Donnerstag, 14 Juni 2018 09:09

GAFFRON, E. (2012)

Lautkommunikation bei in Tiergärten gehaltenen Herpestiden.

Dissertation

229 S. : Ill., graph. Darst

Ganze Arbeit

Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Wien
Leitung: Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn Wien, Tiergarten Iglau (Jihlava) und Tiergarten Olmütz (Olomouc) in Tschechien

Kurzfassung:

Es wurde das Lautrepertoire der sozialen Zebramangusten (Mungos mungo) und der fakultativ sozialen Fuchsmangusten (Cynictis penicillata) untersucht und analysiert. Des weiteren wurden mit den Tieren Playbackversuche durchgeführt. Die Zebramangusten wurden in drei Tiergärten: in Wien Schönbrunn, in Tschechien Iglau und in Olmütz und die Fuchsmangusten in Olmütz untersucht. Die Zebramangusten verfügen über ein relativ großes Lautrepertoire von 15 Lauten, wobei nur 8 davon von allen untersuchten Gruppen geäußert wurden. Die größte Variabilität hatten die Lautsignale im Zoo Schönbrunn in Wien (14 Laute). Die meisten Laute wurden im agonistischen Kontext während aggressiver Auseinandersetzungen bei der Fütterung abgegeben. Die Tiere nutzen ein Warnsystem um ihre Nahrung zu bewahren. Der häufigste Laut, der affiliative Kontaktlaut, trat bei allen Zebramangustengruppen beim Graben und bei der Futtersuche auf. Die beobachteten Fuchsmangusten verfügen über 10 Laute, die nicht so häufig auftraten wie bei den Zebramangusten. Die Kontaktlaute äußerten sie viel seltener, dagegen den Streitlaut und das Knurren sehr häufig. Im Vergleich zu den Zebramangusten wurde der Warnruf sehr spärlich eingesetzt. Bei allen Tiergruppen konnten Standortsunterschiede im Lautrepertoire festgestellt werden. Der geschlechtsspezifische Vergleich der Laute in Iglau brachte keine signifikanten Unterschiede. Alle Mangustengruppen reagierten auf Playbacks in 71% der Fälle, etwas weniger auf modifizierte (M_1) Laute (66%) und seltener auf stärker modifizierte (M_2) Laute (46%). Am häufigsten reagierten sie auf eigene Laute, Laute anderer Mangustengruppen oder Laute der Prädatoren. Am wenigstens interessierten sie sich für die Laute der Herbivoren. Nur Zebramangusten reagierten akustisch auf Playbacks, am häufigsten die Gruppe in Iglau (21%). Sie antworteten mit Alarmrufen, Knurren, Zwitschern und / oder Kontaktlauten. Hauptsächlich löste das Playback der eigenen Laute, der Laute anderer Mangustengruppen oder auch Prädatoren die akustischen Antworten aus.

Abstract:

The vocal repertoire of the social banded mongooses (Mungos mungo) and the facultative social yellow mongooses (Cynictis penicillata) were examined and analyzed. Furthermore, playback experiments were carried out. I worked up the sound recordings of banded mongooses in three zoos: Schönbrunn in Vienna and Jihlava and Olomouc in the Czech Republic. Sound recordings of the yellow mongooses were worked up only in Olomouc. The banded mongooses have a relatively large vocal repertoire which comprises 15 sounds, whereas only 8 of them were expressed by all of the studied groups. The greatest variability of the sound signals was at the zoo Schönbrunn in Vienna (14 sounds). Most sounds were emitted during the aggressive confrontations in the agonistic context during the feeding. The mongooses use a warning system in order to protect their food. The most common sound, the affiliative contact call, occurred in all groups during digging and looking for food. The yellow mongooses use 10 sounds that were utilized less frequently than in the banded mongooses. The contact call was expressed less commonly, the fight call and the growl occurred more often. Compared with the banded mongooses, the warning call was used very sparsely. Location-based differences were found in all animal groups. The gender-specific comparison of the sounds in Jihlava gave no significant differences. All groups of mongooses responded to the playbacks of the unmodified sounds in 71% of cases, slightly less on modified (M_1) sounds (66%) and the least on more modified (M_2) sounds (46%). They responded to their own sounds, the sounds of other groups of mongooses or the sounds of predators most often. They were least interested in the sounds of the herbivores. Just banded mongooses responded acoustically to the playbacks, most often in Jihlava (21%). They responded with alarm calls, growling, chirps and contact calls. The acoustic response was triggered mainly by the playback of their own sounds, also of the sounds from the other groups of mongooses and predators.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:12

DOLLHÄUPL, S. (2015)

Ethologische und respiratorische Aspekte im Verlauf der Integration zweier subadulter Delfinweibchen (Tursiops truncatus) in die bestehende  Gruppe des Tiergarten Nürnberg.

Ethological and respiratory aspects during the integration of two subadult female bottlenose dolphins (Tursiops truncatus) in Tiergarten Nuremberg’s established group.

Masterarbeit

152 Seite

Ganze Arbeit

Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Leitung: Prof. Dr. Roland Gerstmeier, AG Entomologie, Lehrstuhl für Zoologie
Tiergarten Nürnberg

Kurzfassung:

Mit der Integration neuer Tiere in eine bestehen Gruppe ist man in einem zoologischen Garten regelmäßig konfrontiert. Der Transport und die Eingliederung in eine neue Umgebung bedeuten Stress für die Tiere und können je nach Alter, Geschlecht, und vor allem auch durch die Persönlichkeit jedes einzelnen Tieres geprägt sein und unterschiedlich ausfallen. Die Literatur zu diesem Thema ist rar. Mit dieser Arbeit soll die Integration von zwei Delfinweibchen in eine neue soziale Gruppe beleuchtet und gleichzeitig verbesserte Handlungsstrategien für zukünftige Integrationen gegeben werden Die Beobachtungszeit wurde in drei Phasen unterteilt. In Phase I hielten sich die Fokustiere, zwei Delfinweibchen (Donna und Dolly), in ihrer gewohnten Umgebung, im Delfinarium Duisburg, auf. Die Datenaufnahme in Phase II erfolgte in der neuen Einrichtung, der Nürnberger Lagune, im Anschluss an den Transport. Der letzte Beobachtungszeitraum (Phase III) fand 1,5 Monate nach Beenden von Phase II statt. Pro Phase wurden 15 Tage für die Auswertung hinzugezogen. Pro Tag wurde 4 Stunden mit einer Kombination aus Fokus- und Scanprotokoll beobachtet. Dabei erfolgten, pro Stunde im 10 Minuten Intervall, die Aufnahmen des nächsten Nachbarn (Scan) sowie die gezeigten Verhaltensweisen und Respirationsakte des Fokustieres. Pro Stunde war jeder der zwei Delfine abwechselnd einmal im Fokus (insg. 204 ausgewertete Beobachtungsstunden). Die Ergebnisse zeigen, dass Donna und Dolly in Phase II sehr viel miteinander interagieren, sogar mehr als in Duisburg (Phase I). In Phase III orientiert sich Donna allerdings zunehmend an den Nürnberger Tieren, vor allem einem adulten Weibchen (Jenny). Dolly ist in dieser Zeit häufiger alleine. Donnas Anschluss an die Nürnberger Tiere ist gepaart mit einer signifikanten Zunahme bestimmter Verhaltensweisen, welche den Kategorien „social“, „agonistic“ und „locomotion“ zuzuordnen sind. Ihr solitäres Spielverhalten nimmt ab. Bei Dolly dagegen nehmen alle Kategorien ohne signifikante Unterschiede im Laufe der Zeit in ihrer Häufigkeit ab. Lediglich ihr agonistisches Verhalten steigt. Des Weiteren wurde die Atemfrequenz, als Stressnachweis, mitausgewertet, welche bei beiden zwar zunächst steigt, aber keine signifikanten Ergebnisse lieferte. Basierend auf den Daten kann auf eine gestartete Integration von Donna geschlossen werden. Dollys Integration schien zum Ende der Arbeit gerade anzufangen. Weitere Beobachtungen wären deshalb sehr wünschenswert.

Abstract:

Zoological gardens are constantly confronted with the integrations of new individuals into established groups. The transport between facilities and the integration into a new enclosure, is a potentially stressful situation for animals. The impact on the individuals` behaviour and wellbeing vary with age, sex and particularly the personality of each individual. References concerning the integration of social animals into new social groups within the Zoo environment are currently rather rare. This thesis should provide an insight into the behavioural impacts on bottlenose dolphins during an integration process and will therefore provide suggestions for improvements for future integrations. The time during observation was separated into three phases. Data collection in phase I was conducted in the Dolfinarium Duisburg, the familiar enclosure of the two female dolphins (Donna and Dolly). Right after the transport of the two females from the Duisburg to Nuremberg facility, data acquisition phase II was started in the new enclosure. The last observation period (phase III) started 1,5 months after phase II was completed. Each phase consisted of 15 days with a daily observationtime of 4 hours, using a combination of focal animal- and scansampling. During a 10 minute interval of scansampling, nearest neighbours were noted. Behavioural elements and respiration were collected during focal animalsampling. The focus animal rotated once per hour between the two females (204 evaluated hours of observing). The results show a high rate of interactions between Donna and Dolly in phase II and even phase I. In phase III Donnas interactions with Nuremberg’s dolphins, especially with an adult female called Jenny, increased. During that time Dolly was alone more often observed without close proximity to another individual. Donnas bonding with individuals from the new social group was paired with a significant increase in certain behaviours, listed to the categories „social“, „agonistic“ and „locomotion“. Her solitary play behaviour decreases. In contrast Dolly’s categories decreased without any significant difference between observation phases. Only her agonistic behaviour increased. As an indicator for stress, the respiration rate was calculated. Both animals didn’t show any significant changes in their respiration rate between observation phases. Based on the results of this thesis we suspect an advanced integration of Donna into the new social group. Dolly’s integration was at the end of this study rather preliminary. Further behavioural observations are therefore highly desirable.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:51

HANDL, B. (2009)

Vergleichende Studie an frei lebenden und im Zoo gehaltenen Bienenfressern (Merops apiaster).

Diplomarbeit

49 S. : Ill., graph. Darst.

Universität Wien, Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer: Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn Wien

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Eine frei lebende Bienenfresserkolonie (Merops apiaster) im Burgenland und Bienenfresser im Zoo Schönbrunn wurden über mehrere Wochen zu verschiedenen Tageszeiten und bei verschiedenen Wetterbedingungen beobachtet. Schwerpunkt der Beobachtungen war das Ausmaß an Aktivitäten und Interaktionen der Bienenfresser. Besonderes Augemerk wurde auf die Beobachtung des Verhaltens bei Ereignissen gelegt, die von den Bienenfressern als Störungen empfunden wurden. Sowohl die frei lebenden Bienenfresser als auch jene im Zoo reagierten sehr empfindlich auf Störungen. Selbst bei oft wiederkehrenden Ereignissen zeigten die Bienenfresser immer größte Vorsicht. Die Bienenfresser der Kolonie im Burgenland zogen während der Beobachtungszeit Junge auf, deshalb wurden die Fütterungsfrequenz und die Auswirkung von Störungen beobachtet und ausgewertet. Neben dem Wetter spielten Turmfalken, die sich in der gleichen Brutwand aufhielten, eine wesentliche Rolle. Das Auftauchen von Falken führte zu Warnrufen und danach zu einer temporären Unterbrechung der Fütterung der Jungen. Obwohl nach diesen Unterbrechungen höhere Fütterungsaktivitäten als im Beobachtungsdurchschnitt folgten, konnte ein Zusammenhang zwischen der Anzahl von Warnrufen und dem Durchschnittswert der Fütterungsaktivitäten der betreffenden Beobachtungseinheiten nachgewiesen werden.  Die Reaktionen der Bienenfresser auf Störungen durch Falken waren überaus differenziert. Die Dauer der Unterbrechung der Fütterung der Jungen richtete sich danach, ob ein Falke die Wand anflog, verließ oder durchflog. Selbst bei Anwesenheit eines Falken in der Brutwand beobachteten die Bienenfresser genau, wie aufmerksam der Falke war und wagten sich bei offensichtlicher Passivität des Falken nach längerer Zeit wieder zu ihren Bruthöhlen. Die Bienenfresser im Zoo zeigten weniger Aktivitäten als erwartet und praktisch keine Interaktionen mit Mitbewohnern. Auch bei geeignetem Wetter nutzten sie die Außenanlage nur selten. Mit der Vergrößerung der Anzahl der im Zoo gehaltenen Bienenfresser stiegen die Aktivitäten deutlich an. Die Verhaltensunterschiede zwischen den im Zoo gehaltenen und frei lebenden Bienenfresser werden vor allem auf die vergleichsweise geringe Populationsgröße sowie die Größe (hier vor allem Höhe), die Gestaltung des Geheges und die Eingewöhnungsphase zurückgeführt.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:43

PETTEANI, C-A. (2012)

A breeding study of the Northern Rockhopper Penguin Eudyptes moseleyi (Mathews & Iredale, 1921) in Zoo Vienna.

Diplomarbeit

87 Seiten : Ill., graf. Darst.

Universität Wien, Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer: Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn Wien

Zusammenfassung:

Moderne Zoos verstehen sich als Tier-, Arten, und Naturschutzzentren (Meier J., 2009) und verpflichten sich dadurch unter anderem dem aktiven Artenschutz (Kleina & Flock, 2010). Der nördliche Felsenpinguin gilt seit Jahren als gefährdet, seine Populationen in freier Natur schrumpfen stetig (IUCN, 2011). Im Tiergarten Schönbrunn lebt eine Gruppe dieser Vögel in dem von 2003 bis 2004 renovierten Pinguinhaus, dem „Polarium“. Der Wiener Zoo ist einer der wenigen weltweit, der einen regelmäßigen Bruterfolg bei dieser Spezies nachweisen kann. Aufgrund dessen und der Tatsache, dass es bisher nur wenige verhaltensbiologische Studien über diese Tiere gibt, wurde eine Studie zum Brutverhalten der Felsenpinguine im Tiergarten Schönbrunn im Zuge dieser Diplomarbeit durchgeführt. Das Verhalten der Brutpaare bei ihren Nestern wurde hierfür während der gesamten Brutzeit, die von Anfang März bis etwa Mitte Mai dauerte, von zwei im Polarium fix installierten Videokameras aufgezeichnet und schließlich analysiert und ausgewertet. Folgende Punkte/Fragen konnten mit dieser Studie beantwortet werden: Bestimmung der Geschlechter der Brutpaare. Teilen sich die Partner die Inkubation der Eier, das Bebrüten der Küken und das Füttern der Küken? Gibt es diesbezüglich unterschiedliches Verhalten zwischen den Geschlechtern? Wie oft werden die Küken von den Eltern gefüttert? Wie oft fressen die Eltern während der Brutzeit? Entsprechen die Ergebnisse den Berichten aus Freilandstudien? Ziel dieser Studie war der Gewinn an Daten und Information zum Verhalten des nördlichen Felsenpinguins in Zoohaltung, was zu weiteren Verbesserungen in der Haltung dieser Tiere führen kann.

Summary:

Modern zoos turned out to be centres for the protection of animals, nature and species conservation (Meier J., 2009). The Northern Rockhopper Penguin is endangered in its natural habitat, its populations decrease for years (IUCN, 2011). The group of Northern Rockhoppers that is sheltered in Vienna Zoo has annual breeding success, which is very special within this species in zoos. Therefore a study concentrated on the breeding season of these birds was done. During the whole breeding season, which lasted from the beginning of March until middle of May the breeding pairs were recorded at their nest sites with two video cameras. Afterwards the recordings were watched and analysed to answer following questions: Who´s male, who´s female within the breeding pairs? Do the breeding partners share egg incubation, chick brooding and chick feeding? Is there a difference in breeding behaviour in relation to sex? How often do the chicks get fed? How often do the parents feed themselves during breeding season? Do these results meet the literature concentrating on these birds behaviour in the wild? The aim of this study was to gain further information about the breeding behaviour of this species under zoo conditions. This could lead to a change or improvement of keeping conditions. Furthermore the results may be interesting for other zoological gardens that shelter Rockhopper Penguins.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:38

BRUCKNER, H. (2012)

Stimmentwicklung eines im Zoo geborenen Großen Pandas (Ailuropoda melanoleuca) in den ersten 10 Lebenswochen.

Diplomarbeit

65 Seiten

Universität Wien, Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer: Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn Wien

Zusammenfassung:

Große Pandas sind bei der Geburt – Beuteltiere ausgenommen – die kleinsten Säugetiere im Verhältnis zur Körpergröße der Mutter. Sie vokalisieren in den ersten Lebenswochen sehr häufig. Die Lautäußerungen sind von Geburt an undifferenziert, höchst variabel und – gemessen an der Körpergröße – ungewöhnlich laut. Untersuchungen der Lautäußerungen des im Tiergarten Schönbrunn in Wien geborenen Fu Long bis zum Alter von 10 Lebenswochen mittels multidimensionaler Methoden bestätigen ein Lautrepertoire mit hoher Variationsbreite. Es wurden die Lauttypen Moan, Croak, Squawk, Squall, Whistle und Whiff differenziert, welche in unterschiedlicher Kombination häufig in Lautfolgen auftreten. Bereits ab der Geburt wurden 4 Lauttypen, der Croak (Gesamtanteil 7,54 %), Squawk (51,12 %), Whistle (3,46 %) und Whiff (7,13 %), festgestellt. Ab der 2. Lebenswoche kam der Squall (29,74%) hinzu. Der Whistle wurde nach der 3. und der Croak nach der 4. Lebenswoche nicht mehr abgegeben. Der Moan (1,02 %) war erst ab Woche 7 festzustellen. Die Laute sind von zumeist chaotischer Struktur und weisen zu einem hohen Prozentsatz auf einen erregten Gemütszustand hin. Die geräuschhafte Struktur der Laute, vielfach versehen mit Nichtlinearen Phänomenen, und der hohe Anteil an Variationen lässt vermuten, dass dadurch die Aufmerksamkeit der um ein Vielfaches größeren Mutter immer wieder aufs Neue stimuliert wird. Der hohe Anteil an Lauten, die auf erregten Gemütszustand hinweisen, ebenso wie die hohe Variationsbreite, könnte bedeuten, dass diese selbst unter Aufzuchtsbedingungen in menschlicher Obhut überlebenswichtig sind. Der Lauttyp „Humming“, der bei allen anderen Großbärenarten vorkommt, konnte beim Großen Panda innerhalb der ersten 10 Lebenswochen nicht festgestellt werden.

Summary:

The Giant Panda has the smallest body size of any mammal at birth relative to the size of the mother, except for marsupials. Despite this, the new-born are highly vocal in the first postnatal weeks. From the start, the calls were undifferentiated, highly variable and – in relation to the body size – unusually loud. Calls of the new-born male Giant Panda “Fu Long” were recorded at Tiergarten Schönbrunn, Vienna, for the first 10 weeks of his life. Using multidimensional methods the analysis of the calls confirmed the presence of a call repertoire with high range of variation. The following call types were distinguished: “moan”, “croak”, “squawk”, “squall”, “whistle” and “whiff”. They appear in different combinations mostly within call sequences. Four call types were evident in the first week: the croak (overall percentage 7.54 %), squawk (51.12 %), whistle (3.46 %) and whiff (7.13 %). In the second week of life, the squall (29.74 %) was introduced. The whistle disappeared after the third week and the croak after the fourth week. The moan (1.02 %) was first heard in the seventh week. The calls are largely chaotic and unstructured, and they generally indicate a state of high emotional arousal. The noisiness of the calls, which were mostly accompanied by nonlinear phenomena, and the high amount of variation suggest that they serve to continually catch the attention of the much larger mother. The high proportion of calls, which can be ascribed to an excited state of arousal, and the high rate of variability of the calls may indicate that they are essential for survival, even under rearing conditions in captivity. The call type “humming”, which is part of the call repertoire in all other ursid species, was not detected in the Giant Panda within the first ten postnatal weeks.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:34

FRIESENBICHLER, K. (2014)

Verhalten, Stereotypien und Environmental Enrichment bei Brillenbären in der Tierwelt Herberstein.

Bachelorarbeit

Karl-Franzens-Universität Graz
Betreuer:
Tierwelt Herberstein

Zusammenfassung:

Im Rahmen dieser Bakkalaureatsarbeit wurde der Brillenbär Andi, der von Juni 2008 bis Juli 2010 in der Tierwelt Herberstein lebte, über einen längeren Zeitraum beobachtet. Andi zeigte zu Beginn der Beobachtungen stark ausgeprägte abnormale Verhaltensweisen –sogenannte Stereotypien. Diese äußerten sich so, dass er sehr viel Zeit damit verbrachte, an einem bestimmten Ort im Gehege im Kreis zu gehen. Dieses Verhalten ist bei Bären keine Seltenheit und es kann aus Gründen wie Stress, Frustration oder auch Langeweile entstehen. In Andis Fall ist es sehr wahrscheinlich, dass seine Stereotypien schon vor seiner Ankunft in der Tierwelt Herberstein tief verwurzelt und daher umso schwerer wieder abzugewöhnen waren. Es wurde jedoch versucht, mittels Environmental Enrichment - darunter versteht man die Bereicherung der Umwelt und somit die Beschäftigung des Tieres - Andi auf andere Gedanken zu bringen und von seinem „Rundengehen“ abzulenken. Besonders wichtig war es dabei, ihn nicht durch Absperrungen von seinem bevorzugtem „Trampelpfad“ fernzuhalten, da dadurch nur ein noch größerer Stress in ihm ausgelöst hätte werden können. Um Andi zu beschäftigen, wurde zum Beispiel sein Futter weit im Gehege verstreut, damit  er  lange  danach  suchen  konnte.  Bei  Brillenbären  in  der  freien  Natur beansprucht die Nahrungssuche schließlich auch viel Zeit. Weiters wurden Gerüche, wie etwa Zimt, auf Andis Trampelpfad verstreut, um ihm einen Anreiz zu geben, mit dem gleichmäßigen Marschieren aufzuhören und nach der Ursache der Gerüche zu forschen.  Auch  eine  Kratzbürste  wurde  in  der  Nähe  installiert,  da  aus  den Beobachtungen hervorgegangen war, dass Andi sein Rundengehen oft unterbrach, um sich an nahe gelegenen Ästen zu kratzen. Eine wirkliche Veränderung seiner Verhaltensweisen trat jedoch erst nach ein paar Monaten ein. Andi begann weniger im Kreis zu gehen und stattdessen viel mehr zu ruhen und zu entspannen. Diese Umlagerung des Verhaltens kann verschiedene Gründe als Ursache haben: Andi war ab einem gewissen Zeitpunkt viel regelmäßiger im Außenbereich des Geheges und dadurch möglicherweise weniger gestresst. In dem Zeitraum, in dem sich sein Verhalten änderte, sanken die Temperaturen und es wurde kälter. Eine solche Temperaturveränderung kann das Verhalten eines Tieres auch beeinflussen. Ebenso könnte eine hormonelle Umstellung in dem Bären, die mit den  wechselnden  Jahreszeiten  eintritt,  für  das  ausgeprägtere  Ruheverhalten verantwortlich sein. Besonders wichtig ist es, dass man Environmental Enrichment sowohl bei Tieren mit, als auch ohne offensichtliche Stereotypien anwendet und nicht aufgibt, wenn sich nicht sofort eine Veränderung einstellt. Aufmerksame Beobachtung der Reaktionen des Tieres auf Enrichment ist von großer Bedeutung. Falls das Tier nämlich in offensichtlichen Stress gerät und mit der Beschäftigung überfordert ist, sollte man sich eine andere Möglichkeit überlegen, wie man die Umwelt des Tieres noch artgerechter und abwechslungsreicher gestalten könnte.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:05

EICHNER, M. (1999)

Hämatologische und klinisch-chemische Referenzwerte und Werte bei ausgewählten Krankheitsbildern im Blut von Trampeltieren (Camelus bactrianus).

Dr. med. vet. Dissertation

143 Seiten

Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
Betreuer: Prof. Dr. Klaus Eulenberger
Zoopark Erfurt

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Das Ziel dieser Arbeit war die Erstellung eines Referenzwertkataloges für Trampeltiere (Tab. 3 und 4). Dazu wurden 12 hämatologische und 24 klinisch-chemische Parameter von 57 Trampeltieren aus 4 verschiedenen Herden sowie bei 13 neugeborenen Trampeltieren analysiert. Der Einfluß von Jahreszeit, Standort, Fütterung, Alter und Geschlecht auf die Blutparameter wurde geprüft. Es erfolgte erstmals eine vergleichende Betrachtung der Serumgehalte von Vitamin E und Selen einer substituierten und 3 nicht substituierten Trampeltierherden.  Weiterhin wurden Blutwerte bei verschiedenen Krankheitsbildern analysiert. Gegenüber der angegebenen Literatur werden die einzelnen Parameter durch eine größere Zahl von Stichproben repräsentiert.  Jahreszeitliche Unterschiede wurden für die Aktivitäten der AP und GLDH festgestellt. Herdenbedingte Differenzen traten beim Hämoglobingehalt, den Transaminasen, dem Kreatiningehalt und dem Serumgehalt von Selen auf. Die Selenmittelwerte der substituierten Erfurter Trampeltierherde lagen höchstsignifikant über den Werten der anderen untersuchten Herden.  Altersunterschiede wurden bei den Transaminasen, der AP, der LDH, der CK, dem Kreatinin- und Selengehalt festgestellt. Auch im Differentialblutbild sind altersbedingte Differenzen bei den Eosinophilen, Stabkernigen und Segmentkernigen erkennbar. Die klinisch-chemischen Parameter ASAT, ALAT, AP, GGT, GLDH, LDH und CK der neugeborenen Trampeltiere sind vergleichsweise höher als bei den älteren Tieren.  Die auffälligsten Veränderungen im Blutbild bei Trampeltieren mit traumatisch bedingten Erkrankungen im Kopfbereich (4 Fälle), Erkrankungen des ZNS (1 Fall) und Erkrankungen der Gliedmaßen (2 Fälle) werden beschrieben und tabellarisch dokumentiert.

Summary:

The aim of this paper was the elaboration of a reference catalogue of values (table 3 and 4). 12 haematological and 24 clinical-chemical parameters of 57 Bactrian camels taken from 4 different herds and 13 newborn Bactrian camels have been estimated. Influences of season, location, feeding, age and sex have been examined. A comparative examination of the vitamine E and the selenium content of the serum of animals of 3 herds without and one herd with a selenium supplementation has been carryed out for the first time. Furthermore, blood results of different symptoms have been analysed. In contrary to the literature, the parameters are represented by a higher number of samples. Seasonal differences for the activities of AP and GLDH have been obtained. Differences determined by the herd occured concerning the level of haemoglobin, and the serum levels of transaminases, creatinine and selenium. The average serum concentration of selenium of the supplemented herd of the Erfurt zoo has been significantly higher than the values of other examined herds.  Deviations concerning transaminases, AP, LDH, CK and the creatinine and selenium level have been traced as well in animals of different ages.  Differences determined by the age have also been noticed in the differential blood count concerning the different types of granulocytes.  The most noticable change of the blood count of camels with injuries of the head caused traumatically (4 cases), diseases of the central nervous system (1 case), and diseases of the limbs (2 cases) are going to be described and documented in tables.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:02

LODERSTEDT, S. (2009)

Makroskopische, lichtmikroskopische und ukltrastrukturelle Charakterisierung der Placenta fetalis des Asiatischen Elefanten (Elephas maximus).

Macroscopic, light microscopic and ultra structural characterization of the Placenta fetalis of the Asian Elephant (Elephas maximus).

Dr. med. vet. Dissertation

126 Seiten, 98 Abbildungen, 7 Tabellen, Literaturangaben, Anhang

Veterinär-Anatomisches Institut, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
Betreuer: Prof. Dr. Johannes Seeger
Tierpark Hagenbeck Hamburg, Zoo Leipzig

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Erkenntnisse über die Morphologie und Physiologie der Plazenta des Asiatischen Elefanten sind nur im begrenzten Umfang vorhanden (Owen, 1857; Mossman (1937), Cooper et al., 1964, Davis et al., 1991). Ziel dieser Untersuchung ist die erstmalige systematische Untersuchung und Charakterisierung der unter physiologischen Bedingungen ausgetragenen Placenta fetalis von gesunden, vitalen Asiatischen Elefantenkälbern. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die morphologisch - strukturelle Charakterisierung des Gewebes, sowie die immunhistolchemische Untersuchung der unterschiedlichen Plazentaanteile. Für die Untersuchung standen vier Nachgeburten von in zoologischen Einrichtungen gehaltenen Asiatischen Elefanten zur Verfügung. Die Plazenten wurden vollständig, oder in Form repräsentativer Proben dem Veterinär-Anatomisches Institut überstellt. Aus morphologisch unterschiedlichen Bereichen der einzelnen Fruchthüllen wurden Proben zur weiteren lichtmikroskopischen und elektronenmikroskopischen Untersuchung entnommen. Weiterhin wurde das Ansprechverhalten des Gewebes auf Antikörper von humanen Choriongonadotropin (hCG) und plazentarer alkalischer Phosphatase (PLAP) analysiert. Amnion und Allatois werden von einem einschichtigen, iso- bis hochprismatischen Epithel mit kopfsteinpflasterartiger Oberfläche bekleidet. Die Epithelzellen tragen auf ihrer Zellmembranoberfläche Mikrovilli und Mikroplicae. Es können Zytoplasmaprotrusionen unterschiedlichen Ausprägungsgrades ausgebildet werden. Die chorionseitige Oberfläche des extraplazentaren Allantochorions erscheint makroskopisch heterogen und bildet auf der gesamten Oberfläche mikroskopisch differenzierbare Chorionzotten unterschiedlicher Größe aus. Die Zytotrophoblastzellen tragen Oberflächenmodifikationen. Der Gürtel kann mikroskopisch anhand der Gefäßbasalmembranmorphologie und der Plasmainsudationen in zwei Schichten eingeteilt werden. Das Trophoblastepithel wird von intraepithelialen Kapillaren durchbrochen, und die Plazentarschranke ist bis auf ca. 2μ m reduziert. Im Zytoplasma der Trophoblastzellen der Extravasatzone finden sich chromaffine, granuläre Ablagerungen unterschiedlicher Größe. Die Trophoblastzellen reagieren positiv auf den immunhistochemischen Nachweis von hCG und PLAP. Am vorliegenden Material wurden erstmals systematische morphologische Untersuchungen auf makroskopischer, lichtmikroskopischer und ultrastruktureller Ebene durchgeführt. Der Asiatische Elefant bildet eine vollständige Gürtelplazenta mit braun grün gefärbtem Randsaum aus. Das Allantois- und Amnionepithel ist einheitlich einschichtig. Die Epithelzellen beider Membranen zeigen zytplasmatische Zellausstülpungen. Für die Hundplazenta werden rasterelektronenmikroskopisch vergleichbare Strukturen als apokrine Sekretionsvesikel beschrieben (Grether et al., 1998). Das extraplazentare Allantochorion weist auf seiner gesamten Oberfläche Zotten unterschiedlicher Morphologie auf. Intraepitheliale Kapillaren kommen vor. Der Trophoblast ist in seiner Gesamtheit als Zytotrophoblast ausgebildet. Im Bereich des proximalen Plazentarlabyrinthes finden sich unregelmäßig verdickte Basalmembranen maternaler Gefäße. Das Zytoplasma der Trophoblastzellen in der Extravasatzone erscheint vakuolär und schließt chromaffine Granula ein. In den Trophoblastzellen werden positive Reaktionspräzipitate mit PLAP-Ak, sowie hCG-Ak gebildet.
Schlussfolgernd wird festgestellt:

1. Der Asiatische Elefant bildet eine Placenta zonaria, endothelio-chorialen Charakters aus.

2. Allantois- und Amnionepithel sind im Aufbau ähnlich und sekretorisch aktiv.

3. Es ist von einer Beteiligung des paraplazentaren Allantochorion am Stoffwechsel der Plazenta auszugehen (Stoffel et al., 1998, Olivera et al., 2003).

4. Der Plazentargürtel kann in drei Zonen eingeteilt werden.

5. Der Trophoblast ist als Zytotrophoblast ausgebildet und in seiner Gesamtheit funktionell resorptiv. Es kommen intraepitheliale Kapillaren vor, wobei die Plazentarschranke entsprechend des endothelio-chorialen Plazentatyps erhalten bleibt.

6. Die endokrinologische Aktivität der Elefantenplazenta muss Schwerpunkt fortführender Forschungsarbeit sein.

Summary:

There is very little detailed knowledge regarding the structure and physiology of the placenta of the Asian Elephant (OWEN 1857, MOSSMAN 1937, COOPER et al. 1964, MOSSMANN 1987, DAVIS u. BENIRSCHKE 1991). The aim of this thesis is the systematic analysis and characterization of the term placenta fetalis of the Asian Elephant from healthy, vital Elephant calves born under physiological circumstances. The study focuses on the morphological characterization of the placental tissue, and on the immunohistochemical investigation of different placental locations. Four Placentae fetalis were collected from Asian Elephants kept in zoos. The complete placentas or representative parts were sent to the Institute of Veterinary-Anatomy of the University of Leipzig. Samples were collected from different anatomical regions of the fetal placenta for further light- and electron microscopic Investigation. The immunohistochemical responses of the tissue to human gonadotropin (hCG) antibody and to placental alkaline phosphatase (PLAP) antibody were tested. Amnion and Allantois are covered by a single layer of iso- or columnar epithelium with a cobblestone like surface. The epithelial cells show microvilli, microplicae and cytoplasmic protrusions in different stages on their cell membrane surface. The extraplacental chorionic membrane appears macroscopically heterogenic. Villi can be seen throughout the whole chorion. The epithelial cells show modifications of the cell membranes. The girdle can be divided in two zones microscopically, because of the basal membrane morphology of maternal blood vessels and plasma insudation into the tissue. The trophoblast epithelium is invaded  by  intraepithelial  capillaries  and  the  blood-placental  barrier  is  reduced  to approximately 2μ m. Trophoblast cells in the haemophagus zone display chromaffin granules of different size in the cytoplasm. The trophoblast cells show a positive immunhistochemic reaction to hCG and PLAP. For  the  first  time,  a  systematic  macroscopic,  light  microscopic  and  ultra  structural morphologic investigation was carried out on the term Placenta fetalis of the Asian Elephant. The Asian Elephant has a placental belt with a green brown haemophagus zone on each side. The Allantois- and Amnionepithelium are single layered and show protrusions of the cytoplasm. Scanning electron microscopic investigations revealed comparable structures to the dog (GRETHER et al. 1998). The whole extra placental Chorion has a villous membrane surface. Intraepithelial capillaries can be shown. The trophoblast is shaped completely as cytotrophoblast. In the proximal part of the labyrinth, thickened basal membranes can be seen on maternal capillaries. The cytoplasm of the epithelial cells in the haemophagus zone appears vacuolar and encloses chromaffin granules. Positive immunohistochemistry reactions can be seen in the cytotrophoblast with PLAP-Antibody and hCG-Antibody.
Conclusively, it can be stated:

1. The Asian Elephant has a Placenta zonaria, endotheliochorialis.

2. Allantois- and Amnionepithelium have a similar morphology and are secretically active.

3. An involvement of the paraplacental Chorion in the metabolism of the placenta can be postulated (STOFFEL et al. 1998, OLIVERA et al. 2003a).

4. The placental labyrinth can be divided in two zones.

5. The  trophoblast  is  shaped  completely  as  cytotrophoblast  and  has  resorptive functional. In spite of the intraepithelial capillaries, the blood-placenta barrier stays entirely intact.

6. The  endocrinology  of  the  placenta  of  the  Asian  elephant  requires  further investigations

 

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Donnerstag, 18 Februar 2016 15:08

SCHÜTTE, B. (2008)

Zur Nosologie von im Leipziger Zoo gehaltenen Meerkatzen (Gattungen Cercopithecus, Erythrocebus, Miopithecus) - Eine Analyse des Krankheitsgeschehens von 1955 bis 2006 unter Berücksichtigung von Immobilisation und Narkose

On  Nosology of guenons (Genera Cercopithecus, Erythrocebus, Miopithecus) kept in the Zoological Garden Leipzig. An analysis of diseases from 1955 to 2006 in consideration of immobilisation and anaesthesia

Dr. med. vet. Dissertation

97 Seiten, 2 Abbildungen, 27 Tabellen, 305 Literaturangaben, Anhang mit 5 Tabellen

Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
Betreuer: Prof. Dr. med. vet. habil. K. Eulenberger
Zoo Leipzig

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Um Meerkatzen in zoologischen Gärten erfolgreich halten und nachzüchten zu können und um Menschen, die Kontakt zu den Tieren haben, vor Zoonosen zu schützen, ist es wichtig, einen guten Kenntnisstand über die bei diesen Tieren potenziell vorkommenden Krankheiten zu besitzen. In dieser Arbeit wird eine Übersicht über die in der Fachliteratur bei Meerkatzen beschriebenen Infektionen und Krankheiten gegeben und durch die veterinärmedizinischen Erfahrungen aus 51 Jahren Meerkatzenhaltung im Zoologischen Garten Leipzig ergänzt. Als Grundlage für die Analyse des Krankheitsgeschehens bei Meerkatzen im Zoologischen Garten Leipzig dienten Krankenblätter, Einträge in Visitebücher, Obduktionsprotokolle, Befunde von weiterführenden Untersuchungen und Narkoseprotokolle. Es wurden medizinische Daten von rund 150 Meerkatzen aus 17 verschiedenen Arten zusammengetragen und in Form von 387 Fallberichten ausgewertet und dargestellt. Dabei handelte es sich um 333 Krankheitsfälle und 54 Fälle des Zucht und Haltungsmanagements. Überdies wurden bakteriologische, virologische, mykologische und parasitologische Untersuchungen wie auch Angaben zu Narkosen nochmals gesondert erfasst und ausgewertet. Des Weiteren wurden im Rahmen der Arbeit hämatologische und klinisch-chemische Referenzwerte für Meerkatzen im Zoologischen Garten Leipzig erstellt. Am häufigsten kamen mit 37,2 % in der untersuchten Population Krankheiten der Verdauungsorgane vor, wobei es sich in den meisten Fällen um relativ harmlose Durchfallerkrankungen handelte. Weniger häufig traten traumatisch bedingte Krankheiten (13,2 %) auf, von denen mehr als die Hälfte der Fälle Bissverletzungen waren. Krankheiten der Atmungsorgane betrafen 12,9 % der Krankheitsfälle und Störungen der Fortpflanzungsfunktionen, zu denen auch neonatale Krankheiten gerechnet wurden, 10,2 %. 9,9 % der Krankheitsfälle wurden der Gruppe der unspezifischen Krankheiten zugeordnet, da es sich um Fälle mit unspezifischer Symptomatik handelte. Andere Krankheiten, wie solche der Haut und des Haarkleides (6,6 %), des Nervensystems (3 %), des Herz-Kreislauf-Systems (2,4 %), der Bewegungsorgane (2,1 %), des Harnapparates (0,9 %), der Sinnesorgane (0,6 %) sowie von Leber, Pankreas und Endokrinium (je 0,3 %), waren eher selten. Es wurden 69 Todesfälle gezählt. Die höchsten Tierverluste (15) waren im Zusammenhang mit Krankheiten der Atmungsorgane zu verzeichnen, wobei der Tuberkulose (8 Todesfälle) hier eine entscheidende Bedeutung zukam. In der Literatur bisher nicht beschriebene Infektionen und Krankheiten werden entsprechend ihrer Bedeutung herausgestellt. Es werden Empfehlungen zu verschiedenen, in der Analyse besonders aufgefallenen Aspekten der medizinischen Betreuung von Meerkatzen gegeben. Hierzu zählen z.B. das Management von Tuberkulose und Hepatitis A, die Vermeidung gehäuft auftretender Bissverletzungen durch Optimierung von Gruppenzusammensetzung und Haltungsbedingungen, eine mögliche Prophylaxe epileptiformer Anfälle bei Jungtieren durch Vitamin D3-Substitution und Uterusleiomyome als Ursache für Menstruationsbeschwerden. Außerdem werden Empfehlungen zur Immobilisation gegeben. Der praktizierende Tierarzt erhält somit einen Überblick über Infektionen und Krankheiten, die bei Meerkatzen vorkommen können, sowie deren Bedeutung.

Summary:

To hold and breed guenons in Zoological Gardens, it is necessary to have good knowledge about diseases that also could potentially infect humans who come into contact with them. This dissertation contains a synopsis of the infections and diseases of guenons found in specialized literature with additional veterinary medical knowledge gathered over 51 years experience in holding guenons in the Zoological Garden Leipzig. The analysis of diseases of guenons in the Zoological Garden Leipzig is based on medical records, autopsy reports, results of continued studies and anaesthesia records. Medical facts on ca. 150 guenons of 17 different species were collected, of which 387 case descriptions were evaluated. From these cases 333 were of illness and 54 of breeding and keeping management. Parallel, bacteriological, virological, mycological and parasitological studies and information about anaesthesia were separately listed and analysed. Also included in this study are haematological and serum biochemistry references for guenons in the Zoological Garden Leipzig. With 37,2 %, an infection of the digestive system was the most common illness under the examined population, mostly harmless cases of diarrhoea. Less common were traumatically induced illnesses (13,2 %), of which more than half were bite injuries. Other illnesses were respiratory diseases (12,9 %) and reproduction disorder including neonatal diseases (10,2 %). Because of non specific symptoms, 9,9 % of illnesses were classed as non specific diseases. Illnesses of skin and coat (6,6 %), nervous system (3 %), cardiovascular system (2,4 %), locomotor organs (2,1 %), urinary tract (0,9 %), sense organs (0,6 %) and liver, pancreas and endocrine system (0,3 % each) were quite uncommon. In 69 cases the guenons died. The highest cause of death (15) was due to respiratory diseases, of which tuberculosis (8 cases) played an important role. Infections and diseases that have not been described in literature before are emphasized due to their significance. Advice is also given on different aspects of medical treatment of guenons that were of particular notice in the analysis. Included are e.g. management of tuberculosis and hepatitis A, the avoidance of bite injuries through group optimizing and caging quality, prevention of seizures of young animals through Vitamin D3 substitution and uterine leiomyoma as cause of menstrual problems. Advice is also given on immobilisation. The practicing vet will get the general idea of infections and diseases which can be found under guenons, and their importance.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:47

HURGITSCH, B. (2011)

Akustische Kommunikation und Mutter-Kalb-Beziehung bei Giraffen (Giraffa camelopardalis) in zoologischer Haltung.

Diplomarbeit

56 Seiten

Universität Wien
Betreuer: ao. Univ. - Prof. Dr. Helmut Kratochvil, Fr. Dr. Stöger-Horwath (Tiergarten Schönbrunn)
Tiergarten Schönbrunn Wien

Zusammenfassung:

Die akustische Kommunikation, insbesondere die Verwendung von Infraschall, sowie die Beziehung zwischen einem Muttertier und ihrem Jungtier bei Giraffen (Giraffa camelopardalis) sind die Themengebiete, mit denen sich diese Studie beschäftigt. Giraffen galten für eine sehr lange Zeit als still. In den 1990ern jedoch fanden Biologen heraus, dass diese Tiere in der Lage sind Infraschall-Laute zu produzieren. Seit dieser Entdeckung wurden sechs verschiedene Lauttypen beschrieben. Somit nahm ich Laute von drei verschiedenen Giraffen-Unterarten auf, um festzustellen, ob sich Unterschiede in der akustischen Kommunikation zwischen den einzelnen Unterarten feststellen ließen. Die Datenaufnahmen erfolgten von September 2007 bis Februar 2008 hauptsächlich im Tiergarten Schönbrunn in Wien, Österreich. Ebenso wurden im Zoo Duisburg, Deutschland sowie im Zoo Dortmund, Deutschland jeweils eine andere Giraffen-Unterart akustisch aufgezeichnet. Mittels eines speziellen Schallanalyseprogramms konnten die Aufnahmen analysiert werden. Zusätzlich wurde das Verhalten zwischen dem Muttertier und ihren beiden Kälbern im Wiener Tiergarten Schönbrunn untersucht.Es konnten unter Tiergartenbedingungen im Gegensatz zu den kolportierten Freilandstudien nur sehr wenige Laute aufgenommen werden. Während der ganzen Studienzeit konnten nur Vokalisationen vom adulten Bullen im Tiergarten Schönbrunn verwertet werden. Somit konnte auch kein Vergleich zwischen den Lauten der verschiedenen Unterarten angefertigt werden, da keine brauchbaren Vokalisationen von diesen vorliegen. Die Ergebnisse bezüglich der Interaktionen zwischen dem Muttertier und ihren beiden Jungtieren, sowie die Möglichkeit einer „nursery function“ von der subadulten Kuh im Tiergarten Schönbrunn sind jedoch signifikant.

Summary:

Acoustic communication, particular the vocalization with infrasound and the mother-cub relationship in giraffes (Giraffa camelopardalis) are the focuses of this study. For A long time the giraffe was signed as a silent animal. In the 1990ies some biologists claimed these animals as producing infrasound. Since then at least six loud types were described. So I tried to investigate, if giraffes in three different zoos were communicating also with these loud types and if there were differences in the acoustic communication between t he three subspecies, which I tested. From September 2007 till February 2008 the data recording took place at the Vienna Zoo, Austria, the Zoo Duisburg, Germany, and the Zoo Dortmund, Germany. With a specific analysis program I investigated the audio recordings. Additionally the behavior between the mother and he r two cubs in the Zoo of Vienna were tested. In opposition to my research under zoo conditions t he earlier field studies showed many vocalizations. I only got louds from the male adult giraffe at Vienna Zoo. So the comparison between the subspecies was not able to accomplish, because I recorded no usable vocal communication at the zoos in Germany. However the results of the active and passive behavior between the mother and her cubs and the possibility for a “nursery function” of the adolescent cow from Vienna Zoo are significant.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx