Nationalparks und Schutzgebiete - Obere Gangesebene
Sultanpur-Nationalpark
Haryana, Indien
ca. 230 m.ü.M., 143 ha
Vegetation: Für die Vögel wurden verschiedene Baumarten angepflanzt, so Niembaum (Azadirachta indica), Duftende Akazie (Acacia nilotica), Schirmakazie (Acacia tortilis) und Berberitzen (Berberis).
Tierwelt: Nilgauantilope, Hirschziegenantilope. Important Bird Area IN055 mit relativ wenigen Brutvogelarten, aber sehr wichtig als Überwinterungsgebiet. Zu den Brutvögeln zählen u.a. Mohrenscharbe (Phalacrocorax niger), Halsband- und Wachtelfrankolin (F. francolinus, F. pondicerianus), Halsbandsittich (Psittacula krameri), Wiedehopf, Hinduracke (Coracias bengalensis), Braunliest (Halcyon smyrnensis), Heckenkuckuck (Centropus smyrnensis), Rußbülbül (Pycnonotus cafer). Ansonsten ist das Spektrum der Vogelarten, die hier angetroffen werden, ist ähnlich dem von Keoladeo Ghana.
Keoladeo-Nationalpark
Rajahstan, Indien
172 - 175 m.ü.M., 2'873 ha
Ursprünglich vom Maharadscha von Bharatpur durch die Zuleitung von Wasser als Jagdgebiet für Wasservögel entwickelt, ist Keoladeo Ghana seit 1956 eines der wichtigsten Vogelschutzgebiete Rajahstans.
Krauskopf- und Philippinenpelikan, verschiedene Reiher, Nimmersatt, Klaffschnabel, Löffler, Sunda-Marabu, zahlreiche Gänsevögel, darunter Zwergblässgans und Schwarzkopf-Moorente (Aythya baeri), Bindenseeadler (Haliaeetus leucoryphus), Bengal- (Gyps bengalensis) und Indischer Geier (G. indicus), Schelladler (Aquila clanga), Kaiseradler (Aquila heliaca), Jungfern-, Sarus-, Lilford- und Schneekranich, Steppenkiebitz (Vanellus gregarius), Halsband-Scherenschnabel (Rynchops albicollis), Wüstenbraunkehlchen (Saxicola macrorhynchus). Tierwelt: Important Bird Area IN064 mit u.a. Kormoran,
Rhesusaffe, Hulman, Rohrkatze, Fischkatze, Leopard, Wildschwein, Sambar, Axishirsch, Nilgauantilope, Hirschziegenantilope. An Fischen hat es z.B. diverse Labeo-Arten, den Gemeinen Hubschrauberwels (Wallago attu), Quergestreiften Schlangenkopffisch (Channa striata), Catlabarbe (Gibelion catla), Olivebarbe (Puntius sarana).
Weitere Parks
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Rajaji-Nationalpark
Uttar Pradesh, Indien
Bestehend seit 1966
Fläche 820 km²
Hohe 302-1'000 m.ü.M.
Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN107)
Website des Parks -
Corbett National Park and Tiger-Reservat
Uttar Pradesh, Indien
Bestehend seit 1936, damals als Hailey-Nationalpark
Fläche 521 km²
Höhe 360-1210 m.ü.M.
Temperatur min. 5°C, max. 40°C.
Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN102)
Website des Parks -
Dudhwa National Park und Tigerreservat
Uttar Pradesh, Indien
Bestehend seit 1968 als Wildschutzgebiet, Nationalpark seit 1977
Fläche 490 km² und 190 km² Pufferzonen
Hohe ca. 150-184 m.ü.M.
1'085 mm Niederschlag/Jahr
Temperatur min. 8°C, max. 43°C.
Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA IN113)
Zum Tiger-Reservat gehören auch das Kishanetpur Wildschutzgebiet (200 km²) und das Katarniaghat Wildschutzgebiet (400 km²)
Website des Parks -
Königliches Suklaphanta Wildschutzgebiet
Nepal
Bestehend seit 1976
Fläche 305 km² und 243 km² Pufferzone
Höhe 150-600 m.ü.M.
Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA NP025)
Website des Parks -
Banke-Nationalpark
Nepal
Bestehend seit 2010
Fläche 550 km² und 343 km² Pufferzone
Höhe 587-925 m.ü.M
Website des Parks -
Bardia Nationalpark
Nepal
Bestehend seit 1976
Fläche 968 km² und 507 km² Pufferzone
Höhe 152-1'441 m.ü.M.
Ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA NP003)
Website Bardia Ecolodge
Literatur:
GEE, E.P. (1967)
GRUBER, U. (1995)
ISRAEL, S. & SINCLAIR, T. (eds. 1987)
SAHARIA, V. B. (ed., 1981)
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Einheimische Laubbäume im Zoo
Allgemeines
Die zahlreichen einheimischen Baum- und Straucharten fördern nicht nur die Vielfalt der im Zoo wildlebenden Tierarten, sondern es lassen sich mit ihnen auch die unterschiedlichsten Lebensräume nachbilden, einschließlich solcher aus anderen Kontinenten oder Klimazonen. Bei Gehölzen, die innerhalb oder angrenzend an Tiergehege gepflanzt werden, ist stets die Frage der Giftigkeit zu bedenken. So enthalten z.B. Buchsbaum (Buxus sempervirens), Faulbaum (Rhamnus frangula), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) und Stechpalme (Ilex aquifolium) in allen Teilen giftige Alkaloide und/oder Glykoside. Bei Bergahorn oder Eichen können Keimlinge oder unreife Früchte bei manchen Tierarten zu Todesfällen führen.
- Goldregen (Laburnum anagyroides)
- Hängebirke (Betula pendula)
- Hain- oder Hagebuche (Carpinus betulus)
- Rotbuche (Fagus sylvatica)
- Traubeneiche (Quercus petraea)
- Stieleiche (Quercus robur)
- Echte Walnuss (Juglans regia)
- Esche (Fraxinus excelsior)
- Winter- und Sommerlinde (Tilia cordata und Tilia platyphyllos)
- Salweide (Salix caprea)
- Traubenkirsche (Prunus padus)
- Mehlbeere (Sorbus aria)
- Eberesche (Sorbus aucuparia)
- Speierling (Sorbus domestica)
- Elsbeere (Sorbus torminalis)
- Bergulme (Ulmus glabra)
- Feldulme (Ulmus minor)
- Feldahorn (Acer campestre)
- Spitzahorn (Acer platanoides)
- Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
- Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Ordnung: Schmetterlingsblütler (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
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GoldregenLaburnum anagyroidesVerbreitung: West-, Mittel- und Südosteuropa, Südwestasien. Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC). Wuchsklasse 3: Bis 7 m hoch. Der Goldregen wächst als Strauch oder kleiner Baum, der nur ein Alter von 20-30 Jahren erreicht. Seine glatte Rinde ist erst dunkelgrün und wird dann hellbraun. Die Äster sind ansteigend-überhängend. Die zusammengesetzten Blätter sind wechselständig. Er ist einhäusig mit zwittrigen Blüten und blüht von April bis Juni. Die hängenden, traubigen Blütenstände enthalten zahlreiche, leuchtend gelbe Blüten, aus denen sich 10-20 cm lange seidenhaarige Hülsenfrüchte mit etwa 3 mm großen, bohnenförmigen Samen entwickeln. Bestäuber sind Bienen und Käfer [1; 6; 7]. Der Goldregen wird oft als Zierpflanze verwendet. Er wurde bereits 1560 nach England eingeführt. Es gibt mehrere Zuchtformen und Hybriden mit verwandten Arten [7]. Alle Teile des Goldregens enthalten mehrere sehr giftige Quinolizidin-Alkaloide wie Cytisin und Laburnin, besonders die Samen. Für den Menschen gelten 3 bis 4 unreife Hülsenfrüchte, 15 bis 20 Samen oder 10 Blüten als tödlich [2; 8]. |
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
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HängebirkeBetula pendulaVerbreitung: Europa, Kleinasien. Winterhärtezone 2 (erträgt bis -45ºC). Wuchsklasse 1: Bis 22(-25) m hoch. Die Hängebirke ist eine raschwüchsige Pionierpflanze, die oft auf Kahlschlägen, Brachflächen, Schotterhalden, Trümmergeländen und an Waldrändern anzutreffen ist. An Boden und Klima stellt sie keine großen Ansprüche. Sie ist eher ein Baum des Tieflands, kann aber in den Alpen bis auf eine Höhe von 1'900 m vorkommen. An vernässten Standorten wird sie durch die Moorbirke (Betula pubescens) ersetzt, mit der sie sterile Bastarde produzieren kann. Sie wächst als sommergrüner großer Baum mit schlankem, meist durchgehendem Stamm und lockerer, hochgewölbter Krone, deren Seitenzweige oft lang und herunterhängend sind. Die Rinde der Jungtriebe ist grau bis schwarzbraun, dicht besetzt mit warzigen Harzdrüsen, später weiß, sich streifig ablösend und rautenförmig aufplatzend, mit schwarzen, tief gefurchten borkigen Längsrissen am unteren Teil des Stamms. Die zugespitzten Blätter sind etwa 4-7 cm lang und 3 cm breit mit ca. 3 cm langem Stiel. Sie sind dünn, beiderseits kahl, nur nach dem Austrieb leicht klebrig. Die Herbstfärbung ist goldgelb. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die frei überwinternden männlichen Kätzchen hängen an den Enden älterer Triebe. Die weiblichen Kätzchen befinden sich an der Spitze junger Kurztriebe. Blütezeit ist von April bis Mai. Aus den weiblichen Blütenkätzchen entwickeln sich bis August etwa 450 ca. 2-3 mm große, rundum häutig geflügelte Nussfrüchte. Die Blüten werden vom Wind bestäubt, die Samen ebenfalls vom Wind verbreitet [1; 3; 6; 7; 10]. Die Hängebirke bildet Lebensraum für sehr viele Tiere, Flechten und Pilze. Zusammen mit der Moorbirke ist sie für das Überleben von Maskenzikaden der Gattung Oncopsis überlebenswichtig, da diese kleinen Zikaden nur an Birken saugen. Nach Untersuchungen in Russland und in Großbritannien fand man 200-570 Insektenarten auf der Birke. Mindestens 32 Vogelarten können die Früchte der Birke nutzen und Birk- und Auerhuhn brauchen die Knospen als Winternahrung. Birken bieten auch viel Totholz, dieses bietet Raum und Nahrung für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Die Blütenkätzchen sind geschätzte Weiden für die Bienen [3; 13] |
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Hainbuche, Hagebuche oder Weißbuche
Carpinus betulusVerbreitung: Europa, Kleinasien, vom Tiefland bis in die montane Stufe, auf eine Höhe von 1'000 m in den Alpen. Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC). Wuchsklasse 1: Bis 22 m hoch. Die Rinde ist fein silbergrau, auch im Alter ziemlich glatt, mit hellem Netzmuster, daneben schwarze, unregelmäßige Risse. Die Laubblätter sind 5-10 cm lang, bis 6 cm breit und haben einen ca. 1,5 cm langen Blattstiel. Auf der Oberseite sind sie dunkelgrün, unterseits heller und auf den Nerven leicht behaart. Im Herbst hell- bis leuchtend gelb. Im Unterschied zur Buche, die einen glatten Blattrand hat, ist der Rand doppelt gezähnt. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die Blütenkätzchen erscheinen mit der Belaubung. Die 4-7 cm langen männlichen Kätzchen hängen seitlich schlaff an den Zweigen, die Weiblichen Blüten befinden sich am Ende junger Triebe, sie sind zur Reife etwa fingerlang. Blütezeit ist Mai-Juni. Aus ihnen entwickeln sich bis September 6-15 mm lange Nussfrüchte mit dreilappigen Tragblättern, die als Flugorgan dienen. Die Hainbuche ist windblütig. Die geflügelten Früchte werden vom Wind und durch Tiere verbreitet. Sie wächst schnell und kann bis 150 Jahre alt werden. Sie neigt zu Stockauschlag und besitzt damit eine enorme Regenerationsfähigkeit, die einen Niederwaldbetrieb ermöglicht. Sie ist dadurch auch ein ideale Gehölz für die Anlage von Hecken, deshalb der Name Hagebuche. Ein weiterer Nutzen der Hainbuche liegt in ihrem zähen, harten und schweren Holz, das auch unter der Bezeichnung Eisenholz geführt wird. Dieses besitzt einen hohen Brennwert und ergibt sehr gute Holzkohle. Es wird auch für Holzdielen, Parkett, Wohnzimmermöbel, und im Instrumentenbau verwendet [1; 6; 7; 9]. |
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Buchengewächse (Fagaceae)
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RotbucheFagus sylvaticaVerbreitung: Europa, von Südskandinavien bis ans Mittelmeer, vom Tiefland bis in die subalpine Stufe, in den Alpen bis ca 1'600 m. Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC). Wuchsklasse 1: Bis 36 m hoch. Die Buche ist ein sommergrüner, großer Baum mit hohem Stamm und mit im Alter riesiger, meist stark verzweigter Kuppelkrone, der 300 Jahre alt werden kann. Ihre Rinde ist blaugrau und ziemlich glatt. Die 5-10 cm langen und 3-7 cm breiten Laubblätter sind nach dem Austrieb seidig behaart, oberseits später kahl und glänzend dunkelgrün, unterseits heller mit langen seidigen Wimperhaaren am glatten Blattrand. Ihr Stiel ist etwa 1,5 cm lang. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die unscheinbaren Blütenstände erscheinen mit der Belaubung an jungen Trieben, die männlichen Blüten in vielblütigen, hängenden Büscheln, die weiblichen zu zweit in einer vierklappigen Hülle, die zu einem holzigen Becher wird. Blütezeit ist April bis Mai. Die dreikantigen, ca. 2 cm langen, Bucheckern genannten Nußfrüchte sind ab September reif. Die Blüten werden vom Wind bestäubt, die Früchte von Vögeln und Säugetieren verbreitet. Freistehende Buchen beginnen im Alter von 40-50, im Wald mit 50-80 Jahren zu fruchten [1; 6; 7; 9]. Rotbuchen tragen ihren Namen wegen ihres im Vergleich zur Hainbuche rötlicheren Holzes, das für verschiedene Zwecke verwendet wird, aber wegen seiner mangelnden Fäulnisresistenz und geringen Elastizität für Bauzwecke ungeeignet ist. Der heutige Begriff "Buch" ist auf die Buche zurückzuführen, weil bereits die alten Germanen ihre Runenschrift in Stäbe aus Buchenholz kerbten. Es gibt verschiedene Kulturformen, darunter die Hängebuche (F. s. "Pendula") und die Blutbuche (F. s. "Purpurea") [1]. Eine gängige Theorie besagt, dass in weiten Teilen Mitteleuropas ohne das Zutun des Menschen heute weitgehend ein geschlossener Buchenwald stünde. Wissenschaftlich lässt sich aber nicht nachweisen, wie ein mitteleuropäischer Naturwald heute aussehen würde, wenn der Mensch nicht eingegriffen hätte [10]. Die Rotbuche ist Wirtspflanze für Hunderte von Wirbellosen, so lebt z.B. die Raupe des Rotbuchen-Gürtelpuppenspanners (Geometridae: Cyclophora linearia) an zumeist beschatteten Buchen. Ihre Früchte, die Bucheckern, sind während Herbst und Winter eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Säugetiere und Vögel. Eichhörnchen, Rötel-, Wald- und Gelbhalsmaus legen Bucheckerdepots an. Bunt-, Grau- und Schwarzspecht bauen ihre Nisthöhlen in Rotbuchen [1; 6; 7; 9; 14]. Die Rotbuche enthält Saponine, Oxalsäure und Thiaminase, Stoffe, die lokal reizend wirken oder nach Resorption Krämpfe auslösen können. Sie gilt als schwach, für Equiden, wo es zu heftigen Koliken und zu Todesfällen durch Atemlähmung kommen kann, als stark giftig [2]. Als in weiten Teilen Mitteleuropas dominierende Laubbaumart herrscht die Rotbuche natürlicherweise in vielen Gehegen für Wildschweine, Hirsche, Wisente, Mufflons oder Berberaffen vor. Oft ist es nötig, die Bäume vor Schälschäden zu schützen, und eine Naturverjüngung ist bei den in der Regel hohen Tierdichten nicht möglich bzw. beschränkt sich auf ausgezäunte Inseln. |
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TraubeneicheQuercus petraeaVerbreitung: West-, Mittel- und Südosteuropa, Südwestasien. Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC). Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch. Die Traubeneiche ähnelt stark der Stieleiche, hat aber etwas andere ökologische Ansprüche. Bei uns tritt sie vor allem in wärmeren Lagen der kollinen und montanen Stufe auf, in Deutschland namentlich im Spessart und Pfälzerwald, in der Schweiz am Jurasüdfuß, gebietsweise im Mittelland, am Walensee-Nordufer, im Churer Rheintal und in den Südalpen, in Österreich in allen Bundesländern bis in Höhenlagen von 600 m. Auch bevorzugt sie trockenere Standorte als die Stieleiche. Gegenüber jener unterscheidet sie sich u.a. dadurch, dass ihre Früchte an sehr kurzen Stielen sitzen, die Blattstiele länger und die Blätter weniger gebuchtet sind, und dass die Blattbasis keilförmig ist und keine Öhrchen aufweist [6; 7; 10; 15; 16]. |
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StieleicheQuercus roburVerbreitung: Europa bis zum Kaukasus, Nordafrika, Kleinasien, vom Tiefland bis in die Kolline, stellenweise montane Stufe auf eine Höhe von 1'000 m. Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC). Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch. Die Stieleiche ist ein sommergrüner, großer Baum mit breiter, unregelmäßiger Krone mit wenigen, massiven, gedrehten unteren Ästen, der 500-800 Jahre alt werden kann. Die Rinde ist dunkelgrau bis braungrau und tief gefurcht. Die etwa 7-12 cm langen und bis 8 cm breite Laubblätter haben beidseits 5-7 rundliche, glattrandige Lappen, die ungefähr bis zur Spreitenmitte eingeschnitten sind. Der Blattstiel ist sehr kurz, nur 2-7 mm lang. Die Blätter sind lederig, oberseits kräftig grün, leicht glänzend, unterseits heller, auf den Blattnerven leicht behaart. Der Laubaustrieb erfolgt ca. 14 Tage früher, als bei der Traubeneiche (Quercus petraea). Die Herbstfärbung ist kräftig gelb bis bräunlich. Die Pflanze ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die Blüten sind unscheinbar, die 2-4 cm langen, schlaff hängenden männliche Kätzchen befinden sich am Grunde von Langtrieben. Die weiblichen Blüten stehen zu zweit oder dritt in langgestielten Ähren an den Triebenden. Blütezeit ist April-Mai. Die Eicheln genannten Nußfrüchte werden im September-Oktober reif. Sie befinden sich in flachen Fruchtbechern an 4-6 cm langen Stielen, daher der deutsche Name "Stieleiche" [1; 3; 6; 7; 9]. Die ökologische Bedeutung der Eichen (Quercus petraea, Quercus robur), ob lebend oder als Totholz, ist beeindruckend; denn auf keiner andern einheimischen Baumart leben mehr Insektenarten. Es profitieren etwa 400 Schmetterlingsarten, Dutzende Zweiflügler und Hautflügler, über 100 Bock-, Borken- sowie Prachtkäferarten, viele weitere Insekten, Vogelarten (Eichelhäher!) und Säugetiere von diesem Baum. Zudem bieten alte Eichen verschiedenen Flechtenarten ideale Lebensbedingungen, speziell der vom Aussterben bedrohten Eichen-Stabflechte [3; 10]. Die Stieleiche verfügt, wie die anderen einheimischen Eichenarten, über ein hohes Anpassungspotenzial und ist aufgrund ihrer morphologischen, physiologischen und ökologischen Eigenschaften gut auf den Klimawandel vorbereitet, der in Mitteleuropa mit einer deutlichen Erhöhung der mittleren Jahrestemperatur und einer Abnahme der Sommerniederschläge einhergehen wird. Es ist davon auszugehen, dass sie ihre Verbreitung in tieferen und mittleren Lagen ausweiten kann und dass ihr Anteil am Holzvorrat steigen wird [10]. Kein anderes einheimisches Holz hat die Widerstandskraft der Eiche oder auch nur ähnlich gute Haltbarkeitseigenschaften unter Wasser. Schiffe, Brückenpfähle und Whiskyfässer wurden daraus gezimmert. Es wird auch als Bau-, Konstruktions- und Furnierholz sowie zum Möbelbau verwendet. Rinde, Laub und Eicheln sind sehr gerbstoffhaltig und wurden daher in der Ledergerberei eingesetzt. Ferner findet die Eiche Anwendung in der Volksmedizin und in der Bachblüten-Therapie [1]. Wegen ihres Gehalts an Gerbstoffen wird die Stieleiche als giftig eingestuft. Wenn große Mengen grüner Eicheln gefressen werden, kann dies bei Wiederkäuern und Equiden zu Vergiftungen führen. Wiederkäuer entwickeln typischerweise eine Nephropathie und gastrointestinale Läsionen, während es bei Arten mit einhöhligem Magen primär zu Magendarm-Symptomen kommt [2]. |
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Walnussgewächse (Juglandaceae)
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Echte WalnussJuglans regiaVerbreitung: Südosteuropa, Vorder- und Zentralasien, China. In der Römerzeit in Mitteleuropa als Fruchtbaum eingeführt, später auch in anderen Gebieten und manchenorts verwildert. Winterhärtezone 5-6 (erträgt bis -20/-24ºC).. Wuchsklasse 1: Bis 27 m hoch. Die Echte Walnuss wächst als sommergrüner, meist breitkroniger größerer Baum, der mit 20 Jahren eine Höhe von 11 m erreicht. Ihr Stamm, der einen Durchmesser von 2 m erreichen kann, ist in geschlossenen Beständen im unteren Bereich oft astfrei und entwickelt eine silbrige, fast weisslich graue Rinde, die mit zunehmendem Alter dunkler und schuppiger wird. Die oberseits mittel- oder dunkelgrünen, unterseits helleren Laubblätter sind unpaarig gefiedert, 20-50 cm lang und haben einen 3-5 cm langem Blattstiel. Die 5-7 Fiederblättchen sind 7-9 cm lang, länglich-oval bis breit-elliptisch, an beiden Enden verschmälert. Die Endfieder ist gestielt und deutlich größer als die übrigen. Die Blätter riechen beim Zerreiben nach Terpentin. Im Herbst wird das Laub wenig auffällig gelblich-braun. Die Walnuss ist einhäusig und getrenntgeschlechtig. Männliche Kätzchen erblühen etwa 4 Wochen vor den weiblichen. Sie sind bis 15 cm lang und schlaff hängend. Weibliche Blüten stehen zu zu 2-5 am Ende von Jungtrieben. Die Früchte sind hartschalige Nüsse, die von einer grünen Fruchthülle umgeben sind. Walnussbäume werden bis zu 600 Jahre alt [1; 6; 7]. Walnüsse sind seit alters her nicht nur als Nahrungsmittel begehrt, sondern haben auch seit der Jungsteinzeit eine vielseitige medizinische Verwendung. Sie enthalten ein fettendes Öl, das durch die Pressung für Speise- und technische Zwecke gewonnen wird. Hauptproduzent von Walnüssen sind die USA und China. Das dunkelbraune Holz ist sehr haltbar und als Furnier und Möbelholz sehr geschätzt. Es wird massiv oder als Furnier für den Möbelbau eingesetzt. Zur Erhöhung der Produktivität wird im forstlichen Anbau die langsam wachsende Walnuss oft mit der nordamerikanischen Schwarznuss (Juglans nigra) gekreuzt [1; 10]. Die Walnuss gilt als schwach giftig. Gerbstoffe können, nach Aufnahme grösserer Mengen grüner Schalen oder Blätter, Magen-Darm-Reizungen verursachen. Angeschimmelte Nüsse oder Fruchthüllen können tremogene Mykotoxine enthalten, die schon in geringer Menge z. B. beim Hund zu klinischen Symptomen führen [2]. |
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
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EscheFraxinus excelsiorVerbreitung: Europa bis Kaukasus, vom Tiefland bis in die montane Stufe. Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC). Wuchsklasse 1: Bis 39 m hoch. Die Esche ist ein sommergrüner, großer Baum mit langem und bis 1 m dickem Stamm und hochgewölbter, offener Krone. Sie kann 200 Jahre alt werden. Ihre Rinde ist längsrissig, breit gerippt und grau. Die um die 25 cm langen Laubblätter entstehen aus schwarzen Winterknospen. Sie bestehen aus 4-6 Fiederpaaren. Die bis 10 cm langen und 4 cm breiten Fiederblättchen sind kurz-, die Endfieder länger gestielt. Sie sind oberseits frischgrün, unterseits etwas heller und auf den Hauptnerven leicht behaart. Im Austrieb sind sie rötlich braun, im Herbst unauffällig gelblich-grün. Die Pflanze ist einhäusig. Die männlichen, weiblichen oder zwittrigen Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb in unauffälligen Rispen. Blütezeit ist im Mai. Die Esche ist windblütig, wird aber nicht selten von pollensammelnden Bienen besucht. Die geflügelten, hellbraunen Nussfrüchte sind ab September reif und bleiben oft bis zum Frühjahr hängen. Reiche Fruchtbildung erfolgt meist in zweijährigem Rhythmus. Die Esche benötigt viel Licht und feuchte Böden. Eine tiefgehende Pfahlwurzel verankert sie fest im Boden [1; 6; 7; 9]. Das zähe, elastische und nicht-splitternde Holz ist vielseitig verwendbar, namentlich in der Möbeltischlerei ist es sehr geschätzt und wurde früher zur Herstellung von Waffen verwendet [1]. In vorchristlicher Zeit hatte die Esche (altnordisch "askr") eine große kulturelle Bedeutung. Bei den alten Germanen war die Esche "Yggdrasil" der Weltenbaum, der das Zentrum und die Stütze des gesamten Kosmos darstellt, und an dem das "Ratatoskr" (=Bohrzahn) genannte Eichhörnchen unaufhörlich auf und ab lief ("renn upp ok niðr eftir askinum") [Snorri STURLUSON, Prosa-Edda: Gylfaginning, Kapitel 16]. Die Esche enthält in ihrer Rinde Cumaringlykoside (Fraxin, Fraxinolglykosid), die durch Pilze in aktives Cumarin metabolisiert werden können, in den Blättern Flavonglykosid (Quercitrin), Mannit und therpenhaltiges ätherisches Öl sowie in den Samen ätherisches Öl. Diese Stoffe wirken lokal reizend und neurotoxisch. Fraxin wirkt stark diuretisch. Vergiftungen beim Rind können zu Apathie, Inkoordination, Kollaps, Festliegen, akuten Abdominalschmerzen und Ödemen führen [2]. |
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
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Winter- und SommerlindeTilia cordata und Tilia platyphyllosVerbreitung: Europa, Sommerlinde nicht in Nordeuropa. Winterhärtezone 3 (ertragen bis -36ºC). Wuchsklasse 1: cordata bis 30 m, platyphyllos bis 40 m hoch. Sommer- und Winterlinde sind sommergrüne, große Bäume, die freistehend einen kurzen, bis zu 3 m dicken Stamm mit einer von starken, knorrigen Ästen getragenen, tief herabreichenden, weitausladenden runden Krone aufweisen. Im geschlossenen Waldbestand bilden sie hingegen meist einen langen, astfreien, mit einer schwach borkigen, graugrünen Rinde versehenen Stamm mit hochangesetzter Krone. Die unsymmetrisch herzförmigen Laubblätter sind wechselständig und zweizeilig angeordnet und haben einen gezähnten Rand. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch, fünfzählig und haben eine doppelte Blütenhülle. Die Kelchblätter haben Nektardrüsen an ihrer Basis, die Kronblätter sind gelblichweiß oder gelb, die Staubblätter sind zahlreich. Die Blüten befinden sich in hängenden Rispen, die mit einem Flügel verwachsen sind. Beide Lindenarten sind wichtige Pollen- und Nektarquellen für Bienen. Sommer- und Winterlinde lassen sich kreuzen und produzieren einen fruchtbaren Hybriden, die holländische Linde (Tilia X europaea), die von den Stammarten nur schwer zu unterscheiden ist. Linden können ein Alter von über 1'000 Jahren erreichen [1; 3; 6; 7]. Sommer- und Winterlinde lassen sich anhand der Blätter, Blüten und Früchte unterscheiden: Bei der Sommerlinde sind Blattoberseite und Blattstiel behaart, bei der Winterlinde sind sie kahl. Die Blütenstände der Sommerlinde sind meist dreiblütig (2-5 Blüten), die der Winterlinde meist 5-7-blütig (bis 11 Blüten). Die Sommerlinde blüht von Mitte bis Ende Juni, etwa zwei Wochen vor der Winterlinde. Bei der Sommerlinde sind die Kapselschalen der Früchte deutlich kantig, dick, fast-holzig, nicht zerdrückbar. Die Nussfrucht ist stets etwas längsriefig, gerippt (drei Rippen). Die Kapselschale der Winterlinde hingegen ist undeutlich kantig, dünn, leicht zerdrückbar. Die Nüsschen sind glatt und stets ohne Längsriefen [1]. Die Winterlinde (Tilia cordata) war in Deutschland Baum des Jahres 2016. Lindenblüten lassen sich zu Teeextrakt verarbeiten, der wegen seines Gehalts an ätherischen Öle und Flavonoide als Heilmittel bei Erkältungen und anderen Indikationen eingesetzt wird. Bienenhonig aus Lindenblüten gilt als besonders wertvoll. Lindenholz findet in der Bildhauerei, Drechslerei, Schnitzerei und Tischlerei vielfältige Verwendung [10]. |
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Weidengewächse (Salicaceae)
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SalweideSalix capreaVerbreitung: Europa und Westasien, vom Tiefland bis in die subalpine, stellenweise alpine Sufe. Winterhärtezone 4 (erträgt bis -29ºC). Wuchsklasse 3: Bis 9 m hoch. Die Salweide wächst in Auwäldern, Waldlichtungen und Kiesgruben als aufrechter, mäßig verzweigter kleiner Baum oder stattlicher, vielstämmiger Strauch. Die Rinde ist hellgrau und glatt mit breiten, seichten, hellbraunen Furchen. Die Laubblätter sind etwa doppelt so lang wie breit, mit bis 10 mm langem Stiel und durch die eingesenkten Blattnerven runzlig erscheinend, oberseits dunkelgrün, unterseits heller und graugrün dichthaarig. Die Nebenblätter sind klein und nierenförmig. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelb-braun. Die Salweide ist zweihäusig getrenntgeschlechtig, das heißt, dass an einem Baum entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten gebildet werden. Die männlichen und die weiblichen Blüten stehen in meist aufrechten Kätzchenblütenständen zusammen. Die Kätzchen erscheinen lange vor dem Laubaustrieb. Anfangs sind sie dicht silbrig pelzig. Die Kätzchen der männlichen Pflanze sind 2-3 cm lang und eiförmig, diejenigen der weiblichen Pflanze sind kürzer und strecken sich beim Aufblühen. Aufgrund ihrer frühen Blütezeit ab Anfang März ist die Salweide eine wichtige, erste Futterpflanze für Insekten wie zum Beispiel Honigbienen. Ab Mai bis Juni reifen die ca. 9 mm langen, zweiklappigen Kapselfrüchte mit ihren zahlreichen braunen, mit langen Flughaaren ausgestatteten Samen [1; 6; 7]. |
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
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TraubenkirschePrunus padusVerbreitung: Europa und nördliches Asien bis Japan, vom Tiefland bis in die montane Stufe. Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC). Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch. Die Gewöhnlichen Traubenkirsche ist raschwüchsig. Sie kann bis zu 80 Jahre alt werden. Die Gewöhnliche Traubenkirsche ist eine Charakterpflanze der Au- und Bruchwälder. Sie wächst als sommergrüner, dichter Baum oder seltener als bis zu 10 Meter hoher Strauch. Typisch ist das große Ausschlagvermögen der Wurzeln. Die zwittrigen, weißen Blüten stehen in 10–15 cm langen Trauben. Blütezeit ist von April bis Juni. Aus den Blüten entwickeln sich erbsengroße Steinfrüchte, die zuerst rot, später glänzend schwarz sind. Das Fruchtfleisch ist bitter aber ungiftig. Der Steinkern enthält giftige Blausäureglykoside [1; 2; 6; 7; 11]. Die Traubenkirsche bietet Nistmöglichkiten für einheimische Vögel. Die stark duftenden Blüten werden von Bienen, Käfern und Zweiflüglern besucht, die eine wichtige Nahrungsgrundlage für insektenfressende Vögel darstellen. Die Traubenkirsche ist auch als einer der frühesten Früchte- bzw. Samenlieferanten bei Vögeln wie Amsel, Wacholderdrossel, Hausrotschwanz, Garten- und Mönchsgrasmücke, Grau- und Trauerschnäpper, Sumpfmeise, Elster, Star, Grünfink und Kernbeisser begehrt. Bereits ab Mitte Juli bietet sie Fruchtfleisch oder Kerne ihrer Steinfrüchte.Eine besonders wichtige Nahrungsquelle für Insektenfresser sind im Frühjahr und Herbst die Traubenkirschen-Hafer-Blattläuse (Rhopalosiphum padi) welche die Bäume in großer Zahl befallen. Vor allem Mönchsgrasmücke und Zilpzalp nutzen dieses Nahrungsangebot sehr intensiv [3; 4]. Die Traubenkirsche enthält in Samen und Blättern die cyanogenen Glykoside Amygdalin und Prunasin, welche in Gegenwart von Wasser Blausäure abspalten. Die minimal letale Dosis der Blausäure und Cyanide liegt bei oraler Appilkation für Wiederkäuer im Bereich von 1-10 mg/kg Körpergewicht [2; 11]. |
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MehlbeereSorbus ariaVerbreitung: Europa. Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC). Wuchsklasse 2: Bis 14 m hoch. Die Mehlbeere wächst als eher kleiner Baum mit aufrechtem, geradem Stamm und gleichmäßiger, spreizwüchsiger und meist flach gewölbter Krone. Die sich erst spät bildende Borke ist grau und längsrissig. Die oberseits dunkelgrün und glänzenden, unterseits dicht filzig behaarten Laubblätter sind oval, vorne kurz zugespitzt, 5-8 cm lang und 4-6 cm breit. Sie haben einen 1-2 cm langen Stiel und meist einen doppelt gezähnten Rand. Das Laub färbt sich im Herbst goldgelb oder gelblichrot. Die fünfzähligen Blüten sind weiß, haben meistens einen Durchmesser von etwa 2 cm und stehen in Dolden. Der Blütenkelch ist auffallend filzig-weiß behaart. Blütezeit ist von Mai-Juni. Ab August reifen die bis 15 mm langen, orangeroten bis scharlachroten Apfelfrüchte. Wie der deutsche Name sagt, ist das Fruchtfleisch mehlig. Es hat keinen besonderen Geschmack, ist aber nach Erhitzen eßbar [1; 6; 7]. Das Holz der Mehlbeere wird kaum genutzt. Die kleinen Apfelfrüchte wurden früher gesammelt, zu Fruchtmus verarbeitet oder als Mehlersatz im Brot verbacken [1]. |
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EberescheSorbus aucupariaVerbreitung: Europa. Winterhärtezone 2 (erträgt bis -45ºC). Wuchsklasse 2: Bis 20 m hoch. Die auch Vogelbeerbaum genannte, ein Lebensalter von 80-100 Jahre erreichende Eberesche ist als sommergrüner, mehrstämmiger Strauch oder kleiner Baum hauptsächlich in der montanen-subalpinen Stufe anzutreffen. Ihre Rinde ist glatt und silbrig-grau, bei älteren Bäumen schwärzlich und längsrissig. Die insgesamt ca. 15 x 8 cm großen Laubblätter sind unpaarig gefiedert und haben einen 2-3 cm langen Blattstiel. Die 9-17 Fiederblättchen sind sehr kurz gestielt oder sitzend, länglich-oval, vorne zugespitzt, am Grunde keilförmig, 4-5 cm lang und 1-2 cm breit. Oberseits sind sie mattgrün und anliegend behaart, unterseits dicht graufilzig. Sie duften beim Zerreiben deutlich nach Bittermandeln und bekommen eine prächtige Herbstfärbung von goldgelb bis rotgelb. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten stehen in zahlreichen, ausgebreiteten Schirmrispen. Die 5 weißen Kronblätter sind 4-5 mm lang, die 20 Staubblätter ebenso. Blütezeit ist von Mai bis Juni. Die dreisamigen Apfelfrüchte sind kugelig, 8-10 mm groß, orange- bis korallenrot und von etwas bitterem Geschmack. Sie werden ab August reif [1; 3; 6; 7]. Die Eberesche ist eine wichtige Nahrungspflanze für eine Vielzahl von Tierarten. Ihre Trugdolden locken Bienen, Käfer und Fliegen an. Ihre Scheinfrüchte werden von wenigstens 63 Vogel- und 20 Säugetierarten verzehrt, darunter z.B. Rotfuchs, Dachs, Amsel, Singdrossel, Misteldrossel, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Kleiber, Kerbeißer, Gimpel, Star, Elster und Eichelhäher [5]. Drosseln und Rotkehlchen verzehren die Beeren ganz, die Finkenvögel und das Eichhörnchen dagegen schälen die Samen heraus [3]. Kleinnager, wie Siebenschläfer, Haselmaus, Gelbhals- und Feldmaus sowie Eichelhäher vergraben auch Vogelbeeren als Wintervorrat. Die Blätter dienen den Raupen des seltenen Ebereschen-Bergspanners (Venusia cambrica), des Gelbspanners (Opisthograptis luteolata), der hoch bedrohten Ebereschen-Eule (Trichosea ludifica), des Baum-Weißlings (Aporia crataegi), und weiterer Schmetterlinge sowie diversen Käfern als Nahrung, und auch beim Schalenwild sind ihre Blätter und Äste beliebt [14]. Die Beeren der Eberesche enthalten Parasorbosid, das durch enzymatische Abspaltung von Glukose in Parasorbinsäure umgewandelt wird. Parasorbinsäure kann die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts reizen und zu Erbrechen und Durchfall führen. Dies bedingt allerdings den Verzehr enormer Mengen roher Beeren. Die Eberesche gilt daher nur als schwach giftig [2; 11]. Die Eberesche war 1997 in Deutschland Baum des Jahres. |
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SpeierlingSorbus domesticaVerbreitung: Südeuropa, Nordafrika, Westasien, vom Tiefland bis auf die Kolline Stufe. Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC). Wuchsklasse 2: Bis 18 m hoch. Der Speierling wächst als meist kurzstämmiger kleiner Baum mit breit-runder Krone mikt wagrecht abstehenden Ästen. Die Rinde ist birbaumartig kleinschuppige und grau. Die unpaarig gefiederten Laubblätter messen ca. 25 x 10 cm und haben einen 3-5 cm langem Blattstiel. 13-21 einzelnen Fiederblättchen sind 3-5 cm lang und etwa 1-1.5 cm breit, schmal-länglich, zugespitzt, sehr kurz gestielt oder sitzend, vorne scharf gesägt, im unteren Drittel nahezu glattrandig, oberseits dunkelgrün und unbehaart, unterseits wenig anliegend behaart. Sie bekommen eine auffällige gelbe bis rötliche Herbstfärbung. Die fünfzähligen weißen, etwa 1,5 cm breiten Blüten stehen in 6-12-blütigen, kegelförmigen Schirmrispen mit rund 10 cm Durchmesser. Im Gegensatz zur Eberesche(Sorbus aucuparia) bildet der Speierling apfel- oder birnförmige Früchte aus, die bis 4 cm lang werden können und als Wildobst genutzt werden. Die Früchte werden von Säugetieren oder Vögeln gefressen, die Vermehrung und Verbreitung des Baums erfolgt durch die mit dem Kot ausgeschiedenen Samen [1; 3; 6; 7; 9]. Das Holz ist schwer spaltbar, zäh, elastisch, gut zu bearbeiten, zu drechseln und zu polieren. Nach langer Lagerung von etwa 8 Jahren wird es zu Musikinstrumenten, Billardstöcken, Kegelkugeln, Brillengestellen, Kämmen, Gewehrgriffen etc. verarbeitet. Unreife, saure Früchte werden gerne als Zugabe zu Apofelwein verwendet. Dieser wird dadurch herber, klarer, haltbarer und unverwechselbar im Geschmack. Die vollreifen süßen Früchte werden zu Mus, Marmelade und Speierlingsbrand verarbeitet. Früher dienten sie als Hausmittel gegen Durchfall und Erbrechen [9; 15]. Der Speierling war in Deutschland Baum des Jahres 1993. |
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ElsbeereSorbus torminalisVerbreitung: Mittel- und Südeuropa. Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC). Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch. Die Elsbeere wächst als aufrechter, wenigstämmiger Strauch oder als 5-20 m hoher Baum mit spreizwüchsiger Krone. Der Stamm hat eine dunkelbraune und hellgraue, kleinschuppige Borke. Die Laubblätter sind mit ihren dreieckigen, spitzen Lappen ahornähnlich und unterscheiden sich dadurch von den Blättern aller anderen Sorbus-Arten. Ihre Spreite ist 5-12 cm lang, tiefgrün und mit 2.5-5 cm langem 2,5-5 cm langem, gelbgrünem Stiel. Das Herbstlaub färbt sich orangerot bis gelb und purpurn. Die fünfzähligen Blüten sind weiß, haben einen Durchmesser von etwa 1.2 cm und bilden aufrechte, lockere und filzig behaarten Schirmrispen. Blütezeit ist von Mai-Juni. Die eiförmigen, ca. 1-1.5 cm langen Früchte sind bei Vollreife lederbraun mit hellen Pünktchen. [1; 6; 7]. Die Elsbeere ist eine wichtige Raupen-Wirtspflanze für die Pfeileule (Acronicta psi), die Trapezeule (Cosmia trapezina), den Rotbuchen-Gürtelpuppenspanner (Cyclophora linearia) und den Gelbspanner (Opisthograptis luteolata) [14]. Die Apfelfrüchte der Elsbeere wurden früher häufig gesammelt. Sie sind erst bei Überreife essbar, werden dann teigig und schmecken ziemlich sauer. Man verwendet sie heute manchmal noch als Zusatz für Obstweine [1]. |
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Ulmengewächse (Ulmaceae)
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BergulmeUlmus glabraVerbreitung: Mittel- und Südeuropa vom Tiefland bis auf eine Höhe von ca. 1'400 m in denAlpen. Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC). Wuchsklasse 1: Bis 24 m hoch. Die Bergulme ist ein sommergrüner, großer Baum mit unregelmäßiger, weit spreizwüchsiger Krone, der mit 20 Jahren eine Höhe von 10 m erreicht. Der Stamm alter Bäume kann einen Durchmesser bis zu 2 m haben. Seine Rinde ist während vieler Jahre ganz glatt, daher die Artbezeichnung "glabra", und silbergrau, im Alter entwickelt sie ein Netzwerk dunkel graubrauner, breiter Leisten. Die 10-18 x 6-9 cm großen Laubblätter sind umgekehrt eiförmige mit stark asymmetrischer Basis und schlanker, aufgesetzter Spitze, oftmals auch 3-zipfelig. Sie sind kurzgestielt bis fast sitzend, oberseits mattgrün mit Borstenhaaren, unterseits heller, auf den Blattnerven fein weißhaarig. Die Herbstfärbung ist gelb. Die grünlichen, zwittrigen Blüten erscheinen in kleinen Trugdolden von Februar bis April, lange vor der Belaubung. Die Früchte werden vom Wind verbreitet und beginnen auf dem Erdboden sofort zu keimen [1; 6; 7]. Das durch einen Pilz verursachte Ulmensterben hat in den letzten Jahrzehnten die Bestände stark dezimiert, obwohl die Bergulme von der Krankheit nicht so stark betroffen ist wie die Feldulme. Übertragen wird die Krankheit durch die zu den Borkenkäfern gehörenden Ulmensplintkäfer (Scolytus spp.) [1]. Das dauerhafte Holz der Ulmen steht als Bau-, Werk- und Brennholz dem der Eiche nur wenig nach. Der Bast der Rinde läßt sich zu Bindematerial und Seilen verarbeiten und wurden in früheren Zeiten gar ausgekocht und zu Heilzwecken verwendet. Im Altertum galten Ulmen als Sinnbild für Tod und Trauer. Nach der nordisch-germanischen Mythologie soll die Frau, "Embla", von den Göttern aus einem ans Meerufer gespülten Ulmenstamm erschaffen worden sein [1]. Die Bergulme war in Deutschland Baum des Jahres 1992. |
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Ulmengewächse (Ulmaceae)
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FeldulmeUlmus minorVerbreitung: Europa, Kanarische Inseln, Kleinasien, Nordafrika. Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC). Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch. Die Feldulme ist ein sommergrüner, großer BaumUnterscheidet sich von der Bergulme durch folgende Merkmale: Die Knospen und jungen, rotdrüsigen Zweige sind kahl. Die wechselständigen Blätter sind 2-10 cm lang, die der Kurztriebe länger gestielt, oberseits kahl und glänzend, unterseits kahl oder in den Nervenwinkeln bärtig, gegen die Spitze nie mit gezähnten seitlichen Abschnitten. Sie haben jederseits 8-14 Seitennerven. Die Früchte (Flügelnüsse) sind 1-2 cm lang, der Same befindet sich etwas oberhalb der Fruchtmitte. Blütezeit ist im März-April, Fruchtreife im Mai-Juni [1; 7]. Das 1918 erstmals in den Niederlanden beobachtete, durch einen Pilz verursachte Ulmensterben hat in den letzten Jahrzehnten die Bestände stark dezimiert, wobei die Feldulme stärker betroffen ist als die Bergulme. Übertragen wird die Krankheit durch die zu den Borkenkäfern gehörenden Ulmensplintkäfer (Scolytus spp.) [1; 10]. Die Feldulme kommt in mehreren Unterarten und Varietäten vor. Es sind diverse Synonyme im Umlauf [7]. |
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
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FeldahornAcer campestreVerbreitung: Europa und Westasien bis Nordiran, vom Tiefland bis in die montane Stufe, im Alpenraum nur selten oberhalb von 1'000 m. Winterhärtezone 5-6 (erträgt bis 24 bis -20ºC). Wuchsklasse 2: Bis 15 m hoch. Der Feldahorn wächst meistens als sommergrüner Strauch und nur unter günstigen Bedingungen als Baum. Er kann 150-200 Jahre alt werden und in Einzelfällen einen Stammumfang von über 1 m erreichen Er hat eine grau- bis schwarzbraune, netzrissige Borke. Die oberseits dunkelgrünen und schwach glänzenden, unterseits heller bis graugrünen und leicht behaarten Laubblätter sind gegenständig. Sie bestehen aus einer 5-8 cm langen und bis ca. 10 cm breiten Spreite, die bis zur Mitte durch tiefe Buchten in meist 5 Lappen geteilt ist, von denen die unteren sehr klein sind. Die Lappen snd vorne stumpf abgerundet. Der 2-9 cm lange Blattstiel führt im Sommer Milchsaft. Das Herbstlaub ist kräftig gelb bis goldgelb. Die Pflanze ist einhäusig mit zwittrigen oder eingeschlechtigen 6-8 mm großen, gelbgrünen Scheibenblüten, die gleichzeitig mit den Blättern erscheinen und in einer 10-20-blütigen Rispe stehen. Blüten und Blütenstiele sind dicht behaart, was nur bei dieser Ahornart vorkommt. Die Flügel der Frucht sind fast waagrecht gespreizt. Blütezeit ist der Mai [1; 3; 6; 7; 9]. Im Gegensatz zum Bergahorn ist der Feldahorn nicht giftig. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs sammelten die Menschen junge, Milchsaft führende Blätter, ließen sie in Bottichen vergären und stampften sie ein wie Sauerkraut. Zudem wurde aus den Blättern Tee zubereitet (Sonnentee). Für die Zubereitung von Salat wurden frisch ausgetriebene Blätter gesammelt und fein gehackt. Diesem mischte man die sich gleichzeitig entwickelnden jungen Blüten bei. Der Feldahornsalat schmeckt zu Beginn etwas sauer, im Verlauf des Kauens aber immer süsser [2; 10]. Forstlich war der Feldahorn früher vor allem für die Niederwaldbewirtschaftung zur Brennholzgewinnung wichtig. Das helle, dichte, harte und dauerhafte Holz ist geeignet für Tischler- und Drechslerarbeiten, für den Innenausbau, die Möbelfabrikation und den Bau von Musikinstrumenten. Heute wird er gerne als Zierbaum gepflanzt und ist wertvoll als Vogelschutzgehölz, Windbrecher und Deckungspflanze in der offenen Feldflur [1; 9]. Der Feldahorn war in Deutschland Baum des Jahres 2015. |
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SpitzahornAcer platanoidesVerbreitung: Europa, Türkei und Iran vom Tiefland bis zur montanen Stufe. Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC). Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch. Der Spitzahorn wächst als meist kurzstämmiger, rundkroniger Baum. Mit 20 Jahren ist er etwa 10 m hoch. Seine schwarzbraune Borke ist längsrissig. Die oberseits glänzend dunkelgrünen, unterseits hellgrünen Blätter sind spitz 5-7-lappig, bogig gezähnt, 10-18 cm breit, und nur auf den Blattnerven schwach behaart. Die Milchsaft führenden Blattstiele sind 3-20 cm lang und an der Basis kugelig verdickt. Das Laub zeigt eine gelborange Herbstfärbung. Anders als bei den anderen heimischen Ahornen erscheinen die gelblich-grünen Blüten vor dem Laubaustrieb. Sie stehen in kurzen, endständigen Rispen. Die Früchte sind paarweise geflügelte Nüsschen, ihre Flügel stehen stumpfwinklig bis waagrecht ab [1; 6] Der Spitzahorn ist ungiftig [2]. Er kann bis 150 Jahre alt werden und einen Stammdurchmesser bis zu einem Meter erreichen. Es gibt mehrere Kultursorten [1]. |
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BergahornAcer pseudoplatanusVerbreitung: Europa und Westasien von der kollinen bis zur subalpinen Stufe. Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC). Wuchsklasse 1: Bis 30 m hoch. Der Bergahorn ist ein großer, sommergrüner, bestandsbildender Waldbaum in Laubmischwäldern, der im Bergland gewöhnlich zusammen mit Nadelhölzern bis zur Baumgrenze aufsteigt. Seine Rinde ist schuppig, braun bis graubraun. Die Laubblätter haben eine in der Größe sehr variable, scharf eingeschnittene, fünflappige Spreite und einen 3-15 cm langen, an der Basis keulig verdickten Stiel. Sie sind oberseits dunkelgrün, unterseits heller und auf den Hauptnerven behaart. Das Herbstlaub ist leuchtend goldgelb, im Bergland auch leuchtend rötlich. Die Pflanze ist einhäusig. Die gelbgrünen, zwittrigen oder eingeschlechtigen Blüten erscheinen mit oder nach den Blättern in traubenartigen, hängenden Rispen. Blütezeit ist April bis Mai. Die rechtwinkligen Flügelfrüchte werden im September reif [1; 3; 6; 7; 9] Samen und Keimlinge sowie die ersten Folgeblätter des Bergahorns enthalten in hoher Konzentration das hochtoxische Nervengift Hypoglycin A. Diese Aminosäure hemmt lebensnotwendige Enzyme im Organismus von Huftieren und das Gift aus dem Samen wird zu einem potenten Fettstoffwechselgift metabolisiert, das in vielen Fällen zum Tode führen kann, so z.B. bei Davidshirschen im Zoo Dresden. Erschwerend können als Folge eines Befalls mit Ahorn-Runzelschorf (Rhytisma acerinum) Mykotoxine hinzukommen [2; 12]. Der Bergahorne ist eine wichtige Futterpflanzen für die Raupen der Ahorn-Rindeneule (Noctuidae: Acronicta aceris) [14]. |
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RosskastanieAesculus hippocastanumVerbreitung: Ursprünglich im Balkanraum, 1576 nach Wien und 1616 nach England eingeführt und seitdem in ganz Europa eingebürgert. Winterhärtezone 3 (erträgt bis -36ºC). Wuchsklasse 1: Bis 36 m hoch. Die Rosskastanie ist ein sommergrüner, großer Baum mit riesiger, hochgewölbter Krone. Seine Rinde ist graubraun, grobrissig und schuppig. Die handförmig gefiederten Laubblätter entstehen aus sehr großen, dunkelbraun-rötlichen und sehr klebrigen Winterknospen. Der Blattstiel ist 10-20 cm lang, am Grunde keulig verdickt. Die 5-7 Fiedern sind bis 25 cm lang und 10 cm breit, die mittleren erheblich größer als die randständigen, vorne mit schlanker, aufgesetzter Spitze. Sie sind kahl, oberseits sind sie stumpf dunkelgrün, unterseits etwas heller. Das Herbstlaub ist goldgelb bis braungelb. Die Rosskastanie ist einhäusig mit zwittrigen oder männlichen Blüten. Diese sind fünfzählige und haben rundliche, lang genagelte, weiße Kronblätter, die in der Mitte ein hellgelbes, später orangerotes und tiefrotes Farbmal tragen. Die 5-9 Staubblätter überragen die Krone. Die Blüten stehen zahlreich in aufrechten, rispenartigen, bis 30 cm hohen Blütenständen von pyramidalem Umriß. Blütezeit ist von April bis Mai. Der Fruchtknoten entwickelt sich bis September zu einer 5-7 cm großen, kugeligen, grüne Stachelkapsel mit 1-2 rundlich-abgeflachten, glänzend rötlich-braunen Samen (Kastanien) [1; 6; 7; 9]. Rosskastanien werden oft im Garten der Zoogaststätte angepflanzt. Die Blüten sind eine gute Bienenweide. Die Kastanien werden können zur Winterfütterung von Wildschweinen und Hirschartigen verwendet werden, obwohl sie im Prinzip giftig sind.Rosskastanien mit Schalen enthalten an verdaulichen Nährstoffen 3.4 Prozent Eiweiß, 1.3 Prozent Fett und 38.1 Prozent Kohlehydrate. Ebenfalls verfüttert werden Blätter, im Zoo Mülhausen z. B. an Papageienvögel und Wallabies. Die Roßkastanie gilt - zumindest für manche Tierarten (z.B. Equiden, Hunde) - als stark giftig. Ihre Samen enthalten zwischen 3% und 8% eines Gemischs von etwa 30 verschiedenen Glykosiden, das als Aescin bezeichnet wird. In den unreifen Früchten ist der Saponingehalt noch etwas höher. Auch die grünen Fruchtschalen enthalten Aescin. In den Laubblättern findet sich ein Gehalt bis 0.038% und in den Blütenblättern bis 0.12%. Ferner sind Hydroxycumarine und deren Glykoside Aesculin, Aesculetin, Fraxin, Fraxetin, Scopolin und Scopoletin sowie Flavonolglykoside vorhanden. Bei letzteren liegt der Gehalt in den Kastanien bei 0.2-0.3% und ist in Rinde und Blättern tiefer. Große Mengen β-Aescin bewirken Hämolyse und Hypoxie lebenswichtiger Gewebe, sie führen zu ZNS-Symptomen, Hepato- und Nephropathien oder zum Tod durch Urämie oder Atemlähmung. Allerdings wird β-Aescin bei intakter Schleimhaut peroral nur geringgradig aufgenommen. [2; 11] Die Rosskastanie ist eine der Futterpflanzen für die Raupen der Ahorn-Rindeneule (Noctuidae: Acronicta aceris) [14]. Die Rotblühende Rosskastanie (Aesculus X carnea) ist ein in Mitteleuropa häufig in Parks gepflanzter Hybride zwischen der Gewöhnlichen Rosskastanie und der nordamerikanischen Roten Rosskastanie (Aesculus pavia), von dem es mehrere Kultursorten gibt. |
Nachfolgend eine Auswahl einheimischer Bäume nach Größe:
Kleine Laubbäume (Wuchsklasse 3):
- Stechpalme (Aquifoliaceae: Ilex aquifolium)
- Kornelkirsche (Cornaceae: Cornus mas)
- Feld-Ahorn (Fagaceae: Acer campestre)
- Faulbaum (Rhamnaceae: Rhamnus frangula)
- Quitte (Rosaceae: Cydonia oblonga)
- Holzapfel (Rosaceae: Malus sylvestris)
- Mispel (Rosaceae: Mespilus germanica)
- Traubenkirsche (Rosaceae: Prunus padus)
- Wildbirne (Rosaceae: Pyrus pyraster)
- Mehlbeerbaum (Rosaceae: Sorbus aria) - Vorsicht: Feuerbrand-Risiko
- Eberesche, Vogelbeere (Rosaceae: Sorbus aucuparia)
- Elsbeere (Rosaceae: Sorbus torminalis)
- Sal-Weide (Salicaceae: Salix caprea)
- Grau-Weide (Salicaceae: Salix cinerea)
- Bruch-Weide (Salicaceae: Salix fragilis)
- Lorbeer-Weide (Salicaceae: Salix pentandra)
- Korb-Weide (Salicaceae: Salix viminalis)
- Feld-Ulme (Ulmaceae: Ulmus minor)
Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m, Wuchklasse 2):
- Schwarz-Erle (Betulaceae:Alnus glutinosa)
- Weiß-Erle (Betulaceae: Alnus incana)
- Moor-Birke (Betulaceae: Betula pubescens)
- Hängebirke (Betulaceae: Betula pendula)
- Hage- oder Hainbuche (Betulaceae: Carpinus betulus)
- Südlicher Zürgelbaum (Cannabaceae: Celtis australis) - ursprünglich mediterran, nur in klimatisch günstigen Gebieten
- Esskastanie (Fagaceae: Castanea sativa) - ursprünglich mediterran, nur in klimatisch günstigen Gebieten
- Echre Walnuss (Juglandaceae: Juglans regia - auch 1)
- Vogelkirsche (Rosaceae: Prunus avium)
- Speierling (Rosaceae: Sorbus domestica) - ursprünglich submediterran, nur in klimatisch günstigen Gebieten
- Elsbeere (Rosaceae: Sorbus torminali) - auch 1)
- Espe (Salicaceae: Populus tremula)
- Silber-Weide (Salicaceae: Salix alba)
Große Laubbäume (über 20 m, Wuchsklasse 1):
- Spitz-Ahorn (Aceraceae: Acer platanoides)
- Berg-Ahorn (Aceraceae: Acer pseudoplatanus)
- Rot-Buche (Fagaceae: Fagus sylvatica)
- Trauben-Eiche (Fagaceae: Quercus petraea)
- Stiel-Eiche (Fagaceae: Quercus robur)
- Echte Walnuss (Juglandaceae: Juglans regia - auch 2)
- Esche (Oleaceae: Fraxinus excelsior)
- Elsbeere (Rosaceae: Sorbus torminalis - auch 2)
- Silber-Pappel (Salicaceae: Populus alba)
- Schwarz-Pappel (Salicaceae: Populus nigra)
- Rosskastanie (Sapindaceae: Aesculus hippocastanum)
- Winter-Linde (Tiliaceae:Tilia cordata)
- Sommer-Linde (Tiliaceae: Tilia platyphyllos)
- Berg-Ulme (Ulmaceae: Ulmus glabra) Vorsicht: empfänglich für das durch einen Pilz verursachte Ulmensterben
- Feldulme (Ulmaceae: Ulmus minor) Vorsicht: empfänglich für das durch einen Pilz verursachte Ulmensterben, es gibt aber resistente Sorten
Literatur und Internetquellen:
- BAUMKUNDE
- CLINI TOX
- GEHÖLZE - WSL
- GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. N. (2004)
- HORCH, P., MICHLER-KEISER, S. & REY, L. (2020)
- JOHNSON, H. (1974)
- MITCHELL, A. (1975)
- RIETSCHEL, W. (2004)
- SCHNEIDER, H. & ZULAUF, R. (2016)
- WALDWISSEN
- WWW.GIFTPFLANZEN.COMPENDIUM
- BUNERT, C., LANGER, S., VOTION, D. M., BOERNER, F. MÜLLER, A., TERNES, K. & LIESEGANG A. (2019)
- KLEINTIERGALERIE
- PYRGUS.DE
- WILD- UND WANDERPARK SILZ - BESCHILDERUNG
- BLÜHENDES ÖSTERREICH
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Hecken im Park
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Bei der gärtnerischen Gestaltung eines Zoos wird in der Regel eine vielseitige, halboffene Parklandschaft mit Einzelbäumen, Baumgruppen, Hecken, Gras- und Wasserflächen angestrebt [3]. Sträucher sind in diesem Zusammenhang namentlich als Bestandteile von Hecken wichtig. Hecken sind, z.B. als Sichtblenden zwischen oder als Hintergrund von Gehegen sowie zur Auflockerung langer Gehegefronten, in so gut wie jedem Zoo vorhanden. Wo nicht eine besondere botanische Aussage in Zusammenhang mit den gehaltenen Tieren beabsichtigt ist, wie z.B. die Pflanzung von Rhododendren in oder bei Pandagehegen, bietet es sich an, vorzugsweise einheimische Gehölze zu verwenden. Denn nur diese gewähren eine volle Vernetzung mit Bodenlebewesen, Pilzen, Begleitpflanzen und daraus resultierende Lebensraumangebote für die heimische Tierwelt [4]. Zu beachten ist allerdings, dass viele einheimische Sträucher ganz oder in Teilen mindergiftig oder giftig sind und deshalb nicht in Reichweite gehaltener Tiere gepflanzt werden sollten [1; 2]. Andererseits sind die Früchte vieler einheimischer Sträucher essbar und werden als Nahrungsmittel verwendet oder als Heilmittel in der traditionellen Volksmedizin eingesetzt, was im Rahmen des Zooschuluterrichts ausgewertet werden kann. |
Nachfolgend eine Auswahl geeigneter einheimischer Sträucher und Bäume:
Kleine Sträucher:
- Schwarze Heckenkirsche (Caprifoliaceae: Lonicera nigra) - Vorsicht: leicht giftig
- Alpen-Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes alpinum)
- Schwarze Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes nigrum)
- Felsen-Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes petraeum)
- Rote Johannisbeere (Grossulariaceae: Ribes rubrum)
- Stachelbeere (Grossulariaceae: Ribes uva-crispa)
- Gewöhnliche Felsenbirne (Rosaceae: Amelanchier ovalis) Vorsicht: empfänglich für Mehltau
- Gewöhnliche Steinmispel (Rosaceae: Cotoneaster integerrimus)
- Filzige Steinmispel (Rosaceae: Cotoneaster tomentosus)
- Feldrose (Rosaceae: Rosa arvensis)
- Essig-Rose (Rosaceae: Rosa gallica)
- Zimtrose (Rosaceae: Rosa majalis)
- Besenginster (Fabaceae: Cytisus scoparius) Vorsicht: giftig
- Englischer Ginster (Fabaceae: Genista anglica) Vorsicht: giftig
- Ginster (Fabaceae: Genista germanica) Vorsicht: giftig
- Seidelbast (Thymelaceae: Daphne mezereum) Vorsicht: giftig
Sträucher:
- Grünerle (Betulaceae: Alnus viridis)
- Hasel und Lambertshasel (Betulaceae: Corylus avellana, Corylus maxima)
- Gewöhnliche Berberitze (Berberidaceae: Berberis vulgaris) - Vorsicht: Giftig außer Beeren
- Gewöhnlicher Buchsbaum (Buxaceae: Buxus sempervirens) - Vorsicht: für manche Tierarten stark giftig, nur außer Reichweite von Equiden und anderen Pflanzenfressern oder von Psittaziden
- Alpen-Heckenkirsche, Rote Doppelbeere (Caprifoliaceae: Lonicera alpigena) - Vorsicht: Früchte giftig
- Schwarze Heckenkirsche (Caprifoliaceae: Lonicera nigra)
- Rote Heckenkirsche, Rotes Geißblatt (Caprifoliaceae: Lonicera xylosteum) - Vorsicht: Giftig
- Wolliger Schneeball (Caprifoliaceae: Viburnum lantana)
- Gewöhnlicher Schneeball (Caprifoliaceae: Viburnum opulus)
- Schwarzer Holunder (Caprifoliaceae: Sambucus nigra)
- Roter Holunder (Caprifoliaceae: Sambucus racemosa)
- Rote Heckenkirsche (Caprifoliaceae: Lonicera xylosteum)
- Pfaffenhütchen, Spindelstrauch (Celastraceae: Euonymus europaeus) - Vorsicht: giftig
- Breitblättriger Spindelstrauch (Celastraceae: Euonymus latifolius) - Vorsicht: giftig
- Kornelkirsche (Cornaceae: Cornus mas) - schwach giftig
- Roter Hartriegel (Cornaceae: Cornus sanguinea)
- Sanddorn (Elaeagnaceae: Hippophaë rhamnoides)
- Gewöhnlicher Liguster (Oleaceae: Ligustrum vulgare) - Vorsicht: Beeren für Menschen giftig
- Faulbaum (Rhamnaceae: Frangula alnus) - Vorsicht: giftig
- Kreuzdorn (Rhamnaceae: Rhamnus cathartica) - Vorsicht: giftig
- Eingriffeliger Weißdorn (Rosaceae: Crataegus monogyna) - Vorsicht: Feuerbrand-Risiko
- Zweigriffliger Weißdorn (Rosaceae: Crataegus laevigata) - Vorsicht: Feuerbrand-Risiko
- Schwarz- oder Schlehdorn (Rosaceae: Prunus spinosa)
- Ackerrose (Rosaceae: Rosa agrestis)
- Hundsrose (Rosaceae: Rosa canina)
- Rotblättrige Rose (Rosaceae: Rosa glauca)
- Bibernellrose (Rosaceae: Rosa pimpinellifolia)
- Weinrose (Rosaceae: Rosa rubiginosa)
- Filzrose (Rosaceae: Rosa tomentosa)
- Apfelrose (Rosaceae: Rosa villosa)
- Zwerg-Mehlbeere Rosaceae: Sorbus chamaemespilus)
- Purpurweide (Salicaceae: Salix purpurea)
- Pimpernuss (Staphyleaceae: Staphylea pinnata)
Literatur und Internetquellen:
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CHAZEL, L. & CHAZEL, M. (2013)
Camargue: un écosystème entre terre et eau.
Guide pratique. 187 Seiten, zahlreiche Farbfotos. Éditions Quae.
ISBN 978-2-7592-1984-1; ISSN 1952-2770
La Camargue est le nom désormais célèbre d'une zone du littoral méditerranéen formée par les alluvions du Rhône. Ainsi défini, c'est une île alluviale enserrée entre les deux bras du fleuve. Mais limiter ainsi la Camargue est peu conforme à la réalité biologique et écologique. Le fleuve a en effet déposé des alluvions en grande quantité à l'est (Vigueirat, Plan du Bourg) et à l'ouest (Petite Camargue). La raison majeure de cet ouvrage est de restituer autant que faire se peut la biodiversité camarguaise dans son intégralité. Car si le delta est habité depuis longtemps, s'il a passionné (et continue de le faire) des générations de naturalistes, il n'a pas suscité une littérature à l'aune de sa célébrité. Les ouvrages généraux concernant l'histoire naturelle de la Camargue sont fort peu nombreux, comme si tout un chacun, obnubilé par ses propres curiosités, avait oublié qu'elles s’inscrivaient dans un ensemble naturel remarquablement riche. Que l'on nous comprenne bien : il n'est pas difficile d'atteindre les mille publications concernant la zone concernée, mais la littérature strictement naturaliste demeure relativement rare, souvent spécialisée et toujours dispersée. Songez qu'il faut attendre le début du XXIe siècle pour voir paraître un ouvrage sérieux sur les mammifères camarguais, et que rien ou presque n'existe concernant spécifiquement l'herpétologie, l'entomologie, la botanique ou la biocénotique. Le paradoxe, encore un, est que la région est peut-être une des plus étudiée de France et d'Europe. Pour autant demeure-t-on dans la peine lorsque nous cherchons un ouvrage qui décline les grands traits de la biologie de ces terres de l’extrême.
chazel-biblio
Geschützte Feuchtgebiete - Camargue
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Die Camargue ist eine Schwemmebene von etwa 930 km², die hauptsächlich zwischen den beiden Mündungsarmen der Rhone, zum kleineren Teil (Petite Camargue) westlich der Kleinen Rhone liegt. 863 km² stehen seit 1970 als Regionaler Naturpark Camargue unter Landschaftsschutz. Davon sind wiederum 131 km² als Réserve Naturelle Nationale du Vaccarès seit 1927 streng geschützt. Etwa die Hälfte des Regionalen Naturparks besteht aus einem Mosaik natürlicher Landschaften: Sandstränden, Küstendünen, Quellersteppen, Salzwiesen (Sans-ouïres), Brackwasserlagunen, Flachseen, Süßwasserteichen, Schilfröhrichten und Auenwäldern. Die andere Hälfte nehmen Kulturlandschaften ein: Der Norden des Deltas wird für Gemüse- und Obstkulturen, für den Anbau von Reben, Weizen und Mais sowie in großem Stil von Reis genutzt, an der Mündung der Großen Rhone (Salin de Giraud) und im Süden der Petite Camargue (Salins du Midi) befinden sich großflächige Salinen. Im 19. Jahrhundert wurde gegen das Meer der "Digue à la Mer", ein Abschlussdeich errichtet. Auch gegen die beiden Rhône-Arme ist die Camargue abgedeicht, was zu einer Versalzung der Böden führt. VegetationIn der Camargue wurden 1061 Arten Gefässpflanzen, 13 Arten Moose, 157 Arten Algen und Kieselalgen (Diatomeen) sowie 89 Pilzarten gezählt. Charakteristische Bäume sind die Mittelmeerkiefer (Pinus pinea), der Phönizische Wacholder (Juniperus phoenicea) und auf Salzböden die Französische Tamariske. Andere weit verbreitete Halophyten sind der Strandflieder oder Meerlavendel (Plumbaginaceae, Limonium vulgare), dessen Blütenstände, gerne für Trockensträuße verwendet werden, die Strandlilie (Amaryllidaceae, Pancratium maritimum), der bis 90 cm hohe Salz-Alant (Asteraceae, Limbarda crithmoides), die Strauch-Melde (Amaranthaceae, Atriplex halimus) und der einjährige, stammsukkulente Europäische Queller (Amaranthaceae, Salicornia europaea). Die Domäne La Tour du Valat ist der wichtigste Standort in Frankreich für Cressa cretica, ein halophytisches Windengewächs (Convolvulvaceae). Die stark gefährdete Wasserfalle (Droseraceae, Aldrovanda vesiculosa - Rote Liste: ENDANGERED), eine fleischfressende Pflanze aus der Familie der Sonnentaugewächse, die früher in den Marais de Raphèle vorkam, ist in der Camargue ausgestorben [4]. Weite Flächen der Süßwasser- und der leicht brackigen Sümpfe werden von Schilfrohr (Poaceae, Phragmites australis) eingenommen. Dieses wird stellenweise geschnitten und lokal zur Dachbedeckung verwendet oder zu Schilfmatten ("Paillassons") verarbeitet. Ein Teil der Ernte wird exportiert, hauptsächlich nach den Niederlanden. TierweltDie augenfälligsten Säugetiere sind die extensiv gehaltenen Camargue-Pferde und Camargue-Rinder und abends Vertreter der 23 vorkommenden Fledermausarten. Die urtümlichen Camargue-Rinder wurden in den 1930er-Jahre im Zoo Berlin für die "Rückzüchung" des Auerochsen eingesetzt und waren in den 1960er-Jahren im Zoo Heidelberg zu sehen. Die einzige wilde Huftierart ist das Wildschwein. An Raubtieren kommen Rotfuchs, Mauswiesel (Mustela nivalis), Iltis, Dachs und Kleinfleck-Ginsterkatze regelmäßig, Fischotter und Steinmarder gelegentlich vor [7]. Eingeführte Arten sind das Wildkaninchen, dessen Bestände seit einigen Jahren stark abnehmen [6] und die südamerikanische Nutria, die wegen ihrer Grabaktivitäten und weil sie Rhizome des Schilfrohrs frisst, als Schädling betrachtet wird und deren Bestände man mittels Fallenstellens zu regulieren versucht. Der Biber fehlt im Naturschutzgebiet, kommt aber in beiden Rhone-Armen vor, soweit diese von Galeriewald begleitet sind [2]. Die Camargue ist ein ornithologisch bedeutsames Gebiet (IBA FR239). Von 2001-2011 wurden 277 Arten regelmäßig beobachtet. Im Étang de Fangassier brütet eine riesige, 10-22'000 Paare umfassende Kolonie des Rosaflamingos [1]. Flamingos sind auch auf anderen Flachseen und Teichen bei der Futtersuche zu beobachten, auf kürzeste Distanz im Parc ornithologique du Pont de Gau, wo sie angefüttert werden. Hier haben sich auch Heilige Ibisse angesiedelt. Alle neun europäischen Reiherarten kommen vor und mit Ausnahme des Silberreihers brüten sie auch hier. Hauptsächlich in den Salinen brüten Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), Lach- und Weißkopfmöwe (Larus michahellis). Selbstverständlich sind Röhrichtvögel, wie Rohrweihe (Circus aeruginosus), Seiden- (Cettia cetti), Cisten- (Cisticola juncidis) und Mariskensänger (Acrocephalus melanopogon) als Brutvögel vorhanden. Limikolen aller Art, darunter Sandregenpfeifer, Kampfläufer und Rotschenkel, nutzen die Camargue als Rastplatz und Kormorane, rund 150'000 Entenvögel, einschließlich etlicher Zwergschwäne und Graugänse, bis rund 30'000 Stockenten gegen 2'000 Kolbenenten und gegen 3'000 Brandgänse, ferner gelegentlich über 30'000 Blässrallen sowie zahlreiche Mäusebussarde überwintern hier [1; 8]. Von den 15 Reptilienarten kommt die früher in Frankreich weit verbreitete, heute als gefährdet geltende Europäische Sumpfschildkröte in der Camargue noch in guten Beständen vor. Rotwangen-Schmuckschildkröten wurden von Privathaltern ausgesetzt, konnten sich aber offensichtlich nicht halten und sind seit über 15 Jahren wieder verschwunden. Seit über 30 Jahren nicht mehr beobachtet wurde die Perleidechse. Die Smaragd- und die Mauereidechse sind dagegen noch weit verbreitet. Die Vipernatter ist relativ häufig, ebenso die Treppen- (Elaphe = Rhinechis scalaris) und die Eidechsennatter. Glatt-, und merkwürdigerweise die Ringelnatter werden dagegen nur gelegentlich angetroffen. Giftschlangen gibt es keine. Von den 10 nachgewiesenen Amphibienarten, darunter Kreuzkröte und Iberischer Wasserfrosch werden nicht alle regelmäßig beobachtet. Ferner kommen 75 Fischarten vor und es sind 3822 Arten Wirbellose, bekannt [1; 7]. Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs wurde anfangs der 1980er-Jahre in die Camargue eingeschleppt. Es handelt sich um eine ausgesprochen invasive Tierart, die zu den problematischsten Neozoen weltweit gehört. Sie bedroht in Europa nicht nur die einheimischen Krebsarten, sonder reduziert auch die Unterwasserflora und verändert dadurch den Lebensraum von Amphibien, Fischen und aquatischen Wiorbellosen in unerwünschter Weise. Ferner führt sie zu einer Bestandeszunahme bei bestimmten Vogelarten, namentlich Reihern [5]. |
Literatur und Internetquellen:
- BIRDLIFE DATA ZONE - CAMARGUE
- CHAZEL, L. & CHAZEL, M. (2013)
- DUFFEY, E. (Hrsg. 1982)
- LA FAUNE ET LA FLORE DE CAMARGUE
- LA TOUR DU VALAT
- MASSEZ, G. et al. (Poster, 2012)
- PLAN DE GESTION 2016-2020
- SALATHÉ, T. (1995)
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Nationalparks in Malaysia
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Tabin-Wildschutzgebiet
Sabah, Malaysia
Errichtet 1983. 122'539 ha, 100 - 571 m.ü.M.
Jahresniederschlag 2'000-3'000 mm
Important Bird Area MY027
Vegetation: Relikte von primärem Tiefland-Regenwald, hauptsächlich Sekundärwälder, ferner etwa 100 ha Sumpfwald und 200 ha Mangroven. Mindestens 1300 nachgewiesenen Arten.
Tierwelt: Javaner-, Schweins- und Nasenaffe, Hose-Langur (Presbytis hosei), Maronenlangur (Presbytis rubicunda), Borneo-Gibbon, Borneo-Orang, Malaienbär, Bengalkatze, Flachkopfkatze (Prionailurus planiceps), Borneo-Goldkatze (Pardofelis badia), Marmorkatze (Pardofelis marmorata), Nebelparder (Neofelis diardi), große Population des Asiatischen Elefanten, Sumatranashorn (†), Kantschil, Muntjak, Sambar, Banteng, ca. 260 Vogelarten, darunter Höckerstorch (Ciconia stormi), Zwerghaubenadler (Nisaetus nanus), Große Grüntaube (Treron capellei), Brustband-Eisvogel (Alcedo euryzona), Rotrückenpitta (Pitta baudii) und weitere gefährdete Arten.
Taman Negara-Nationalpark
Bundesstaaten Pahang, Kelantan und Terengganu, Malaysia
Gegründet 1938/39. 431'453 ha. Hügelig (75-300 m.ü.M.), im Zentrum gebirgig (bis 2187 m.ü.M.)
Vegetation: Tropischer Regen- und Höhenwald .
Tierwelt: 120 Säugetierarten, darunter Weißhandgibbon, Rothund, Buntmarder, Leopard, Malaiischer Tiger, Asiatischer Sumatranashorn (†), Kantschil, Muntjak, Sambar, Gaur. Über 300 Vogelarten, darunter Schwarzwachtel (Melanoperdix nigra), Gelbschwanzfasan (Lophura erythrophthalma), Rothschild-Pfaufasan (Polyplectron inopinatum), Malayischer Pfaufasan (Polyplectron malacense), Perlenpfau (Rheinardia ocellata), Argusfasan (Argusianus argus), Höckerstorch (Ciconia stormi), Zwerghaubenadler (Nisaetus nanus) und weitere gefährdete Arten. 67 Schlangen-, 55 Frosch- und 109 Süßwasserfischarten. Elefant, Schabrackentapir,
Literatur und Internetquellen:
BEHLER, N. (2012)
GARDNER; P. C., AMBU, K., BERNARD, H. & GOOSSENS, B. (1914)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
PFEFFER, P. (1969)
WWF Malaysia & Cubitt, G. (1998)
BirdLife International (2013) Important Bird Areas factsheet: Tabin Wildlife Reserve.
BirdLife International (2013) Important Bird Areas factsheet: Taman Negara National Park.
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Nationalparks in Indonesien
Komodo-Nationalpark
Errichtet: 1980
Gesamtfläche: 2193.22 km², davon rund ein Drittel Land
Höhenlagen: 0-735 m auf Komodo, bis 667 m auf Rinca
Temperatur: Mittlere Temperaturen von 17 bis 34°C. Während der Trockenzeit liegen die Höchsttemperaturen bei ca. 40°C
Jahresniederschlag: ca. 800-1000 mm
Der Komodo-Nationalpark liegt westlich von Flores. Er besteht aus einem Stück der Westküste von Flores, den Inseln Komodo (339.37 km²), Rintja oder Rinca (196.25 km²) und Padar (20.17 km²), Gili Motang (ca 30 km²), Gili Dasami, zwei Dutzend kleineren Inselchen und dem umgebenden Meeresgebiet.
Die allgemeine Topografie ist hügelig, die Küste ist felsig mit Sandstränden in geschützten Buchten.
Vegetation: Etwa 70 % der Insel sind mit Savanne bedeckt mit der Palmyra- oder Lontarpalme (Borassus flabellifer) als wichtigster Baumart, ferner gibt es am Fuß der Hügel und in den Tälern Monsunwälder mit überwiegend laubabwerfenden Bäumen, darunter Stinkbaum (Sterculia foetida), Mandukbaum (Oroxylum indicum), Tamarindenbaum (Tamarindus indica), Jujube (Zizyphus horsfeldi), Schleichera oleosa, Cassia indica, Nebelwälder mit zahlreichen Endemiten in Höhenlagen über 500 m und Mangrovenwälder.
Tierwelt: Reichhaltige Meeresfauna mit Korallenriffen, Haien, fünf Arten Meeresschildkröten, Blau-, sei und Pottwalen, zehn Delfinarten und Dugongs (Dugong dugon). An Land nebst den unten genannten typischen Zootieren u.a. Timor-Ochsenfrosch (Kaloula baleata), Freycinet-Großfußhuhn (Megapodius freycinet), ein Flughund (Pteropus electa) und verschiedene andere Fledertiere, Reisratte (Rattus exulans), Rincaratte (Rattus rintijanus). Important Bird Area ID 124 mit u.a. Flores-Grüntaube (Treron floris), Floreskrähe (Corvus florensis).
Typische Zootiere:
- Komodowaran
- Weißlippen-Bambusotter
- Gelbwangenkakadu
- Javaneraffe
- Fleckenmusang
- Wildschwein
- Timorhirsch
- Wasserbüffel (verwildert)
Literatur und Internetquellen:
PETER, W. & HOHMANN, G. (1983)
BIRDLIFE DATA ZONE
Komodo Island is the NEW 7 Wonders of The World
WORLD HERITAGE NOMINATION - IUCN Summary
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Gebirge (4): Hochgebirge in Zentralasien
Allgemeines
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Auf diesem Datenblatt werden eurasische Gebirge östlich des Urals vorgestellt. Die Gebirge Zentralasiens sind aufgrund ihrer Topografie und ihres extremen Klimas von besonderem Interesse. Der Altai hat eine vielfältige Fauna, weil er die sibirische Taiga mit der mongolischen Wüste verbindet. Die Berge Süd-Zentral-Chinas sind ein Brennpunkt der Biodiversität. Alle drei Gebiete beherbergen zahlreiche Tierarten, die in Zoos gehalten werden. Typische Zootiere
Schneehase, Luchs, Manul, Schneeleopard, Wolf, Rothund, Rotfuchs, Kragenbär, Kleiner Panda, Buntmarder, Kiang, Sibirisches Moschustier, Maral, Weisslippenhirsch, Hausyak, Sibirischer Steinbock, Markhor, Argali, Blauschaf, Himalaya-Tahr, Takin. Rostgans, Streifengans, Steinadler, Kaiseradler, Bartgeier, Schneegeier, Turmfalke, Königsglanzfasan, Weißer Ohrfasan, Satyrtragopan, Sibirischer Uhu, Habichtskauz, Kolkrabe, Alpenkrähe. |
Zentralasiens Hochgebirge rund um Tibet
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Die aus Gebirgsketten, Gebirgsmassiven und Hochplateaus bestehende zentralasiatischen Hochgebirgsregion liegt zu einem guten Teil auf über 3'000 m.ü.M., mit 14 Achttausenden als höchsten Erhebungen. Wie die tertiären Faltengebirge Europas verlaufen die Ketten im Wesentlichen in west-östlicher Richtung und biegen erst im Osten nach Norden oder Süden ab. Wichtige Gebirge sind (höchster Berg): Hindukusch (Tirich Mir, 7'708 m), Pamir (Kongur Tagh, 7'649 m), Alai (Pik Tandykul, 5'544 m), Himalaya (Mount Everest, 8'848 m), Transhimalaya (Nyainqêntanglha, 7'162 m), Tienschan (Dschengisch Tschokusu, 7'439 m), Kunlun (Liushi Shan, 7167 m), NanShan (Shule Shan, 6'346 m), Karakorum (K2, 8'611 m), Altai (Belucha, 4'506 m) und das Große Schneegebirge Sichuans (Minya Konka, 7556 m). Eingerahmt von Pamir, Karakorum, Transhimalaya, Kunlun- und NanShan-Gebirge sowie den Bergen von Sichuan liegt auf 4000-4500 m Höhe das Hochland von Tibet mit einer Fläche von und 2 Millionen km². Es ist eine kalte Hochgebirgswüste charakterisiert durch großflächige Ebenen mit spärlicher Vegetation, Senken mit Seen oder sumpfigen Talböden, vegetationslosen Schotterböden und versalzten Zonen (DENZAU, 1999). Das Klima im Zentrum der Region ist extrem kontinental, sehr trocken und mit Temperaturen von -60 bis +40°C. In den Randgebirgen fallen dagegen reichlich Niederschläge, die letztlich in das Polarmeer bzw. den Indopazifik mit seinen Nebenmeeren fließen oder durch Syr-Darja und Amu-Darja dem Aralsee zugeführt werden. Vegetation und CharakterpflanzenIn den niederschlagsarmen Teilen der Region Hochsteppen, Halbwüsten, kalte Gebirgswüsten. Charakterpflanzen sind hier Gräser der Gattungen Stipa, Poa, Elymus, Seggen (Carex, Kobresia), Salzkräuter (Salsola), Astern, Beifuß (Artemisia), Hornmelde (Krascheninnikovia), Tragant (Astragalus), und und Erbsensträucher (Caragana) (DENZAU, 1999). An der Peripherie je nach Entfernung vom Meer und Exposition unterschiedliche Pflanzengesellschaften, einschließlich Laub- und Koniferenwälder. TierweltZentralasiatischer Luchs, Manul, Schneeleopard, Wolf, Rothund, Rotfuchs, Tibetfuchs (Vulpes ferrilata), Tibet- und Himalaya-Braunbär, Kragenbär, Kiang, Südchinesische Rothirsche, Weisslippenhirsch, Wild- und Hausyak, Tibetgazelle (Procapra picticauda), Tibetantilope (Pantholops hodgsoni), Sibirischer Steinbock, Markhor, Argali, Blauschaf, Himalaya-Tahr, Himalaya-Serau (Capricornis tahr), Himalaya-Goral (Naemorhedus goral), Tibetanischer Wollhase (Lepus oiostolus), Schwarzlippen- und weitere Pfeifhasenarten, Langschwanz- (Marmota caudata), Himalaya- (M. himalayana) und Menzbiers Murmeltier (M. menzbieri), Ornithologisch bedeutende Gebiete (u.a. Hemis-Nationalpark, IN-007, Khunjrab-Nationalpark, PK001, Klein-Pamir, AF-004, Mount Tuomuer-Nationalpark, CN121, Changtan-Plateau, CN132): Rostgans, Streifengans, Steinadler, Kaiseradler, Bartgeier, Schneegeier, Turmfalke, Himalaja- und Tibet-Königshuhn (Tetraogallus himalayensis, T. tibetanus), Tibet-Rebhuhn (Perdix hodgsoniae), Königsglanzfasan, Weißer Ohrfasan, Satyrtragopan, Mauerläufer, Kolkrabe, Alpenkrähe, Schneefinken (Montifringilla spp.) ... |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE DATA ZONE
- CHAPMAN, J. A. & FLUX, J. E. C. (1990)
- DENZAU, G. & H. (1999)
- PFEFFER, P. (1969)
- SHACKLETON, D.M. (1997)
Altai
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Der Altai ist ein 2100 km langes, nördlich der Wüste Gobi gelegenes Gebirge im Grenzgebiet von Kasachstan, Russland, der Mongolei und China, das in die Teilgebirge Russischer, Mongolischer und Gobi-Altai unterteilt wird. Es ist „nur“ etwa so hoch wie die Alpen. Der höchste Berg ist die im Russischen Altai gelegene Gora Belucha (4506 m). Zwischen den Bergketten liegen in Höhenlagen von 1000 bis 1800 m Ebenen als Relikte glazialer Seen, z.B. das Uimonbecken. Auf 2000 bis 3000 m befinden sich Hochplateaus, wie z.B. die Ukok-Hochfläche. Mit langen, kalten Wintern und kurzen, bisweilen recht heißen Sommern ist das Klima des Altai stark kontinental geprägt. Die Niederschlagsmengen variieren regional beträchtlich. Die westlichen und nördlichen Teile des Russischen Altai erhalten die höchsten Niederschläge, in Gipfellagen bis 1500 mm. Die südlichen Teile, insbesondere der Gobi-Altai, sind mit einer jährlichen Niederschlagsmenge bis zu 300 mm viel trockener. Vegetation und CharakterpflanzenIn tiefen und mittleren Lagen des Südens Steppenvegetation. Wald ab 350 m oder höher bis 2400 m. Im Norden fließender Übergang von der Taiga in subalpine Waldvegetation bis auf etwa 1500-1800 m. Die Wälder und Waldsteppen des Altai setzen sich im Wesentlichen zusammen aus kleinblättrigen Laubbäumen wie Hängebirke (Betula pendula), Eberesche (Sorbus sibirica), Traubenkirsche (Padus racemosa) und Espe (Populus tremula) sowie Koniferen, wie Sibirische Fichte (Picea obovata), Sibirische Tanne (Abies sibirica), Sibirische Lärche (Larix sibirica), Sibirische Zirbelkiefer (Pinus sibirica) und, auf Sandböden, Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Darüber bis zur Schneegrenze, die auf 2400 bis 3000 m liegt, Waldtundren mit Zwergbirken (Betula nana), Heckenkirschen (Lonicera hispida), Zwergmispeln (Cotoneaster uniflorus) und Johannisbeeren (Ribes), alpines Grasland oder Moore und, auf den Hochplateaus, Gebirgstundren mit Moosen und Flechten. Die bis über 4000 m hohen Gipfel sind mit Firn bzw. Gletschern bedeckt, wobei die Gletscher eine Ausdehnung von gegen 900 km² haben. TierweltDie Fauna des Altai unterscheidet sich von jener der Gebirge rund um Tibet dadurch, dass sie Elemente der subarktischen Taiga enthält. Altai-(Zentralasiatischer) Luchs, Manul, Schneeleopard, früher auch Sibirischer Tiger, Wolf, Rothund, Rotfuchs, Steppenfuchs, Vielfrass, Zobel (Martes zibellina), Steinmarder, Feuerwiesel, Altaiwiesel (Mustela altaica), Hermelin, Mauswiesel (Mustela nivalis), Dachs, Fischotter, Sibirischer Braunbär, Wildschwein, Sibirisches Moschustier, Maral, Elch, Sibirisches Waldrentier (R. t. valentinae), und Sibirisches (Asiatisches) Reh, ehemals Wisent, Sibirischer Steinbock, Argali. An Kleinsäugern findet man u.a. Schneehase, Altai-Pfeifhase (Ochotona alpina), Graues (Marmota baibacina) und Sibirisches (M. sibirica) Murmeltier. Ornithologisch bedeutendes Gebiete (CN092) mit u. a. Altai-Königshuhn (Tetraogallus altaicus), Felsen-Auerhuhn (Tetrao parvirostris), Sibirischem Uhu und Habichtskauz. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE DATA ZONE
- BIBIKOV, D. I. (1968)
- CHAPMAN, J.A. & FLUX, J.E.C. (1990)
- PFEFFER, P. (1969)
- SHACKLETON, D.M. (1997)
Berge Süd-Zentral-Chinas
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Das als Brennpunkt der Biodiversität definierte Gebiet umfasste ursprünglich 800'000 km². Davon sind nur 64'000 km² noch einigermaßen intakt und nur 26'562 km² stehen unter Schutz. Die Artenvielfalt umfasst ca. 12'000 Gefäßpflanzen, wovon ca, 3'500 endemisch sind, 686 Arten Vögel (36 Endemiten), 300 Säugetiere (36), 70 Reptilien (16) und 84 Amphibien (51). Vegetation und CharakterpflanzenBambuswälder, rund 230 Arten Rhododendren. Endemische Koniferenarten sind der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) und der Taubenbaum (Cathaya argyrophylla). TierweltStumpfnasenaffen (Rhinopithecus), Eurasischer Luchs, Nebelparder, Schneeleopard, Leopard, Tiger, Wolf, Rothund, Riesenpanda, Kragenbär, Kleiner Panda, Buntmarder, Chinesisches Moschustier (Moschus berezowskii), Schopfhirsch, Weißlippenhirsch, Sambar, Takin, Chinesische Serau (Capricornis milneedwardsii), Roter Goral (Naemorhedus baileyi). Ornithologisch bedeutende Gebiete (u.a. Baishui Jiang-Naturschutzgebiet, CN169), Wolong-Naturschutzgebiet, CN201, Gongga Shan-Naturschutzgebiet, CN219, Wulianfeng, CN266): Bindenseeadler (Haliaeetus leucoryphus), Goldfasan, Amherstfasan, Blauer und Weißer Ohrfasan, Grünschwanz-Glanzfasan (Lophophorus lhuysii), Humefasan (Syrmaticus humiae), Blutfasan (Ithaginis cruentus), Temminck- und Blyth-Tragopan (Tragopan blythii), Schwarzhalskranich, Kansuhäherling (Garrulax sukatschewi). |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE DATA ZONE
- MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
- PFEFFER, P. (1969)
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Dickicht
(4.5) Allgemeines (4.5.2) Albany-Buschland und -Dickicht ------------------------------------------------------------------- ------------------- ---- |
Allgemeines
Die auf Englisch "Thicket" genannte, natürlicherweise fragmentierte Ökoregion liegt zwischen den Drakensbergen und dem Küstenwald. Sie reicht vom Ostkap bis in den Süden Mpumalangas und Mosambiks und bildet ein Mosaik mit Savanne und anderen Vegetationstypen. Das als Brennpunkt der Biodiversität definierte Gebiet umfasst 274'138 km². Davon sind rund 24 % noch intakt und etwa 8 % stehen unter Schutz. Die Biodiversität ist sehr hoch. Es sind 8'100 Gefäßpflanzen, 1'016 terrestrische Wirbeltierarten und 73 Fischarten bekannt. 1'900 Pflanzenarten, 45 terrestrische Wirbeltierarten und 20 Fischarten sind endemisch. Dickicht kommt auch außerhalb der definierten Ökoregion in Fynbos, Sukkulenter und Nama-Karoo, sowie Savanne und Trockenwald vor. Literatur und Internetquellen
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Maputaland-Pondoland-Buschland und -Dickicht
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Das Maputaland-Pondoland-Buschland und -Dickicht findet sich im Süden hauptsächlich in tiefen Flusstälern, im Norden ist es in tieferen Lagen weiter verbreitet. Vom Indischen Ozean wird es durch einen schmalen Streifen Küstenwald getrennt. Im Inland schließen das Grasland der Drakensberge, Savannen und Trockenwälder an. Die meisten Bäume und Sträucher sind immergrüne Hartlaubgewächse, ferner kommen Sagopalmfarne (Cycas), Kniphofien, Strelitzien und Sukkulenten, namentlich Aloen und Euphorbien, vor. Nur wenige Arten sind endemisch. Literatur und Internetquellen |
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Weenen-Naturschutzgebiet
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Bestehend seit 1974. Vollständig eingezäunte Fläche von 4'908 ha. Das Schutzgebiet ist Teil des 60'000 ha umfassenden Thukela-Biosphären-Reservats. Es liegt auf 898-1306 m Höhe. Jahresniederschlag (Weenen Dorp) ca. 660 mm. Vegetation: Dickicht mit Afrikanischem Ölbaum (Olea europaea subsp. africana), Rotem Elfenbeinholz (Berchemia zeyheri), Bergkohlbaum (Cussonia paniculata), Kandelaber-Euphorbie (Euphorbia candelabrum) und der seltenen Grasaloe (Aloe spectabilis) namentlich im Tal des Bushman's River, ansonsten Akaziensavannen und Grasland. Zu den häufigen Baumarten gehören Acacia karoo, A. nilotica, A. robusta, A. sieberiana, A. tortilis, Witgat (Boscia albitrunca), Ficus-Arten, Flaschenbürstenstrauch (Greyia sutherlandii). Tierwelt: Seit Beginn vorhanden oder spontan eingewandert sind Schabrackenschakal, Kap-Fingerotter, Tüpfelhyäne, Braune Hyäne, Erdwolf, Serval, Leopard, Erdferkel, Buschschwein (Potamochoerus larvatus), Buschbock, Bergriedbock, Steinböckchen und Klippspringer. Wiederangesiedelt wurden Breit- und Spitzmaulnashorn, Steppenzebra, Kapgiraffe, Kaffernbüffel, Elenantilope, Großer Kudu, Pferdeantilope, Südafrikanische Kuhantilope, Bergriedbock , Großriedbock (Redunca arundinum), Südafrikanischer Strauß. Die Avifauna umfasst über 250 Arten. Während des Sommers sind z. B. 8 Kuckucksarten anzutreffen: Schwarz-, Afrikanischer, Einsiedlerkuckuck (Cuculus clamosus, C. gularis, C. solitarius), Häher-, Jakobiner-, Kapkuckuck (Clamator glandarius, C. jacobinus C. levaillantii), Gold- und Klaaskuckuck (Chrysococcyx caprius, C. klaas). Ferner sind besonders beachtenswert Namaspecht (Thripias namaquus), Weißkehlrötel (Cossypha humeralis), Meisensänger (Parisoma subcaeruleum), Angolagirlitz (Serinus albogularis) und Rotkopfamadine (Amadina erythrocephala). An großen Vögeln gibt es Schwarzstörche, die vermutlich auf Felsen in de Schlucht des Bushmans River brüten, Sekretäre und Paradieskraniche. Literatur und Internetquellen |
Hluhluwe-iMfolozi-Park
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Die Schutzgebiete von Hluhluwe und Umfolozi (offizielle Schreibweise heute: iMfolozi) wurden am 27. April 1897 (nach anderen Quellen am 30. April 1895) offiziell gegründet. Sie haben eine Fläche von 23'067 bzw. 47'753 ha. 1989 wurden sie durch einen Korridor verbunden, wodurch der 96'453 ha große, vollständig eingezäunte Hluluwe-iMfolozi-Park entstand. Das Terrain ist hügelig, Höhenlagen von 90-586 m.ü.M. Der Jahresniederschlag beträgt etwa 600 mm im Süden von Umfolozi bis 1250 mm beim Hilltop Camp im Norden von Hluhluwe. Die höchsten Niederschläge fallen von Februar bis April. Die mittlerer Tiefsttemperatur wird im Juli mit 12°C erreicht, die mittlere Höchsttemperatur im Dezember mit 30.5°C. In Umfolozi können die Tagestemperaturen bis auf 38°C steigen. Vegetation: Die Vegetation des Parks ist äußerst vielfältig, wobei relativ wenig endemische Arten vorkommen. Sie umfasst Dickicht und Busch mit Kalahari-Weihnachtsbaum (Dichrostachys cinerea) and Akazien, lockere Savanne mit Schirmakazien (A. tortilis), Trockenwälder mit Marulabäumen (Sclerocarya birrea) und Süßdornakazien (A. nigrescens), Grasland (Northern Zululand Sourveld) und Galeriewald mit Sykomoren (Ficus sycomorus) und Afrikanischem Ebenholz (Diospyros mespiliformis) (SCOTT-SHAW & ESCOTT, 2011, unpubl.). Der Name Hluhluwe leitet sind von einer dornigen Liane (Dalbergia armata) ab, die auf isiZulu "umHluhluwe" genannt wird. 20 invasive Pflanzenarten gefährden die einheimische Vegetation. Am problematischsten sind Siamkraut (Chromolaena odorata) und Zedrachbaum (Melia azedarach ) (MACDONALD, 1983). Tierwelt: Die Parks wurden ursprünglich eingerichtet, um das Breitmaulnashorn vor dem Aussterben zu bewahren, was ein voller Erfolg war. Nebst dem Breitmaul- mit 1'500 ist auch das Spitzmaulnashorn mit 360 Individuen gut vertreten, ferner leben hier u.a. Grüne Meerkatze, Weisskehlmeerkatze, Bärenpavian, Schabrackenschakal, Serval, Leopard, Tüpfel- und Braune Hyäne, Zuluzebra, Flusspferd, Warzenschwein, Buschschwein (Potamochoerus larvatus), Kaffernbüffel, Elenantilope, Großer Kudu, Tiefland-Nyala, Buschbock, Rotducker, Kronenducker, Streifengnu, Wasserbock , Bergriedbock, Großriedbock (Redunca arundinum), Impala (23'000 Stück!), Steinböckchen und Klippspringer. Wiederangesiedelt wurden Afrikanischer Wildhund, Löwe, Gepard, Kapgiraffe, Rotschnabel-Madenhacker und zwischen 1985 und 1991 etwa 160 Elefanten. Die Wiederansiedlung der Elefanten hatte zum Ziel, der Verwaldung es Parks entgegen zu wirken. Der Park ist ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA ZA046) mit über 425 Arten, darunter Kahlkopfrapp, Kapgeier (Gyps coprotheres), Weißrückengeier, Wollkopfgeier,Ohrengeier, Palmgeier, Raubadler, Kampfadler, Gaukler, Graubrustschlangenadler (Circaetus fasciolatus), Sekretär, Wachtelkönig (Wintergast), Kaptriel, Braunkopfpapagei (Poicephalus cryptoxanthus), etwa 30 Südliche Hornraben, Trompeterhornvogel und drei Tockus-Arten, drei Arten Frankoline, Kräuselhauben- und Helmperlhuhn, drei Arten Turakos, acht Arten Kuckucke und zehn Arten Eulen. Die Herpetofauna schliesst ua mit ein: Nilkrokodil , Glattrand-Gelenkschildkröte , Pantherschildkröte, Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa), Felsagame (Agama atra), Lappenchamäleon (Chamaeleo dilepis), Riesenskink (Acontias plumbeus), Delalande-Sandveldeidechse (Nucras lalandii), Afrikanische Strauchnatter (Philothamnus semivariegatus), Östliche Tigerschlange (Telescopus semiannulatus), Kap-Vogelnatter (Thelotornis capensis), Afrikanische Eierschlange, Puffotter , Rauten-Krötenviper (Causus rhombeatus). Literatur und Internetquellen
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Weitere Parks mit Maputaland-Pondoland-Buschland und -Dickicht
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Kwazulu-Natal: Mhlopeni-Naturschutzgebiet, Oribi-Gorge-Naturschutzgebiet, Queen-Elizabthe-Nationalpark, Ubizane-Wildschutzgebiet |
Albany-Buschland und -Dickicht
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In dem nach dem Albany District, dem früheren Grenzbezirk zwischen dem von europäischen Farmern besiedelten Ostkap und der Ciskei, dem traditionellen Siedlungsgebiet der Xhosa, benannten Albany-Buschland hat es vermehrt Sukkulenten. Der Jahresniederschlag liegt überwiegend unter 800 mm, im Süden zum Teil unter 450 mm. Grahamstown (seit 2019 Makhanda) weist einen Jahresniederschlag von 683 mm und eine durchschnittliche Jahrestemperatur Avon 16.8°C auf. Zentrale Vorkommen des von manche Autoren als Teil des Kap-Florenreichs betrachteten Albany-Buschlands, von dem es mindestens fünf verschiedene Typen gibt, sind die Flusstäler des Fish, Sundays und Gamtoos. Es besteht hauptsächlich aus 2-2.5 m hohen dornigen Gehölzen und Sukkulenten. Die dominierenden Gehölz- und Sukkulentenarten gehören je nach Dickichttyp zu den Gattungen Allophylus, Aloe, Bosciaoleoides, Canthium, Cussonia, Diospyros, Euclea, Euphorbia, Pappea, Portulacaria , Ptaeroxylon , Rhus, Schotia oder Tecomaria. Literatur und Internetquellen |
Addo-Elefanten-Nationalpark
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Gegründet am 03.07.1931 auf eine Fläche von erwa 4'000 ha. Sukzessive Vergrößerung, bis 1991 auf 11'718 ha, bis 1996 Integration des Zuurberg Nationalparks und Expansion auf 54'000 ha, wovon 12'126 ha für die Elefanten zur Verfügung standen. Danach Integration und weitere Expansion auf heute 170'000 ha. Die nachfolgenden Informationen beziehen sich nur auf das Kerngebiet, da in de Zuurberg-, Darlington-Damm und Alexandria Forest-Sektion völlig andere Vegetationstypen vorherrschen: Nicht-nachhaltige Bejagung für im 19. Jahrhundert zu einer Beinahe-Ausrottung des Elefanten in Südafrika. In der östlichen Kapprovinz überlebte, nebst einigen Tieren im Knysna-Wald, eine einzige Herde, bei der die Bullen nur bescheidene, die Kühe meist gar keine Stosszähne trugen. Diese Herde hatte sich in die mit dichtem Speckbaumdickicht bestandenen Hügel um die Ortschaft Addo zurückgezogen, die wegen Wassermangels landwirtschaftlich nicht genutzt werden konnte. Die Hügel waren aber rundum von Ackerbaubetrieben und Obstplantagen umgeben, und die Elefanten gerieten wegen der Landschäden, die sie verursachten, immer wieder in Konflikt mit den Farmern. 1919 wurde beschlossen, die Elefanten auszurotten. In den folgenden Jahren wurden 120 Tiere abgeschossen, bis sich das öffentliche Gewissen regte. 1931 wurde ein Gebiet als Addo Elephant National Park ausgeschieden und die restlichen Elefanten hineingetrieben. Es waren noch elf Stück. Unter dem Schutz des Parks vermehrte sich die Herde, anfänglich allerdings sehr langsam. 1954 umfasste sie erst 18 Tiere. Konflikte mit den Farmern waren nach wie vor an der Tagesordnung. Man versuchte sie zu umgehen durch Ablenkfütterungen mit Orangen. 1954 wurde ein elefantensicherer Zaun um einen zuerst 22, später etwa 50 km2 grossen Teil des Parks gelegt, womit das Problem vorerst geregelt war. Das Resultat war zwar etwas, was sich von einer Zoohaltung fast nur noch durch die Dimension unterschied, aber immerhin hatten die Elefanten die Möglichkeit, sich ungestört zu vermehren, was sie auch fleissig taten: nach zehn Jahren betrug der Bestand 43 Tiere, nach 20 Jahren waren es 75 und 1984 bereits 118. 1991 gelang es, den Addo Elephant National Park auf 117 km2 zu erweitern. Damit konnte Platz für maximal 220 Elefanten geschaffen werden. 1994 wurde aber bereits die 200er Marke erreicht, was weitere Vergrößerungen des Elefantenarereal erforderlich machte. Für 2014 wird der Bestand mit 620 angegeben. Heute werden die Elefantekühe zum Teil unter Hormone gesetzt, um das Populationswachstum zu bremsen. Zur Erhöhung der genetischen Bandbreite wurden Elefantenbullen aus dem Kruger-Nationalpark einegführt. Vegetation und Charakterpflanzen: Mehr als 90 % der Fläche wird vom Spekboomveld eingenommen, einem der fünf Subtypen des Albany-Dickichts. Charakterpflanze ist der sukkulente Speckbaum (Spekboom, Portulacaria afra). Dieser bildet die hauptsächliche Nahrungsgrundlage der Elefanten, der Büffel und verschiedener Antilopen. Außerhalb des Parks ist er sehr selten geworden. Ferner kommen u.a. Karoo-Burenbohne (Schotia afra, ein Johannisbrotgewächs), zwei Sumachbaum-Arten (Rhus longispina und tomentosa ), Amathungulu-Busch oder Num-num (Carissa macrocarpa ), Nadelbusch (Azima tetracantha ) und Ghwarrie-Busch (Euclea undulata ), Uitenhage-Aloe (Aloe africana ) und mehrere Euphorbienarten vor. Tierwelt: Als größere Säuger hatten im Gebiet des ursprünglichen Parks Grüne Meerkatze, Schabrackenschakal, Karakal, Erdferkel, Elefant, Buschschwein (Potamochoerus larvatus), Kaffernbüffel, Großer Kudu, Buschbock, Kronenducker, Kap-Greisbock und Weißschwanz-Stachelschwein überlebt. Löwe, Tüpfelhyäne, Elenantilope, Südafrikanische Kuhantilope, Großriedbock (Redunca arundinum) und Bergriedbock wurden (wieder-)angesiedelt. Die in den 1960er Jahren angesiedelten Ostafrikanischen Spitzmaulnashörner (D. b. michaeli) wurden nach 1990 durch Tiere der südlichen Unterart (D. b. bicornis) aus Namibia ersetzt. Heute zählt der Park im "Main Camp and Game Area" 47 Säugetierarten ohne Fledermäuse 253 Vogel-, 54 Reptilien- und 19 Amphibienarten. In allen Sektionen des Parks wurdenj 417 Vogelarten Besonders bemerkenswert ist der flugunfähige Riesenpillendreher, der nach der Ausrottung von Elefant und Nashorn außerhalb des Parks fast überall ausstarb. Literatur und Internetquellen |
Great Fish River-Naturschutzgebiet
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Das Great Fish River-Naturschutzgebiet entstand durch den Zusammenschluss der früheren Andries Vosloo- und Sam Knott- Schutzgebiete der alten Kapprovinz und des Double Drift-Wildschutzgebiet des ehemaligen Homelands Ciskei. Es umfasst rund 45'000 ha. Benachbart befindet sich das private Kwandwe-Naturschutzgebiet mit 22'000 ha. Die höchsten Hügel sind etwas über 500 m hoch. Vegetation und Charakterpflanzen: Klassifiziert als Fish River Valley Bushveld und charakterisiert durch etwa 2 m hohe dornige Gehölze, Euphorbien und Aloen. Die Wiederansiedling des Spitzmaulnashorns und anderer Herbivoren sowie die Zunahme der Pavianbestände haben zu einem deutlichen Rückgang von Euphorbien-Arten (Euphorbia bothae, E. tetragona and E. triangularis) geführt (LENT et al., 2009; LUSKEL et al. (2009). Tierwelt: Ursprünglich eingerichtet zum Schutz des Großen Kudus. Zusätzlich zu den noch autochthon vorkommenden Tierarten, wie Grüne Meerkatze, Bärenpavian (Papio ursinus), Schabrackenschakal, Kap-Fingerotter, Tüpfelhyäne, Karakal, Leopard, Buschbock, Kronenducker, Steinböckchen und Springbock wurden zahlreiche weitere wiederangesiedelt, so Spitzmaulnashorn, Steppenzebra, Flusspferd, Warzenschwein, Kapgiraffe, Kaffernbüffel, Elenantilope, Südafrikanische Kuhantilope, Streifengnu, Blessbock und Impala. Der Park ist nicht auf der Liste der ornithologisch wichtigen Gebiete, es kommen aber mindestens 245 Vogelarten vor, im benachbarten Kwandwe-Reserbat wurden deren 302 nachgewiesen. Pantherschildkröten sind häufig anzutreffen, Afrikanische Felsenpythons wurden (Python sebae) wurden wiederangesiedelt. Literatur und Internetquellen |
Weitere Parks mit Albany-Buschland und -Dickicht
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Ost-Kap: Blaauwkrantz-NaturschutzgebietKariega-Wildpark, Karringmelkspruit-Naturschutzgebiet, King-Williams-Town-Naturschutzgebiet, Kowie-Naturschutzgebiet, Mpofu-NaturschutzgebietMpongo-Park, Thomas-Baines-Naturschutzgebiet, Waters-Meeting-Naturschutzgebiet |
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SEELY, M. (1987)
Die Namib: Die Naturgeschichte einer uralten Wüste.
110 Seiten, mit zahlreichen s/w- und-Illustrationen und Farbfotos.
Shell Oil Namibia Ltd. Windhoek.
Deutsche Ausgabe 1988.ISBN 0-620-11688-9.
3. Auflage der englischen Version 2004, ISBN 10: 9991668160 / ISBN 13: 9789991668161.
Kundenrezension:
Ob die wissenschaftlichen Erläuterungen des 1988 auf Deutsch erschienenen Shell-Führers alle dem aktuellen Stand der Forschung entsprechen, vermag ich nicht zu beurteilen. Das 100 Seiten starke Büchlein im A-5-Format enthält nach einer etwa 20 Seiten umfassenden Einführung kurze Beschreibungen von knapp hundert Orten bzw. Landschaften mit ihren Pflanzen und Tieren. Zahlreiche Skizzen ergänzen und veranschaulichen die Beschreibungen. Außerdem sind in der Mitte der Broschüre auf 24 Seiten fast 60 Farbfotografien abgedruckt. Eine ebenso ideale Vorbereitung auf eine Reise nach Namibia wie ein Reisebegleiter zum Nachschlagen vor Ort, aber auch zur Vertiefung einer Reise zu empfehlen. Ein Wermutstropfen: Vermutlich altersbedingt (Druck vor mehr als 20 Jahren?) lösen sich in meinem Exemplar einzelne Blätter aus dem Leim.
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