Donnerstag, 14 Juni 2018 18:45

JONES, B. (1987)

Zum Sozialverhalten zweier Zoo-Populationen des Bennett-Wallaby.

Diplomarbeit

Zoologisches Institut, Universität Erlangen
Leitung: Prof. Dr. O. Helversen, Dr. U. Ganslosser
Zoo Vivarium Darmstadt und Tiergarten Nürnberg

Zusammenfassung:

Die sozialen Interaktionen zweier Bennettwallabygruppen wurden in ca. 300 Beobachtungsstunden protokolliert, dann in die Einzelelemente aufgegliedert und als solche definiert und beschrieben. Die so geschaffenen Elemente wurden in fünf Funktionskreise des Sozialverhaltens eingeordnet. Es handelt sich hierbei um:

  • Neutrale Verhaltenselemente: wie z. b. langsames Sich-Nähern oder Weggehen, die beim Partner keine freundliche oder negative Reaktion hervorrufen, sondern lediglich indifferentes Verhalten, meist verbunden mit einer Identitätskontrolle ohne weitere Interaktionen darstellen. Das Auftreten der Elemente dieses Verhaltenskreises ist oft rein zufällig, bedingt z. B. durch Ortsveränderungen beim Grasen, die zwei Bennenttwallabies zusammentreffen lassen.
  • Bindungsfördernde Verhaltensweisen: wie etwa Armauflegen, Zusammensitzen oder Belecken. Die Elemente dieses Funktionskreises dienen dazu, den Gruppenzusammenhalt der Bennettwallabies zu stärken und freundliche Intention dem Partner gegenüber zum Ausdruck zu bringen. Da die Sozialstruktur von M rufogriseus nicht stark ausgeprägt ist erscheint das gruppenbindende Verhalten für ein mehr oder weniger aggressionsfreies Zusammenleben in der Gruppe besonders wichtig.
  • Agonistisches Verhalten: also diejenigen Elemente, die eine aggressive Motivation erkennen lassen oder die unmittelbare Reaktion auf aggressives Verhalten darstellen,wie z. B. Beißen, Treten oder Flucht. Verhaltensweisen aus diesem Funktionskreis treten oft in Anschluß an sexuell motivierte Elemente auf, wohl deswegen, weil die weiblichen Tiere meist aggressiv auf derartige Avancen reagieren.
  • Sexualverhalten, das alle Elemente umfasst, die beim eindeutig sexuell motivierten Kontakt zwischen männlichen und weiblichen Tieren gezeigt werden. Wie oben erwähnt kommt es zwischen Männchen und Weibchen öfter zu aggressiven Interaktionen, deren Elemente aber nicht zum Sexualverhalten gerechnet werden.
  • Mutter-Kind-Verhalten und Spiel: in diesen Funktionskreis wurden diejenigen Elemente aus den vorgestellten Verhaltensgruppen eingeordnet, die zwischen juvenilen Bennettwallabies oder zwischen juvenilen Tieren und ihren Müttern auftraten. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Verhaltensweisen aus dem Aggressions-, Sexual- und bindungsfördernden Verhalten, die von den Jungtieren spielerisch in meist abgeschwächter Form gezeigt wurden.

Nachdem über die t-Werte bestätigt wurde, dass beide Geschlechter in beiden Tiergruppen alle Verhaltensweisen mit aus der gleichen Normalverteilung stammenden Häufigkeit ausführen, wurde anhand von graphischen Darstellungen und berechneten Prozentanteilen der Geschlechter am Auftreten eines Elementes ein Überblick über auffällige Präferenzen der männlichen und weiblichen Bennettwallabies erstellt.
Die Ergebnisse zeigen das Folgende:

  • Von Männchen häufig gezeigte Verhaltensweisen gehören alle in die Funktionskreise „agonsistisches Verhalten“ und „Sexualverhalten“, was durch die in der Literatur beschriebene größere Aktivität männlicher Bennettwallabies in diesen Gebieten gut verständlich ist. Das Sexualverhalten der Weibchen beschränkt sich meist auf ein Mit-sich-geschehen-lassen; in den seltensten Fällen werden die Weibchen als erstes aktiv
  • Von Weibchen häufig gezeigte Verhaltensweisen lassen sich der passiv abwehrenden Rolle der weiblichen Bennettwallabies entsprechend in die Funktionskreise „Aggression“ (= agonistisches Verhalten), „Neutrales Verhalten“ und „bindungsförderndes Verhalten einordnen. Hierbei ist das Auftreten gruppenbindender Verhaltenselemente auf die Interaktionen mit Jungtieren sowie auf die generell freundlichere Grundmotivation der weiblichen Bennettwallabies zurückzuführen.

Um das Verhalten der beiden Tiergruppen in Darmstadt und Nürnberg direkt miteinander vergleichen zu können, wurden sämtliche Daten für jedes Einzelelement auf eine Beobachtungsstunde gemittelt. Daraufhin wurden die Werte repräsentativer Elemente der einzelnen Funktionskreise zu Gesamtwerten zusammengefasst und wiederum über die t-Werte untersucht (Wie auch bei den oben beschriebenen Untersuchungen wurden die von den juvenilen Wallabies gezeigten Elemente nicht untersucht, da hierzu keine vergleichbaren Werte für beide Gruppen zur Verfügung standen). Das Ergebnis zeigte bei allen Funktionskreisen, daß die Daten aus beiden Gruppen aus der gleichen Normalverteilung stammen. Ein Vergleich über die Prozentanteile der Funktionskreise am Gesamtverhalten zeigte, daß Elemente des neutralen Verhaltens rund 50 % des Sozialverhaltens von Bennettwallabies ausmachen.

Die übrigen Funktionskreise „agonistisches Verhalten“, „Sexualverhalten“ und „Bindungsförderndes Verhalten“ verteilen sich folgendermaßen:

  • Agonistisches Verhalten : durchschnittlich 14% (Darmstadt 18,8 %; Nürnberg 10,1 %)
  • Bindungsförderndes Verhalten: durchschnittlich 17 % (Darmstadt 13,5 %; Nürnberg 20,3 %)
  • Sexualverhalten: durchschnittlich 11 % (Darmstadt 9,07 &; Nürnberg 14,3 %)

Die obenstehenden Werte zeigen eine leichte Tendenz der Nürnberg Gruppe zu weniger aggressivem Verhalten, die auch schon während der Beobachtungszeit als subjektiver Eindruck vermerkt worden war. Die Anteile des Sexualverhaltens sind natürlich stark vom Östrus der Weibchen abhängig, können also nicht als für das ganze Jahr gültig  betrachtet werden.
Zusammenfassen kann man sagen, daß es keine statistisch Unterschiede im Sozialverhalten der Bennettwallabypopulationen von Darmstadt und Nürnberg gibt.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 18:41

BUCHBAUER, P. (2001)

Eine Verhaltensstudie über die Bevorzugung von Farben bei den Schopfmamaken (Macaca nigra) und den Weißkehlmeerkatzen (Cercopithecus albogularis).

Diplomarbeit

145 Seite

Fachbereich Biologie, Zoologie (Neurobiologie)
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Zoo Vivarium Darmstadt

Zusammenfassung:

In dieser Arbeit wurden zwei Affenarten, die Schopfmakaken (Macaca nigra) und die Weißkehlmeerkatzen (Cercopithecus albogularis) auf ihre spontanen Reaktionen gegenüber verschiedenen Farbreizen getestet. Hierzu wurden zehn Farben aus dem Farbenkreis ausgewählt und den Tieren im Vergleich präsentiert. Anhand dieser Experimente lassen sich folgende Aussagen treffen.

Die beiden Schopfmakaken-Männchen zeigen eine deutliche Bevorzugung der Farben Rot und  Rosa. Dies ist insofern von Interesse, da diese Farben auch in ihrem Sozialverhalten eine wichtige Rolle spielen.. Die Weibchen signalisieren ihre Sexualbereitschaft durch ein geschwollenes rötliches Hinterteil. Eine weitere farbe von besonderem Interesse scheint hellgrün zu sein. Diese Farbe wurde von beiden Tieren zuerst berührt und Schwendrik wählte diese Farbe in der ersten Testreihe mit Rot zusammen am häufigsten aus.

Bei den Weißkehlmeerkatzen-Männchen lassen sich keine deutlichen Vorlieben erkennen. Der Affenmann Benjamin bevorzugte zwar in den ersten drei Tests spontan die Farbe gelb, reagierte aber in allen anderen Tests eher willkürlich. Bei Garfield sieht die Farbwahl ganz willkürlich aus. Kati hingegen zeigt Vorlieben der Farben Rot, Gelb und Hellgrün.

Die Farben Hellblau, lila und Türkis (Rosa bei den Weißkehlmeerkatzen) wurden von allen Affen kaum gewählt, während die Farben Rot, Gelb, Hellgrün und Orange insgesamt wesentlich häufiger gewählt wurden.

Betrachtet man sich die Ernährung der Tiere, lässt sich feststellen, daß die häufig gewählten Farben viel in der Nahrung enthalten sind. Im Gegensatz dazu kommen die wenig gewählten Farben so gut wie gar nicht in Obst- und Gemüsesorten vor. Die Ernährung scheint die Tiere in Bezug auf ihre Farbvorlieben zu prägen. Die Bevorzugung der Farben Rot und Rosa bei den Schopfmakaken-Männchen ist wahrscheinlich auf die soziale Signalfarbe der Weibchen zurückzuführen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:50

SCHWITZER, C. (2003)

Energy intake and obesity in captive lemurs (Primates, Lemuridae).

Dissertation Universität Köln
Zoologisches Institut in Zusammenasrbeit mit
Kölner Zoo, Zoo Mülhausen im Elsass und anderen

154 Seiten. Schüling-Verlag, Münster. ISBN: 9783934849488

Zusammenfassung:

Die vorliegende Studie behandelt die Energieaufnahme und Fettleibigkeit bei Lemuren in menschlicher Obhut. Ziel der Arbeit war, mögliche Zusammenhänge zwischen Ernährung, speziell Überernährung, und Aspekten der Populationsdynamik (Wurfgröße, Jungtiersterblichkeit) zu untersuchen.

Die Körpergewichte von in Europäischen Zoos lebenden Lemuren verschiedener Arten wurden mit den Gewichten freilebender Individuen der jeweiligen Art verglichen und der Anteil fettleibiger Tiere in den einzelnen Populationen wurde bestimmt. Die Nahrungs- und Energieaufnahme von Gruppen zweier Lemurenarten (Varecia variegata variegata und Eulemur macaco flavifrons) in drei verschiedenen Zoos wurde erfasst. Es sollte überprüft werden, ob es Hinweise darauf gibt, dass Fettleibigkeit bei Lemuren im Zusammenhang mit Superoptimaler Ernährung und/oder suboptimalen Mustern der Energieaufnahme steht. Zudem wurde die langzeitige Entwicklung der Europäischen Zoopopulationen von zwei Unterarten des Vari mit Bezug auf Veränderungen der Populationsdynamik, speziell der Wurfgröße, analysiert. Es wurde nach einem Einfluss von superoptimaler Ernährung (ausgedrückt in Körpergewicht der Weibchen) auf Veränderungen in der Population gefragt.

Die durchschnittlichen Körpergewichte von 7 Lemurenarten und –unterarten in Europäischen Zoos waren höher als die Durchschnittsgewichte der jeweiligen Arten im Freiland. Der Anteil fettleibiger Tiere in den verschiedenen Stichproben lag zwischen 0% und 80%. Die Lemuren aller drei Zoos, in denen Daten zur Ernährung erhoben wurden, zeigten eine hohe Energieaufnahme. Wenn die tatsächliche Aufnahme an verdaulicher Energie bei allen Tieren der Studie 65% der errechneten Aufnahme entsprach, wie eine Verdaulichkeitsuntersuchung für zwei Schwarz-Weiße Varis des Kölner Zoo ergab, so nahmen lediglich die Sclater’s Makis im Zoo Mulhouse sowie die Schwarz-Weißen Varis in der zweiten Beobachtungsperiode im Kölner Zoo adäquate Mengen an Energie auf. Bei allen anderen untersuchten Lemurengruppen überstieg die Energieaufnahme die errechneten Bedarfswerte. Eine Präferenz der Tiere für Obst war erkennbar.

Die Muster der Energie- und Trockenmasseaufnahme über 24 Stunden zeigten bei beiden Arten Unterschiede zwischen den drei Zoos. Bei den Varis fiel dies zusammen mit Unterschieden im Anteil stereotyper Verhaltensweisen. Stereotypien traten hauptsächlich vor den Fütterungszeiten auf. Nach einer Änderung des Fütterungsschemas im Kölner Zoo zeigten beide Spezies einen geringeren Anteil an Stereotypien als davor.
Die Europäischen Zoo-Populationen beider Vari-Unterarten zeigten hohe Wachstumsraten. Es gab jedoch bei beiden Unterarten Unterschiede im Reproduktionserfolg der Weibchen. Für beide Unterarten zusammengenommen korrelierte das Körpergewicht der Weibchen signifikant positiv mit der Wurfgröße, jedoch nicht mit der Jungtiersterblichkeit bei den einzelnen Weibchen. Ein Trend, dass das Gewicht der Weibchen über die Generationen gestiegen ist, konnte festgestellt werden.

Die Ergebnisse dieser Arbeit sind kompatibel mit der Annahme, dass Lemuren als Tiere, die an Lebensräume mit unvorhersagbaren Bedingungen und langen Perioden des Nahrungsmangels angepasst sind eine energiereiche Nahrung bevorzugen, deren Aufnahme möglicherweise eher von der Verfügbarkeit als von intrinsischen Mechanismen reguliert wird. Unter Zoobedingungen mit konstantem Angebot an energiereicher Nahrung nehmen die Tiere an Gewicht zu und können letztendlich fettleibig werden.

Auf Populationsebene konnte die vorliegende Studie erste Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Reproduktionserfolg bei Vari-Weibchen liefern. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Ernährung ein wichtiger Faktor beim Management von kleinen Populationen ist. Eine unangemessene Ernährung kann Veränderungen in der Populationsdynamik hervorrufen, die mittelfristig zu einem Verlust von genetischer Variabilität der Population führen können. Wenn ein beträchtlicher Anteil einer Zoopopulation übergewichtig ist, ist deren Eignung als Reservepopulation, die potentiell die Freilandpopulation der Art aufstocken oder ersetzen soll, fraglich. Die Ernährung im Zoo muss daher mit Bezug auf Nährstoff- und vor allem Energiegehalt den Bedürfnissen der jeweiligen Art angepasst sein.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:28

SEMRAU, A. (2010)

Untersuchung zur Bovinen Virusdiarrhoe / Mucosal Disease (BVD/MD) bei Kleinkantschilen.

Bovine Viral Diarrhea/Mucosal Disease (BVD/MD) in Lesser Mousedeer.

IZW (Betreuung: Prof. Dr. H. Hofer) und Fachbereich Veterinärmedizin der FZ Berlin.
Mitwirkung Prof. K. Eulenberger, Zoo Leipzig

Volltext PDF

Zusammenfassung:

Beim Hausrind werden nach Infektion mit dem Bovinen Virusdiarrhoe Virus (BVDV) verschiedenste Verlaufsformen beobachtet, von subklinischen Infektionen bis hin zu akuten Krankheitsverläufe mit Todesfolge. Im Mittelpunkt steht jedoch die Infektion empfänglicher, tragender Rinder, die zur Fruchtresorption, zum Abort, zu kongenitalen Defekten oder zur Geburt persistent infizierter (PI) Tiere führt. Kernproblem der persistierenden Infektion ist, dass die virämischen Tiere klinisch zunächst meist gesund erscheinen, den Erreger aber lebenslang und in großen Mengen ausscheiden. Nach Superinfektion von PI Tieren mit dem zytopathogenen (zp) Biotyp des BVDV kann die sporadisch zu beobachtende, fatale Mucosal Disease (MD) ausgelöst werden. Der serologische Nachweis sowie Isolierung von BVDV gelang bei einer Vielzahlunterschiedlicher Arten von freilebenden wie in menschlicher Obhut gehaltenen exotischen Wiederkäuern. Hinsichtlich der MD gibt es zwar einige klinische Beschreibungen, jedoch keine bestätigten Nachweise. Die Fragestellung des experimentellen Teils der vorliegenden Arbeit war deshalb, ob ein persistent mit nicht zytopathogenem (nzp) BVDV infizierter Kleinkantschil nach Superinfektion mit einem zp BVDV an MD erkranken würde. Bei dem Versuchstier handelte es sich um einen vierjährigen, männlichen Kleinkantschil aus der Zuchtgruppe des Artis Royal Zoos, Amsterdam, in der in 2002/2003 acht von elf Individuen als PI diagnostiziert wurden; alle PI Tiere waren Nachkommen desselben Muttertieres. Das persistierende Virus wurde als ein BVDV-1f charakterisiert. Abgesehen von der Beschreibung persistierender Infektion in einer freilebenden Elenantilope (Tautragus oryx), handelte es sich zu diesem Zeitpunkt um den ersten Nachweis persistierender Infektion und vertikaler Transmission von BVDV bei einem exotischen Wiederkäuer, der die außerordentliche Gelegenheit bot, das Vorkommen der MD bei einem nicht-domestizierten Wiederkäuer experimentell zu untersuchen. Der Versuch umfasste eine mehrmals täglich stattfindende adspektorische Untersuchung sowie eine wöchentliche Inhalationsnarkose, während der der Kleinkantschil eingehend untersucht und Blut-, Nasensekret-, Speichel- und Kotproben sowie zweimalig Ejakulat gewonnen wurden. Am Tag 85 nach Beginn der Beobachtung erfolgte die experimentelle Infektion des PI Tieres mit dem aus Rehen isolierten und als BVDV-1c/1d identifizierten, zp BVDV SH9/11.

Bis 125 Tage post infectionem (p.i.) konnten keine klinischen Symptome einer MD beobachtet werden. Das inokulierte zp BVDV wurde, neben der kontinuierlichen Ausscheidung des persistierenden nzp BVDV, erstmals am Tag 29 p.i. in Leukozyten und Kot nachgewiesen. An den Tagen 70, 105, 112 sowie 125 p.i. konnte es im Speichel detektiert werden, am Tag 84 p.i. im Nasensekret. Während keine der vor experimenteller Infektion gewonnenen Blutproben neutralisierende Eigenschaften gegenüber den im Virusneutralisationstest eingesetzten BVDV-Stämmen besaß, erwiesen sich die an denTagen 35 und 42 p.i. entnommenen Proben als positiv gegenüber dem zur experimentellen Infektion eingesetzten Stamm SH9/11. Aufgrund einer hochgradigen, abszedierenden Periodontitis und Ostitis musste der Kleinkantschil 125 Tage p.i. euthanasiert werden. Auch während der postmortalen Untersuchung wurden weder makroskopisch noch mikroskopisch Läsionen gesehen wie sie in Anlehnung an die MD bei Hausrindern charakteristisch gewesen wären. Mittels spezifischer RT-PCR konnte die RNA des nzp BVDV in allen untersuchten Organen des Respirations-, Verdauungs- und Urogenitaltraktes, des Endokriniums, des ZNS, in der Haut, lymphatischen Organen, Muskulatur sowie Strukturen des Auges detektiert werden, während das inokulierte zp BVDV allein in Ohrspeicheldrüse, Pansen, Labmagen, Niere sowie im Ln. cervicalis superficialis des Kleinkantschils zu finden war. Via Immunhistochemie zeigte sich, dass das Verteilungsmuster innerhalb eines Organs den Beschreibungen der BVDV-Antigenverteilung bei persistierenden Infektionen von Hausrindern entsprach.
Zusammengefasst formuliert: nach Superinfektion eines PI Kleinkantschils mit einem partiell homologen zp BVDV-Isolat konnten weder klinisch noch pathomorphologisch Veränderungen einer MD beobachtet werden, jedoch kam es trotz Serokonversion auch nicht zur vollständigen Eliminierung des inokulierten zp BVDV. Somit kann die Möglichkeit eines späteren, über den Euthanasiezeitpunkt hinwegreichenden, Ausbruchs von „lateonset“ MD, wie er für das Hausrind beschrieben ist, nicht ausgeschlossen werden. Das Ausbleiben einer MD könnte jedoch auch Folge einer reduzierten Empfänglichkeit von Kleinkantschilen für BVDV sein. (Haus-) Rind und Schaf, für die MD bzw. MD-ähnliche Syndrome beschrieben sind, gehören taxonomisch zur Unterordnung der Pecora, während Kleinkantschile zu der phylogenetisch sehr alten Unterordnung der Tragulina gezählt werden. Möglicherweise bedingt eine im Vergleich zu den Bovinae oder Bovidae variierende zelluläre Disposition eine reduzierte Empfänglichkeit der Tragulidae, die persistierende Infektionen und damit den Status eines Übertragers von BVDV, ermöglicht, aber das Auftreten akuter Verlaufsformen und der MD verhindert.
Weiterhin wurde untersucht, ob die kursierende BVDV-Infektion einen Einfluss auf die abnehmende Populationsgröße von Kleinkantschilen in europäischen Zoos gehabt haben könnte. Durch das Studium von Zuchtbuch und veterinärmedizinischen Archivbefunden wurden Hinweise gefunden, die dem BVDV möglicherweise eine Rolle als prädisponierender Faktor für Misch- und Koinfektionen sowie bei der vergleichsweise hohen Mortalitätsrate unter Neonaten bei Kleinkantschilen zukommen lassen.
Die vorliegende Arbeit illustriert die Bedeutung, die BVDV auch bei in menschlicher Obhut gehaltenen exotischen Wiederkäuern haben kann. Auch wenn das Risiko einer direkten Infektion anderer Paarhufer durch Kleinkantschile sehr gering ist, ermöglicht die Infrastruktur vieler Zoos doch eine indirekte Verschleppung des BVDV, die zur Infektion anderer empfänglicher Spezies führen könnte. Es empfiehlt sich daher, innerhalb eines Zoos auf eine strikte Hygiene zu achten und alle Neuzugänge, die potenziell für BVDV empfänglich sind, im Rahmen der Quarantäne auch einer Screeninguntersuchung auf BVDV zu unterziehen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:38

EHLERT, T. (2013)

Untersuchungen zur Ethologie von Asiatischen Goldkatzen (Pardofelis temminckii  (Vigors & Horsfield, 1827)) in Menschenobhut unter Anwendung chronoethologischer Methoden.

Rer.nat. Dissertation

Johan Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main, Fachbereich Biowissenschaften (Betreuung: Prof. Dr. G. Fleissner & Dr. G. Fleissner)
Zoo Heidelberg (Dr. K. Wünnemann / Dr. S. Reichler-Danielowski), Allwetterzoo Münster (J. Adler, Dr. D. Wewers)

420 Seiten, zahlreiche Abbildungen / Diagramme

Zusammenfassung, Abstract, Inhaltsverzeichnis PDF

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 23:20

OSTRZECHA, P. (2002)

Die Gehegenutzung der Steppenzebras unter Einbeziehung der interspezifischen Kontakte in einer gemischten Gruppe.

Vet. med. Dissertation
Justus-Liebig-Universität Gießen
Institut für Zoologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Betreuung_ Prof. Dr. H.F. Moeller), eingereicht über das Institut für Tierzucht und Haustiergenetik
Zoo Heidelberg, Zoo Karlsruhe

183 Seiten, 24 Abb.

Ergebnisse (Auszug aus Volltext) PDF

Zusammenfassung:

In zwei Zoologischen Gärten wurden 12 Zebras und ihre artfremden Mitbewohner unter verschiedenen Haltungsbedingungen beobachtet.
Zur Auswertung kamen die in 381,5 Beobachtungsstunden aufgenommenen Verhaltensweisen. Die Gehege beider Zoologischer Gärten unterschieden sich hinsichtlich der Gehegegröße sowie der Vergesellschaftung der Zebras.

In Form von Focus-Tier- und Scan-Protokollen (ALTMANN, 1974) wurden die Daten im Tagesverlauf aufgenommen.

Ziel der Untersuchung war es, die Einflüsse von Gehegegröße und artfremden Tieren auf die Zebras anhand bestimmter Verhaltensweisen und der Gehegenutzung darzustellen sowie eine Rangordnung aufzustellen.

Hinsichtlich ihrer Zeitbudgets unterschieden sich die Tiere beider Zoologischer Gärten nur in Bezug auf die interspezifischen Aktivitäten signifikant voneinander. Nicht nur die Häufigkeiten, sondern auch die Art des interspezifischen Verhaltens unterschied sich in beiden Zoos, was nicht nur in Zusammenhang mit der Gehegegröße stand, sondern auch durch die unterschiedliche Vergesellschaftung bedingt war. Bei der Untersuchung der Gehegenutzung konnten Fixpunkte für bestimmte Verhaltensweisen festgestellt werden. Für das WÄLZEN und RUHEN im Liegen suchten alle Zebras in beiden Zoos dieselben Plätze signifikant häufig auf. Beim RUHEN im Stehen und FRESSEN nahmen die Fohlen häufig die Standorte der Mutter ein oder blieben in deren Nähe. Die bevorzugten Aufenthaltsorte im Gehege der Zebras waren die Fressplätze sowie die Flächen um die Stallungen herum.

Die Gesamtfläche des Geheges wurde in Heidelberg signifikant besser ausgenutzt als in Karlsruhe. Die intensivste Gehegeerkundung fand in beiden Zoos mittags statt. Anhand der Ermittlung von Distanzen zwischen den Tieren konnten die Unterschiede in der Einhaltung der Abstände unter den Zebras und zwischen Zebras und den artfremden Tieren herausgestellt werden.

Intoleranz-Rangordnungen und biologische Rangordnungen konnten in beiden Zoologischen Gärten erstellt werden.

Eine Umfrage sollte abschließend einen Eindruck über die Beurteilung beider Gehege sowie der Vergesellschaftung durch die Besucher vermitteln.

Abstract:

An observation was made on 12 zebras being kept amongst other animal species, in two zoos using different zoo-keeping methods. After 381,5 hours of observation the recorded behavioural patterns were analised. The two zoos differed in both enclosure size and social behaviour of the zebras.

The data was collected during the day time in terms of 'Focus-Tier'and 'Scan- Protokollen'(ALTMANN, 1974).

The aim of the study was to measure the effect of enclosure size and also the influence of other animal species on the behavioural patterns of the zebras, how the enclosure is used and if any hierarchy exists.

Allowing for timeables, the only significant difference shown between two zoos was in the interaction between the species. Differences in both zoos occurred not only in frequency of interaction but also in type of social behavior between species suggesting that the cause would not only be the enclosure size, but also as a result of different social habits.

By monitoring the usage of the enclosure, it was apparent that particular areas were used for specific activities. More often than not, all zebras chose the same spot to roll over or lie down rest. To stand still or feed, the foals usually favoured the area around their mother, or at least close by. The zebras favoured areas in the enclosure were at the feeding points or around the stabling.

The whole area of the enclosure was better utilised in Heidelberg than in Karlsruhe. In both zoos the closest monitoring of the enclosures was done at midday. By recording the distances kept between animals, it was possible to show the difference between distances kept between zebras and between zebras and other species. In both zoos biological and intolerance hierarchies occured.

Finally, it should also be said that a questionaire for visitors would give valuable views on the enclosures and the social behaviour of the animals.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:15

SCHMIDT-BURBACH, J. (2008)

Thermografische Ermittlung physiologischer Wärmeprofile und pedografische Untersuchungen an den Extremitäten sowie Haltungsanalysen beim Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) in menschlicher Obhut.

Thermographic determination of physiological heat profiles and pedographic examinations on the extremities as well as husbandry analyses of captive Asiatic Elephants (Elephas maximus).

Doktorarbeit

94 Seiten.

Ganzer Text

Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
Leitung: Prof. Dr. Eulenberger
Zoo Leipzig und weitere Europäische Zoos

Zusammenfassung:

Fußkrankheiten sind eine der häufigsten Krankheiten von Elefanten in Zoos und meist schwer nachhaltig zu therapieren, da häufig haltungsbedingt verursacht. Die Thermografie zeigte hier in der Vergangenheit als nicht-invasives, diagnostisches Hilfsmittel vielversprechende Resultate, um Fußkrankheiten früh im Entstehungsprozess zu erkennen. Allerdings fehlen bisher physiologische thermografische Normwerte, die eine breite Anwendung dieser Technik und eine hinreichend objektive Befundung erlauben würden.

Die Pedografie wird in der Humanmedizin schon lange angewandt, um Fehlbelastungen und andere pathologische Zustände am Fuß zu erkennen. Pedografische Untersuchungen an Elefanten wurden bisher nicht durchgeführt, könnten aber wichtige Erkenntnisse über die Druckverteilung am Elefantenfuß und seine Beeinflussung durch Haltungsfaktoren erbringen.

Im Zuge systematisch durchgeführter thermografischer Untersuchungen an 95 Asiatischen Elefanten in europäischen Zoos konnten physiologische Wärmeprofile aller nicht von Fußkrankheiten betroffener Elefanten erstellt werden. Um eine objektivere Befundung zu ermöglichen, wurden dafür definierte Messbereiche an den Füßen festgelegt und deren Temperaturdaten als Wärmekurven für jeden Zeh dargestellt.

Es zeigte sich, dass die Bandbreite von Temperaturen gleicher Messbereiche starken individuellen Schwankungen unterliegt, weshalb eine Befundung nicht anhand absoluter Temperaturwerte erfolgen sollte. So wurden über gleichen Messbereichen unterschiedlicher Elefanten Temperaturunterschiede von bis zu 8 °C festgestellt. Auch die Umgebungsfaktoren während der Untersuchung tragen zu dieser Varianz bei. Bei Umgebungstemperaturen zwischen 17,5 °C und 23 °C stellt sich durch Erhöhung der Außentemperatur um 1 °C eine um 0,5 °C erhöhte Wärmeabstrahlung über der Haut dar. Eine Erhöhung der Luftfeuchte um 1 % verursacht eine um 0,03 °C vermehrte Wärmeabstrahlung. Die Wärmeprofile stellten sich für die Kronsaum- und Hufwandbereiche der Zehen eines Fußes von medial nach lateral in einem parabelförmigen Verlauf dar, wobei die höchsten Temperaturen an den kranialen Zehen gemessen wurden. Die Differenz zwischen Kronsaum- und Hufwandbereichen blieb dabei konstant. Die Temperaturen der Zehenregion oberhalb des Kronsaums folgten nicht dieser Parabelform, lagen aber, außer an der jeweils medialen Seite, konstant unterhalb der Kronsaumtemperaturen. Bei Vergleich mit thermografischen Befunden erkrankter Zehen zeigte sich meist ein starker Anstieg der Zehenregiontemperatur weit über die Kronsaumtemperaturen hinaus, weshalb sich dieses Verhältnis als Indiz für ein akutes Enzündungsgeschehen nutzen lässt.

Ein gleichmäßiges Wärmeprofil, welches möglichst dicht dem in dieser Arbeit entwickelten Profil gleicht und konstante Temperaturdifferenzen zwischen den einzelnen Messbereichen aufweist, ist ein gutes Indiz für einen gesunden Fuß.

Thermografische Befundungen sollten immer mit Hilfe herkömmlicher visueller Auswertung und zusätzlich der Erstellung eines Wärmeprofils vorgenommen werden, um die Subjektivität zu minimieren. Erstmalig wurden in dieser Arbeit drei Elefanten mittels Pedografie untersucht, um Aufschlüsse über die Druckverteilung unter dem Elefantenfuß zu erhalten. Wie bei Menschen und pedografisch vermessenen Rindern fanden sich auch beim Elefanten charakteristische Druckprofile. Druckspitzenwerte tauchten hierbei vor allem im kranialen Bereich der Füße als Druckleiste, aber auch im kaudalen Bereich in Form zweier Druckpfeiler auf. Experimente mit einer Methode zur Simulierung weicheren Untergrundes schienen die Druckspitzenwerte etwas abzuschwächen und das allgemeine Druckprofil einzuebnen, waren aber nur schwer auszuwerten. Die Methode eignet sich ebenso zur Erfassung der tatsächlich belasteten Fläche der Füße, welche sich bei stärkerer Belastung, beispielsweise dreibeinigem Stehen, vergrößerte. Trotz noch einiger methodischer und technischer Probleme, eröffnet sich mit der Pedografie ein sicherlich lohnenswertes Forschungsfeld für weitere Studien, die einen besseren Einblick in die Druckphysiologie des Elefantenfußes gewähren könnten.

Weiterhin wurden in dieser Arbeit Daten der Elefantenhaltungssysteme von 17 besuchten europäischen Zoos, sowie Daten über Häufigkeit und Art der Gliedmaßenkrankheiten und anderer gesundheitlicher Parameter aller 95 untersuchter Elefanten ausgewertet. Hierbei zeigte sich immer noch starker Verbesserungsbedarf im Hinblick auf Innengehegegrößen und die verwendeten Bodenmaterialien. Auch Bewegungsprogramme für den Aufenthalt im Außengehege wurden nur in weniger als der Hälfte der Zoos eingesetzt. Positiv fiel auf, dass die Elefanten in den besuchten Zoos kaum noch angekettet werden und falls doch, nur kurzzeitig zu Untersuchungszwecken. Den Daten der Haltungsanalysen entsprechend, fielen die Auswertungen zur Fußgesundheit aus: Nur 36 % der untersuchten Elefanten litten bisher noch niemals unter Fußerkrankungen. Allein zum Zeitpunkt der Untersuchung wurden bei 27 % der Tiere akute Erkrankungen festgestellt, die unter Behandlung standen. Hierbei handelte es sich hauptsächlich um Abszesse oder andere entzündliche Veränderungen im Bereich des Nagelbetts. Weiterhin wurden 30 % der Elefanten als übergewichtig eingeschätzt und 36 % der Tiere zeigten stereotype Bewegungsmuster.

Abstract:

Foot diseases are one of the most frequent diseases in zoo elephants and usually therapy is difficult due to the diseases often being caused by husbandry conditions. In the recent past thermography used as a non-invasive diagnostic aid showed promising results in detecting foot diseases at an early stage. Thus far, missing data on the physiologic thermographic heat pattern and its influencing factors prevented a wider use of this diagnostic method and a more objective evaluation of its findings.

Pedography has been used commonly in human healthcare for a number of years to detect pathological conditions related to pressure distribution in the foot. In Elephants this diagnostic method has not been used so far, but it might produce important insights into the pressure distribution under the elephant’s foot and the impact of husbandry conditions.

A total of 95 Asiatic Elephants in 17 European zoos were systematically examined using a high resolution thermographic camera and physiologic heat profiles of elephant’s feet without known foot diseases were established. To allow a more objective evaluation of thermographic findings, the feet and toes were divided schematically into defined areas for measurement purposes, based on anatomical features for which the temperature data was then plotted to produce heat curves for each area.

Measurements of temperatures pertaining to similar areas of different elephants showed strong individual fluctuation. Temperature variation was as high as 8 °C in similar areas between elephants. Thus, evaluation of thermographic findings should never be based on absolute temperature readings alone. This strong variation is partly caused by environmental factors during the examination. With environmental temperatures between 17,5 °C and 23 °C, a one degree increase of this temperature will cause a 0,5 °C increase of the heat radiation of the feet. An increase of air humidity by 1 % will cause an increase of 0,03 °C of the measured thermographic heat radiation.

The physiological heat profiles for coronary and hoof wall areas of the toes showed an arched, parable-like shape when plotted from the medial over the cranial to the lateral toes. The highest temperature readings were found on the cranial toes. The difference between coronary and hoof wall temperatures of similar toes were constant all over the foot. The physiological heat profiles of the toe areas above the coronary region did not show this arched shape but stayed below the coronary temperature readings except on the medial toe. On comparison with thermographic findings of inflammated toes, a strong increase of this area above the coronary band was found which exceeded the temperature of the coronary region. This characteristic can be used as an indicator for acute inflammations. A regular heat profile, which resembles closely the physiological heat profile created in this study and which shows constant temperature differences between the defined areas of the single toes, is a good indicator of healthy foot. It is recommended that thermographic examinations always are evaluated using conventional observation of the heat patterns in conjunction with the additional creation of a heat profile to minimize subjectivity by the clinician.

For the first time three elephants were examined in this study using a new pedographic method to gain information on the pressure distribution below the elephant’s foot. As found in humans as well as in pedographically examined cows, the pressure distribution in elephant’s feet showed a characteristic profile. Pressure peaks showed up especially in the cranial area of the foot, possibly the border between sole and pad, as well as in the caudal region in the shape of two pressure pillars. Experiments with a method to simulate softer ground seemed to lower the pressure peaks slightly in favor of a broader distribution, but were very difficult to evaluate, especially considering the small sample size. This method is also suited to register the actual area size put under pressure by the elephant, which was shown to rise under increased pressure, e. g. three legged standing. Despite some encountered methodical and technical problems, pedography of elephants is going to be a very promising field for further scientific studies in order to acquire more information on the physiology of pressure distribution.

Data on husbandry conditions of the 17 visited zoos and as well as data on frequency and type of foot diseases and other health parameters of all 95 examined elephants were also collected and evaluated. A strong need for improvement was observed in terms of enclosure sizes and the surface materials used in indoor enclosures. Also, daily routines to increase activity of the elephants in the outdoor enclosures were found to be carried out only in half of the visited zoos. On a positive note, elephants in the evaluated zoos were hardly ever chained and if so, only for examination purposes. According to the data of the husbandry evaluation the information on the current status of foot health showed the need for improvement: Only in 36 % of the examined elephants foot problems were so far not encountered. On the time of examination 27 % of the animals were found to be under ongoing treatment for foot diseases. Mostly these were abscesses or other inflammated processes in the area of the nail’s laminar tissue. Out of the study sample, 30 % of the elephants were estimated to be overweight and 36 % showed stereotypic movement patterns.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:11

CEREGHETTI, N. (2012)

Avian malaria in the African black-footed penguin in the Zoo Basel.

Master Thesis

84 Seiten.

Department of Epidemiology and Public Health, Swiss Tropical and Public Health Institute,, an associate institute of the University of Basel (Leitung: Prof Christian Lengeler).

Zoo Basel

Abstract:

Background: Avian malaria is causing high mortality rates in arctic birds in general, and in penguins in zoological gardens around the world. To reduce the malaria infection rates of the African black-footed penguins (Spheniscus demersus) in the Zoo Basel, mosquitoprevention strategies are required. In order to achieve this, mosquito infection rates and abundance must be monitored in proximity of the penguin enclosure. In addition, endemic birds should be surveyed for their parasite load. This will allow defining the parasite reservoir, as well as the most relevant transmission parameters.

Aim: The aim of this MSc thesis is to study and describe the epidemiology of avian malaria in S. demersus in the Zoo Basel.

Methods: Adult mosquitoes were collected monthly from May to September 2011 in and around the Zoo Basel. The mosquito species were identified and a sub-sample was used to determine the infection status using nested PCR. Mosquito larvae were sampled from all water bodies in and around the zoo during the same time period. In addition, blood samples from 23 African black-footed penguins were collected at the time of peak transmission (1st September 2011) to determine the prevalence rate of Plasmodium spp. in the zoo’s colony. Blood samples from other zoo birds as well as wild birds examined by the zoo veterinarians due to routine health check-up, disease or injury were also investigated for Plasmodium spp. from March to November 2011.

Results: 14,124 adult mosquitoes belonging to eight different species were captured. More than 99 % belonged to the species complex Culex pipiens/torrentium. In three subsamples of 96 gravid female mosquitoes the numbers found positive for Plasmodium infections were 7.3 % (July), 4.2 % (August) and 5.2 % (September). In total, 62 water bodies could be identified inside the zoo and 49 of them were sampled for mosquito larvae at least once. 34 to 42 sites were sampled per month. Out of them 16 to 19 were found positive for mosquito larvae. Around the zoo, only three mosquito breeding sites could be detected. Two African black-footed penguins and one snowy owl were identified with a Plasmodium relictum infection.

Discussion/Conclusions: Although the infection rates in mosquitoes were high and female mosquitoes were present in great numbers, prevalence of avian malaria in the birds was low. To reduce the mosquito population, breeding sites inside the zoo should be controlled. The low prevalence of parasitaemia in the African black-footed penguin population is likely to be due to the fact that the stringent prophylaxis protocol is working. The time frame for prophylaxis could be shortened, only if the mosquitoes show no infection in spring.

18.12.2014

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:40

BROOCKMANN, L. (2010)

Untersuchungen zum Werkzeuggebrauch beim Kea (Nestor notabilis): Einsatz von verschiedenen Spielaufbauten im Zoo.

Studies on the use of tools in Kea (Nestor notabilis): Use of different game structures at the zoo

Bachelorarbeit

48 Seite

Ganzer Text

Institut für Hirnforschung, Abteilung Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie, Prof. Dr. Ursula Dicke
Universität  Bremen
Zoo am Meer Bremerhaven

Zusammenfassung:

Mit den Versuchen dieser Arbeit, sollte herausgefunden werden, ob der neuseeländische Bergpapagei Kea (Nestor notabilis) in der Lage ist, Werkzeug zu gebrauchen. Die Versuche wurden im Zoo am Meer Bremerhaven mit vier der dort lebenden Keas durchgeführt.
Bei den Versuchen wurden die vier Keas an acht unterschiedlichen Aufbauten getestet. Bei vier der Aufbauten, kamen die Keas nur an das Belohnungsfutter, wenn sie ein Werkzeug benützten. Bei den anderen vier Aufbauten, brauchten die Keas kein Werkzeug zu verwenden, sondern konnten per Geschick und Muskelkraft an die Belohnung gelangen.
Die Aufbauten wurden abwechselnd für jeweils 3 Stunden pro Tag in das Außengehege gestellt und per Videoaufzeichnung wurde deren Verhalten an den Aufbauten dokumentiert. Für die Auswertung wurden die Manipulationen des jeweiligen Hilfsmittels und die Kontakte mit dem Aufbau, Futter und Hilfsmittel gezählt.
Die Auswertung ergab, dass bei den Werkzeug-Aufbauten keines der Tiere das gegebene Hilfsmittel als Werkzeug verwendete, um an das Futter zu gelangen. Die Tiere beschäftigten sich vermehrt mit dem Aufbau und dem Futter. Das Hilfsmittel wurde meistens eher als Spielzeug verwendet. Bei den Nicht-Werkzeug-Aufbauten zeigte sich, dass sie viel Zeit mit den Aufbauten und dem Futter verbrachten. Meistens stand mindestens eines der Tiere für einen längeren Zeitraum mit dem Aufbau in Kontakt.
Anhand der Ergebnisse konnte festgestellt werden, dass diese Tiere nicht in der Lage sind hier Werkzeug zu gebrauchen, da sie keinen sinnvollen Zusammenhang zwischen Hilfsmittel und Aufbau herstellen konnten. Da die Gruppe ein Kea-typisches Verhalten zeigte, lässt sich eventuell daraus schließen, dass für die Keas Werkzeuggebrauch nicht notwendig ist. Alles, was die Tiere benötigen, können sie mit Hilfe ihres Schnabels erreichen.

Abstract:

This thesis should find out whether the parrot kea (Nestor notabilis) is able to use tools. The experiments were carried out at the Zoo am Meer Bremerhaven with four living keas.
In the experiments, the four animals were tested on eight different constructions. In four objects, the keas could only get the treats with the help of a tool. In the other four objects, the birds were not supposed to use any tool but rather had to use other skills and muscle strength in order to earn the reward.
The objects were presented in turn for 3 hours per day in the outdoor enclosure.  Video recording documented their behavior. Manipulations of the respective tools and contacts with construction, food and aid were evaluated.
Results showed that none of the animals used a tool to get to the food. The animals kept themselves busier with the construction and food. The tool was mostly used as a toy. At the non-tool-constructions they spent much time with the structures and the food. At least one of the animals was in contact with the structure for a longer period of time.
This study showed that these four birds were not able to use tools, maybe because they could not produce a meaningful relationship between aid and construction. The group showed a kea-typical behavior, so it can possibly be concluded that it is not necessary for the kea to use a tool. Everything keas need or want, they can get with the help of their beaks.

 

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Montag, 01 Dezember 2014 13:31

WEDLICH, V. (1982)

Großbären (Ursidae) in der veterinärmedizinischen Literatur

Dr. med. vet. Dissertation

227 Seiten

Klinik für kleine Klauentiere und forensische Medizin und Ambulatorische Klinik der Tierärztlichen Hochschule Hannover
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Dr. h. c. W. Schulze
1. Berichterstatter: Prof. Dr. Dr. h. c. W. Schulze
2.Berichterstatter: Prof. Dr. L. Dittrich
Zoologischer Garten Berlin

Zusammenfassung:

Deutsche und Englische Zusammenfassung

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx