Dienstag, 16 April 2019 22:15

MATSCHEI, C. (2014)

Bemerkungen zum Himalaya-Streifenhörnchen.

Mitt. BAG Kleinsäuger 2/2014: 31-33.

Einleitung:

Die Baumstreifenhörnchen der Gattung Tamiops sind in Ost- und Südost-Asien verbreitet. Obwohl sie ein Streifenmuster besitzen, sind sie nicht näher mit den bekannten Streifenhörnchen verwandt. Ihre nächsten Verwandten sind die deutlich größeren Schönhörnchen. Im Artikel wird das Himalaya-Streifenhörnchen (Tamiops maclellandi) vorgestellt.

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The Red List of Mammals of South Africa, Swaziland and Lesotho 2016.

South African National Biodiversity Institute and Endangered Wildlife Trust, South Africa.

Abstract:

Of the 343 species, subspecies and subpopulations recorded from the assessment region, six were Not Evaluated (considered vagrant) and five are Extinct, leaving 331 taxa that were assessed. Overall, 57 taxa are threatened (six Critically Endangered, 20 Endangered, 31 Vulnerable) and 35 are Near Threatened. Proportional to the number of taxa assessed, this yields 17% threatened and 10% Near Threatened. This compares to 19% of taxa being threatened and 32% being Near Threatened in the previous assessment (N = 295 taxa assessed). Encouragingly, the proportion of Data Deficient listings has been significantly reduced in this revision (from 18% to 7% in 2004 and 2016 respectively) due to a combination of better information and a change in risk tolerance. While it appears that there are fewer threatened species currently, most of these changes were non-genuine, involving new information, analysis or taxonomic revision. Of the genuine changes detected thus far (N = 29), 19 (66%) are uplistings (more threatened). Thus, while more work is required to determine the overall number of genuine changes so that the Red List Index can be applied, preliminary results indicate a net worsening conservation status for mammals. Similarly, a stakeholder workshop is required to translate the Red List statuses into conservation priorities, weighing extinction risk against the context of ecological, cultural, economic and logistical factors. Finally, being Least Concern does not mean of “no concern” and we developed a watch-list categorisation to flag species that do not currently meet the criteria but may do so in the near future. Continued conservation effort is needed to enhance the recovery of all species such that they comprise evolutionarily and ecologically functional populations.

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Mittwoch, 25 Juli 2018 06:51

Westlicher-Baumschliefer

Überordnung: AFROTHERIA
Taxon ohne Rang: PAENUNGULATA
Ordnung: Schliefer (HYRACOIDEA)
Familie: Schliefer (Procaviidae)

D LC 650

Westlicher oder Regenwald-Baumschliefer

Dendrohyrax dorsalis • The Western Tree Hyrax • Le daman arboricole

116 001 001 002 dendrohyrax dorsalis ostrava KR2
Westlicher Baumschliefer (Dendrohyrax dorsalis) im Zoologischen Garten Ostrau © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

116 001 001 002 dendrohyrax dorsalis map
Approximative Verbreitung des Weatlichen Baumschliefer (Dendrohyrax dorsalis)

 

 

 

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Westlicher Baumschliefer (Dendrohyrax dorsalis) im Zoologischen Garten Ostrau © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Westlicher Baumschliefer (Dendrohyrax dorsalis) im Zoologischen Garten Ostrau © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Rückenfleck eines Westlichen Baumschliefer (Dendrohyrax dorsalis) im Zoologischen Garten Ostrau © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

116 001 002 001 heterohyrax brucei skull gray
Schädel eines Westlichen Baumschliefers (Dendrohyrax dorsalis) aus GRAY, J. E. (1873): Hand-list of the edentate, thick-skinned and ruminant mammals in the British museum, pl. 13. Gemeinfrei.

 

 

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Aufgrund ihrer anatomischen Besonderheiten und ihrer Eigenschaft als kleine Verwandte der Elefanten bieten die Schliefer Stoff für die Zoopädagogik. Anhand der Baumschliefer kann zudem über die Problematik des Buschfleischhandels und die zunehmende Zerstörung der Wälder Afrikas informiert werden. Allerdings sind die nachtaktiven Baumschliefer sehr viel seltener in europäischen Zoos zu sehen als die tagaktiven Klipp- oder Buschchliefer.

Körperbau und Körperfunktionen

Westliche Baumschliefer haben eine Kopf-Rumpflänge von 44-57 cm und wiegen 1.8-4.5 kg. Es gibt kaum einen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Das Fell ist dunkelbraun bis schwarzbraun gefärbt, unterseits heller. Es ist kurz und rau. Die Nasenpartie ist praktisch unbehaart und es ist ein kleiner weißer Kinnfleck vorhanden. Der Rückenfleck ist ausgedehnter als beim Südlichen Baumschliefer und seine meist weißen, gelblichen oder ockerfarbenen Haare sind deutlich länger als bei jenem [3; 7].

Verbreitung

West- und Zentralafrika: Angola, Äquatorial-Guinea (Bioko), Elfenbeinküste Gabun, Ghana, Guinea, Kamerun, Kongo, Kongo Dem., Liberia, Nigeria, Sierra Leone, Sudan, Tansania, Uganda, Zentralafrikanische Republik [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Westliche Baumschliefer besiedelt hauptsächlich feuchte Wälder des Tieflands und Feuchtsavannen, kommt aber auch in Bergwäldern bis auf eine Höhe von 3'500 m vor. Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv, in höheren Lagen teilweise tagaktiv. Sie leben meist einzeln, gelegentlich in Gruppen von 2-3 Individuen. Sie halten sich oft hoch in den Bäumen auf, wo sie sich von Blättern, Zweigen, Früchten und Baumrinde ernähren. Tagsüber schlafen sie in Baumhöhlen, nachts machen sie sich durch laute Rufe bemerkbar. Nach einer Trächtigkeit von etwa 200-220 Tagen werden 1-2 voll behaarte und sehtüchtige Junge mit einem Geburtsgewicht von 180-380 g geboren, die ab dem ersten Lebenstag geschickt klettern können [1; 2; 6].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet, hat eine großen Bestand und kommt in zahlreichen Schutzgebieten vor. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2014 wurde sie deshalb als nicht-gefährdet eingestuft, obwohl keine Informationen über den Bestandstrend vorliegen [1].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird gebietsweise stark zur Gewinnung von Fleisch und Fellen bejagt. Auf den "Bush meat"-Märkten ist sie stets häufiger zu finden [1].

Haltung

Über die Frühzeit der Baumschlieferhaltung wird berichtet, dass ein Tier, das anfäglich nur schwer zum Fressen zu bringen war, an eine Diät bestehend aus Weißdornblättern, saftigem weichem Gras, Keks in Milchkaffee und in Rotwein getauchtes Brot gewöhnt wurde [3], was heute gewiss nicht als Empfehlung zu verstehen ist. Baumschliefer sind zur Haltung als Heimtiere wenig geeignet. Sie werden zwar zahm und stubenrein, setzen aber Harn als Duftmarke auf Möbelstücken ab und fressen Zimmerpflanzen [4]. Als Höchstalter werden 5 Jahre angegeben, was allerdings nicht der tatsächlichen Lebenserwartung in Menschenobhut entsprechen dürfte, sondern durch die geringe Zahl der Meldungen bedingt ist [5].

Haltung in europäischen Zoos: Im Gegensatz zu Klipp- und Buschschliefern werden Baumschliefer in europäischen Zoos nur sehr selten gezeigt. Dies gilt für beide Arten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Im Säugetiergutachten 2014 des BMEL ist die Art nicht erwähnt. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 1-5 Tier ein Außen- und Innengehege von je 16 m² / 40 m vor. Für jedes weitere Tier kommen jeweil 3 m² zur Basisflächen dazu. Es steht zu vermuten, dass sich die Anforderungen der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) nur auf Klipp- und Buschschliefer beziehen, auch wenn das nicht so angegeben ist. Für Baumschliefer wären sie jedenfalls inadäquat.

 Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1854 (1855) anhand eines Exemplars von der Insel Bioko von dem englischen Zoologen Louis FRASER als "Hyrax dorsalis" beschrieben. Später kam sie in die von John Edward GRAY vom British Museum in London aufgestellte, neue Gattung Dendrohyrax. Es wurden bisher sechs Unterarten beschrieben [3; 6; 7].

Literatur und Internetquellen

  1. BUTYNSKI, T., DOWSETT-LEMAIRE, F. & HOECK, H. 2015. Dendrohyrax dorsalis. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T6410A21282601. http://www.iucnredlist.org/details/6410/0. Downloaded on 25 July 2018.
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. HAHN, H. (1959)
  4. PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
  5. WEIGL, R. (2005)
  6. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  7. <WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)

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Freigegeben in Afrotheria
Freitag, 11 Mai 2018 09:42

LANTERMANN, W. (2007)

Amazonenpapageien - Biologie, Gefährdung, Haltung, Arten.

236 Seiten, Farbtafeln, s/w-Abbildungen, Verbreitungskarten.
Filander-Verlag. ISBN-13: 978-3930831661

Anbietertext:

Amazonenpapageien gehören zu den Charaktervögel Süd-und Mittelamerikas und sind in 31 Arten von Mexiko bis Argentinien, von Ekuador bis zu den karibischen Inseln verbreitet. Sie gehören zu den bedrohtesten Vogelgruppen der Welt, einige Arten der Karibischen Inseln befinden sich in stetiger Gefahr der Ausrottung. Der Verfasser geht aus jahrelanger eigener Praxis neben einer ausführlichen Einführung in die Biologie, Ökologie, Ethologie und den Status von Amazonen auch ausführlich auf die artgemäße Pflege und Erhaltungszucht ein

 

lantermann-biblio

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Donnerstag, 12 April 2018 20:58

DÜMPELMANN (C. & KORTE, e. (2013)

Rote Liste der Fische und Rundmäuler Hessens (Pisces & Cyclostomata).

4. Fassung (Stand: September 2013)
34 Seiten
Erstellt im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV).
ISBN 978-3-89274-366-8.

Die der vorliegenden Roten Liste der Fische und Rundmäuler Hessens zu Grunde liegenden Daten wurden im Rahmen der Erstellung  des Hessischen Fischartenatlas erhoben und zusammengeführt. Der Gesamtdatensatz setzt sich aus den  Einträgen der landesweiten  Artendatenbank bei Hessen-Forst im Servicezentrum Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA) sowie aus Literaturangaben,
Gutachten, belegten Hinweisen von Bearbeitern zum Hessischen Fischartenatlas und Sammlungsbelegen zusammen.

Volltext (PDF)

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Freitag, 26 Januar 2018 09:37

Sandtigerhai

Klasse: Knorpelfische (CHONDRICHTHYES)
Teilklasse: Plattenkiemer (ELASMOBRANCHII)
Taxon ohne Rang: Haie (SELACHII)
Überordnung: GALEOMORPHI
Ordnung: Makrelenhaiartige (LAMNIFORMES)
Unterordnung: Orectoloboidei
Familie:  Sandtigerhaie (Odontaspididae)

D VU 650

Sandtigerhai

Carcharias taurus • The Sand Tiger Shark • Le requin-taureau

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Santigerhai (Carcharias taurus) in der uShaka Marine World, Durban © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

603 004 001 001 carcharias taurus map
Approximative Verbreitung des Sanftigerhais (Carcharias taurus)

 

 

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Sandtigerhai (Carcharias taurus) im Kolmårdens Tropicarium © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Sandtigerhai (Carcharias taurus) im Océanopolis Brest © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Der im Freiland gefährdete Sandtigerhai ist eine relativ oft in europäischen Zoos und Schauaquarien zu sehende mittelgroße Haiart.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Sandtigerhai hat eine kurze, spitze Schnauze, kleine Augen, beidseits fünf Kiemenspalten und vorstehende, dornartige Zähne, die in mehreren Reihen angeordnet sind. Die Tiere werden mit einer Länge von rund 220 cm geschlechtsreif und können eine Länge von 350(-430) cm erreichen Mit der gelblichbraunen bis gräulichen Färbung ihrer Oberseite, die oft mit unregelmäßig verteilten braunen Flecken gezeichnet ist, sind sie außerordentlich gut dem sandigen Meerboden angepasst. Der Bauch ist heller [1; 3; 6; 7].

Verbreitung

Weltumspannend, vielleicht mit Ausnahme des Ost-Pazifiks: Im Indopazifik vom Roten Meer und der afrikanischen Küste bis nach Japan, Korea und Australien einschließlich der Arafurasee zwischen Neuguinea und Nordaustralien und der Tasmansee. Im West-Atlantik vom Golf von Maine bis Argentinien einschließlich des Karibischen Meers, im Ostatlantik von der europäischen Küste und dem Mittelmeer bis Südafrika, möglicherweise mit Unterbrüchen (widersprüchliche Angaben der einzelnen Quellen) [2; 5; 6].

Lebensraum und Lebensweise

Der Sandtigerhai lebt in Bodennähe der Schelfregion in Tiefen bis 200 m. Er erleichtert sein Körpergewicht, indem er Luft schluckt und sie im Magen behält, der so als eine Art Schwimmblase funktioniert. Er schwimmt ständig umher, um seine Sauerstoffversorgung zu gewährleisten, jagt aber hauptsächlich nachts. Er ernährt sich von verschiedenen Bodenfischen, fängt aber auch Tintenfische und Kraken sowie Krebstiere. Er ist lebendgebärend. Die Jungtiere schlüpfen bereits im Uterus und dezimieren sich gegenseitig, sobald der Dottervorrat aufgebraucht ist. Deshalb kommen 8-9 Monate nach der Paarung jeweils nur zwei Jungtiere - aus jedem Utrerushorn eines - zur Welt [3; 7].

Gefährdung und Schutz

Kommerzielle Fischerei, Sportfischen und das Verbauen von Stränden mit Schutznetzen haben gebietsweise zu einer markanten Abnahme der Bestände geführt. Die Art gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2005 als gefährdet [5].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):

  • In den Jahren 2017-2020 haben Mitgliedinstitutionen des amerikanischen Zoo- und Aquarienverbands AZA im Rahmen des SAFE Species-Programms 801'000 USD für in situ-Schutzprojekte und 657'000 für Grundlagen- oder angewandte Forschungsprojekte für den Sandtigerhai aufgewendet. mehr ...

Bedeutung für den Menschen

In Europa kommt der Sandtigerhai zwar ins flache Wasser von Badestränden, geift aber keine Menschen an, dies im Gegensatz zur Population in Südafrika, die als für den Menschen sehr gefährlich gilt [3]. Regional, etwa in Japan, ist der Sandtiger ein begehrter Speisefisch. In Australien hat er große Bedeutung in der Sportfischerei [5].

Haltung

Sandtigerhaie werden gelegentlich in Aquarien gezüchtet, es gibt Zuchtberichte z.B. aus den Jahren 1993 und 1997 [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 40 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich wenige im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die "Mindestnormen für das Halten von Fischen zu Zierzwecken" der Schweizerischen Tierschutzverordnung dürften auf Knorpelfische nicht anwendbar sein, jedoch ist für das private Halten von Haien und Rochen eine Bewilligung erforderlich.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1810 von dem in Marseille aufgewachsenen, hauptsächlich in den USA tätigen Universalgelehrten Constantine Samuel RAFINESQUE unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals beschrieben [2].

Literatur und Internetquellen

  1. COMPAGNO, L., DANDO, M. & FOWLER, S. (2005)
  2. FISH BASE
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. HENNINGSEN, A. D., SMALE, M. J., GORDON, I., GARNER, R., MARIN-OSORNO, R. & KINNUNEN, N. (2004)
  5. POLLARD, D. & SMITH, A. (2009). Carcharias taurus. The IUCN Red List of Threatened Species 2009: e.T3854A10132481. http://www.iucnredlist.org/details/3854/0. Downloaded on 28 January 2018.
  6. SHARK REFERENCES
  7. VILCINSKAS, A. (2011)

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Freigegeben in Haie
Freitag, 13 Oktober 2017 20:38

Giftiger Krötenlaubfrosch

Ordnung: Froschlurche (ANURA)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (NEOBATRACHIA)

Familie: Laubfrösche (Hylidae)
Unterfamilie: Eigentliche Laubfrösche (Hylinae)

D LC 650

Giftiger Krötenlaubfrosch

Trachycephalus venulosus = typhonius • The Veined Tree Frog • La rainette réticulaire

403 007 024 005 phrynohyas venulosa chemnitz
Giftiger Krötenlaubfrosch (Trachycephalus typhonius) im Tierpark Chemnitz. Man beachte die dunkelbraund und golden gemusterte Iris. © Hermann Will, Tiergarten Nürberg

 

403 007 024 005 phrynohyas venulosa map
Approximative Verbreitung des Giftigen Krötenlaubfroschs (Trachycephalus typhonius)

 

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Giftiger Krötenlaubfrosch (Trachycephalus typhonius) im Tierpark Chemnitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Mit seinem kurzen Kopf und den großen Augen entspricht der Giftige-Krötenlaubfrosch dem Kindchenschema. Er wirkt so als Sympathieträger, der sich gut als Botschafterart für den Amphibienschutz und den Schutz der südamerikanischen Regenwälder eignet, wurde in dieser Funktion aber weitgehend vom Baumhöhlen-Krötenlaubfrisch abgelöst und ist aus europäischen Zoos weitgehend verschwunden.

Körperbau und Körperfunktionen

Je nach Herkunft variieren die Zeichnungsmuster sehr stark und die Körpergröße schwankt populationsabhängig zwischen 60 und 114 mm bei den Weibchen und 58-101 mm bei den Männchen, was damit zusammenhängen könnte, dass es sich beim Giftigen Krötenlaubfrosch möglicherweise gar nicht um eine Art, sondern um einen Artkomplex handelt [4].

Verbreitung

Von Südmexiko hinunter bis Nordargentinien: Argentinien, Belize, Bolivien, Brasilien, Costa Rica, Ekuador, El Salvador, Französisch Guiana, Guatemala, Guyana, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Nikaragua, Panama, Paraguay, Peru, Surinam, Trinidad und Tobago, Venezuela [5].

Lebensraum und Lebensweise

Die Art kommt in Primärwald, Sekundärwald, Savanne und Kulturland vom Flachland bis auf 2'400 Höhenmeter vor. Die Paarung erfolgt in temporären Tümpeln, Bächen oder Pfützen in Astgabeln. Das Weibchen legt bis zu 3'000 Eier ins Wasser, die einen Oberflächenfilm bilden. Die Larven schlüpfen nach einem Tag. Bis zur Metamorphose, die nach 42 Tagen erfolgt, werden sie bis zu 49 mm lang [3].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet, häufig und hat einen anscheinend stabilen Bestand, obwohl viele Populationen unter Lebensraumverlust leiden. Nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2009 gilt sie daher nicht als gefährdet [5].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Wie ihr Name sagt, können Giftige Krötenlaubfrösche aus ihren Hautdrüsen große Mengen eines stark giftigen Schleims ausscheiden, wenn sie bedroht, also z.B. in die Hand genommen werden. Das Gift ist nicht nur stark schleimhautreizend, sondern es kann beim Menschen auch zu Hautrötungen oder -schwellungen und damit verbundenen Schmerzen führen [4].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Bis vor ein paar Jahren war die Art in mehreren deutschen Zoos zu sehen. Heute wird sie nur noch in ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Wie Krötenlaubfrösche gehalten werden (Beispiel): Vivarium im Tierpark Chemnitz siehe ZOOLEX Gallery.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Krötenlaubfrösche wurden im Lauf der Zeit allen möglichen Gattungen zugeordnet: Acrodytes, Argenteohyla, Hyla, Hypsiboas, Rana, Scytopis und zuletzt Phrynohyas. Heute wird die Gattung Trachycephalus genannt, sie umfasst mittlerweile 16 Arten [1; 2].

Der Giftige Krötenlaubfrosch wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Rana typhonia" beschrieben. Der Artname venulosus geht auf das Jahr 1768 zurück und war bis 2010 gültig. Dann wollten LAVILLA et al. (2010) herausgefunden haben, dass Carl von LINNÉ 1758 mit seiner Rana typhonia weder eine Kröte, noch einen asiatischen Frosch, sondern einen südamerikanischen Laubfrosch, eben den Giftigen Krötenlaubfrosch gemeint habe [1; 6]. Über die Sinnhaftigkeit, einen Namen zu ersetzen, der 242 Jahre in Gebrauch war, der in hunderten von Publikationen und auf ungezählten Zoo-Namensschildern zu finden ist, mag man streiten. Jedenfalls lautet die offizielle Artbezeichnung jetzt typhonius. Der frühere wissenschaftliche Name Phrynohyas venulosa wird aber immer noch gelegentlich verwendet.

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THR WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. HERRMANN, H. J. (2005)
  4. HONIGS, S., MESSING, M. & PELZER, B. (2014) 
  5. LA MARCA, E. et al. (2010). Trachycephalus typhonius. (errata version published in 2016) The IUCN Red List of Threatened Species 2010: e.T55824A95508779. http://www.iucnredlist.org/details/55824/0. Downloaded on 10 December 2017.
  6. LAVILLA, E. O., LANGONE, J. A., PADIAL, J. M. & DE SÁ, R. O. (2010)

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Donnerstag, 28 September 2017 07:37

Tigerotter

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Schlangen (SERPENTES)
Überfamilie: Nattern- und Vipernartige (Colubroidea oder Xenophidia)
Familie: Giftnattern (Elapidae)
Unterfamilie: Echten Giftnattern (Elapinae)

D LC 650

Gewöhnliche Tigerotter

Notechis scutatus • The Tiger Snake • Le serpent-tigre

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Tigerotter (Notechis scutatus) im Urimbirra Wildlife Park, Südaustralien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

305 006 032 002 notechis scutatus map
Approximative Verbreitung der Tigerotter (Notechis scutatus)

 

305 006 032 002 notechis scutatus clelandWP PD1
Tigerotter (Notechis scutatus) im Cleland Wildlife Park, Südaustralien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Tigerotter (Notechis scutatus) © © Queensland Government, reproduced under Creative Commons Attribution 3.0 Australia (CC BY) licence

 

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Tigerotter (Notechis scutatus) im Cleland Wildlife Park, Südaustralien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Tigerotter ist eine relativ kurze, etwas plumpe Giftschlange aus dem Süden Australiens, die in europäischen Zoos nur ausnahmsweise zu sehen ist.

Körperbau und Körperfunktionen

Tigerottern werden meist etwa 1.20 m, gelegentlich bis 1.50 m lang. Sie sind kräftig gebaut, der Kopf ist kaum vom Hals abgesetzt. die Augen sind klein mit runder Pupille. Die Färbung ist sehr variabel, von hellgrau über rotbraun bis olivgrün, oft mit mehr oder weniger deutlichen hellen Querbändern. Die Unterseite ist gelb. Es gibt auch ganz schwarze Exemplare [3: 4; 6].

Verbreitung

Süden und Südosten Australiens: New South Wales, Queensland, Südaustralien, Tasmanien, Westaustralien [1; 2]./span>

Lebensraum und Lebensweise

Die Tigerotter lebt in der Nähe von Wasserläufen, etwa in Galeriewäldern, oder auf Inseln. Sie ernährt sich hauptsächlich von Amphibien, gelegentlich von Echsen, Kleinsäugern und allenfalls Jungvögeln. Die Art ist ovovivipar. Die Würfe umfassen 10-90(-107) Junge, die bei der Geburt etwa 25 cm lang sind [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Einzelne Populationen sind zwar durch intensivierte landwirtschaftliche Nutzung gefährdet. Für die Art insgesamt, die eine weite Verbreitung und einen großen Gesamtbestand hat, trifft die nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2010 aber nicht zu [2].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Es gelten Ausfuhrbeschränkungen Australien.

Bedeutung für den Menschen

In Südaustralien wird ein großer Teil der Todesfälle durch Schlangenbiss durch Tigerottern verursacht [3].

Haltung

Die Tigerotter gehört zu den "Gefahrtieren", deren Haltung in manchen deutschen Bundesländern unter sicherheitspolizeilichen Aspekten eingeschränkt oder geregelt ist.Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) und der Verband Deutscher Verein für Aquarien- und Terrarienkunde (DVA) haben zu dieser Thematik einen Leitfaden herausgegeben [7].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in Europa nur sporadisch gezeigt, nach 2010 gar nicht mehr. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Die Art ist weder im Reptiliengutachten 1997 des BMELF, noch in der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) oder der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1861 von Wilhelm PETERS, der ab 1857 Direktor des Zoologischen Museums Berlin und ab demselben Jahr bis 1869 Direktor des Zoologischen Garten Berlin war, als "Naja (Hamadryas) scutata" beschrieben. Der heute gültige Name wurde 1896 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER vergeben [6].

Literatur und Internetquellen

  1. ATLAS OF LIVING AUSTRALIA
  2. COGGER, H. (2010). Notechis scutatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2010: e.T169687A6666605. http://www.iucnredlist.org/details/169687/0. Downloaded on 05 October 2017.
  3. MEHRTENS, J. M. (1993)
  4. O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)
  5. THE REPTILE DATA BASE
  6. WILSON, S. & SWAN, G. (2013)
  7. DGHT/DVA (Hrsg. 2014)

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Freigegeben in Giftnattern

Yacare Caiman - Caiman yacare.

In: Crocodiles.Status Survey and Conservation Action Plan: 23-28.
Third Edition, ed. by S.C. Manolis and C. Stevenson. Crocodile Specialist Group: Darwin

Aus dem Inhalt:

The  Yacare  caiman  is  found  in  the  lowlands  of  northern and  eastern  Bolivia  and  western  Brazil,  from  the Amazon southwards  through  the  Guaporé/Madeira  and  Paraguay/Paraná  River  systems  and  into  northern  Argentina. Morphologically and ecologically, this species is similar to
the  common  caiman  (Caiman  crocodilus  crocodilus), and integrates with that subspecies along a large area (probably more  than  1000  km)  of  the  Madeira  River  in  Amazonia. As with the common caiman, C. yacare is found in a wide spectrum  of  habitat  types.  Most  ecological  studies  have been carried out in the Pantanal region of southern Brazil.

Resolution of the systematic relationships within the very widespread C. crocodilus complex  is needed. Extensive surveys and specimen collection in southern Brazil, northern Bolivia and  Paraguay suggest a  ery  complex gradient of morphological features between C. c. crocodilus and the C. yacare. As there are no fixed differences between the two taxa, they have to be defined geographically,  rather than morphologically, which obviously poses legal difficulties if an individual crosses the  hypothetical line and changes “species”.

Morphological and genetic analyses to resolve the relationships between these taxa are incomplete and inconclusive, mainly because  data  from  the zone of hybridization between the two taxa was not included.

Caiman yacare is still, and always has been, listed technically as a full species. Some authors do  not recognize it as  being distinct from the common caiman and use the subspecies C. c. yacare.  Recent  molecular data provide evidence for long-term biological separation of large populations of caimans in  Central and South America.

Freigegeben in C
Freitag, 14 April 2017 13:06

Südlicher Baumschliefer

Überordnung: AFROTHERIA
Taxon ohne Rang: PAENUNGULATA
Ordnung: Schliefer (HYRACOIDEA)
Familie: Schliefer (Procaviidae)

D LC 650

Südlicher Baumschliefer

Dendrohyrax arboreus • The Southern Tree Hyrax • Le daman des arbres

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Südlicher Baumschliefer (Dendrohyrax arboreus) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Approximative Verbreitung des Südlichen Baumschliefer (Dendrohyrax arboreus) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Südlicher Baumschliefer (Dendrohyrax arboreus) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Südliche Baumschliefer (Dendrohyrax arboreus) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Rückenfleck eines Südlichen Baumschliefers (Dendrohyrax arboreus) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Schädel eines Südlichen Baumschliefers (Dendrohyrax arboreus) © Field Museum of Natural History, Chicago (Aufnahme von Rebecca A. Banasiak). Übernommen unter der CC BY-NC 4.0-Lizenz.

 

 

 

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Aufgrund ihrer anatomischen Besonderheiten und ihrer Eigenschaft als kleine Verwandte der Elefanten bieten die Schliefer Stoff für die Zoopädagogik. Anhand der Baumschliefer kann zudem über die Problematik des Buschfleischhandels und die zunehmende Waldzerstörung in Afrika informiert werden. Allerdings sind die hauptsächlich nachtaktiven Baumschliefer sehr viel seltener in europäischen Zoos zu sehen als die tagaktiven Klippschliefer.

Körperbau und Körperfunktionen

Südliche Baumschliefer haben eine Kopf-Rumpflänge von 35-55(32-60) cm und wiegen (1.7-)2.5-4.5 kg. Es gibt kaum einen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Das Fell ist dunkelbraun bis grau gefärbt, wobei Tiere aus Gebieten mit höherem Niederschlag dunkler sind, auf der Bauchseite hellgrau, cremefarben oder weiß. Es ist dicht und verhältnismäßig lang, insbesondere die weißen oder gelben Randhaare der Rückendrüse, die 23-30 mm messen und aufgestellt werden können. Ein weißer Kinnfleck ist nicht vorhanden [2; 3; 4; 5; 7].

Verbreitung

Ost- und Südafrika: Angola, Burundi, Kenia, Kongo Dem., Malawi, Mosambik, Ruanda, Sambia, Südafrika (Ost-Kap, KwaZulu-Natal), Tansania [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Südliche Baumschliefer besiedelt unterschiedliche Waldtypen, Feuchtsavannen und Dickicht. Die Tiere halten sich oft hoch in den Bäumen oder in Baumhöhlen auf. Letztere sind eine wesentliche Anforderung, wobei Bäume mit vielen Höhleneingängen bevorzugt werden. Sie sind wählerische Laubfresser, wobei in Südafrika Blätter von Podocarpus falcatus, Schotia laitifolia und Euclea natalensis bevorzugt werden. Gebietsweise wollen sie auch Insekten fressen. Nach einer Trächtigkeit von 220-240 Tagen werden 1-2(-3) voll behaarte und sehtüchtige Junge mit einem Geburtsgewicht von 300-350 g geboren, die ab dem ersten Lebenstag geschickt klettern können. Sie werden 3 Monate lang gesäugt, nehmen aber bereits ab dem 2.-3. Lebenstag feste Nahrung zu sich [1; 4]

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet, hat eine großen Bestand und kommt in zahlreichen Schutzgebieten vor. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2013 wurde sie deshalb als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft. Die Entwicklung sollte jedoch überwacht werden, weil ihre Lebensräume in Süd- und Ostafrika abnehmen [1].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Südliche Baumschliefer werden zur Gewinnung von Fleisch und Fellen mit Schlingen gefangen [1].

Haltung

Baumschliefer sind zur Haltung als Heimtiere wenig geeignet. Sie werden zwar zahm und stubenrein, setzen aber Harn als Duftmarke auf Möbelstücken ab und fressen Zimmerpflanzen [5]. Als Höchstalter werden 13 Jahre und 7 Monate angegeben. Dieses wurde von einem männlichen Tier erreicht, das aus der Wildbahn stammte und in Privathand gehalten wurde [6].

Haltung in europäischen Zoos: Im Gegensatz zu Klipp- und Buschschliefern werden Baumschliefer in europäischen Zoos nur sehr selten gezeigt. Dies gilt für beide Arten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Im Säugetiergutachten 2014 des BMEL ist die Art nicht erwähnt. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 1-5 Tier ein Außen- und Innengehege von je 16 m² / 40 m vor. Für jedes weitere Tier kommen jeweil 3 m² zur Basisflächen dazu. Es steht zu vermuten, dass sich die Anforderungen der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) nur auf Klipp- und Buschschliefer beziehen, auch wenn das nicht so angegeben ist. Für Baumschliefer wären sie jedenfalls inadäquat.

 Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1827 von dem schottischen Militärarzt und Zoologen Andrew SMITH als "Hyrax arboreus" beschrieben. John Edward GRAY vom British Museum in London stellte sie 1868 als Typusart in die neue Gattung Dendrohyrax. Es wurden acht Unterarten beschrieben, die aber schwierig voneinander abzugrenzen sind und von denen eine heute nicht mehr anerkannt wird. Ob es sich beim Östlichen Baumschliefer (Dendrohyrax validus) effektiv um eine eigenständige Art handelt wird z.T. angezweifelt [3; 7; 8].

Literatur und Internetquellen

  1. BUTYNSKI, T., HOECK, H. & DE JONG, Y.A. 2015. Dendrohyrax arboreus. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T6409A21282806. http://www.iucnredlist.org/details/6409/0. Downloaded on 17 April 2018.
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. HAHN, H. (1959)
  4. MILLS, G & HES, L. (1999)
  5. PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
  6. WEIGL, R. (2005)
  7. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  8. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx