Donnerstag, 14 Juni 2018 14:20

BECKER, S. (2014)

Entwicklung und Evaluation von didaktischen Modellen zur Eule im Rahmen einer Rallye im Heidelberger Zoo.

Wissenschaftliche Hausarbeit

136 Seiten

Pädagogische Hochschule Heidelberg
Referent und Korreferent: Prof. Dr. Christoph Randler, AR Peter Wüst-Ackermann
Zoo Heidelberg

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Handlungsorientierter Unterricht muss ein fester Bestandteil des Unterrichtsalltages werden. Schüler lernen dabei viel nachhaltiger und praxisorientierter, was stets einen hohen Wissenszuwachs mit sich bringt.
Die vorliegende Arbeit ist genau dieser These nachgegangen: Es wurde die Beeinflussung von handlungsorientiertem Lernen beim Einsatz von Modellen auf den Behaltenswert der Schüler untersucht.
Dieses Kapitel soll die Ergebnisse zusammenfassen, um daraus ein Fazit zu ziehen und einen Ausblick zu geben.
Der Einsatz von Modellen im Unterricht bietet viele Möglichkeiten: So lassen sich Modelle zu fast allen biologischen, aber auch anderen naturwissenschaftlichen Unterrichtsinhalten finden bzw. selbst entwickeln. Sie dienen den Schülern, einen neuen Sachverhalt besser zu verstehen und zu durchdringen. Dadurch nehmen sie motiviert am Unterricht teil, da ihnen Möglichkeiten geboten werden, mit vollem Engagement die Sache zu bearbeiten. Sie lernen mit den Modellen, können sie in die Hand nehmen, genauer betrachten, sie oftmals auch auseinanderbauen. Dies ist bei vielen Originalen, wie z. B. Pflanzen, Tieren und dem menschlichen Körper, nicht gegeben. Diese lassen sich oft nur im Ganzen bestaunen, nicht aber in den Einzelheiten. Hier bietet sich also ein erster großer Vorteil des Einsatzes von Modellen im Unterricht an: Schüler lernen durch aktives Tun und Handeln mit dem Modell spezifische Eigenschaften des Originals, ohne dass dabei eine Verfälschung der Wirklichkeit eintritt. Dabei können sie außerdem eine Modellkompetenz entwickeln, die für das spätere Leben nützlich sein wird, denn heutzutage begegnen uns überall Modelle. Ob diese falsch oder richtig sind, gilt es allerdings immer zu überprüfen. So sollten auch Schüler im naturwissenschaftlichen Unterricht zu einer kritischen Modellkompetenz angeleitet werden, damit sie ihr Wissen in Alltagssituationen anwenden können.
Im handlungsorientierten Unterricht erhalten die Schüler die Möglichkeit, sich aktiv einen neuen Sachverhalt anzueignen bzw. ihn zu vertiefen. In Kapitel 3 wurde bereits dargelegt, wie positiv sich aktives Handeln auf Schülerleistungen auswirkt. Dabei können alle Schüler einer Klasse auf individuelle Weise gefördert werden – die Starken sowie auch die Schwachen. Somit kann die gesamte Klasse einen Wissenszuwachs erreichen. Dieses Wissen ist sehr wertvoll, da es handlungsorientiert erworben wurde. Folge daraus ist ein nachhaltiges Lernen: Die Schüler können sich Sachverhalte viel besser merken, neu Gelerntes wird nicht so schnell vergessen und träges Wissen hat keine Chance, sich in den Köpfen der Schüler anzusiedeln.
Verbindet man das handlungsorientierte Lernen letztendlich noch mit dem Besuch eines außerschulischen Lernortes, wird die Motivation der Schüler für die Teilnahme am Unterricht besonders gestärkt. Außerschulische Lernorte bieten die Möglichkeit, den Schülern Informationen aus erster Hand zu vermitteln und Expertenbefragungen zuzulassen. Die Schüler begegnen Originalphänomenen, wie etwa einem Wald oder einer Wiese, die nicht verändert wurden und somit viele Entdeckungsmöglichkeiten bieten. Aber auch im Zoo werden den Schülern Originalerfahrungen ermöglicht, indem sie seltene Tierarten bestaunen und Neues über sie lernen können.
All diese Möglichkeiten, Unterricht schülerorientiert zu gestalten, lassen sich, wie in den Kapiteln 5-8 dieser Arbeit bereits vorgestellt, verbinden. So kann man die Schüler in den Zoo einladen, um sich hier mittels bereitgestellter Modelle einen neuen Sachverhalt handlungsorientiert anzueignen. Dabei ist es sinnvoll, sich bei den Modellen nur auf ein Tier zu beschränken, was eine tiefergehende Bearbeitung zulässt. Diese Maßnahme wurde auch von mir umgesetzt und in der Unterrichtsdokumentation beschrieben. Somit waren für die Schüler Voraussetzungen geschaffen, selbstständig Besonderheiten der Eule zu bearbeiten.
Schon nach den Zoobesuchen zeichnete sich ein erfolgreiches Lernen mit Hilfe der verschiedenen Eulenmodelle ab. Allerdings bleib noch der abschließende Fragebogen, den die Schüler drei Wochen nach dem Zoobesuch ausfüllten, abzuwarten. Bei der Auswertung bestätigten sich jedoch die ersten Eindrücke: Der Behaltenswert der Schüler, die mit den Modellen gelernt haben, war größer als der der Kontrollgruppe. Dies lässt sich auf den Einsatz der Modelle und das handlungsorientierte Lernen zurückführen und wurde im vorausgehenden Kapitel bereits ausführlich dargestellt. Die Schüler konnten sich im Schnitt viel mehr Eigenschaften und Besonderheiten der Eule merken als diejenigen, die ohne Modelle gelernt haben. Das neue Wissen konnte sich besser in ihren Köpfen verankern, da es aktiv und durch eigenes Tun angeeignet wurde. Sie haben mit den Modellen gearbeitet, Hypothesen aufgestellt, diese untereinander diskutiert, um abschließend zu einem Ergebnis zu kommen. Hierbei wurden auch ihre sozialen Fähigkeiten sowie das Diskutieren und Argumentieren innerhalb einer Gruppe eingeübt.
Es ist die Vermutung anzustellen, dass das Lernen beim Einsatz der Modelle konsistenter ist, da mehr Schüler eine vergleichbare Leistung erbracht haben. So war bei der Auswertung der Fragebögen festzustellen, dass nahezu jeder Schüler, dessen Gruppe die Zoorallye mit den Modellen bearbeitet hat, einen höheren Wissenszuwachs aufweist als die Kontrollgruppen. Um dieser Hypothese weiter nachzugehen, bietet es sich an, neue Tests mit größeren Stichproben (150 - 200 Schüler) durchzuführen. Das Design der Studie sollte allerdings ähnlich bis unverändert bleiben. Desweiteren kann der Einsatz von Modellen in höheren Klassenstufen untersucht werden. Ist hier der Wissenszuwachs ähnlich hoch wie bei 5. Klassen?
Bei meiner Untersuchung spielte es keine Rolle, ob Mädchen oder Jungen mit den Modellen gelernt haben. Es wurde nachgewiesen, dass die Interaktion von Geschlecht und Modell nicht signifikant ist. Auch dieses Merkmal könnte an größeren Stichproben untersucht werden.
Abschließend bleibt zu sagen, dass ein Unterricht mit selbst entwickelten Modellen zwar ein hoher Aufwand für die durchführende Lehrkraft ist, da die Modelle sowie passende Arbeitsmaterialien erstellt werden müssen – der Gewinn für die Schüler ist allerdings sehr beachtlich. Sie werden mit Freude bei der Sache sein, neue Phänomene entdecken, dises in sich aufnehmen und immer wieder abrufen können. Der Unterricht ist damit nicht mehr lehrer- sondern schülerzentriert, was der sich wandelnden Unterrichtskultur immer mehr entspricht.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 22:10

PIROVINO, M. (2011)

Glucocorticoid Werte im Kot im Vergleich zu Aufzucht, Verhalten und Umweltfaktoren in der europäischen Kappengibbon (Hylobates pileatus) Population.

Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere (Prof. J.-M. Hatt)
Zoo Zürich und andere

Volltext (PDF)

Zusammenfassung:

Die vorliegende Studie validierte die Glucocorticoid (GC) Messung im Kot von Kappengibbons (Hylobates pileatus) und vergleicht die gemessenen Werte der Europäischen Zuchtpopulation mit individuellen Variablen und Umweltfaktoren. Nach einen ACTH Stimulationstest und induziertem Transportstress erwies sich ein Enzymimmunoassay für die Bestimmung des 3α,11ß-dihydroxy-Cortisolmetaboliten als beste Methode für die Messung von GC im Kot von Kappengibbons. Für die Vergleichsanalysen wurden über mehrere Tage der Kot von allen 36 (22.14) adulten europäischen Kappengibbons aus 11 verschiedenen Institutionen gesammelt, die GC Werte bestimmt und mit den gesammelten Tier- und Haltungsdaten statistisch verglichen. Handaufgezogene Tiere hatten höhere GC Werte (p=0.043) und zeigten mehr Verhaltensabnormalitäten als von den Eltern aufgezogene Tiere (p<0.001). Nicht-reproduzierende Gibbons, die in einem Paar ohne Nachwuchs lebten, hatten höhere GC Konzentrationen als Gibbons, die in einer Familie mit Jungtieren lebten (p=0.039). Bei den Umweltfaktoren war ein grosses Innengehege (p=0.011) und Gehege mit Sichtschutz (p=0.003) gegenüber von Besuchern mit tieferen GC Werten assoziiert. Diese Daten sollten das zukünftige Management der Spezies in Menschenhand unterstützen und zu einer erfolgreicheren Nachzucht dieser bedrohten Primatenart führen.

Abstract:

Quantifying effects of husbandry conditions on the physiology of zoo animals is an important part of assessing husbandry success. This study investigates fecal glucocorticoid (GC) levels of pileated gibbons (Hylobates pileatus) and relationshipa with individual and environmental factors. Following the validation of an enzyme-immunoassay for the measurement of 5-reduced 3α,11ß-dihydroxy cortisol metabolites to reliably assess GC output in the pileated gibbon, we collected fecal samples over several days from all 36 (22.14) European adult pileated gibbons located in 11 institutions and compared GC levels with respect to intrinsic individual parameters, husbandry, behaviour and breeding history. Hand-reared animals had higher GC hormone levels (p=0.043) and showed more behavioural abnormalities than parent-reared animals (p<0.001). Furthermore, non-reproducing gibbons living in a pair without infants had higher GC concentrations than gibbons living in a family (p=0.039). With respect to environmental factors, a large size of the inside enclosure (p=0.011) and the existence of visual protection from visitors (p=0.003) was associated with lower fecal GC output. This data will hopefully support the future management of the species in captivity and thus lead to a more successful breeding of this endangered primate.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 19:48

ZIMMERMANN, N. (2011)

Erkrankungen der oberen Atemwege bei Orang-Utans (Pongo abelii, Pongo pygmaeus) in Menschenhand: Prävalenz in 20 Europäischen Zoos und mögliche prädisponierende Faktoren.

Vet. med. Diss.

Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere (Prof. J. M. Hatt, Dr. H. P. Steinmetz)
Zoo Zürich und andere

Volltext (PDF)

Zusammenfassung:

Orang-Utans (Pongo abelii, P. pygmaeus) in Zoos zeigen häufig chronische Erkrankungen der oberen Atemwege, deren Ursache noch unbekannt ist. In dieser Studie wurde die Prävalenz von Atemwegserkrankungen bei Orang-Utans in europäischen Zoos bestimmt (201 Tiere in 20 Zoos) und prädisponierende Faktoren wurden untersucht. Borneo Orang-Utans (P. pygmaeus) zeigten signifikant öfter chronische Atemwegssymptome (13.8% der Tiere) als Sumatra Orang-Utans (P. abelii; 3.6%) und männliche Tiere öfter (15.8%) als weibliche (3.9%). Handaufgezogene Tiere entwickelten öfter Kehlsackinfektionen (21%) als durch ihre Eltern aufgezogene (5%). Oft waren erkrankte Tiere auch untereinander verwandt. Keine der untersuchten Umweltbedingungen (Gehegegrösse, -struktur, Klima, Menschenkontakt) hatte einen signifikanten Einfluss auf die Prävalenz der Erkrankungen. Individuelle Faktoren scheinen daher in der Pathogenese von Atemwegserkrankungen bei Orang-Utans von grösserer Bedeutung zu sein als die Umgebungsbedingungen in den Zoos. Um diese Erkrankungen in einem frühen und noch therapierbaren Stadium festzustellen, sollten insbesondere Borneo Orang-Utans, männliche und handaufgezogene Tiere, sowie Tiere mit erkrankten verwandten Tieren medizinisch genau überwacht werden.

Abstract:

Chronic upper respiratory tract diseases are severe problems in captive orangutans (Pongo abelii, P. pygmaeus), but the etiology and pathogenesis are unknown. This study recorded the prevalence of such diseases in captive European orangutans (201 animals; 20 zoos) and investigated possible predisposing factors. Bornean orangutans (P. pygmaeus) showed chronic respiratory signs (13.8% of all animals) significantly more often than Sumatran (P. abelii; 3.6%), and male animals more often (15.8%) than females (3.9%). Hand-reared animals developed more air sacculitis (21%) than parent-reared animals (5%). Diseased animals were more often genetically related to animals with respiratory diseases (93%) than to healthy animals (54%). None of the environmental conditions investigated (enclosure size and structure, climate, human contact) had a significant effect on disease prevalence. The present results suggest a higher importance of individual factors, including inheritance, for the development of upper respiratory tract diseases than environmental conditions. Bornean, male and hand-reared orangutans and animals related to diseased animals need increased medical surveillance for an early detection of respiratory diseases at a possibly still curable stage. Apes, laryngeal sac, common cold, infection, housing conditions.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 18:54

VENDL, C. (2015)

Verdauungsphysiologie, Metabolismus und Methanproduktion bei Linnés Zweizehenfaultier (Choloepus didactylus).

Dissertation. Veröffentlicht als VENDL, C. et al.  im Journal of Animal Physiology and Animal Nutrition.

Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, Departement für Kleintiere, Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere
Zoo Zürich

Volltext

Zusammenfassung:

Faultiere sind bekannt für niedrige Stoffwechsel (MR), Futteraufnahme und Kotabsatzfrequenz (DF). In einem zweiwöchigen Fütterungsversuch mit einer Standard-Zoo-Ration und einer 24-h-Respirationsmessung untersuchten wir Verdauungsphysiologie und MR bei vier Individuen (10.0 ±3.7 kg) des kaum erforschten Linné’s Zweifingerfaultiers (Choloepus didactylus). Die Trockensubstanzaufnahme (DMI), DF und Partikel-Retentionszeit (MRT) betrugen 12 ±3 g kg-0.75 d -1 , alle 5 Tage und >140 h bei drei, aber 53 g kg-0.75 d -1, täglich und 82 h bei dem vierten Tier, das für einen früheren Gewichtsverlust kompensierte. Flüssigkeitsmarker wurden stets schneller ausgeschieden als Partikelmarker, was auf ‘digesta washing’ hinweist. Die anhand des O2-Verbrauchs gemessene MR stimmte mit der Aufnahme metabolischer Energie bei drei Tieren (173 ±22 vs. 168 ±44 kJ d-1 kg-0.75), nicht aber beim vierten Tier (225 vs. 698 kJ d-1 kg-0.75) überein. Trotz geringer DMI und geringem Fasergehalt (NDF 21 ±3 % in Futtertrockensubstanz) betrug die CH4-Produktion 9.4 ±0.8% (2.7 % beim vierten Tier) der Bruttoenergieaufnahme, was Literaturwerte für Wiederkäuer auf Raufutter übertrifft. Diese Ergebnisse bestätigen bei anderen Faultierspezies gemessene niedrige DMI, DF, MR und lange MRT. Letztere sind durch die Verlängerung der Fermentationszeit wahrscheinlich für die relativ hohe CH4-Produktion verantwortlich, da Archaea mehr Zeit als bei allen anderen Säugetieren zur Methanogenese bleibt.

Abstract:

Sloths are renowned for their low metabolic rate (MR), low food intake and low defecation frequency (DF). We investigated factors of digestive physiology and metabolism in four captive individuals (10.0 ±3.7 kg) of the hitherto mostly unstudied Linné’s two-toed sloth (Choloepus didactylus), with 2-week feeding and 24-h respiration experiments on a standard zoo diet. Dry matter intake (DMI), DF and particle mean retention time (MRT) in the gastrointestinal tract (GIT) were 12 ±3 g kg-0.75 d -1, every 5 days and >140 h in three individuals but 53 g kg-0.75 d -1, daily and 82 h in one individual compensating for a period of previous weight loss. Solute marker was faster excreted than particle marker, indicating ‘digesta washing’. The overall MR measured by oxygen consumption matched the metabolisable energy intake in 3 individuals (173 ±22 vs. 168 ±44 kJ d-1 kg-0.75) but not in the fourth (225 vs. 698 kJ d-1 kg-0.75). Despite low DMI and a low-fibre diet (NDF 21 ±3 % in dry matter), methane production accounted for 9.4 ±0.8 % (2.7 % in the fourth individual) of gross energy intake, which exceeds ruminant literature data on forage-only diets. These results corroborate literature reports on low DMI, DF, MR and long MRT in other sloth species. The long MRT are probably responsible for the comparatively high methane output, providing more opportunity for methanogenic archaea than in any other mammal to produce significant amounts of methane.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 18:48

STAHL, M. (2011)

Erhaltungsbedarf für ein Säugetier mit einer niedrigen Stoffwechselrate, der Große Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla).

Vet. med. Diss. 12 Seiten.
Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere

Zoo Zürich

Publiziert als STAHL, M., OSMAN, C., ORTMANN, S., KREUZER, M., HATT, J. M. & CLAUSS, M. (2011) Energy intake for maintenance in a mammal with a low basalmetabolism, the giant anteater (Myrmecophaga tridactyla) im Journal  of  Animal  Physiology  and  Animal  Nutrition.

Volltext

Zusammenfassung:

Für den Großen Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla) wird eine niedrige Stoffwechselrate berichtet. Um den angenommenen niedrigen Energiebedarf nachzuweisen, führten wir mit 8 in Menschenobhut gehaltenen adulten Ameisenbären (2 Männchen, 6 Weibchen; im Alter von 1-14 Jahren; Gewicht zwischen 46-64 kg) 64 Experimente mit unterschiedlichen Futtermengen und –zusammensetzungen durch. Die Aufnahme an verdaulicher Energie (DE) wurde durch Wiegen des aufgenommenen Futters und der Kotmengen und durch Messung des Energiegehalts repräsentativer Proben bestimmt, und die Tiere wurden regelmäßig gewogen. Der Erhaltungsbedarf errechnete sich durch eine Regressions-Analyse für die Energieaufnahme, bei der es zu keine Gewichtsveränderung kam. Es ergab sich ein Mittelwert von 347 kJ DE kg-0,75d-1, welcher im Vergleich zum Erhaltungsbedarf von Hunden (460-580 kJ DE kg-0,75d-1) niedrig ist. Theoretisch macht ein solch niedriger Bedarf eine Art anfälliger für Überfütterung, wenn Mengen gefüttert werden, die für andere Arten adäquat erscheinen. Berichte über schnelleres Wachstum und höheres Körpergewicht von Ameisenbären im Zoo im Vergleich zu frei lebenden Artgenossen legen nahe, dass die Fütterung in Gefangenschaft weiter untersucht werden sollte.

Abstract:

Giant anteaters (Myrmecophaga tridactyla) are among those mammals for which a particularly low metabolism has been reported. In order to verify presumably low requirements for energy, we used 8 captive adult anteaters (2 males, 6 females; aged 1-14 years; body mass between 46-64 kg) in a total of 64 individual experiments, in which a variety of intake levels was achieved on a variety of diets. Digestible energy (DE) intake was quantified by measuring food intake and faecal excretion and analyzing representative samples of gross energy, and animals were weighed regularly. Maintenance DE requirements were calculated by regression analysis for the DE intake that corresponded to no weight change; this resulted in an estimate of 347 kJ DE kg-0,75d-1, which is low compared to the 460-580 kJ DE kg-0,75d-1 maintenance requirements of domestic dogs. In theory, metabolic requirements below the mammalian average could make species particularly susceptible to overfeeding, if amounts considered adequate for other mammals are given. Anecdotal reports on comparatively fast growth rates and high body masses in captive as compared to free-ranging giant anteaters suggest that feeding regimes in captivity should be further assessed.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 18:43

KOHLSCHEIN, G.- M. (2011)

Untersuchung zur Futteraufnahme, Verdaulichkeit, Ingestapassage und Partikelgrösse beim Elch (Alces alces) bei unterschiedlichen Raufutter-Rationen.

Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere (Prof. J.-M. Hatt)
Wildnispark Zürich (C. Stauffer)

Volltext (PDF)

Zusammenfassung:

Elche (Alces alces) werden immer wieder als äusserst anspruchsvolle Pfleglinge in Menschenobhut beschrieben, was vor allem an ihrer besonderen Verdauungsphysiologie und den daraus resultierenden Fütterungsansprüchen liegt. Elche verweigern laut Literatur oft die angebotenen Raufuttermittel, was indirekt zu einer überproportionalen Aufnahme von leichtverdaulichem Futter und damit chronischer Pansenazidose führen kann und ein Grund für die geringe Lebenserwartung von Elchen in Menschenobhut sein könnte. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, anhand von Fütterungsversuchen an vier Elchen nicht nur verdauungsphysiologische Basisdaten von Elchen zu mehren, sondern zu überprüfen, ob eine reine Raufutter-Fütterung tatsächlich bei diesen Tieren nicht möglich ist. Die verwendeten Futterrationen bestanden aus der zootypischen mit Mischfutter, und reinen Raufutterrationen aus Luzerneheu, Luzerne-/Gras-/Laubheu, und nur aus Laubheu. Während Grasheu nicht aufgenommen wurde, lag die Aufnahme an verdaulicher Energie (DE) bei Luzernheu mit 0.64-1.13 DE MJ kg-0.75 d-1 über dem geschätzten Erhaltungsbedarf von 0.6. Die Ergebnisse widersprechen bisherigen Berichten aus der Literatur und lassen vermuten, dass die Qualität des angebotenen Luzerneheus seine Akzeptanz wesentlich beeinflusst. Zugleich ermutigen sie, Elche in Menschenobhut hauptsächlich mit Raufutter zu füttern, wobei ein vielfältiges Raufutterangebot zu bevorzugen ist, da es zu einer höheren Futteraufnahme führen dürfte.

Abstract:

Moose (Alces alces) are regularly described as problematic animals in captivity, mainly because of their particular digstive physiology and the resulting nutritional needs. According to the literature, moose regularly reject forages offered in captivity, which indirectly leads to an overproportional ingestion of easily digestible feeds and thus chronic acidosis, and thus might be the cause of their low life expectancy in captivity. By feeding experiments in four animals, this study aimed at not only increasing physiological data on moose digestion, but also at testing whether maintaining these animals on roughage-only diets is really impossible. The diets used consisted of the typical zoo ration with mixed feeds, and exclusive diets of lucerne hay, lucerne-/grass-/browse hay, and browse hay only. While it was confirmed that moose do not ingest grass hay in relevant amounts, digestible energy (DE) intake on lucerne hay was, at 0.64-1.13 DE MJ kg-0.75 d-1 , above the estimated maintenance requirement of 0.6. The results contradict previous reports in the literature and suggest that the quality of the lucerne hay offered significantly influences its acceptance. At the same time the results promote feeding moose in captivity forage-based diets. In doing so, a variety of forages should be offered, as this likely increases food intake.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:29

ECKERN, S. (2011)

Beobachtung und Beurteilung einer Gemeinschaftshaltung von Kaiserschnurrbarttamarinen (Saguinus imperator) und Zwergseidenäffchen (Cebuella pygmaea).

Bachelorarbeit

56 Seiten

Fakultät für Biowissenschaften, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Leitung: Dipl.-Bio. Sandra Reichler
Zoo Heidelberg

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung und Bewertung einer im Heidelberger Zoo bestehenden Vergesellschaftung der Krallenaffenarten Saguinus imperator (Kaiserschnurrbarttamarin) und Cebuella pygmaea (Zwergseidenäffchen).

Dem Vorschlag der gemeinsamen Haltung der beiden Arten in der bereits bestehenden Anlage stand der Zoo Lissabon, welcher das EEP (European Endangered Species Programme) der Kaiserschnurrbarttamarine leitet, eher skeptisch gegenüber (REICHLER, Schriftverkehr). Als es jedoch schon kurz nach der Zusammenführung der beiden Gruppen zu einem Zuchterfolg bei den Kaiserschnurrbarttamarinen kam und nachdem die Pfleger die Vermutung geäußert hatten, dass es auch bei den Zwergseidenäffchen Nachwuchs gegeben haben könnte, sollte die Vergesellschaftung anhand einer verhaltensbiologischen Studie dokumentiert werden.

Über einen Zeitraum von vier Wochen wurden die beiden Familiengruppen – zwei Kaiserschnurrbarttamarine und deren Jungtier, sowie vier adulte Zwergseidenäffchen - abwechselnd und zu unterschiedlichen Tageszeiten beobachtet. Dabei wurden von jedem einzelnen Tier Parameter, wie die horizontale und vertikale Raumnutzung, dessen Abstand zu Individuen der eigenen und der fremden Art, sowie die Aktivitätsrate aufgenommen. Außerdem wurden für das Zusammenleben relevante kurze Verhaltensweisen, wie etwa zwischenartliche Aggressivität oder Flucht, registriert und ausgewertet.

Wenngleich es sich bei den untersuchten Tieren lediglich um eine kleine Stichprobe handelt, und deshalb von dieser Haltung nicht auf andere Gruppen geschlossen werden kann, so ließen sich doch einige interessante Beobachtungen festhalten: Die beobachteten Konfliktsituationen traten seltener im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auf. Vielmehr entstanden sie zum einen wohl aus einer ähnlichen Präferenz der beiden Arten, was die Wahl der Schlaf- und Ruheplätze angeht, zum anderen aus der Tatsache, dass die Kaiserschnurrbarttamarine sich gerade in einer Phase der Jungenaufzucht befanden. So stellte das Jungtier mit seinem erhöhten Spieltrieb und dem gesteigerten Neugierverhalten wohl einen erheblichen Stressfaktor für die deutlich untergeordneten Zwergseidenäffchen dar. Freundliche interspezifische Interaktionen konnten nicht beobachtet werden.

Eine endgültige Beurteilung der Vergesellschaftung könnte erst dann abgegeben werden, wenn auch bei den Zwergseidenäffchen eine erfolgreiche Aufzucht von Jungtieren in der Gemeinschaftshaltung beobachtet würde, denn das zunächst gesichtete Neugeborene konnte im Verlauf der Beobachtung nicht mehr aufgefunden werden.

Eine längerfristige Studie an einer repräsentativen Anzahl von Individuen würde sicherlich deutlich die Vorteile und Risiken einer Vergesellschaftung der beiden Arten aufzeigen. Optimale Haltungsbedingungen für ein möglichst förderliches Zusammenleben könnten so erarbeitet werden.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 11:03

THIEME, K. (1994)

Zur Bedeutung des Nestbaus bei Brillenbären (Tremarctos ornatus).

Diplomarbeit
128 S.
Math.-Nat. Fakultät, Universität zu  Köln (Prof. Dr. G. Nogge)
Kölner Zoo: Dr. L. Kolter

Zusammenfassung:

Nach einem Überblick über die derzeitigen Kenntnisse zur Lebensweise des Brillenbären im Allgemeinen und zum Bau von Boden- und Baumnestern im besonderen werden die Ergebnisse der Untersuchungen zum Ruhe- und Nestbauverhalten an Brillenbären im Kölner Zoo dargestellt. Die damit verbundenen Strkturänderungen der Gehege werden beschrieben. Innen wurden viereckige Nestkörbe, 2 davon im Wurfbereich, angebracht. Auf der Außenanlage wurde ein runder Nestkorb aufgestellt. Aus belaubten Ästen entsteht zwar gelegentlich ein Nest, aber Stroh wird als Nestbaumaterial bevorzugt. Seit 1993 wird es nicht nur innen, sondern auch außen ganzjährig angeboten, um Nestbau im Leerlauf zu vermeide und zu gewährleisten, dass vor jeder Ruhephase eine weiche Unterlage aus isolierendem Material geformt werden kann.

Bevorzugte Ruheplätze befinden sich auf erhöhten Holzstrukturen oder in geschützten Nischen und Eingängen. Die Wahl des Platzes wird von Wetterbdingungen und sozialen Faktoren beeinlusst. Dem muss bei der Gehegegestaltung Rechnung getragen werden. Berücksichtigt diese tatsächlich die artspezifischen Anspüche und Verhaltensweisen, kann sogar Ruheverhalten zur Naturschutzerziehung eingesetzt werden.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:46

BRANDES, A. (2015)

Entwicklung einer Junggesellengruppe Asiatischer Elefanten (Elephas maximus).

Development of a bachelor group of asian elephants (Elephas maximus).

Bachelorarbeit

58 Seiten

Fachbereich Biologie, Universität Osnabrück
Betreuer: PD Dr. Udo Ganslosser
Zoo Osnabrück

Ganze Arbeit

Zusammenfassung:

Im Rahmen dieser verhaltensbiologischen Bachelorarbeit wurde die Zusammengewöhnung einer Bullengruppe Asiatischer Elefanten (Elephas maximus) im Zoo Osnabrück beobachtet.
Erstmalig wurde hier ein adulter Bulle als Leittier für Jungbullen in die Gruppe integriert. Die Entwicklung der sozialen Beziehungen wurden über die Fokustier Methode und die Nearest Neighbour Methode erfasst. Für die Auswertung wurden zwei Beobachtungsphasen
unterschieden. In der ersten Phase vom 25.05. bis 08.07.2013 wurden vier Jungbullen mit einem Alter von knapp drei bis fünf Jahren zusammengewöhnt. In der zweiten Phase vom 09.07. bis 14.08.2013 wurde ein vierzigjähriger Bulle mit den Jungbullen zusammengewöhnt.
Während der ersten Phase wurden an 21 Tagen insgesamt 71 Stunden, in der zweiten Phase an 21 Tagen insgesamt 76 Stunden und 15 Minuten beobachtet. Es wurden mindestens drei Beobachtungsintervalle pro Tier und Tag à 15 Minuten erfasst.
In den Ergebnissen werden die Assoziationszeiten der Individuen über den Tag und untereinander, sowie die Sendeaktivitäten der Individuen über den Beobachtungszeitraum und untereinander in Form von Liniendiagrammen und Soziogrammen veranschaulicht.
Die Zusammenführung der Jungbullen verlief problemlos und auch die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass sich innerhalb der ersten Wochen eine feste Rangordnung unter den Jungbullen bildete. Nur zwischen den Jungbullen Dinkar und Shahrukh fanden Machtkämpfe
statt, die sich in der Datenauswertung durch eine erhöhte Sendeaktivität bemerkbar machen.
Auch die Integration des Altbullen Luka in der zweiten Phase verlief erfolgreich. Er zeigte kein gesteigertes Interesse an den Jungbullen, was in den Ergebnissen durch niedrige Assoziationszeiten und sehr geringe Sendeaktivitäten bestätigt wurde. Er wurde von allen
Jungbullen als Leittier akzeptiert und gab ihnen in Stresssituationen Sicherheit. Auch Luka  änderte sein Verhalten im Laufe des Beobachtungszeitraumes. Hielt er sich bei seiner Ankunft noch überwiegend nahe dem Pflegerraum auf und webte, blieb er schon nach einigen Tagen immer länger auf der Gruppenanlage und beschäftigte sich mit den Enrichment-Angeboten. Dies reduzierte die Zeit, die er mit Weben verbrachte, merklich. Die Rangordnung zwischen den Jungbullen blieb ohne neuerliche Rangkämpfe bestehen.
Insgesamt hat die Zusammenführung dieser Junggesellengruppe gut funktioniert. Es konnten kaum Aggressionen beobachtet werden und bis auf Dinkar haben sich alle Elefanten ohne viele Streitigkeiten in ihre Position der Rangordnung gefügt. Der Altbulle Luka wurde als Ranghöchster akzeptiert.
Nach diesen Erfahrungen kann empfohlen werden, bei Neuplanung von Elefantenhaltungen eine Junggesellengruppe in Betracht zu ziehen. Bei dieser sollte auf eine altersheterogene Struktur geachtet werden und auch die Integration eines adulten Bullen zur Stabilisierung der Gruppe in Erwägung gezogen werden. Dies entspricht den in der freien Wildbahn üblichen Strukturen von Junggesellengruppen.

Abstract:

In this behavioural study the formation of a new group of male Asian Elephants (Elephas maximus) in the Zoo Osnabrück was observed. Here first an adult bull was integrated as a leader for young bulls into the group.
The development of the social relations was observed by Focal Animal Sampling and the Nearest Neighbour Method.
For the analysis two phases were distinguished. In the 1st phase from 25.05 to 08.07.2013 four bulls with an age from three to five years were brought together. In the 2nd phase from 09.07 to 14.08.2013 a forty years old bull was integrated into the group. During the 1st phase the observation time was in total 71 hours in 21 days, in the 2nd phase 76 hours and 15 minutes in 21 days. There was a minimum of three observation circles at 15 minutes per
animal and day.
In the results the association times of the individuals over the day and between each other such as the sending activity of the individuals in the observation period and between each other are illustrated.
The merging of the young bulls went smoothly and the results of this study show that a solid ranking among the young bulls was formed within the first few weeks. Only between Dinkar and Shahrukh struggles were observated which are visible by an increased sending activity in the analysis.
The integration of the adult bull Luka in the 2nd phase was also successful. He showed no increased interest in the young bulls, which was confirmed in the results due to low association levels and very low sending activities. He was accepted by all young bulls as leader and gave them security in stressful situations. Even Luka changed his behavior during the observation period. On his arrival he predominantly stayed near the keepers room and wove. After a few days he remained longer in the group enclosure and dealt with the offered enrichment tools. This reduced the time he spends with weaving markedly. The hierarchy between the young bulls remained stable without new rank fights.
Overall, the combination of this bachelor group worked well. It could barely be observed aggressions and except for Dinkar all elephants have joined without many disputes in its position of the ranking. The old male Luka was accepted as leading bull.
After these experiences it can be recommended to consider the formation of a bachelor group when planning new elephant enclosures. The group should have an ageheterogeneous structure and the integration of an adult bull should be considered to stabilize the group. This corresponds to the social structure of bachelor groups in the wild.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:50

SCHAUB, E.D. (2004)

Der Einfluss von Futterrationen mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften auf Futteraufnahme, Verhalten und weitere verdauungsphysiologische Parameter bei Giraffen (Giraffa camelopardalis).

Influence of feedstuffs with different physical properties on diet intake, behaviour and digestive physiology in captive giraffes (Giraffa camelopardalis).

Dr. med. vet. Dissertation

101 Seiten.

Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich, Abteilung für Zoo-, Heim- und Wildtiere
Zoo Basel und weitere Zoos

Zusammenfassung:

Die Fütterung von in Zoologischen Gärten gehaltenen Giraffen (Giraffa camelopardalis) deckt deren physiologische Bedürfnisse zur Zeit nicht. Giraffen sind natürlicherweise Laubfresser, deren Rohfaserbedarf in Zoos im Allgemeinen mit Luzerneheu gedeckt wird. Probleme, welche sich im Zusammenhang mit ernährungsbedingten Defiziten stellen, schließen das perakute Mortalitätssyndrom, geringe Futteraufnahmen, Pansenazidose und orale Stereotypien ein.

In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss von Laubfütterung auf die Futteraufnahme, die Verdauungsphysiologie und das Verhalten von drei Giraffen untersucht. Dazu wurden im Whipsnade Wild Animal Park in England fünf Fütterungsversuche mit verschiedenen Futtermitteln durchgeführt. Die Futteraufnahme, die Passagerate, die selektive Partikelretention, die Faserverdaulichkeiten, die Kotpartikelgrößen und die Häufigkeit oraler Stereotypien wurden zwischen den Versuchsrationen verglichen. Diese setzten sich aus zwei reinen Luzerneheu-Rationen, die sich in der Sensorik stark voneinander unterschieden, der gängigen Zoodiät (Luzerneheu und pelletiertes Mischfutter ad libitum), sowie zwei Rationen mit steigendem Laubanteil (3 kg, bzw. 6 kg Frischsubstanz Buchenlaub pro Tier und Tag) zusammen.

Die Unterschiede in der Futteraufnahme zwischen den Rationen waren signifikant (p<0.01). Die Futteraufnahmen (in Trockensubstanz) und die Aufnahmen an umsetzbarer Energie erhöhten sich bei Laubfütterung um bis zu 30% verglichen mit der gängigen Zoodiät. Die Passagerate der Partikel verkürzte sich und die Faserverdaulichkeiten reduzierten sich, wenn der Ration Laub hinzugefügt wurde. Entgegen den Erwartungen wurden die Kotpartikel nicht signifikant größer und auch die Häufigkeit des oralen Stereotypierens wurde nicht beeinflusst von der Verfütterung von Laub, das in maulgerechte Stücke zerkleinert wurde.

Abstract:

The feeding of captive giraffes (Giraffa camelopardalis) does not meet their physiological requirements. Giraffes are browsers whose requirements for fibre are usually met by lucerne hay. Problems that could occur in connection with dietary deficiencies include the peracute mortality syndrome, low food intake, ruminal acidosis and oral stereotypies.

The aim of this study was to examine the effect of browse feeding on food intake, digestive physiology and behaviour of three giraffes. Therefore five feeding trials with different feedstuffs were carried out in Whipsnade Wild Animal Park, England. Food intake, passage rate, particle retention, fibre digestibility, faecal particle size and frequency of oral stereotypies were compared amongst the diets. These consisted of two lucerne hays differing in appearance, the conventional zoo-diet (lucerne and a pelleted concentrate food) and two diets with added browse. With the latter two diets each giraffe received 3 kg resp. 6 kg beech-browse per day.

Food intake differed significantly (p<0.01) amongst the diets. Food intake and intake of metabolizable energy increased up to 30% comparing browse feeding to the conventional zoo-diet. Passage rate of particles decreased and fibre was not as good digested when additional browse was fed. Contrary to expectations faecal particle size did not increase and the frequency of oral stereotypies was not affected by the addition of bite-sized browse.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx