
  • Melia azedarach
  • Morus alba
  • Parrotia persica
  • Paulownia tomentosa
  • Pyrus pyrifolia
  • Ziziphus jujuba

Große Laubbäume (über 20 m, Wuchsklasse 1):

  • Gingko biloba
  • Sophora japonica

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Literatur und Internetquellen:

  1. ARIOLI, R. (1953)
  2. BAUMKUNDE
  3. CLINI TOX
  4. JOHNSON, H. (1974)
  5. MITCHELL, A. (1975)
  6. MEIN SCHÖNER GARTEN
  7. RIETSCHEL, W. (2004)
  8. SCHNEIDER, H. & ZULAUF, R. (2016)
  9. GARTEN-JOURNAL
  10. LÖTSCHERT, W. & BEESE, G.(1981)
  11. PFLANZEN-LEXIKON
  12. INFO FLORA
  13. LAUBER, K. & WAGNER, G. (1991)
  14. BAUMSCHULE HORSTMANN
  15. VILLAGE NEWS
  16. STATISTA - ERNTEMENGEN
  17. BOCHUMER BOTANISCHER VEREIN

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Freigegeben in Laubbäume im Park
Dienstag, 07 November 2017 06:52

Nadelbäume - Allgemeines

Allgemeines

Alle Nadelhölzer gehören zur Ordnung der Coniferales, neuerdings auch Pinales genannt, die in sieben Familien mit zusammen rund 700 Arten unterteilt wird. Sie stellen damit die größte Gruppe der Nacktsamigen Pflanzen (Gymnospermae). Sie kommen auf allen Kontinenten vor, der Verbreitungsschwerpunkt liegt jedoch auf der Nordhalbkugel in Gebieten mit gemäßigtem Klima. Dementsprechend ist die Zahl der Arten, die im Zoo gezeigt werden, sehr groß, und es gibt auch zahllose Kulturformen. Die meisten Arten sind immergrün, manche sind giftig. Im deutschsprachigen Raum gibt es 10 einheimische und ca. 18 waldbaulich genutzte exotische Nadelhölzer [1; 2; 3].

Übersicht über die Familien:

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Einheimische Koniferen:

Von den einheimischen Arten wachsen Eibe und Wacholder nicht nur als mittelgroße Nadelbäume, sondern auch als Großsträucher. Die Lärche ist bei uns der einzige sommergrüne Nadelbaum. Die Eibe ist als einziger Nadelbaum harzfrei und enthält in den Nadeln, den Samen und der Rinde Pflanzengifte. Beim Wachholder sind Früchte und Nadeln leicht giftig [1].

  • Weißtanne (Pinaceae: Abies alba)
  • Lärche (Pinaceae: Larix decidua)
  • Fichte (Pinaceae: Picea abies)
  • Arve (Pinaceae: Pinus cembra)
  • Bergföhre (Pinaceae: Pinus mugo)
  • Schwarzkiefer (Pinaceae: Pinus nigra)
  • Waldkiefer, Waldföhre (Pinaceae: Pinus sylvestris)
  • Gemeiner Wachholder (Cupressaceae: Juniperus communis) - Vorsicht: leicht giftig
  • Sadebaum oder Sefi-Strauch (Cupressaceae: Juniperus sabina)
  • Eibe (Taxaceae: Taxus baccata)

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Literatur und Internetquellen:

  1. GARTEN-TREFFPUNKT
  2. GEHÖLZE - WSL
  3. JOHNSON, H. (1974)

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Freigegeben in Koniferen im Park
Dienstag, 07 November 2017 06:38

Bedeutung der Bäume für den Zoo

 

CONIF pinaceae larix decidua gemse goldau PD
Übereinstimmung von Flora und Fauna: Alpengemse (Rupicapra r. rupricapra) vor Lärche (Larix decidua) im Natur- und Tierpark Goldau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

CONIF pinaceae picea abies baer PD
Übereinstimmung von Flora und Fauna: Fichte (Picea abies) an ihrem natürlichen Standort im JuraParc Mont d'Orzeireswird von Bär als Markierbaum benutzt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

ALLG Baumsavanne koeln PD1
Aus ehemaligem Ackerland ist im Kölner Zoo eine ansprechende Baumsavanne entstanden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

BAUMBESCHRIFTUNG feldkirch PD1
Baumbeschriftung im Wildpark Feldkirch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

FAGAL BETULACEAE betula interaktiv woerlitz PD1
Baumwissen interaktiv vermitteln im Wörlitzer Park © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

BAU kronenpfad wien dZupanc
Der Baumkronenpfad im Tiergarten Schönbrunn © Daniel Zupanc / TG Schönbrunn

 

BAU turm goldau NTPG
Der Turm der Biodiversität im Natur- und Tierpark Goldau © NTP Goldau

Ein Zoologischer Garten ohne Bäume ist undenkbar. Angestrebt wird in der Regel eine vielseitige, halboffene Parklandschaft mit Einzelbäumen, Baumgruppen, Hecken, Gras- und Wasserflächen [4]. Historisch gewachsene Zoos sind daher durch viele alte, oft geschützte Bäume charakterisiert, wobei gegebenenfalls ein ursprüglich bestehender Bestand an einheimischen Arten durch Exoten ergänzt wurde. So konnte z.B. der Zoologische Garten Basel zur Mitte des 20. Jahrhunderts 70 Laubbaum-Arten aus 22 Familien und 18 Arten Koniferen vorweisen [1]. Eine Artenliste der heute im Zoo Basel vorkommenden Gehölze findet sich bei BAUR et al. [3]. Der Zoo Saarbrücken weist über 60 Gehölzarten auf [8].

Abgesehen von ihrem botanischen Interesse (zum Bestimmen von Bäumen sei auf die BAUMKUNDE.DE [2] verwiesen, in der über 880 Arten und Sorten aufgeführt sind) können Bäume dazu dienen, den Lebensraum der präsentierten Tiere zu illustrieren, wobei naturgemäß die beste Übereinstimmung dann gelingt, wenn die Tiere aus gemäßigten Klimazonen stammen. Nebst ihrer Bedeutung als Landschaftselemente bieten Bäume, namentlich heimischer Arten, aber auch Lebensraum und Nahrung für zahllose Tierarten und tragen so zur Erhöhung der lokalen Biodiversität bei. Manche Bäume oder Teile davon sind allerdings für bestimmte Tierarten giftig. Bei der Bepflanzung bzw. der Gehegeplanung ist dafür zu sorgen, dass keine giftigen Teile mit potenziell gefährdeten Tieren in Kontakt kommen können.

Exotische Laubbäume werden im Zoo dazu eingesetzt, die Lebensräume außereuropäischer Tierarten nachzubilden. Im Idealfall stammen die Tier- und die Baumarten aus derselben Ökoregion. Oft ist dies aber nicht möglich, etwa weil Baumarten aus tropischen oder subtropischen Regionen bei uns nicht winterhart sind. In diesen Fällen wählt man Baumarten, mit denen man aufgrund Ihrer Form und ihres Blattswerks einen bestimmten Lebensraum simulieren kann. So lassen sich amerikanische Eichen (Quercus borealis, Quercus coccinea), Amerikanische Eschen (Fraxinus americana) und Tulpenbäume (Liriodendron tulipifera) mit ihrem mastigen Laubwerk dazu einsetzen, während der Vegetationsperiode einen feuchten tropischen Wald zu simulieren. Bäume mit schmalen, hell- oder graugrünen Blättern, wie z.B. Robinien (Robina pseudoacacia), Amerikanische Gleditschien (Gleditsia triacanthos), Ölweiden (Eleagnus spp.), Japanische Schnurbäume (Styphnolobium japonicum, früher Sophora japonica) und Seidenbäume (Albizia julibrissin) vermitteln dagegen in Verbindung mit dem heimischen Sanddorn (Hippophae rhamnoides) den Eindruck einer Trockensavanne.

Zoopädagogisch kann der Baumbestand eines Zoos durch Beschriften von Bäumen oder das Anlegen eines Baumlehrpfads aufgewertet werden. Der Zoo Basel hat einen speziellen Führer mit Standortkarte über seine Bäume herausgegeben [5]. Durch das Anlegen eines Baumkronenpfads, wie z.B. dem 2009 als Teil eines Natur-Erlebnispfads im Tiergarten Schönbrunn eröffneten, kann nicht nur das Interesse an Bäumen gesteigert, sondern auch eine echte Attraktion für den Zoo geschaffen werden. So zog der 2019 mit einem finanziellen Aufwand von 6.5 Million Euro erstellte Baumwipfelpfad "Heide Himmel" des Wildparks Lüneburger Heide, für den ein separater Eintrittspreis verlangt wird, in den ersten drei Monaten seines Bestehens 40'000 Besucher an - und dies im eher besucherschwachen vierten Quartal. Dieser Pfad ist barrierefrei, 700 m lang, bis 22 m hoch und verfügt über 20 Lernstationen, einen 45 m hohen Aussichtsturm und eine Gaststätte [7].

Ebenfalls eine Besucherattraktion ist der 2016 eröffnete knapp 30 m hohe "Turm der Biodiversität" im Natur- und Tierpark Goldau, mit dem man auf die Höhe der umgebenden Baumwipfel gelangen kann. Der auf Windstärken von 250 km/h ausgelegte Turm wurde aus 117 Tonnen Fichten- und Weißtannenholz aus den umliegenden Wäldern gebaut. Er weist 8 Stockwerke auf und soll auch als Lebensraum für Tiere dienen, als Nist-, Fress- oder Schlafplatz. Am Turm sind 23 Nistkästen für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse angebracht. Ferner befindet sich auf dem Bauwerk eine Wetterstation. Er wurde 2018 mit dem Prix Lignum ausgezeichnet [6].

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Literatur und Internetquellen:

  1. ARIOLI, R. (1953)
  2. BAUMKUNDE
  3. BAUR, B., BILLEN, W. & BURCKHARDT, D. (2008)
  4. SALZERT, W. (2010)
  5. SCHNEIDER, H. & ZULAUF, R. (2016)
  6. TURM DER BIODIVERSITÄT (HOLZBAU SCHWEIZ 2917/1)
  7. WILDPARK LÜNEBURGERHEIDE
  8. ZOO SAARBRÜCKEN

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Freigegeben in Laubbäume im Park

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Manas

AS-6 manas river JV(2)
Manas River, Manas Nationalpark, Bhutan © Jürg Völlm, Basel
Assam, Indien; Bhutan

Manas Nationalpark und Tiger-Reservat, Indien: 40 - 140 m.ü.M., 2'840'000 ha (davon Nationalpark 39'100 ha)
Königl. Manas Nationalpark, Bhutan 140-2'600 m.ü.M., 105'700 ha. Important Bird Areas BT015 und IN396.

AS 6 manas riverbed
Das Flussbett des Manas mit Galeriewald © Jürg Völlm, Basel
Das Areal ist auf der indischen Seite überwiegend flach und verfügt über zahlreiche Kleinseen und Feuchtgebiete. Im Norden wird es hügelig bis gebirgig. Der Park wird vom Manas River und seinen Nebenflüssen Beki und Hakua durchflossen, ferner gibt es einige kleinere Flüsse, wie Jongrong, Gyati und Garuchara.

AS 6 manas forest
Wald im Tiefland des Manas-Nationalparks © Jürg Völlm, Basel
Vegetation: Unterschiedliche Typen von Wald, mit laubabwerfenden, teilweise immergrünen oder immergrünen Bäumen, und Grasland, auf der bhutanesischen Seite bis hinauf in den alpinen Bereich.

AS-6 manas geei JV
Goldlangur (Presbytis geei) im Kgl. Manas Nationalpark, Bhutan © Jürg Völlm, Basel
Tierwelt: Manas ist eines der Gebiete mit der höchsten Artenvielfalt an Feliden. Im Manas-Nationalpark Bhutans wurden mittels Kamerafallen nachgewiesen (DHENDUP et al., 2016): Tiger, Leopard, Nebelparder, Bengalkatze, Asiatische Goldkatze, Rohrkatze, und Marmorkatze (Pardofelis marmorata). Manas verfügt auch über die einzige noch lebensfähige, ein paar hundert Tiere umfassende Population des Zwergwildschweins. AS 6 manas neofelis
Fotofallen-Aufnahme eines Nebelparders (Neofelis nebulosa) im Manas-Nationalpark. Aus: DHENDUP et al., 2016
Ferner kommen u.a. folgende Säugetierarten vor: Bengalischer Plumplori, Assam-Makak (Macaca assamensis), der stark gefgährdete Goldlangur (Presbytis geei), Kappengibbon, Hulock (Hylobates hoolock), Gangesdelphin (Platanista gangetica), Lippenbär, Rothund, Goldschakal, Asiatischer Elefant, Panzernashorn, Wildschwein, Indischer Muntjak, Axishirsch, Schweinshirsch, Sambar, Barasingha, Gaur, Wildbüffel (Bubalus arnee), Vierhornantilope (Tetracerus quadricornis), Nilgauantilope und das stark gefährdete Borstenkaninchen (Caprolagus hispidus).

AS 6 manas rhinoceros
Umgesiedelte Panzernashörner (Rhinoceros unicornis) im Eingewöhnungsgatter © Jürg Völlm, Basel
Allein im indischen Teil wuren etwa 310 Vogelkarten nachgewiesen. Darunter befinden sich einige ungewöhnliche Arten, wie der Argalamarabu oder Grosser Adjudant, der Sunda-Marabu, der Philippinenpelikan und der größte bekannte Bestand der Barttrappe (Houbaropsis bengalensis). Auch der vom Aussterben bedrohte Bengalgeier (Gyps bengalensis), der gefährdete Bindenseeadler (Haliaeetus leucoryphus) und der ebenfalls gefährdete Nepalhornvogel (Aceros nipalensis) leben hier. Im Norden kommen Bergvögel, wie der Schmuckkleiber (Sitta formosa) eine der seltensten Kleiberarten der Welt, oder das Rotbrustwaldrebhuhn (Arborophila mandellii) hinzu.

In den Schutzgebieten leben über 50 Reptilienarten, darunter der Gangesgavial.

Website des Parks

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Orang-Nationalpark

AS-6 orang OP2
Asiatische (Reit-)Elefanten (Elephas maximus) im natürlichen Lebensraum. Orang-Nationalpark, Assam © Olivier Pagan, Zoo Basel
Assam, Indien

40-50 m.ü.M, 7'881 ha

Vegetation: Flaches Gelände am Nordufer des Brahmaputra. Sümpfe, Grasland mit u.a. Silberhaargras (Imperata cylindrica), Schilfrohr (Phragmites karka), Pfahlrohr (Arundo donax) und Zuckerrohr (Saccharum). In den Waldgebieten gedeihen u.a. AS-6 orang porcinus JV
Schweinshirsche (Axis porcinus) im natürlichen Lebensraum. Orang Nationalpark, Indien © Jürg Völlm, Basel
Baumwollbaum (Bombax ceiba), Ostindischer Palisander (Dalbergia sissoo), Stinkbaum (Sterculia villosa), China-Dattel (Ziziphus zizyphus).

Tierwelt: Gangesdelphin (Platanista gangetica), Bengalkatze, Fischkatze, Rohrkatze, Leopard, Tiger, Asiatischer Elefant, Panzernashorn, Wildschwein, Zwergwildschwein, Indischer Muntjak, Schweinshirsch, Sambar, Barasingha, Gaur, Wildbüffel (Bubalus arnee). Important Bird Area IN398 mit u.a. mit u.a. PhilippinenpelikanSunda- und Argala-Marabu (L. dubius), Bengal- und Schmalschnabelgeier (Gyps bengalensis, G. tenuirostris), Bengaltrappe (Houbaropsis bengalensis).

Feldprojekte von Zoos: z.B. Zoo Basel - Langzeitschutz der Panzernashörner in Assam, Indien

Website des Parks

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Kaziranga-Nationalpark

AS-6 kaziranga OP3
Panzernashörner im Kaziranga-Nationalpark, Assam © Olivier Pagan, Zoo Basel
Assam, Indien

67 - 80 m.ü.M., 84'979 ha

Vegetation: Flache, am Brahmaputra gelegene, hauptsächlich mit Elefantengras bestandene Ebene mit zahleichen seichten AS-6 kaziranga barasingha rhino JV
Barasinghas (Cervus duvaucelii) und Panzernashorn (Rhinoceros unicornis) im Kaziranga NP, Assam © Olivier Pagan, Zoo Basel
Sümpfen. Dazwischen größere Waldbezirke mit teilweise immergrünen Bäumen.

        
Tierwelt: Bengalischer Plumplori, Schopflangur, Kappengibbon, Hulock (Hylobates hoolock), Ohren-Schuppentier, Gangesdelphin (Platanista gangetica), Goldschakal, Rothund, Lippenbär, Kragenbär, Bengalkatze, Fischkatze, Rohrkatze, Leopard, Tiger, Asiatischer Elefant, Panzernashorn, Wildschwein, Zwergwildschwein, Indischer Muntjak, AS-6 kaziranga elephant JV
Elefantenbulle (Elephas maximus) im Kaziranga NP, Indien © Jürg Völlm, Basel
Schweinshirsch, Sambar, Barasingha, Gaur, Wildbüffel (Bubalus arnee), Borstenkaninchen (Caprolagus hispidus).

        
Important Bird Area IN064 mit u.a. Krauskopf- und Philippinenpelikan, Streifen- und Zwerblässgans, Marmelente, Sunda- (Leptoptilos javanicus) und Argala-Marabu (L. dubius), Bengal- und Schmalschnabelgeier (Gyps bengalensis, G. tenuirostris), Schell- und Kaiseradler (Aquila clanga, A. heliaca), Bengaltrappe (Houbaropsis bengalensis).

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Weitere Parks

  • Barnadi-Wildschutzgebiet

    Assam, Indien
    Bestehend seit 1980, errichtet  hauptsächlich zum Schutz des Zwergwildschweins und des Borstenkaninchens
    Fläche 26 km²
    Höhe 100-200 m.ü.M.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN368)
    Website des Parks
  • Buxa-Tigerschutzgebiet

    Westbengalen, Indien
    Bestehend seit 1986
    Fläche 745 km², davon 313 km² Kernzone
    Höhe 152-1'800 m.ü.M.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN317)
    Website des Parks
  • Dibru-Saikhowa-Nationalpark

    Assam, Indien
    Bestehend seit 1986 als Wildschutzgebiet, seit 1999 Nationalpark
    Fläche 765 km², davon 330 km² Kernzone
    Hohe 90-100 m.ü.M.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN378)
    Website des Parks

  • Nameri-Nationalpark

    Assam, Indien
    Bestehend seit 1985 als Wildschutzgebiet, seit 1998 Nationalpark
    Fläche 220 km²
    Höhe ca. 105 m.ü.M.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN397)
    Website des Parks

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Literatur:

DHENDUP, T., TEMPA, T. & TENZIN, U. (2016)
GEE, E.P. (1967)

GRUBER, U. (1995)
ISRAEL, S. & SINCLAIR, T. (eds. 1987)
LAMICHHANE, B., DHAKAL, M. SUBEDI, N. & POKHERAL, C. P.(2014)
PFEFFER, P. (1969)
SAHARIA, V. B. (ed., 1981)
Bhutan Trust Fund for Environmental Conservation

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Königlicher Chitwan-Nationalpark

AS-6 Chitwan Melursus ChitwanNP
Lippenbär (Melursus ursinus) im Salwald. Bild Nationalparkverwaltung Chitwan NP
Nepal

Bestehend seit 1984

932 km² (Königlicher Nationalpark) und 750 km² Pufferzone. Östlich angrenzend das Parsa-Wildreservat mit 49'900 ha und südlich, im indischen Bundesstaat Bihar, der Valmiki-Nationalpark mit 89'940 ha.
Höhe ca. 110-850 m.ü.M.

AS-6 Chitwan Nashoerner ChitwanNP
Badende Panzernashörner (Rginoceros unicornis). Bild Nationalparkverwaltung Chitwan NP
Mittlerer Jahresniederschlag 2'150 mm, mittlere Tagestemperatur von Oktober bis Februar 25°C, Spitzentemperaturen von März bis Juni bis 43°C.

Chitwan war ursprünglich ein nur dünn besiedeltes Malariagebiet, das als Jagdrevier für die herrschende Klasse diente. 1954 wurde ein Programm zur Ausrottung der Malaria in die Wege geleitet, die Bevölkerung stieg von damals 36'000 auf 100'000 Menschen im Jahr 1960, viele Waldgebiete wurden gerodet und es wurde massiv AS-6 Chitwan Arbeitselefanten ChitwanNP
Arbeitselefanten. Bild Nationalparkverwaltung Chitwan NP
gewildert. 1962 wurde ein Schutzgebiet für das Panzernashorn eingerichtet und 1973 wurde Chitwan zum ersten Nationalpark Nepals erklärt. World Heritage Site seit 1984. Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA NP004) seit 2005.

AS-6 Chitwan Tecoma stans Ralf Lotys
Gelbe Trompetenblume (Tecoma stans) im Chitwan Nationalpark © Ralf Lotys
Vegetation: Feuchte, winterkahle Wälder, hauptsächlich Salwald (Shorea robusta) und Auenwälder mit Cachou-Akazie (Acacia catechu), Ostindischem Rosenholz (Dalbergia sissoo) und Rotem Seidenwollbaum (Bombax ceiba) als wichtigsten Arten. Ferner Grasland mit bis zu 8 m hohem Elefantengras (Saccharum spp.) und auf den Hügeln Koniferenwälder (Pinus roxburghii).

Tierwelt: Der Bestand an Panzernashörnern hat wegen Wilderei abgenommen und betrug 2006 noch 372 Individuen. Rhesusaffe. AS-6 Chitwan BuboFlavipes HansStieglitz
Himalaya-Fischuhu (Ketupa flavipes) im Chitwan-Nationalpark © Hans Stieglitz
Die Huftiere sind durch WildschweinAxishirsch und Schweinshirsch, Sambar, Indischer Muntjak, GaurNilgauantilope und Vierhornantilope vertreten, die Katzen durch Tiger, Leopard, Nebelparder, Fisch-, Bengal- und Rohrkatze, die Affen durch Hulman und Bemerkenswert ist auch das stark gefährdete Borstenkaninchen (Caprolagus hispidus). Insgesamt umfasst die Säugetierliste 68 Arten. In den Flüssen leben Gangesdelfin (Platanista gangetica), Sumpfkrokodil, Gangesgavial und 126 Fischarten.  Etwa 540 Vogelarten wurden nachgewiewsen.

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Weitere Parks

  • Parsa-Wildschutzgebiet

    Nepal
    Schließt östlich an Chitwan an
    Bestehend seit 1984
    Fläche 499 km² und 298 km² Pufferzone
    Höhe 200-950 m.ü.M.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA NP018)
    Website des Parks

  • Valmiki-Wildschutzgebiet

    Bihar, Indien
    Schließt südwestlich an Chitwan an
    Bestehend seit 1970
    Fläche 545 km²
    Höhe 125-880 m.ü.M.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN301)
    Website des Parks
  • Bhimbandh-Wildschutzgebiet

    Bihar, Indien
    Bestehend seit 1976
    Fläche 681 km²
    1'146 mm Niederschlag / Jahr
    Website des Parks
  • Koshi Tappu Wildschutzgebiet

    Nepal
    Bestehend seit 1976
    Fläche 65 km²
    Gelegen am Koshi River bzw. Stausee.
    Höhe 75-81 m.ü.M.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN301)
    Website des Parks

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Literatur und Internetquellen

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Sunderbans-Nationalpark und -Tigerschutzgebiet

AS-6 sunderbans krok PeterAndersen
Leistenkrokodil (Crocodylus porosus) im Sunderban-Nationalpark © Peter Andersen
Westbengalen, Indien

Höhe meistenteils zwischen 0 und 5 m.ü.M.

133'000 ha Nationalpark, Welt-Naturerbe und Biosphärenreservat, dazu 125'500 Schutzgebiet. Östlich, im zu Bangladesch gehörenden Teil der Sunderbans, drei weitere große Schutzgebiete von zusammen 139'700 ha.

Von November bis Februar Temperaturen AS-6 sunderbans reiher PeterAndersen
Seidenreiherl (Egretta garzetta) im Sunderban-Nationalpark © Peter Andersen
zwischen 10°C und knapp über 30°C. In den Sommermonaten werden Spitzentemperaturen bis zu 42°C erreicht.

Tiger-Reservat seit 1973, Wildschutzgebiet ab 1977, Nationalparkstatus ab 1984. Der Park liegt im westlichen Teil des Gangesdeltas und besteht aus zahlreichen Inseln.

Vegetation: Die Vegetation der Sunderbans (oder Sundarbans) besteht AS-6 sunderbans PhaenicophaeusTristis M AbdullahAbuDiyan.
Grünschnabel-Malkoha (Phaenicophaeus trisits) auf Mangrove im Sunderban-Nationalpark Nationalpark © M._Abdullah Abu Diyan
zum größten Teil aus Mangrovenwald und sie haben ihren Namen von der lokal als "Sundari" bezeichneten Mangrove Heritiera littoralis.

Tierwelt: Die Sunderbans sind ein bedeutendes Rückzugsgebiet für den Tiger. Dank dem semiaquatischen Lebensraum findet man hier Fischkatze, Glattotter (Lutrogale perspicillata), Ganges- und Irawadidelfin (Orcaella brevirostris). Leopard, Panzernashorn, Javanashorn (Rhinoceros sondaicus), BarasinghaSchweinshirsch und Wasserbüffel kamen früher vor, sind aber heute ausgestorben.  Im Park wurden 58 Säugetier- und 55 Reptilienarten, darunter Leistenkrokodil  BindenwaranTigerpython und Königskobra sowie drei Arten Meeresschildkröten nachgewiesen. Ferner gibt es rund 248 Vogelarten, darunter den Goliathreiher.

Website des Parks

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Literatur und Internetquellen:

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Sultanpur-Nationalpark

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Sultanpur-Nationalpark, Haryana, Indien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Haryana, Indien

ca. 230 m.ü.M., 143 ha

Vegetation: Für die Vögel wurden verschiedene Baumarten angepflanzt, so Niembaum (Azadirachta indica), Duftende Akazie (Acacia nilotica), Schirmakazie (Acacia tortilis) und Berberitzen (Berberis).
        
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Halsbandsittiche (Psittacula krameri) im Sultanpur-Nationalpark, Haryana, Indien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Tierwelt: Nilgauantilope, Hirschziegenantilope. Important Bird Area IN055 mit relativ wenigen Brutvogelarten, aber sehr wichtig als Überwinterungsgebiet. Zu den Brutvögeln zählen u.a. Mohrenscharbe (Phalacrocorax niger), Halsband- und Wachtelfrankolin (F. francolinus, F. pondicerianus), Halsbandsittich (Psittacula krameri), Wiedehopf, Hinduracke (Coracias bengalensis), Braunliest (Halcyon smyrnensis), Heckenkuckuck (Centropus smyrnensis), Rußbülbül (Pycnonotus cafer). Ansonsten ist das Spektrum der Vogelarten, die hier angetroffen werden, ist ähnlich dem von Keoladeo Ghana.

Website des Parks

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Keoladeo-Nationalpark

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Wildschwein (Sus scrofa vittatus) im Keoladeo-Nationalpark, Bharatpur © Peter Dollinger
Rajahstan, Indien

172 - 175 m.ü.M., 2'873 ha

Ursprünglich vom Maharadscha von Bharatpur durch die Zuleitung von Wasser als Jagdgebiet für Wasservögel entwickelt, ist Keoladeo Ghana seit 1956 eines der wichtigsten Vogelschutzgebiete Rajahstans.
        
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Nimmersatte (Mycteria ibis) im Keoladeo-Nationalpark, Bharatpur © Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg
Tierwelt: Important Bird Area IN064 mit u.a. Kormoran, Krauskopf- und Philippinenpelikan, verschiedene Reiher, Nimmersatt, Klaffschnabel, Löffler, Sunda-Marabu, zahlreiche Gänsevögel, darunter Zwergblässgans und Schwarzkopf-Moorente (Aythya baeri), Bindenseeadler (Haliaeetus leucoryphus), Bengal- (Gyps bengalensis) und Indischer Geier (G. indicus), Schelladler (Aquila clanga), Kaiseradler (Aquila heliaca), Jungfern-,AS-6 Keoladeo KW(2)
Nimmersatte (Mycteria ibis) im Keoladeo-Nationalpark, Bharatpur © Klaus Wünnemann, Zoo Heidelberg
Sarus-Lilford- und Schneekranich, Steppenkiebitz (Vanellus gregarius), Halsband-Scherenschnabel (Rynchops albicollis), Wüstenbraunkehlchen (Saxicola macrorhynchus).

        
Rhesusaffe, Hulman, Rohrkatze, Fischkatze, Leopard, Wildschwein, Sambar, Axishirsch, Nilgauantilope, Hirschziegenantilope. An Fischen hat es z.B. diverse Labeo-Arten, den Gemeinen Hubschrauberwels (Wallago attu), Quergestreiften Schlangenkopffisch (Channa striata), Catlabarbe (Gibelion catla), Olivebarbe (Puntius sarana).

Website des Parks

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Weitere Parks

  • Rajaji-Nationalpark

    Uttar Pradesh, Indien
    Bestehend seit 1966
    Fläche 820 km²
    Hohe 302-1'000 m.ü.M.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN107)
    Website des Parks
  • Corbett National Park and Tiger-Reservat

    Uttar Pradesh, Indien
    Bestehend seit 1936, damals als Hailey-Nationalpark
    Fläche 521 km²
    Höhe  360-1210 m.ü.M.
    Temperatur min. 5°C, max. 40°C.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN102)
    Website des Parks
  • Dudhwa National Park und Tigerreservat

    Uttar Pradesh, Indien
    Bestehend seit 1968 als Wildschutzgebiet, Nationalpark seit 1977
    Fläche 490 km² und 190 km² Pufferzonen
    Hohe ca. 150-184 m.ü.M.
    1'085 mm Niederschlag/Jahr
    Temperatur min. 8°C, max. 43°C.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN113)
    Zum Tiger-Reservat gehören auch das Kishanetpur Wildschutzgebiet (200 km²) und das Katarniaghat Wildschutzgebiet (400 km²)
    Website des Parks

  • Königliches Suklaphanta Wildschutzgebiet

    Nepal
    Bestehend seit 1976
    Fläche 305 km² und 243 km² Pufferzone
    Höhe  150-600 m.ü.M.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA NP025)
    Website des Parks

  • Banke-Nationalpark

    Nepal
    Bestehend seit 2010
    Fläche 550 km² und 343 km² Pufferzone
    Höhe 587-925 m.ü.M
    Website des Parks

  • Bardia Nationalpark

    Nepal
    Bestehend seit 1976
    Fläche 968 km² und 507 km² Pufferzone
    Höhe 152-1'441 m.ü.M.
    Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA NP003)
    Website Bardia Ecolodge

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Literatur:

GEE, E.P. (1967)
GRUBER, U. (1995)
ISRAEL, S. & SINCLAIR, T. (eds. 1987)
SAHARIA, V. B. (ed., 1981)

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Sonntag, 05 Juni 2016 16:44

Naturlehrpfad Vechteaue Nordhorn

Tierpark Nordhorn -
Lebensraum für einheimische Tiere und Umweltpädagogik

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Der Naturpfad Vechteaue im Tierpark Nordhorn @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Nicht aus dem Tierpark ausgebrochen sondern eingewandert: Sumpfbiber vom Naturpfad aus © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Wiesenböschung mit Königskerzen und Lupinen im Tierpark Nordhorn © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Im Tierpark Nordhorn wurden zahlreiche heimische Sträucher angepflanzt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die ökologische Bedeutung der Gehölze wird auf Tafeln zweisprachig erläutert © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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16 Storchennester auf der "Storcheneiche" im Tierpark Nordhorn 2023 © Winfried Jürges, NABU

Der naturnah gestaltete, mit vielen einheimische Gehölzen bepflanzte Tierpark Nordhorn, zu dem auch der Teil eines Vechte-Altarms, extensiv beweidete Überschwemmungsflächen in der Vechteaue und durch einen Stelzenweg für die Besucher erschlossener Auwald gehören, ist Lebensraum vieler einheimischer Tierarten.

In den 1970er Jahren wurde der Fluss Vechte begradigt. Im Bereich des Tierparks blieb ein Altarm erhalten. Hier wurde 2007 der Naturlehrpfad "Vechteaue" der Öffentlichkeit übergeben mit dem Ziel, die Öffentlichkeit über die Vechteaue als Überschwemmungs- und Retentionsraum und als Mosaik aus Kultur- und Naturlandschaft zu informieren. Er sollte Einblicke in das Gebiet gewähren ohne dass dieses durch das Eindringen der Menschen gestört oder gar zerstört würde.

Der mit etlichen Informationstafelns und Lernspielen versehene „Naturpfad Vechteaue“ windet sich als hölzerner Stegweg mit rollstuhlgerechtem Gefälle am Hang hinab bis hinunter an den Rand des Gewässers und von dort in einem kleinen Bogen über die Wiese wieder hinauf zum historischen Vechtehof.

Die Besucher haben über den Vechtealtarm hinweg freien Blick auf die anschließende Vechteaue. Der Altarm selber ist Nahrungs- und Brutbiotop verschiedener Amphibien und an Gewässer gebundener Vogelarten, wie Kormoran, Graureiher, Stockente, Haubentaucher, Bleß- und Teichhuhn, Eisvogel sowie Kleinspecht und Sumpfrohrsänger, die alle vom Lehrpfad aus beobachtet werden können. Für Uferschwalben wurde eigens eine Brutwand angelegt.

Nicht nur in der Aue sondern verteilt über das ganze Tierparkgelände brüten zahlreiche Singvogelarten wie Schwalben, Rotkehlchen, Hausrötel und Zaunkönig. Insbesondere am Vechtehof sind immer stattliche Schwärme von Haussperlingen zu beobachten. Diese früher sehr häufigen Vögel haben in der heutigen aufgeräumten Landschaft oftmals keine idealen Lebensbedingungen mehr. Auch die Dohlen sind ein im Tierpark weit verbreiteter und immer anzutreffender Vogel. Als Höhlenbrüter nehmen sie die Nisthilfen immer gerne an. Für Singvögel wurde eine Ganzjahresfütterung eingerichtet, die ein gutes Beobachten der verschiedenen Arten ermöglicht.

Nebst dem Graureiher brüten seit dem Jahr 2004 frei fliegende, wilde Weißstörche erfolgreich auf dem Vechtehof und auf der Scheune Busch an der Afrika-Savanne. Waren es anfänglich nur 2-3 Paare, die im Frühjahr versuchten einen Nistplatz im Tierpark zu ergattern, kommen inzwischen in jedem Jahr mehr als 30 Paare und bauen überall dort, wo sich eine Gelegenheit bietet ihre Nester. Tierpark und der NABU Grafschaft Bentheim versuchen seit einigen Jahren in Kooperation durch das Aufstellen von Nestern in den Vechteauen außerhalb des Zoos die Tiere aus dem Parkgelände in die Naturgebiete zu locken. Bedeutsam ist, dass die Weißstörche im Tierpark nicht gefüttert werden und somit zur Wildpopulation zählen. Einzig das Paar auf dem Vechtehof erhält Futter, da das Weibchen eine sehr alte Zoostörchin ist, die im Winter nicht mit in den Süden zieht und nie gelernt hat selbständig für ihr Futter zu sorgen.

Aber auch viele Kleinsäuger nutzen den Park als Lebensraum. Außer dem von den Besuchern leicht zu beobachtenden Eichhörnchen leben viele weitere Kleinsäuger im Tierpark, denen man wegen ihrer nächtlichen Lebensweise kaum begegnet. Dazu zählen zahlreiche verschiedene Fledermausarten die bei gelegentlichen Spezialführungen erlebt werden können.

Literatur und Internetquellen:

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06.06.2016 - 908

Freigegeben in Lebensraum Zoo
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx