Montag, 24 Oktober 2022 09:31

KOZIOL, M. (2020)

Die Maare der Vulkaneifel und ihre Entstehung.

Boschüre, 52 Seiten, durchgehend farbig illustriert. Hrsg. Natur- und Geopark Culkaneifel GmbH.

Einleitung:

Die Maare sind wohl die bekanntesten Wahrzeichen der Vulkaneifel. Die kreisrunden Seen in tiefem bis azurfarbenem Blau, umrahmt vom Grün bewaldeter Hänge, sind die ausdrucksstarken „Augen“, die dem sanft über die Landschaft gleitenden Ballonfahrer entgegenstrahlen und zahlreiche Postkarten zieren.

Aus der Vogelperspektive zeichnen sich die einstigen Krater deutlich ab. Neben den 12 wassergefüllten Maarseen werden noch viele mehr erkennbar: einige verlanden derzeit und beherbergen Hochmoore, andere sind bereits völlig trocken und nur noch als kreisförmige Senke erkennbar. 77 Maare sind in der Vulkaneifel bisher nachgewiesen.

Die Maare der Vulkaneifel sind teilweise sehr alt, wie etwa das Eckfelder Maar. Es entstand vor ca. 44 Millionen Jahren in einer ersten Phase vulkanischer Aktivität in der Eifel. Eine zweite Phase setzte vor etwa einer Million Jahren ein, sie endete mit dem jüngsten Ausbruch, dem Ulmener Maar, vor gerade einmal 10'900 Jahren. In der Vulkaneifel wurden bisher 350 Ausbruchszentren gezählt, davon etwa 270 aus der jüngeren Phase. Hierzu zählen neben den eifeltypischen Maaren auch die Vulkankegel.

Maare gibt es nicht nur in der Eifel, sie sind ein weltweit auftretendes Phänomen. Die Ursachen für ihre Entstehung und ihr besonderes Aussehen sind in den geologischen Besonderheiten ihres Untergrunds zu finden.

Für vulkanische Aktivitäten ist zunächst flüssige, aufsteigende Gesteinsschmelze aus dem Erdinneren verantwortlich: Magma.
Dies geschieht in der Regel an allen Randzonen, wo mächtige tektonische Platten aufeinander treffen (Kontinentaldrift). Nicht
an Plattengrenzen gebunden sind Hotspots, die durch thermische Anomalien im unteren Erdmantel verursacht werden. Hierzu gehört die Eifel und die Anomalie nennt sich Eifelplume, eine heiße Zone im Oberen Erdmantel, die bis in 50 - 60 km unter die Eifel reicht.

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Freitag, 14 Mai 2021 16:55

Gebirgs-Nationalparks - Gran Paradiso

 

EUR 05 Alpen Gran Paradiso map
Lage des Nationalparks Gran Paradiso

 

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(1)
Alpengemse (Rupicapra r. rupicapra) im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(2)
Alpengemsen (Rupicapra r. rupicapra) im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(3)
Alpensteinböcke (Capra ibex) im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(4)
Ca. 8-jähriger Alpensteinbock (Capra ibex) in lichtem Lärchenwald (Larix decidua) im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(5)
Ca 4-jähriger Alpensteinbock (Capra ibex) in lichtem Lärchenwald (Larix decidua) im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(6)
Alpensteinbock (Capra ibex) in aufgegebener Alpsiedlung im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Lokalisation: Westalpen, Autonome Region Aostatal und Region Piemont.
Bestehend seit 1922.

Fläche:  703 km²
Höhe: Tiefste Lagen ca. 800 m, höchster Punkt Gran Paradiso, 4'061 m.ü.M.
Jahresniederschlag in Tallagen:  1'200-1'800 mm.
Temperaturen in Tallagen: Mittleres Maximum im Juli 29°C, mittleres Minimum im Januar -2°C.

In den Dörfern Cogne, Valsavarenche und Rhêmes-Notre-Dame unterhält der Park je ein Besucherzentrum, in Cogne auch den Botanischen Alpengarten "Paradisia", die ehemaligen königlichen Jagdhäuser werden als Schutzhütten betrieben.

Das Gran Paradiso-Massiv war das letzte Rückzugsgebiet des Alpensteinbocks, der sonst überall ausgerottet worden war.1856 erwarb der damalige König Vittorio Emanuele II. von Sardinien-Piemont ein erstes Landstück bei Nivolet und erklärte es zum königlichen Jagdrevier. Weitere Landerwerbungen folgten. Die Gründung eines spezialisierten Wildhüterkorps sowie die Errichtung eines 325 km langen Systems von Saumpfaden, die heute als Wanderwege dienen, gehen ebenfalls auf sein Betreiben zurück. Sein Enkel Vittorio Emanuele III., der 1913 letztmals eine Jagd durchführte, aber die Jagddistrikte weiter unterhielt, übertrug als König von Italien 1920 seine Ländereien und Rechte dem italienischen Staat, der das Gebiet 1922 zum ersten italienischen Nationalpark erklärte.

Der Nationalpark reicht von der submontanen bis zur nivalen Höhenstufe. Der Gran Paradiso ist der höchste Gipel der Grajischen Alpen im engeren Sinne (d. h. ohne Mont-Blanc-Massiv). Etwa ein Fünftel der Fläche sind mit Grasfluren und Alpweiden bedeckt, ein weiteres Fünftel mit Laub-, Misch- und Nadelwäldern. Die übrige Fläche besteht aus Fels- und Schutt sowie Firn und Gletschern.

Vegetation

In den tieferen Lagen stehen Rotbuchen- und Flaumeichenwälder (Quercus pubescens), Kastanienselven sowie, in Bachtälern, Ahorn-Lindenwälder. Dominierende Koniferen sind Fichte, Waldföhre, Lärche und Arve (Pinus cembra). Die Weiden und alpinen Rasen sind sehr artenreich. Insgesamt wurden im Park 974 Arten Gefäßpflanzen nachgewiesen, darunter 81 für die Alpen bzw. Westalpen endemische.

Tierwelt

Im Park wurden 40 Säugetierarten nachgewiesen. Die häufigsten  Huftierarten sind Alpensteinbock und Alpengemse, daneben kommen Reh und Wildschwein sowie gelegentlich der Rothirsch vor. Die Großraubtiere wurden ausgerottet, in jüngerer Zeit werden aber Wolf und Luchs wieder gelegentlich gesichtet. An Kleinraubtieren kommen Rotfuchs, Hermelin, Mauswiesel (Mustela nivalis), Dachs, Baum- und Steinmarder vor. Auffälligste Vertreter der Nagetiere sind Alpenmurmeltier und Eichhörnchen.

Der Gran Paradiso ist ein ornithologisch bedeutsames Gebiet (IBA IT008) mit mindestens 118 nachgewiesenen Vogelarten, wovon 100 Brutvogelarten, darunter Bartgeier, Steinadler, Schlangenadler, Birkhuhn, Alpenschneehuhn, Steinhuhn, Uhu, Schwarzspecht, Alpendohle und Feldlerche.

Die Herptofauna ist durch 4 Amphibien- und 8 Reptilienarten vertreten. Von der Bachforelle und vom Bachsaibling gibt es stabile Populationen.

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Literatur und Internetquellen:

  1. AVIBASE - GRAN PARADISO NATIONAL PARK
  2. BIBELRIETHER, H. & SCHREIBER, R. L. (Hrsg., 1990)
  3. BIRDLIFE DATA ZONE - GRAN PARADISO
  4. DUFFEY, E. (Hrsg. 1982)
  5. GIACOMETTI, M. (Hrsg., 2006)
  6. PARCO NAZIONALE GRAN PARADISO
  7. VALLE D'AOSTA

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EUR 05 Alpen CH NP map
Lage des Schweizerischen Nationalparks

 

EUR 05 Alpen CH NP(1)ValSassa
Blockgletscher Val Sassa, aufgenommen vom Aufstieg zur Fuorcla Murter © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen CH NP(2)IlFuorn
Ehemalige Alpweide bei Il Fuorn. Der starke Äsungsdruck durch Rotwild und Gemsen verhindert bis heute das Aufkommen von Wald © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen CH NP(6)Gemse Fuorn
Alpengemse (Rupicapra r. rupicapra) bei Il Fuorn © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen CH NP(3)Champlönch
Von Il Fuorn nach Ova Spin durch das Champlönch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 01 03 trupchun hirsch
Rothirschkuh (Cervus elaphus hippelaphus) im Stabelchod © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen CH NP(8)MuntLaSchera
Gipfelrast auf der Munt la Schera, 2586 m. ü. M. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen CH NP(4)MunggValScharl
Alpenmurmeltier (Marmota marmota) in der Val S-charl © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen CH NP(4)ValTrupchun
Val Trupchun im Süden des Parks. Hier ist viel Rot- und Steinwild anzutreffen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen CH NP(5)Spöl
Der Spöl ist der Hauptfluss des Schweizerischen Nationalparks © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen CH NP Bartgeier 1
JungeBartgeier werden vor dem Einsatz in den Auswilderungshorst den Medien vorgestellt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 05 Alpen CH NP Bartgeier 2
Junger Bartgeier wird 1996 zum Auswilderungshorst in der Val Tantermozza getragen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Lokalisation: Zentralalpen, Kt. Graubünden, Unterengadin und Val Müstair auf dem Gebiet der Gemeinden Zernez, S-chanf, Scuol und Val Müstair
Bestehend seit 1914.

Fläche:  170 km²
Höhe: Tiefster Punkt Clemgia (Fluss) bei Scuol 1'385 m, höchster Punkt Piz Pisoc, 3'174  m.ü.M.
Jahresniederschlag: 1'250 mm, hauptsächlich von Mai bis August.
Temperaturen auf 1'900 m.ü.M.: Mittlere Höchsttemperaturen im Juli-August 17°C, mittlere Tiefsttemperaturen im Januar-Februar -8°C.

In Zernez unterhält der Park ein Besucherzentrum. Im Park gibt es ein Wanderwegnetz von 100 km, 18 Rastplätze sowie 7 Parkplätze entlang der Ofenpassstraße. Mitten im Park liegt in einer kleinen Exklave das Hotel Il Fuorn, eine weitere Unterkunft bietet die Chamanna Cluozza. Im Winter ist der Park nicht begehbar (Skifahren verboten).

Der Nationalpark reicht von der subalpinen bis zur nivalen Höhenstufe.  Etwa 28% der Fläche sind mit Nadelwäldern bedeckt, 21% mit alpinen Rasen. Die andere Hälfte besteht aus Fels- und Schutt sowie Firn. Sämtliche Gletscher im Parkgebiet sind im Verlauf der vergangenen 100 Jahre verschwunden, das letzte Dutzend ab 1973. Das bedeutendste Fließgewässer ist der 42 km lange Spöl, der ober- und unterhalb des Parks zu den Stauseen Lago di Livigno und Lai dad Ova Spin aufgestaut wurde und der in den Inn mündet. Sein wichtigster Zufluss im Park ist die Ova dal Fuorn, welche die Grenze zwischen der Ortler- und der Sesvennagruppe markiert. 23 bis 1.5 ha große und 8.5 m tiefe Karseen bilden auf 2'600 m Höhe die Lais da Macun, eine Seenplatte, die als Exklave seit 2000 zum Nationalpark gehört.

Vegetation

Im Gebiet des Ofenpasses wurde früher Eisen, Kupfer, Blei und Silber gefördert und verhüttet. Dazu wurden die Wälder kahlgeschlagen. Große Flächen des Parks sind daher heute mit relativ jungen Pionierwäldern bedeckt, die fast ausschließlich aus Bergföhren bestehen. Im weiteren gibt es subalpine Mischwälder mit Fichten, Bergföhren, Lärchen und Arven (Pinus cembra). Der hohe Bestand an Huftieren, namentlich Rotwild, verhindert die Ausdehnung der Wälder und führt zur Bildung von Kurzrasen, die sehr viel artenreicher sind, als vor der Gründung des Parks, als die Alpweiden mit Rindern bestoßen wurden.

Tierwelt

Zum Zeitpunkt der Parkgründung war die Alpengemse die einzige Huftierart, die in namhafter Zahl vorkam. Trotz fehlender Bejagung schwankt ihr Bestand seit 1920 zwischen zwischen 1'000 und 1'700 Stück. Der Rothirsch verschwand im Engadin bereits im 17. Jahrhundert als Standwild und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts ganz ausgerottet. Ab 1896 wanderten aus Tirol wieder erste Hirsche ins Unterengadin ein. 1915 lag der Bestand in Nationalpark bei 9 Stück. In der Folge vermehrte er sich rasant. Um 1980 lebten während des Sommers um die 3'000 Hirsche im Park. Dieser Überbesatz führte zu Schäden an der Vegetation und zum Teil massiven Wintersterben. Durch Sonderabschüsse inner- und außerhalb des Parks und später durch die Einführung einer zweistufigen Jagd im ganzen Kanton gelang es, des Problems einigermaßen Herr zu werden. Heute sind es noch rund 1'800 Stück Rotwild, die sich während des Sommerhalbjahrs im Park aufhalten. Trotz seit 1612 bestehendem striktem Jagdverbot wurde der Alpensteinbock 1640 in Graubünden ausgerottet. 1920 wurden erstmals wieder 7 Tiere aus den Wildparks Interlaken-Harder und Peter und Paul im Nationalpark angesiedelt. Immer wieder fielen Tiere Wilderern, hauptsächlich aus dem Livigno, zum Opfer, was mit der Gründung des angrenzenden Stilfserjoch-Nationalparks gebessert hat. Heute liegt der Steinwildbestand bei 300 Tieren. Rehwild kommt im Park nur in geringer Zahl und nur in den tieferen Lagen vor.

Die Großraubtiere wurden in der Schweiz alle ausgerottet, der Luchs wurde wieder angesiedelt, Bär und Wolf wanderten spontan aus Italien ein. Im Nationalpark missglückten illegale Wiederansiedlungsversuche von Luchsen, aber 2020 konnte ein eingewanderter Luchs dokumentiert werden. Seit 2016 gibt es im und um den Park auch wieder Wölfe. 1904 war der letzte Bär der Schweiz auf dem Gebiet des nachmaligen Nationalparks abgeschossen woirden. 2001 wurde erstmals wieder ein aus der Trentino-Population stammender Bär am Ofenpass gesichtet. Seitdem kommt es immer wieder zu Bärenbesuchen. An Kleinraubtieren kommen Rotfuchs, Hermelin, Mauswiesel (Mustela nivalis), Dachs, Baum- und Steinmarder vor. Auffälligste Vertreter der Nagetiere sind Alpenmurmeltier und Eichhörnchen.

Der Schweizer Nationalpark ist mit mindestens 82 nachgewiesenen Vogelarten Teil eines ein ornithologisch bedeutsamen Gebiets (IBA CH025). Zu den Brutvögeln gehören Steinadler, Birkhuhn, Alpenschneehuhn, Steinhuhn, Uhu, Schwarzspecht, Tannenhäher und Alpendohle. Vom im Jahr 1900 im Alpenraum ausgerotteten Bartgeier wurden von 1991-2007 insgesamt 26 Nachzuchtvögel aus Zoos und Zuchtstationen im Park und einige weitere im benachbarten Stilfserjoch-Nationalpark ausgewildert. 2007 brütete das erste Paar auf Schweizer Seite erfolgreich in der Val Tantermozza. 30 Jahre nach Beginn der Aktion gab es in den beiden Parks je 3 Brutpaare.

Die Reptilien sind durch die Kreuzotter und die Waldeidechse (Lacerta (= Zootoca) vivipara) vertreten, die Ampibien durch Grasfrosch und Bergmolch. Besonders reichhaltig ist die Schmetterlingsfauna mit 108 nachgewiesenen Arten.

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Literatur und Internetquellen:

  1. AVIBASE - SWISS NATIONAL PARK
  2. BIRDLIFE DATA ZONE - LOWER ENGADINE AND SWISS NATIONAL PARK
  3. BIBELRIETHER, H. & SCHREIBER, R. L. (Hrsg., 1990)
  4. BURCKHARDT, D. (1980)
  5. DUFFEY, E. (Hrsg. 1982)
  6. GIACOMETTI, M. (Hrsg., 2006)
  7. PARC NAZIUNAL SVIZZER
  8. STIFTUNG PRO BARTGEIER

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Distribution of breeding birds in the Gediz Delta, Western Turkey.

Zoology in the Middle East 47(1):39-48. DOI:10.1080/09397140.2009.10638345.

Abstract:

Atlas mapping of breeding birds in Gediz Delta Ramsar Site on the western coast of Turkey was performed in 2002. The study area of 305 km2 was divided into 305 1x1 km square UTM grids. Breeding evidence was obtained for 92 species in 291 UTM squares; 47 were classified as confirmed breeding, 22 as probable breeding, and 23 as possible breeding. Among the breeding species, three were European species of global conservation concern (Falco naumanni, Pelecanus crispus, Emberiza cineracea), 12 were species with a concentrated population and with unfavourable conservation status in Europe, and 34 were species with their population not concentrated in Europe but with unfavourable conservation status in the region. Among those with a threatened status, 7 species were vulnerable, 4 were rare, 2 were localised, 18 were declining, and 18 were depleted species. During the study, various threats were identified in 173 UTM squares out of 291 (59.5%). Among these, the most frequently observed were pollution observed in 30% of the squares, overgrazing in 22% and illegal hunting in 22%.

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EUR 10 gediz map
Lage des Gediz-Deltas

 

 

 

EUR 10 gediz delta 1
Rosaflamingos (Phoenicopterus ruber roseus) in Salzlagune im Gediz-Delta, Türkei © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

EUR 10 gediz delta 3
Rosaflamingos (Phoenicopterus ruber roseus) in Salzlagune im Gediz-Delta, Türkei © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Der Golf von Izmir vor dem Gediz-Delta, Türkei © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der in der Antike "Hermos" genannte Gediz ist mit 405 km der zweitlängste Fluss, der aus Kleinasien dem Ägäischen Meer zuströmt. In seinem Unterlauf hat er im Verlauf der Zeit mehrfach das Bett gewechselt und dabei ein ca. 400 km² großes Delta aufgeschwemmt. Dieses ist eines der bedeutendsten Feuchtgebiete im Mittelmeerraum. 261.6 km² mit vier Salzlagunen von 34.5 km² Fläche, 50 km² Salzmarschen und 6.5 km² Süßwassersümpfen gelten als ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA TR016), und 149 km³ bilden seit 1998 das RAMSAR-Schutzgebiet Nr. 945. Der Unterlauf des Flusses mit dem Marmara-See wurde von der IUCN als "Key Biodiversity Area" eingestuft [3; 4; 7].

Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 16.8ºC, der mittleren monatliche Tiefstwert 7.8ºC, der Höchstwert 26.8°C. Die Sommermonate sind trocken, Regen fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr, der Jahresniederschlag liegt bei 544 mm. Neben Lagunen, Flussläufen, Salz- und Süßwassersümpfen gibt es im Gebiet auch Dünen, zeitweilig feuchte Wiesen, Trockenwiesen, immergrünes Phrygana-Buschland und kleine Wälder. Hauptsächliche menschliche Aktivitäten sind Salzgewinnung, Fischerei, Weidewirtschaft sowie Garten- und Ackerbau. Überweidung, Intensivierung der Landwirtschaft, unangemessene Wassernutzung und Gewässerverschmutzung sowie von der benachbarten Millionenstadt Izmir ausgehende Freizeitaktivitäten sind die wichtigsten Gefahren, die das Schutzgebiet bedrohen [3; 4; 7].

Vegetation

Es wurden 308 Arten Gefäßpflanzen aus 206 Gattungen und 60 Familien nachgewiesen, darunter viele Halophyten. Die Riedflächen und Ufer der Wasserläufe sind mit Schilfrohr (Phragmites australis) und Rohrkolben bestanden, auf den Sandflächen wachsen Tamarisken (Tamarix sp.) und im hügeligen Gebiet Affodil (Asphodelus microcarpos), Terpentin-Pistazie (Pistacia terebinthus), Steineiche, Echte Feige and Kopfiger Thymian (Thymbra capitata). Entlang der Küste steht Europäischer Queller (Salicornia europaea) in dichten Beständen. Landeinwärts  dominieren Fuchsschwanzgewächse der Gattungen Arthrocnemum, Holocnemum und Halimione [7].

Tierwelt

Das Gediz-Delta hat eine vielfältige Fauna, zu der auch Südlicher Weißbrustigel (Erinaceus concolor), Wildschwein, Steinmarder, Dachs, Rotfuchs und Goldschakal gehören. Es wurden 35 Arten Reptilien und Amphibien nachgewiesen, nämlich 2 Schwanz- und 5 Froschlurche, 6 Schildkröten, 10 Echsen und 12 Schlangen. Im Mündungsbereich des Gediz wurden 56 Fischarten aus 24 Familien gefunden [1; 2; 4].

Hauptattraktion für zoologisch interessierte Besucher ist natürlich die Avifauna. Es wurden 289 Vogelarten festgestellt, von denen 28 Arten gefährdet sind. Um die 90 Arten brüten im Gebiet.  Etwa 2'500 Paare des  Rosaflamingos brüten hier, auch Krauskopfpelikan, Rost- und Brandgans, Rötelfalke (Falco naumanni), Austernfischer, Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Triel (Burhinus oedicnemus) und Spornkiebitz sowie diverse Möwen, Seeschwalben und Lerchen zählen zu den Brutvögeln. Im Winter versammeln sich hier über 80'000 Gastvögel, darunter etwa 25'000 Flamingos und 2-3'000 Blesshühner. Auch für Durchzügler ist das Delta ein wichtiger Rastplatz. [4; 5; 6; 7].

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Literatur und Internetquellen:

  1. ARSLAN, D., OLIVIER, A., YASAR, C. et al. (2018)
  2. BAYHAN, B., KAYA, M. & SEVER, T. M. (2008)
  3. BIRDLIFE DATA ZONE - GEDIZ-DELTA
  4. DOGA DERNEGI
  5. IZMIR BIRD PARADISE NATIONAL PARK
  6. ONMUS, O., DURUSOY, R. & EKEN, G. (2009)
  7. RAMSAR CONVENTION

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Montag, 18 Januar 2021 11:53

Stehende Gewässer und Feuchtgebiete

 

(11.1) Fließgewässer (auf separater Seite)
(11.2) Stehende Gewässer

(11.3) Feuchtgebiete

(11.4) Salzpfannen
(11.5) Mangroven, Ästuare

Southern africa wetlands2
Karte der Gebiete die mit Textbeiträgen oder Fotos vorgestellt werden: (1) Bloemhof-Dam-NR / Sandveld-NR, (2) Barberspan-NR, (3) Nylsvlei-NR, (4) Marievale-VR. (a) Malawisee, (b) Otjikotosee, (c) Etoscha-NP; (d) Hoanib, (e) Hardap-WP, (f) Gonarezhou-NP, (g) Doorndraai-Dam-NR, (h) Borakalalo-NP, (i) Rondebult-VR, (j) Rietvlei-NR, (k) Ndumo-NR, (l) Sterkfontein Dam, (m) Weenen-NR, (n) Umlalazi-NR, (o) iSimangaliso-NP

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Stehende Gewässer

SAF-11-02-01 Malawisee OtterPoint Hans Hillewaert
Malawisee, Otterpoint. Malawi. Foto Hans Hillewaert

 

SAF 11 02 05 borakalalo
Seidenreiher (Egretta alba) im Klipvoor-Stausee des Borakalalo-Nationalparks. Nordwest-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 02 01 Nyamithi Pan
Waffenkiebitze (Vanellus armatus) in der 4 km langen Nyamithi Pan im Ndumo-Naturschutzgebiet © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-04 rondebult limikolen
Limikolen im Rondebult-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-05 otjikoto
Der Otjikoto-See im namibischen Karstveld, in der Nähe von Tsumeb © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-06 Marievale kingfisher
Graufischer (Ceryle rudis) an Kleinsee im Marievale-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-06 pelomeduse weenen
Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa) in Weiher im Weenen-Naturschutzgebiet. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Es gibt im südlichen Afrika zwar jede Menge Stauseen, wie z.B. den bis 70 km km² großen und über 90 m tiefen Speicherstausee Sterkfontein Dam, der bei Bedarf über die Wilge den Vaal Dam speist. Natürliche große Seen sind jedoch selten. Weitaus der bedeutendste und faunistisch interessanteste ist der Malawi- oder Niassasee, der drittgrößte See Afrikas. Mit einer Fläche von 29.600 km² ist er beinahe so groß wie Belgien. Seine mittlere Tiefe beträgt knapp 300, seine maximale Tiefe 704 m. Er fasst über 8 Billiarden Liter Wasser - 175 mal so viel wie der Bodensee. Wenig südlich davon und ebenfalls am Lauf des Shire liegt der 450 km² große und bis 250 m tiefe Malombesee.

Häufiger sind Flachseen, z.B. der etwa 2'400 km² große und nur 1-2 m tiefe Chilwasee in Malawi, der 4'500 bis 10'000 km² große und bis rund 4 m tiefe Bangweulusee in Sambia, der 45 km² große und etwa 5 m tiefe Amarambasee in Mosambik oder der bis 100 km² große, periodisch austrocknende Liambesisee im Caprivizipfel Namibias. In niederschlagsärmeren Gebieten können Flachseen den Charakter europäischer Steppenseen haben, indem ihr Wasser schwach alkalisch ist, so etwa bei der etwas über 20 km² großen und bis 11 m tiefen Barbers Pan in der südafrikanischen Nordwest-Provinz. Die früher nur periodisch Wasser enthaltende Kamferspfanne im Nordkap wurde durch Wassereinleitung zu einem permanenten Flachsee von 400 ha, der bis zu 50'000 Zwergflamingos anzieht.

Ferner gibt es zahllose Kleinseen, von denen die meisten flach sind und viele periodisch austrocknen. Durch Bergbau, Industrialisierung und Intensivierung der Landwirtschaft sind mache davon als Lebensraum gefährdet. Vereinzelt kommen aber auch Dolinen vor, Karstseen, die durch den Einbruch unterirdischer Höhlen entstanden sind, so der nur etwas über ein Hektar große aber über 70 m tiefe Otjikotosee in Namibia oder der Kashibasee in Sambia mit einer Fläche von 3.5 ha und einer Tiefe von über 100 m. Die stärkste bekannte natürliche Quelle der Südhalbkugel, das "Auge von Kuruman" ("Die Oog"), bildet einen großen Quelltopf.

Tierwelt

Im Malawisee leben rund 450 Fischarten, die meisten sind Buntbarsche, viele davon endemisch. In stehenden Gewässern jeder Größe wurden im südlichen Afrika im Interesse der Sportfischerei oder der Mückenbekämpfung alle möglichen und unmöglichen Fischarten eingesetzt, so hat der Verfasser in einem Tümpel mitten im Damaraland Guppies (Poecilia reticulata) gefunden. Solche Exoten können den heimischen Arten das Leben schwer machen. Trotzdem hat z.B. im Auge von Kuruman der endemische Messingmaulbrüter (Pseudocrenilabrus philander), von dem es übrigens auch eine Unterart (P. philander dispersus) im Otjikotosee gibt, den Einsatz von Goldfischen, Karpfen, Barben und standortfremden Buntbarschen überlebt. Im Otjikotosee wurde die hochbedrohte, im Guinas-See endemische Tilapia guinasana eingesetzt.

Kap-Fingerotter kommen in praktisch allen Gewässertypen vor. Bevorzugt werden Gewässer mit dichter Ufervegetation. Auch kleinere Stauhaltungen auf Farmen werden häufig genutzt.

Die Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa), die auch in kleinen Gewässern vorkommt,  ist die häufigste und am weitesten verbreitete aquatische Schildkrötenart im südlichen Afrika.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Bloemhof-Dam- und Sandveld-Naturschutzgebiete, Nordwestprovinz und Freistaat

SAF 11 01 02 05 bloemhofdam
Der Bloemhof Dam des Vaal an der Grenze von Freistaat und Nordwest-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-01-02-04 bloemhofdam
Graukopfmöwen (Larus = Chroicocephalus cirrocephalus) und Kormorane am Bloemhof Dam des Vaal. Nordwest-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 01 02 06 bloemhofdam sandveld
Rappenantilope (Hippotragus niger) im Sandveld-Naturschutzgebiet, im Hintergrund der Bloemhof Dam, (Oranje-) Freistaat, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Bloemhof Dam ist eine Stauhaltung des Vaal. Er liegt an der Grenze von Nordwest-Provinz und (Oranje-) Freistaat. Er hat eine Fläche von 223 km² und eine Tiefe bis etwa 30 m, im Mittel von 5.7 m. Wegen der geringen Tiefe und der flachen Landschaft hat der 1970 fertiggestellte Staudamm eine Länge von 4'270 m. Es herrscht ein Steppenklima. die mittlere Monatstemperatur beträgt 14ºC im Januar und 28ºC im Juni, die Minima und Maxima liegen bei 0 bzw. 32ºC. Der Jahresniederschlag beträgt etwa 500 mm. Der Stausee wird umgeben vom Bloemhof-Dam-Naturschutzgebiet (Nordwest-Provinz) und dem Sandveld-Naturschutzgebiet (Freistaat), die von Grasland und Kalahari-Dornveld bedeckt sind und zusammen eine Fläche von gegen 500 km² aufweisen.

Der Stausee weist die größte Karpfenpopulation Südafrikas auf. Häufige einheimische Fische sind Oranje-Schlammfisch (Labeo capensis), Moggel (Labeo umbratus), Kleinmaul-Gelbfisch (Labeobarbus aeneus) und Afrikanischer Raubwels (Clarias  gariepinus).

Der Bloemhof Dam des Vaal ist ein bedeutendes Vogelschutzgebiet (IBA ZA029) in dem ständig etwa 5'000, in Spitzenzeiten über 10'000 Wasservögel leben. Auf dem 85 km langen Stausee und in den angrenzenden Naturschutzgebieten kommen mindestens 295 Vogelarten vor, darunter Nimmersatt, Afrikanischer Löffler, Zwerg- und Rosaflamingo, Fahlregenpfeifer (Charadrius pallidus), Schwarzflügel-Brachschwalbe (Glareola nordmanni) und Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia).

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Barbers-Pan-Naturschutzgebiet, Nordwest-Provinz

SAF 11 02 02 Barbers Pan
Barber's Pan, ein flacher Steppensee und bedeutendes Vogelschutzgebiet in der NW-Provinz Südafrikas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 02 02 Barbers Pan
Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta) in der Barber's Pan in der NW-Provinz Südafrikas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Barberspan ist ein flacher, leicht alkalischer, maximal 11 m tiefer See mit einer Ausdehnung von ca. 20 km², der auf einer Höhe von 1'350 m liegt. Mit einem schmalen bis höchstens 400 m breiten Uferbereich bildet sie das Barbers Pan-Naturschutzgebiet. Zusammen mit der benachbarten Leeupan, kleineren Seen und umgebendem Grasland ist sie als ornithologisch bedeutendes Gebiet mit einer Gesamtfläche von 40 km² eingestuft (IBA ZA019) und damit das größte Vogelschutzgebiet Südafrikas.

Im Reservat wurden bisher über 320 Vogelarten nachgewiesen. Es beherbergt eine Brutpopulation von 12'000 Paaren Kammblässhühnern (Fulica cristata). Während der Trockenzeit von April bis Oktober versammeln sich hier bis über 20'000 Wasservögel, um zu mausern. Während des Sommers wird es von zahlreichen Rötelfalken (Falco naumanni) aufgesucht.

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Weitere Schutzgebiet mit Seen, Stau-, Flach- und Kleinseen
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

SAF 11 02 05 doorndraaidam
Der 5.6 km² große Doordraai-Dam inmitten des 70 km² umfassenden Doorndraai-Dam-Naturschutzgebiets. Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 05 hardapdam
Marabus (Leptoptilos crumeniferus) am 28.7 km² großen Hardap-Stausee des Fischflusses im 252 km² messenden Hardap-Wildpark. Mariental, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Malawi: Chilwa-See (Ramsar-Gebiet 869)

Namibia: Hardap-Wildpark, Daan Viljoen-Wildpark

Gauteng: Rondebult-Vogelschutzgebiet
Kwazulu-Natal: Albert Falls-Naturschutzgebiet, iSimangaliso-Wetland-Park (Lake St. Lucia, Lake Sibaya, Kosi Bay-Seen; IBAs ZA039, ZA040, ZA044),   (Oranje-Freitaat), Sterkfontein Dam-Naturschutzgebiet (IBA ZA035), Umgenivlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA056)
Limpopo-Provinz: Doorndraai-Dam-Naturschutzgebiet, Mokolo-Dam-Naturschutzgebiet
Nord-Kap: Doornkloof-Naturschutzgebiet und Rolfontein-Naturschutzgebiet (am Vanderkloof Dam), Kamfers-Dam privates Naturschutzgebiet (IBA ZA024)
Ost-Kap: Commando-Drift-Naturschutzgebiet, Oviston-Naturschutzgebiet (am Gariep Dam),
Nordwest-Provinz: Borakalalo-Nationalpark, Vaalkop-Dam-Naturschutzgebiet
(Oranje-)Freistaat: Caledon-Naturschutzgebiet, Erfenis-Dam-Naturschutzgebiet, Gariep-Dam-Naturschutzgebiet, Kalkfontein-Dam-Naturschutzgebiet, Koppies-Dam-Naturschutzgebiet, Rustfontein-Dam-Naturschutzgebiet, Willem-Pretorius-Naturschutzgebiet

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Feuchtgebiete

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Nylsvlei, Limpopo-Provinz, Südafrika. Hier wurden 426 Vogelarten nachgewiesen, davon 102 Wasservögel, von diesen 58 als Brutvögel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-02 tembwahata pan waterbuck
Tembwahata-Pfanne im Gonare-Zhou-Nationalpark, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-03 Hoanib Schwemmebene
Spießböcke (Oryx gazella) in der Schwemmebene des Hoanib mitten in der Namib-Wüste © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-04 greater st lucia riedbock
Großriedböcke (Redunca arundinum) im Mfabeni-Wildschutzgebiet (Teil des iSimangaliso-Nationalparks). Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-05 greater st lucia himantopus
Stelzenläufer (Himantopus himatopus im iSimangaliso-Nationalpark. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Der Wechsel von ausgesprochenen Trocken- und Regenzeiten und die saisonal hohen Niederschläge in den Quellgebieten im Gebirge haben eine sehr unterschiedliche Wasserführung der Flüsse zur Folge. Viele davon treten während der Regenzeit über ihre Ufer und überschwemmen große Flächen. In diesen Schwemmebenen können in der Folge Feuchtwiesen, Sümpfe oder Schilfgebiete entstehen, die mit - vielfach temporären - Wasserflächen durchsetzt sind. In niederschlagsreichen Gebieten können Feuchtgebiete auch dadurch entstehen, dass sich Regenwasser in Senken sammelt, wo es dann mit der Zeit verdunstet oder allmählich abfließt. Solche Feuchtgebiete werden "Dambo" genannt.

Die maximale Ausdehnung der Feuchtgebiete ist erheblich. So können z.B. in Sambia die "Dambos" bis zu 12.5 % der Landesfläche einnehmen. Bedeutende Feuchtgebiete im Einzugsgebiet des Sambesi sind der Nyamboma-Sumpf in Angola (bis 1’000 km²), die saisonale Schwemmebene im Barotseland Sambias (bis 7’700 km²), der Linyanti-Sumpf des Chobe in Namibia (bis 3’800 km²), die Bangweulu-Sümpfe Sambias, deren größter wenigstens 7'000 km² abdeckt, und die am Kafue, die vor der Flussregulierung bis 5'000 km² umfassten, sowie die Shire-Sümpfe in Malawi und Mosambik (bis 1'300 km²).

Die bekanntesten Feuchtgebiete im Einzugsgebiet des Limpopo sind der bei Naboomspruit (heute Mookgophong) gelegene, 160 km² große Nylsvlei und die knapp 80 km² umfassende Makuleke-Schwemmebene am Zusammenfluss von Limpopop und Luvhuvu, beide in der Limpopo-Provinz Südafrikas. Das Okavango-Delta Botswanas ist eine sehr dynamische Landschaft. Etwa 4'000 km² sind trockene Inseln, etwa 10'000 km² sind zumindest zeitweilig überschwemmt oder sind permanente Sümpfe. Im Namib bildet der Hoanib eine weitläufige Schwemmebene, in der sich der Gui-Uiri-Sumpf befindet.

Tierwelt

Die Vegetation der Feuchtgebiete ist eine wichtige Nahrungsressource für herbivore Säugetiere. Besonders an diesen Lebensraum angepasst sind Sitatunga, Wasserbock, Litschi-Wasserbock, Puku (Kobus vardonii) und Großriedbock (Redunca arundinum). Von den über 400 Vogelarten, die in größeren Feuchtgebieten zu finden sind, ist etwa ein Viertel von offenen Wasserflächen abhängig. Der augenfälligste Vertreter der Herpetofauna ist der Nilwaran. Die Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa) begegnet vorübergehenden Trockenperioden dadurch, dass sie sich im Boden eingräbt und in einen Torpor verfällt.

 

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Geschützte Feuchtgebiete

Nylsvlei-Naturschutzgebiet, Limpopo-Provinz

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Ornithologen - ein ehemaliger Kurator des Pretoria Zoos und seine Frau - erkunden das überschwemmte Nylsvlei-Reservat. Limpopo, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 03 01 nylsvlei roan
Pferdeantilopen (Hippotragus equinus) im Nylsvlei-Naturschutzgebiet, Limpopo, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 03 01 nylsvlei vegetation
Sumpfvegetation im Nylsvlei-Naturschutzgebiet, Limpopo, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1974, Ramsar-Gebiet seit 1998.
Fläche 39.75 km².
Höhe: 1'080-1'155 m.ü.M.
Niederschlag: ca. 620 mm / Jahr. Geringste Niederschläge Juni-August mit 2-6 mm/Monat, höchste von November-Februar mit 84-108 mm/Monat.
Temperatur: Monatsmittel min. 3.6°C (Juni-Juli, gelegentlich unter Null), max.  23.3°C (Januar).

Das Gelände, das Grasland, Akaziensavanne und Trockenwald umfasst, wurde ursprünglich von der Naturschutzverwaltung des Transvaals als Zuchtstation für Pferdeantilopen und Tsessebes erworben. Später wurden auch Steppenzebras, Kapgiraffen und Streifengnus angesiedelt. Zur Säugetierfauna gehören auch Warzenschwein, Großer Kudu, Kronenducker, Wasserbock, Großriedbock (Redunca arundinum), Impala,und Steinböckchen, ferner Grüne Meerkatze, Schabrackenschakal, Kap-Fingerotter, Weissschwanz- Zebra- und Fuchsmanguste, Braune Hyäne, Erdwolf, Falbkatze, Karakal und Leopard.

Nylsvlei gehört, gemessen an seiner relativ geringen Größe mit 426 Arten zu den ornithologisch interessantesten Gebieten Südafrikas (IBA ZA007). Die Fischfauna ist artenarm, zur Regenzeit kommen aber Fische in großer Zahl, um zu laichen. Es sind 19 Amphibienarten bekannt, darunter der Afrikanische Ochsenfrosch, 39 Reptilienarten, als auffälligste der Nilwaran, ferner 55 Libellen- und 194 Schmetterlingsarten.

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Marievale-Vogelschutzgebiet, Gauteng

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Geschützt, aber durch Goldbergbau bedroht: Kleinseen im Marievale-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-07 Marievale diverse
Afrikanischer Löffler (Platalea alba), Riedscharbe (Phalacrocorax africanus) und Graureiher (Ardea cinerea) im Marievale-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Marievale ist ein etwa 1'400 ha großes, ehemaliges Bergbaugebiet, das auf einer Höhe von ca. 1'570 m in der Stadt Nigel inmitten von noch aktiven Goldminen liegt. Der stets Wasser führende Blesbokspruit durchfließt das Reservat. Durch die Aufschüttung von Aushubmaterial sind Sümpfe und große, flache, zu einem guten Teil mit Schilf bedeckte Wasserflächen entstanden, die viele Wasservögel und dank einem ausgedehnten Wegnetz und vier Beobachtungsständen auch viele Besucher anziehen.

Die Vogelwelt ist sehr vielfältig. Es wurden über 330 Arten nachgewiesen, darunter natürlich viele Sumpf- und Wasservögel, z. B. Zwerg- und Haubentaucher, Schlangenhalsvogel, Riedscharbe (Microcarbo africanus), Grau-, Kuh- und Seidenreiher, Heiliger Ibis, Brauner Sichler, Hagedasch, Afrikanischer Löffler, Nimmersatt, Rosaflamingo, diverse Enten und Limikolen. Im Schutzgebiet wurden Blessböcke angesiedelt. Auch Kap-Fingerotter, drei Mangustenarten, Großriedböcke (Redunca arundinum) und Kaphasen (Lepus capensis) kommen vor.

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Weitere geschützte Feuchtgebiete
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

SAF 11 01 02 07 rondebult PD1
Riedfläche im Rondebult-Vogelschutzgebiet, Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 07 rietvlei
Rietvlei-Naturlschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 07 rietvlei euplectes progne
Hahnschweifwida (Euplectes progne) im Wechsel vom Schlicht- zum Prachtgefieder im Rietvlei-Naturlschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die oben unter "Stehende Gewässer" genannnten Seen-Schutzgebiete umfassen zumeist auch ausgedehnte Sümpfe, Riedflächen etc.; weitere geschützte Feuchtgebiete sind:

Botswana: Chobe-Nationalpark mit Linyanti-Sumpf (ZA BW001), Moremi-Wildschutzgebiet und Okavango-Ramsarschutzgebiet (IBA BW003)

Malawi: Vwaza Marsch-Wildschutzgebiet

Namibia: Mudumu-Nationalpark mit Linyanti- und Kwando-Sümpfen (IBA NA 002; Ost-Caprivi), Nkasa-Rupara-Nationalpark (IBA NA 002; Ost-Caprivi)

Sambia: Bangweolo-Wildschutzgebiet, Kafue-Nationalpark, Lochinvar-Nationalpark, Süd-Luangwa-Nationalpark, West Lunga-Nationalpark

Simbabwe: Kazuma-Pan-Nationalpark, Lake Kyle Recreational Park, Robert McIlwaine Recreational Park (IBA ZW013)

Südafrika - Kwazulu-Natal: Ndumo-Wildschutzgebiet (IBA ZA038), Mkuzi-Sümpfe im iSimangaliso-Nationalpark (IBA  ZA 043), Franklinvlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA069)
Nord-Kap: Ganspan-Vogelschutzgebiet
Gauteng: Rietvlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA090; Gauteng); Umvotivlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA052; Kwazulu-Natal)
Mpumalanga: Verloren-Vallei-Naturschutzgebiet

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Salzpfannen

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Straußenhahn (Struthio camelus) in der Etoschapfanne, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Angolagiraffen (Giraffa c. angolensis) in der Fischerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kuhreiher (Bubulcus ibis), Hottentottenente (Anas hottentota) und Limikolen in der Fischerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

 

SAF 11 04 03 fischerpfanne flamingo pelikan
Rosaflamingos (Phoenicopterus roseus) und Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) in der Fischerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

 

SAF 11 04 03 etoscha oryx
Spießbock (Oryx gazella in der leeren Etoschapfannerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

Allgemeines

In der südwestafrikanischen Trockenzone gibt es große Salzpfannen, als Überreste riesiger Seen, die in früheren, feuchteren Perioden weite Teile der Kalahari-Senke ausfüllten: Die 4’760 km² große Etoscha-Pfanne ist das Relikt des noch viel größeren Ekuma-Sees, der vermutlich auch vom Kunene gespiesen wurde, das System der Makgadikgadi-Pfannen in Botswana mit einer Gesamtfläche von über 16’000 km² ist das, was vom etwa 60'000 km² großen Makgadikgadi-See übrig geblieben ist. Heute sind die Pfannen in der Regel trockene, weite Ebenen bestehend aus Salzkrusten, salzhaltigem Lehm oder kalkhaltigem Untergrund.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die mit - in Makgadikgadi bis zu 5 m mächtigen - Salzkrusten bedeckten Flächen sind natürlich vegetationslos. Auf dem stark salzhaltigem Untergrund der Etoschapfanne wachsen blaugrüne Algen und können wenige salzliebende Gräser, wie Sporobolus spicatus gedeihen. Am Pfannenrand wächst eine Kurzstrauchsavanne mit halophytischen Gräsern, Salzkräutern (Salsola), Salzmelden (Suaeda) und Büschen wie der Blütenblattstrauch Petalidium engleranum. Diese Pflanzen bilden die Nahrungsgrundlage für Damarazebras, SpringböckeStreifengnus und Südafrikanische Spießböcke.

Tierwelt

Wenn die Pfannen in größeren Zeitabständen voll laufen, entwickelt sich Zooplankton bestehend u. a. aus Ruderfußkrebschen (Lovenula falcifera, Metadiaptomus transvaalensis), Wasserflöhen (Moina micrura), Rädertierchen (Brachionus plicatilis) und gelegentlich Salinenkrebschen (Artemia), das Unmengen von Rosa- und Zwergflamingos anzieht. Barben, Raubwelse (Clarias) und Buntbarsche (Oreochromis) wandern ein und bilden die Nahrungsgrundlage für Rosa- und Rötelpelikane, Riedscharben (Microcarbo africanus), Haubentaucher, Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis), Reiher, Heilige Ibisse, Nimmersatte und Mohrenklaffschnäbel (Anastomus lamelligerus). Ein Dutzend Entenarten tauchen auf und zahllose Limikolen, wie Graukopfmöwe (Ch. cirrocephalus), Sichel- und Zwergstrandläufer (Calidris ferruginea, C. minuta), Kampfläufer, Grünschenkel (Tringa nebularia) und Säbelschnäbler sind zu beobachten.

 

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Nationalparks und andere Schutzgebiete mit Salzpfannen
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

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Einsame Kameldornakazie (Acacia erioloba) am Rand der Etoschapfanne, Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

Botswana: Makgadikgadi-Pans-Nationalpark (4'877 km²), Nxai-Pan-Nationalpark (2'578 km²)

Namibia: Etoscha-Nationalpark (22'935 km²)

Südafrika - Gauteng: Tswaing-Naturschutzgebiet (19.5 km², ehemals Pretoria-Krater)

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Mangroven, Ästuare

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Mangroven bei Umlalazi. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mangrovenbäume und -pneumatophoren, davor Nilkrokodil (Crocodylus niloticus) in der St. Lucia-Lagune. iSimangaliso-Nationalpark, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mangrovenkrabben in Mangrovensumpf. Umlalazi-Naturschutzgebiet Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 05 04 greater st lucia schreiseeadler PD1
Schreiseeadler (Haliaeetus vocifer) im Mangovenwald, St. Lucia, (iSimangaliso Wetland Park), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Mangroven finden sich im Bereich der Mündungsgebiete und Lagunensysteme der in den Indischen Ozean fließenden Flüsse von 33º südlicher Breite an Richtung Norden. Der südlichste Mangrovenbestand ist der des Nahoon-Ästuars in Ost-London (Ostkap). Hauptsächlich kommen Mangroven in Südafrika in Kwazulu-Natal vor, namentlich dem 350 km² großen St.Lucia-See, einer rund 60 Kilometer lange, flache Lagune mit unterschiedlich hohem Salzgehalt. An der Atlantikküste gibt es südlich von Benguela in Mittel-Angola (12°35'S) keine Mangroven mehr.

Vegetation und Charakterpflanzen

Relativ euryöke  und daher weit verbreitete Arten sind die Schwarze Mangrove (Avicennia marina), die Großblättrige Mangrove (Bruguiera gymnorrhiza) und die Rote Mangrove (Rhizophora mucronata). Eine andere Schwarze Mangrove (Lumnitzera racemosa) und die Gelbe Mangrove (Ceriops tagal) haben spezifischere Anforderungen an ihren Lebensraum und kommen daher in Kwazulu-Natal nur an der Kosi Bay vor. Viele Mangroven-Bestände sind bedroht. In Kwazulu-Natal sind zwischen 1982 und 2006 als Folge von Holzeinschlag und Änderungen im Wasserhaushalt der Ästuare 13 Standorte verschwunden.

Tierwelt

Den Sumpfboden der Mangrovenwälder bewohnen Nilkrokodile Schlammspringer, Krabben, wie Mangroven- (Scylla) und Winkerkrabben und verschiedene Schneckenarten. Der auffälligste Vogel ist der Schreiseeadler, der am offenen Wasser stehende Mangroven als Warten benutzt, um nach Beute Ausschau zu halten.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete mit Mangroven
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

SAF 11 05 05 umlalazi periophthalmus PD1
Afrikanischer Schlammspringer (Periophthalmus kalolo) und Pneumatophoren von Mangroven im Umlalazi-Naturschutzgebiet, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Mosambik: Banhine-Nationalpark, Maputo Special Reserve

Südafrika - Kwazulu-Natal: iSimangaliso-Wetland-Park (Lake St. Lucia, Lake Sibaya, Kosi Bay-Seen; IBAs ZA039, ZA040, ZA044), Umlalazi-Naturschutzgebiet (IBA ZA047), Beachwood Mangrove Nature Reserve (Durban)

Südafrika - Ostkap: Dwesa-Cwebe-Naturschutzgebiet

 

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Literatur und Internetquellen:

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Freigegeben in Südliches Afrika
Montag, 18 Januar 2021 11:53

Fliessgewässer

 

(11.1) Fließgewässer
(11.1.1) Sambesi mit (5) Cuando, (6) Kafue, (7) Luangwa
            und (8) Shire
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(11.1.2) Oranje mit (9) Vaal und (10) Caledon
(11.1.3) Limpopo
(11.1.4) Okavango
(11.1.11) Save
(11.1.12) Weitere Flüsse der Ostküste
(11.1.13) Kunene und die ephemeren Flüsse der Namib

(11.2-5) Stehende Gewässer und Feuchtgebiete (auf neuer Seite)

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Die wichtigsten Flüsse im Südlichen Afrika

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Fließgewässer

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Viktoriafälle bei geringem Wasserabfluss. Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Albertfälle des uMgeni. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Es gibt im südlichen Afrika permanent Wasser führende und zeitweilig trockenfallende, sogenannte ephemere Flüsse. Nur zwei der stets fließenden Flüsse münden in den Atlantik, einer endet in einem Binnendelta und die übrigen entwässern in den Indischen Ozean.

Manche Flüsse weisen hohe Wasserfälle auf, die dazu führen, dass sich die Fischfauna ober- und unterhalb des Falls deutlich unterscheiden. Durch den Menschen wurden Änderungen der Fischfaunen durch den Bau von Staudämmen und die Ansiedlung gebietsfremder Arten, etwa des Karpfens, der Schleie, der Bachforelle oder der Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) verursacht. Letztgenannte stellt eine erhebliche Gefährung für z. B. den Kap-Buschfisch (Sandelia capensis) dar.

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Sambesi

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Nach längeren Dürrperioden sind die Viktoriafälle praktisch trocken. Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-01-01-04 Sambesi-Oberlauf
Der Sambesi oberhalb der Viktoriafälle mit Blick auf das Sambia-Ufer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-01-01-02 Chobe elephants
Elefantenherde (Loxodonta africana) am Botswana-Ufer des Chobe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Wels im Kwando, Caprivizipfel, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Der Sambesi (1) ist der bedeutendste Fluss im südlichen Afrika. Er entspringt in Sambia und mündet in Mosambik in den Indischen Ozean, wo er ein riesiges Delta bildet. Er hat eine Länge von 2'524 km und entwässert mit seinen Nebenflüssen, wie dem Cuando (5), dem Luangwa (6)), dem Kafue (7) und dem Shire (8), ein Gebiet von über 2.7 Millionen km². Oberlauf und Mittel-/Unterlauf werden durch die 110 m tiefen Viktoriafälle getrennt. Unterhalb der Fälle befinden sich die Talsperren von Kariba und Cahora Bassa, durch die riesige Stauseen entstanden sind - Cahora Bassa hat mehr als die Fläche des Saarlandes und der Karibasee ist doppelt so groß.

Der bekannteste Nebenfluss im Oberlauf des Sambesi ist der 1'500 km lange Kwando, der im Hochland von Bié in Angola entspringt, nach Süden fließt, auf rund 200 km die Grenze zu Sambia bildet, den Caprivizipfel durchquert und danach, nun Linyanti genannt, dessen Grenze zu Botswana markiert. Nachdem er den von ihm gebildeten Liambesi-See verlassen hat, fließt er unter dem Namen Chobe nach Kasane / Kazungula, wo er sich mit dem Sambesi vereint. An seinem Ufer liegen der sambische Sioma Ngwezi-Nationalpark, der Mudumu und der Mamili-Nationalpark in Namibia und der Chobe-Nationalpark Botswanas.

Tierwelt: Die Fischfauna unterhalb und oberhalb der Viktoriafälle unterscheidet sich deutlich. Eine um 1980 durchgeführte, mehrjährige Untersuchung erbrachte für den Bereich des Caprivizipfels 76 Fischarten, wobei die Fischfaunen von Sambesi und seinem Zubringer Kwando sehr verschieden waren. Auch in jüngster Zeit wurden neue Arten entdeckt, so stellte sich heraus, dass Nilhechte, die früher der Art Hippopotamyrus ansorgii zugerechnet wurden, effektiv einen Komplex von drei, äußerlich nicht unterscheidbaren Arten bilden, von denen eine im Kwando und zwei im Sambesi vorkommen.

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Oranje

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Die Augrabiesfälle des Oranje. Nordkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Schlucht des Oranje unterhalb der Fälle. Nordkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Unterlauf des Oranje vom namibischen Ufer mit Blick aufs Richtersveld © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Von Ost nach West fließt der in Südafrika auch "Gariep" genannte Oranje (2). Dieser entspringt auf einer Höhe von 3'150 m in den Drakensbergen von Lesotho und mündet bei Oranjemund, an der Grenze zwischen Südafrika und Namibia, in den Atlantik. Er ist mit 2'160 Kilometern nach dem Sambesi der zweitlängste Fluss im südlichen Afrika. Sein Einzugsgebiet beträgt knapp 1 Million km². Im Mittellauf befinden sich zwei bedeutende Staustufen, der Gariep Dam und der Vanderkloof Dam, die von weitläufigen Naturschutzgebieten gesäumt sind.

Die wichtigsten Nebenflüsse sind mit einer Länge von 1251 km der Vaal (9) und mit 480 km der Caledon (10). Auch diese wurden aufgestaut, der Caledon durch den Welbedacht-Dam, der Vaal durch den Vaal- und den Bloemhof Dam, auch diese mit Naturschutzgebieten an ihren Ufern.

Tierwelt: Bei Sportfischern sehr beliebt ist der potenziell gefährdete, im Vaal-/Oranje-System endemische Gelbfisch (Geelvis), ein bis 120 cm langer Raubfisch aus der Karpfenverwandschaft, der einen Artkomplex bildet (Labeobarbus kimberleyensis / aeneus). Im Unterlauf des Oranje leben 14 Fischarten, darunter die Fluss-Sardine (Mesobola brevianalis), der Felsen-Wels (Austroglanis sclateri) und die endemische, bis vor einigen Jahren als potenziell gefährdet eingestufte Namaqua-Barbe (Barbus hospes).

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Limpopo

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Der Luvhuvu, ein Nebenfluss des Limpopo. Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-01-03-02 Mapungubwe kudu
Kudus (Tragelaphus strepsiceros) im trockenen Bett des Limpopo. Mapungubwe-Nationalpark, Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-01-03-03 Limpopo Sattelstorch
Sattelstorch (Ephippiorhynchus senegalensis) im ausgetrockneten Bett des Limpopo. Mapungubwe-Nationalpark, Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ein weiteres wichtiges Fluss-System ist das des 1'750 km langen Limpopo (3), der als Krokodilfluss auf einer Höhe von 1'727 m am Witwatersrand in der Südafrikanischen Provinz Gauteng entspringt, erst nach Norden fließt, sich mit dem Marico River vereinigt und ab dort "Limpopo" genannt wird, danach einen großen Halbkreis bildet, der die Grenze Südafrikas zu Botswana und Simbabwe und die Nordgrenze des Kruger-Nationaparks markiert, am Dreiländereck nach Mosambik eintrtt und schließlich bei Xai-Xai in den Indischen Ozean mündet. Im Einzugsgebiet von Crocodile und Marico gibt es eine Anzahl Staudämme. Der Oberlauf des Limpopo hat jedoch eine unregelmässige Wasserführung, oft fällt er ganz trocken, sodass auf Stauhaltungen verzichtet wurde. Bekannte Zuflüsse sind Luvhuvu, Shingwedzi, Letaba und Olifants.

Tierwelt: Im Limpopo wurden, wie so oft in Südafrika, zahlreiche nicht-einheimische Arten eingesetzt, darunter Karpfen, Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix), Flussbarsch, Bach- und Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), Schwertträger (Xiphophorus helleri) und Koboldkärpfling (Gambusia affinis). An heimischen Arten seien erwähnt Lungenfisch, Großschuppiger (Marcusenius macrolepidotus) und Boxernilhecht (Petrocephalus catostoma), Indopazifischer Tarpun (Megalops cyprinoides), eigentlich ein Meerfisch der aber weit in die Flüsse hinaufsteigt, über 20 Barben- (Barbus sp.) und 6 Labeo-Arten.

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Okavango

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Abendstimmung am Okavango, Nähe Popafälle, West-Caprivi. Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elefanten (Loxodonta africana) durchqueren den Okavango im Mahango-Wildschutzgebiet. West-Caprivi, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-01-04-02 Okavango mahango flusspferde
Flusspferde (Hippopotamus amphibius) im Okavango, Mahango-Wildschutzgebiet. West-Caprivi, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office BernZ

Der vierte bedeutende Fluss der Region, der 1'700 km lange Okavango (4), ist ein Spezialfall, denn er mündet nicht ins Meer, sondern versickert in einem 6'000-15'000 km² großen Binnendelta in Botswana. Der Okavango enstpringt als Kubango auf 1'850 m Höhe im Bié-Hochland Angolas. Er fließt Richtung Süden bis zur namibischen Grenze, wo er sich, jetzt als "Okavango", nach Osten wendet, um im Westen des Caprivi-Streifens wiederum nach Süden Richtung Botswana abzudrehen. Nach etwa 60 km fängt er an, sich zu teilen und ein Delta zu bilden. Beinahe die Hälfte dieses Deltas, 4'871 km², steht als Moremi Game Reserve unter Schutz.

Tierwelt: Da der Okavango in größeren Zeitabständen über den Savuti Channel und den Selinda Spillway mit dem Kwando / Chobe verbunden ist, ähnelt seine Fischfauna der des Sambesi-Systems, wobei der Sambesi allerdings artenreicher ist: Währenddem dort 134 Arten vorkommen, sind es im Okavango 86, davon 71 unterhalb der Popafälle. Arten die auf felsigen Untergrund und einen relativ raschen Wasserfluss angewiesen sind, wie der Nilhecht Hippopotamyrus ansorgii, die Fluss-Sardine Mesobola brevianalis und die Welsarten Amphilius uranoscopus, Clariallabes platyprosopos und Chiloglanis fasciatus, dringen nicht in den Unterlauf und ins Delta vor.

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Save

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Der Save von der Birchenoughbrücke aus, Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Save von der Birchenoughbrücke aus, Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Flusspferde (Hippopotamus amphibius) im Runde, einem rechten Zubringer des Save, Provinz Masvingo, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elefantenherde (Loxodonta africana) im ausgetrockneten Bett des Bhenji, eines Nebenflusses des Runde, Provinz Masvingo, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Save River wurde früher "Sabi" genannt, was zu Konfusionen mit dem südafrikanischen Sabi, einem jedem Krugerpark-Reisenden bekannten Nebenfluss des Komati, führte. Dass es auch in Slowenien eine Save gibt, stört offenbar weniger.

Der Save entwässert ein Gebiet von 106'420 km², davon 83'845 km² in Simbabwe und 22'575 km² in Mosambik. Er führt ganzjährig Wasser. Er entspringt auf der Farm "Sabi Oog" an einem 1'479 m hohen Berg in der Nähe des historischen Fort Charter, etwa 80 km südlich von Harare, und ist 735 km lang. Er fließt in südöstlicher Richtung bis er sich bei der Birchenough-Brücke mit dem aus dem Nyanga-Nationalpark kommenden Odzi vereinigt. Weiter geht es südwärts, am Rand des Gonarezhou-Nationalparks über die Chivirirafälle, bis zum Zusammenfluss mit dem von der Stadt Gweru her kommenden Runde, dann über die Grenze nach Mosambik, ab wo er Rio Save heißt, weiter Richtung Osten bis zu Mündung in den Indischen Ozean, wo er ein teilweise von Mangroven bedecktes Delta bildet.

Die Mündung des Save wird als Grenze zwischen der tropischen und der subtropischen Zone des Indischen Ozeans angesehen.

Nationalparks und weitere Naturschutzgebiete

Nach Birchenough Bridge bildet der Save die Ostgrenze des Save Valley Conservancys. Am Zusammenfluss mit dem periodisch trockenfallenden Runde bei Mahenye befindet sich an der Nordostgrenze des Gonarezhou-Nationalparks ein großes Feuchtgebiet. Dieses gilt in einem Umfang von 50.6 km² als ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA ZW020), das besondern für des Schutz des Graubrust-Schlangenadlers (Circaetus fasciolatus), des Braunkopfpapageis (Poicephalus cryptoxanthus), des Doppelbandwürgers (Telophorus viridis) und des Gelbbrustgirlitzes (Crithagra citrinipectus) wichtig ist. In Mosambik stellt der Save die Nordgrenze des Parque Transfronteiriço Gonarezhou und des Zinave-Nationalparks dar.

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Weitere Flüsse der Ostküste

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Der Mahaj-Fluss, ein Zubringer des Tugela im Royal Natal-Nationalpark. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Howick-Fall des uMgeni. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Usutu-Fluss bei Ndumo. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Auch die kürzeren Flüsse der Ostküste führen permanent Wasser (was natürlich nicht für alle Zubringer gilt). Zu den bekannteren gehören Mzimkulu, Mkomazi, Tugela und Mgeni, die alle ihren Ursprung in den Drakensbergen haben und weiter nördlich der Mfolosi (Umfolozi), der Mkusi (Mkuze), der Pongola, der sich im Ndumo-Naturschutzgebiet mit dem aus Swasiland kommenden Usutu vereinigt und dann als Maputo in die Maputo-Bucht mündet, oder der Komati, zu dessen Einzugsgebiet der südliche Kruger-Nationalpark gehört. Der Lauf dieser Flüsse ist zumeist recht steil, und diese Flüsse wurden vielfach gestaut, im Umgeni z.B. gibt es vier Staustufen (Albert Falls Dam, Inanda Dam, Midmar Dam und Nagle Dam), im Pongola wird durch eine 70 m hohe Mauer der 170 km² große Jozini-See aufgestaut. Es gibt auch spektakuläre natürliche Wasserfälle, so die Tugelafälle im Royal Natal Nationalpark mit einer Fallhöhe von 948 m oder der Howick-Fall des Mgeni mit einer Fallhöhe von 119 m. Im Mündungsgebiet bilden diese Flüsse oft weitläufige Lagunen, die von Mangrovenwäldern gesäumt werden.

Tierwelt: Der Schuppige Gelbfisch (Labeobarbus natalensis) ist häufig und kommt in vielen Gewässern vor, etwa im Tugela und Mkomazi. Die zumindest in Fischerkreisen bekannteste einheimische Fischart des Gebiets ist der Tigersalmler (Hydrocynus vittatus), dem die Sportfischer vom Boot aus nachstellen, weil er seinen Lebensaum mit Flusspferden und Nilkrokodilen teilt.

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Kunene und die ephemeren Flüsse der Namib

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Hauptfall der Epupafälle des Kunene. Grenze Namibia / Angola. Foto: Harald Bungsche

 

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Sogenannter "Wüstenelefant" (keine eigene Art, sondern nur Population von Loxodonta africama) im trockenen Flussbett des Hoanib © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der ausgetrocknete Uniab bei Palmwag (Van Zyl's Gat). Damaraland, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Swakop führt nur ganz sporadisch Wasser, hier am 23, Januar 1997, Goanikontes, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der etwa 1'050 km lange Kunene (13) entspringt in Nordangola, verläuft südwärts und wendet sich, nachdem er auf die Große Randstufe getroffen ist, nach Westen, um als Grenzfluss zwischen Angola und Namibia mit einem Delta in den Atlantik zu münden. In seinem Unterlauf befinden sich die spektakulären Ruacana- und Epupa-Fälle sowie zahlreiche Stromschnellen. Bei Ruacana wurde der Kunene zur Stromerzeugung angestaut. Zwei weitere Kraftwerke wurden ab 1991 geplant. Dasjenige bei den Epupafällen wurde von den OvaHimba bekämpft und ist mittlerweile vom Tisch, der Bau des weiter unten gelegenen hat sich verzögert. Im Gegensatz zu den anderen Flüssen der Skelettküste führt der Kunene ganzjährig Wasser, allerdings schwankt seine Wassermenge saisonal sehr stark

Zwischen Kunene und Oranje durchstossen zwölf Flussläufe die Namibwüste: Sechomib, Khumib, Hoarusib, Hoanib, Uniab, Skelettküsten-Koichab, Huab, Ugab, Messum, Omaruru, Swakop und Kuiseb. Es handelt sich ausnahmslos um ephemere Flüsse, deren Flussbette meistens trocken sind, und die nur in Zeitabständen von mehreren Jahren so viel Wasser führen, dass sie tatsächlich die See erreichen. Der Tsauchab und der Südnamib-Koichab, bleiben mitten in der Namib stecken, wo sie im Sossusvlei bzw. in der Koichab-Pfanne enden. Die Flusstäler sind als langestreckte Oasen ökologisch wichtig, weil hier Grundwasser verfügbar ist und Pflanzen gedeihen, die wiederum die Nahrungsgrundlage für viele Tiere darstellen.

Tierwelt: Im Kunene wurden 206 aquatische Tierarten nachgewiesen. Davon sind 130 Wirbellose, 11 Amphibien und 65 Fische. Von den Fischen sind fünf endemisch, darunter die Buntbarsche Schwetzochromis machadoi, Sargochromis coulteri, Thoracochromis buysi und Th. albolabris. 59 Arten kommen auch im Okavango vor, was darauf hinweist, dass die beiden Fluss-Systeme früher miteinander verbunden waren. Die Artenzahl der Wirbeltiere der ephemeren Flüsse ist naturgemäß bescheidener. Die Zahl der Fischarten wird mit 6, die der Amphibien mit 8 angegeben. Wirbellose gibt es 130, gleich viele wie im Kunene.

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Literatur und Internetquellen:

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Freigegeben in Südliches Afrika
Samstag, 16 Januar 2021 08:44

Gebirge

 

(1.0) Allgemeines
(1.1) Faltengebirge des Kaplands
(1.2) Große Randstufe im Westen und Süden

(1.3) Drakensberge

(1.4) Östliches Hochland von Simbabwe

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southern africa mountains
Wichtige Gebirge im Südlichen Afrika: (1) Serra do Môco, (2) Brandberg, (3) Naukluftberge, (4) Zederberge, (5) Swartberge, (6) Sneeuwberge, (7) Natal-Drakensberge, (8) Monte Binga, (9) Nyanga-Berge, (10) Mulanje-Massiv, (11) Mafinga-Berge

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Allgemeines

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Die Große Randstufe im Südlichen Afrika. Rot eingezeichnet die Drakensberge. © Oggmus, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz.

 

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Die Große Randstufe und die vorgelagerte Faltengebirge des westlichen Kaplandes © Oggmus, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz.

 

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Die Große Randstufe in Mpumalanga. Blyde-River-Canyon-Naturschutzgebiet © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Um ins Lowveld zu gelangen, hat der Blyde-Fluss einen tiefen Canyon in die Große Randstufe gegraben. Blyde-River-Canyon-Naturschutzgebiet, Mpumalanga © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Große Randstufe (Tree Rondavels) vom Lowveld bei Swanedi aus gesehen. Blyde-River-Canyon-Naturschutzgebiet, Mpumalanga © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Währenddem es in Ostafrika die prominentesten Gipfel auf einen Höhe von beinahe 6'000 m bringen, kommen die Gebirge im südlichen Afrika weitaus bescheidener daher: Der höchste Berg kommt hier nicht einmal auf 3'500 m, und nur wenige dürfen sich "Hochgebirge" nennen, weil sie sich mehr als 1'000 m über das Umland erheben. Dazu gehören die Naukluft, die Swartberge, die Drakensberge, deren Basaltwände bis 1'800 m aufsteigen, das Östliche Hochland von Simbabwe und das Mulanje-Massiv in Malawi. Die Gründe dafür sind folgende: Es kam in Afrika nur ganz im Norden, wo die afrikanische und die eurasische Kontinentalplatte aufeinandertreffen, vor 30-35 Millionen Jahren zu einer tertären Auffaltung, dem heutigen Atlasgebirge. In Zusammenhang mit der Bildung des Ostafrikanischen Grabens sind das Hochland von Abessinien vor 75 Millionen, die weiter südlich am Rand des Grabenbruchs gelegenen Massive, wie etwa der Kilimandscharo, erst vor wenigen Millionen Jahren entstanden. Die Große Randstufe im Südlichen Afrika und die vorgelagerten Faltengebirge des Kaplands entstanden dagegen bereits viel früher in Zusammenhang mit dem Auseinanderbrechen des Südkontinents Gondwana und sind daher viel stärker erodiert. Auch die im Inland gelegenen Vulkane sind hier viel älter als in Ostafrika, der Pilanesberg z.B. ist 1.2 Milliarden Jahre alt und deshalb entsprechend verwittert.

In den Höhen fällt zwar bisweilen Schnee, dieser bleibt aber nicht permanent liegen und es kommt somit nicht zu einer Vergletscherung. Dementsprechend fehlt der Vegetation die nivale Stufe.

Typische Zootiere

Leopard, Klippschliefer, Hartmann-Bergzebra, Elenantilope, Weißschwanzgnu, Blessbock, Bergriedbock, Klippspringer. Bartgeier, Kahlkopfrapp.

Sonstige Tierwelt

Rehantilopen (Pelea capreolus) kommen bis auf eine Höhe von 3'300 m vor. Weitere Antilopen des montanen Graslands sind Großriedbock (Redunca arundinum) und Oribi (Ourebia ourebi). Im Rahmen einer Untersuchung über das Vorkommen von Kleinstsäugern in Höhenlagen über 1'700 m konnten im Gebiet des Sneeuwbergs (Karte Nr. 6) zwölf Arten gefangen werden, je eine Spitzmaus und Elefantenspitzmaus und 10 Nager. Am häufigsten waren Südafrikanische Waldspitzmaus (Myosorex varius), Klippen-Rüsselspringer (Elephantulus myurus), Namaqua-Buschlandratte (Micaelamys namaquensis), Südostafrikanische Lamellenzahnratte (Otomys auratus) und Striemengrasmaus (Rhambdomys pumilio).

Literatur und Internetquellen

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Faltengebirge des Kaplands

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Die schneebedeckten Hexrivierberge bei Buffelshoek im Juli © Andres de Wet, Seattle. Gemeinfrei

 

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Der Wolfbergbogen im Zederberg, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Felsformation im Zederberg, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Klippschliefer (Procavia capensis) auf dem Tafelberg, Tafelberg-Nationalpark, Westkap © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Faltengebirge des Kaplands bestehen aus Sandstein. Sie sind etwa 400 Millionen Jahre alt. Die Auffaltungen im Westen verlaufen Nord-Süd, d.h. parallel zur Atlantikküste. Es sind dies nebeneinander der Piketberg (Zebrakop 1'459 m) und die Olifantsrivier- (857 m), Zeder- (Sneeuberg 2'027 m) und Skurweberge (1'788 m), südlich davon die Bolandberge und ganz im Süden die Hottentot-Hollandberge (Somerset Sneeukop 1'590 m) sowie der Tafelberg (1085 m). Die weiter östlich gelegenen Gebirge verlaufen parallel zur Küste des Indischen Ozeans. Dazu gehören u. a. die Hexrivier- (Matroosberg 2'249 m), Riviersonderend- (Pilaarkop, 1'654 m) und Langeberge (Grootberg 1'637 m), die Swartberge (Seweweekspoortpiek 2'325), welche die Große von der Kleinen Karoo trennen, sowie die Kammanassie- (Mannetjesberg 1'955 m), Kouga- (Smutsberg 1'757 m), Outeniqua- (Cradock Peak 1'578 m), Tsitsikamma- (1'675 m), Baviaanskloof- (Scholtzberg 1'625 m) und Zuurberge (970 m).

Klima, Vegetation und Tierwelt

Der Jahresniederschlag ist relativ hoch. In Höhen von über 1'600 m beträgt er im Overberg 1'000 mm und mehr, für den Zederberg werden 800 mm angegeben. Von Juni bis August kommen Tagestemperaturen von 3-5ºC und mittlere Nachttemperaturen von unter 0ºC vor. In den höheren Lagen der Berge gedeihen hauptsächlich Berg-Fynbos, Grasland-Fynbos oder Karoo-Vegetation. Hinsichtlich der Tierwelt sei auf Tafelberg-Nationalpark und Addo-ENP - Zuurberg verwiesen.

Literatur und Internetquellen

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Große Randstufe im Westen und Süden

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Der Gamsberg ist mit 2'347 m die höchste Erhebung der Hakosberge © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Hantamberge bei Calvinia, davor der Akkeren Dam. Nordkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der am Atlantik gelegene Teil der Großen Randstufe beginnt in Angola. In Namibia bildet er südlich des Kunene die Hartmann- und Otjihipaberge, dann zwischen Namib und zentralem Hochplateau u.a. die Otaviberge (Groot-Otavi 2'155 m), das Brandberg-Massiv, die Erongo- (Hohenstein, 2'173 m), Auas- (Moltkeblick 2'479 m), Hakos- (Gamsberg 2'347 m), Naukluft, Tiras- (Schanzenberg (1'902 m), Tsaus- (1'107 m) und Hunsberge (1'636 m). In Südafrika geht es vom Richtersveld bis zu den Kamiesbergen (Roojberg 1'706 m) südwärts, als Hantam- (1'597 m) und Roggeveldberge (Sneeukrans 1'739 m) östlich am Bokkeveld vorbei, um dann nach Osten abzudrehen, als Nuweveld- (1'956 m) und Sneeuwberge (Kompasberg 2'502 m) den Nordrand des Karoobeckens zu bilden und dann in die Drakensberge überzugehen.

Literatur und Internetquellen

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Brandberg, Namibia

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Satellitenaufnahme des Brandbergs. Quelle: USGS EROS Data Center. Gemeinfrei.

 

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Mitten im Brandbergmassiv, Erongo-Region, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Brandbergmassiv, Erongo-Region, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Nationaldenkmal seit 1951.
Fläche 420 km².
Höchster Punkt: Königsstein 2'573 m.
Jahresniederschlag: In Gipfelnähe ca. 110 mm, hauptsächlich zwischen Dezember und April, an den Hängen deutlich weniger und je nach Exposition unterschiedlich, an der Ostflanke ca. 30-40 mm.
Temperaturen: Je nach Höhenlage unterschiedlich, mittlere Maxima / Minima im Januar 32/17°C, im Juni 23/12°C.

Der Brandberg entstand vor ca. 130 Millionen Jahren als unterirdische Magmakammer, die zu einem sogenannten "Pluton" erstarrte. Die darüberliegende etwa 5 km dicke Erdschicht wurde im Verlauf der Jahrmillionen abgetragen, wodurch der aus Granit bestehende, im Grundriss ovale Pluton freigelegt wurde. Durch weitere Erosion wurden tiefe Flusstäler in den Granit geschnitten. Bekannt ist der Brandberg wegen seiner zahlreichen 15-16'000 Jahre alten Felszeichnungen, daunter der "White Lady".

Vegetation und Tierwelt: Der Pflanzenwuchs ist spärlich und besteht hauptsächlich aus dickstämmigen Sukkulenten und Zwergsträuchern. Für Tier- und Pflanzenarten siehe unter Vornamib.

Literatur und Internetquellen

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Namib-Skelettküsten-Nationalpark - Naukluft, Namibia

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Die Naukluftberge, Region Hardap, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kuiseb-Pass in den Naukluftbergen, Region Hardap, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Hangvegetation in der Naukluft © Dr. Thomas Wagner, Agricultural and Environmental Consulting & Research. Veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz.

 

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Kloofvegetation in der Naukluft © Dr. Thomas Wagner, Agricultural and Environmental Consulting & Research. Veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz.

Bestehend seit 1968 als Naukluft-Zebra-Park, 1970 durch Korridor mit dem Namib-Nationalpark verbunden und 1979 in den Namib Desert Park integriert.
Fläche: Schutzgebiet ursprünglich ca. 220 km², Gebirgsmassiv ca. 850 km².
Höhe: ca. 1'000 - 1'965 m.ü.M..
Jahresniederschlag: im Mittel ca. 200 mm, hauptsächlich zwischen Dezember und April.
Temperaturen: Je nach Höhenlage unterschiedlich, Maxima / Minima im Jahresmittel 26/12°C, Extremwerte ca. 40/5°C.

Die Naukluftberg bestehen aus porösem Dolomit- und Kalkgestein auf einem Fundament von Granit und Gneis. Der spärliche Niederschlag versickert im Dolomit und Kalk, bildet Höhlensysteme, in denen sich das Wasser sammelt und tritt in den Kluften als Quellen zutage.

Vegetation: Es werden 5 Vegetationszonen unterschieden: Schotterebenen, Hang-, artenreiche Kloof- und der Nama-Karoo zuzuordnende Plateauvegetation sowie Übergang zum Dünennamib.

Tierwelt: U. a. Bärenpavian (Papio ursinus), Schabrackenschakal , Löffelhund , Honigdachs, Fuchsmanguste, Tüpfelhyäne, Braune Hyäne, Erdwolf, Falbkatze, Leopard, Klippschliefer, Hartmann-Bergzebra, Kudu, Kronenducker, Spießbock, Klippspringer, Steinböckchen, Kap-Borstenhörnchen. Die Zahl der beobachteten Vogelarten beträgt mindestens 204. Davon ist knapp die Hälfte ganzjährig anzutreffen. Von besonderem Interesse ist der Kaffernadler (Aquila verreauxii), der hauptsächlich Klippschliefer jagt.

Literatur und Internetquellen

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Drakensberge

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Die Drakensberge von Giants Castle aus. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Wasserfall stürzt in eine Schlucht mit afromontanem Wald im Royal-Natal-Nationalpark, Teil des Maloti-Drakenberg-Parks. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Ein Sauerklee (Oxylis obliquifolia) im Giants-Castle-Wildreservat,, Teil des Maloti-Drakenberg-Parks. Kwazulu-Natal,, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Bärenpavian (Papio ursinus) im Royal-Natal-Nationalpark, Teil des Maloti-Drakenberg-Parks. Kwazulu-Natal,, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Drakensberge bestehen aus Basalt und Sandstein und entstanden vor rund 180 Millionen Jahren. Sie bilden vom Ostkap bis in den nördlichen Transvaal, die heutige Limpopo-Provinz, den östlichen Teil der Großen Randstufe. Oft aber wird der Name verwendet, um nur die in und um (Ostkap, (Oranje-)Freistaat, Kwazulu-Natal) das Königreich Lesotho liegenden Abschnitte zu bezeichnen, wo sich die höchsten Gipfel befinden. Diese werden angeführt vom 3'482 m hohen, in Lesotho liegenden Thabana Ntlenyana. Fast gleich hoch ist mit 3'451 m der Mafadi, der höchste Berg Südafrikas. Rund 20 weitere benannte Berge sind über 3'000 m hoch. Die Transvaal-Drakensberge sind mit dem Mount Anderson (2'284 m) als höchstem Punkt deutlich niedriger.

Klima

Im Sommer sind die Tage warm bis heiß und die Nächte kühl. Es ist Regenzeit mit häufigen Gewittern. Im Winter sind die Tage mild, nachts können die Temperaturen unter Null Grad sinken und oft kommt es zu Schneefällen.

Vegetation und Tierwelt

Die höheren Lagen sind mit Grasland und Zwergstrauchgesellschaften bedeckt, in den eingeschnittenen Tälern wächst afromontaner Wald, in den tieferen Lagen Gras- und Waldland, darunter Steineibenwälder (Podocarpus latifolius). Die auffälligsten Säugetiere über 2'500 m Höhe sind Elenantilope, Bergriedbock und Klippspringer. Rund 300 Vogelarten sind nachgewiesen, darunter 32 endemische. Auch unter den Reptilien, Amphibien und Fischen gibt es mehrere Endemiten.

Literatur und Internetquellen

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Golden-Gate-Highlands-Nationalpark - Golden Gate, (Oranje-) Freistaat

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Der Brandwag-Felsen im Golden-Gate-Highlands-Nationalpark, (Oranje-)Freistaat, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Geier-Fluh im Golden-Gate-Highlands-Nationalpark, (Oranje-)Freistaat, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Geier-Klippen im Golden-Gate-Highlands-Nationalpark, (Oranje-)Freistaat, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Geier-Restaurant und darüberfliegender Bartgeier (Gypaetus barbatus) im Golden-Gate-Highlands-Nationalpark, (Oranje-)Freistaat, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1963, seit 2006 grenzüberschreitender Park mit dem Sehlabathebe-National Parkpark Lesothos.
Fläche: Ursprünglich 48 km², nach zwei Vergrößerungen 116 km² (ohne Qwaqwa-Nationalpark).
Höhe: Höchster Punkt 2'829 m.ü.M. (Ribbokkop).
Jahresniederschlag und Temperaturen: Je nach Höhenlage unterschiedlich, Mittelwerte max./min.) im Januar 23/13ºC, im Juni-Juli 14/2°C, Extremwerte 28/-5ºC, Jahresniederschlag ca 1'400 mm.

Die nachfolgenden Angaben beziehen sich auch auf den früheren Qwaqwa-Nationalpark.

Vegetation: Hauptsächlich montanes Grasland (Highland-Sourveld und Themeda-Festuca), in den geschützten Tälern afromontaner Wald mit "Ouhout"-Bäumen (Rosaceae: Leucosidea sericea) und Zuckerbüschen (Protea caffra, P. roupelliae, P. subvestita).

Tierwelt: Bärenpavian (Papio ursinus), Schabrackenschakal, Kapfuchs, Kap-Fingerotter, Grossfleck-Ginsterkatze, Weißschwanzmanguste, Fuchsmanguste, Falbkatze, Karakal, Klippschliefer, Steppenzebra, Elenantilope, Kronenducker, Südafrikanische Kuhantilope, Weißschwanzgnu, Blessbock, Bergriedbock, Rehantilope (Pelea capreolus), Springbock, Steinböckchen, Springhase, Weißschwanz-Stachelschwein. Die Vogel-Checkliste umfasst 257 Arten. Bei den Geier-Restaurants gut zu beobachten sind Bartgeier und andere Aasfresser, wie Kapgeier (Gyps coprotheres), Schwarzmilan, Geierrabe (Corvus albicollis) und Schildrabe.

Literatur und Internetquellen

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Golden-Gate-Highlands-Nationalpark - Qwaqwa-Nationalpark, (Oranje-) Freistaat

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Felsformation in der Qwaqwa-Sektion des Golden-Gate-Highlands-Nationalparks, (Oranje-)Freistaat, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Basotho Cultural Village in der Qwaqwa-Sektion des Golden-Gate-Highlands-Nationalparks, (Oranje-)Freistaat, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Qwaqwa war mit einer Fläche von 655 km² das Stammesgebiet von viehhaltenden Basutos. Zum Schutz des Grundwassers und zur Vermeidung fortschreitender Bodenerosion wurden viele von ihnen ab 1940 freiwillig oder durch Zwang dazu bewegt, die Viehhaltung aufzugeben, und ca. 300 km des Berglands wurden zum Schutzgebiet erklärt. Als 1974 Qwaqwa selbstverwaltetes Homeland wurde, blieb das Schutzgebiet bestehen. 1992 wurde es zum Qwaqwa-Nationalpark erklärt. 1994, nach der Wiedereingliederung Qwaqwas in die Republik Südafrika, wurde es zu einem Provinzpark des (Oranje-)Freistaats. Im November 2009 wurde es durch SANParks übernommen. In der Folge wurde es mit Golden Gate zusammengelegt und der Trennzaun wurde entfernt.

Fläche: Schutzgebiet ursprünglich ca. 300 km², nach Rückgabe von Land an frühere Besitzer noch 211 km², mit Golden Gate 327 km².

Literatur und Internetquellen

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Maloti-Drakenberg-Park - Royal-Natal-Nationalpark

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Das Amphitheater im Royal-Natal-Nationalpark, Teil des Maloti-Drakenberg-Parks , Kwazulu-Natal,Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Forellenteich im Royal-Natal-Nationalpark, Teil des Maloti-Drakenberg-Parks, Kwazulu-Natal,Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 01 03 03 berg royal natal cyathea dregei
Baumfarne (Alsophila dregeri) im Royal-Natal-Nationalpark, Teil des Maloti-Drakenberg-Parks, Kwazulu-Natal,Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Riedscharbe (Phalacrocorax africanus) auf Stauhaltung im Royal-Natal-Nationalpark, Teil des Maloti-Drakenberg-Parks, Kwazulu-Natal,Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1916, seit 2000 Teil des uKhahlamba-Drakensberg-Parks, ist aber von diesem räumlich getrennt.
Fläche: 81 km².
Höhe: ca. 1'350 - 3'165 m.ü.M..
Jahresniederschlag und Temperaturen: Je nach Höhenlage unterschiedlich, Mittelwerte max./min.) im Januar-Februar 24/10ºC, im Juni-Juli 16/-2°C, Extremwerte 40/-10ºC, Jahresniederschlag ca 830 mm.

Die Landschaft des Parks ist spektakulär, insbesondere des Amphitheater, eine 5 km lange, vom Mont-aux-Sources-Plateau 1'200 m abfallende Felswand, und die 948 m hohen Tugelafälle.

Vegetation: Montanes Grasland, Heiden (Berg-Fynbos) und namentlich in den Tälern afromontaner Wald mit u.a. Drakensberg-Palmfarn (Encephalartos ghellinckii), Baumfarn (Alsophila dregei), Drakensberg-Zuckerbusch (Protea dracomontana), Afrikanischem Zürgelbaum (Celtis africana) und Breitblättriger Steineibe (Podocarpus latifolius).

Tierwelt: Bärenpavian (Papio ursinus), Schabrackenschakal, Leopard, Klippschliefer, Elenantilope, Buschbock, Kronenducker, Südafrikanische Kuhantilope, Weißschwanzgnu, Blessbock, Bergriedbock, Großriedbock (Redunca arundinum), Rehantilope (Pelea capreolus) und Klippspringer.

Es wurden gegen 200 Vogelarten beobachtet, einschließlich Zwergtaucher, Riedscharben (Phalacorocrax africanus) und anderer Wasservögel am Forellenweiher und sonstigen Stauhaltungen.

Literatur und Internetquellen

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Maloti-Drakensberg-Park - Giants-Castle-Wildschutzgebiet

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Felsformation im Giants-Castle-Wildreservat, Teil des Maloti-Drakenberg-Parks, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Bergkohlbäume (Cussonia paniculata) im Giants-Castle-Wildreservat, Teil des Maloti-Drakenberg-Parks, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Felszeichnungen der San in einer Sandsteinhöhle im Giants-Castle-Wildreservat, Teil des Maloti-Drakenberg-Parks, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1903, seit 2000 Teil des 2'428 km² großen uKhahlamba-Drakensberg-Parks, der seit 2013 zusammen mit dem 65 km² großen Sehlabathebe National Park Lesothos als UNESCO-Welterbe den genzüberschreitenden Maloti-Drakensberg bildet.
Fläche: 346 km².
Höhe: ca. 1'500 - 3'450 m.ü.M..
Jahresniederschlag und Temperaturen: Je nach Höhenlage unterschiedlich, in Estcourt (außerhalb des Parks auf 1'200 m Höhe) Monatsmittel (max./min.) im Januar-Februar 30/15ºC, im Juni-Juli 21/2°C, Jahresniederschlag 755 mm (im Park wohl mehr).

Tierwelt: Bärenpavian (Papio ursinus), Schabrackenschakal, Serval, Karakal, Leopard, Klippschliefer, Elenantilope, Buschbock, Kronenducker, Südafrikanische Kuhantilope, Weißschwanzgnu, Blessbock, Bergriedbock, Großriedbock (Redunca arundinum), Rehantilope (Pelea capreolus), Oribi (Ourebia ourebi) und Klippspringer.

Die Zahl der in Giants Castle beobachteten Vogelarten wurde 1992 mit 160 angegeben, eine aktuelle Liste für den Maloti-Drakensberg-Park insgesamt führt 345 Arten auf.

Literatur und Internetquellen

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Weitere in den Maloti-Drakenberg-Park integrierte Naturschutzgebiete und Staatswälder

Cathedral Peak, Cathkin Peak Forest, Cobham, Garden Castle, Highmoor State Forest, Himeville, Kamberg, Lotheni, Mfiffyela, Mkhomazi, Mlamboja Wilderness, Monk's Cowl Nature, Mzimkulu Wilderness, Mzimkulwana, Rugged Glen, Vergelegen

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Das Östliche Hochland von Simbabwe

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Berge des Östlichen Hochlands von der A14 aus. Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Mount Ziwa von World's View aus. Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Baumaloe (Aloe arborescens) bei World's View. Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Östliche Hochland von Simbabwe ist ein schmaler, etwa 250 km langer, auf einer Grundlage von Granit bestehender Gebirgszug an der Grenze zu Mosambik mit bis zu 1'000 m tief fallenden Steilabbrüchen. Die Berggipfel bestehen aus Dolerit und Sandstein. Die höchsten Erhebung sind in den nördlich gelegenen Nyangabergen der 2'592 m hohe Inyangani, in den zentralen Bvumbabergen der Castle Beacon (1'911 m) und in den südlichen Chimanimani-Bergen der auf mosambikanischen Staatsgebiet gelegene Monte Binga (2'436 m). Das Gebiet hat einen hohen Jahresniederschlag von ca. 1'237 mm in Nyanga, 1'703 in den Bvumbabergen und 1'041 in den Chimanimani-Bergen und ist das Quellgebiet von vielen Flüssen und Bächen, die in bis zu 762 m hohen Wasserfällen zu Tal stürzen. Die höchsten mittleren Monatstemperaturen (max./min.) für die Ortschaft Nyanga (1'679 m ü. M.) werden mit 24/12ºC im Oktober, die tiefsten mit 16/6ºC im Juli angegeben. Die Extremwerte liegen bei 30 bzw. 2ºC.

Große Teile des Gebiets werden land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Es gibt aber verschiedene Schutzgebiete, in denen die autochthone Flora und Fauna erhalten ist.

Literatur und Internetquellen

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Nyanga-Nationalpark

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World's View im Nyanga-Nationalpark, Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Baumfarn (Alsophila dregei) im Nyanga-Nationalpar, Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Bärenpavian (Papio ursinus) auf Bergkohlbaum (Cussonia paniculata) im Nyanga-Nationalpar, Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend auf geringerer Fläche seit 1902.
Fläche: 470 km², davon 25 km² ehemaliger Mtarazi-Nationalpark.
Höhe: ca. 1'800 – 2’592 m.ü.M..

Vegetation: Montanes Grasland, Zwergstrauchgesellschaften, afromontaner immergrüner Wald, stellenweise Nadelwald mit Afrika-Zypressen (Widdringtonia), in tieferen Lagen Miombo mit Msasabäumen (Brachystegia spiciformis). Gebietsweise Aufforstungen mit Kiefern, nicht-einheimischen Akazien und Eukalypten.

Tierwelt: An Säugetieren gibt es u. a. Weisskehlmeerkatze, Bärenpavian (Papio ursinus), Leopard, Chapmanzebra, Elenantilope, Großer Kudu, Buschbock, Blauducker, Streifengnu (angesiedelt), Wasserbock, Großriedbock (Redunca arundinum), Klippspringer, Steinböckchen und Sharpe-Greisbock (Raphicerus sharpei). Der Park ist ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA ZW001), in dem bisher 213 Vogelarten nachgewiesen wurden.

Literatur und Internetquellen

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Bvumba Botanischer Garten und Reservat

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Feigenbaum (Ficus sp.) mit Früchten im Bvumba Botansichen Garten, Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Baumfarne (Alsophila sp.) im Bvumba Botanischen Garten, Provinz Manicaland, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Bestehend seit 1947 unter dem Namen "Manchester Gardens" als öffentlich zugängliche private Einrichtung. 1957 vom Staat übernommen, heutiger Name seit 1975.
Fläche: 159 ha Botanischer Garten und 42 ha Botanisches Reservat.
Höhe: 1'650 m.

Der als Botanischer Garten bestimmte Teil ist erst teilweise ausgebaut, auf dem übrigen Gelände stehen einheimischer Wald sowie Kiefern- und Eukalyptuspflanzungen. Die Einrichtung befindet sich im Bereich des Afro-montanen immergrünen Laubwalds, in dem u. a. 4 Arten Baumfarne (Alsophila capensis, A. dregei, A. manniana, A. thomsonii) vorkommen.

Literatur und Internetquellen

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Weitere Parks im Östlichen Hochland von Simbabwe
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

Bunga Forest and Botanical Reserve (15.58 km²), Chimanimani-Elen-Schutzgebiet (18 km²), Chimanimani-Nationalpark (171.1 km²), Diepfontein-Naturschutzgebiet (8.14 km²), Stapleford Forest Reserve

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:33

Geschützte Feuchtgebiete - Camargue

 

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Die Camargue

 

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Der Étang de Vaccarès von der Domaine de Méjanes aus, in der Ferne Flamingos © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rosaflamingos (Phoenicopterus ruber roseus) im Marais A. Lamoureux © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue tamarix1 PdG
Tamariske (Tamarix gallica) im Parc ornithologique de Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue limbarda crithmoides PdG
Salz-Alant (Limbarda crithmoides) im Parc ornithologique de Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue atriplex halimus PdG
Strauch-Melde (Atriplex halimus) im Parc ornithologique de Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue phragmites australis PdG
Schilfrohr (Phragmites australis) am Ufer des Étang de Ginès © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue taureaux sansouie mejanes
Camargue-Stiere auf Salzweide, Domaine de Méjanes © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue pferde manadaStLouis
Camarguepferde in der Kleinen Camargue am Canal du Rhône à Sète © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue nutria PdG
Nutria (Myocastor coypus) freilebend im Parc ornithologique de Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue taureaux gardeboeufs mejanes
Camargue-Stiere mit Kuhreihern (Bubulcus ibis), Domaine de Méjanes © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue ibis PdG
Die Heiligen Ibisse (Threskiornis aethiopicus) der Camargue gehen auf Zoovögel zurück, die in der Réserve Africaine de Sigean frei fliegend gehalten wurden. Der Kuhreiher (Bubulcus ibis) hat 1967 die Camargue als ersten Ort in Frankreich spontan besiedelt. Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue helix aspersa
Gefleckte Weinbergschnecken (Helix aspersa), bei Pont de Gau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

EUR 10 camargue ecrevisse chapeliere
Roter Amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) im Naturschutzgebiet La Capelière © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Camargue ist eine Schwemmebene von etwa 930 km², die hauptsächlich zwischen den beiden Mündungsarmen der Rhone, zum kleineren Teil (Petite Camargue) westlich der Kleinen Rhone liegt. 863 km² stehen seit 1970 als Regionaler Naturpark Camargue unter Landschaftsschutz. Davon sind wiederum 131 km² als Réserve Naturelle Nationale du Vaccarès seit 1927 streng geschützt.

Etwa die Hälfte des Regionalen Naturparks besteht aus einem Mosaik natürlicher Landschaften: Sandstränden, Küstendünen, Quellersteppen, Salzwiesen (Sans-ouïres), Brackwasserlagunen, Flachseen, Süßwasserteichen, Schilfröhrichten und Auenwäldern. Die andere Hälfte nehmen Kulturlandschaften ein: Der Norden des Deltas wird für Gemüse- und Obstkulturen, für den Anbau von Reben, Weizen und Mais sowie in großem Stil von Reis genutzt, an der Mündung der Großen Rhone (Salin de Giraud) und im Süden der Petite Camargue (Salins du Midi) befinden sich großflächige Salinen. Im 19. Jahrhundert wurde gegen das Meer der "Digue à la Mer", ein Abschlussdeich errichtet. Auch gegen die beiden Rhône-Arme ist die Camargue abgedeicht, was zu einer Versalzung der Böden führt.

Vegetation

In der Camargue wurden 1061 Arten Gefässpflanzen, 13 Arten Moose, 157 Arten Algen und Kieselalgen (Diatomeen) sowie 89 Pilzarten gezählt. Charakteristische Bäume  sind die Mittelmeerkiefer (Pinus pinea), der Phönizische Wacholder (Juniperus phoenicea) und auf Salzböden die Französische Tamariske.

Andere weit verbreitete Halophyten sind  der Strandflieder oder Meerlavendel (Plumbaginaceae, Limonium vulgare), dessen Blütenstände, gerne für Trockensträuße verwendet werden, die Strandlilie (Amaryllidaceae, Pancratium maritimum), der bis 90 cm hohe Salz-Alant (Asteraceae, Limbarda crithmoides), die Strauch-Melde (Amaranthaceae, Atriplex halimus) und der einjährige, stammsukkulente Europäische Queller (Amaranthaceae, Salicornia europaea). Die Domäne La Tour du Valat  ist der wichtigste Standort in Frankreich für Cressa cretica, ein halophytisches Windengewächs (Convolvulvaceae). Die stark gefährdete Wasserfalle (Droseraceae, Aldrovanda vesiculosa - Rote Liste: ENDANGERED), eine fleischfressende Pflanze aus der Familie der Sonnentaugewächse, die früher in den Marais de Raphèle vorkam, ist in der Camargue ausgestorben [4].

Weite Flächen der Süßwasser- und der leicht brackigen Sümpfe werden von Schilfrohr (Poaceae, Phragmites australis) eingenommen. Dieses wird stellenweise geschnitten und lokal zur Dachbedeckung verwendet oder zu Schilfmatten ("Paillassons") verarbeitet. Ein Teil der Ernte wird exportiert, hauptsächlich nach den Niederlanden.

Tierwelt

Die augenfälligsten Säugetiere sind die extensiv gehaltenen Camargue-Pferde und Camargue-Rinder und abends Vertreter der 23 vorkommenden Fledermausarten. Die urtümlichen Camargue-Rinder wurden in den 1930er-Jahre im Zoo Berlin für die "Rückzüchung" des Auerochsen eingesetzt und waren in den 1960er-Jahren im Zoo Heidelberg zu sehen.

Die einzige wilde Huftierart ist das Wildschwein. An Raubtieren kommen Rotfuchs, Mauswiesel (Mustela nivalis), Iltis, Dachs und Kleinfleck-Ginsterkatze regelmäßig, Fischotter und Steinmarder gelegentlich vor [7]. Eingeführte Arten sind das Wildkaninchen, dessen Bestände seit einigen Jahren stark abnehmen [6] und die südamerikanische Nutria, die wegen ihrer Grabaktivitäten und weil sie Rhizome des Schilfrohrs frisst, als Schädling betrachtet wird und deren Bestände man mittels Fallenstellens zu regulieren versucht. Der Biber fehlt im Naturschutzgebiet, kommt aber in beiden Rhone-Armen vor, soweit diese von Galeriewald begleitet sind [2].

Die Camargue ist ein ornithologisch bedeutsames Gebiet (IBA FR239). Von 2001-2011 wurden 277 Arten regelmäßig beobachtet. Im Étang de Fangassier brütet eine riesige, 10-22'000 Paare umfassende Kolonie des Rosaflamingos [1]. Flamingos sind auch auf anderen Flachseen und Teichen bei der Futtersuche zu beobachten, auf kürzeste Distanz im Parc ornithologique du Pont de Gau, wo sie angefüttert werden.

Hier haben sich auch Heilige Ibisse angesiedelt. Alle neun europäischen Reiherarten kommen vor und mit Ausnahme des Silberreihers brüten sie auch hier. Hauptsächlich in den Salinen brüten Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), Lach- und Weißkopfmöwe (Larus michahellis). Selbstverständlich sind Röhrichtvögel, wie Rohrweihe (Circus aeruginosus), Seiden- (Cettia cetti), Cisten- (Cisticola juncidis) und Mariskensänger (Acrocephalus melanopogon) als Brutvögel vorhanden. Limikolen aller Art, darunter Sandregenpfeifer, Kampfläufer und Rotschenkel, nutzen die Camargue als Rastplatz und Kormorane, rund 150'000 Entenvögel, einschließlich etlicher Zwergschwäne und Graugänse, bis rund 30'000 Stockenten gegen 2'000 Kolbenenten und gegen 3'000 Brandgänse, ferner gelegentlich über 30'000 Blässrallen sowie zahlreiche Mäusebussarde überwintern hier [1; 8].

Von den 15 Reptilienarten kommt die früher in Frankreich weit verbreitete, heute als gefährdet geltende Europäische Sumpfschildkröte in der Camargue noch in guten Beständen vor. Rotwangen-Schmuckschildkröten wurden von Privathaltern ausgesetzt, konnten sich aber offensichtlich nicht halten und sind seit über 15 Jahren wieder verschwunden. Seit über 30 Jahren nicht mehr beobachtet wurde die Perleidechse. Die Smaragd- und die Mauereidechse sind dagegen noch weit verbreitet. Die Vipernatter ist relativ häufig, ebenso die Treppen- (Elaphe = Rhinechis scalaris) und die Eidechsennatter. Glatt-, und merkwürdigerweise die Ringelnatter werden dagegen nur gelegentlich angetroffen. Giftschlangen gibt es keine. Von den 10 nachgewiesenen Amphibienarten, darunter Kreuzkröte und Iberischer Wasserfrosch werden nicht alle regelmäßig beobachtet. Ferner kommen 75 Fischarten vor und es sind 3822 Arten Wirbellose, bekannt [1; 7].

Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs wurde anfangs der 1980er-Jahre in die Camargue eingeschleppt. Es handelt sich um eine ausgesprochen invasive Tierart, die zu den problematischsten Neozoen weltweit gehört. Sie bedroht in Europa nicht nur die einheimischen Krebsarten, sonder reduziert auch die Unterwasserflora und verändert dadurch den Lebensraum von Amphibien, Fischen und aquatischen Wiorbellosen in unerwünschter Weise. Ferner führt sie zu einer Bestandeszunahme bei bestimmten Vogelarten, namentlich Reihern [5].

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Literatur und Internetquellen:

  1. BIRDLIFE DATA ZONE - CAMARGUE
  2. CHAZEL, L. & CHAZEL, M. (2013)
  3. DUFFEY, E. (Hrsg. 1982)
  4. LA FAUNE ET LA FLORE DE CAMARGUE
  5. LA TOUR DU VALAT
  6. MASSEZ, G. et al. (Poster, 2012)
  7. PLAN DE GESTION 2016-2020
  8. SALATHÉ, T. (1995)

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:05

Gewässer und Feuchtgebiete

(10.6.0) Allgemeines
(10.6.1) Fließgewässer
   

(10.6.2) Stehende Gewässer

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Allgemeines

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(1) Olifants, (1A) Hantam, (1B) Doring, (2) Breede/Breë, (2A) Riviersonderend, 3 Gourits, (3A) Touws, (3B) Groot, (3C) Gamka, (3D), Olifants (Oudtshorn), (4) Groot, 5 Sondags/Sundays, 6 Groot Vis/Great Fish, 7 Berg; (A) Onder Langvlei, (B) Langvlei, (C) Rondevlei (D) Swartvlei, (E) Groenvlei, (F) Knysna Lagoon, (G) Rocher Pan, (H) die Vleis von Kapstadt

In einer Region mit relativ geringen Niederschlägen und einer wachsenden Bevölkerung ist Wasser ein kostbares Gut. Um eine nachhaltige und umweltverträgliche Bewirtschaftung sicherzustellen, wurde Südafrika in "Water Management Areas" aufgeteilt, die sich an den Einzugsgebieten größerer Flüsse orientieren. in der Kapregion gibt es deren fünf: Berg, Breede, Gouritz, Olifants-Doorn und Fish bis Tsitsikamma.

Um den Wasserbedarf von Bevölkerung und Landwirtschaft zu decken, wurden Flüsse und Bäche vielfach aufgestaut, so etwa der Olifants bei Clanwilliam zum Bulshoek Dam und Clanwilliam Dam. Größere natürlicherweise stehende Gewässer gibt es nur an der Küste. Von Bedeutung sind namentlich das Nationale Seengebiet von Wilderness, der Verlorevlei und Rocher Pan an der Westküste und die Vleis nördlich und südlich von Kapstadt.

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Fließgewässer

Berg Rivier

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Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) und Graureiher (Ardea cinerea) im Berg Rivier nahe der Mündung bei Velddrif, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Marschwiese am Berg Rivier nahe der Mündung bei Velddrif, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Hartlaubmöwe (Larus (= Chroicocephalus) hartlaubii am Berg Rivier bei Velddrif, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Waffenkiebitz (Vanellus armatus) im Berg Rivier bei Velddrif, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Berg Rivier oder Great Berg River entspringt in den Frankenstein-Bergen südlich von Franschhoek und mündet bei Velddrif in den Atlantik. Er hat eine Länge von 294 km, 6 Staustufen und ein Einzugsgebiet von etwa 7'700 km².

Vegetation: Nebst kommerziell genutzten Salzpfannen gibt es in der Schwemmebene sieben verschiedene Typen von Feuchtgebieten mit unterschiedlicher Flora: temporäre Gewässer, Schilfried, Seggenried, Salzmarsch, Halophyten-Schwemmebene, trockene (xeric) Schwemmebene und Gezeiten-Schlickwatt.

Tierwelt: Vor der Besiedlung des Kaps durch die Europäer lebten im Berg Rivier viele Flusspferde. Ab 1600 nahmen die Bestände wegen starker Bejagung ab. 1840 berichtet Cpt. CORNWALLIS HARRIS dass die Art in der Kapkolonie ausgestorben sei, bis auf ein Tier im Berg Rivier, das unter dem Schutz der Regierung stehe. 1869 wurde aber auch dieses allerletzte Flusspferd erlegt.

Die Mündung und Schwemmebene bei Velddrif sind ein bedeutendes Vogeschutzgebiet (IBA ZA083), in dem bisher über 250 Vogelarten nachgewiesen, und im Dezember schon über 46'000 Wasservögel gezählt wurden. Im Berg kommen verschiedene in der Kap-Region endemische Fische vor, so die Kap-Barbe (Barbus andrewi) und der Berg River Redfin (Pseudobarbus burgi), die beide stark gefährdet sind, und die Kap-Galaxie (Galaxias zebratus, Data deficient), Grund für die Gefährdung dieser Endemiten sind eingesetzte gebietsfremde Fischarten, wie Schwarzbarsch (Micropterus dolomieu) und Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss).

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Breede Rivier

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Breede Rivier im Bereich des Buntbock-Nationalparks, Lebensraum des Kapotters (Aonyx capensis), Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Breede Rivier im Bereich des Buntbock-Nationalparks, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Breede oder Breë Rivier entspringt in der Nähe von Ceres und mündet, nachdem er den Buntbock-Nationalpark durchflossen hat, beim Kap Infanta in den Indischen Ozean. Er ist 337 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 12.384 km², in dem sich 13 größere Stauseen befinden.

Tierwelt: Im Breede kommen u.a. der Kap-Fingerotter, die stark gefährdete Kap-Barbe (Barbus andrewi), die Kap-Galaxie (Galaxias zebratus), der Kap-Buschfisch (Sandelia capensis, beide Data deficient) und der unmittelbar vom Aussterben bedrohte Pseudobarbus burchelli vor, im Unterlauf das Silberflossenblatt (Monodactylus falciformis). Zur Freude der Fischer wurden Karpfen und Forellenbarsche (Micropterus salmoides) angesiedelt. Ornithologisch Interessierte können häufig Schwarzenten und im Schilf Oryxweber  beobachten.

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Stehende Gewässer (Schutzgebiete)

Nationales Seengebiet Wilderness

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Enten und Kammblässhühner (Fulica cristata) auf dem Rondevlei, Garden Route- (Wilderness-)Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Der Langvlei bei Wilderness, Garden Route-Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Swartvlei bei Niedrigwasser, Garden Route- (Wilderness-)Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Riedscharben (Phalacrocorax africanus) im Rondevlei, Garden Route- (Wilderness-)Nationalpark, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Seen bei Wilderness wurden 1983 als Nationales Seen-Gebiet unter Schutz gestellt und bildeten später einen Nationalpark, der 2009 mit dem Tsitsikamma Nationalpark, dem Knysna National Lake Area und weiteren Flächen zum Garden Route National Park zusammengelegt wurde. Von West nach Ost handelt es sich um den Eilandvlei (143 ha), Langvlei (216 ha) und Rondevlei (130 ha), die miteinander verbunden und über den Serpentinenkanal mit dem Touw River sowie über dessen nur zeitweilig offene Mündung mit dem Indischen Ozean verbunden sind. Gespiesen werden sie vom Duiwe River sowie, bei verlegter Mündung, vom Touw River.

Es folgt nach Osten der Swartvlei (880 ha), der über drei Zuflüsse und bei Sedgefield über einen eigenen, ebenfalls oft durch Sandmassen verlegten Abfluss in den Ozean verfügt, und der Groenvlei (248 ha), der durch Dünen permanent von der See getrennt ist. Mit Ausnahme des Swartvleis, der eine maximale Tiefe von 18 m erreicht, handelt es sich um typische Flachseen mit maximalen Tiefen von 3 bis 6.5 m. Da bei Flut und offenen Mündungen Seewasser einfließen kann, ist das Wasser mehr oder weniger brackig, Am tiefsten ist der Salzgehalt beim Groenvlei.

Tierwelt: Auf der 33 Arten umfassenden Säugetierliste stehen u.a. Kap-Fingerotter, Sumpfmanguste (Atilax paludinosus), Buschbock, Buschschwein (Potamochoerus porcus) und Vleiratte (Otomys irroratus). Das Seengebiet ist bedeutend für den Vogelschutz (IBA ZA 093). Es wurden schon über 270 Arten nachgewiesen, darunter viele europäische Wasservögel, die hier überwintern. Im 200-300 ha großen Mündungskanal des Swartvleis lebt das nur 5 bis 11 cm lange Knysna-Seepferdchen (Hippocampus capensis), eine stark gefährdete Art, die ansonsten nur noch in der Lagune von Knysna und der Mündung des Keurbooms River vorkommt.

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Rocher Pan-Naturschutzgebiet

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Rocher Pan mit Weißbrustkormoranen (Phalacrocorax carbo lucidus), Flamingos (Phoenicopterus ruber roseus) und Straußen (Struthio camelus), Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Rosaflamingos (Phoenicopterus roseus) in der Rocher Pan, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta) in der Rocher Pan, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Das Rochers Pan-Naturschutzgebiet an der Westküste umfasst 914 ha Strandveld und Busch sowie einen 6 km langen und maximal 2 m tiefen Flachsee, der im 19. Jahrhundert durch den Stau des kleinen Papkuils Riviers entstanden ist. Dieser fällt in der Regel von März bis Juni trocken. Wenn er voll ist, hat er eine Fläche von 110 ha. Die Kombination von Flachsee, Sumpf, mit Busch und Fynbos bestandenem Land und Sandstrand ergibt wertvollen Lebensraum für die unterschiedlichsten Vogelarten. Das Gebiet wurde deshalb 1967 unter Schutz gestellt und 1988 durch ein Meeresreservat ergänzt.

Tierwelt: Bisher wurden 183 Vogelarten nachgewiesen, darunter über 70 Arten Wasservögel, einschließlich Zwergtaucher, fünf Kormoranarten, Schlangenhalsvogel, Rosapelikan, neun Reiher und zwei Ibisarten, Afrikanischer Löffler, Weißstorch, Zwerg- und Rosaflamingo. Ferner kommen u.a. Kapente, Rotschnabelente, Gelbschnabelente und Sporngans sowie Teichhuhn, Kammblässhuhn (Fulica cristata), PurpurhuhnStelzenläufer und Säbelschnäbler vor. Rocher Pan ist eines der wichtigsten Brut- und Mausergebiete der Kap-Löffelente (Anas smithii) und eine Zuflucht für den potenziell gefährdeten Schwarzen Austernfischer ( Himantopus moquini).

 

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Die Vleis von Kapstadt

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Das Rondevlei-Vogelschutzgebiet in den Cape Flats, im Hintergrund der Tafelberg, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Rondevlei-Vogelschutzgebiet mit Rosapelikanen, Heiligen Ibissen, Weißbrustkormoranen, Nilgans und Waffenkiebitz, Cape Flats, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Rosaflamingos (Phoenicopterus ruber roseus) in der Kläranlage Strandfontein, Cape Flats, Westkap, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Vleis von Kapstadt befinden sich in den "Cape Flats", der Ebene zwischen Kapstadt und der False Bay. Es handelt sich um vier Flachseen: den Rondevlei (Naturschutzgebiet 220 ha), den im Mittel 1.9 m tiefen, 256 ha große Zeekoevlei (Naturschutzgebiet), den Zandvlei im 2015 auf 220 ha erweiterten Zandvlei Estuary Nature Reserve, das nun auch die Mündungsgebiete von Westlake-, Keysers- und Sand-River umfasst, und den stark beeinträchtigte Princess Vlei. Dazu kommen einige kleinere Weiher und die ausgedehnte Kläranlage von Strandfontein (ca. 330 ha Wasserfläche). Ferner gibt es nördlich der Stadt, an der Tafelbucht, den Rietvlei im 663 ha grossen Rietvlei-Naturschutzgebiet.

Tierwelt: Die Vleis sind nicht nur ein bedeutender Lebensraum für Wasservögel (IBA ZA 095), bisher wurden rund 230 Vogelarten nachgewiesen, sondern beherbergen auch die endemische, stark gefährdete Westliche Leopardkröte (Amietophrynus pantherinus) und die gefährdete Weiße Steinbrasse (Lithognathus lithognathus) ferner diverse andere Fisch- und Amphibienarten, etwa ein Dutzend Reptilienarten und rund 20 Säugetierarten, darunter Kap-Fingerotter, Sumpfmanguste, Kapstrandgräber (Bathyergus suillus) und eingeführte Flusspferde. 

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Literatur und Internet-Quellen

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