Mittwoch, 02 Mai 2018 14:24

BERTRAM, C. (2003)

Retrospektive Analyse von Datensätzen über Erkrankungen und Todesursachen von Greifvögeln in Zoologischen Gärten unter besonderer Berücksichtigung ihrer Haltung.

Dr. med. vet. Dissertation

218 Seiten

Ganzer Text

Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der Justus-Liebig-Universtiät Gießen
Betreuer: Prof. Dr. E.F. Kaleta
Neun zoologische Institutionen in Deutschland und Österreich

Zusammenfassung:

In dieser Arbeit werden 457 Erkrankungsprotokolle und 421 Sektionsprotokolle aus neun verschiedenen Institutionen in Deutschland und Österreich, die umfangreichere Greifvogelbestände haben, ausgewertet. Das Material stammt aus einem Zeitraum von 1980 bis 1997.

Zunächst erfolgt eine Sichtung der Literatur nach biologischen, anatomischen und physiologischen Besonderheiten von Greifvögeln sowie den in der Literatur beschriebenen Erkrankungen der Ordnung Falconiformes. Nach einer Beschreibung des vorliegenden Materials, wobei neben den vorliegenden Arten auch ausführlich auf die Haltung der Vögel in den einzelnen Institutionen eingegangen wird, werden die Befunde ausgewertet. Dabei wird im besonderen Maße auf einen möglichen Zusammenhang zwischen den Erkrankungen und den Haltungsformen der erkrankten Vögel eingegangen.

Das Untersuchungsmaterial wurde zunächst nach topographischen Gesichtspunkten und dann nach infektiösen und nicht infektiösen Ursachen für Krankheit und Tod eingeteilt. Dabei überwog mit 64 % der Anteil an Befunden mit nicht infektiösen Krankheits- oder Todesursachen. Bei weiteren neun Prozent wurde zwar kein Erreger nachgewiesen, aber es bestand der Verdacht auf einen infektiösen Hintergrund einer Erkrankung, so daß diese Befunde mit zu den infektiösen Befunden gezählt wurden.

Der überwiegende Teil der infektiösen Ursachen war durch bakterielle Erkrankungen sowie parasitäre Nachweise dominiert. Viruserkrankungen (Erkrankungen durch Herpes, Paramyxo- oder Pockenviren) wurden nur vereinzelt nachgewiesen und auch mykologische Erkrankungen (Aspergillose, Soor) waren nur mit vier Prozent im Untersuchungsmaterial vertreten. Da die meisten nachgewiesenen Erreger nur fakultativ pathogen waren, wurde hier ein möglicher Zusammenhang mit der Haltung (Fütterungspraxis, Immunsuppression durch Streß) in Erwägung gezogen. Die hohe Bedeutung, die der Tuberkulose in der Literatur beigemessen wird, konnte im vorliegenden Material nicht bestätigt werden (n=11).

Die nicht infektiösen Befunde wurden unterteilt in durch die Unterbringung, durch die Umweltgestaltung, durch die soziale Haltung und durch die Ernährung beeinflußte Erkrankungen sowie sonstige Erkrankungen.

Durch die Unterbringung beeinflußte Erkrankungen waren vor allem Traumata (n=74) und Ballenerkrankungen (n=85). Während Traumata sowohl in der Voliere als auch bei falknerisch gehaltenen Vögeln auftraten, waren Bumblefoot zum Großteil bei falknerisch gehaltenen Tieren festzustellen. Bei diesen Tieren waren auch häufig Sekundärinfektionen mit Staphylokokken zu diagnostizieren.

Die Umweltgestaltung spielte in Form von Erfrierungen und Anthrakose in den meisten Fällen nur eine Rolle als Nebenbefund der Sektion. Abnormes Verhalten, welches durch die soziale Haltung der Tiere ausgelöst wurde, war dagegen bei 12 % der Vögel (n=107) des Untersuchungsmaterials der Hauptgrund für die Behandlung oder die Sektion. Dabei standen vor allem Probleme im Rahmen von Vergesellschaftungen verschiedener Greifvogelarten im Vordergrund.

Sechs Prozent der untersuchten Tiere (n=55) wiesen Anzeichen eines Nährstoffmangels auf. Mögliche Zusammenhänge mit Fütterungsbestandteilen und der Fütterungspraxis werden erörtert. Arteriosklerose (n=22) und Gicht (n=39) wurden im Vergleich zu Literaturangaben weniger häufig nachgewiesen, dabei ist aber die unterschiedlich ausgeprägte weiterführende Diagnostik der einzelnen Institutionen zu berücksichtigen.

Bei 17 % der Greifvögel (n=149) des Untersuchungsmaterials wurden Erkrankungen festgestellt, bei denen kein direkter Zusammenhang zur Haltung festzustellen war. Dazu gehörten Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems (n=58) und der Leber (n=22), Legenot (n=4), Tumoren (n=25), Augenerkrankungen (n=21) sowie altersbedingte Todesfälle (n=19). Bei insgesamt sieben Prozent der Tiere (n=63) konnte die Erkrankungs- bzw. Todesursache nicht festgestellt werden.

Abschließend wird auf die Problematik von nicht homogen bearbeitetem Material bei der Auswertung von Untersuchungen bei erkrankten und sezierten Vögeln und die oft mangelhafte Anamnese bezüglich der Haltung der Vögel eingegangen sowie der Empfehlung eines einheitlichen Untersuchungs- bzw. Sektionsprotokolls. Eine Erweiterung des 1995 von VILLFORTH erstellten Untersuchungsprotokolls bezüglich Haltung und Anamnese wird vorgestellt.

Ein regelmäßiges Gesundheitsmonitoring der gesunden Greifvögel fehlt zwischen 1980 und 1997 in allen Institutionen.

Abstract:

In this thesis 457 disease reports and 421 dissection reports of nine different zoological institutions in Germany and Austria, which have a lot of different birds of prey, are evaluated. The material dates from 1980 to 1997.

First of all the literature is reviewed for the biological, anatomical and physical characteristics of birds of prey as well as common diseases of the order Falconiformes. The evaluated material is described with regard to the bird species and also to their maintenance conditions in the individual institutions. After this description the clinical and pathological records are evaluated with regard to a possible correlation between the diagnosed diseases and the keeping conditions of the birds.

At the beginning the material was examined on the basis of topographic criteria. After that it was divided in cases with infectious and non infectious causes of morbidity and mortality. 64 % of the disease and dissection records mention no infectious causes. Further on there were 9 % in which no infectious agents were discovered, but there has been a suspected infectious background of the disease so that these records have been counted to the infectious cases.

Most of the infectious cases have been caused by bacteria as well as parasites. Only a small number of virus diseases (caused by herpesvirus, paramyxovirus or poxvirus) were isolated and also mycologic diseases (apergillosis, thrush) were only represented with 4 % in the investigated material. Most of the diagnosed infectious agents were facultative pathogenic so that a possible correlation between the diseases and the keeping conditions (feeding practice, immunodeficiency due to stress) was considered. In the literature tuberculosis is frequently mentioned of great importance. This point could not be confirmed in the examined material.

The non infectious cases were divided into diseases caused by the physical keeping conditions, by the environmental structure, by the social keeping conditions and the feeding practices as well as other diseases.

Traumata (n= 74) and bumblefoot diseases (n=85) were the diseases most likely caused by the physical keeping conditions. While trauma was diagnosed in birds living in caged birds as well as in birds living in a falconry, bumblefoots were mainly diagnosed in birds living in a falconry. In these conditions secondary infections with staphylococci were often diagnosed.

Diseases caused by the environmental design (frostbite, anthracosis) have been in most cases a secondary result. Abnormal behaviour, which has been caused by the social keeping conditions of the animals, has been in 12 % of the birds (n=107) of the investigation material the main reason for the treatment or the dissection. In this context the problems are often caused by the socialization of different species of birds of prey.

6 % of the examined birds showed signs of nutritional deficiencies (n=55). Possible correlations with food components and feeding practice are discussed. Arteriosclerosis (n=22) and gout (n=39) were less frequently seen as mentioned in the literature. But the different diagnostic procedures in the individual institutions must be considered.

The diseases of 17 % of the examined birds (n=149) have had no direct correlation to the keeping conditions. These have been diseases concerning the heart or the cardiovascular system (n=58), the liver (n=22), egg binding (n=4), neoplasia (n=25), ophthalmic disorders (n=21) as well as death caused by old age (n=19). In 6 % of the animals (n=63) the cause of the death and/or the disease could not be determined.

Finally the problems associated with limited homogenicity of the evaluated material of disease and dissection records are discussed. The case histories are often incomplete with respect to keeping conditions. Therefore a standardized investigation and dissection report is recommended. An extended investigation report concerning keeping conditions and case history first introduced by VILLFORTH (1995) is presented.

A regular monitoring of the healthy birds of prey is missing between 1980 and 1997 in all institutions.

 

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Husbandry and Pathology of Bearded Vultures in Swiss Zoos that Participate in the Alpine Reintroduction Project.

European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians (EAZWV), Third scientific meeting, May 31th - June 4th, 2000, PARIS, France.

Volltext als PDF

Zusammenfassung:

Fünf schweizerische Tiergärten tragen in der einen oder anderen Weise zum Projekt zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen bei. Die Geier werden unter Bedingungen gehalten, die der schweizerischen Tierschutzgesetzgebung und den Empfehlungen der Fachkommission Artenschutz entsprechen. Während es in allen Zoos zur Eiablage und in vier Zoos zum Schlupf von Küken kam, konnte nur ein Zoo die Jungtiere erfolgreich aufziehen und Vögel zur Wiederansiedlung oder zur Zucht in anderen Einrichtungen an das Projekt abgeben. Im weiteren enthält der Beitrag Informationen über Fütterung, Lebenserwartung und FortpflanFortpflanzungsbiologie sowie einen Überblick über die Sektionsbefunde bei Bartgeiern in schweizerischen Zoos.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:36

CAMIÑA CARDENAL, A. (2011)

Gänsegeier in Mitteleuropa.

Der Falke 58 (Sonderheft): 46-48.

Zusammenfassung:

Bis in die 1990er Jahre waren Gänsegeier in Mitteleuropa eher eine Ausnahmeerscheinung. Die Beobachtungshäufigkeit lag zwischen den Jahren 1800 und 2005 für Deutsch-land bei durchschnittlich 0,86 Beobachtungen pro Jahr. Seit dem Jahr 2006 ist dieser Wert auf 25,1 Gänsegeier pro Jahr angestiegen. Mehr Vogelbeobachter und bessere Ausrüstung haben sicher zu diesem Anstieg beigetragen, es gibt aber auch andere Gründe. Immer wieder wird dafür die Zunahme des Geierbestandes in Frankreich und vor allem in Spanien, verbunden mit Nahrungsengpässen angeführt. Im Artikel wird das Vorkommen von Geiern in Mitteleuropa interpretiert.

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Donnerstag, 07 Mai 2015 06:16

Gänsegeier - Feldprojekte

Im 19. und 20. Jahrhundert nahmen die Bestände des Gänsegeiers als Konsequenz direkter Verfolgung und von allgemein gegen Greife und Raubwild gerichteten Vergiftungsaktionen deutlich ab, ferner dadurch, dass die Nahrung knapp wurde, weil Tierkadaver nicht mehr auf Wasenplätzen entsorgt, sondern mittels der heute üblichen Verfahren verwertet wurden. Da die Art aber eine weite Verbreitung und einen immer noch großen Bestand hat, gilt sie global als nicht gefährdet. In Teilen Europas war sie jedoch ausgestorben. So wurde die Alpenpopulation Frankreichs bereits im 19. Jahrhundert ausgerottet und aus dem Zentralmassiv verschwanden die Vögel 1946. Ab dem 19. Jahrhundert verschwanden die Geier auch aus den Karpaten, der Dobrudscha, dem italienischen Festland, Sizilien und weiten Teilen des Balkans, gebietsweise auch aus Spanien, das allerdings nach wie vor mehr als 80% des europäischen Bestandes beherbergt [1; 2].

[Aktuell in gesperrter Kategorie: Zoo Salzburg - ein Landeplatz für Geier]

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Wiederansiedlung des Gänsegeiers in Frankreich  

Von 1981-1986 wurden durch die Ligue pour la Protection des Oiseaux in den Causses im französischen Zentralmassiv etwa 60 adulte Gänsegeier ausgewildert. Dabei arbeitete sie eng mit Zoos und spanischen Auffangstationen zusammen. Es dürfte sich um eine der erfolgreichsten Wiederansiedlungsaktionen gehandelt haben: 25 Jahre später lebten bereits 450 Brutpaare in der Region [2].

Ab 1987 wurde eine Wiederansiedlung des Gänsegeiers in den provenzalischen Alpen in die Wege geleitet. Genehmigungen wurden eingeholt, im Dörfchen Rémuzat wurden Volieren gebaut und danach Vögel aus verschiedenen Quellen beschafft, die ab 1995 auch in den Volieren züchteten. Von 1996 bis 2001 wurden in den Baronnies etwas über 60 subadulte Gänsegeier ausgewildert. 1999 gab es die erste erfolgreiche Nachzucht im Freiland, im folgenden Jahr flogen bereits fünf Jungvögel aus und seitdem wächst der Bestand kontinuierlich [3].

Ab 1999 wurde im Departement Drôme eine zweite Wiederansiedlung im Alpenraum in Angriff genommen. im Regionalen Naturpark Vercors wurden 14 Vögel freigelassen. Dieser erste Versuch war wenig erfolgreich: fünf Vögel wurden schon bald tot aufgefunden, einige weitere wanderten in die Baronnies ab. In der Folge wurden in den Jahren 2001 und 2005 anscheinend mit mehr Erfolg 35 überwiegend erwachsene Vögel freigesetzt [4].

07.05.2015

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Wiederansiedlung des Gänsegeiers in Bulgarien

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Gänsegeierküken (Gyps fulvus) in der Wilhelma Stuttgart, Pressefoto Wilhelma

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Gänsegeier mit Jungvogel im Zoo Duisburg. Bild dpa, fg, vfg

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Ablesen des Transponder-Chips im Allwetterzoo Münstervor dem Transport zum Auswilderungsprojekt © Stefanie Heeke, Allwetterzoo

In den 1970er Jahren waren die Gänsegeier im bulgarischen Balkangebirge Stara Planina ausgestorben. Sie waren damals dem Einsatz von Giftködern zum Opfer gefallen, die in einer landesweiten Kampagne gegen Wölfe ausgelegt worden waren. Am 27. Oktober 2010 wurden dort die ersten 26 Vögel aus ihren Eingewöhnungsvolieren wieder in die Wildbahn entlassen. Spanische Aufzuchtstationen und europäische Zoos, die sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) beteiligen, hatten die Tiere für die Wiederansiedlung zur Verfügung gestellt.

Die Vulture Conservation Foundation (VCF) leitete das Projekt an, das gemeinsam mit anderen Organisationen und Regierungsstellen unter dem Dach eines Aktionsplans zum Schutz der vier europäischen Geierarten auf dem Balkan durchgeführt wird. Auf lange Sicht sollen die neuen Populationen mit bestehenden Kolonien in Serbien und Westeuropa vernetzt werden.

Für die Freilassung werden die Gänsegeier auf vier geschützte Gebiete in der Stara Planina verteilt, wo Auswilderungsvolieren in den Naturparks Vrachanski Balkan Nature Park, Sinite Kamani Nature Park, Central Balkan National Park, sowie dem streng geschützten Naturreservat Kotel errichtet worden waren. Im Jahr 2015 wurde das erste Geierjungtier von ausgewilderten Vögeln aufgezogen und auch in 2016 ging der Bruterfolg in der  freien Wildbahn weiter.

Unter anderem stellte der Allwetterzoo Münster von 2011-2016 insgesamt acht Nachzuchtvögel zur Verfügung. Im Jahr 2014 wurden erstmals drei junge Gänsegeier von der Wilhelma Stuttgart an das Projekt geliefert, und der Zoo Duisburg beabsichtigt, dies zu tun [3; diverse PM der beteiligten Zoos].

07.05.2015; aktualisiert

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Wiederansiedlung in Italien

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Gänsegeier in der Riserva naturale del lago di Cornino © Fulvio Genero

In den 1980er Jahren wurde am Lago di Cornino in der Provinz Udine der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien ein Wiederansiedlungsprojekt in die Wege geleitet, das gleich wie die Projekte in Frankreich auf der Zusammenarbeit von Behörden, Naturschutzorganisationen und Zoos beruhte. Beim Besucherzentrum der Riserva naturale del Lago di Cornino wurde eine Auswilderungsvoliere gebaut, die heute als Schauvoliere dient und mit fluguntüchtigen Vögeln bestückt ist.

Im Jahr 2004 fand der letzte im Alpenzoo Innsbruck gezüchtete Gänsegeier via Zoo Salzburg seinen Weg in das Projekt.

In Italien wurden weitere Wiederansiedlungsprojekte durchgeführt, so im Parco dei Nebrodi auf Sizilien, im Parco nazionale del Pollino, in den Abruzzen Mittelitaliens auf dem Monte Velino.

08.05.2015

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Literatur und Internetquellen:

  1. HAGEMEIJER, W. J. M. & BLAIR, M. J. (eds., 1997)
  2. MAUMARY, L. et al. (2007)
  3. VULTURE CONSERVATION FOUNDATION
  4. Les réintroductions de vautour fauves dans la Drôme

Tierart-Datenblatt: Gänsegeier (Gyps fulvus)

Lebensraum: Gebirge in Europa, Gebirge in Asien

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European Studbook of the European black vulture (Aegypius monachus)

Royal Zoological Society of  Antwerp.

Introduction:

Since the establishment of the EEP for the European black vulture (Aegypius monachus) in 1987, 3 editions of the studbook have been published (the last one in 2002). In the meantime, working versions of the current population within the EEP program were made and distributed to the EEP participants.

This publication of the studbook is divided into 4 parts. Part one contains general information on the European black vulture, its status in the wild, the ex situ situation, the EEP breeding program, the reintroduction programs and the partners for conservation.

Part two contains the genetic and demographic analyses of the EEP population. These reports show that only 20% of the founders are breeding, resulting in an yearly average of 7 hatches. Most of the chicks reaching a juvenile stage are used for release projects (on average 2 per year), so releasing vultures in the wild contributes to a negative growth rate in the EEP population. The main challenge in the coming years is to improve the breeding success such, to reach self sustainable population and releases can be continued.There are several possible causes for the poor breeding result, but preliminary research suggests that a main problem is the lack of strong pair bonds in the existing pairs, resulting in a high amount of infertile eggs and a poor breeding result. On the other hand, there are some proven breeding pairs, which have ceased successful breeding without clear reasons.

Part three includes different types of studbook reports for the European black vulture, historical and present, recorded in the SPARKS dataset. This dataset is based on the information provided by thenstitutions and individuals that are keeping European black vultures at present or that have kept the species in the past. This implicates that these reports are not restricted to the managed EEP population, but also include information on European black vultures kept in several institutes not participating in the EEP which could be important for the management of the species. More detailed information concerning the reports can be found in paragraph 6.1.

To achieve the goal of having a self sustainable population, more detailed knowledge on the species is vital. In 2009, husbandry guidelines were published to support holders to create optimal conditions for keeping and breeding the species. The actual publication of the studbook contributes to the knowledge on the population itself and not only points out weaknesses but also opportunities. However, even more important is the information provided by all EEP participants. Only if they continue providing information on the status of their birds and the breeding behavior in particular, proper analyses can be made, possible causes determined and recommendations made for improvement. Fortunately, a lot of effort has been made by most holders to collect as many data as possible of their historical collection. However, the provision of complete data and the will to cooperate as lacking to a certain extent in some institutions. To ensure the future health of the EEP population and the maintenance of the release projects, it is necessary to improve the overall communication about births, deaths and most in particular transfers within the captive breeding program.

In 2009 the Centre for Research and Conservation (CRC), the research department of the Royal Zoological Society of Antwerp initiated a research project about mate choice and patterns of adaptive variation in European black vultures with the use of MHC analysis, in order to increase the captive breeding success of the European black vulture. Holders of European black vultures are encouraged to participate in this study, by providing samples or information when requested by the researchers.

For more inforation and anouncements about this research project, please visit the website (http://webhost.ua.ac.be/crc/Conservation/Vultures.html) or send an email to: katja.wolfram@kmda.org.

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05.05.2015 - 553

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Dienstag, 05 Mai 2015 17:25

TEWES, E. (2002)

El Programa de conservació del voltor negre Aegypius monachus a Mallorca al 2002

A.O.B. 17 (2002): 59-69.

Summary:

The Black Vulture Aegypius monachus Conservation Program on Majorca in 2002. The Black Vulture Aegypius monachus population of Majorca was on the edge of extinction at the beginning of the 80ies, when less than 20 birds were left. Since trien, successive Recovery and Conservation Programs have been carried out by the Autonomous Community of the Balearic Islands, in collaboration with the Black Vulture Conservation Foundation (BVCF). In 2002, the population census was about 91 (+/- 15) Black Vultures and 10 pairs started reproducing, 6 laid an egg, 5 nestlings hatched and 4 of them fledged. The recovery of the population has been achieved by means of several conservation management techniques, such as restocking with nestlings born in captivity and birds proceeding from Spanish recovery centres, monitoring, nest guarding, maintaining feeding places, a campaign against the illegal use of poison as well as information and education activities.
The worlds last surviving island population continuously increases and
is estimated to find once its limiting factor in the food availability. Successful management techniques are applied by the BVCF in the following Black Vulture Conservation Programs as the Reintroduction Project in France and the Action.

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05.05.2015 - 499

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Dienstag, 05 Mai 2015 15:40

Mönchsgeier- Feldprojekte

Global gilt der Mönchsgeier als potenziell gefährdet. In Europa hat er aber nur einen Bestand von etwa 1'700-1'900 Brutpaaren, die meisten davon in Spanien. Bis vor Kurzem nahm dieser Bestand ab. Dank Schutzmaßnahmen ist in jüngster Zeit eine leichte Erholung zu beobachten. Allerdings ist heute ist mit der Zulassung des für Geier hichtoxischen Tierarzneimittels Diclofenac ein zusätzliches Risiko aufgetaucht. In Asien, wo die meisten Mönchsgeier leben, nimmt der Bestand weiterhin ab.

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Stützung des Mönchsgeierbestandes auf Mallorca

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Mönchsgeierpaar auf Mallorca. Bild: http://balearsculturaltour.net

Zu Beginn der 1980er Jahre war der Mönchsgeierbestand auf Mallorca auf unter 20 gesunken und es gab keine Brutpaare mehr. Von 1984-1992 siedelte daher die Black Vulture Conservation Foundation, bis 2002 mit finanzieller Unterstützung der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft, in Zoos gezüchtete oder aus spanischen Auffangstationen stammende Geier zu Bestandsstützung an. Je ein Jungvogel wurde vom Zoo Osnabrück und vom Tiergarten Schönbrunn zur Verfügung gestellt. Das Programm ist ein voller Erfolg: 2019 lebten auf Mallorca wieder 200 Mönchsgeier darunter 35 Brutpaare in der Serra de Tramuntana.

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Wiederansiedlung des Mönchsgeiers in Frankreich

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Junger Mönchsgeier Jahrgang 2013 im Zoo Osnabrück © Lisa Simon

 

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Wiederansiedlung des Mönchsgeiers (Aegypius monachus) in Frankreich

1992 wurde in den Grandes Causses im Massif Central ein erstes Wiederansiedlungprogramm begonnen. Bis 2004 wurden insgesamt 53 junge Mönchsgeier ausgewildert. Davon waren sechs in VdZ-Zoos gezüchtet und von diesen zur Verfügung gestellt worden, vier im Allwetterzoo Münster und je einer im Zoo Wuppertal und im Tiergarten Schönbrunn. 1996 kam es zur ersten Brut. Heute (2021) gibt es im Massif Central wieder 29 Brutpaare.

Ein zweites Programm startete 2004 im Parc naturel régional des Baronnies in den Südalpen. Bis 2018 wurden hier 49 Jungvögel freigelassen. Davon waren waren mehrere in Zoos im deutschsprachigen Raum gezüchtet und von diesen zur Verfügung gestellt worden, so vom Zoo Wuppertal dem Tierpark Bochum und  dem Zoo Osnabrück. 2009 bildete sich das erste Brutpaar, 2010 kam es zur ersten Aufzucht, heute leben hier 15 Paare.

2005 folgte das dritte Programm in den Gorges du Verdon, ebenfalls in den Südalpen. Bis 2019 wurden 41 Vögel ausgewildert, darunter solche aus Zoos wie z.B. Wuppertal und Innsbruck.

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Wiederansiedlung des Mönchsgeiers in Bulgarien

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Mönchsgeierpaar (Aegypius monachus) im Balkan, Bulgarien © Green Balkan (Pressefoto)

2015 wurde in Bulgarien, wo der Mönchsgeier vor mehreren Jahrzehnten ausgerottet wurde, ein von der EU gefördertes Wiederansiedlungsprojekt initiiert. 2018 erfolgte die erste Auswilderung von zwei Vögeln, die in den Zoos von Riga und Mährisch Ostrau geschlüpft waren. Weitere Freisetzungen von Nachzuchtvögeln aus Zoos und Wildvögeln aus Spanien, die als geschwächte Jungtiere in Auffangstationen aufgepäppelt worden waren, folgten. 2020 kam es zur Bildung von drei Brutpaaren und 2021 im Rahmen des Projekts zur ersten erfolgreichen Brut und Aufzucht in den Karpaten.

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Literatur und Internetquellen:

Tierart-Datenblatt: Mönchsgeier (Aegypius monachus)

Lebensraum: Gebirge in Europa, Gebirge in Asien

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Das Projekt zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen ist 25-jährig: Ein Überblick.

Der Ornithologische Beobachter 101: 1–18.

Zusammenfassung:

Der Bartgeier Gypaetus barbatus wurde in der Schweiz im 19. Jahrhundert ausgerottet, weil er als Schaf- und Ziegenräuber und als Gefahr für Kinder im Alpenraum verschrien war. Im gleichen Zeitraumsammelten private Sammler und öffentliche Museen intensiv Eier, Küken, immature und adulte Bartgeier. Nach der vollständigen Ausrottung des Bartgeiers in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts und als erste Wiederansiedlungsversuche in den frühen 70er-Jahren misslangen, begann Ende des gleichen Jahrzehnts ein internationales Programm mit stetiger wissenschaftlicher Begleitung. Bartgeier aus Zoos und Tierparks aus ganz Europa wurden zu einem wirksamen Zuchtprogramm zusammengefasst. Daraus konnten ab 1986 jedes Jahr junge Bartgeier in Kunsthorsten in vier Alpenregionen freigelassen werden. Bis und mit 2003 sind insgesamt 121 Bartgeier an sechs verschiedenen Orten in den Alpen von Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz ausgesetzt worden. Als wichtiger Schritt im Ansiedlungsprogramm schlüpfte 1997 in Hochsavoyen in freier Natur wieder der erste Jungvogel und flog als «Phénix» aus. In den folgenden Jahren haben sich vier weitere Paare und ein Trio gebildet. Bis 2003 sind insgesamt 15 Jungtiere ausgeflogen. Neuerdings haben sich drei weitere Paare geformt; eine Brut kam bei ihnen aber bisher nicht zustande. Das Monitoring des Zuchtstockes, die Kontrolle in der Ansiedlungsphase, die Überwachung während der Paarbildung und der Brut sind gut etabliert. Neue Techniken wie die DNS-Analyse erbringen wichtige Informationen über die Identität, die Verwandtschaft und das Geschlecht angesiedelter und in der Naturgeschlüpfter Vögel. Mit gefundenen Federn, die genetisch untersucht werden, lassen sich die freigesetzten Vögel verfolgen und die Identität der Eltern der aus Freibruten stammenden Jungvögel identifizieren. Das Bartgeier-Ansiedlungsprogramm war für die Medien und die Öffentlichkeit hoch attraktiv. Die Programm-Koordinatoren, das ganze Team und einige spezialisierte Journalisten bauten auf diesem Interesse eine langfristige Informationskampagne auf, mit der das schlechte Image des Bartgeiers als einer Gefahr für Mensch und Haustier langfristig verändert werden konnte. Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen, und es braucht noch Jahre intensiver Arbeit. Die Anzeichen stehen jedoch gut, dass in baldiger Zukunft der Bartgeier wieder zur heimischen Tierwelt der Alpen gezählt werden kann.

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Der Bartgeier.

223 Seiten, mit zahlreichen Farbphotos, Grafiken, Karten und Verhaltensskizzen.

Robin Habitat AG. ISBN 3-9522874-0-7.

Eine von der Robin Habitat AG herausgegebene Artmonografie, die in Zusammenarbeit dreier Biologen und zahlreicher weiterer Bartgeierexperten und Fotografen aus aller Welt entstanden ist. Haupttext deutsch; Kapitelzusammenfassungen und Bildlegenden in
englischer, französischer, italienischer und rätoromanischer Sprache. 

In leicht verständlichen Texten wird über die Situation des Bartgeiers weltweit, über seine Ausrottung und Wiederansiedlung und über die ersten Freilandbruten in den Alpen berichtet. Zur Diskussion stehen neben biologischen auch soziologische und historische Erkenntnisse. Spannend und einfühlsam sind die Erlebnisberichte, die uns diesen eindrücklichen Greifvogel näher bringen.

Die hervorragenden Aufnahmen stammen zu einem grossen Teil von Klaus Robin. Ihm gelangen in den Alpen, den Pyrenäen, auf Kreta, in Kenia, im Kaukasus, im Tien-Shan und in der Mongolei atemberaubende Aufnahmen der unterschiedlichsten Landschaften und der faszinierenden Bartgeier. In mehreren Tiergärten und in den beiden Bartgeierzuchtstationen von Haringsee bei Wien und Goldau hat er Verhaltenselemente dokumentiert, die in der Natur kaum zu beobachten sind. Mehrere befreundete Fotografen aus verschiedenen Ländern Europas und Afrikas haben weitere prachtvolle Aufnahmen zur Verfügung gestellt und damit ganz wesentlich zur Gesamterscheinung dieses Buches beigetragen.

Der Generaldirektor des WWF International, Claude Martin - er hat das Wiederansiedlungsprojekt in den frühen Phasen kräftig vorangetrieben -, eröffnet das Buch mit seinem eindrücklichen Vorwort.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 21:45

KAISER, M. (2009)

Über 20 Jahre Mitarbeit des Tierparks Berlin am Wiederansiedlungsprojekt des Bartgeiers (Gypaetus barbatus) und erstmalige Auswilderung eines Jungvogels in Andalusien.

Milu, Berlin 12: 615-634.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx