Dienstag, 01 September 2020 15:00

SIART, B. (2012)

Visual acuity in the larvae and adults of the assassin bug Platymeris biguttatus (Reduviidae, Heteroptera, Insecta).

Diplomarbeit (Mag. rer. nat) Universität Wien. 45 Seiten.

Zusammenfassung:

Ziel dieser Diplomarbeit ist es die Entwicklung des optischen Auflösungsvermögens der räuberischen Raubwanze Platymeris biguttatus (Reduviidae) zu erforschen. Zu diesem Zweck werden morphologische Untersuchungen der wichtigsten Augenparameter sowieVerhaltensversuche in Form eines Wahlversuches und eines optokinetischen Versuchesdurchgeführt. Augenparameter wie Facettendurchmesser, Interommatidialwinkel und die Anzahl der Facetten pro Auge werden für alle fünf Larvalstadien sowie die adulten Tiere untersucht. Wanzen im dritten Larvalstadium sowie adulte Tiere werden im Wahlversuch verwendet. In dem optokinetischen Versuch werden ausschließlich adulte Tiere verwendet. Der Wahlversuch basiert auf der Annahme, dass Wanzen der Spezies Platymeris biguttatus photonegatives Verhalten zeigen und von dunklen Stimuli angezogen werden, wenn sie einer hellen Umwelt ausgesetzt werden. Die Wanzen werden in einer V-förmigen Arena ausgesetzt und können entweder in einen Gang laufen, an dessen Rückwand ein dunkler Stimulus angebracht ist, oder in einen anderen Gang ohne einen solchen Stimulus. Der optokinetische Versuch basiert auf dem Experiment von Bernd Hassestein (1949). Die morphologischen Daten zeigen, dass der Facettendurchmesser und die Anzahl der Ommatidien während der Larvalentwicklung mehr oder weniger kontinuierlich anwachsen. Der Interommatidialwinkel hingegen scheint sich nicht derart kontinuierlich zu entwickeln. Die Anzahl der Facettennimmt von 105 im ersten Larvalstadium auf durchschnittlich 880 bei den Adulten zu. Während der Larvalentwicklung vergrößert sich der Facettendurchmesser von 34 μm auf 69μm, und der Interommatidialwinkel im anterioren Anteil des Auges schrumpft von 10,4° auf 3,7°. Im Wahlversuch wählen die adulten Wanzen signifikant häufiger jenen Gang, in dem der dunkle Stimulus fixiert ist, bis hinunter zu Stimulusgrößen die einen Sehwinkel von 1,5°einschließen. Ist eine graue Rückwand in jenem Gang angebracht, der keinen Stimulus enthält, verringert das die Wahrscheinlichkeit, dass eine Wanze den Gang mit dem Stimulus wählt deutlich. Tiere, die sich im dritten Larvalstadium befinden, wählen nur bei einem Stimulus der 15° breit ist signifikant häufiger den Gang mit Stimulus. Im optokinetischen Versuch zeigen adulte Versuchstiere signifikante Reaktionen auf Streifenmuster, die aus schwarzen und weißen Streifen von je 1,5° Breite zusammengesetzt sind. Besonderheiten der Entwicklung der Augenparameter und die Aussagekraft der Verhaltensversuche werden besprochen.

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Sonntag, 16 August 2020 15:46

RÜHLE, S. (2009)

Untersuchungen zur biotechnologischen Kultivierung von Schwämmen - Massenbilanzierung bei Aplysina aerophoba.

Dissertation, Universität Karlsruhe (TH). Fakultät für Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik, 2008.

130 Seiten. Universitätsverlag Karlsruhe 2009. Print on Demand. ISBN: 978-3-86644-342-6.  

Zusammenfassung:

In den letzten Jahren wurde der marine Lebensraum als Quelle zahlreicher neuer Naturstoffe mit besonderen biologischen Eigenschaften, vor allem für pharmazeutische Anwendungen, erforscht. Über 18.000 neue Naturstoffe aus marinen Organismen wurden beschrieben. Schwämme (Porifera) stellen dabei mit etwa 6.700 beschriebenen Substanzen die wichtigste Quelle dar. Die meisten bioaktiven Naturstoffe erreichen jedoch nur  die  präklinische bzw. erste klinische Phase, da in der Regel nicht ausreichend Substanzmenge zur Verfügung stehen, um weiterführende Untersuchungen durchzuführen. Gründe sind die geringen Konzentrationen der Naturstoffe im Schwammgewebe in Kombination mit geringen natürlichen Ressourcen an Schwammbiomasse. Die Alternative durch chemische Synthese an  ausreichend  Substanzmenge zu gelangen scheitert oft aufgrund der  komplexen  Molekülstrukturen. Ein Ansatz dieses Nachschubproblem zu  ösen ist die biotechnologische  Produktion von Schwammbiomasse unter definierten und kontrollierten Bedingungen. Die Strategie, die zur Etablierung einer erfolgreichen biotechnologischen Kultivierung von  Schwämmen verfolgt wurde, bestand darin, einen geeigneten Modellorganismus zu  wählen,  der pharmakologisch interessante Sekundärmetabolite produziert sowie Kulturbedin-gungen  zu entwickeln, die das dauerhafte Halten gesunder Schwämme unter Aquarienbedingungen ermöglicht. Als Modellorganismus wurde der leuchtend gelbe Schwamm Aplysina aerophoba aus  der Klasse der Demospongiae gewählt. Die Kriterien, die zur  Auswahl dieser im Mittelmeer weit verbreiteten Art führten, waren ihre gut untersuchte Naturstoffchemie, die gute Verfügbarkeit durch die Kooperation mit dem Institut 'Ruder  Boškovic' und die  ergleichsweise guten Kenntnisse ihrer ökologischen Ansprüche. Ihr Vorkommen in geringen  Wassertiefen zwischen einem und zwanzig Metern erleichterte das Sammeln. Erste  positive  Erfahrungen in Aquarienkultur sind dokumentiert.

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Donnerstag, 06 August 2020 13:14

CSAR, D., SCHAUER, M. & GUMPINGER, C. (2012)

Long-term investigation on fish migration patterns between pre-alpine lakes and their major tributaries with special focus on protected species within SAC areas.

Conference Paper 9th ISE 2012, Vienna. (PDF)

Abstract:

In the designated SAC (Special Area of Conservation) site“Mond-und Attersee” (comprising two large pre-alpine lakes in Upper Austria and the mouths of their major tributaries) the spawning migration of the protected species pearlfish (Rutilus meidingeri) and Danube bleak (Alburnus mento) was investigated in the years 2004 and 2010. For this purpose, a dynamic fishweir with an integrated trap for catching upstream migrating fish was installed near the mouths of the respective rivers. The main factor correlating with the spawning migration turned out to be the water temperature of the rivers. Furthermore, differences between sexes were found concerning body length and weight as well as the main immigration period into the streams.

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Samstag, 15 Februar 2020 15:38

BAXTER, R. P. H. (2015)

Movement and activity drivers of an ecosystem engineer: Aldabrachelys gigantea on Aldabra Atoll.

UWW262 Environmental Science Master Thesis. Institute of Evolutionary Biology and Environmental Studies.
62 Seiten, 16 Abbildungen, 118 Referenzen

Conclusions:

The findings of my study suggest that temperature and rainfall are key factors
influencing the movement of tortoises, with movement being restricted by daily activity rate
and seasonal fluctuations in vital resources. In the context of climate change it is important that
monitoring of movement patterns and home range sizes continues long-term for such a long-
lived species, in order to identify the magnitude of any change. Tortoises will be able to adapt at
the individual level, but if climate change is severe the population level will certainly decrease,
which would have dramatic consequences for the atoll ecosystem. As the chief engineers,
tortoises are tied directly to their habitat, which in turn requires the tortoises in order to
maintain diversity and heterogeneity.

My study, in conjunction with previous studies from the Royal Society days, can help to
characterise movement of tortoises on the atoll at a population level. The behavioural norm has
yet to be resolved, but the factors which determine apparently random movement in each
individual are beginning to be understood. As the primary herbivore on Aldabra, tortoises in
their large numbers exert considerable pressure on their habitat. With further reseearch we?
can hopefully extrapolate the findings in this thesis of individual tortoise movement ecology to
the population level.

Mounting evidence demonstrates that global climate is changing, and conservation
biologists not only need to anticipate the phenology and movements of individual species in
response to climate change (Root and Schneider 2006), but must also be able to project and
predict the impact of potential changes to biological communities such as Aldabra. Direct and
indirect effects of global climate change are difficult to quantify in many instances, especially as
the changes are not immediate, and will be more difficult to mitigate against in the short term
for tortoises. By remotely monitoring tortoise movement and activity we now have baseline
data to monitor change in a changing climate and plan effective conservation strategies for the
species, and therefore the atoll.

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Montag, 03 Februar 2020 15:23

WEIGOLD, A. (2016)

Serological and microbiological evaluation of the health status of free- ranging and captive cheetahs (Acinonyx jubatus) on Namibian farmland.

Vet. med. Diss. FU Berlin

84 Seiten

Volltext (PDF)

Zusammenfassung:

Derzeit lebt der größte freilebende Bestand des als gefährdet eingestuften Gepards auf Farmland in Namibia. Im Rahmen dieser Dissertation wurden sowohl frei lebende Geparde gefangen, untersucht, beprobt und besendert, als auch in großen Gehegen gehaltene Geparde untersucht und beprobt. Anhand dieser neu gewonnenen, und auch bereits vorhandener, Proben wurden die Untersuchungen für diese Dissertation durchgeführt. Ziel der Arbeit war es, den Gesundheitsstatus der namibischen Geparde zu untersuchen und Blutproben serologisch und mikrobiologisch zu analysieren. Erstens bauen die serologischen Tests auf eine vorangehende Studie auf, die erste seropositive Ergebnisse von Antikörpern gegen das feline Leukämievirus (FeLV), einen Gammaretrovirus, bei frei lebenden Geparden nachwies. Hierfür nutzte ich verschiedene molekulare Tests, sowie Zellkulturen. Zweitens habe ich die Immunantwort auf FeLV Impfungen bei in Gehegen gehaltenen Geparden untersucht. Drittens beschreibe ich den ersten Nachweis von einer bisher unbeschriebenen Hemoplasmenart bei Geparden. Im Appendix wird eine weitere Studie über die Entwicklung und Validierung eines Enzymimmunoassays zur Messung von Testosteronmetaboliten in Kotproben von Geparden vorgestellt, an der ich mitbeteiligt war. Virale Erkrankungen stellen für frei lebende und in menschlicher Obhut gehaltene Wildtierarten weltweit eine große Bedrohung dar. Prominente Beispiele sind fatale FeLVErkrankungen bei frei lebenden Iberischen Luchsen (Lynx pardinus) und in menschlicher Obhut gehaltenen Geparden. Es ist daher von großer Bedeutung, den ersten Hinweisen einer vorangehenden Studie auf einen Kontakt der frei lebenden namibischen Gepardenpopulation mit Gammaretroviren zu folgen. In meiner Studie wurden mehrere Analysen durchgeführt und je nach Testmethode in bis zu 19% der frei lebenden Tiere Antikörper gegen FeLV oder einen nah verwandten Gammaretrovirus nachgewiesen. Seropositive Tiere waren auch seropositiv für das Rauscher murine Leukämievirus. Es konnte aber keine provirale DNA nachgewiesen werden. Die seropositiven, klinisch gesunden Geparde könnten sich entweder mit einem schwach pathogenen Retrovirus infiziert haben oder sie wurden durch die Expression einer endogenen retroviralen Sequenz seropositiv. Der Gammaretrovirus scheint daher keinen gesundheitsgefährdenden Einfluss auf die Gepardenpopulation zu haben. Die in Gehegen gehaltenen Geparde wurden über mehreren Jahre hinweg jährlich mit einem für Hauskatzen entwickelten FeLV Impfstoff geimpft. In 86% der Geparde wurden Antikörper gemessen und keines der Tiere entwickelte erkennbare Nebenwirkungen. Dieser Impfstoff könnte daher einen geeigneten Schutz für Geparde darstellen. Allerdings sollten Impfungen bei frei lebenden Wildtieren nur nach einer gezielten Nutzen-Risiko-Abwägung und erst nach ausführlichen Tests unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden. Infektionen mit Hemoplasmen, die als zellwandfreie Bakterien Blutzellen parasitieren, wurden bei diversen frei lebenden und domestizierten Tierarten beschrieben und können bei Katzen zur felinen infektiösen Anämie führen. Besonders bei immunkomprimierten Tieren können die Folgen einer Hemoplasmeninfektion lebensbedrohlich sein. Bisher gab es keine Beschreibungen von Hemoplasmen bei frei lebenden Katzenartigen im südlichen Afrika. Meine Studie stellt daher eine Erstbeschreibung dar. Es wurde nicht nur die erste Infektion eines frei lebenden namibischen Geparden mit Hemoplasmen nachgewiesen, sondern mithilfe von Sequenzierungen der 16S rRNA und RNAse P Gene ein neues Isolat in der Mycoplasma haemofelis/haemocanis Gruppe beschrieben. Die klinische Bedeutung dieser Erkrankung, sowie deren Übertragungsweg, sind weiterhin ungeklärt, aber das infizierte Tier zeigte bei der Untersuchung keine Anzeichen eines verminderten Allgemeinbefindens und konnte per Senderhalsband noch weitere 48 Monate lebend geortet werden. Studien zu serologischen und mikrobiologischen Untersuchungen sind nicht nur für die Abschätzung des Gesundheitsstatus einer Population relevant, sondern auch für Management-Strategien bei der Reduzierung von Mensch-Tier-Konflikten. Diesbezüglich werden immer wieder Translokationen von Raubtieren durchgeführt, allerdings ohne vorherige Abklärung von Infektionsrisiken in den neuen und alten Streifgebieten. Es wäre empfehlenswert, solche Untersuchungen routinemäßig durchzuführen, um einer Verschleppung von Erregern bei Translokationen vorzubeugen. Vergleichende serologische Arbeiten von frei lebenden Populationen mit in Gehegen gehaltenen Tieren sind vielversprechend und sollten weitergeführt werden. Nur mit umfassenden wissenschaftsbasierten Informationen können die dringend benötigten langfristigen Pläne für das weitere Management von bedrohten Raubtierarten gemacht und auf eventuelle weitere Seuchenausbrüche reagiert werden.

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Donnerstag, 02 Januar 2020 08:29

LUDWIG, C. M. (2019)

Nicht invasive Bestimmungsmethoden von Steroidhormonen und deren Anwendung bei Geparden (Acinonyx jubatus) in europäischen Zoos.

Vet.med. Diss., FU Berlin.
Gutachter: Univ.-Prof. Dr. Heribert Hofer; Prof. Dr. Klaus Eulenberger; Univ.-Prof. Dr. Jörg Aschenbach
78 Seiten; Tabellen; Grafiken.

Volltext (PDF)

Zusammenfassung:

Die bisherigen Erfolge in der Züchtung von Geparden (Acinonyx jubatus) in menschlicher
Obhut sind bis heute nicht zufriedenstellend. Seit Jahrzehnten wird an den Ursachen dieser
Problematik geforscht. Bis vor kurzem ging man noch davon aus, dass der genetische
Flaschenhals, durch den die Population entstehungsgeschichtlich gegangen ist, maßgeblichen
Anteil an dem Phänomen hat. Untersuchungen im Freiland zeigten jedoch, dass freilebende
Geparde regelmäßig und problemlos reproduzieren, wenn sie in Ökosystemen leben, in denen
keine Löwen (Panthera leo) und Tüpfelhyänen (Crocuta crocuta) vorkommen, die ihre
Jungtiere töten. Davon unterscheiden sich die Populationen in den Zoos weltweit
entscheidend. Hier kommt es selten zu erfolgreichen Nachzuchten, obgleich Löwen und
Tüpfelhyänen als Mortalitätsursache der Jungtiere ausscheiden. Verschiedene Gründe
wurden hierfür untersucht. Unter anderem wurde vermutet, dass die unterschiedlichen
Lebenssituationen der Tiere im Freiland und in Zoos zu einer unterschiedlichen Belastung
führen, und somit die erhöhte Allostase („Stress“) in begrenzter und gemanagter Umgebung
zu einer schlechteren Reproduktion führt. Allerdings gelingt es einigen Einrichtungen immer
wieder verlässlich, mit Geparden Nachzuchterfolge zu erzielen. Auch wenn die
Stressbelastung in zoologischen Gärten höher als im Freiland sein sollte, ist zu erwarten dass
sich die erfolgreich züchtenden Haltungen in einem oder mehreren Faktoren von den nicht
erfolgreich züchtenden Haltungen unterscheiden.

Diese Dissertation wurde durchgeführt, um diese Faktoren zu ergründen und
gegebenenfalls Empfehlungen zur besseren Erhaltungszucht dieser bedrohten Tiere in Zoos
zu ermöglichen. Hauptaugenmerk lag auch in dieser Arbeit zuerst auf der Untersuchung der
allostatischen Belastung der Zootiere. Die Konzentration von Glukokortikoiden im Körper wird
gewöhnlich als ein Maß für den Stress bei Wirbeltieren verwendet. Blutabnahmen unter
Narkose führen allerdings binnen kürzester Zeit zu einer akuten Erhöhung dieser Hormone im
Blut, die keinen Rückschluss auf vorausgehende Werte mehr zulassen. Daher sollte die
Probennahme berührungsfrei erfolgen, um Handling-Effekte bei der Messung der
Glukokortikoid-Messwerte zu vermeiden. Hierzu eignet sich bei Katzen besonders der Kot, um
die Metabolite der Glukokortikoide zu messen. Bisher gab es keinen für Geparde validierten
Enzyme-Immunoassay (EIA), der die fäkalen Glukokortikoid-Metabolite (fGCM) messen
konnte und sie auch charakterisierte, sowie die Affinität des EIA bestimmte. Die vorhandenen
Radio-Immunoassays (RIA) werden auf Grund der Radioaktivität oft nur ungern eingesetzt.
Daher wurde in Kapitel 2 ein neuer EIA für Geparde entwickelt und technisch wie biologisch
validiert und charakterisiert. Der EIA dokumentierte erfolgreich eine erhöhte Konzentration
von fGCM nach der experimentellen Zuführung von adrenocorticotropen Hormon (ACTH) bei
einem männlichen und einem weiblichen Gepard. Diese experimentelle Zuführung von
Hormonen mit dem Nachweis eines erwarteten Ergebnisses wird als „Hormonchallenge“
bezeichnet und ist die hierfür allgemein akzeptierte Form einer biologischen Validierung.
ACTH führt über eine Aktivierung der Nebennierenrinde zu einem schnellen Anstieg von
Glukokortikoiden im Blut. Dieser Anstieg ist mit Verzögerung von etwa einem Tag dann auch
im Kot nachweisbar.

Glukokortikoide (wie z.B. Cortisol) gehören zu den Steroidhormonen. Da sich Cortisol-
Metabolite nur unwesentlich von anderen Steroidhormon-Metaboliten (wie z.B von
Testosteron) unterscheiden, war eine eindeutige Abgrenzung zu den fGCM im Kot wichtig.
Kapitel 3 beschreibt einen zweiten entwickelten EIA, der Testosteron-Metabolite im Kot
detektiert. Dieser unterstreicht nicht nur die gut trennbare Messung von Testosteron-
Metaboliten zu anderen Steroidhormon-Metaboliten, sondern könnte in Zukunft auch
Aussagen über die reproduktive Aktivität männlicher Tiere berührungsfrei erlauben. Auch der
Testosteronassay wurde mit Hormonchallenges biologisch validiert. So wurde ein erhöhter
Testosteronanstieg nach der Injektion von Gonadotropinreleasinghormon (GnRH)
nachgewiesen. GnRH bewirkt in der Hypophyse eine Freisetzung von Gonadotropinen (Follikel
stimulierendes Hormon (FSH), Luteinisierndes Hormon (LH)), die wiederum auf die
Geschlechtsorgane wirken. LH bewirkt beim männlichen Säuger durch Aktivierung der Leydig-
Zellen der Hoden u.a. einem Anstieg von Testosteron im Blut. Dieser war im Kot nachweisbar.
Kapitel 4 verglich fGCM von reproduzierenden und nicht reproduzierenden weiblichen
Geparden, um zu untersuchen, ob die beiden Gruppen unterschiedliche Stresswerte
aufwiesen, was nicht der Fall war. Es war zudem bereits bekannt, dass Schwierigkeiten in der
Reproduktion in menschlicher Obhut auch nicht durch die geringe genetische Variabilität der
Geparde verursacht wurde und es keine(n) endogene(n) jahreszeitlichen Umweltsignale
(Zeitgeber) gibt, der/die die Reproduktion auslöst/en. Daher wurden die Vorhersagen zweier
weiterer Hypothesen untersucht, um zu verstehen, welche Faktoren einen Einfluss auf den
Fortpflanzungserfolg von Gepardenweibchen haben könnten. Dies waren die Hypothesen (1)
fehlende Fortpflanzung aufgrund der reproduktiven Unterdrückung durch Artgenossen, 2)
fehlende Fortpflanzung aufgrund der beschleunigten Alterung der inneren Geschlechtsorgane
(ARA = asymmetric reproductive aging) bei Weibchen, die sich nicht in jungen Jahren
fortpflanzen. Die lebensgeschichtlichen Daten bezüglich der reproduzierenden und nicht
reproduzierenden weiblichen Geparde in fünf zoologischen Gärten in Europa sind mit den
Vorhersagen beider Hypothesen kompatibel.

Die Diskussion der gesamten Doktorarbeit und der neuen Erkenntnisse behandelt
Kapitel 5. Darin werden auch Empfehlungen für die zoologischen Gärten und das europäische
Erhaltungszuchtprogramm (EEP) vorgestellt, damit in Zukunft die unbefriedigenden
Nachzuchterfolge dieser Spezies der Vergangenheit angehören.

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The underestimated giants: operant conditioning, visual discrimination and long-term memory in giant tortoises.

Animal Cognition 22: 1–9.
ISSN: 1435-9448 (Print) 1435-9456 (Online)

Abstract

Relatively little is known about cognition in turtles, and most studies have focused on aquatic animals. Almost nothing is known about the giant land tortoises. These are visual animals that travel large distances in the wild, interact with each other and with their environment, and live extremely long lives. Here, we show that Galapagos and Seychelle tortoises, housed in a zoo environment, readily underwent operant conditioning and we provide evidence that they learned faster when trained in the presence of a group rather than individually. The animals readily learned to distinguish colors in a two-choice discrimination task. However, since each animal was assigned its own individual colour for this task, the presence of the group had no obvious effect on the speed of learning. When tested 95 days after the initial training, all animals remembered the operant task. When tested in the discrimination task, most animals relearned the task up to three times faster than naïve animals. Remarkably, animals that were tested 9 years after the initial training still retained the operant conditioning. As animals remembered the operant task, but needed to relearn the discrimination task constitutes the first evidence for a differentiation between implicit and explicit memory in tortoises. Our study is a first step towards a wider appreciation of the cognitive abilities of these unique animals.

Volltext (gegen Gebühr): https://link.springer.com/article/10.1007/s10071-019-01326-6

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Mittwoch, 06 November 2019 21:10

KAISER, C. (2014)

The role of copper and vitamin A-deficiencies leading to neurological signs in captive cheerahs (Acinonyx jubatus) and lions (Panthera leo) in the United Arab Emirates.

Vet. med. Diss.
Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, Institut für Tierernährung, Leitung: Prof. Dr. Annette Liesegang

Originally published by KAISER, C., WERNERY, U., KINNE, J., MARKER, L. & LIESEGANG, A. (2014) at: Food and Nutrition Sciences, 5(20):1978-1990. DOI: https://doi.org/10.4236/fns.2014.520209

Abstract:

Neurological signs like ataxia and hind limb paresis have often been reported in cheetahs (Acinonyx jubatus), lions (Panthera leo) and snow leopards (Panthera uncia). As a cause, copper and Vitamin A deficiencies have been discussed. Many cases were seen in cheetahs and lions in the United Arab Emirates (UAE) within the last years. The aim of this study was to find correlations between nutrition, serum, and tissue levels, focusing on copper and Vitamin A. Blood and tissue samples of affected and unaffected animals were analyzed at the Central Veterinary Research Laboratory in Dubai, UAE. Animals were split into three different groups (A, B and C) according to their diets. Minerals were determined in serum, tissue, food and water samples, and serum was additionally analyzed for Vitamin A and E. Liver, kidney and spinal cord samples were taken for histopathological investigations. Mean serum copper and liver copper levels of animals fed pure chicken muscle meat without supplements were significantly lower (0.41 ± 0.71 ￿M/L; 2.16 ± 0.95 ppm wet weight) than in animals fed a whole carcass prey diet (12.16 ± 3.42 ￿M/L; 16.01 ± 17.51 ppm wet weight) (p < 0.05). Serum Vitamin A and E levels were highest in animals fed whole carcass prey diets (1.85 ± 0.68; 27.31 ± 5.69 ￿M/L). Liver zinc concentrations were highest in animals fed pure chicken meat only (43.75 ± 16.48 ppm wet weight). In histopathology, demyelination of the spinal cord was found in all of the affected animals and most commonly when fed a diet based on poultry without supplements.

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Mittwoch, 22 Mai 2019 15:07

FRITZSCHE, P. (2016)

Aktivität und Baunutzung von Feldhamstern.

Eliomys 2016/3: 14-16.

Zusammenfassung:

Wenngleich der Feldhamster (Cricetus cricetus [LINNAEUS, 1758])  wohl jedem bekannt ist, sind immer noch einige Details aus seinem Leben nur unzureichend erforscht. Um abzuklären, wann die Hamster ihren Bau verlassen und an der Oberfläche aktiv sind, ob sie immer solitär leben, ob sie stets denselben Bau nutzen etc. wurde in der Magdeburger Börde ein Forschungsprojekt durchgeführt.

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Samstag, 16 Februar 2019 18:55

MATZAT, T. (2012)

Beitrag zum Bösartigen Katarrhalfieber  bei Wiederkäuern in zoologischen Gärten.

Vet. med. Diss Leipzig.
79 Seiten, 32 Abbildungen, 12 Tabellen, 178 Literaturangaben, Anhang

Zusammenfassung:

Bösartiges Katarrhalfieber ist eine unheilbare Virusinfektion bei Paarhufern, die wiederholt in zoo-logischen  Gärten  auftrat,  ohne  dass  die  erkrankten Fehlwirte  Kontakt  zu  Reservoirwirten  hatten. Die  BKF-auslösenden  Gammaherpesviren  sind  eng  miteinander  verwandt  und  werden  von  ver-schiedenen klinisch gesunden Reservoirwirten latent beherbergt und ausgeschieden.  Einige  dieser  Reservoirwirte  sind  seit  längerem  bekannt,  andere  wurden  erst  kürzlich  identifi-ziert  und  es  wird  vermutet,  dass  es  noch  weitere  unerkannte  Reservoirwirte  für  BKF-Viren  gibt. Hervorzuheben  ist,  dass  die  Viren  normalerweise  eng  an  ihre  Reservoirwirte  gebunden  sind.  Es traten  in  letzter  Zeit  jedoch  immer  wieder  Fälle  auf,  in  denen  auch  Fehlwirte  zwar  infiziert  waren, aber nicht erkrankten oder das Virus sogar ausschieden. Der Zusammenhang zwischen dem Verhalten der BKF-Viren bei Fehl- und Reservoirwirten und den  ungeklärten  BKF-Fällen  in  zoologischen  Gärten  wurde  in  der  hier  vorliegenden  Studie  näher untersucht. Es sollte herausgefunden werden, ob Wildwiederkäuer, die bisher nicht als Reservoirwirte für  BKF-Viren galten,  diese  Viren  ausscheiden  und  so  möglicherweise für  die  oben  erwähnten BKF-Fälle verantwortlich waren. Es  wurden  Proben  auf  die  vier  verschiedenen  BKF-Viren  getestet,  die  am  häufigsten  zu  BKF führen,  in  zoologischen  Gärten  von  hoher  Relevanz  und  nachweislich  sehr  pathogen  sind:  Alcelaphines  Herpesvirus  1,  Ovines  Herpesvirus  2,  Caprines  Herpesvirus  2  und  Malignant  catarrhal fever virus – White-tailed deer. Wie  die  Untersuchungsergebnisse  zeigen,  ist  die  Verbreitung  der  hier  untersuchten  BKF-Viren sehr  unterschiedlich.  AlHV-1  wurde  bei  keiner  Tierart  in  den  Tupferproben  nachgewiesen.  Den-noch darf nicht außer acht gelassen werden, dass Tiere, die momentan AlHV-1 nicht ausscheiden trotzdem  latente Träger sein  können  und  möglicherweise  zu  einem  späteren  Zeitpunkt  Virus  aus-scheiden. Im Gegensatz dazu wurden das OvHV-2, das CpHV-2 und das MCFV-WTD bei mehre-ren Tieren festgestellt. Der Nachweis dieser Viren ausschließlich bei Hauswiederkäuern lässt vermuten,  dass  diese  Viren  nicht massiv  von Wildwiederkäuern  ausgeschieden  werden.  Dennoch  ist es  möglich,  das  die  Wildwiederkäuer  in  dieser  Studie  latent  infiziert  waren  und  nur  zu  dem  Zeit-punkt der Tupferprobenentnahme kein Virus ausschieden. Um latente Infektionen auszuschließen sind weitere Blutuntersuchungen nötig. Die  Übertragung  der  BKF-Viren  auf  Tiere,  die  keinen  direkten  Kontakt  zu  Reservoirwirten  im Zoo hatten, kann auf aerogenem Wege erfolgt sein, da BKF-Viren auch über weite Distanzen hin-weg und passiv übertragen werden können. Auch können Schafe oder Ziegen außerhalb der Zoos oder längst aus dem Bestand entfernte Reservoirwirte die Viren übertragen haben.

Der  Nachweis  von  MCFV-WTD  bei  Ziegen  war  unerwartet.  Bisher  war  unbekannt,  welche  Tierart diesem Virus als Reservoirwirt dient. Der Nachweis dieses Virus in der Nasenschleimhaut von Zie-gen  zeigt,  dass  diese  Tiere  das  Virus  ausscheiden  und  somit  der  Reservoirwirt  dieses  Virus  sein könnten. Diesen Sachverhalt gilt es ebenfalls weiter zu untersuchen. Letztendlich sollte in zoologischen Gärten und Wildparks weiterhin darauf geachtet werden, be-kannte Reservoirwirte streng getrennt und weit entfernt von empfänglichen Tierarten zu halten und sie auf keinen Fall zu vergesellschaften. Die Einhaltung strenger Hygienevorschriften und der Ein-satz unterschiedlicher Pfleger für Reservoir- und Fehlwirte ist unverzichtbar. Um  die  Anzahl  von  Reservoirwirten  zu  minimieren,  besteht  außerdem  die  Möglichkeit  Schafe und Ziegen durch Handaufzucht virusfrei aufzuziehen oder ganz auf die Haltung von Reservoirwir-ten zu verzichten. Bei Neuzugängen oder Vergesellschaftungen von Wiederkäuern aller Art ist eine strikte Quarantäne und individuelle Beprobung der Tiere durchzuführen um festzustellen, ob diese Tiere BKF-Viren ausscheiden oder latent beherbergen. Außerdem können so möglicherweise bis-her unerkannte Reservoirwirte identifiziert werden.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx