Donnerstag, 14 Juni 2018 08:45

SCHNIDRIG, R. (1988)

Untersuchungen zur Sozialstruktur einer in Gefangenschaft gehaltenen Gruppe Somali-Wildesel (Equus asinus somaliensis).

Lizentiatsarbeit

79 Seite

Zoologisches Institut der Universität Bern, Ethologische Station Hasli
Leitung: Prof. Dr. B. Tschanz
Stiftung Müllerhägli (Aussenstation Zoo Basel)

Zusammenfassung:

Während eines Sommers wurde anhand des partnerbezogenen Verhaltens und der interindividuellen Distanzen die Sozialstruktur einer in Gefangenschaft gehaltenen Gruppe SomaliWildesel untersucht. Die Analyse dyadischer Beziehungen stützt sich auf Gruppen ähnlich wirkender Verhaltensweisen (funktionelle Kategorien). Die durch eine Fohlengeburt bewirkten Veränderungen der dyadischen Beziehungen geben Einblick in die Wesensart der Gruppenstruktur. 

Es zeigte sich, dass sich der Hengst räumlich abgesondert von den Stuten aufhält und mit diesen wenig interagiert. In verschiedenen Situationen jagt er die Stuten. Diese, besonders Yola, suchen immer wieder seine Nähe. Die wenigen Begegnungne zwischen dem Hengst und den Stuten werden meist von letzteren initiiert. Der Hengst reagiert darauf neutral oder mit "ausweichen". Die Stuten untereinander halten ganzjährig, ausser in speziellen Situationen wie z.B. nach einer Fohlengeburt, geringe Distanzen ein. In den Stutendyaden sind vorallem Begegnungen neutraler und toleranter Art beobachtet worden. Intolerantes Verhalten ist selten zu beobachten. Sämtliche Beziehungen sind individualisiert.

Nach der Geburt des Fohlens Meru sondert sich die Mutterstute Giuba mit ihrem Fohlen ab. Daraufhin schliesst sich die jüngere der beiden andern Stuten der älteren and und diese wendet sich dem Hengst zu. Nach ca. einem Monat schwächen sich diese Beziehungen ab und die alten treten wieder stärker hervor. Zwischen Giuba und Meru besteht die engste Beziehung. Das Fohlen beeinflusst durch seine Beziehung zur Mutter und durch das partnerbezogene Spiel das Verhaltensgefüge wesentlich.

Die dargestellten Befunde werden mit der sozialethologischen Equidenliteratur verglichen. Grundsätzlich entspricht die Sozialstruktur der untersuchten Somali-Wildesel Gruppe denjenigen von Grevyzebra, Asiatischem Wildesel und Hausesel.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:21

HOLLAND, R. (2006)

Chronoethologie des Mähnenwolfes (Chrysocyon brachyurus).

Chronoethology of the maned wolf (Chrysocyon brachyurus).

Diplomarbeit

95 Seiten.

Fachbereich Biowissenschaften AK:  Johnann Wolfgang Göthe Universität Frankfurt am Main
Leitung: NCR Professor G. Fleissner
Zoo Frankfurt

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wird der Fragen nachgegangen, welche Zeitgeber für die Aktivität des Mähnenwolfes (Chrysocyon brachyurus) im Zoo Frankfurt verantwortlich sind. Die Beobachtung erfolgte mit einem Timelapse-Rekorder-Kamerasystem nur in den Hellphasen des Tages. Dabei wurde zuerst die tägliche Aktivität festgestellt und dann untersucht, auf welche verschiedenen Einflüsse die Mähnenwölfe reagieren. Besonderes Augenmerk wurde auf die Faktoren Pfleger und Fütterung, Besucher, Wetter und Tier-Tier-Interaktion gelegt. Zusätzlich wurde ein Environmental Enrichment Programm entworfen und durchgeführt, um zu sehen, ob man die Aktivität der Tiere etwas mehr in die Besucherzeit hineinverschieben oder verlängern kann.

Abstract:

Topic of the diploma thesis is which “Zeitgeber” is crucial for the activity of the Maned Wolves (Chrysocyon brachyurus) in Zoologischer Garten Frankfurt. The observations lasted for 136 days (May 13th, 2005 until September 25th, 2005) in daylight only. For that task a timelapserecordercamera system was used. First the daily activity was identified. Then it was studied under which influence Chrysocyons show a reaction. Especially the factors keeper, feeding-times, visitors, weather and interaction between the individuals were thoroughly investigated.

 

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Freitag, 11 September 2015 12:06

TSANGARAS, K. (2014)

Virale Entdeckung in Gefangenschaft gehaltener Eisbären (Ursus maritimus)

Viral discovery in captive polar bears (Ursus maritimus)

Dissertation

125 Seite

Ganzer Text

Freie Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie
Gutachter: Prof. Alex D. Greenwood PhD, Prof. Dr. Heribert Hofer D.phil
Zoo Wuppertal

Zusammenfassung:

Zwei gemeinsam im Zoologischen Garten Wuppertal untergebrachte Eisbären (Ursus maritimus) erlitten im Jahr 2010 epileptiforme Anfälle, woraufhin der weibliche Eisbär „ Jerka “ acht Tage später verstarb. Der männliche Eisbär „ Lars “ überlebte nach einer symptomatischen tierärztlichen Behandlung. „ Knut “ , der Sohn von „ Lars “ , welcher im Zoologischen Garten Berlin lebte, erlitt ebenfalls epileptiforme Anfälle und ertrank in deren Verlauf im Jahr 2011. Die zwei Todesfälle, welche unter ähnlichen Umständen eintraten,  führten  in der  zoologischen  Gesellschaft und  der  Öffentlichkeit  zu  der Befürchtung, dass ein Infektionserreger diese charismatische Tierart bedrohen könnte. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Methoden zur Identifikation eines Erregers bei in Gefangenschaft und frei lebenden Tieren zu entwickeln, und diese bei der Aufklärung der Todesursache beider Eisbären anzuwenden.

Abstract:

In 2010, two co-housed polar bears (Ursus maritimus) in the Wuppertal Zoological
Garden exhibited seizures that led to the death of the female polar bear Jerka, 8 days later. The male polar bear Lars, survived after receiving medical treatment. Knut, the son of Lars, of the Berlin Zoological Garden also suffered seizures and drowned in 2011. The two polar bear deaths with similar symptoms raised concerns among zoos and the public that infectious pathogens may be threatening a marquee and charismatic species. The aim of this thesis was to establish methods for the identification of causative agents of disease in captive and free living wildlife and explore their use in elucidating the cause of death in the polar bear cases described

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:18

SCHNEIDER, C. (2012)

The development of gestural communication in non-human great apes.

Die Entwicklung von gestischer Kommunikation bei Menschenaffen.

Dissertation

127 Seite

Ganzer Text

Freie Universität Berlin, Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie
Gutachter: Prof. Dr. Katja Liebal, Prof. Dr. Jan A. R. A. M. van Hooff
Zoo Berlin, Zoo Leipzig, Allwetterzoo Münster, Burgers' Zoo, Dierenpark Planckendael, Apenheul

Zusammenfassung:

Bonobos, Schimpansen, Gorillas und Orangutan s machen regelmäßig Gebrauch von Gesten, um mit ihren Artgenossen zu kommunizieren. Aufgrund der möglichen Bedeutung für die Evolution von Sprache, wurde der gestischen Kommunikation unserer nächsten Verwandten in der Vergangenheit viel Beachtung geschenkt. Dennoch ist bislang nur wenig über den Gest enerwerb von Menschenaffen bekannt. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Unte rsuchung der frühen En twicklung gestischer Kommunikation in den vier Me nschenaffenarten. Dazu beobachtete ich insgesamt 25 Jungtiere innerhalb ihrer ersten 20 Lebe nsmonate (sechs Bonobos, acht Schimpansen, drei Gorillas und acht Orangut ans) in sechs Europäischen Zoologischen Gärten.  Zusätzlich zu dem kommunikativen Verhalten der Jungtiere wurden auch die Gesten der Mütter aufgenommen.  In der ersten Studie (Kapitel 2) führte ic h einen systematischen Vergleich der frühen gestischen Kommunikation aller vier Menschenaffenarten du rch. Dabei untersuchte ich folgende Fragestellungen: Wann beginnen jung e Menschenaffen zu gestikulieren? In welcher Reihenfolge treten die Gesten de r verschiedenen Sinnesmodalitäten (taktil, visuell und auditorisch) auf? In welche m Umfang werden diese Modalitäten genutzt und in welchen Verhaltenskontexten werden Gest en in den ersten Mo naten eingesetzt?  Orangutans unterschieden sich in mehr erlei Hinsicht von den Afrikanischen Menschenaffen. Sie begannen später zu ge stikulieren und setzten ihre kommunikativen Signale häufiger im Rahmen der Nahrungsau fnahme ein. Taktile und visuelle Gesten traten bei Jungtieren aller Arte n von Beginn an auf, während a uditorische Gesten erst zu einem späteren Zeitpunkt und nur von Afrika nischen Menschenaffen gezeigt wurden.  Im Laufe des ersten Lebensjahres na hm die Bedeutung visueller Gesten für Afrikanische Menschenaffen zu, während de r Anteil taktiler Signale sank. Die Untersuchungsergebnisse deuteten darauf hin, dass die zunehmende Mobilität der Jungtiere (und die damit verbundene wachse nde Unabhängigkeit von der Mutter) eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Entw icklung gestischer Kommunikation spielt. In der zweiten Studie (Kapitel 3) unters uchte ich, ob Bonobos und Schimpansen ihre Gesten durch Beobachtung der Mutter erlernen . Der Vergleich der Gestenrepertoire von Mutter-Kind-Paaren zeigte, dass Jungtiere beider Arten nur wenige Gesten mit ihren Müttern teilten. Größere Übereins timmungen wurden hingegen innerhalb einer Altersgruppe beobachte t (d.h. unter Jungtieren und unter Müttern). Diese Ähnlichkeit innerhalb einer Altersgruppe zeigte sich au ch nach einem Artvergleich von Bonobos und Schimpansen. Im Gegensatz dazu, zeigte n die Mitglieder beider Altersgruppen keine Übereinstimmungen in der Häufigkeit m it der einzelne Gesten verwendet wurden (weder innerhalb einer Art noc h über die beiden Arten hi nweg). Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass in er ster Linie genetisch verankert e Entwicklungsprozesse sowie individuelle Lernmechanismen für den Erwerb und den Gebrauch von Gesten in Bonobos und Schimpansen verantwortlich sind; wohingegen das Lernen durch Beobachtung der Mutter eine untergeor dnete Rolle zu spielen scheint.  In der dritten Studie (Kapitel 4) untersuchte ich den Gebrauch von Gesten, die mit dem Kopf ausgeführt werden. Von allen vier Menschenaffenarten, zeigten Bonobos hierbei die größte Vielfalt (sowohl im Hinblick au f Anzahl der Gestentypen als auch deren Häufigkeiten). Darüber hinaus beobachtete ich einzelne Fäll e von ‚präventivem’ Kopfschütteln in Bonobos. Das ‚präventive’ Kopfschütteln trat in Situation auf, in denen der Sender versuchte eine bestimmt e Handlung des Empfänger zu unterbinden.  Diese Verwendung des Kopfschüttelns beschrei bt ein bisher selte n beobachtetes Motiv in Menschenaffen. Die Ergebnisse der Studien deuten auf ein komplexes Zusammenspiel von biologischen, sozio-ökologischen und lebens geschichtlichen Faktoren be i der Entwicklung gestischer Kommunikation in Menschenaffen hin. Die vorliegende Arbeit leistet damit einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der gestischen Ko mmunikation unserer nächsten Verwandten und biet et darüber hinaus eine Basi s auf die zukünftige Studien aufbauen können.

Abstract:

Our closest living relatives, bonobos, chimpanzees, gorillas, and orangutans make regular use of gestures to communicate with their conspecifics. Although the gestural communication of non-human great apes continues to receive increasing attention due to its proposed implications for the evolution of human communication, little is known about the emergence of gesturing.
Focus of the current dissertation was the ontogenetic origin of gestural communication in the four non-human ape species. In particular I investigated: the onset and early use of gestures; the role mothers might play in regard to their offsprings’ learning of gestures, and the use of head gestures across species. Using focal animal sampling, a total of 25 captive ape infants (six bonobos, eight chimpanzees, three gorillas, and eight orangutans) were observed periodically during their first 20 months of life. I primarily recorded the gestural behaviour (i.e., signals that were generated by the movement of the hand, arm, head or body position) of infants and peripherally the gestures of their mothers.
In the first study (Chapter 2), I conducted a systematic exploration of the onset and early use of gestural communication in bonobos, chimpanzees, gorillas, and orangutans. I investigated: i) the onset ages of gesturing, ii) the order in which signals of the different sensory modalities (tactile, visual, and auditory) appeared, iii) the extent to which infants made use of these modalities in their early signalling, and, iv) the behavioural contexts where signals were employed. I found orangutans to differ in several important gestural characteristics to that of African ape species. They showed the latest gestural onset; made no use of signals of the auditory sensory domain, and were more likely to use signals in food-related interactions in the first half a year of gesturing. In all four species, both tactile and visual signals were the first to appear. Auditory gestures appeared only later in the African species. While visual gesturing gained prominence over time, tactile signalling decreased in African apes. The findings also indicated that motor ability, which encourages independence from caregivers, may be an important antecedent in gestural onset and development.
In the second study (Chapter 3), I explored the role that genus Pan mothers played in their offspring’s learning of gestures. To do so, I examined the similarity of gestural repertoires (in terms of signal types and their frequency) in bonobo and chimpanzee mother-infant dyads. Comparisons across the age-groups revealed that infants of both species were unlikely to share gestures with their own or other mothers (i.e., unrelated adult females). Gestural sharing was, however, prevalent within respective age-groups. Within and across species, infant-infant and mother-mother groups were homogenous regarding the types of gestures they shared, but showed individual differences in the frequency that particular gestures were utilised. There was therefore limited evidence that infants learned their gestures by observing their mothers. I proposed that while infants’ use of gestures is shaped by individual learning opportunities, biological inheritance plays an important role in their formation (including substantial impact of the behavioural contexts in which signals have evolved).
In my last study (Chapter 4), I provided a quantitative estimate of the prevalence and diversity of head gestures across the four ape species, and found bonobos to be the most prolific in terms of their variety of head signals and frequency. I also reported the first observations of ‘preventive’ head shaking in bonobos. Head shakes in these instances were associated with situations that are best described as the signal producer preventing (or trying to prevent) another individual from engaging (or re-engaging) in a certain activity. This observation underlined a yet rarely observed motive in non-human apes signalling.
The current findings have shown how biological, socio-environmental and life history factors are implicated in the story of when and how gestures first appear across species, and how they are learnt and utilised within the lifespan. The research affords unique knowledge about the emergence of gesturing in the non-human great apes and, in doing so, offers important foundations that future studies can build on.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:27

GÜNTHER-WEIGL, A. (2009)

Humoral immune response in Eurasian otters (Lutra lutra), Asian small-clawed otters (Aonyx cinereus) and North American river otters (Lontra canadensis) after vaccination with different canine distemper virus vaccines.

Humorale Immunantwort bei Europäischen Fischottern (Lutra lutra), Asiatischen Kurzkrallenottern (Aonyx cinereus) und Nordamerikanischen Fischottern (Lontra canadensis) nach Impfung mit unterschiedlichen Staupe Impfstoffen.

Dissertation

122 Seite

Ganzer Text

Freie Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin/Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin e.V.
Gutachter: Prof. Dr. Heribert Hofer, Prof. Dr. Klaus Eulenberger, Prof. Klaus Osterrieder
Verschiedene Zoos

Zusammenfassung:

Staupe, eine hochinfektiöse, systemische Viruserkrankung der Hunde und anderer Karnivoren, wird als die bedrohlichste Infektionskrankheit der Marderartigen betrachtet. In dieser Arbeit wurde die Sicherheit und Wirksamkeit der in Europa verfügbaren Staupeimpfstoffe bei Europäischen Fischottern (Lutra lutra), Asiatischen Kurzkrallenottern (Aonyx cinereus) und ansatzweise bei Nordamerikanischen Fischottern (Lontra canadensis) ermittelt. Zwei Methoden zur Antikörperbestimmung wurden verglichen. Der Referenzstandard zum Antikörpernachweis gegen Morbilliviren ist der Neutralisationstest (NT). Dieser ist zeitaufwendig und teuer. Ein kostengünstiger und schnell durchführbarer ELISA wäre sehr hilfreich. Siebzig Otter, aus 19 verschiedenen Zoos und Tierparks in Deutschland und den Niederlanden, beiderlei Geschlechts und im Alter zwischen 8 Wochen und 17 Jahren wurden geimpft. Zwei Studien wurden durchgeführt. In Studie 1 wurden bisher ungeimpfte Europäische Fischotter (n=27), Asiatische Kurzkrallenotter (n=28) und Nordamerikanische Fischotter (n=4) entweder mit inaktiviertem Staupeimpfstoff, mit CDV-ISCOM Impfstoff oder mit einem von drei verschiedenen Staupe Lebendimpfstoffen geimpft. In Studie 2 wurden die Antikörper (AK) Titer Europäischer Fischotter (n=11), die bisher regelmäßig gegen Staupe geimpft wurden, vor und nach einer Booster Impfung bestimmt. Folgende Ergebnisse wurden ermittelt: Bei keinem der Otter wurden klinische Symptome einer Staupe Erkrankung beobachtet. Die Immunantwort auf inaktivierten Staupeimpfstoff war schwach. CDV-ISCOM Impfstoff führte bei allen Tieren zu einer humoralen Immunantwort, hohe AK-Titer wurden jedoch nur im ELISA gemessen. Die Immunantwort auf Lebendimpfoff zeigte bei Europäischen Fischottern eine Abhängigkeit vom Impfstamm. Alter, Geschlecht, Tierart und Gewicht hatten keinen Einfluss auf die Immunantwort nach Impfung mit Staupe Lebendimpfstoff. Die drei Impfstofftypen (inaktiviert, ISCOM, lebend) zeigten einen signifikanten Unterschied in der Wirksamkeit, wobei Staupe Lebendimpfstoffe vom Onderstepoort Typ sich als am wirksamsten erwiesen. Zwischen Europäischen Fischottern und Asiatischen Kurzkrallenottern gab es keinen Unterschied in der Höhe der neutralisierenden AK-Titer nach zwei Impfdosen. Der Zusammenhang zwischen den zwei Nachweismethoden war nicht sehr stark. Booster Impfung bei Europäischen Fischottern mit Lebendimpfstoff (Onderstepoort Typ) induzierte einen signifikanten Anstieg der neutralisierenden AK, die bis Tag 365 nach Impfung auf einem angemessenen Level blieben. Die Ergebnisse führten zu folgenden Schlussfolgerungen: Der Einsatz der formalin-inaktivierten Staupe Vakzine mit Al(OH)3 als Adjuvant ist bei den getesteten Fischotterarten nicht sinnvoll. Staupe Lebendimpfstoffe vom Onderstepoort Typ sind wirksam bei Europäischen Fischottern und Asiatischen Kurzkrallenottern und scheinen bei diesen Arten sicher zu sein. Der experimentelle CDV-ISCOM Impfstoff ist sicher und wahrscheinlich eine wirksame Alternative. Der in dieser Studie eingesetzte ELISA ist einsetzbar für ein Staupe AK-Screening, wird jedoch nicht als Alternative für den NT empfohlen.

Abstract:

Canine distemper, a highly contagious systemic disease in dogs and other carnivores is considered to be the most serious infectious disease in mustelids. Susceptible to the causative morbillivirus (CDV) are all carnivores, but mortality and morbidity greatly vary between families and species. Mortalitiy rate in black - footed ferre ts and domestic ferrets reaches 100% and vaccination against the disease in captive mustelids is highly recommended. Eurasian otters and Asian small - clawed otters are among the most frequently exhibited mustelids in European zoos and in zoos live in close contact to many CDV susceptible species . Unfortunately, CDV vaccination has been problematic in non - domestic carnivores and few studies on the effect of CDV vaccination have been conducted in otters and other non - domestic carnivore species. Modified live v irus (MLV) vaccines developed for the use in domestic dogs or fur animals have induced disease in several non - domestic species, includin g close relatives of the otters such as the black - footed ferret , the domestic ferret and the European mink . Furthermore , these vaccines have not always been effective in mustelids, including otters . Hence, safe and effective alte rnatives such as inactivated CDV vaccines, CDV - ISCOM vaccine s or recombinant vaccines are recommended. However, currently there is no safe and effe ctive commercially available CDV vaccine for use in non - domestic carnivores in Europe. In this thesis , the efficacy and safety of CDV vaccines available in Europe were evaluated in Eurasian otters, Asian - small - clawed otters, and to some extent in North American river otters . Two methods of antibody determination were compared. The virus neutralisation test ( VNT ) is considered to be the gold standard for determining immunity to morbilliviruses (App el 1973; von Messling et al. 1999 ) , but takes time and is e xpensive . An easy and rapid to perfo rm ELISA would be very helpful . Seventy otters originating from 19 different zoos in Germany and t he Netherlands of both sexes and ranging in age between 8 weeks and 17 years were vaccinated. Two studies were conducted. In study 1, previously unvaccinated Eurasian otters (n=27), Asian small - clawed otters (n=28) and North American river otters (n=4) were vaccinated either with inactivated CDV vaccine, CDV - ISCOM vaccine or with one of three differe nt MLV vaccines. In Study 2, Eurasian otters (n=11) regularly vaccinated against CDV before the onset of this study were evaluated for their CDV - specific VN antibody titre one year after the last vaccination and for their sero - response followin g booster vaccination. The results w ere as follows: None of the otters showed clinical signs of CDV infection. Immune response to inactivated CDV vaccine was low. Two doses of the vaccine did not induce CDV - specific antibodies in Eurasian otters and North American river otters and o nly low v irus neutralising (VN) geometric mean titres in Asian small - clawed otters. CDV - ISCOM vaccine induced h umoral immune response in all otters, but high titres were only measured by ELISA. However, considering the increased VN geometric mean titre in Asian sma ll - clawed otters one year after vaccination , a possi ble cellular im mune response and the Summary 82 induction of protective titres in these species in a similar vaccination study, it cannot be excluded that the CDV - ISCOM vaccine would have induced protective immunity . Vaccination with MLV v accine revealed that the sero - response depended on the vaccine strain used. Eurasian otters vaccinated with a canine kidney cell adapted vaccine strain (Rockborn type) devel oped significantly lower VN geometric mean titres than Eura sian otters vaccinated with chicken - cell adapted CDV strains (Onderstepoort type) . B oth otter species developed high VN antibody titres after vaccination with chicken - cell adapted strains. A ge, sex, species and body mass did not influence immune response t o MLV vaccine vaccination . The three different vaccine types (inactivated, ISCOM, MLV) showed a significant difference in effic acy with MLV vaccines from Onderstepoort type yie lding the best results . There was no difference in geometric mean titres after t wo vaccinations between the Eurasian ott er and Asian small - clawed otter but the development of titres ov er time was species - dependen t. The fit between the two methods , the goldstandard VNT and the quick ELISA was not very tight . B ooster vaccination in Eura sian otters with MLV vaccine (Onderstepoort type) induced a significant rise in VN antibody titres, with VN antibody titre s staying on an adequate level for up to day 365 post vaccination. The results led to the following conclusions: The use of formalin - inactivated CDV vaccine containing Al(OH) 3 as adjuvant seems at best ineffective and questionable in the tested otter species . Modified live virus CDV vaccines of Onderstepoort type are efficacious in Eurasian otters and Asian small - clawed otters and seem to be safe in these species . The expe rimental CDV - ISCOM vaccine is safe and might be an efficacious alternative. For both vaccines , a yearly booster vaccination is suggested . The ELISA used in this study i s useful for screening purposes but is not recomme nded as an alternative for the VNT . Further studies are n eeded to understand the effect s of CDV - ISCOM vaccine in otters and other CDV susceptible species and the variation in the effect of different vaccine strain s in MLV vaccines . Although , the use of mod ified live virus vaccine has not been problematic in ott ers, there is still a risk in using domestic dog vaccines i n non - d omestic carnivores and the registration of a safe and efficacious CDV vaccine for use in wildlife species in the EU is urgently needed . An oral vaccine would be desirable.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:22

NITSCH, M. (2004)

Untersuchungen zur Bildung, Haltung und zum Verhalten von Junggesellengruppen Westlicher Flachlandgorillas (Gorilla gorilla gorilla) in europäischen Zoos.

Social Behavioral Dynamics and Captive Management of All-male Groups of Western Lowland Gorillas (Gorilla gorilla gorilla) in European Zoos.

Dissertation

140 Seiten

Ganzer Text

Freie Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie
Gutachter: Prof. Dr. Carten Niemitz, Prof. Dr. Wulf Schiefenhövel
Zoo Köln, Paignton Environmental Park (UK), Loro Parque (Teneriffa, Spanien)

Zusammenfassung:

Zielsetzung dieser Promotionsarbeit war, Junggesellengruppen von westlichen Flachlandgorillas (Gorilla g. gorilla) in zwei Europäischen Zoos verhaltensbiologisch zu untersuchen. Hierzu wurde zum Einen die Bildung einer solchen Gruppe von zwei adulten und zwei juvenilen Männchen beobachtet. Zum Anderen wurden einzelne Sozialverhaltensweisen bei an einer etablierten Junggesellengruppe aufgenommen. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war, die Entwicklung sozialer Verhaltensweisen, welche die Tiere zur Sicherung der friedlichen Koexistenz innerhalb einer Junggesellengruppe einsetzen, zu untersuchen. Diese Studie zum Verhalten von männlichen Gorillas in Junggesellengruppen soll dazu beitragen, für das Gorilla-EEP Empfehlungen für zukünftige Bildungen sowie das langfristige Management solcher Gruppen zur Verfügung zu stellen. Qualitative Daten des Verhaltens der beiden adulten Männchen wurden sowohl vor und nach deren Umsiedlung als auch bei selten auftretenden Verhaltensweisen erhoben. Quantitative Daten durch "scan sampling" wurden vor und nach der Gruppenbildung aufgenommen. Von der etablierten Gruppe wurden alle Ereignisse bestimmter sozialer Verhaltensweisen aufgenommen. Der Aufenthaltsort einzelner Tiere wurde in regelmäßigen Abständen mittels "scan sampling" ermittelt. Die Ergebnisse der Gruppenformation zeigen, dass eine Gruppenbildung mit zwei adulten Männchen, selbst wenn diese bekannt miteinander sind, zu ernsthaften Auseinandersetzungen mit anschließender Trennung führen kann. Nach der Gruppenbildung zeigte sich, dass mit Ausnahme des Ruheverhaltens alle Tiere weniger Zeit mit nicht-sozialen Verhaltensweisen verbrachten als zuvor. Der Zeitanteil von stereotypischen Verhaltensweisen nahm für das adulte Männchen und eines der Jungtiere nach der Gruppenformation zu, wohingegen das Sozialspiel der beiden Jungtiere abnahm. Basierend auf den Ergebnissen der Gruppenbildung wird empfohlen, dass Junggesellengruppen aus Jungtieren verschiedenen Alters sowie einem adulten Männchen bestehen sollten. Die Ergebnisse der Untersuchungen der etablierten Gruppe zeigten, dass alle Tiere sozial affiliative Interaktionen miteinander hatten. Lediglich der Silberrücken nahm nicht an Sozialspielen teil, sondern bevorzugte die Nähe oder den Kontakt zu anderen Gruppenmitgliedern. Der Gorilla, welcher als einziger in einer Gruppe aufgewachsen war, wies den höchsten Anteil an sozial affiliativen Verhaltensweisen auf. Er hatte freundliche Kontakte mit allen Gruppenmitgliedern, was zeigt wie wichtig solche Tiere besonders im Hinblick auf eine langfristige Haltung solcher Gruppen sind. Aggressive Verhaltensweisen wurden bei allen Gruppenmitgliedern beobachtet, wobei die höchsten Raten bei zwei Schwarzrücken zu sehen waren und die niedrigsten Raten bei dem Silberrücken und den Jungtieren. Die Gorillas in beiden Gruppen bildeten Koalitionen aus und unterstützten sich gegenseitig. Sie setzten somit dieselben Mechanismen ein, um miteinander zu leben wie es von freilebenden Gorillas bekannt ist. Wie auch im Freiland können männliche Gorillas in Junggesellengruppen leben, um dort in sozialer Gesellschaft aufzuwachsen und um anschließend die Gruppe zu verlassen. Dieser Umstand muss bei der langfristigen Planung beachtet werden, um gegebenenfalls neue Unterbringungsmöglichkeiten für diese Tiere zu haben.

Abstract:

The goal of this research project was to investigate the social behavioral  dynamics of all - male groups of captive western lowland gorillas ( Gorilla gorilla  gorilla ) in two European Zoos.  First, a group formation of an all - male group at Paignton Environmental Park (UK) was observed.  The group included two silverback  and two juvenile males.  Second, selected social behaviors among members of an  established all - male group at Loro Park, Tenerife (Spain) were also recorded.  Another  objecti ve of this project was to gain an understanding of the development of the social  behavioral dynamics within an all - male group in comparison to what is known from  free - ranging mountain gorillas ( Gorilla gorilla beringei ).  Additional attention was  paid to t he design and the utilization of the enclosure and its influence on the group  dynamics.  The knowledge obtained from this study provides the necessary background  information and recommendations for the European Endangered Species Program for  the Gorilla (E EP - Program) to assist in future group formations and long - term  management of such all - male groups in captivity.
Qualitative data of the two silverbacks were obtained at the Cologne Zoo  (Germany) prior to their move to Paignton Zoo and during the initial ph ase after the  arrival of the silverbacks at Paignton Zoo.  Quantitative data in the form of scan  sampling were collected prior to and subsequent to the group formation.  At Loro Park,  all - occurrence sampling of selected social behaviors was applied to reco rd all  affiliative and agonistic interactions between the members of the all - male group.   Between samples, scan sampling was used for the whole group to record the location  of each gorilla.  The times of observations in all three zoological gardens added up to  260 hours.
The results of the group formation showed that starting an all - male group with  two young silverbacks, even when familiar with each other, could lead to serious fights  and result in the subsequent permanent separation of them.  Almost all no n - social and  social behaviors decreased post group formation, with the exception of idle behaviors.   Stereotypic and aberrant behaviors increased for the remaining silverback as well as for  the hand - reared juvenile.  Social affiliative behaviors were expre ssed by the juvenile males only, but these decreased post group formation.  It is interesting to note that after  the juveniles settled in, the group - reared male bonded with the hand - reared male.  As a  result, the juveniles built a coalition between the you nger males towards the silverback  in agonistic encounters.  The data from the group formation showed that an all - male  group should be founded with subadult and juvenile males at various ages and not  more than one blackback or young silverback.  It is impor tant that the integration  processes are carried out gradually to provide a stress free environment for the animals. 
Among the all - male group at Loro Park, the results revealed that all males  engaged in social affiliative interactions.  The silverback was  never observed playing. He stayed mainly in contact or in proximity to others, whereas the blackbacks and  subadults played with each other.  The only group - reared male expressed the highest  rate of affiliative interactions.  He was the only animal who had  friendly interactions  with all group members, and this supports the importance of socially experienced  animals in the long - term management of all - male groups in captivity.  All group members expressed agonistic behaviors, mainly moderate aggression, with  the highest  rates exhibited by two of the older blackbacks and the lowest rates by the silverback  and the juveniles. The silverback received the majority of agonistic support from one  of the blackbacks, thus, avoiding serious, subsequent fights.  Coalitio ns were seen  mainly between the silverback and one of the blackbacks and among juveniles.
Establishing coalitions and mutual support for individual group members has  also been observed among free - ranging gorillas.  This project showed that gorillas in  captivity use similar mechanisms to coexist as has been seen among free - ranging  gorillas.  Similar to free - ranging mountain gorillas, captive males can be part of an all - male group, but as they mature, it usually becomes necessary for the zoo management  to mov e individual adult males to other locations.  Nonetheless, all - male groups can be  an interesting and educational opportunity for the public.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:36

KUPFER, F. (1998)

Untersuchungen zur Indikation der `Rolligkeit` bei Pantherini über Parameter des Verhaltens.

Studies about indication of oestrus cycle of pantherini through parameter of behaviour.

Dissertation

95 Seite

Ganzer Text

Freie Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin, Institut für Veterinär-Physiologie/Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschftliche Fakultät 1, Institut für Biologie
Betreuung: Prof. Dr. med. vet Tönhardt
Tierpark Berlin

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wird der Einfluß physiologischer Veränderungen auf quantitativ meßbare Verhaltensweisen an Großkatzen untersucht. Als sichtbare physiologische Einflußgröße galt dabei die Zeitspanne des Östrus mit den bekannten Veränderungen des Hormonstatus. Diese Phase wird auch als Rolligkeit bezeichnet. Die Beobachtung erfolgte an elf Tieren der Gattung Panthera des Tierparks Berlin-Friedrichsfelde über einen Zeitraum von zwei Jahren. Darin eingeschlossen war die Hauptbeobachtungszeit von Dezember 1996 bis März 1997. In diesen drei Monaten wurden während der täglichen 4,5 Stunden Beobachtungszeit Aufzeichnungen über die Aktivität der Tiere zwei Stunden vor der Fütterung durchgeführt. Es erfolgte die Untersuchung der Schrittfrequenz zwei Stunden vor der Fütterung, eine halbe Stunde vor der Fütterung und nach der Futteraufnahme; weiterhin die Aufnahme der Putzfrequenz, der Kaufrequenz, der Trinkfrequenz und der Atemfrequenz.
Die Beobachtungstiere gehörten zu vier verschiedenen Arten. Dabei bildeten die Jaguare (Panthera onca), Schwarzen Panther (Panthera pardus), Chinaleoparden (Panthera pardus japonensis), Sumatratiger (Panthera tigris sumatrae) und die Indischen Löwen (Panthera leo persica) jeweils echte, gemeinsam gehaltene Paare. Im Gegensatz dazu war eine in die Untersuchungen einbezogene Bengaltigerin (Panthera tigris tigris) einzeln untergebracht. Alle mit den männlichen Partnern gehaltenen weiblichen Tiere zeigten während der dreimonatigen Hauptbeobachtungszeit ein oder zwei Rolligkeitsperioden. Dagegen waren bei der einzeln gehaltenen Bengaltigerin Anzeichen eines Östrus nicht sichtbar.
Trotz des sehr inhomogenen Tiermaterials (vier Tierarten, verschiedene Haltungsbedingungen, unterschiedliches Alter) zeigten die Ergebnisse z.T. deutliche Veränderungen der genannten Verhaltensparameter mit dem Eintritt der Paarungsperiode.
Die Aktivitätsprotokollierung im Zeitraum von zwei Stunden vor der Fütterung erbrachte eine markante Abnahme der lokomotorischen Aktivität zugunsten des Ruheverhaltens während der Paarungsperioden. Dabei zeigte diese Verhaltensweise deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Die männlichen Tiere veränderten ihr Aktivitätsmuster nur an den Tagen, an denen Paarungen durchgeführt wurden, und zwar abhängig von der Anzahl der Paarungen. Bei den weiblichen Tiere hingegen sank der Anteil der lokomotorischen Aktivität bereits eine Woche vor Beginn des Östrus und stieg nach Ende der Rolligkeit erst langsam wieder an. Als Ursache hierfür wird eine Dreifachwirkung gesehen, zusammengesetzt aus Motivationsverschiebung aufgrund des Fortpflanzungsverhaltens, einer physischen Ermüdung durch die Paarungen und einer dämpfenden Wirkung des Abbauproduktes des Gelbkörperhormones Progesteron.
Die allein gehaltenen Bengaltigerin zeigte trotz fehlender Östruszeichen Schwankungen in der lokomotorischen Aktivität, die in vierwöchigem Abstand auftraten.
Die Schrittfrequenz verringerte sich zu allen drei Meßzeiten während des Östrus gegenüber dem Interöstrus. Diese Veränderungen betrafen beide Geschlechter. Der Grund wird in einer physischen Ermüdung der Tiere durch die Paarungen gesehen. Auch die Bengaltigerin zeigte Schwankungen in der Schrittfrequenz. Sie korrelierten mit einer Woche Verzögerung mit den Aktivitätsschwankungen.
Die Verringerung der Putzfrequenz während der Paarungsperiode war nicht signifikant. Bei einem weiblichen und einem männlichen Tier konnten deutliche Veränderungen innerhalb des Östrus festgestellt werden. Bei beiden Tieren sank während der ersten Östrushälfte die Putzfrequenz gegenüber dem Mittelwert des Interöstrus, während sie gegen Ende der Rolligkeit über diesen Mittelwert anstieg. Ob diese Verteilung für alle Tiere zutraf konnte aufgrund unregelmäßiger Meßreihen nicht festgestellt werden.
Die Kaufrequenz veränderte sich mit der Rolligkeit signifikant geschlechtsspezifisch. Die weiblichen Tiere kauten deutlich langsamer, während die Kaufrequenz der männlichen Tiere leicht anstieg. Als Grund dafür wird eine Dominanzverschiebung innerhalb der Paare gesehen.
Von der Trinkfrequenz konnten nicht genügend Werte für ein Auswertung aufgenommen werden. Es wurde als Beispiel für zukünftige Untersuchungen eine Methode zur Aufnahme des Trinkverhaltens mittels Tonträgern und die anschließende EDV-gestützte Auswertung dargestellt.
Die Atemfrequenz zeigte innerhalb einer Zyklusphase starke Schwankungen. Deshalb sollte die in den Mittelwerten erkennbare Tendenz einer Abnahme der Anzahl der Atembewegungen pro Minute während der Rolligkeit in weiterführenden Beobachtungen untersucht werden.
Insgesamt zeigten alle untersuchten Verhaltensparameter während des Östrus eine Abnahme oder eine Tendenz der Abnahme in ihren Frequenzvergleichen gegenüber dem Interöstrus. In weiterführenden zukünftigen Untersuchungen sollte deshalb auch nach zusätzlichen zu den oben, für jede Verhaltensweise einzeln genannten Ursachen geforscht werden. Dazu sind vergleichende Beobachtungen an einzeln und paarweise gehaltenen Großkatzen nötig. Vorteilhaft wären auch gleichzeitige Untersuchungen des Hormonstatus der Tiere.

Abstract:

This paper investigates the influence of physiological changes to measurable signs of the behaviour of large cats. The physiological change was the change of hormone level during the oestrus cycle. Eleven numbers of the genus Panthera were observed during a period of two years in the Berlin - Friedrichsfelde zoo. Main observations took place from December 1996 till March 1997. It was measured the general activity in a period of two hours before feeding. As additionally parameters were investigated: the step frequency two hours, thirty minutes before and immediately after feeding, the clean frequency, the chew frequency, the drink frequency and the breath frequency.
The investigations were taken in five pairs of different species: jaguar (Panthera onca), black panther (Panthera pardus), North Chinese leopard (Panthera pardus japonensis), Sumatra tiger (Panthera tigris sumatrae) and Indian lion (Panthera leo persica). Also a single Bengal tiger (Panthera tigris tigris) was investigated. All females, which lived together with a male, had one to two oestrus cycles within the three month observation, where as at the single female an oestrus could not be recognised.
It could be found significant changes of activity during the oestrus.
The walking activity two hours before feeding decreased significantly during oestrus of the females. Therefor there was a marketable difference between females and males. Males changed their activity only at days with copulation?s and depending on the number of copulation?s. Females decreased their walking activity already one week before oestrus and increased slowly after it. The reason is seen as threefold - change in motivation due to the breeding behaviour, physiological exhausting due to the copulations and the supressing influence of the biochemical reduction product of progesteron.
Deviations every 4 weeks of walking activity at the single female tiger could also be recognised although there were no signs for oestrus.
The step frequency decreased significantly at all measurements during the oestrus Those changes affected both sex. It was supposed to result from physical exhausting after copulation?s.
Changes in the step frequency occurred also at the single female Bengal tiger. They followed the activity changes at one week delay.
A significant decrease of clean frequency could not be recognised. Only at one male and one female could be found a significant decrease during the first part of oestrus and increase at the end of oestrus in comparison to the average. A general conclusion for this fact can not be drawn due to irregular measurements of this parameter.
During copulation time the chew frequency changed very much depending on the sex. Females chewed much slower, where as males faster. Probably this fact results from change in dominance.
The drink frequency could not be measured satisfactoinary. For future investigations an acoustic method followed by a computer analysis is presented.
The breath frequency differed significantly during one cycle. Therefore it is suggested to investigate the trend of decreasing averages of breath frequency during oestrus additionally.
It can be concluded, that all described activities showed a trend of decrease during oestrus.
Further investigations should search for mentioned occurs. It should be compared single and in pair living large cats. Helpful would be the analyses of hormone level at the same time.

 

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Montag, 07 September 2015 12:10

ZÖLLNER, A. (1998)

Untersuchungen zur Amyloidose bei Zoo- und Wildvögeln sowie zur Histo- und Immunhistochemischen Charakterisierung des aviären Amyloidproteins

Studies about amyloidosis in captive and wild birds, with special regard to the histochemical and immunohistochemical characterization of the avian amyloid protein

Dissertation

111 Seite

Ganzer Text

Freie Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin
Gutachter: Prof. Dr. habil R.R. Hofmann, Prof. Fr. V. Bergmann
Verschiedene Zoos

Zusammenfassung:

Hauptzielstellung dieser Arbeit war es, Aufschlüsse über Vorkommen und Verteilung der Amyloidose bei Zoo- und Wildvögeln zu gewinnen, deren Beziehungen zu anderen Erkrankungen und Einflüssen zu analysieren und das Amyloidprotein von Vögeln histochemisch und immunhistochemisch zu charakterisieren. Für diese Untersuchungen, die am Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin durchgeführt wurden, standen sowohl die Sektionsprotokolle als auch in Paraffin eingebettete Organproben aller zwischen 1970 und 1992 sezierten Vögel zur Verfügung. Im ersten Teil der Arbeit wurden die Sektionsberichte von 8456 obduzierten Vögeln ausgewertet, die sich auf 23 Ordnungen verteilten. Die Sektionsprotokolle von Vögeln mit befundeter Amyloidose wurden in Hinblick auf Artzugehörigkeit, Geschlecht, Todesdatum, Alter sowie vorliegende Erkrankungen bzw. Todesursachen analysiert. Im zweiten Teil der Arbeit wurde versucht, das Amyloidprotein histochemisch und immunhistochemisch zu charakterisieren. Für die histochemische  Untersuchung an 100 aus 13 Ordnungen ausgewählten Vögeln wurde die Kaliumpermanganatmethode nach WRIGHT et al. (1977) eingesetzt, mit der es möglich ist, das Amyloidprotein AA aufgrund des Verlustes der Kongorotbindung nach Kaliumpermanganatoxidation von anderen Amyloidproteinen abzugrenzen. Hierzu wurden die mit Kaliumpermanganat vorbehandelten Schnitte mit Kongorot gefärbt und anschließend mit kongorotgefärbten Parallelschnitten ohne vorherige Kaliumpermanganatoxidation verglichen. Ein Schnitt wurde bei 90 bis 100%igem Verlust der Kongorotfärbung als „kaliumpermanganat-sensitiv“ gewertet und konnte dementsprechend dem Amyloidtyp AA zugeordnet werden. Für die immunhistochemische Charakterisierung des Amyloidproteins an 50 ausgewählten Vögeln aus den 13 Ordnungen fand die Immunperoxidasetechnik Anwendung, wobei ein kommerziell erhältlicher monoklonaler Antikörper gegen humanes Amyloid A und ein gegen Entenamyloid A gerichteter polyklonaler Kaninchenantikörper zum Einsatz kamen. Als positiv wurden in der Schnittebene liegende hell- bis dunkelbraun gefärbte Präzipitationsprodukte gewertet.

Aus den Ergebnissen der durchgeführten Untersuchungen können folgende Schlußfolgerungen gezogen werden:
1. In teilweiser Bestätigung der Untersuchungen anderer Autoren sind von der Amyloidose bevorzugt die Ordnungen Anseriformes, Phoenicopteriformes, Gruiformes und Charadriiformes betroffen, wobei innerhalb dieser Ordnungen wiederum Häufungen in einzelnen Familien bzw. Gattungen auftreten.

2. Nach den Ergebnissen dieser Untersuchungen ist das Winter- und Frühjahrsmaximum sowie das Sommer- und Herbstminimum im Auftreten der Amyloidose nur ein scheinbarer Effekt. Da unter Berücksichtigung der Altersprävalenz der Amyloidose in den Sommermonaten auch weniger adulte Tiere als in den Wintermonaten obduziert wurden, sowie Beginn und Verlauf der Amyloidbildung aufgrund der Chronizität dieser Erkrankung bei der Autopsie nicht bestimmbar sind, läßt sich ein saisonaler Verlauf der Amyloidose mit einem Winter-/ Frühjahrsgipfel nicht verifizieren.

3. Die aviäre Amyloidose tritt in der Mehrzahl der Fälle als sogenannte sekundäre Form in Zusammenhang mit einer chronischen Infektion oder Entzündung auf. Idiopathische Amyloidosen, ohne erkennbare Begleiterkrankung, wurden zu 28,4 Prozent beobachtet. Da nach bisherigen Erkenntnissen beide Formen hinsichtlich ihrer Entstehung einem gleichen oder ähnlichen pathogenetischen Mechanismus unterliegen dürften, erscheint es gerechtfertigt, beide Formen als reaktive Amyloidosen zu betrachten.

4. Das Verteilungsmuster der Amyloidablagerungen entspricht bei allen untersuchten Vögeln dem der systemischen Amyloidose. In der Mehrzahl der untersuchten Fälle traten die Amyloidablagerungen in mehr als einem Organ auf, wobei vorrangig Leber, Milz und Nieren betroffen waren.

5. Nach den histochemischen und immunhistochemischen Untersuchungen gehören die bisher untersuchten Amyloidosen der Vögel zum Typ AA, d.h., der Fibrillenanteil leitet sich in allen Fällen von dem Akute-Phase-Protein SAA ab. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die reaktive, systemische Amyloidose vom Typ AA die dominierende, bisher einzig bekannte Amloidoseform bei Vögeln darstellt.

Abstract:

The aim of these studies was to obtain more detailed information on the occurrence and distribution of amyloidosis in captive and wild birds, to analyse the relationship of amyloidosis to other diseases and  influential factors, and to characterize the avian amyloid protein histochemically and immunohistochemically. The studies were performed at the Institute for Zoo and Wildlife Research in Berlin. Their basis were post-mortem reports and a diversity of organ specimens embedded in paraffine wax from birds autopsied between 1970 and 1992. The post-mortem reports on 8456 autopsied birds belonging to 23 avian orders were analysed in the first part of this study. All records on birds with the diagnose amyloidosis were evaluated in relation to species, sex, date of death, accompanying diseases and causes of death. The object of the second part of this study was to performe a histochemical and immunohistochemical characterization of the amyloid protein. For the histochemical examinations the potassium permanganat reaction (WRIGHT et al., 1977) was used on 100 selected birds from 13 orders. This method is suitable for distinguishing the amyloid protein AA from other varieties of amyloid on the basis of a strongly reduced or lost Congo red binding after exposure to potassium permanganate. For this distinction, tissue sections pretreated with potassium permanganat were stained with Congo red and compared with parallel sections without potassium permanganat exposure. Amyloid was considered permanganat-sensitive (and identified as amyloid AA protein) if all amyloid deposits present in the tissue section totally or nearly totally (with more than 90 % loss) lost their Congo red affinity. The immuno-peroxidase technique (with diaminobenzidine as the chromogen) was used for immuno-histochemical characterization of the amyloid protein on 50 selected birds from 13 orders. As primary antibodies a commercially available monoclonal human anti-AA antibody and a polyclonal rabbit anti-duck amyloid-A antibody were applied. By using appropriate controls, all deposits in the tissue sections showing a light to dark brown colour were identified als amyloid-A positive.

The results of these examinations can be summarized as follows:

1. In partial confirmation of studies performed by other authors the avian orders  Anseriformes, Phoenicopteriformes, Gruiformes and Charadriiformes were shown to be especially prone to amyloidosis. Differences in the incidence of amyloidosis were found also among families, genera and tribes within these orders.

2. According to the results of these studies, the somewhat higher incidence of amyloid occurence in winter and spring, as compared with the summer and autumn months, can not be considered as evidence for a true seasonal variation, as it was claimed by some other authors. In considering the age of the birds, a distinctly higher proportion of young birds with a very low incidence of amyloidosis was generally autopsied in summertime as compared to wintertime. In addition, beginning and course of amyloidosis can not be determined at autopsy due to the chronicity of this disease. Taking into account all these circumstances, a seasonal character of amyloidosis with a peak value in winter and spring can not reliably be demonstrated with certainty.

3. Avian amyloidosis occurred as so-called secondary form associated with chronic diseases or inflammations in the majority of cases. Idiopathic amyloidosis without a recognizable accompanying disease was found in 28,4 % of all cases. According to present knowledge, the two formes can be identified as a reactive amyloidosis which seems to be caused by the same or a similar pathogenetic mechanism.

4. The distribution pattern of the amyloid deposits is consistent with that of the systemic amyloidosis. Amyloid deposits occurred in more than one organ in most cases. Primarily involved were liver, spleen and kidneys.

5. According to the histochemical and immunohistochemical studies the avian amyloid examined belongs to the type AA. That means that the amyloid fibrils are derived from the acute phase protein SAA in all cases.

In conclusion, it can be stated that all cases of amyloidosis in birds hitherto examined are of the reactive type or type AA.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:57

MAASS, S., WIECZOREK, A. (2014)

Olfaktorische und akustische Kommunikation in innerartlichen und zwischenartlichen Interaktionen von Totenkopfaffen.

praktische Arbeit im Rahmen der Lehrveranstaltung "Wissenschaftliches Arbeiten"

65 Seiten.

Institut für Biologie, AG Verhaltensökologie, Universität Leipzig
Leitung: Prof. A. Widdig
Zoo Leipzig

Zusammenfassung:

In einer Pilotstudie wurden geruchliche Verhaltensweisen und Lautäußerungen im Zusammenhang mit Interaktionen zwischen Totenkopfaffen sowie zwischen Totenkopfaffen und Zoobesuchern erfasst. Interaktionen insbesondere mit Besuchern waren im Beobachtungszeitraum selten, wodurch eine fundierte statistische Auswertung des Zusammenhangs zwischen Verhalten der Affen und Anzahl, Altersklasse und Geschlecht von Besuchern nicht möglich war.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:44

KLAMT, M. (2014)

Wie wird das natürliche Verhalten von Sunda-Gavialen durch die Haltung in zoologischen Einrichtungen beeinflusst?

How is the natural behaviour of Sunda gharials influenced by being kept in zoological institutions?

Bachelorarbeit

65 Seiten.

Institut für Biowissenschaften, Allgemeine und Spezielle Zoologie, Universität Rostock
Leiter: Hr. Prof. Dr. Stefan Richter
Zoo Leipzig

Zusammenfassung:

Diese Arbeit dokumentiert die Ergebnisse von Verhaltensbeobachtungen der bedrohten Krokodilart Tomistoma schlegelii im Zoologischen Garten Leipzig. T. schlegelii gilt als scheu und zurückhaltend, wodurch nur wenig über Ökologie, Gewohnheiten und Verhalten der Tiere bekannt ist. Der Lebensraum beschränkt sich auf Torfmoore in Indonesien (Sumatra und Borneo), auf der malaysischen Halbinsel und Sarawak.
Für diese Studie wurden sieben, im Leipziger Zoo lebende, T. schlegelii an 38 Tagen (01. April 2014 bis zum 23. Mai 2014) ca. 475 Stunden lang beobachtet. Dabei wurde das Verhalten der sechs weiblichen und des einen männlichen Tieres dokumentiert und anschließend mit Sekundärdaten von Freilandforschern verglichen. Im Fokus der Beobachtungen standen unter anderem die Interaktionen der Krokodile sowohl untereinander als auch mit dem Beibesatz, ihre Tauch- und Ruhezeiten sowie eine Bewegungsanalyse und ihre Größe und Gewicht. Im Verlauf der Arbeit zeigten sich Gemeinsamkeiten, sowohl bei der Gewöhnung an eine allgegenwärtige Präsenz von Menschen, als auch bei der Flucht- und Fortbewegung. Zu Übereinstimmungen kam es ebenfalls beim Aufsuchen der Sonnenplätze und der Nahrungsaufnahme. Dem gegenüber stehen Unterschiede, wie das ausgiebige „Duschen“ unter einem künstlichen Wasserfall, der Konditionierung auf das Pflegepersonal und das leicht höhere Gewicht der in der zoologischen Einrichtung gepflegten T. schlegelii. Da über diese große Krokodilart in der freien Natur bisher nur wenig bekannt ist, konnte zu einigen im Zoo beobachteten Verhaltensmerkmalen kein Vergleich gezogen werden. Hierzu zählen die Längen der Tauchzeiten, die Interaktionen der Krokodile untereinander und der Farbwechsel der juvenilen Tiere. Abschließend bewertet diese Arbeit die Haltung von T. schlegelii im Zoo Leipzig und führt somit zu dem Schluss, dass diese aufgrund ihrer starken Anlehnung an den natürlichen Lebensraum positiv zu bewerten ist.
Diese Studie ist als ein erster Schritt anzusehen und soll ein Anstoß für weitere, detailliertere Forschungen sein. Letztlich bestätigen die Ergebnisse, dass die Tiere in der zoologischen Einrichtung ihr natürliches Verhalten zeigen und sich diese positiv auf das Wohlbefinden der gepflegten Tiere auswirkt.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx