Sonntag, 21 November 2021 15:51

Kurzschwanz-Stachelschwein

Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Nagetiere (RODENTIA)
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Familie: Stachelschweine (Hystricidae)

D LC 650

Kurzschwanz- oder Malaiisches Stachelschwein

Hystrix brachyura • The Malayan Porcupine • Le porc-épic de Malaisie

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Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix brachyura) im Saigon Zoo, Ho Chi Minh City © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung des Kurzschwanz-Stachelschweins (Hystrix brachyura)

 

 

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Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix brachyura) im Saigon Zoo, Ho Chi Minh City © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix brachyura) im Zoo Negara, Kuala Lumpur © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix brachyura) im Saigon Zoo, Ho Chi Minh City © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix b. brachyura) im Zoo Singapur © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix b. brachyura) im Zoo Singapur © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix brachyura subcristata) im Bergzoo Halle © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Die Vertreter der Gattung Hystrix sind wegen der Umwandlung des Haarkleids in ein Stachelkleid und wegen ihres Verhaltens von besonderem zoopädagogischem Interesse und gehören zu den Standardtieren in Zoologischen Gärten. Dies trifft allerdings für das nichtgefährdete, aus Südostasien stammende Kurzschwanz-Stachelschwein nicht zu. Dieses ist seit mehreren Jahrzenten aus europäischen Zoos verschwunden.

Körperbau und Körperfunktionen

Kurzschwanz-Stachelschweine erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 56-74 (45-93) cm, eine Schwanzlänge von 8-12 (6-17) cm und ein Gewicht von 10-18 (8-27) kg. Im Gegensatz zu dem auf dem Indischen Subkontinent ebenfalls vorkommenden Weißschwanzstachelschwein ist die Nackenmähne nur schwach ausgebildet, und die langen Rückenstacheln haben nur ein dunkles Querband und nicht mindestens drei [4].

Verbreitung

Südostasien: Bangladesch, Bhutan, Brunei (?), China, Hongkong, Indien, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Thailand, Vietnam [2].

Lebensraum und Lebensweise

Das Kurzschwanz-Stachelschwein lebt in unterschiedlichen Waldtypen, mit Gestrüpp bedecktem, felsigem Gelände und auf Agrarland vom Meeresspiegel bis auf eine Höhe von 1'500 m. Die Tiere sind nachtaktiv und verschlafen den Tag einzeln oder familienweise in selbstgegrabenen Erdbauen. Sie fressen pflanzliches Material aller Art und benagen zur Deckung ihres Kalziumbedarfs Knochen und Abwurfstangen von Hirschen. Bei Gefahr rasseln sie mit dem Schwanz, und auch sonst entspricht das Feindvermeidungsverhalten dem der anderen Arten der Gattung. Nach einer Tragzeit von ca. 110 Tagen werden ein- bis zweimal im Jahr 2 oder gelegentlich 3 weitentwickelte Jungtiere geboren, deren Körper mit noch weichen Stacheln bedeckt ist [2; 4; 7].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weitverbreitet, kommt in zahlreichen Schutzgebieten vor und gilt daher seit 2008, letztmals überprüft 2016, trotz angenommenem negativem Bestandstrend als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN). Es ist zu beachten, dass der Status der Art wegen ihrer heimlichen, nächtlichen Lebensweise schwer zu beurteilen ist. So wurde das Vorkommen in Bangladesch erst 2018 bestätigt, und in Singapur, wo die Art von 1970-2000 als möglicherweise ausgestorben galt, gibt es zahlreiche Nachweise, seit Fotofallen zur Überwachung der Wildbestände eingesetzt werden [1; 2; 5].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Das Kurzschwanz-Stachelschwein wird zur Gewinnung von Fleisch und von Körperteilen für die Zwecke der traditionellen chinesischen Medizin bejagt und als Schädling an landwirtschftlichen Kulturen verfolgt [2].

Kulturelle Bedeutung: Der deutsche Dichter Christian MORGENSTERN (1871-1914) hat dem Kurzschwanz-Stachelschwein in seinen erstmals 1905 von Bruno CASSIRER verlegten "Galgenliedern" (1952) ein skurriles literarisches Denkmal gesetzt:

DIE HYSTRIX

  • Das hinterindische Stachelschwein
    (Hystrix grotei Gray),
    das hinterindische Stachelschwein
    aus Siam, das tut weh.
  • Entdeckst du wo im Walde drauss
    bei Siam seine Spur,
    dann tritt es manchmal, sagt man, aus
    den Schranken der Natur.
  • Dann gibt sein Zorn im so Gewalt,
    dass. eh du es versiehst,
    es seine Stacheln jung und alt
    auf deinen Leib verschiesst.
  • Von oben bis hinab sodann
    stehst du gespickt am Baum,
    ein heiliger Sebastian,
    und traust den Augen kaum.
  • Die Hystrix aber geht hinweg,
    an Leib und Seele wüst.
    Sie sitzt im Dschungel im Versteck
    und büsst.

Haltung

WEIGL gibt als längste Haltungsdauer 27 Jahre und 3 Monate an, erreicht von einem aus Sumatra importierten Wildfangs des Washingtoner Zoos [5].

Haltung in europäischen Zoos: In den 1960-80er Jahren wurde die Art in etwa einem halben Dutzend Zoos gehalten, darunter Berlin, Dresden, Halle Rostock und Schwerin [3]. Seitdem gibt es keine mehr. Die britische und vermutlich europäische Erstzucht glückte 1914 im Londoner Zoo. Für Details siehe Zootierliste.

Nach Säugetiergutachten 2014 können Stachelschweine der Gattung Hystrix ganzjährig in Außengehegen gehalten werden, wenn sie im Winter Zugang zu einem frostfreien Schutzraum haben. Für 2 Stachelschweine soll eine Mindestfläche von 20 m² angeboten werden, für jedes weitere Tier 5 m² mehr.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 2 Stachelschweine ein Außengehege mit einer Mindestfläche von 40 m², Grabgelegenheit und Schlafboxen, eventuell heizbarem Innenraum vor.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2021) ist für ein Paar oder eine Familiengruppe Stachelschweine ein Außengehege mit einer Mindestfläche von 40 m² mit einer Sand- oder Erdschicht als Bodengrund und Unterstand erforderlich.

Taxonomie und Nomenklatur

Das Kurzschwanz-Stachelschwein wurde 1758 von Carl von LINNÉ unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der französische Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges-Frédéric CUVIER, stellte es 1823 in die Gattung Acanthion, die heute als Untergattung betrachtet wird. Bis vor einiger Zeit wurden fünf Unterarten akzeptiert, gegenwärtig sind es noch deren drei [3; 7; 8]:

  • Malaiisches Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix b. brachyura) - Brunei (?), Indonesien (Kalimantan, Sumatra), Malaysia (Halbinsel, Sabah, Sarawak, Penang), Singapur
  • Himalaya-Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix b. hodgsoni) - Indien (Sikkim), Nepal
  • Hinterindisches (Indochina-) Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix b. subcristata) - Bangladesch, Bhutan, Nordost-Indien, Mitte- und Süd-China einschließlich Hainan, Hongkong, Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam

Literatur und Internetquellen

  1. CHUNG, Y. F., LIM, N. T.-L., SHUNARI, M. & WANG, D. (2016)
  2. LUNDE, D., APLIN, K. & MOLUR, S. (2016). Hystrix brachyura (errata version published in 2017). The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T10749A115099298. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T10749A22232129.en. Downloaded on 23 November 2021.
  3. RUDLOFF, K. (2011)
  4. SMITH, A. T. & XIE, Y. (Hrsg., 2008)
  5. UL HASAN, M. A. & NEHA, S. A. (2019)
  6. WEIGL, R. (2005)
  7. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  8. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)

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Sonntag, 21 November 2021 15:51

Asiatischer Quastenstachler

Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Nagetiere (RODENTIA)
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Familie: Stachelschweine (Hystricidae)

D LC 650

Asiatischer Quastenstachler

Atherurus macrourus • The Asiatic Brush-tailed Porcupine • L'athérure malais

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Asiatischer Quasternstachler (Atherurus macrourus) im Hanoi Zoo © Wolfgang Dreier, Berlin

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Asiatischen Quasternstachlers (Atherurus macrourus)

 

 

 

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Asiatischer Quasternstachler (Atherurus macrourus) im Hanoi Zoo © Wolfgang Dreier, Berlin

 

 

 

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Asiatischer Quasternstachler (Atherurus macrourus) im Hanoi Zoo © Wolfgang Dreier, Berlin

 

 

 

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Asiatischer Quastenstachler (Atherurus macrourus) im Kaeng Krachan-Nationalpark © Tontantravel. Übernommen aus Flickr unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic-Lizenz

 

 

 

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Asiatischer Quastenstachler (Atherurus macrourus) und Kurzschwanz-Stachelschwein (Hystrix brachyura) im Kaeng Krachan-Nationalpark © Tontantravel. Übernommen aus Flickr unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic-Lizenz

 

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Der nicht-gefährdete Asiatische Quastenstachler ist ein kleines, langschwänziges Altwelt-Stachelschwein aus Südostasien, dessen Aussehen weniger spektakulär ist als jenes der Hystrix-Stachelschweine. In europäischen Zoos wurde er letztmals in den 1990er-Jahren gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Kopf-Rumpflänge von 38-52 (34-58) cm und einem Gewicht von 2-4 (1.5-4.3) kg ist der Asiatische Quastenstachler deutlich kleiner als die Stachelschweine der Gattung Hystrix. Sein Schwanz ist jedoch mit 16-20 (14-23) cm gleich lang oder länger als bei seinen großen Verwandten. Die Tiere sind relativ schlank und kurzbeinig. Hals, Schultern und Unterseite sind von teils schwarz- oder hellbraunen, teils weißlichen, weichen und abgeflachten Stacheln bedeckt. Die hintere Rückenpartie und die Flanken weisen bis 10 cm lange, grobe und längsgefurchte, harte Stacheln gemischt mit langen weißen Borsten auf. Der schuppige Schwanz endet in einer Quaste aus weißlichen, etwa 20 cm langen Stacheln. Die Weibchen haben im Brustbereich 2-3 Paare seitlich angelegter Zitzen [1; 4; 6].

Verbreitung

Südostasien: Bangladesch, China (Yunnan, Hainan, Hubei, Sichuan), Indien (Assam), Laos, Malaysia, Myanmar, Thailand, Vietnam [2].

Lebensraum und Lebensweise

Der Quastenstachler ist eine nachtaktive, bodenlebende Art tropischer und subtropischer Bergwälder, vorzugsweise mit dichtem Unterwuchs und eingestreuten Zuckerrohr- und Bambusbeständen sowie Palmen. Als Unterkunft graben die Tiere Erdbaue, in denen sich bis zu 8 Individuen aufhalten können. Die Nahrung besteht aus Wurzeln, Knollen, Früchten, Baumrinde, Sämereien und anderem Pflanzenmaterial. Daneben werden auch Aas und Insekten genommen und Knochen angenagt. Die Weibchen gebären nach einer Tragzeit von 100-110 Tagen bis zweimal pro Jahr ein schon weit entwickeltes Junges, selten zwei. Dies verlässt das Nest, sobald die Stacheln ausgehärtet sind, was nach etwa einer Woche der Fall ist, und wird mit etwa 2 Monaten entwöhnt [1; 2; 4; 6].

Gefährdung und Schutz

Die Art nimmt zwar in ihrem Bestand etwas ab, ist aber weitverbreitet und kommt in zahlreichen Schutzgebieten vor. Sie gilt daher seit 1996, letztmals überprüft 2016 als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [2].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Asiatische Quastenstachler wird zur Fleischgewinnung bejagt [2].

Haltung

WEIGL gibt als Höchstalter 13 Jahre und 7 Monate an, erreicht von einem vor dem 2. Weltkrieg im Londoner Zoo gehaltenen Tier. Tatsächlich dürfte das mögliche Höchstalter wie bei Atherurus africanus bei über 20 Jahren liegen [5].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art war weltweit in Zoos stets selten, zu den wenigen Haltungen gehörte in den 1960er Jahren der Bergzoo Halle [3]. In Europa wurde sie letztmals bis 1995 im Tiergarten Schönbrunn gezeigt. Im Gegensatz dazu halten einige Zoos den Afrikanischen Quastenstachler. Die britische und vermutlich auch europäische Erstzucht glückte 1924 im Londoner Zoo. Für Details siehe Zootierliste.

Nach Säugetiergutachten 2014 soll für 2 Tiere eine Mindestfläche von 10 m² angeboten werden, für jedes weitere Tier 2 m² mehr. Das Gutachten von 1996 sah für maximal 2 Tiere eine Mindestfläche von 5 m² vor. Die Erhöhung war zwar nicht wissenschaft abgestützt, war aber aus Sicht der Zoovertreter in Ordnung.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für maximal 2 Tiere ein Innengehege mit einer Mindestfläche von 5 m² vor, wobei bei Neubauten allfällige neue Erkenntnisse berücksichtigt werden sollten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist für ein Paar ein Gehege mit einer Mindestfläche von 15 m² erforderlich. Während der kalten Jahreszeit müssen die Tiere bei einer Mindesttemperatur von 18ºC gehalten werden.

Taxonomie und Nomenklatur

Das Asiatische Quastenstachler wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Hystrix macroura" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Gattungsname Atherurus wurde 1829 von dem französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges-Frédéric CUVIER, eingeführt. Die Art gilt als monotypisch, manche Autoren anerkennen allerdings zwei Unterarten [6].

Literatur und Internetquellen

  1. ANIMAL DIVERSITY WEB
  2. MOLUR, S. (2020). Atherurus macrourus (amended version of 2016 assessment). The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T2354A166518819. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-1.RLTS.T2354A166518819.en. Downloaded on 22 November 2021.
  3. RUDLOFF, K. (2011)
  4. SMITH, A. T. & XIE, Y. (Hrsg., 2008)
  5. WEIGL, R. (2005)
  6. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)

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The extinction-in-progress in the wild of the  Barusan Shama Copsychus (malabaricus) melanurus.

FORKTAIL 35 (2019): 30–37.

Summary:

Unsustainable wildlife trade across South-East Asia has contributed significantly to the extinction threats faced by many songbirds. The Barusan Shama Copsychus (malabaricus) melanurus, a highly-prized songster from the West Sumatran Archipelago,is one of the most threatened taxa in Asia’s songbird trade crisis, yet its predicament is often overlooked because some taxonomists treat it as a mere subspecies of the widespread White-rumped Shama C. malabaricus. Here, we provide the first modern comprehensive assessment of the on-the-ground status of Barusan Shamas across all major islands of the West Sumatran Archipelago based on visual and bioacoustic surveys, mist-netting activity, as well as community interviews covering approximately the last five years. A lack of ornithological field records across many years as well as documented drops in local capture rates indicate that increasing poaching pressure and market value have likely driven the Barusan Shama to extinction in the wild on all islands except Siberut. Even on Siberut, we document a drastic population crash and estimate impending extinction in the wild within perhaps five years in the absence of considerable changes in human behaviour. The decline and presumed extermination of some Barusan Shama island populations was so precipitous that it became evident even within our five-year monitoring period.  Although  our  field  efforts  and  those  of  others  must  continue,  this  bird’s  future  now  likely  hinges  on ex  situ  conservation  efforts. The Barusan Shama occurs in four described subspecies, each endemic to its own island group, further complicating conservation efforts. Although the nominate subspecies melanurus remains relatively common in captivity on Nias and Mentawai, the other three subspecies are currently known from captive populations of a magnitude of about 100 for hypolizus, a handful for opisthochrus and zero for mirabilis, casting doubt on whether ex situ efforts can be initiated fast enough to assure the survival of individual subspecies.

rheindt-biblio

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Dienstag, 15 Juni 2021 08:20

Rotrückenara, Marakana

Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)

D NT 650

Rotrückenara oder Marakana

Ara = Primolius maracana • The Bluewinged, or Illiger's, Macaw • L'ara maracana

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Rotrückenara oder Marakana (Primolius maracana) im Tierpark Jeuss, Kanton Freiburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Rotrückenaras (Ara = Primolius maracana). Dunkelblau: aktuelle Verbreitung; rot: möglicherweise ausgestorben

 

 

 

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Rotrückenara oder Marakana (Primolius maracana) im Loro Parque, Teneriffa © Matthias Reinschmidt, Zoo Karlsruhe

 

 

 

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Rotrückenara oder Marakana (Primolius maracana) im Zoo Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Rotrückenara oder Marakana (Primolius maracana) im Loro Parque, Teneriffa © Matthias Reinschmidt, Zoo Karlsruhe

 

 

 

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Rotrückenara oder Marakana (Primolius maracana), Nestlinge im Loro Parque, Teneriffa © Matthias Reinschmidt, Zoo Karlsruhe

 

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Der Rotrückenara oder Marakana ist ein kleiner Vertreter der Aras. In seinem immer noch relativ weiten, aber schrumpfenden  Verbreitungsgebiet im tropischen Südamerika nehmen die Bestände ab, weshalb er als potenziell gefährdet gilt. In unseren Zoos ist er nicht allzu häufig zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 42-43 cm, wovon 18-22 cm auf den Schwanz entfallen, einer Flügellänge von 20-23 cm und einem Gewicht von ca. 250-290 g gehört Primolius maracana zu den kleinen Aras. Die Grundfärbung des Gefieders ist olivgrün. Die Stirn, der hintere Teil des Rückens und ein Bauchfleck sind rot. Die Flügelunterseiten sind gelblich-grün und gehen ins Blaue über. Auch Oberkopf und die Oberseite des Schwanzendes sind bläulich. Der Schnabel ist schwarz, die Iris braun. Die nackten Gesichtspartien sind weißlich, die Füße hell fleischfarben, bei Jungvögeln grau-schwarz [4; 5; 7; 8; 10]. 

Verbreitung

Tropisches Südamerika: Brasilien (ursprünglich Pernambuco, Piauí, Maranhão, Pará, Tocantins, Goiás, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Bahia, Espírito Santo, São Paulo, Paraná, Santa Catarina, Rio de Janeiro and Rio Grande do Sul), wobei das Areal im Süden und Westen geschrumpft ist. In Paraguay kommt die Art nur noch marginal vor, ebenso in Argentinien, wenn überhaupt [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Marakana besiedelt Atlantischen Regenwald, Galeriewälder, Palmenhaine und die Savannen von  Cerrado, und Caatinga vom Tiefland bis auf eine Höhe von 1'000 m. Außerhalb der Brutzeit lebt er in kleinen Gruppen. Über die Ernährung in der Wildbahn ist wenig bekannt, u.a. werden die Samen des eingeführten Paternosterbaums (Melia azedarach) gefressen und es können Mais- und Getreidefelder geplündert werden. Genistet wird meistens einzelpaarweise in Höhlen in alten Bäumen. Die Gelege bestehen aus 3-4(-5) Eiern, die während 26-27 (21-28) Tagen bebrütet werden. Die Nestlingszeit dauert etwa 70-90 Tage, mit 5-6 Monaten sind die Jungen selbständig [1; 5; 9; 10].

Gefährdung und Schutz

Der Rotrückenara hat eine relativ weite Verbreitung, aber der Bestand ist nicht sehr groß und nimmt wegen Lebensraumverlusts und illegalen Vogelhandels tendenziell ab. Die Art wird deshalb seit 2004, letztmals überprüft 2016, als potenziell gefährdet eingestuft (Rote Liste: NEAR THREATENED). Zuvor galt sie seit 1994 als gefährdet [1].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang I eingeschränkt.

Bedeutung für den Menschen

Von 1981-1990 meldeten verschiedene südamerikanische Länder die Ausfuhr von 107 Wildfängen (die vermutlich zumindest teilweise illegal aus Brasilien bezogen worden waren), danach keine mehr. Von 1981-2019 wurden weltweit Exporte von 601 Nachzuchtvögeln erfasst, von denen etwa ein Drittel aus Südafrika stammten [3].

Haltung

Die Welterstzucht gelang im Londoner Zoo, wo von 1931-1938 insgesamt 10 Jungvögel schlüpften [9; 10]. Das Höchstalter in Menschenobhut wird mit 31 Jahren angegeben, erreicht von einem Vogel im Londoner Zoo [2].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in über 40 Zoos gezeigt, von denen sich etwa 40% im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Fläche von 4 x 2 m und einer Höhe von 2 m erforderlich, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 2 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) sind Rotrückenaras mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Dies ist zweifellos für Rotrückenaras nicht adäquat. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 4 x 2 m Fläche und einer Höhe von 3 m sowie einen Schutzraum von 2 m² / 2 m Höhe mit einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Rotrückenara wurde 1816 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre VIEILLOT als "Macrocercus maracana" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später wurde er der 1799 von dem französischen Naturforscher Bernard Germain de LACÉPÈDE aufgestellten Gattung Ara zugeordnet. In den 1990er-Jahren erfolgte eine Umteilung erst in die Gattung Propyrrhura und danach in die heute gültige, 1857 von Prinz Charles Lucien BONAPARTE, einem Neffen von Kaiser Napoléon Bonaparte, eingeführte Gattung Primolius. Die Bezeichnung "Ara maracana" war aber bis in die jüngste Zeit noch anzutreffen. Die Art ist monotypisch, sie bildet eine Superspezies mit P. auricollis und P. couloni [1; 5; 6; 10].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Primolius maracana. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22685606A93081612. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22685606A93081612.en. Downloaded on 15 June 2021.
  2. BROUWER, K., JONES, M. L., KING, C. E. und SCHIFTER, H. (2000)
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DE GRAHL, W. (1979/82)
  5. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  6. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  7. FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
  8. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  9. LANTERMANN, W. (1984)
  10. LEPPERHOFF, L. (2004)

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Mittwoch, 17 Februar 2021 10:30

Etruskerspitzmaus

Überordnung: Insektenfresser (INSECTIVORA / EULIPOTYPHLA)
Ordnung: Spitzmausverwandte (SORICOMORPHA)
Familie: Spitzmäuse (Soricidae)
Unterfamilie: Weißzahnspitzmäuse (Crocidurinae)

D LC 650

Etruskerspitzmaus

Suncus etruscus • The Etruscan, or White-toothed, Pygmy Shrew • La musaraigne étrusque

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Etruskerspitzmaus (Suncus etruscus) im Zoo Dresden © Zoo Dresden

 

 

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Approximative Verbreitung der Etruskerspitzmaus (Suncusetruscus). Dunkelblau: autochthone Verbreitung; rot: eingeführte Populationen

 

 

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Etruskerspitzmaus (Suncus etruscus) im Naturschutz-Tierpark Görlitz © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Etruskerspitzmaus (Suncus etruscus) im Zoo Dresden © Zoo Dresden

 

 

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Etruskerspitzmaus (Suncus etruscus) im Naturschutz-Tierpark Görlitz © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Etruskerspitzmaus (Suncus etruscus) in Privathaltung frisst Schwarzkäferlarve (Zophobas morio) © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Schädel der Sibirischen Etruskerspitzmaus (Suncus etruscus bactrianus Stroganov, 1958). News of the Siberian Branch of the Academy of Sciences of the USSR 1: 123-125.

 

 

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Die Etruskerspitzmaus ist das kleinste bodenlebende Säugetier der Erde - nur die Hummelfledermaus ist vergleichbar klein. Das macht sie interessant für die Zoopädagogik. Deswegen wird sie in einigen europäischen Zoos gezeigt, obwohl ihre geringe Lebenserwartung und rasche Generationenfolge die Haltung etwas mühsam machen.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Kopf-Rumpflängen von 33-50 mm, einer Schwanzlängen von 21-30 mm und einem Körpergewicht von 1.2 bis 2.7 g ist die Etruskerspitzmaus das kleinste Säugetier. Nur die erst 1973 entdeckte thailändische Hummelfledermaus (Craseonycteris thonglongyai) ist ähnlich klein. Unsere Zwergspitzmaus (Sorex minutus) ist deutlich größer und etwa doppelt so schwer. Die Etruskerspitzmaus hat weiße Zähne, nach Moschus duftende Flankendrüsen, Wimperhaare am Schwanz und ein kurzes, weiches Fell, das am Rücken rauchgrau und ohne scharfe Trennlinie am Bauch silbergrau gefärbt ist [3; 4; 5; 8].

Verbreitung

Unzusammenhängende Verbreitung in
Europa: Albanien, Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Frankreich, Georgien, Griechenland, Italien, Kosovo, Kroatien, Malta, Montenegro, Nord-Mazedonien, Portugal, Schweiz (nur Sotto Ceneri im Kanton Tessin), Slowenien, Spanien, Türkei, Zypern. Eventuell auch Andorra, Armenien, Gibraltar, Monaco.
Asien: Afghanistan, Bahrain, Bhutan, China, Indien, Irak, Iran, Israel, Jemen. Jordanien, Laos, Libanon, Libyen, Malaysia, Myanmar, Nepal, Oman, Pakistan, Sri Lanka, Syrien, Tadschikistan, Thailand, Turkmenistan, Vietnam. Eventuell auch Brunei, Indonesien, Kuwait, Usbekistan
Afrika: Ägypten, Algerien, Äthiopien, Guinea, Marokko, Nigeria, Tunesien.

Eingeführte Populationen in Madagaskar und auf den Kanarischen Inseln [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Etruskerspitzmaus kommt vom Meeresspiegel bis auf eine Höhe von etwa 3'000 m vor. Sie besiedelt im Mittelmeerraum Gärten, Felder, Olivenhaine, Weinberge, offene Wälder, Macchia und Garrigue, wo sie ihre Nester vorzugsweise in Trockenmauern und Ruinen, auch in Schutt und Geröllhaufen baut. Sie ist überwiegend nachtaktiv. Sie macht keinen Winterschlaf, kann aber häufig in Tagschlaflethargie oder einen Torpor fallen, der ein Überleben für etwa einen Tag ohne Nahrungszufuhr möglich macht. Sie ernährt sich von Insekten, Spinnen und kleinen Eidechsen. Nach einer Tragzeit von 27-28 Tagen bringen die Weibchen 4 (2-6) Junge mit einem Geburtsgewicht von 0.2 g zur Welt, die 19-21 Tage gesäugt werden, in der Regel erstmals nach dem ersten Winter. Ein Weibchen kann im Lauf ihres Lebens bis zu 6 Würfe bringen [1; 3; 4; 5; 8].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat ist vermutlich nicht sehr häufig, hat aber eine weite Verbreitung und kommt in einer Reihe von Schutzgebieten vor. Sie wurde deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht-gefährdet eingestuft [1]. Die Etruskerspitzmaus dürfte das seltenste Säugetier der Schweiz sein. Der Erstnachweis erfolgte 1895 in der Nähe von Lugano, der zweite erst 2011 bei Vacallo oberhalb Chiasso [2].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Etruskerspitzmaus führt ein in der Regel vom Menschen völlig unbeachtetes Leben.

Haltung

Eine im Zoo Frankfurt geborene Etruskerspitzmaus erreichte ein Alter von 3 Jahren und 3 Monaten [7].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 15 Zoos gehalten, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Die meisten Haltungen sind erst wenige Jahre alt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll ein Gehege für ein Paar und dessen Nachwuchs mindestens 100x50x50 cm (LxBxH) messen, was aber wohl keine Mindestanforderung im eigentlichen Sinn darstellt. In Österreich und der Schweiz gibt es keine spezifischen Anforderungen.

 Taxonomie und Nomenklatur

Die Etruskerspitzmaus wurde 1822 von Paolo SAVI, einem italienischen Geologen und Ornithologen aus Pisa, als "Sorex etruscus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später wurde sie der 1832 vom Theologen und Naturwissenschafter Christian Gottfried EHRENBERG aus Delitzsch geschaffenen Gattung Suncus zugeteilt. Im HANDBOOK werden 7 Unterarten aufgeführt, einschließlich madagascariensis, bei der es sich aber um eine vom Menschen eingeführt Population handelt. In Europa kommt die Nominatform vor [4; 8].

Literatur und Internetquellen

  1. AULARGNIER, S. et al. (2017). Suncus etruscus. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T90389138A22288134. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-2.RLTS.T90389138A22288134.en . Downloaded on 17 February 2021.
  2. GO:RUMA] - Etruskerspitzmaus
  3. GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. HAUSSER, J. et al. (Hrsg., 1995)
  6. PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
  7. WEIGL, R. (2005)
  8. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)

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Dienstag, 07 Juli 2020 07:32

ZHOU, Z. & JIANG, Z. (2004)

International Trade Status and Crisis for Snake Species in China.

Conservation Biology 18 (5): 1386-1394

Abstract:

In recent years, the purchase of snakes for leather, food, and traditional medicine has increased in China, which has greatly reduced certain snake populations. Trade records show that since the 1990s, with respect to some species of snakes, China is changing from a net export country to a net import country. We analyzed data on international trade in snake species, concentrating, in particular, on trade dynamics and species composition. The overall number of snakes exported appears to have decreased in the last 10 years. However, the number of snakes imported during this period has increased steadily. Many species of snakes that are traded in significant numbers are endangered or threatened species. To conserve snakes in China, we recommended that the Chinese government and the international conservation community take the following actions: enhance legislation and list several species in the Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES) appendices; register all snake farms in China; carry out population and market surveys; monitor the dynamics of trade; encourage biological research; encourage change in food habits; and enhance cooperation between Hong Kong and mainland China.

zhou-biblio

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Freitag, 17 April 2020 08:03

Zwergara

Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)

D LC 650

Zwergara

Ara = Diopsittaca nobilis • The Northern Red-shouldered Macaw • L'ara noble

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Zwergara (Ara = Diopsittaca nobilis cumanensis) im Vogelparadies Birka, Mauren FL © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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(sehr) Approximative Verbreitung des Zwergaras (Ara = Diopsittaca nobilis). Dunkelblau: D. n. npbilis; dunkelgrün: D. n. cumanensis; rot: D. n. longipennis (NB: die Angaben in den einzelnen Quellen variieren enorm)

 

 

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Zwergaras (Ara = Diopsittaca nobilis) im Siky Zoo, Crémines © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Zwergaras (Ara = Diopsittaca nobilis) im Zoo Zagreb © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Zwergara (Ara = Diopsittaca nobilis) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Zwergaras (Ara = Diopsittaca nobilis) im Naturkundemuseum Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Zwergara (Ara = Diopsittaca nobilis) im Welt-Vogelpark Walsrode © Jirka Schmidt, Riesa

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Der Zwergara ist der kleinste Vertreter der Aras. Aufgrund von Abweichungen im Flugverhalten und seinen Lautäußerungen wurde er in eine eigene Gattung gestellt. In seinem weiten Verbreitungsgebiet im tropischen Südamerika ist er nicht gefährdet. In unseren Zoos ist er mit mittlerer Häufigkeit zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 30-34 cm, wovon 12-18 cm auf den Schwanz entfallen, einer Flügellänge von 16-20 cm und einem Gewicht von ca. 130-170 g ist Diopsittaca nobilis der kleinste Ara. Von den drei Unterarten weist Hahns Zwergara (D. n. nobilis) die geringste Körpergröße auf. Die Grundfärbung des Gefieders ist grün, Stirn, Scheitel und Außenfahnen der Handschwingen sind mehr blau. Der Flügelbug und die kleinen Unterflügeldecken sind rot. Die unbefiederte Gesichtsregion ist klein und weiß. Der Oberschnabel ist ist je nach Unterart hornfarben oder schwarz-grau, der Unterschnabel schwarz, die Iris braunrot, und die Füße sind dunkelgrau [4; 5; 9; 10; 11]. 

Verbreitung

Tropisches Südamerika: Brasilien, Französisch-Guyana, Guyana, Surinam, Venezuela [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Zwergara besiedelt vorzugsweise offene, sumpfige oder trockene Savannen einschließlich Cerrado, Caatinga, Galeriewälder und Buriti-Palmenhaine (Mauritia flexuosa), vom Tiefland bis auf eine Höhe von 1'400 m. Außerhalb der Brutzeit lebt er in kleinen Gruppen von etwa 10 Vögeln und kann bisweilen größere Schwärme bilden. Dabei sind die Vögel sehr ruffreudig und geben helle, hohe Laute von sich. Er ernährt sich von Sämereien, Beeren, Früchten, kleinen Nüssen, Hüllen (Exokarp) von Palmnüssen und Blüten. Gelegentlich suchen die Vögel auch landwirtschaftliche Kulturen heim. Genistet wird meistens einzelpaarweise in Höhlen in Palmen, seltener in anderen Bäumen, oder in Termitenbauten. Die Gelege bestehen aus 2-4 ca. 33x27 mm großen Eiern, die während etwa 25 Tagen bebrütet werden. Möglicherweise brüten die Männchen mit. Die Nestlingszeit dauert etwa 60 Tage [1; 5; 9; 10].

Gefährdung und Schutz

Der Zwergara hat eine sehr weite Verbreitung und einen großen, anscheinend stabilen Bestand Er wird deshalb seit 2014 als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN). Zuvor war die Art nicht beurteilt gewesen [1].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang I eingeschränkt.

Bedeutung für den Menschen

Von 2001-2018 meldete Guyana die Ausfuhr von 12'183, Surinam von 1'913 lebenden Wildfängen. Im selben Zeitraum wurden weltweit Exporte von 15'609 Nachzuchtvögeln erfasst, von denen 12'098 aus Südafrika stammten [3].

Haltung

Die Welterstzucht gelang in den USA im Jahr 1939, die vermutliche europäische Erstzucht zehn Jahre später in England [10; 11]. Zur Haltung in einer kombinierten Innen- / Außenvoliere werden eine Grundfläche von 4x2 m außen und 2x2 m innen sowie eine Höhe von 2.50 m empfohlen. Bisweilen können mehrere Paare in derselben Voliere brüten [9; 11]. Das Höchstalter in Menschenobhut wird mit 22 Jahren und 11 Monaten angegeben, erreicht von einem Vogel im Londoner Zoo [2; 12].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 60 Zoos gezeigt, von denen sich über ein Drittel m deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Fläche von 4 x 2 m und einer Höhe von 2 m erforderlich, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 2 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) sind Zwergaras mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Dies ist zweifellos für Zwergaras nicht adäquat. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 4 x 2 m Fläche und einer Höhe von 3 m sowie einen Schutzraum von 2 m² / 2 m Höhe mit einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Zwergara wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Psittacus nobilis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1799 führte Bernard Germain de LACÉPÈDE die Gattung Ara ein, die bis vor Kurzem auch die Art Ara nobilis umfasste. Seit 2011 wird der Zwergara jedoch als einzige Art in die 1913 von dem amerikanischen Ornithologen Robert RIDGWAY geschaffene Gattung Diopsittaca gestellt. Vom Zwergara wurden drei Unterarten anerkannt, von denen in der neuen CHECKLISTE allerdings zwei aufgrund geringfügiger Unterschiede als separate Art angesehen werden [5; 6; 11]:

  • Lichtensteins Zwergara (D. n. cumanensis), Zentralbrasilien, Peru
  • Neumanns Zwergara (D. n. longipennis): Südbrasilien
  • Hahns Zwergara (D. n. nobilis): Nordbrasilien, Guayanas, Venezuela

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Diopsittaca nobilis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T61958763A95183956. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T61958763A95183956.en . Downloaded on 17 April 2020.
  2. BROUWER, K., JONES, M. L., KING, C. E. und SCHIFTER, H. (2000)
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DE GRAHL, W. (1979/82)
  5. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  6. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  7. ELLIOTT, J. (2011)
  8. FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
  9. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  10. LANTERMANN, W. (1984)
  11. LEPPERHOFF, L. (2004)
  12. YOUNG, A. M., HOBSON, E. A., BINGAMAN LACKEY, L. & WRIGHT, T. F. (2012)

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Is the endangered Grevy’s zebra threatened by hybridization?

Anim Conserv. 2009;12:505–513.

Abstract:

Hybridization between an abundant species and an endangered species is cause for concern. When such hybridization is observed, it is both urgent and necessary to assess the level of threat posed to the endangered species. We report the first evidence of natural hybridization between two equids: the endangered Grevy's zebra Equus grevyi and the abundant plains zebra Equus burchelli. Grevy's zebra now number <3000 individuals globally, and occur only in northern Kenya and Ethiopia. In recent years, Grevy's zebra have become increasingly concentrated in the south of their range due to habitat loss in the north. Both species are sympatric in the Laikipia ecosystem of northern Kenya, where we have observed purportedly hybrid individuals. Using mitochondrial and Y chromosome DNA, we confirmed the hybrid status of the morphologically identified hybrids and demonstrate conclusively that all first‐generation hybrids are the offspring of plains zebra females and Grevy's zebra males. Behaviorally, hybrids integrate themselves into plains zebra society, rather than adopting the social organization of Grevy's zebra. Two hybrids have successfully raised foals to over 3 months in age, including one which has reached adulthood, indicating the fertility of female hybrids and viability of their offspring. We hypothesize that hybridization occurs due to (1) skewed sex ratios, in favor of males, within Grevy's zebra and (2) the numerical dominance of plains zebra in the region where hybridization is occurring. Stakeholders have discussed hybridization as a potential threat to Grevy's zebra survival. We argue, however, based on behavioral observations, that hybridization is unlikely to dilute the Grevy's zebra gene pool in the short term. As a conservation concern, hybridization is secondary to more direct causes of Grevy's zebra declines.

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Mittwoch, 20 November 2019 08:57

HEARN, R. (2015)

The troubled Baer’s Pochard Aythya baeri: cause for a little optimism?

BirdingASIA 24 (2015): 78–83

Volltext (PDF)

Inhalt:

This  article  updates progress made since 2013 with conservationplanning and  action, and looks forward to thecritical issues that need to be addressed in the next1–2 years.The most important development has been thepreparation of a Single Species Action Plan (SSAP)for Baer’s Pochard and the establishment of a TaskForce under the East Asian – Australasian Flyway Partnership (EAAFP) to oversee its implementation.

hearn-biblio

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Einheimische Nutztierrassen in Deutschland und Rote Liste gefährdeter Nutztierrassen 2017.

212 Seiten, farbig illustriert. Bonn.

Spätestens seit 1979 sind Fragen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen auch in Deutschland auf Ebene der Tierzuchtwissenschaft, Tierzuchtverwaltung und Landwirtschaft präsent. Die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde e.V. (DGfZ) nahm sich mit der Gründung eines „Ausschusses zur Erhaltung der genetischen Vielfalt bei landwirtschaftlichen Nutztieren“ dieser Fragen an. Der Ausschuss formu-lierte die fachlichen Anforderungen für die Erhaltung gefährdeter Nutztier-rassen und kommunizierte sie den wesentlichen Entscheidungsträgern der deutschen Tierzucht, der Landwirtschaft und der Öffentlichkeit. Der Ausschuss der DGfZ hat, unter Beteiligung aller für die Tierzucht in Deutschland relevanten Organisationen und Institutionen, die inhaltlichen und thematischen Grundlagen sowie die Anforderungen an eine praktische Umsetzung in der „Konzeption zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung genetischer Ressourcen“ formuliert. Darauf aufbauend wurde das „Nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen“ erstellt, welches im Jahr 2003 durch die Konferenz der Agrarminister des Bundes und der Länder verabschiedet wurde.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx