Donnerstag, 14 Juni 2018 15:46

TAÏS, E.N. (1982)

Untersuchungen von Verhaltensanomalien bei Tieflandgorillas (Gorilla gorilla gorilla, Savage und Wyman) in zoologischen Gärten und deren Beeinflußbarkeit durch Haltungsbedingungen.

Dr. med. vet. Dissertation

149 Seiten.

Freie Universität Berlin, Fachbereich Biologie
Zoo Berlin, Wilhelma Stuttgart, Zoo Frankfurt, Zoo Apenheul, San Diego Zoo

Zusammenfassung:

In fünf zoologischen Gärten (Berlin, Stuttgart, Frankfurt, Apenheul und San Diego) wurden an 35 Tieflandgorillas Verhaltensbeobachtungen durchgeführt. Dabei wurden insbesindere Verhaltensweisen beobachtet, die im Freiland nicht oder selten auftreten. Darunter fallen:
1. das Regurgitieren von Nahrung
2. Stereotypien
3. Koprophagie und die Manipulation von Kot
4. Automutilation
5. Trichotillomanie

Diese Verhaltensanomalien wurden erstmals ausführlich qualitativ und quantitativ beschrieben undVergleiche zwischen den Individuen der verschiedenen Gruppen angestellt.
An der Berliner Gorillagruppe wurden Versuche durchgeführt, mit dem Ziel, Zusammenhänge zwischen haltungsbedingungen und abnormen Verhaltensweisen zu erforschen. Dazu wurden diese über eine kontrollierte Periode definiert variiert und in Beziehung gesetzt zu der Häufigkeit des Auftretens von abnormen Verhaltensweisen. es zeigte sich, dass alle Verhaltensanomalien durch Haltungsänderungen zu beeinflussen sind, insbesondere aber das Regurgietieren der Nahrung abhängig von der Art des angebotenen Futters ist.
Die Ergebnisse der Versuchsreihen in Berlin, eine chemische analyse des Regurgitierten sowie der Vergleich der Beobachtungen an den übrigen Gruppen führten zu folgenden Schlussfolgerungen: dem Regurgietieren der Nahrung liegt eine Motilitätsstörung im kaudalen Teil des Oesophagus zugrunde, die durch lokale Dehnung (Ballaststoffe) annähernd normalisiert werden kann. Durch diese Störung in der Peristaltik erreicht das Futter den Magen nicht und wird wiederholt regurgietiert. Ausgelöst wird diese Störung durch psychische Faktoren. Der Koprophagie liegen Verdauungsstörungen zugrunde, die abhängig von der Aufarbetung und Art der angebotenen Kost (feuchtes Laub, Pellets) ist. Die Ursachen dafür werden in einer unvollständigen Verdauung und dem Fehlen von Ballaststoffen gesehen; dies, sowie wechselseitige Beziehungen zwischen der Kophrophagie und dem Regurgitieren von Nahrung, werden diskutiert.

Neben den haltungsbedingungen wird auch auf die psychischen Ursachen eingegangen, die als Auslösefaktoren für Verhaltensanomalien in Frage kommen, wobei bei einigen Individuen deren persönliche Geschichte (isolierte oder paarweise Aufzucht, Hand oder Mutteraufzucht) und Stellung in der Gruppe in Beziehung zu abnormen Verhaltensweisen gesetzt wird. In diesem Zusammenhang wwerden die Trichotillomanie und Automutilation beschieben, bei denen es sich um reine psychische Störu8ngen handelt, die sich zwar in ihrer Häufigkeit beeinflussbar zeigten, die aber lediglich Sekundäreffekte darstelle, da das Regurgitieren von Nahrung auch das übrige Verhalten stark mitbeeinflusst.
Einige Beobachtungen, wie soziales Spiel, Dominanzverhalten, Gruppenzusammensetzung, werden mit Freilandbeobachtungen verglichen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede herausgestellt.
Da keine zusammenfassenden Untersuchungen über Verhaltensanomalien bei Menschenaffen vorliegen, und um einen Überblick über die Verhaltensstörungen Vomitus, Koprophagie und Stereotypien einer möglichst grossen Individuenanzahl zu erhalten, wurden weltweit Fragebögen verschickt. Die Daten zeigten, dass Gorillas besonders häufig unter Vomitus und Koprophagie leiden, während Stereotypien einen weitaus geringeren Teil einnehmen. Vergleiche mit Schimpansen und Orang-Utans ergaben, dass bei den Erstgenannten ebenfalls vomitus und Koprophagie die häufigsten Verhaltensanomalien darstellen, während Stereotypien bei dieser Art selten anzutreffen sind. Orang-Utans zeigen sich generell weniger geschädigt als die übrigen Menschenaffenarten, webie all drei erfragten Verhaltensstörungen gleich häufig auftreten. Ferner wurde eine Altersabhängigkeit der abnormen Verhaltensweisen bei allen Arten nachgewiesen, mit einem starken Anstieg ab dem siebenten Lebensjahr. Auf die Ursachen dafür wird näher eingegangen . Abhängigkeiten der Verhaltensanomalien von der Aufzucht (Wildfang, Hand- oder Mutteraufzucht) konnten mit wenigen Ausnahmen nciht festgestellt werden. Die Gründe dafür werden in dem Ineinandergreifen von sowohl psychischen Faktoren als auch Haltungsbedingungen  gesehen und diskutiert. Die Ursachen und das Erscheinungsbild der beobachteten Verhaltensanomalien bei Gorillas werden mit denen beim Menschen verglichen.
Vorschläge für eineverbesserte Menschenaffenhaltung werden an Hand der Vergleich der Haltungsbedingungen (Futter, Freianlage, Abwechslung im  Tagesablauf, Manipulanda, Pfleger) zwischen den fünf zoologischen Gärten und der Versuchsreihen an der Berliner Gorillagruppe unterbreitet.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:37

THOMAS, C. (2002)

Krankheiten, Fortpflanzung und Immobilisation der Orang-Utans (Pongo pygmaeus) in zoologischen Gärten.

Dr. med. vet. Dissertation

149 Seiten.

Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig
Leitung: Prof. Dr. Klaus Eulenberger
Zoo Leipzig, Zoo Berlin

Zusammenfassung

Abstract

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:25

GARTEH, J. C. (2013)

Studying the distribution and abundance of the Endangered pygmy hippopotamus (Choeropsis liberiensis) in and around the Gola Rainforest National Park in southeastern Sierra Leone.

Dr. med. vet. Dissertation

158 Seite

Department of Biological Sciences, School of Environmental Sciences of Njala University
Leitung:
Zoo Basel

Link zur ganzen Arbeit

Abstract:

The pygmy hippopotamus Choeropsis liberiensis is an endangered and elusive species whose global distribution is restricted to only four countries in the Upper Guinean Forests of West Africa. Exact numbers of individuals surviving in the wild are unknown as well as many other aspects of their ecology and behavior. Within Sierra Leone, the Gola Rainforest National Park (GRNP) and its surroundings as well as the adjacent Tiwai Island seem to host the biggest remaining population. Previous work in the GRNP area suggested that pygmy hippos are mainly distributed along larger streams in the community areas outside GRNP, though no surveys particularly targeted pygmy hippos inside GRNP. Second, past pygmy hippo surveys in GRNP did not follow any standardized survey designs and thus are not repeatable nor is it possible to calculate any pygmy hippo abundance or density. Finally, so far there was no possibility to distinguish different individuals of pygmy hippos which would help to get an idea about the population size of pygmy hippos in and around GRNP. The present study therefore focused on pygmy hippo surveys along streams inside GRNP, on the development and testing of new survey designs and on camera trapping in order to identify different individuals on the camera trap pictures. Twenty three streams were surveyed during 44 survey days between May and December 2013. In total, 56 signs, mainly footprints and dung, were observed and mapped. Comparison with previous results suggests that pygmy hippos are really more abundant in the community area and therefore are not adequately protected by GRNP without involvement of local communities and conservation activities focusing on the community area. Knowledge about pygmy hippo locations should be included into land use planning exercises when farming activities are planned with communities. Two survey designs focusing on 2-ha plots evenly distributed along streams were developed and tested, but further tests are necessary in order to finally decide on their effectiveness and suitability. Due to the high level of anthropogenic disturbance in the deployment area, no pygmy hippos were recorded on camera traps. Future research activities should continue to survey more streams inside GRNP, to test the developed survey designs and to deploy camera traps in order to allow for distinguishing different pygmy hippo individuals.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:12

NEUMANN, G. (2002)

Bestimmung von Sexualzyklus und Trächtigkeit mit Hilfe des Nachweises von Gestagenen im Kot von im Zoo gehaltenen Giraffen (Giraffa camelopardalis) und Spitzmaulnashörnern (Diceros bicornis).

Control of oestrus cycle and pregnancy by means of faecal gestagen monitoring in giraffes (Giraffa camelopardalis) and black rhinoceroses (Diceros bicornis) kept in zoological gardens.

Dr. med. vet. Dissertation

158 Seite

Veterinär-Physiologisch-Chemisches Institut der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig
Leitung: Prof. Dr. med. vet. Klaus Eulenberger, Prof. Dr. med. vet. Eberhard Grün
Zoo Leipzig

Link zur ganzen Arbeit

Zusammenfassung:

Da die afrikanischen Spitzmaulnashörner in ihrer Heimat vom Aussterben bedroht sind, besitzt ihre Nachzucht in Zoologischen Gärten große Bedeutung. Zwar sind die Bestände der Giraffen in der Wildnis noch nicht besonders gefährdet, die Verlustrate dieser empfindlichen Tierart in menschlicher Obhut ist jedoch zu hoch. Die Gestagenkonzentrationen im Kot wurden bestimmt, um detailliertere Kenntnisse der Fortpflanzungsphysiologie dieser beiden Spezies, die für eine erfolgreiche Reproduktion notwendig sind, zu erlangen. Die nichtinvasive Methode erwies sich als geeignet zur Überwachung der Fortpflanzung sowohl bei den Giraffen als auch den Spitzmaulnashörnern. Die Gestagenbestimmung im Kot erfolgte in 3 Schritten: Einwiegen des Kotes, Extraktion der Gestagene mit Hilfe von Methanol und ihre Bestimmung mittels Radioimmunoassay.
Im methodischen Teil der Arbeit ergaben sich innerhalb einer Tierart (Giraffen, Spitzmaulnashorn und zusätzlich Damagazellen) nur geringfügige Schwankungen der Trockenmasse des Kotes von maximal 5 %, so dass sich auch bei unterschiedlichem Wassergehalt des Kotes ohne vorherige Trocknung der Proben gut vergleichbare Gestagenwerte in verschiedenen Kotproben der gleichen Tierart ermitteln lassen. Nach 24- bzw. 48-stündiger Lagerung bei Raumtemperatur waren im Kot von Giraffen und Nashörnern die Gestagenwerte im Vergleich zum sofortigen Einfrieren der Proben signifikant erhöht. Bei Nashörnern und Gazellen wurden nach längerer Lagerzeit (1 und 3 Monate) bei – 20 °C keine signifikanten Veränderungen der niedrigen Gestagenkonzentrationen im Kot festgestellt. Im Gegensatz dazu zeigte sich bei Kotproben von Giraffen mit hohen Ausgangskonzentrationen eine signifikante Erniedrigung (durchschnittlich 45 %). Im Vergleich zu einmaligem führte mehrmaliges Auftauen der Proben zum signifikanten Absinken der Gestagenkonzentrationen im Kot von Spitzmaulnashörnern und Gazellen. Im Ergebnis dieser Voruntersuchungen wurde für das weitere Vorgehen eine standardisierte Behandlung der Kotproben bis zur Bestimmung ihrer Gestagenkonzentrationen eingehalten.
Bei 13 Giraffen und 8 östlichen Spitzmaulnashörnern aus 7 deutschen Zoos (insgesamt 2618 Kotproben) erfolgte zwischen 1997 und 2002 eine Zyklus- und/ oder Graviditätsdiagnostik mittels Gestagenbestimmungen im Kot. Dabei zeigten die Konzentrationen an Progesteronmetaboliten im Kot von 6 adulten, ingraviden Giraffen zyklische Schwankungen mit einer Zykluslänge von ca. 14 Tagen. Die Follikelphase dauerte im Mittel 6,9 Tage mit Gestagengehalten von durchschnittlich 259 ± 49 ng/g Kot und die Lutealphase hatte eine Länge von im Mittel 7,6 Tagen bei Konzentrationen an Progesteronmetaboliten von durchschnittlich 1163 ± 223 ng/g Kot. Brunstsymptome und/ oder Paarungen fielen immer mit dem Ende der Lutealphase zusammen. Am Beginn von 8 Graviditäten kam es bei den Giraffen zum Anstieg der Hormonkonzentrationen auf Werte, die auch während der Lutealphase erreicht werden. Danach blieb die Gestagenausscheidung mit dem Kot zwischen der 58. und 1. Woche a. p. auf hohem Niveau. Eine Rückkehr auf Basalwerte, die während der Follikelphase auftreten, erfolgte erst 3 Tage p. p. Nach der Geburt konnten bei einigen Tieren postpartale Östren mit einer kurzfristigen Erhöhung der Hormonausscheidung im Kot festgestellt werden. Bei 7 adulten, ingraviden Spitzmaulnashörnern konnte mit der angewandten Methode kein Sexualzyklus ermittelt werden. Diese Tiere zeigten nur geringe Schwankungen der Gestagenausscheidung auf niedrigem Niveau (im Mittel 74 ± 18 ng/g Kot). Im Rahmen von 4 Graviditäten kam es bei den Spitzmaulnashörnern zunächst zu einer langsamen Erhöhung der Ausscheidung von Progesteronmetaboliten mit dem Kot, gefolgt von einem starken Anstieg ab der 56. Woche a. p. auf maximale Konzentrationen von ca. 674 ng/g Kot zwischen der 40. und 36. Woche a. p. Im weiteren Verlauf der Gravidität schwankten die Gestagengehalte zwischen 450-600 ng/g Kot. Eine Rückkehr auf das Niveau der Gestagenausscheidung von ingraviden Tieren war erst 3 Tage p. p. zu verzeichnen. Durch Festlegung eines Schwellenwertes von 200 ng/g Kot konnte eine Graviditätsdiagnose bei den Spitzmaulnashörnern ab etwa 52 Wochen vor der Geburt erfolgen. Eine Vorhersage des Geburtszeitpunktes war durch die Bestimmung der Gestagene im Kot weder bei Giraffen noch bei Spitzmaulnashörnern möglich.

Abstract:

Since the African black rhinoceros is threatened to become extinct in its homeland, its offspring in zoological gardens possesses great importance. The existence of the giraffe is not yet particularly endangered in the wild, the loss of this sensible species in captivity is however very high. Gestagen concentrations in the faeces were determined in order to get more knowledge on the reproduction physiology of these two species, which is necessary for a successful reproduction. These non-invasive method was shown to be suitable for monitoring of the reproduction both in giraffes and black rhinoceroses. The gestagens in the faeces were analyzed in 3 steps: weighing of faeces specimens, gestagen extraction with methanol and their determination by means of radioimmunoassay.
In the methodical part of the study the dry mass of the faeces showed only small variations up to 5 % within one species (Baringo giraffe, black rhinoceros and also dama gazelle). Thus, it was possible to estimate comparable gestagen levels from several faecal samples within one species without drying, in spite of their different amounts of water. After storage at room temperature for about 24 and/ or 48 hours gestagen concentrations in the faeces of giraffes and rhinoceroses were significantly increased in comparison to samples frozen immediately. After prolonged storage time (1 and 3 months) at – 20 °C no significant changes of low gestagen concentrations were stated in the faeces of rhinoceroses and gazelles. In opposite to this, in the faeces of giraffes with high initial gestagen concentrations a significant decrease (average 45 %) was evident. Repeated thawings of the samples led to a significant dropping of the gestagen levels in the faeces of rhinoceroses and gazelles compared to single thawing. As a result of these preceding investigations a standardized treatment of the faeces samples prior to determination of their gestagen concentrations was observed.
Control of reproduction cycle and pregnancy respectively by means of faecal gestagen monitoring was carried out in a total of 2618 faecal samples of 13 giraffes and 8 eastern black rhinoceroses, collected in 7 German zoos from 1997 to 2002. Concentrations of progesterone metabolites in the faeces of 6 adult, nonpregnant giraffes showed cyclic fluctuations with a cycle length of approximately 14 days. The follicular phase took 6.9 days on an average with a mean gestagen concentration of 259 ± 49 ng/g faeces and the luteal phase had a length of 7.6 days on an average with a mean concentration of 1163 ± 223 ng/g faeces. Oestrus behaviour and/ or mating was observed always at the end of the luteal phase. A rise of hormone concentrations to a level, which is characteristic for the luteal phase, was evident at the beginning of 8 pregnancies in giraffes. Afterwards the excretion of faecal gestagens remained on a high level between week 58th and 1st a. p. Basal values, which are characteristic for the follicular phase, were detected 3 days p. p. After parturition some animals showed oestrus behaviour with a short increase of hormone excretion by the faeces. In 7 adult, nonpregnant black rhinoceroses no reproduction cycle could be ascertained by determination of gestagens in the faeces. Only small fluctuations of the gestagen excretion on a low level (on an average 74 ± 18 ng/g faeces) were evident in these animals. Within 4 pregnancies of black rhinoceroses a slow increase of the excretion of faecal progesterone metabolites could be detected, followed by a massive rise from week 56th a. p. to maximum concentrations of approximately 674 ng/g faeces between week 40th and 36th a. p. In the ongoing pregnancy the gestagen concentrations varied between 450-600 ng/g faeces. A return to the level of the gestagen excretion of nonpregnant animals was noticed 3 days p. p. Diagnosis of pregnancy of black rhinoceroses was possible approximately 52 weeks prior to parturition by defining a threshold value of 200 ng/g faeces. Prediction of the day of delivery by means of gestagen determination in the faeces was neither possible in giraffes nor in black rhinoceroses.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:31

WIRZ, A. (2009)

Habitat Use and Behavioural Ecology of Rhinoceros unicornis in the Newly Renovated Outdoor Enclosure of the Zoological Garden Basel.

Masterarbeit

74 Seiten.

Department of Environmental Sciences, Section of Conservation Biology, Universität Basel
Leitung: Prof. Bruno Baur
Zoo Basel

Zusammenfassung:

The endangered Indian Rhinos (Rhinoceros unicornis) in captivity often suffer from feet problems due to hard soil substrates. In Zoo Basel, the rhino exhibit was renovated in order to obtain a mixed-species exhibit with the theme "Asia" and to meet modern husbandry requirements (suchz as soft natural soils, generous water basins and wallows and enrichment objects). Together with three rhinos (one male, two females) live two Asian Small-Clawed Otters and two Chinese Muntjaks.
The aim of this Master Thesis was to study the influence of the (spring-summer) seasonality and the time of day as well as the number and behaviour of the visitors on the habitat use and the behaviour of the three rhinos. The locations and behaviours of the animals were therefore recorded with the instantaneous scan sampling method during four periods (from April until August 2008) resulting in a total of 240 observation hours.
The results showed an influence of the time of day as well as the (spring-summer) seasonality on both the habitat use and behaviour of the animals. There were considerable differences among the individuals. For instance spent the bull more time with orientation behaviour, and the younger female accounted for most of the locomotion behaviour. In general, the animals spent more time bathing when temperatures were high and resting was more pronounced during mornings and midday. All animals preferred the silica sand as substrate type, followed by the wood chips substrate (for the cows).
Visitors had an influence as well; especially the cows reacted to peak visitor times and high numbers of loud visitors by spending more time at locations at a far distance to the visitors. Jaffna spent a very high percentage of time at far distances to the visitors at all times, independent of their number and behaviour.
Sociality among the rhinos was, of course, mainly performed between the cows and while resting or bathing. Inter-species interactions were rarely observed; in most cases the female otter and the rhinoceros bull were involved.
To conclude, general tendencies could be identified, such as that the animals spent more time bathing when it was warmer or that the silica sand substrate was visited preferentially. But, owing to a strong individual response to the parameters and to the low number of individuals, one should be careful with generalization of the observations.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:29

WERNER, O. (2004)

Rehwildhaltung im Schaugehege.

Diplomarbeit

68 Seiten.

Fachhochschule Göttingen, Fakultät Ressourcenmanagement, Studiengang Forstwirtschaft, Lehrgebiet Wildbiologie
Erst- und Zweitprüfer: Dr. Wölfel, Prof. Dr. Kerck
Natur- und Tierpark Goldau

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

"Rehwildhaltung im Schaugehege" ist die erste Gesamtdarstellung zur Pflege dieser kleinen Hirschart in zoologischen Einrichtungen. Rehe gelten als schwierige Pfleglinge in menschlicher Obhut und sind deshalb nur selten in Gehegen anzutreffen. Zunächst muß das Leben in freier Wildbahn beleuchtet werden. Kenntnisse über das Sozial-, Fortpflanzungs- und Äsungsverhalten, die Anpassungen und Sinne sind unerläßlich, um den Tieren eine artgerechte Pflege bieten zu können. In einer Besprechung des Schauwerts von Rehwild wird festgestellt, daß es aufgrund seiner Bedeutung, Bekanntheit und des Bildungsauftrags zoologischer Einrichtungen dort wesentlich öfter vertreten sein müßte, als es gegenwärtig der Fall ist. Übersichten zur Geschichte der Rehwildhaltung und zu den relevanten Vorschriften schließen sich an. Zwei Schwerpunkte der Arbeit befassen sich mit der Zusammenstellung des Bestands sowie der baulichen Gehegeplanung. In beiderlei Hinsicht ist der Grat zwischen den Anforderungen von Tier (artgerechte Haltung) und Mensch (Schauattraktivität) so schmal, daß sich am Ende nur eine recht klar bestimmte Haltungsform als optimal erweist. Unter anderem erhält der Leser Informationen über das kaum bekannte Sozialleben unter Gehegebedingungen, Hinweise zur Gehegeeinrichtung und eine Ermutigung zu mehr Experimentierfreudigkeit bei der Umfriedung. Die Fütterung war stets ein weiteres Problemfeld, denn als Konzentratselektierer mit kleinem Pansen verlangt das Reh rund um die Uhr spezifische Eiweiß- und Rohfaseranteile in der Äsung. Es werden die verschiedenen Futtermittel vorgestellt und Möglichkeiten zur Gewinnung von Zweigen aufgezeigt. Innerhalb des Themenkreises "Verhaltensbereicherung" wird zum Beispiel das Für und Wider einer Gemeinschaftshaltung von Rehen und anderen Tierarten miteinander abgewogen. Ein weiteres Kapitel behandelt die Handaufzucht von Kitzen, mit der zoologische Einrichtungen von heute auf morgen konfrontiert werden können. Besonders ausgeführt ist dabei der schicksalhafte Vorgang der Prägung. Auch die Grundzüge der zeitgemäßen Fang-, Transport- und Tötungsverfahren sind in dieser Arbeit nachzuschlagen. Ferner wird ein Basiswissen über die Krankheiten des Rehwilds vermittelt, das den Tierarzt gleichwohl nicht ersetzen kann. Zentrale Bedeutung besitzen die endoparasitisch lebenden Würmer (Helminthen), welche in regelmäßigen Abständen per Wurmkur zu bekämpfen sind. Die Gesamtdarstellung wird vervollständigt durch eine Einführung in die Technik der Besucherinformation, ohne die auch hervorragende Haltungsformen letztlich fast nichts wert wären. Alles in allem soll diese Arbeit als Grundriß der erfolgreichen Rehwildhaltung dienen und vielleicht die seit Jahrzehnten brachliegende Diskussion darüber wieder anregen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 06:55

BODE, M. (2010)

Verhaltensbeobachtungen zum Stressverhalten eines männlichen Flachlandgorillas (Gorilla g. gorilla) im Zoo Hannover.

Abschlussarbeit im Studiengang Master of Education

59 Seite

Universität Hildesheim
Leitung: Prof. Dr. rer. Nat. habil. Horst Kierdorf
Zoo Hannover

Fazit:

Das Ziel, das Stressverhalten des Silberrückens im Zoo Hannover näher zu beleuchten und mögliche Gründe dafür zu benennen, ist erreicht. Es konnten Zusammenhänge zwischen den Besuchern, Schimpansen und vom Gorilla-Männchen gezeigte Aggressionen festgestellt und diskutiert werden.
Zusätzlich wurden Aussagen über den Einfluss von Schulklassen im Urwaldhaus getroffen. Durch unangemessenes Verhalten vor dem Gehege konnten starke Stresssituationen bei allen Tieren in der Gruppe hervorgerufen werden. Hier wäre eine besondere Aufklärung sinnvoll, um dieses zu reduzieren. Es kann außerdem davon ausgegangen werden, dass sich eine alternative Gehegebegrenzung in Form einer Glasscheibe generell
positiv auswirkt. Trotz allem war die Beobachtungszeit im Rahmen dieser Arbeit sehr kurz und es bleiben noch einige Fragen offen. So konnten viele weitere Umweltfaktoren, welche auf die Gorillas einwirken, nicht näher betrachtet werden und wären eine interessante Fragestellung für zukünftige Beobachtungen. Insgesamt kann jedoch gesagt werden, dass Buzandi trotz dieser vielen Einflüsse seiner Aufgabe als Familienoberhaupt erfüllt. Das gesamte Bild im Gehege war ruhig und häufig bestimmt von den spielenden Gorilla-Kindern. Auch allein die Anzahl der Jungtiere gibt Hinweis auf eine intakte Familienstruktur und auf ein Wohlbefinden der Tiere.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:56

LENZ, S. (2015)

Verhaltensbeobachtungen an Mandrillus sphinx im Zoo - Vergleich der Mutter-Tochter-Beziehungen und Analyse ausgewählter Verhaltensweisen des Männchens.

Bachelorarbeit

36 Seite

AG Entomologie, Lehrstuhl für Zoologie, Technische Universität München
Leitung; Prof. Gersmeier
Tierpark Nordhorn

Zusammenfassung:

Die Mandrill zeigen, wie keine andere Affenart im Tierpark Hellabrunn, ein stark ausgeprägtes besucherorientiertes Verhalten. Dabei erstreckt sich dieses nicht nur auf das Männchen sondern auf die ganze Gruppe.

Die Art der Reaktion auf die Besucher unterscheidet das Männchen jedoch von den Weibchen, welche ein eher aggressives Verhalten zeigen.
Die genauere Betrachtung des Verhaltens legt nahe, dass auch das Männchen eher geneigt ist auf Kinder zu reagieren. Der Grund dafür ist jedoch nicht bekannt.

Insgesamt zeigen die Mandrill und im Besonderen das Männchen jedoch keine außergewöhnlich hohe Stressreaktion auf die Besucher im Zoo.
Probleme könnte jedoch in absehbarer Zeit das Bettelverhalten des Männchens darstellen. Die Besucher reagieren auf den Bettelversuch mit Mitleid und in seltenen Fällen wird das Männchen auch mit allerlei Lebensmitteln gefüttert.

Die Fütterungsverbotsschilder am Außengehege werden dabei vollkommen ignoriert oder einfach übergangen. Außerhalb der Beobachtungszeiten wurden Beobachtungen dazu gemacht und notiert. Oft handelte es sich nicht nur um künstliche Lebensmittel, wie Gebäck oder Süßigkeiten, es wurden ebenfalls Plastikverpackungen und bedrucktes Papier gefüttert. Da das Männchen die Angewohnheit zu besitzen scheint alles anzunagen, könnte das Fehlverhalten der Besucher zu Gesundheitsrisiken für das Tier führen. Nicht nur dadurch, dass es vielleicht künstliche Lebensmittel schlechter verträgt, auch das Verschlucken von Plastikgegenständen könnte zu Problemen führen.

Zu empfehlen wäre die Beobachtungen am Männchen in jedem Fall weiter fortzuführen, nicht nur in Bezug auf das Verhalten gegenüber Besuchern.
Innerhalb der Gruppe scheint das Männchen eine wichtige Rolle einzunehmen. Vor dem Tod des Männchens Jimmy sah die Rangfolge der Weibchen innerhalb der Gruppe deutlich anders aus. Durch die Favorisierung des Weibchens Mette durch Jimmy, kam jener ein hoher Rang innerhalb der Gruppe zu. Nach dessen Tod schien sich das wesentlich aktivere Weibchen Inge durchzusetzen mit Hilfe ihres leicht aggressiveren Verhaltens anderen Gruppenmitgliedern gegenüber. Auch die Favorisierung durch das Männchen Jo könnte beim Wechsel der Rangfolge eine Rolle spielen.
Innerhalb der Mutter-Tochter-Beziehungen haben Inge und Kara ein sehr inniges und liebevolles Verhältnis. Auseinandersetzungen zwischen den beiden verliefen sehr milde und hatten oft eher einen spielerischen Aspekt inne. Die Auseinandersetzungen zwischen den Weibchen Katja und Mette schienen viel heftiger zu sein, zudem ist deren Beziehung zueinander eher von Ausweichverhalten und antagonistischen Verhaltensweisen geprägt. Das Weibchen Katja zeigte zudem Tendenzen zu aggressivem Verhalten allen Gruppenmitgliedern gegenüber. Es zeichnet sich zurzeit ein Konflikt zwischen Inge und Katja ab, dabei versucht Katja häufig Inges Aufmerksamkeit zu bekommen. Inge antwortet mit Drohgebärden. Hat die Interaktion eine gewisse Dynamik erreicht, so schreitet das Männchen Jo ein indem es oft Katja verjagt.

Das Aggressionsverhalten des Männchens Jo nahm dabei einige Male ein bedenkliches Ausmaß an. Zudem ist zu beachten, dass in dieser Arbeit nur antagonistische Verhaltensweisen mit hohem Aggressionspotential gemessen wurden. Kleinere Auseinandersetzungen wurden nicht berücksichtigt. Die gemessenen Verhaltensweisen waren mit einem hohen Stresslevel der Weibchen verbunden. Da die antagonistischen Verhaltensweisen des Männchens in ihrer Häufigkeit und Stärke zuzunehmen scheinen ist die Rolle innerhalb der Gruppe noch einmal zu überdenken.

Die hier beschriebenen Verhaltensweisen des Männchens sollten ebenfalls weiter verfolgt werden. Besonders das Verhalten „Spinning“ ist es wert näher betrachtet zu werden über längere Zeit. Es wäre z.B. sehr interessant wann dieses Verhalten verschwindet oder ob es ein Leben lang erhalten bleibt. Da andere junge Mandrill aus anderen Zoos das gleiche Verhalten zeigten, aber nicht weiter beobachtet wurden, konnte dies nicht weiter verfolgt werden . Auch der Zweck des Verhaltens interessant.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:52

CASPARI, S. (2015)

Verhaltensadaptationen weiblicher Sumatra-Orang-Utans (Pongo abelii) in der Gruppe als Reaktion auf das Verhalten eines adulten Männchens. Vergleich Zoo Berlin und Tierpark Hellabrunn.

Bachelorarbeit

46 Seiten.

Lehrstuhl für Zoologie, Technische Universität München
Leitung; Prof. Dr. R. Gersmeier
Tierpark Hellabrunn, München und Zoo Berlin

Zusammenfassung:

Im Zeitrahmen des 23.06.2015 bis 21.08.2015 wurden Beobachtungen an zwei Gruppen von Sumatra-Orang-Utans (Pongo abelii) im Zoo Berlin und Tierpark Hellabrunn in München durchgeführt. Ziel der Beobachtungen war herauszufinden, ob die Weibchen der beiden Gruppen besondere Verhaltensweisen als Reaktion auf das Verhalten der Männchen zeigten.

Um diese Frage zu beantworten, wurde das Verhalten der Männchen, die Interaktionshäufigkeiten, das Defensivverhalten der Weibchen, das Distanzverhalten und die Dauer von Körperkontakten zwischen Weibchen und Männchen gemessen und verglichen. Das Interessante dabei war, dass die beiden Männchen Enche und Bruno sich in ihrem Verhalten sehr unterschieden. Bei Enche dominierten sozial positive Verhaltensweisen und bei Bruno aggressive Verhaltensweisen. Trotz der Stichprobengröße von nur 40 Beobachtungsstunden pro Gruppe konnten signifikante Unterschiede in den Kategorien Interaktionshäufigkeiten, Distanzpositionen und Dauer des Körperkontaktes zwischen den Gruppen berechnet werden. Die aufgestellten Hypothesen, wonach es keine Verhaltensunterschiede zwischen den Gruppen in den genannten Kategorien gibt, konnten alle abgelehnt werden.

Das Männchen Enche in Berlin war ein fester und zentraler Bestandteil der Gruppe. Er suchte häufig den Kontakt zu den Weibchen und die Weibchen suchten häufig den Kontakt zu ihm. Die Weibchen fühlten sich in der Nähe von Enche wohl und soziale Interaktionen erreichten komplexe Strukturen, die auf dem Vertrauen des Gegenübers beruhten - beispielsweise die gegenseitige Fellpflege. Ein Defensivverhalten der Weibchen gegenüber Enche fehlte weitestgehend. In München zeigten die Weibchen spe-zifische Anpassung an die aggressiven Verhaltensweisen von Bruno. Sie suchten nur sehr selten den Kontakt zu ihm und hatten verschiedene Formen des Defensivverhaltens entwickelt, um eine gewisse Distanz zu bewahren. Bruno war zwar der Außen-seiter der Gruppe, dennoch stand er im Fokus der Aufmerksamkeit der Weibchen und jede seiner Bewegungen wurde von ihnen analysiert. Um sich einem verringerten Risiko der Aggression durch Bruno auszusetzen mieden die Weibchen die Nähe zu ihm. Den Großteil der Zeit befanden sie sich in einem Radius, der größer als drei Armlängen war. Damit hielten sie sich die Möglichkeit zur Flucht bzw. angemessenem Defensiv-verhalten offen. Sah man von den erzwungen Kopulationen ab, so fand in München fast kein Körperkontakt zwischen Bruno und seinen Weibchen statt.

Insgesamt waren auch die sozialen Verhaltensweisen unter den Weibchen weniger ausgeprägt als in Berlin. Diese Tatsache könnte auf dem durchschnittlich höheren Alter der Orang-Utans in München oder auf dem erhöhten Stresspotenzial, dem die Weibchen dort durch das Männchen ausgesetzt waren, beruhen.

 

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Freitag, 02 Oktober 2015 09:12

LINDNER, C. (2015)

Behavioral Enrichment bei Schimpansen (Pan troglodytes) im Tierpark Nordhorn

Bachelorarbeit

44 Seite exkl. Anhang

Universität Vechta, Fachbereich Biologie
Tierpark Nordhorn

Zusammenfassung:

Die Kriterien für die Haltung von Tieren in menschlicher Gefangenschaft werden zunehmend strenger. Vor allem stehen dabei die Haltungsbedingungen von intelligenteren Lebewesen wie den Menschenaffen im Fokus. Die vorliegende Arbeit beschreibt beispielhaft die Schimpansenhaltung des Tierparks Nordhorn und stellt ein mögliches Konzept zur intensiveren Beschäftigung dieser Affenart vor. Hierbei stehen vor allem die Veränderungen des Verhaltens der 3 Individuen während eines erweiterten Behavioral Enrichment Programms im Fokus. Es hat sich gezeigt, dass dessen Durchführung zu einer Angleichung des Individualverhaltens der Tiere geführt hat und sie insgesamt deutlich weniger agonistisches Verhalten aufwiesen, wenn sie zusätzlich beschäftigt wurden. Weiterhin wurde in einer simultan durchgeführten Beobachtung zum besuchergerichteten Verhalten der Schimpansengruppe dieser Effekt ebenfalls bestätigt. Außerdem werden die Anleitungen zur Gestaltung der verwendeten Manipulationsobjekte aus naturnahen Produkten erklärt und allgemeingültige Vorgaben zur Tierbeschäftigung in Zoos näher erläutert.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx