Donnerstag, 14 Juni 2018 08:47

ACHENBACH, S. (2002b)

Die neue Aussenanlage der Sumatra-Tiger im Tiergarten Heidelberg.

Verhaltensbiologische Kurzstudie

ca. 41 Seiten

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Leitung:
Zoo Heidelberg

Zusammenfassung: siehe hier

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:30

WOLF, H. (1995)

Vergleichende Untersuchungen des Verhaltens von 5 Wiederkäuerarten im Kölner Zoo mit besonderer Berücksichtigung des Nahrungsaufnahmeverhaltens.

Diplomarbeit

170 Seiten

Zoologisches Institut, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

In der Zeit von Mai 1994 bis Juni 1995 wurden im Kölner Zoo Beobachtungen an den folgenden fünf Wiederkäuerarten durchgeführt: Okapi (Okapia johnstoni), Giraffe (Giraffa camelopardalis), Moschunsochse (Ovibos moschatus), Banteng (Bos javanicus) und Bison (Bison bison).
Mit Hilfe von "instantaneous sampling" wurde die Aktivitätsverteilung der Tiere über den Tag ermittelt. Bei den Okapis und den Giraffen konnte mittels Videoaufnahmen auch der Nachtrhythmus einiger Verhaltensweisen, vor allem des Fressens verfolgt werden. Es wurden Vergleiche sowohl zwischen den Arten als auch mit der Wildbahn angestellt und Faktoren gesucht, die für die Differenzen verantwortlich sind. Unter anderen erwiesen sich haltungsbedingte Faktoren beeinflussend, wie Zusammensetzung der Nahrung, Fütterungszeiten, Zeiten des Entlassens der Tiere in die Aussenanlage und die des Aufstallens.
"Focal animal sampling" diente als Methode bei der ERfassung verschiedener Aspekte des Nahrungsaufnahmeverhaltens der Tier eund bei der Feststellung der Rangordnung in den eizelnen Gruppen. Auch hier wurde mit den Wildbahnbeobachtungen verglichen und nach den Gründen für die Unterschiede gesucht. Die Nahrungsaufnahmevariablen: tägliche Fress- und Wiederkäudauer, Häufigkeit und Dauer der Fress- und Wiederkäuphasen, Kaufrequenz beim Fressen und Wiederkäuen sowie Kaudauer und Anzahl der Kaubewegungen pro regurgitierten Bissen beim Wiederkäuen wurden auf Abhängigkeit von dem Ernährungstyp der Tierarten geprüft. Einige dieser Grössen wiesen erwartungsgemäss unterschiedliche Werte für die Konzentratselektierer Okapis und Giraffen und die Gras- und Rauhfutterfresser Bisons und Bantengs (zum Teil auch für die als Intermediärtypen bezeichneten Moschusochsen). Auch die Art der angebotenen Nahrung und das Alter, das Geschlecht und die soziale Stellung der Tiere nahmen Einfluss auf das Nahrungsaufnahmeverhalten.
Ausserdem wurden die von der Wildbahn abweichenden Verhaltensweisen untersucht. Mittels verschiedener Mehoden wurde angestrebt, ursächliche Zusammenhänge dieser "Verhaltensstörungen" auszumachen. Solche Störungen wurden nur bei den Konzentratselektierern Okapis und Giraffen beobachtet. Die Ergebnisse deuten auf eine ursächliche Beteilung der Fütterungsart, die den Bedürfnissen der Selektierer nicht optimal angepasst erscheint.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:07

WEBER, A. (2000)

Spielverhalten der Bonobos: Fallstudie über die Ontogenese des Spiels und über Spielaufforderungen im Berliner Zoo.

Diplomarbeit

154 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurden deskriptive quantitative und qualitative altersspezifische Daten zum Sozialspiel, Objektspiel und Bewegungsspiel eines weiblichen Bonoboinfants und eines weiblichen Bonobojuvenils im Zoologischen Garten Berlin aufgenommen und miteinander verglichen.
Das Infant spielt am meisten Bewegungsspiel (Anteil an Gesamtspielzeit 69%, Frequenz 57.6 n/h), weniger sozial (Anteil 22%, Freqenz 13.3 n/h) und am wenigsten mit Objekten. Das Juvenil spielt zu gleichem Anteil Bewegungs- und Sozialspiel (45 und 44 %), jedoch Bewegungsspiel mit einer höheren Frequenz von 43.8 n/h gegenüber 19.6 n/h. Objektspiel zeigt das Juvenil mit geringstem Anteil und geringster Frequenz von allen drei Spieltypen (Anteil 11%, Frequenz 3.8 n/h). Somit zeigt das Juvenil mehr Sozialspiel als das Infant, hingegen das Infant mehr Bewegungsspiel. Objektspeil zeigen Infant und Juvenil zu gleichem Anteil, jedoch das Infant mit höherer Frequenz. Der Anteil und die Frequenz des Sozialspiels von Djanoa als Juvenil sind höher als Freder (1997) für Djanoa als Infant herausfand. Der Anteil des Objektspiel ist kleiner und die Frequenz gleich. Der Anteil des Sozialspiel des Infant Maringa entspricht dem Anteil des Infant Djanoa; jedoch die Frequenz des Sozialspiel vom Infant Maringas ist höher.
Das Juvenil Djanoa spielt mit gleichen Anteilen mit dem männlichen Adult Santi und mit dem Infant Maringa, jedoch häufiger mit dem Infant. Das Infatn Maringa spielt am meisten mit dem Juvenil Djanoa.
Das Juvenil fodert am häufigsten das andere Jungtier der Gruppe auf, genauso wie das Infant am häufigsten das Juvenil auffordert. Die adulten Tiere fordern häufiger das Juvenil auf als das Infant.
Auf die Spielaufforderungen von dem Juvenil reagieren alle Tiere, ausser das männliche Adult Simon in über 50% positiv. Auf die Spielaufforderungen von dem Infant reagieren das Juvenil und die Mutter in über 50% positiv, jedoch die adulten Männchen in über 80% negativ.
Jedes Tier der Gruppe bevorzugt unterschiedliche Aufforderungen, die sich je nach dem welcher Speilpartner Rezipient ist unterscheiden. Dabei wählen die Jungtiere gegenüber den Adulten vermehrt Spielaufforderungen mit Körperkontakt, aber die Adulten gegenüber den Jungtieren häufiger Spielaufforderungen ohne Körperkontakt. Die Wahl der Spielaufforderungen wird nicht davon beeinflusst, ob mit dem Rezipienten kurz vorher schon ein Spiel oder eine Spielaufforderung stattgefunden hat.
Zwischen Infant und Juvenil, sowie zwischen Infant und den adulten Männchen treten am häufigsten Verfolgungsspiele auf. Mit der Mutter hingegen konnten am meisten Kitzelspiele beobachtet werden. Das Juvenil spielt am häufigsten mit allen drei adulten Tieren Verfolgungsspiele. Im Verfolgungsspiel sind die Rollen nicht gleichmässig verteilt. Am häufigsten verfolgt das ältere Tier das jüngere.
Bewegungsspiel tritt für beide Fokustiere am häufigsten über dem Boden auf, wobei das Infant häufiger klettert und das Juvenil häufiger hangelt.
Infant und Juvenil bevorzugen unterschiedliche Objekte zum Spiel. Beide Fokustiere bewegen sich am häufigsten mit dem Objekt fort. Das Infant zeigt mehr Neugierverhalten, indem es das Objekt untersucht.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:39

WEBER, Th. (1995)

Einfluß des Ausscheidungs- und Markierungsverhaltens von Przewalskipferden (Equus przewalskii) auf Weide- und Gehegenutzung.

Diplomarbeit

65 Seiten

Fachbereich Biologie, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Im Frühjahr und Sommer 1994 wurden vier Przewalskipferdhengst-Gruppen unterschiedlichen Alters hinsichlich ihres Sozial- und Ausscheidungs-/ Markierungsverhaltens beobachtet. Auf Gehegeskizzen wurden die Stellen eingezeichnet, wo gekotet oder geharnt wurde und, falls daraufhin ein anderer Hengst überkotete oder -harnte, wurde dies entsprechend gekennzeichnet. Des weiteren sind in 5 Minuten-Abständen in den Gehegeskizzen die Orte eingetragen worden, an denen die Hengste sich zu diesem Zeitpunkt während vorher festgelegter Aktivitäten gerade aufhielten. Ergänzt wurden diese Aufzeichnungen furch die Notierung der nächsten Nachbarschaften in einem Scan-Protokollblatt, die zu den 5 Minuten-Scans beobachtet wurden. In Protokollblättern wurden zudem repulsive und meidende Verhaltensweisen festgehalten, die für die eventuelle Bestimmung der Rangordnung herangezogen wurden. Ein anderes Protokollblatt diente dazu, die unterschiedlichen Muster des Markierungsverhaltens einzutragen, sobald diese auftraten, und wie andere Henste reagierten.

Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur das Alter ein Einfluss auf die Rangposition hat, sondern möglicherweise auch physische und individuelle Charaktereigenschaften. Im Gegensatz zu Literaturangaben kam bei den Przewalskipferdhengsten z.B. soziale Hautpflege zwischen allen Gruppenmitgliedern vor, ebenso beteiligten sich die ranghöchsten Hengste am Spiel mit anderen. Die positiven sozialen Beziehungen der Tiere untereinander waren unterschiedlich stark ausgeprägt, wobei sich z.T. deutliche Vorlieben zwischen bestimmten Hengsten und hierbei vor allem zwischen Halbgeschwistern abzeichneten, die allerdings bereits von Geburt an zusammen aufgewachsen sind.

Es bestätigte sich, dass sich das Markierungsverhalten mit zunehmenden Alter entwickelt. Jedoch hat auch die Rangposition einen entscheidenden Einfluss auf die Ausprägung des Markierungsverhaltens, wie vor allem die Ergebnisse aus Anholt und Neuwied zeigen. Przewalskipferdhengste meiden Ausscheidungsgebiete während des Grasens nicht. Verstärkt habe ich die Tiere beim Fressen in solchen Bereichen beobachtet, teilweise präferierten sie dies sogar. Weidemuster, wie sie bei Hauspferden zu sehen sind, bilden sich auch auf Weiden, die von Przewalskipferdhengsten beweidet werden, wie sich in Kern zeigt.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:04

STEUER, P. (2007)

Untersuchungen zu Verdauungsstrategien von Breitmaulnashörnern (Ceratotherum simum) und Spitzmaulnashörnern (Diceros bicornis).

Diplomarbeit

112 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Pflanzenfresser zeigen häufig eine Spezialisierung auf eine bestimmte Gruppe von Futterpflanzen wie Laub oder Gras. Damit einhergehend sind vor allem bei Wiederkäuern einige Anpassungen in der Anatomie des Verdauungstraktes und in der Verdauungsphysiologie bei spezialisierten Gras- oder Laubfressern beschrieben. In der vorliegenden Studie wurden eine Gras fressende und eine Laub fressende Nashornart (Breitmaul- bzw. Spitzmaulnashorn) bezüglich einiger wichtiger verdauungsphysiologischer Parameter (Futteraufnahme, Veraulichkeit, Mittlere Retentionszeit (MRT) des Futters, Selektivitätskoeffizient =MRTPartikelphase/MRTflüssige Phase, Partikelgrösse im Kot) verglichen.

Der Vergleich wurde zwischen 4 Spitzmaulnashörnern und 5 Breitmaulnashörnern in 4 verschiedenen Zoos angestellt. An die Tiere wurde Grasheu einer Charge (NDF-Gehalt ca. 63 %) ad libitum gefüttert. Nach einer Anfütterungsperiode von 14 Tagen wurde eine Sammelphase von 7 Tagen durchgeführt, in der die Futter- und Kotmengen (Komplettsammlung und externer Marker TiO2) in der Regel auf Einzeltierbasis bestimmt wurden. Als Marker für die Quantifizierung der Retentionszeiten wurden für die Partikelfraktion Chromgebeizte Fasern (1-2 mm) und für die flüssige Fraktion Co-EDTA in Einmaldosis an die Tiere verfüttert. Die Bestimmung der Kotpartikelgrösse erfolgte über Nassiebung und anschliessende Berechnung des Modulus of Fineness (MOF).

Für die Futteraufnahmen zeigten sich in dieser Studie für die Spitzmaulnashörner Werte von 15.4 ± 2.5 kg TS/Tag und bei den Breitmaulnashörnern von durchschnittlich 21.7 ± 4.3 kgTS/Tag. Umgerechnet auf das metabolische Körpergewicht der Tiere ergeben sich daraus 73 ± 10 [g TS/kg LM0.75] für die Spitzmaulnahörner und 68 ± 13 [g TS/kg LM0.75] bei den Breitmaulnashörnern (nicht signifikant). Die ERmittlung der scheinbaren Verdaulichkeiten der organischen Substanz bei den Nashörnern dieser Studie ergab Werte von 51 ± 8% für die Spitzmaulnashörner und 55 ± 10% für die Breitmaulnashörner (nicht signifikant). Bei den mittleren Retentionszeiten der Partikelphase haben sich Zeiten von 39 ± 4 Stunden bei den Spitzmaulnashörnern und 43 ± 5 Stunden bei den Breitmaulnashörnern ergeben (p=0.176), für die Flüssigkeitsphase waren es 34 ± 4 Stunden für die Spitzmaulnashörner und 28 ± 4 Stunden für die Breitmaulnashörner (p=0.108). Für das Spitzmaulnashorn wurde ein Selektivitäts-Koeffizient von 1.2 ± 0.1 ermittelt, für das Breitmaulnashorn 1.6 ± 0.2. Die statistische Auswertung ergab einen signifikanten Unterschied (p=0.013). Bei den Siebanalysen des Kots der Tiere hat sich ergeben, dass bei gleichem Futter die Breitmaulnashörner im Mittel grössere Partikel in ihrem Kot aufweisen (MOF 7.02 ± 0.13) als Spitzmaulnashörner (MOF 6.61 ± 0.29). Auch hier wurde ein signifikanter Unterschied ermittelt (p=0.046).
Gras und Laub unterscheiden sich in Zusammensetzung und Fermentationsverhalten. Daraus ergaben sich die beschriebenen Unterschiede zwischen Laub und Gras fressenden Wiederkäuern. Auf dieser Basis wurde erwartet, dass beim Laubfresser Spitzmaulnashorn eine höhere Futteraufnahme (bezogen auf das metabolische Körpergewicht), eine niedrigere Verdaulichkeit, eine kürzere Retetionszeit des Futter, eine niedrigerer Selektivitätskoeffizient und grössere Kotpartikel als beim Grasfresser Breitmaulnasnorn gefunden werden.

Insgesamt zeigen sich weniger grosse Unterschiede zwischen den beiden Spezies. Für die Futteraufnahme, die Verdaulichkeit der oganischen Substanz und die MRTPartikelphase sind die Unterschiede in der erwarteten Richtung, wohingegen sich für die MRTFlüssige Phase entgegen der ERwartung ein höherer Wert für das Spitzmaulnashorn ergibt. Der signifikante Unterschied der Kotpartikelgrössen wiederspricht ebenfalls der Erwartung, lässt sich aber vermutlich vor allem auf einen allometrischen Effekt zurückführen. Bei einer Korrektur um das Körpergewicht der Tiere wurde der Unterschied fast komplett reduziert.

Spitzmaulnashörner haben signifikant kleinere Selektivitäts-Koeffizienten. Evolutive Begründungen könnten zum einen ein kleineres Verhältnis von unlöslichen zu leichter löslichen Zellwandbestandteilen (Pektine bei Laub im Vergleich zu Gras) und zum anderen die schlechtere Verdaulichkeit der unlöslichen Zellwandfraktionen bei Laub sein. Dadurch würde eine Verlängerung der MRTFlüssige Phase und eine Verkürzung der MRT Partikelphase beim Spitzmaulnashorn im Vergleich zum Breitmaulnashorn einen verduungsphysiologischen Vorteil für das Spitzmaulnashorn darstellen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:51

STEFFEN, M. (1996)

Sozialverhalten und Raum-Struktur-Nutzung von Malaienbären (Helarctos malayanus) in Abhängigkeit von der Gruppenzusammensetzung.

Diplomarbeit

176 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Soweit bekannt, leben allen Grossbärenarten solitär bzw. zeitweilig in Mutter-Familien und gelten somit als nicht sozial lebend. Eine Ausnahme könnte hier evtl. der Malaienbär (Helarctos malayanus) machen. Aufgrund des bisherigen, sehr geringem Wissens über den Malaienbären, das auf Zoobeobachtungen und gelegentlichen, zufälligen Freilandbeobachtungen basiert, erscheint es möglich, dass sich der Malaienbär in seiner sozialen Organisation von der der anderen Ursidae unterscheidet. So wurde z.B. aus dem Freiland von Paaren berichtet, die längere Zeit zusammenleben und gemeinsam ihren Nachwuchs verteidigen. Aus Haremshaltungen in Zoos wird berichtet, dass agonistische Interaktionen das Sozialverhalten dominieren, während Familienhaltungen problemlos verlaufen.

Auf diesem Hintergrund wurde die Hypothese aufgestellt, dass Malaienbären als monogame Paare bzw. in kleinen Gruppen mit ihrem Nachwuchs zusammenleben. Um die Wahrscheinlichkeit dieser Hypothese zu untersuchen, wurden Beobachtungen von Harems- und Familiengruppen miteinander verglichen und auf Unterschiede hin untersucht, die eine monogame Lebensweise als möglich erscheien lassen. Im weiteren wurden theoretische Überlegungen dahingegend diskutiert, inwieweit das bisherige Wissen über Malaienbären und die gefundenen Ergebnisse auf eine monogame Lebensweise hinweisen könnten. Abschliessend wurden Daten zur Strukturnutzung daraufhin diskutiert welche Einrichtungen und Substrate für Malaienbären geeignet erscheinen.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:21

SÈJA, R. (2004)

Einfluß von Individualität und Haltungsbedingungen auf das Sozialverhalten und die Aktivität Asiatischer Löwen (Panthera leo persica).

Diplomarbeit

140 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob in der Zoopopulation des Asiatischen Löwen individuelle Verhaltensunterschiede durch Geschlecht, Alter, Aufzucht- und Haltungsbedingungen beeinflusst werden und ob es einen Hinweis auf unterschiedliche Verhaltensstrategien gibt. Auch sollte geprüft werden, ob ein Zusammenhang zwischen der Frequenz sozinegativen Verhaltens und dem Grad an Aufmerksamkeit sowie der Frequenz explorativen Verhaltens besteht, was bereits in Untersuchungen an Mäusen nachgewiesen wurde. In Fallstudien wurde untersucht, ob die Verhaltensweisen im Innen- und im Aussengehege des Tierparks Berlin in unterschiedlicher Häufigkeit auftreten, wie sich das Verhalten der subadulten Jungtiere der Haltung Köln in zwei verschiedenen Entwicklungsstufen unterscheidet und wie sich das Zuchtpaar des Zoo Köln in verschiedenen Gruppenzusammensetzungen verhält. Für die Fallstudie zum Einfluss des Alters auf subadulte Asiatische Löwen und den Einfluss der Gruppenzusammensetzung wurden zum Vergleich Daten aus dem 2003 absolvierten Praktikum über 52 Stunden herangezogen 

Im Rahmen dieser Arbeit wurden mittels Focal-Sampling und Scan-Sampling Beobachtungen über 567 Stunden an 12 Tieren in 5 verschiedenen Haltungen durchgeführt und individuelle Verhaltensprofile und Aktivitätsbudgets erstellt sowie Haltungen charakterisiert. Dabei wurden Verhaltensweisen untersucht, die einen Aufschluss darüber geben, wie das Individuum mit seiner Umwelt interagiert und auf Umwelteinflüsse reagiert.

Mittels Varianzanalyse konnten signifikante Einflüsse des Alters und der Gehegegrösse auf das soziopositive Verhalten, das Komfortverhalten und das Ruhen in Ganzseitenlage nachgewiesen werden. Der Faktor Gehegegrösse beeinflusst ausserdem signifikant die Aufmerksamkeit, während das Komfortverhalten zusätzlich einen signifikanten Einfluss durch das Geschlecht erfährt. Die Fallstudien weisen ausserdem darauf hin, dass Sozialverhalten und Spiel durch die Gruppenzusammensetzung und eine neue Umgebung beeinflusst werden. Die Frequenz des Spielverhalten scheint ausserdem auch durch die Art des Geheges beeinflusst zu werden. Des Weiteren deutete sich an, dass eine neue Umgebung einen Einfluss auf das Explorationsverhalten und die Aufmerksamkeit ausübt. Letztere scheint durch die Gruppenzusammensetzung beeinflusst, was auch auf das olfaktorische und akustische Markierungsverhalten zutreffen könnte.

Es scheint ferner ein Einfluss der Gehegeart und einer neuen Umgebung auf Verhaltensstörungen und das Komfortverhalten und Gähnen zu existieren. Des Weiteren deutete sich an, dass die Aktivität durch Einflüsse der Gruppenzusammensetzung, Eindrücke einer neuen Umgebung und der Art des Geheges reguliert wird. Vor allem scheint jedoch der Anteil des Ruhens in Ganzseitenlage positiv mit der Aussentemperatur zu korrelieren.

Unterschiede zwischen Individuen, die allen Faktoren in gleichem Masse ausgesetzt waren, lieferten Hinweise auf die Existenz von individuellen Verhaltensstrategien in der Population des Asiatischen Löwen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:54

SCHMUCKER, S. S. (2004)

Untersuchungen zur Feinstruktur der oralen Aktivitäten bei Giraffen (Giraffa camelopardalis).

Diplomarbeit

81 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Bei Giraffen (Giraffa camelopardalis) in Zoos treten häufig scheinbar funktionslose und in repetitiver Weise ausgeführte Zungenbewegungen auf, die als orale (Verhaltens-) Störungen bezeichnet werden und deren Ursache nicht ausreichend geklärt ist. Häufig werden sie mit einer Störung der Kontrolle der Nahrungsaufnahme erklärt. Die Kontrolle der Nahrungsaufnahme freilebender Giraffen wird durch ein Zusammenspiel verschiedener Regulationsmechanismen gesteuert. In dieser Studie wird angenommen, dass Giraffen ein endogen bedingtes Soll an Fressbewegungen besitzen, das im Freiland eine ausreichenden Aufnahme von Nahrung gewährleistet. Die ausreichende Futteraufnahme bedingt Sättigungssignale, die zu einer Beendigung der Mahlzeit führen. In menschlicher Obhut könnten durch die leichte Zugänglichkeit des Futters Sättigungssignale wie der Pansenfüllstand und/oder chemische Signale einen Stopp der Futteraufnahme auslösen bevor eine ausreichende Anzahl an Fressbewegungen ausgeführt werden kann. Orale Störungen könnten dazu dienen, dieses Defizit an Fressbewegungen auszugleichen. 
Ziel dieser Arbeit war es den Einfluss von ausreichend ausgeführtem Fressverhalten auf die Häufigkeit von oralen Störungen zu untersuchen. In einem quasi-experimentellen Ansatz wurde an fünf Giraffen die Wirkung der Aufnahme unbelaubter Äste im Winter im Gegensatz zu belaubten Ästen im Sommer auf die Tagesaktivität und insbesondere auf die oralen Aktivitäten untersucht.
Es wurden die Zungenbewegungen bei der Aufnahme verschiedener Futtermittel und bei oralen Störungen mit Hilfe von Videoaufnahmen bestimmt. Die Giraffen zeigten beim Fressen von belaubten Ästen eine höhere Anzahl an komplizierten Zungenbewegungen als bei der Aufnahme der meisten anderen Futtermittel. Orale Störungen ähnelten qualitativ und quantitativ der Aufnahme verschiedener Futtermittel. Die Gesamtzungenbewegungen pro Tag unterschieden sich nicht in Winter und Sommer, wohingegen durch die Futteraufnahme bedingte Zungenbewegungen im Sommer zunahmen und Zungenbewegungen durch oralen Störungen abnahmen. Zur Bestimmung der prozentualen anteile der verschiedenen Verhaltensweisen am Tag - insbesondere der Nahrungsaufnahme und der oralen Störungen - wurden in beiden Beobachtungsperioden Aktivitätsbudgets erstellt. Im Sommer konnte bei allen Giraffen eine Abnahme der Anteile von oralen Störungen beobachtet werden. Die prozentuale Anteile an Fressen zeigten im Sommer keine Zunahme. Im Rahmen einer Quantifizierung der Futteraufnahmemenge in beiden Zeiträumen konnte im Sommer eine grössere Aufnahmemenge von Rauhfutter festgestellt werden.
Allgemein deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Giraffen ein endogen bedingtes Soll an Zungenbewegungen aufweisen. In menschlicher Obhut scheint ein Defizit an oralen Aktivitäten aufzutreten, dessen Ausgleich scheinbar durch orale Störungen gelingt. Es kann als wahrscheinlich angesehen werden, dass bei den in Zoos üblichen Fütterungsregimes physiologische Sättigungssignale zu einer frühzeitigen Beendigung der Futteraufnahme führen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:17

RIESE, R. (2001)

Ernährung von Malaienbären (Helarctos malayanus).

Diplomarbeit

100 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde nach möglichen Gründen für die im Vergleich zum Freiland erhöten Gewichte von Malaienbären in Menschenobhut gesucht. Es wurde die Futteraufnahme in Köln lebender Malaienbären und die Zusammensetzung der Futtermittel untersucht. Diese Daten werden mit Hilfe von Bedarssätzen von Hunden nach Meyer und Zentek (1998) auf das physiologische Körpergewicht der Tiere hochgerechnet und verglichen. Weiter wurden Proben aus dem Freiland auf ihre Zusammensetzung hin untersucht und mit den in Köln verfütterten Proben verglichen. Untersuchungen zur Verdaulichkeit der verschiedenen Nährstoffe bringen weitere Informationen über deren Verfügbarkeit. Auf der Grundlage der Datenaufnahme zur Aktivität der Tiere im Kölner Zoo wird der Energieverbrauch der Tiere abgeschätzt.

Der Rohfettanteil der aufgenommenen Nahrung ist mit 10 % - 11 % der Trockenmasse sehr hoch. Die Tiere sind mit Rohprotein und den meisten essentiellen Aminosäuren unterversorgt. Eine Überversorgung ist im Bereich der fettlöslichen Vitamine zu finden, wohingegen einige B Vitamine unter den Bedarfssätzen liegen. Es liegt eine Überversorgung  mit Mineralstoffen vor, wenn man den Hund als Modell nimmt.

Die tropischen Früchte haben eine höhere Gesamtenergie als die Kölner. Nach Abzug der höchstwahrscheinlich unverdaulichen NDF liegt der Energiegehalt leicht unter dem der in Köln verfütterten Früchte. Im Vergleich mit dem Freiland zeigt sich eine erhöhte Aufnahme von Glucose und Fructose. Die Aufnahme von NDF ist im Freiland deutlich höher als im Kölner Zoo. Der Rohfett- und Rohproteingehalt der tropischen Früchte ist dem der Kölner Früchte ähnlich.

Die Tiere im Kölner Zoo zeigen im Vergleich zu wilden Bären eine sehr geringe Aktivität und damit einen geringen Energieverbrauch. Nach den Abschätzungen nach Kleiber (1961) und Robbins (1992) nehmen die Tiere mehr Energie auf als sie benötigen. Nach Meyer und Zentek (1998) hingegen entspricht die Energieaufnahme dem Bedarf.

Die scheinbare Verdaulichkeit der Gesamtenergie leigt bei den erwachsenen Bären bei 65 % - 69 &, das Jungtier hat mit 80 & eine höhere Gesamtverdaulichkeit. Auch kann nur bei dem Jungtier eine Zulage von Calcium, Phosphor und Magnesium festgestellt werden.
Nach diesen Daten müssen die Tiere auf eine fettärmere und proteinreichere Ernährung umgestellt werden. Durch Änderung der Fütterungsart und verstärktes Anbieten von Spielzeug kann eventuell eine Aktivitätssteigerung und somit ein erhöhter Energieverbrauch der Tiere erreicht werden.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:05

NAAKE, S.D. (2001)

Untersuchungen zur Nahrungsaufnahme und Thermoregulation von Nashornleguanen (Cyclura cornuta).

Diplomarbeit

87 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Nashornleguane (Cyclura cornuta) sind stark bedroht und ihre Nachzucht in Zoologischen Gärten war bisher nur selten erfolgreich. Über die Biologie dieser Art, die auf Hispaniola beheimatet ist, ist nur wenig bekannt. Diese Arbeit sollte helfen die Haltungsbedingungen im Kölner Zoo zu beurteilen. Das Hauptinteresse galt dabei der Ernährungssituation und der Möglichkeit zur Thermoregulation. Zusätzlich wurde die soziale Struktur der gruppe untersucht. Die Nahrungsaufnahme wurde für drei Focustiere bestimmt. Die Thermoregulation ist mittels Oberflächentemperaturmessungen untersucht worden. Ausserdem wurde die Nutzung der Wärmelampe protokolliert. Die Gehegenutzung wurde mit Scans in 15 min Intervallen festgehalten. Zur Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit wurden Datenlogger im Terrarium angebracht.

In der Gruppe liegt eine Rangordnung vor, die schon über lange Zeit stabil und stark ausgeprät ist. Ungewöhnlicher Weise verteidigt ein Weibchen zudem ein Revier gegen die anderen Weibchen. Normalerweise existieren Rangordnung und Revierbildung nicht nebeneinander. Es ist auch ungewöhnlich, dass sich das Weibchen in ihrem Revier nicht gegen den Bock durchsetzen kann. Deshalb wurde die Hypothese aufgestellt, dass das gesamte Terrarium das Revier des Bockes ist, in dem er Weibchen duldet aber über diese dominant ist. Die Weibchen bilden ihrerseits eine Rangordnung aus mit Tendenz zur Bildung kleinerer Territorien. Um diese Hypothese zu testen bedarf es mehrerer Gruppen in Terrarien, in denen die Möglichkeit zur Bildung von territorien geschaffen und wieder aufgehoben werden kann. Es kann unter den gegebenen Umständen keine Aussage über die Ressourcenverteilung unter Männchen gemacht werden.

Die Rangordung hat einen starken Einfluss auf die Nutzung der Wärmelampen. Die Temperatur des rangniedersten Weibchens (Tier C) ist im Sommer erst am Nachmittag auf höhere Werte gestiegen, während die anderen Tiere ihre Oberflächentemperatur herunter-reguliert haben. Die Temperatur des Tieres D verläuft zwar ähnlich aber tiefer als die der beiden ranghöchsten Tiere A und B.

Die ranghöchsten Tiere bevorzugen die beiden starken Wärmelampen β und ​ε. Die Nestverteidung eines Weibchens kann jedoch grossen Einfluss auf die Nutzung des Terrariums und bestimmter Ressourcen haben. So hatten auch die beiden ranghohen Tiere während der Brutpflege von Weibchen D keinen Zugang zu der Wärmelampe ε. Die Tiere A, B und C mussten sich auf eine Hälfte des Terrariums zurückziehen, wodurch der soziale Druck unter ihnen gestiegen ist.

Die soziale Struktur hat auch Einfluss auf die Futteraufnahme. Es müssen ausreichend Futterplätze an geeigneten Stellen hinter Sichtbarrieren eingerichtet werden, damit auch die rangniederen Tiere ungestört fressen können. Wie ein Experiment zeigte, ist die Situation zur Fütterungszeit entspannter, wenn der Bock als erster Futter erhält.

Bei dem rangniedersten Tier C entwickelte sich im Laufe der Sommerfütterung eine Sandkoprostase. Dies wurde auf die Fütterungsmethode (der Löwenzahn wurde auf den Sand gelegt) zurückgeführt. Um eine erneute Sandkoprostase zu vermeiden, könnten Futterkörbe im Terrarium angebracht werden, aus denen die Tiere den Löwenzahn aufnehmen können. Auch im Sinne eines behavioural enrichments ist eine solche Form der Fütterung sinnvoll, weil die Tiere wahrscheinlich länger mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt sind.
die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen kann schlecht beurteilt werden, weil keine eigenen Analysen erfolgt sind und wenige z.T. wiedersprüchliche Informationen über den Bedarf von Reptilien in der Literatur zu finden sind. Die gegenwärtige Ernährung scheint jedoch nicht defizitär zu sein. Die juvenilen Nashornleguane werden wie die adulten gefütter und zeigen keine Mangelerscheinungen. Auch Hypervitaminosen scheinen nicht vorzuliegen. Im Winter sollte jedoch die Supplementierung für die adulten Tiere von knapp 2g auf 0.8g Vitakalk pro Tier und Tag reduziert werden, weil sonst die Kalziumaufnahme über der in der Literatur angegebenen Toleranzschwelle liegt. Auch Phosphat liegt oberhalb des Optimalbereichs aber noch innerhalb der angegebenen Toleranz. Zu viel Kalzium in der Nahrung kann zu sekundärem Mangel an Zink, Kupfer und Jod  und zu Verkalkungen führen. Das Ca/P- Verhältnis ist im Löwenzahn und in der Winterfütterung im optimalen Bereich.

Auch bezüglich des Nährstoff- und Energiebedarfs der Tiere liegen wenig Informationen vor. Der Rohfasergehalt der Nahrung liegt sowohl im Sommer als auch im Winter im empfohlenen Bereich. Der Rohproteingehalt der Winternahrung ist im Vergleich mit der Literatur zumindest für die Ernährung von Jungtieren etwas zu gering. Die Tiere scheinen sich aber gut zu entwickeln. Deshalb sollte eine ERhöhung des Rohproteingehaltes in der Nahrung der Jungtiere nur in Erwägung gezogen werden, wenn ein schnelleres Wachstum erwünscht ist. Dabei muss jedoch der Kalzium- und Phosphatgehalt optimal sein, um Skelettschäden bei zu schnellem Muskelaufbau zu vermeiden. Die Verhältnisse im Löwenzahn scheinen optimal zu sein und sollten in diesem Fall als Vorlage dienen.

Im Vergleich mit den Literaturangaben scheint die Energieaufnahme zu gering zu sein. Angesicht der guten Statur der adulten (und der juvenilen) Tiere ist dies jedoch unwahrscheinlich. Untersuchungen zur Verdaulichkeit und zur Metabolismusrate der Tiere sind erforderlich, um die Ernährungssituation der Tiere besser beurteilen zu können. Auch ein vergleich mit wild lebenden Tieren wäre hilfreich.

Im Winter ist die Trockensubstanz- und Energieaufnahme der Tiere höher als im Sommer. Dies kann verschiedene Gründe haben. Die Tiere könnten druch eine erhöhte Trockensubstanzaufnahme den geringeren Proteingehalt der Winternahrung ausgleichen. im Winter kann die Verdauungseffizienz aufgrund der niedrigeren Körpertemperatur oder der erhöhten Futterpartikelgrösse verringert sein. Durch die niedrigere Temperatur kann aber auch die Metabolismusrate beeinträchtigt werden und somit der Energiebedarf sinken. Um alle Effekte von einander zu trennen bedarf es umfassender Experimente. Insbesondere Verdaulichkeitsuntersuchungen und Messungen der Metabolimusrate unter verschiedenen Temperaturen sind erforderlich.

Aufgrund der höheren Körpertemperatur können die beiden ranghöheren Tiere vermutlich mehr Energie aus der Nahrung ziehen als die beiden anderen. Es scheint für die Tiere von Vorteil zu sein, bereits vor der Fütterung eine bestimmte Temperatur zu erreichen. Demnach müsste die Verdauung von Tier C schlechter gewesen sein als die der anderen drei Tiere. Dies wäre auch ein Grund für die erhöhte Futteraufnahme im Winter, denn die Tiere erwärmen sich in dieser Jahreszeit langsamer als im Sommer.

Im Terrarium liegt ein Temperaturgradient vor, so dass sich die Tiere je nach Bedarf aufwärmen und wieder abkühlen können. die Aufzeichnungen des Datenloggers in einer Höhle zeigen, dass die Temperatur hier ausgeglichen ist und während der Ruhezeit der Tiere 3 - 5° höher liegt als an der Oberfläche. Dadurch kühlen die Tiere im Schutz der Höhlen während der Nacht weniger ab.

Die Reproduktion der Nashornleguane erfolgt saisonal. Klimatischer Zeitgeber könnten von grosser Bedeutung für den Reproduktionserfolg sein. Deswegen ist es sinnvoll, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit denen auf Hispaniola anzugleichen. Die in 150 cm Höhe im Terrarium gemessene Temperatur entspricht weitgehend der Klimatabelle von Pedernales, einer dominikanischen Küstenstadt an der Grenze zu Haiti. Ohne die Aussenfenster des Terrariums wäre die erforderliche Abhühlung im Winter vermutlich schwieriger zu erreichen. Die Bewässerung sollte im Sommer stärker ausfallen als im Winter, weil auch in Pedernales in dieser Zeit der meiste NIederschlag fällt. Es sollte ausserdem in Erwägung gezogen werden, für morgendliche Taubildung zu soren, weil die Bewässerung der Höhlen die Luftfeuchtigkeit an der Oberfkäche und in 150 cm Höhe nur wenig erhöht. Viele Echesen nehmen Wasser bevorzugt in Tauform auf. Ein Versuch wäre deshalb interessant, um zu sehen ob dies auch auf Nashornleguane zutrifft.

Die Besatzdichte des Terrariums scheint mit maximal zwei Weibchen und einem Männchen optimal zu sein.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx