The Yungas Biosphere Reserve of Argentina: a hot spot of South American wild cats.

CATnews 54: 25-29.

Zusammenfassung:

We conducted three camera-trap surveys in a productive conservation landscape within the Yungas Biosphere Reserve of NW Argentina. The surveyed area contains portions of Premontane Forest and sugar cane and citrus plantations and is intersected by riparian forest corridors. We recorded six of the seven wild cat species present  in the area. These species make different use of the different environments present in the landscape: Geoffroy’s cat Oncifelis geoffroyi was the only species recorded in the plantations, pumas Puma concolor and margays Leopardus wiedi were restricted to the forests, jaguarundis Herpailurus yaguarondi were only recorded in the corridors, while ocelots Leopardus pardalis and oncillas Leopardus tigrinus were recorded in both corridors and forests. Jaguars Panthera onca were not photographed during the surveys but are present in the study site. The Yungas Biosphere Reserve contains not only these seven species, but two other felids that inhabit the highlands of the reserve: the Pampas cat Oncifelis colocolo and the Andean cat Oreailurus jacobitus. We draw the attention to the Yungas, a small region of the Planet, shared by Argentina and Bolivia, which harbors ¼ of the World’s cat species

The Yungas Biosphere Reserve of Argentina: a hot spot of South American wild cats (PDF Download Available).
Available from: https://www.researchgate.net/publication/296846867_The_Yungas_Biosphere_Reserve_of_Argentina_a_hot_spot_of_South_American_wild_cats

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Sonntag, 24 Februar 2013 09:07

Schneeleoparden-Schutzprojekte

Trotz eines 1,9 Millionen km² großen Verbreitungsgebietes leben heutzutage nur noch etwa 4'000 bis 5'000 Schneeleoparden  in freier Wildbahn. Die Tiere werden vor allem wegen ihres Fells gejagt, es werden jedoch auch andere Körperteile wie z.B. Knochen für medizinische Zwecke verwendet. Lebensraumverlust und die Tötung durch Bauern, deren Vieh durch die Raubtiere gerissen wird, stellen für die Schneeleoparden eine grosse Bedrohung dar.

Der 1981 gegründete Snow Leopard Trust (www.snowleopard.org) mit Sitz in Seattle hat sich die Erforschung und den Schutz dieser Großkatze auf die Fahne geschrieben und führt in China, Indien, Kirgisistan, der Mongolei und Pakistan erfolgreich Projekte zum Schutz wildlebender Schneeleoparden durch. Er ist weltweit die größte Organisation, die sich ausschließlich dem Schutz von Schneeleoparden im zentralasiatischen Hochland widmet. Ziele sind die Schaffung von Schutzgebieten in Zusammenarbeit mit Regierungen, Umweltbildung und Einbezug lokaler Gemeinden sowie die wissenschaftliche Erforschung der Tiere zur Optimierung von Schutzmaßnahmen. Diese Projekte kommen natürlich nicht nur Schneeleoparden zugute, sondern nebenbei auch den jeweiligen Ökosystemen mit all ihren schützenswerten Pflanzen- und Tierarten.

Zahlreiche Partnerorganisationen unterstützen den Snow Leopard Trust regelmäßig, Über 100 davon sind Zoologische Gärten oder zooverwandte Organisationen in Nordamerika und Europa, darunter der Zoo Basel, Zoo Dresden, Zoo Krefeld und  Zoo Magdeburg. Andere Zoos leisten Beiträge über andere Kanäle.

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Unterstützung von Bildungsmaßnahmen des Snow Leopard Trust

Zoo Magdeburg

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Kinder in Indien lernen über Schneeleoparden - Photo Snow Leppard Trust
Seit zwanzig Jahren hat die Haltung und erfolgreiche Zucht von Schneeleoparden im Magdeburger Zoo Tradition. Insgesamt erblickten in dieser Zeit 12 Jungtiere das Licht der Welt, die alle im Familienverband aufwuchsen. Der Zoo Magdeburg unterstützt zudem seit 2008 mit einer jährlichen Spende von US$ 10.000 das Natural Partnership Program des Snow Leopard Trust.

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Dr. George Schaller an einem Workshop in Indien - Photo: Snow Leopard Trust
Die finanzielle Unterstützung des Magdeburger Zoos ermöglicht die Durchführung von diversen Umweltbildungsprojekten im nordindischen Spiti Valley (Himachal Pradesh Region): Ein Kinderbuch über Schneeleoparden sowie Lehrmaterial für Lehrer wurde entworfen, gedruckt und verteilt. Zudem werden jährlich für etwa 40 Lehrer und 500 Jugendliche mitten im Lebensraum der Schneeleoparden Workshops in Zeltcamps durchgeführt.

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Installation im Zoo Magdeburg © Julia Kögler, Zoo Magdeburg
In diesen Seminaren vermitteln lokale Mitarbeiter des Snow Leopard Trust Wissenswertes über die Tiere und ihres Schutz, wodurch zusätzliche Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden. Um auch die Besucher des Magdeburger Zoos über das Projekt zu informieren, wurde an dem Gehege der Schneeleoparden eine speziell angefertigte Schneeleoparden-Figur installiert. Gleichzeitig machen Informationstafeln über die Bedrohung der Art aufmerksam und informieren darüber, wie sich jeder Einzelne für den Schutz der Tiere einsetzen kann.

Literatur und Internetquellen:

http://www.snowleopard.org

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Mithilfe bei der Unterstützung der Landbevölkerung durch den Snow Leopard Trust

Zoo Basel

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Knuddel-Schneeleopard © http://www.snowleopard.org
Um durch Schneeleoparden verursachte Schäden für die Landbevölkerung zu mildern, sind im Rahmen des Programms verschiedene Massnahmen getroffen worden,, wie z.B. die Schaffung einer Vieh-Versicherung für die lokalen Bauern, an der (Stand 2014) 260 Familien teilnehmen, eines Impfprogramms für 2500 Rindviehbestände oder alternative Verdienstmöglichkeiten. So vertreibt der Snow Leopard Trust Produkte, die von der lokalen Bevölkerung hergestellt wurden. An diesem „Snow Leopard Enterprises handicraft program“ beteiligen sich 350 Familien, und während des Zeitraums 2005 bis 2014 konnte für SAS-2015-05 Irbis Basel 2
Kamel-Strickwolle © http://www.snowleopard.org
diese ein Einkommen von über einer Million US-Dollars generiert werden.

Der Zoologische Garten Basel ist einer der Abnehmer des Programms und verkauft eine Auswahl der Produkte im Zolli-Shop.

Literatur und Internetquellen:

http://www.snowleopard.org

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Schneeleopardenschutz in Kirgistan

Zoo Zürich

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NABU-Ranger Gruppa Bars. Foto: NABU
In Kirgistan leben nur noch schätzungsweise 250 Schneeleoparden, die unter illegaler Bejagung leiden. Die deutsche Naturschutzorganisation NABU hat deshalb die Anti-Wilderer-Einheit Gruppa Bars geschaffen. Er bekämpft Wilderer und den illegalen Handel, und betreibt ein Rehabilitationszentrum für verletzte Wildtiere, um diese – wenn möglich – später wieder auswildern zu können. Mit seiner Umweltbildung leistet er wichtige Aufklärungsarbeit bei Viehhirten, in Schulen und des gesamten Bevölkerung.

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Dshamilja mir 2014 geborenem Jungtier © Cordula Galeffi, Zoo Zürich
Der Zoo Zürich züchtet seit Jahren im Rahmen des Europäischen Erhaltungszucht-Programmes (EEP) Schneeleoparden. Er engagierte sich massgeblich an der Etablierung dieses Erhaltungszuchtprogrammes in den europäischen Zoos. 2001 übernahm der Zoo den ersten von Gruppa Bars beschlangnahmten Schneeleoparden aus Kirgistan. Es war ein Weibchen, das als Jungtier von Wilderern in einer Falle gefangen und dabei an einem Hinterfuss verletzt worden war. 112 007 002 006 panthera uncia ZRH ZRH
Schneeleoparden (Panthera uncia) im Zoo Zürich © Zoo Zürich (Pressefoto)
Da das Bein nicht mehr gebrauchen war, bestand keine Möglichkeit, das Tier  wieder ausuwildern. Nach vorübergehender Unterbringung in einem deutschen Wildpark kam "Dshamilja" im Herbst 2001 nach Zürich und wurde in das Zuchtprogramm integriert. Bis 2014 brachte Sie fünfmal ein einzelnes Jungtier und einmal Zwillinge zur Welt. Zudem unterstützt der Zoo Zürich das Schutzprogramm des NABU finanziell und bezahlt aus seinem Naturschutzfonds  den Einsatz von Wildhütern in Kirgistan und der Mongolei.

Literatur und Internetquellen:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/schneeleopard/

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Tierart-Datenblatt: Schneeleopard (Panthera (Uncia) uncia)

Lebensraum: Zentralasiatische Gebirge

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Freigegeben in Katzen
Donnerstag, 14 Juni 2018 10:24

MILLS, G. & HAAGNER, C. (1989)

Guide to the Kalahari Gemsbok National Park.

102 Seiten Text und 16 Seiten Farbfotos, Landkarten.
Southern Book Publishers, Johannesburg. ISBN 1 868 12 206 9

Anbietertext:

Guide to the Kalahari Gemsbok National Park by Gus Mills and Clem Haagner is the first ever guide to focus exclusively on the Kalahari Gemsbok National Park. It will enhance the traveller's visit by providing insight into all aspects of this area. It offers the reader a rare opportunity to explore the park from Union's End in the north, to Twee Rivieren in the south. Beautiful colour photographs and clear, informative text make this book a must for the true nature lover. Of special value are: A guide based on the author's first-hand knowledge of the park. Excellent full-colour photographs, depicting the animals, plants and scenic beauty of the park. Checklists of common fauna and flora. Historical and geographical background. A detailed map of the park. A complete guide to tourist facilities.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:30

OLBRICHT, G. & SLIWA, A. (1997)

In situ and ex situ observations and management of black-footed cats (Felis nigripes).

International Zoo Yearbook 35: 81-89. ISSN (Print) 0074-9664 ISSN (Online) 1748 -1090.

Abstract:

The international studbook for the Black-footed cat Felis nigripes shows a steady increase in the captive population between 1974, when four animals were recorded, and 1990, when the total captive population was 108, although numbers have decreased since then. High mortality and an unequal sex ratio pose serious husbandry and management problems. Since 1993 research into the behaviour and ecology of this small nocturnal cat has been carried out in a 110 km2 area 10 km south-east of Kimberley, South Africa. Radio-collars fitted to nine cats made it possible to obtain data on size of home range and distribution. This paper describes the history, management and husbandry of Black-footed cats in captivity. Information is also given on hunting technique, diet, interaction with non-prey species, communication and reproduction, obtained from four animals observed in the wild for a total of 800 hours,

 

olbricht-biblio

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:29

OLBRICHT, G. & SLIWA, A. (1995)

Analyse der Jugendentwicklung von Schwarzfusskatzen (Felis nigripes) im Zoologischen Garten Wuppertal im Vergleich zur Literatur.

Der Zoologische Garten (N.F.) 65: 224-236.

 

olbricht-biblio

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Sonntag, 06 Januar 2013 09:10

LEYHAUSEN, P. (1962)

Smaller cats in the zoo.

Int. Zoo Yearb. 3: 11-21.

Inhalt:

Es wird festgestelt, dass Kleinkatzen vielfach völlig inadäquat gehalten werden. Weil sie klein sind, werden sie in kleine Käfige gesteckt, die an die Menagerien früherer Zeiten erinnern. Dabei benötigen sie relativ mehr Platz als Großkatzen. Ausreichend Deckung ist erforderlich, Außengehege sollten bepflanzt sein. Innengehege sollten idealerweise von den Besuchern durch Glasscheiben abgeschirmt sein. Es sollte wenig schieres Fleisch, aber möglichst oft Kleinsäuger oder Vögel in ganzen Tierkörpern verfüttert werden. Der Verfasser postuliert, dass außerhalb Besuchersicht lebende Tiere verfüttert werden sollten.

leyhausen-biblio

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Donnerstag, 14 Juni 2018 10:47

ALMASBEGY, M. & PFLEIDERER, M. (2011)

Ethologisch fundierte Empfehlungen für eine artgemäße Zoohaltung von Schwarzfußkatzen Felis nigripes Burchell, 1824.

Zool. Garten N.F. 80, Heft 6: 309-348.

Abstract:

The Blackfooted Cat (Felis nigripes), also called Small Spotted Cat, is a species endemic to the drier areas of Southern Africa. Ethological observations can give insight into their specialised adaptations to their environment. The investigations were carried out at the base of Karoo Cat Research. The large nature-type enclosures allow the cats to show a wide range of their natural behaviour. This study was done in the hope that it will lead to improved zoo-keeping and husbandry of the Blackfooted Cat in zoological gardens.

It is alarming to note that worldwide the zoo populations of these cats, having always been quite low, have dramatically decreased recently, especially in Europe, where at present only 5 males and 2 females are kept at 3 different sites. Worldwide, most cats die at a rather young age from either Amyloidosis, a kidney disease, or from respiratory tract infections. The possibility is discussed that both diseases are, at least partly, due to inadequate keeping conditions. It is imperative, though not always easily accomplished, that these cats are kept in enclosures that, at least in part, provide desert conditions: a dry climate (relative air humidity of 30 to 40%), and a preponderantly sandy substrate with fitting vegetation. As Blackfooted Cats habitually cover large distances during their nightly prowls, they would require larger enclosures than other cats of the Genus Felis. The enclosures should also give the cats adequate shelter to allow them to hide from disturbances caused by the public. Failing to provide this may be the cause of numerous, possibly lethal, stress-related diseases. Due to the Blackfooted Cat's extremely shy nature and solitary way of living, especially in respect of keeping their progeny healthy, the choice of the right curator is of utmost importance.The experiment of having young Blackfooted Cats reared simultaneously by their own mother and by humans aimed to avoid an imprinting-like bond but at the same time to create the basis for a lasting relationship of trust towards the human carers. The Karoo Cat Research Station proved to be a suitable observation area, offering the possibility of caring for three young Blackfooted Cats from the age of 6 to 16 weeks together with their mother. The behaviour patterns defining the opposites “tame” and “shy” were evaluated numerically and presented in diagram form. The result of this experiment was a stress-free and relaxed relationship between the animals and their carers that was not only observed in the kittens but was also maintained with the adult cats. The activity rhythm of seven Blackfooted Cats in human care in South Africa was studied throughout two seasons with considerable temperature variations. In graphic representations, data are presented, such as the weather or sexual differences, which could not be influenced by humans but have a clearly recognisable effect on the activity rhythm. Altered keeping conditions had an important influence on the divergence of the rest periods of the three young Blackfooted Cats from the usual diaphasic activity pattern of most felid species. The behaviour of wild-caught animals was studied and compared with that of well integrated or zoo-born individuals. Here too an important reduction in activity was noted. The effect of behavioural enrichment measures, such as play, feeding methods, olfactory stimuli, as well as the rearing of young, on a positive increase in diurnal activity is discussed.

 

almasbegy-biblio

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:41

Gepard

Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Katzenartige (Feliformia)
Familie: Katzen (Felidae
Unterfamilie: Geparden (Acinonychinae), neuerdings Kleinkatzen (Felinae)

D VU 650

EEPGepard

Acinonyx jubatus • The Cheetah • Le guépard

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Südafrikanischer Gepard (Acinonyx j. jubatus) im Domaine des Fauves, Les Abrets (Isère) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung des Geparden (Acinonyx jubatus) dunkelblau; mittelblau = mögliche Vorkommen

 

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Südafrikanischer Gepard (Acinonyx j. jubatus) im Zoo de Vincennes, Paris © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Südafrikanischer Gepard (Acinonyx j. jubatus) im Opel-Zoo, Kronberg © Archiv Opel-Zoo

 

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Südafrikanischer Gepard (Acinonyx j. jubatus) auf Aussichtspunkt im Zoo Salzburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Südafrikanischer Gepard (Acinonyx j. jubatus) im Werribee Open Range Zoo, VIC, Australien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Südafrikanischer Gepard (Acinonyx j. jubatus) in der Wilhelma Stuttgart © Wilhelma (Pressefoto)

 

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Südafrikanischer Gepard (Acinonyx j. jubatus) in der Wilhelma Stuttgart © Wilhelma (Pressefoto)

 

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Sudan-Gepard (Acinonyx jubatus soemmeringii) im Schnee im Zoo Landau © Zoo Landau (Pressefoto)

 

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Südafrikanischer Gepard (Acinonyx j. jubatus) im Schnee im Opel-Zoo, Kronberg © Archiv Opel-Zoo

 

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Begegnung mit Südafrikanischem Geparden (Acinonyx j. jubatus) in Tonis Zoo, Rothenburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Südafrikanische Geparden (Acinonyx j. jubatus) beim Fressen in der Cango Wildlife Ranch © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Junge Südafrikanische Geparden (Acinonyx j. jubatus) im Allwetterzoo Münster © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Fünf Wochen alter Südafrikanische Gepard (Acinonyx j. jubatus) im Opel-Zoo Kronberg © Archiv Opel-Zoo

 

 

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Südafrikanische Gepardin (Acinonyx j. jubatus) mit Vierlingen im Tiergarten Schönbrunn © Daniel Zupanc / TG Schönbrunn

 

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Sudan-Gepardin (Acinonyx jubatus soemmeringii) mit Nachwuchs im Zoo Landau © Zoo Landau

 

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Südafrikanische Gepardin (Acinonyx j. jubatus) mit Nachwuchs im Zoo Basel © Torben Weber, Zoo Basel

 

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Gepardenanlage im Zoo Basel © Jörg Hess, Basel

 

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Im Zoo Basel landete ein Gepard bei der Jagd auf eine Stockente irrtümlich auf der falschen Seite des Grabens, er war heilfroh, als ihm der Tierpfleger die Gehegetüre öffnete. Foto von baz-Leser R. T.

 

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Junge Sudan-Geparden (Acinonyx jubatus soemmeringii) im Zoo Landau © Zoo Landau (Pressefoto)

 

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Sudan-Gepard (Acinonyx jubatus soemmeringii) im Tierpark Berlin © Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Königsgepard (Acinonyx j. jubatus) im Potgietersrus Game Breeding Centre, Mokopane, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Königsgepard (Acinonyx j. jubatus) im Al Wabra Wildlife Preserve, Katar © Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Schädel eines Geparden (Acinonyx jubatus) in der Sammlung des Museums Wiesbaden © Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden. Veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz

 

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Wegen seines von allen anderen Katzen abweichenden Körperbaus und seiner historischen Bedeutung als Jagdgefährte des Menschen ist der Gepard von zoopädagogischem Interesse. Da die Art in ihren Ursprungsgebieten je nach Region gefährdet bis vom Aussterben bedroht ist, und es koordinierte Erhaltungszuchtprogramme gibt, ist sie in europäischen Zoos recht häufig anzutreffen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Gepard erreicht eine Kopf-Rumpflänge von 140-150 cm, eine Schwanzlänge von 60-80 cm und ein Gewicht von etwa 60 kg. Der Kopf ist relativ klein mit stark gewölbtem Hirnschädel. Die Iris ist gelbbraun, die Pupille zieht sich rundlich zusammen.  Als einzige Katze hat der Gepard nur teilweise einziehbare, stumpfe Krallen. Das raue Fell ist oberseits rötlich- bis ockergelb mit schwarzen Tupfen, unterseits weiss, das letzte Schwanzdrittel ist schwarz geringelt, die Schwanzspitze ist weiß. Im Südlichen Afrika kommt eine rezessiv vererbte Mutante vor, der sogenannte "King Cheetah", bei dem die schwarzen Flecken größer sind und zum Teil zu Bändern zusammenfließen [8].

Verbreitung

Afrikanische Unterarten: Ägypten, Angola, Äthiopien, Benin, Botswana, Burkina Faso, Dem. Rep. Kongo, Eritrea, Kamerun, Kenia, Malawi, Mali, Mauretanien, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Sambia, Somalia, Südafrika, Sudan, Swasiland, Tansania, Togo, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik, Zimbabwe. Vermutlich ausgestorben in Algerien, Libyen, Marokko, Senegal, West-Sahara. Ausgestorben in Burundi, Tunesien [4].

Acinonyx jubatus venaticus: Afghanistan [10; NOGGE in litt. 2010], Iran, ausgestorben oder vermutlich ausgestorben im Rest des Verbreitungsgebiets vom Nahen Osten bis Indien und Zentralasien [4].

Lebensraum und Lebensweise

Geparden nutzen unterschiedlichste Lebensräume, von Busch und Feuchtsavannen über Grasländer und Trockensavannen bis zu Halbwüsten und Wüsten und vom Tiefland bis auf eine Höhe von 4'000 m. Sie leben einzeln, als Bruderpaare oder in Mutterfamilien und sind meist tagaktive Sprintjäger, die über kurze Distanzen eine Geschwindigkeit von über 100 km/h erreichen können. Ihr Beutespektrum reicht von Vögeln und Kleinsäugern bis zu Kudus und Elenantilopen. Bevorzugt werden kleinere bis mittelgrosse Huftiere, wie Gazellen, Impalas, Wasserböcke, Wildschafe oder Steinböcke, bei größeren Arten sind die Kiefer des Geparden zu schwach, um die Knochen zu knacken. Im Zoo werden deshalb vor allem Kaninchen, Schafe, Ziegen und kleinere Hirsche zur Ganzkörperfütterung verwendet [5].

Der Gepard hat keine feste Fortpflanzungszeit. Nach einer Tragzeit von 92 (90-98) Tagen bringen die Weibchen in Abständen von 15-19 Monaten 1-8 Junge mit einem Gewicht von 250-300 g zur Welt, die sie dann alleine aufziehen. Die Jungen sind bei der Geburt blind und öffnen ihre Augen mit 4-14 Tagen. Mit 3-6 Wochen bricht das Milchgebiss durch. Mit rund anderthalb Jahren sind sie selbständig. Allerdings ist die Jugendsterblichkeit sehr hoch, im Nairobi-Nationalpark sterben 95% der Jungen bevor sie anderthalb Jahre alt sind (im Zoo ca. 30%). Die meisten werden durch andere Raubtiere oder durch Paviane getötet [17; 25].

Zu den Lautäußerungen des Geparden weiß BREHM [24]: "Seine Stimme hat etwas durchaus eigenthümliches. Der Gepard spinnt, und zwar mit großer Ausdauer, wie unsere Hauskatze, nur etwas gröber und tiefer, faucht, gereizt, wie seine Verwandten, fletscht auch ebenso ingrimmig die Zähne, und läßt dabei ein dumpfes, unausgesprochenes Knurren hören, außerdem aber ganz eigenthümliche Laute vernehmen. Der eine von diesen ist ein langgezogenes Pfeifen, der andere ein aus zwei Lauten bestehender Ruf, welcher dem Namen Tschita so ähnelt, daß man letzteren sofort als Klangbild dieser Stimmlaute erkennen muß."

Gefährdung und Schutz

Der Gepard ist nach einer Beurteilung aus dem Jahr 1986, letztmals überprüft und bestätigt 2021, eine gefährdete Tierart (Rote Liste: VULNERABLE) mit abnehmendem Bestand von rund 6'500 erwachsenen Individuen, die sich auf ein Areal von etwa 3'100'000 km² verteilen und von denen etwa 3'500-4'000 auf die südliche Unterart entfallen. Die meisten Geparden im südlichen Afrika leben in der Grenzregion von Namibia, Angola, Botswana, Sambia, Simbabwe, Südafrika und Mosamibik, wo sich zahlreiche große, teils grenzüberschreitende Nationalparks befinden. Rund 330 Tiere werden in vollständig eingezäunten Reservaten gehalten, wo ein intensives Populationsmanagement nötig ist. Vom Ostafrikanischen Geparden (A. j. fearonii) gibt es eine rund 1'250 Individuen umfassende zusammenhängende Population im Serengeti-Mara-Tsavo-Laikipia-Gebiet. Der Nordwestafrikanische (A. j. hecki) und der Asiatische Gepard (A. j. venaticus) mit noch 60-100 Individuen gelten als hochbedroht (CRITICALLY ENDANGERED) [5].

Der internationale Handel ist durch CITES-Anhang I eingeschränkt. Ferner fällt die Art mit Ausnahme der Populationen Botswanas, Namibias und Simbabwes unter Anhang I des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten.

Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):

  • 1990 wurde in Namibia der Cheetah Conservation Fund (CCF) als international anerkanntes Kompetenzzentrum für den Schutz von Geparden und ihren Ökosystemen gegründet. Unter anderem züchtet der CCF in Namibia Herdenschutzhunde, die Hirten helfen sollen, Angriffe von Geparden auf ihr Vieh abzuwehren. Dadurch könen die Viehverluste massiv reduziert werden. Jeder Hirte, der einen Schutzhund erhält, verpflichtet sich, bei Konflikten den Gepard zu verschonen, die Artenschützer zu informieren und ihnen die Umsiedlung der Katze zu ermöglichen. Der CCF wird von zahlreichen, hauptsächlich nordamerikanischen Zoos unterstützt. Seit Einweihung der neuen Gepardenanlage im Jahr 2021 beteiligt sich der Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma mit einem jährlichen Beitrag von 25'000 € am Schutzhundprogramm. Dadurch kann der CCF die Ausbildung von Hunden deutlich ausbauen und die Wartezeit auf einen solchen voraussichtlich von vier auf zwei Jahre halbieren [23].

  • Als Vorbereitung für ein neues Projekt zum Schutz großer Raubtiere lässt der Zoo Leipzig durch Sachverständige der Universität Oxford  eine Bestandserhebung in ganz Äthiopien durchführen. Durch Zusammenfassung aller vorliegenden Studien und Erhebung eigener Daten, sollen die Bestandszahlen für Löwen, Geparde, Leoparden, Wildhunde, Tüpfel- und Streifenhyänen ermittelt werden. Darauf aufbauend kann der Zoo dann besser entscheiden, wo ein neues Artenschutzprojekt gestartet werden kann. Die Daten werden auch allen Institutionen im Land zur Verfügung gestellt. mehr ... 

Bedeutung für den Menschen

Geparden wurden im Nahen und Mittleren Osten seit alters her eingefangen und zur Jagd - hauptsächlich auf Gazellen - abgerichtet oder als Statussymbole im Haushalt gehalten. Schon vor 5'000 Jahren haben Geparde die Sumerer auf ihren Jagden begleitet. Dasselbe ist aus dem Neuen Reich Ägyptens (ca. 1550–1070 v. Chr.) bekannt. So wurde z.B. im Grab des Tutanchamun, ein stilisierter goldener Gepardenkopf gefunden. Der älteste bekannte bildliche Nachweis eines gehaltenen Gepards datiert aus der Zeit von 700-300 v. Chr. Es handelt sich um die Darstellung eines Gepards mit Halsband auf einer Silbervase aus einem skythischen Grab aus Maikop in der Kaukasus-Region Südrusslands. Ein angeleinter Gepard findet sich auf ägyptischen Zeichungen aus der Regierungszeit von Ptolemäus II. (309-246 v. Chr). Der indische Großmogul Akbar der Große (1542-1605) soll im Laufe seines Lebens 9'000 Geparden besessen haben, um Hirsche, Hirschziegenantilopen und Gazellen zu jagen. In Italien wurden Geparden bereits im spätrömischen Reich, dann wieder zur Zeit Friedrichs II.(1194-1250) und während der Renaissance als Jagdtiere genutzt [9; 17; 21].

Gepardenfelle sind rauh und für die Verarbeitung zu Pelzmänteln ungeeignet, was nicht verhinderte, dass zur Blütezeit der Fleckkatzen-Mode auch Gepardenmäntel getragen wurden. Legale Abschüsse im Rahmen der Sportjagd sind in wenigen Ländern möglich [5].

Von 2001-2017 wurden global noch 9 Geparden-Pelzmäntel mit Genehmigungen international verschoben. Ansonsten wurden u.a. zur Ausfuhr genehmigt: 608 Felle und 2'159 Jagdtrophäen aus Namibia, 53 Felle und 150 Jagdtrophäen aus Simbabwe, 53 Felle aus Südafrika und 30 aus Äthiopien. Im selben Zeitraum wurden die Ausfuhr von 815 lebenden Wildfängen bewilligt, davon kamen 586 aus Namibia, 197 aus Südafrika und 11 aus dem Sudan, und weltweit wurde der internationale Transport von 1'937 Nachzuchttieren erfasst. Davon kamen 1'405 aus Südafrika, 100 aus Namibia, 87 aus den Niederlanden, 46 aus Irland und 29 aus der Schweiz [3].

Haltung

Viele Zootiere könnten ihre Gehege verlassen, wenn sie denn wollten. So auch die in der nebenstehend abgebildeten Anlage gehaltenen Geparden des Zoo Basel. 2008 versuchte hier ein halbwüchsiger Gepard eine wilde Stockente zu fangen und brachte es fertig, zwischen Abschlussgitter und Graben nach draußen zu gelangen. Das Publikum wunderte sich zwar, aber es entstand keine Panik. Dem Tier war es sichtlich nicht wohl und es konnte problemlos wieder zurück in das Gehege gebracht werden.

In verschiedenen Zoos gibt es Gemeinschaftshaltungen von Geparden und Breitmaulnashörnern. Im Zoo Leipzig bewohnen Geparden eine Anlage gemeinsam mit Husarenaffen und Spitzmaulnashörnern und im Zoo Basel wurde auf der neuen Elefantenanlage für die Geparden ein Durchgang zum Bullengehege geschaffen. Auch mit Steppenzebras, Zwergflusspferden, Giraffen, Watussirindern und Elenantilopen sowie Sporn- oder Riesenschildkröten wurden Geparde vergesellschaftet [18].

Geparden können im Zoo ganz ausnahmsweise ein Alter von 21 Jahren erreichen. Allerdings werden nur wenige älter als 12 Jahre. In der Wildbahn liegt die mittlere Lebenserwartung für Weibchen, die das erste Lebensjahr überstanden haben bei knapp 7 Jahren, Kater sterben schon früher. Es wird vermutet, dass kein wildlebender Gepard älter als 12 Jahre wird [16; 25].

Haltung in europäischen Zoos: Geparden werden in über 130 Zoos gehalten, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Mehrheitlich handelt es sich um Südafrikanische Geparden (A. j. jubatus), weniger als 20 Zoos halten Sudan-Geparden (A. j. soemmeringii). Früher waren gelegentlich und in geringer Zahl auch Asiatische (bis in die 1970er-Jahre), Ost- und Nordafrikanische (bis 1986 im Kölner Zoo) Geparden in europäischen Zoos anzutreffen. Für Details siehe Zootierliste.

Die Fütterung sollte abwechslungsreich sein, jedoch nicht zu reichlich, weil sonst die Tiere wegen ihrer haltungsbedingt limitierten körperlichen Leistung die Tendenz haben, zu verfetten [22].

Zucht: Geparden waren zwar schon zur Zeit der antiken Hochkulturen Ägyptens und des Nahen Ostens regelmäßig für jagdliche Zwecke gezähmt worden, galten aber im Zoo lange als nicht züchtbar. Erst 1956 und 1957 kam es im Zoo von Philadelphia zu den ersten Geburten, wobei die Jungen nicht aufgezogen werden konnten. Die europäische Erstgeburt konnte der Krefelder Zoo 1960 verzeichnen. Von den Vierlingen konnten zwei mit Hilfe einer Katzenamme grossgezogen werden. Die ersten natürliche Aufzuchten gelangen 1965 und 1966 dem italienischen Arzt Dott. Luciano SPINELLLI, der seine zahme Hausgepardin erfolgreich mit zwei Katern des Zoologischen Gartens Rom verpaarte. Damit war der Bann gebrochen und heute werden Geparden regelmäßig in Menschenobhut geboren und von ihren Müttern aufgezogen [9].

Um zu züchten stellen die Zoos ihren Geparden zwei oder mehr Gehege zur Verfügung. Jene im Opel-Zoo Kronberg z.B. sind 840 m² und 660 m² groß [MESO 1/2010].

Es gibt ein Internationales Zuchtbuch (ISB, seit 1987), das vom Cheetah Conservation Fund in Otjiwarongo, Namibia geführt wird und 1'893 lebende Tiere in 289 Institutionen umfasste [IZY 52, Daten bis Juli 2017]. Ferner je ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP, seit 1992) für die Unterarten jubatus und soemmeringii. Diese werden vom Safari Beekse Bergen bzw. dem irischen Fota Zoo koordiniert. Dazu gibt es Empfehlungen der EAZA für eine optimale Haltung.

Wie Geparden gehalten werden (Beispiele):

Forschung im Zoo: Der Gepard ist immer wieder Gegenstand von tiermedizinischen oder ethologischen Forschungsarbeiten, die darauf abzielen, die Haltungsbedingungen zu optimieren [1; 2; 4; 6; 7; 10; 12; 13; 14; 19; 22].

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll für ein Tier oder ein Paar ein Außengehege mit einer Fläche von 200 m² vorhanden sein, das zeitweilig unterteilt werden kann. Ferner soll jedem Tier eine Schlafbox von 5 m² Fläche zur Verfügung stehen.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 1-2 Geparden ein Außengehege mit einer Fläche von 200 m² vor. Für jedes weitere erwachsene Tier ist die Fläche um 20 m² zu erweitern. Jedem Tier muss eine individuelle Schlafbox von 2.5 m² zur Verfügung stehen

Gemäß der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist für ein Trio ein Außengehege mit einer Fläche von 800 m², für jedes weitere Adulttier 80 m² zusätzlich und für Weibchen mit Jungen ein separates Gehege erforderlich, Das Innengehege muss für ein Paar eine Fläche von 10 m² haben, für jedes weitere Tier 1 m² mehr und für Weibchen mit Jungen ein separates Gehege.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Gepard wurde 1775 vom thüringischen Naturforscher Johann Christian Daniel von SCHREBER als "Felis jubata" beschrieben. Die Einordnung in die heute gültige Gattung Acinonyx erfolgte 1828 durch den englischen Anatomen und Naturwissenschaftler Joshua BROOKES. Gegenwärtig werden 5 Unterarten anerkannt:

  • A. j. jubatus aus dem südlichen Afrika
  • A. j. fearonii aus Ostafrika
  • A. j. hecki aus Nordwest-Afrika
  • A. j. soemmeringii aus Nordost-Afrika
  • A. j. venaticus aus Südwest-Asien, heute noch Iran

Der großfleckige Königsgepard, von dem im Jahr 1926 ein Major A. COOPER das erste bekannte Exemplar schoss und nach sich selbst benannte, wurde später als Unterart Acinonyx jubatus rex bezeichnet. Er ist aber ist keine Unterart, sondern eine Mutante der Nominatform [20]. Im selben Wurf können normalfleckige Welpen und solche mit Königsmuster anfallen, so im Tiergarten Nürnberg, wo sich im Jahr 2000 in einem Viererwurf von normalfleckigen Eltern ein weiblicher Königsgepard befand. Es handelte sich um das erste Tier dieser Morphe, das in Europa geboren wurde. Es erreicht im Zoo Wuppertal ein Alter von 10 Jahren.

Beim Gepard handelt es sich um eine monospezifische Gattung. Traditionell wurde er in eine eigene Unterfamilie gestellt. Aufgrund molekulargenetischer Studien wird er neuerdings den Kleinkatzen zugeordnet, wo er zusammen mit Puma und Jaguarundi die Tribus Acinonychini bildet [5; 17].

Literatur und Internetquellen

  1. AMBROSCH, J. (2009)
  2. CAFÉ MARCAL, V. (2006)
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DENZLER, T. (1989)
  5. DURANT, S.M., GROOM, R., IPAVEC, A., et al. (2022). Acinonyx jubatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T219A124366642. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-1.RLTS.T219A124366642.en. Accessed on 14 August 2023.
  6. EXNER, C. (1995)
  7. FELLENDORF, S. (2012) 
  8. GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
  9. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  10. HUBER, C. (1999)
  11. MANATI, A. R. & G. NOGGE (2008)
  12. SCHLABING, C. (1989)
  13. SCHLOTZ, M. (2014)
  14. STREIT, A. (?)
  15. WINKLER, P. (2012)
  16. WEIGL, R. (2005)
  17. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019) 
  18. ZOOROPE
  19. LUDWIG, C. (2019)
  20. AFRICA FREAK
  21. BOTHMA, J. du P. & WALKER, C. (1999)
  22. DEPAUW, S., HESTA, M., WHITEHOUSE-TEDD, K., STAGEGAARD, J., BUYSE, J. & JANSSENS, G. P. J. (2011)
  23. PRESSEMITTEILUNG DER WILHELMA VOM 24.02.2021
  24. BREHM, A. E. (1882-1887)
  25. SENGENBERGER, K., BUS, H. & VERSTEEGE, L. (eds. 2018)

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Freigegeben in Katzen
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Schneeleopard

Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Katzenartige (Feliformia)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Großkatzen (Pantherinae)

D VU 650

EEPSchneeleopard, Irbis

Panthera (Uncia) uncia • The Snow Leopard • La panthère des neiges

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Schneeleopard (Panthera uncia) im ZooParc de Trégomeur © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Approximative Verbreitung des Schneeleoparden (Panthera uncia)

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Schneeleopard (Panthera uncia) im Zoo Magdeburg © Wolfgang Dreier, Berlin

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Schneeleopard (Panthera uncia) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Schneeleopard (Panthera uncia) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Schneeleopard (Panthera uncia) im Schnee im Tiergarten Nürnberg © Helmut Mägdefrau, TG Nürnberg

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Schneeleoparden (Panthera uncia) im Tiergarten Nürnberg © Helmut Mägdefrau, TG Nürnberg

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Junger Schneeleopard (Panthera uncia) im Tierpark Berlin © Tierpark Berlin (Pressefoto)

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Schneeleopardin (Panthera uncia) mit Jungtier im Tierpark Berlin © Wolfgang Dreier, Berlin

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Schneeleopard (Panthera uncia) im ZooParc de Trégomeur © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Schneeleopard (Panthera uncia) im ZooParc de Trégomeur © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Schneeleopard (Panthera uncia) im Zoo Punta Verde, Lignano © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Junger Schneeleopard (Panthera uncia) in der Wilhelma Stuttgart © Wilhelma (Pressefoto)

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Schneeleopardenpaar (Panthera uncia) im Zoo Leipzig © Zoo Leipzig (Pressefoto)

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Bis zum Inkrafttreten von CITES Befanden sich Erzeugnisse aus Schneeleopardenfellen in relativ geringem Umfang im internationalen Pelzhandel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern, Aufnahme bei einem Kürschner in Genf

 

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Vor einem halben Jahrhundert war der Schneeleopard oder Irbis in europäischen Zoos eine große Seltenheit, heute ist diese im Freiland gefährdete Katze mit ihrem prachtvollen Fell dank einem Erhaltungszuchtprogramm in zahlreichen Zoos zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Schneeleopard oder Irbis erreicht eine Kopf-Rumpflänge von (86-)120-150 cm, eine Schwanzlänge von 90 (80-106) cm und ein Gewicht von 22-52 kg. Kater sind größer und schwerer als Kätzinnen. Der Kopf ist relativ klein, mit kurzer Schnauzenpartie und hoher Stirn. Die Ohren sind kurz und gerundet, die Pfoten breit. Der lange Schwanz ist rundum gleichmäßig dicht behaart. Am Rücken und den Flanken sind die Haares des Winterfells etwa 5 cm, am Bauch gegen 12 cm lang. Die Grundfarbe des Fells ist oberseits blassgrau bis cremefarben, unterseits heller bis weiß. An Kopf, Hals und Extremitäten hat es schwarze Tupfen, an Körper und Schwanz unregelmäßige Rosetten [4; 9].

Verbreitung

Zentralasien: Afghanistan; Bhutan; China; Indien; Kasachstan; Kirgistan; Mongolei; Nepal; Pakistan; Russland; Tajikistan; Usbekistan [5].

Lebensraum und Lebensweise

Der Schneeleopard ist ein Hochgebirgstier. Im Sommer ist er in Höhen von 3'000-4'000 m anzutreffen, im Winter geht er, seinen Beutetieren folgend, auf 1'800-2000 m hinab. Seine Beute sind hauptsächlich Steinböcke, Markhore, Tahre, Pfeifhasen und Steppenmurmeltiere. Er verschmäht aber auch Mäuse nicht und fängt Vögel. Je nach Verfügbarkeit von Beutetieren sind die Streifgebiete sehr unterschiedlich groß. Unter optimalen Bedingugen können sie nur wenig mehr als 10 km² messen, in beutearmen Gebieten wurden dagegen bis 585 km² geschätzt. Um ein neues Areal zu besiedeln, laufen Schneeleoparden auch lange Strecken über offenes, flaches Gelände bis sie wieder auf ein Bergmassiv treffen [4; 8].

Schneeleoparden paaren sich meist von Januar-März. Nach einer Tragzeit von 94-103 Tagen werden in einer Höhle oder Felsspalte meist 2 (1-5) Junge geboren. Diese wiegen etwa 320-570 g und tragen zum Schutz vor Kälte bereits bei der Geburt ein dichtes, wolliges Fell. Mit etwa 10 Wochen werden sie entwöhnt, mit 2-4 Monaten beginnen sie, ihrer Mutter auf den Jagdzügen zu folgen. Selbständig Beute machen können sie aber erst mit etwa 18 Monaten. Geschlechtsreife wird mit 2-3 Jahren erreicht [8].

Gefährdung und Schutz

Seit 1986 galt der Schneeleopard nach der Roten Liste als stark gefährdet (Rote Liste: ENDANGERED). Aufgrund einer Neubeurteilung im Jahr 2016 wurde er 2017 in die Kategorie "gefährdet" zurückgestuft. Der Gesamtbestand ohne von der Mutter abhängige Jungtiere dürfte 2016 zwischen ca. 7'460 und 7'980 gelegen haben. Diese Zahlen sind höher als frühere Schätzungen, sind aber recht unsicher [5].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang I eingeschränkt. Ferner fällt die Art unter Anhang I des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten.

Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):

Wilderei und die Zerstörung ihres Lebensraumes gefährden das Überleben dieser imposanten Katzenart in freier Wildbahn. Verschiedene Organisationen bemühen sich um den Schutz des Schneeleoparden, namentlich der Snow Leopard Trust, der von zahlreichen Zoos unterstützt wird. Siehe

Bedeutung für den Menschen

Bis zum Inkrafttreten von CITES im Jahr 1976 waren die flauschigen Pelzfelle des Schneeleoparden und daraus gefertigte kostbare Pelzmäntel regelmäßig im internationalen Handel anzutreffen. Auch danach gingen die zumeist illegale Bejagung und der Handel im nationalen bzw. regionalen Handel weiter. An legalen Exporten wurden von 1977-2017 weltweit lediglich 2 Mäntel und 15 Felle registriert. Im selben Zeitraum wurden von den Ursprungsländern 20 lebende Wildfänge zur Ausfuhr genehmigt und global 459 Nachzuchttiere über Landesgrenzen verschoben, davon 102 aus der Schweiz, 54 aus den USA 54, aus Finnland 48 und aus Deutschland 57 [3; 5].

Haltung

Als Altersrekord vermeldet SCHÜRER [7] 21 Jahre, 10 Monate und 8 Tage bei einem Kater, der 1984 im Zoo Zürich geboren wurde und 2006 im Zoo Wuppertal eingeschläfert werden musste.

Der Schneeleopard ist, wie andere Katzen auch, empfänglich für das COVID-19-Virus. 2021 erkrankten im Louisville Zoo drei Tiere und im Lincoln's Children Zoo starben drei weitere an dieser Krankheit [11].

Es gibt seit 1971 ein Internationales Zuchtbuch (ISB), das von Nordens Ark in Schweden geführt wird und, Stand Dezember 2017, 471 lebende Tiere in 202 Institutionen umfasste, was gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rückgang bedeutet [12].

Haltung in europäischen Zoos: Die Haltung von Schneeleoparden in Europa geht auf das Jahr 1851 zurück. Der gegenwärtige Bestand basiert auf 56 Gründertieren und hat eine Gen-Diversität von 95.5% [10]. Schneeleoparden werden in etwas über 100 Zoos gehalten, von denen sich etwa ein Fünftel deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Das seit 1985 bestehende Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) wird vom schwedischen Zoo "Nordens Ark" koordiniert. Ende 2020 umfasste es 187 Tiere in 82 Einrichtungen. Dabei handelt es sich zu 100% um Nachzuchten, die auf 53 Gründertiere zurückgehen [13].

Wie Schneeleoparden gehalten werden (Beispiele):

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll für einen oder ein Paar Schneeleoparden ein zeitlich begrenzt unterteilbares Außengehege von 100 m² Fläche und 3 m Höhe vorhanden sein. Für jedes weitere erwachsene Tier soll eine Fläche von 50 m² zusätzlich zur Verfügung stehen.

Die Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 1-2 Tiere ein Außengehege mit einer Fläche von 50 m² mit einer Höhe von 3 m vor. Für jedes weitere erwachsene Tier ist die Fläche um 15 m² zu erweitern. Für jedes Tier muss eine individuelle Schlafbox von 2.5 m² Fläche vorhanden sein.

Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023), fordert, dass die als "Unica unica" bezeichneten Schneeleoparden mindestens paarweise gehalten werden müssen, dass für ein Paar ein Außengehege mit einer Fläche von 500 m² bei 3.50 m Höhe und für jedes weitere Adulttier 50 m² zusätzlich erforderlich ist, und dass ein Wetterschutz mit Einstreu vorhanden sein muss.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Schneeleopard wurde 1775 vom thüringischen Naturforscher Johann Christian Daniel von SCHREBER in Band 3 seines vierbändigen, ab 1774 erschienenen Werks "Die Säugetiere in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen" als "Felis uncia" beschrieben. Nach WILSON & REEDER [9] wird die Art in die von John Edward GRAY vom British Museum in London 1854 festgelegte, monotypische Gattung Uncia gestellt, ansonsten gilt sie oft als eine von fünf Arten der Gattung Panthera, was von der Molekulargenetik gestützt wird [5; 8; 9].

BRASE-BÄUMER [2] führt verschiedene Quellen an, die den taxonomischen Status des Schneeleoparden diskutieren. So soll er  nicht zur Gattung Panthera gehören, weil er nicht brüllen könne. Während z.B. RIEGER [6] das Brüllen beim Schneeleoparden beschreibt, geben andere Autoren an, der Schneeleopard brülle nie, er schnurre und heule wie eine Kleinkatze [4]. Eine weitere Abweichung von den Großkatzen der Gattung Panthera besteht darin, dass er nicht  in liegender, sondern in kauernder Stellung frisst. Im Übrigen weist er in verschiedenen Merkmalen Gemeinsamkeiten mit dem Nebelparder auf.

Literatur und Internetquellen

  1. ALMASBEGY, M.M. (2001)
  2. BRASE-BÄUMER, K. (2004)
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. McCARTHY, T. et al. (2017). Panthera uncia. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T22732A50664030. http://www.iucnredlist.org/details/22732/0. Downloaded on 16 June 2018.
  6. RIEGER, I.(1980)
  7. SCHÜRER, U. (2006)
  8. WILSON, D. E. & MITTERMEIER, R.A. eds. (2009)
  9. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)
  10. BLOMQVIST, L. & SLIWA, A. (2016)
  11. ALLGEMEINE ZEITUNG VOM 14.11.2021
  12. BLOMQVIST, L. (2018). International Pedigree Book for Snow Leopards, Uncia uncia, Vol. 11. Nordens Ark, Hunnebostrand.
  13. NYGREN, E. (2021). Snow Leopoard (Panthera uncia) Programme Annual Reprt 2020. Nordens Ark, Hunnebostrand

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Leopard

Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Katzenartige (Feliformia)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Grosskatzen (Pantherinae)

D VU 650

EEPZootier des Jahres 2016:

Leopard

Panthera pardus • The Leopard • Le léopard ou la panthère

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Amurleopard (Panthera pardus orientalis) im Zoo Leipzig © Zoo Leipzig

 

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Verbreitung des Leoparden nach IUCN RDB, modifiziert, Differenzierung nach Unterarten. Verbreitung in China nach JUTZELER (2010)

 

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Amurleopard (Panthera pardus orientalis) im Tiergarten Schönbrunn © Franz Wunsch

 

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Amurleopard (Panthera pardus orientalis) im Zoo Prag © Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Javaleopard (P. p. melas) im Tierpark Berlin © Christian Kern, Tierpark Berlin

 

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Persischer Leopard (P. p. saxicolor) im Zoo Berlinn © Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Persischer Leopard (Panthera pardus saxicolor) im Allwetterzoo Münster - Pressefoto Allwetterzoo Münster

 

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Persischer Leopard (Panthera pardus saxicolor) im Allwetterzoo Münster © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Javaleopard (Panthera pardus melas) im Tierpark Berlin @ Christian Kern, TPB

 

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Arabischer Leopard (Panthera pardus nimr) im Breeding Centre for Endangered Arabian Wildlife (BCEAW) in Sharjah © Jane and Kevin Budd, EPAA

 

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Arabischer Leopard (Panthera pardus nimr) im Breeding Centre for Endangered Arabian Wildlife (BCEAW) in Sharjah © Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Sri Lanka-Leopard (Panthera pardus kotiya) im Zoo Doué-la-Fontaine © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Sri Lanka-Leopard (Panthera pardus kotiya) im Zoo Brünn © Zoo Brünn

 

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Indochina-Leopard (Panthera pardus delacouri) im Zoo Hanoi © Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Nordchinesischer Leopard (Panthera pardus japonensis) im Zoo Dresden © Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Persische Leoparden (Panthera pardus saxixolor) im Zoo Amnéville © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Amurleopard (Panthera pardus orientalis) im Zoo Colchester © Zoo Colchester

 

112 007 002 004 panthera pardus pretoria PD1
Südafrikanischer (?) Leopard (Panthera pardus pardus) im Zoo Pretoria © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Südafrikanischer Leopard (Panthera pardus pardus) im Zoo Johannesburg © Wolfgang Dreier

 

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Schwarzpanther (Panthera pardus subsp.) im CERZA-Zoo, Lisieux © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schwarzpanther und gdefleckte Leopardin (Panthera pardus subsp.) bei Paarung im Zoo Punta Verde in Lignano-Sabbiadoro (UD) © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Junger Schwarzpanther (Panthera pardus subsp.) im Tierpark Berlin - Pressefoto Tierpark Berlin

 

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Spielender halbwüchsiger Persischer Leopard (Panthera pardus saxicolor) im ErlebnisZoo Hannover. Pressefoto Zoo Hannover

 

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Junger Persischer Leopard (Panthera pardus saxicolor) © Werner Westdoerp, Tierpark Nordhorn

 

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Junger Amurleopard (Panthera pardus orientalis) im Tiergarten Schönbrunn © Norbert Potensky / TG Schönbrunn (Pressefoto)

 

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Leopardenanlage im Tierpark Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Briefmarke mit Amurleopard-Motiv (Panthera padus orientalis), Estland

 

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Bis zum Inkrafttreten von CITES Befanden sich Erzeugnisse aus Leopardenfellen in großem Umfang im internationalen Pelzhandel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern, Aufnahme bei einem Kürschner in Genf

 

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Der Leopard oder Panther gehört mit zu den populärsten Zootieren. Aufgrund seiner ehemaligen Bedeutung für den Pelzhandel und seine u.a. dadurch bedingte Gefährdung ist er auch von zoopädagogischem Interesse. Er wird deshalb in zahlreichen Zoos gezeigt, wobei die Zahl der Haltungen tendenziell abnimmt, weil die Zoos bei der Neugestaltung von Großkatzenanlagen die Gehege größer dimensionieren und eine allfällige Reduktion der Artenzahl eher zu Lasten des Leoparden als des Tigers oder Löwen geht.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Leopard erreicht eine Kopf-Rumpflänge von 95-150 cm, eine Schulterhöhe von 45-80 cm, und der Schwanz ist mit 60-95 cm relativ deutlich länger als beim Jaguar. Das Gewicht variiert von 28-85 kg. Die Kater sind um etwa ein Drittel schwerer als die Kätzinnen. Die Länge und Farbe des Fells sind regional unterschiedlich. Die Grundfarbe der Oberseite reicht von Sandgelb über Hellgrau bis zu Ockergelb. Auf dem Rumpf und zum Teil dem Schwanz befinden sich schwarze Rosetten, meist ohne Zentralflecken, auf der Schwanzoberseite schwarze Querbänder und am übrigen Körper ausgefüllte Flecken oder Tupfen. Die Schwanzspitze ist weiß [7; 8; 21].

Beim Leoparden treten relativ oft Schwärzlinge auf. Je nach Lichteinfall kann man auch bei melanistischen Tieren die schwarzen Rosetten im Fell erkennen [8].

Verbreitung

In Afrika südlich der Sahara, wobei er in Gambia und Lesotho möglicherweise ausgestorben ist, und Restbestände in Algerien. In Mauretanien, Marokko. und Tunesien ist die Art ausgestorben. Die afrikanischen Leoparden werden heute alle einer Unterart (Panthera p. pardus ) zugerechnet, obwohl es deutlich phänotypische Unterschiede z. B. zwischen Leoparden aus dem Regenwald und solchen aus Trockengebieten gibt.

In Asien  vom Sinai (vermutlich ausgestorben), der Arabischen Halbinsel, wo noch kleine Restbestände in Oman und im Jemen existieren, sowie dem Negev, wo zumindest bis vor Kurzem noch Einzeltiere lebten (P. p. nimr, s. 17) und dem Nahen und Mittleren Osten (P. p. saxicolor) über den Indischen Subkontinent (P. p. fusca ) und Sri Lanka (P. p. kotiya ) bis Südostasien (P. p. delacouri), in Indonesien auf Java (P. p. melas), ferner in Nordostchina (P. p. japonensis), Korea und Ostsibirien (P. p. orientalis ). In 7-9 asiatischen Ländern ist die Art ausgestorben.

In Europa (P. p. saxicolor ) beschränkt auf den Kaukasus (Armenien, Aserbeidschan, vermutlich Georgien, Russland) [7; 18].

Lebensraum und Lebensweise

Der Leopard ist eine euryöke Art, die von der Wüste bis zum Regenwald in allen Biomen vom Tiefland bis ins Hochgebirge der gemäßigten bis tropischen Klimazonen vorkommt. Er ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Jäger, der am Boden im Verborgenen auf geeignete Beutetiere lauert und dann versucht, sich so nahe wie möglich anzuschleichen. Es sind über 92 verschiedene Beutetierarten bekannt, die von Paarhufern, Schliefern, Hasen, Schakalen und Affen über Vögel, Reptilien, Amphibien und Invertebraten reichen. Eine besondere Delikatesse scheinen Hunde zu sein, jedenfalls zirkulieren verschiedene Geschichten über Hunde, die - in Anwesenheit von Menschen - von Leoparden aus Safarizelten oder Stadtwohnungen geholt wurden. Oft versteckt der Leopard seine Beute, die zwei- bis dreimal schwerer sein kann als er selbst, auf Bäumen, um sie so vor dem Zugriff von Löwen, Hyänen oder Wildhunden zu schützen [5; 7].

Nach einer Trächtigkeit von 96 (90-105) Tagen bringt die Leopardin meist 2 (1-6) Junge mit einem Geburtsgewicht von 400-600 g zur Welt. Während der ersten Tage bleibt sie permanent den Bau, danach lässt sie die Jungen jeweils 24-36 h allein, um zu jagen. Mit 5 Monaten können die Jungen bereits kleinere Beute töten, ab etwa 8 Monaten, wenn die definitiven Eckzähne funktionsfähig sind, auch größere Tiere. Sie bleiben 15-36 Monate bei der Mutter [7; 21].

Gefährdung und Schutz

2008 war der Leopard als potenziell gefährdet eingestuft worden. Aufgrund einer Neubeurteilung, bei der man annahm, dass die Art innerhalb von 22.5 Jahren über 30% ihres Bestandes eingebüsst habe, wurde sie 2016 insgesamt als gefährdet beurteilt (Rote Liste: VULNERABLE). Der Leopard wurde in zahlreiche Unterarten aufgespaltet, wovon sich jedoch viele nicht als valid herausstellten. So werden heute z.B. die Leoparden des Kaukasus, Irans, Afghanistans und Pakistans alle zu einer Unterart gezählt, was allerdings nicht unumstritten ist. Der Ceylonesische Leopard (P. p. kotiya ) und der Persische / Kaukasische Leopard (P. p. saxicolor) sind gefährdet (ENDANGERED), der Amurleopard (P. p. orientalis ), dessen Bestand 2007 auf weniger als 30 Individuen geschätzt wurde, der Java-Leopard (P. p. melas ) mit sicher weniger als 250 und möglicherweise weniger als 100 sowie der Indochina-Leopard (P. p.delacouri) mit bestenfalls 800 und vielleicht auch weniger als 100 erwachsenen Tieren sind stark gefährdet (CRITICALLY ENDANGERED), ebenso der Arabische Leopard (P. p. nimr) mit einem Bestand von weniger als 250 erwachsenen Individuen in der Wildbahn [13; 18].

Untersuchungen unter Verwendung von Fotofallen haben ergeben, dass der Amurleopard in einer dicht besiedelten, 784 km² großen Region Zentralchinas im Jahr 2017 einen Bestand von mindesten 111 Individuen aufwies und damit deutlich häufiger war, als zuvor angenommen. Zudem wurde festgestellt dass sein Bestand zunimmt. Dies wird auf eine erhöhte Verfügbarkeit von Beutetieren, namentlich Sibirischem Reh, Wildschwein, Asiatischem Dachs (Meles leucurus) und Tolaihase (Lepus tolai) zurückgeführt [23].

In Kenia schlug ein Versuch, Problemleoparden in den Tsavo-Nationalpark umzusiedeln fehl. Keinem der 7 Tiere gelang es, sich zu halten und ein Territorium zu erobern. In Südafrika wanderte ein in ein Schutzgebiet umgesiedelter Leopard über 540 km zurück in sein ursprüngliches Revier [24].

Der internationale Handel ist durch CITES-Anhang I eingeschränkt und der Persische / Kaukasische Leopard ist eine streng geschützte Tierart nach Anhang II des Berner Übereinkommens. Ferner fällt die Art unter Anhang I des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten.

Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):

  • Im Mai 2012 unterzeichneten die Species Survival Commission der IUCN und der Europäische Zoo- und Aquarienverband EAZA eine Vereinbarung mit dem russischen Naturschutzministerium. Diese hat zum Ziel, den Leoparden im Kaukasus-Biosphären-Reservat wieder anzusiedeln. Zu diesem Zweck wurde in Sotschi ein Zuchtzentrum gebaut und mit 2.2 Leoparden aus Turkmenistan und dem Iran besetzt. Weitere Tiere sollen aus dem EEP dazu kommen.

  • Im deutschsprachigen Raum wurde der Leopard zum Zootier des Jahres 2016 ausgerufen und wurden mit dem durch diese Aktion gesammelten Geld 3 Schutzprojekte in Asien gefördert.

  • 2018 fusionierte die Amur Leopard and Tiger Alliance (ALTA) mit der Organisation  "21st Century Tiger" zur WildCats Conservation Alliance. Diese wurde innert kürzester Zeit von Zoos mit über 100'000 € bedacht. Mit der Einführung des Naturschutzfrankens bzw. -euros wurden auch der Walter Zoo in Gossau SG und die Wilhelma Stuttgart in die Lage versetzt, die WildCats Alliance mit namhaften Beiträgen zu unterstützen. 2021 stellten der Walter Zoo 28'000 € und die Wilhelma 18'400 € zur Verfügung.

  • Als Vorbereitung für ein neues Projekt zum Schutz großer Raubtiere lässt der Zoo Leipzig durch Sachverständige der Universität Oxford  eine Bestandserhebung in ganz Äthiopien durchführen. Durch Zusammenfassung aller vorliegenden Studien und Erhebung eigener Daten, sollen die Bestandszahlen für Löwen, Geparde, Leoparden, Wildhunde, Tüpfel- und Streifenhyänen ermittelt werden. Darauf aufbauend kann der Zoo dann besser entscheiden, wo ein neues Artenschutzprojekt gestartet werden kann. Die Daten werden auch allen Institutionen im Land zur Verfügung gestellt. mehr ... 

Bedeutung für den Menschen

Wirtschaftliche Bedeutung: Bis zum Inkrafttreten von CITES im Jahr 1976 hatte der Leopard eine große Bedeutung für den internationalen Pelzhandel. Leopardenpelzmäntel waren damals groß in Mode, weil sie von Filmschauspielerinnen wie z.B. der nachmaligen Tierrechtlerin Brigitte Bardot getragen wurden. Heute spielt der Leopard im internationalen Handel noch eine Rolle als Jagdtrophäe, wobei die Abschusszahlen im Rahmen von CITES kontingentiert sind. Von 1977-2017 wurden im internationalen Pelzhandel noch 171 Mäntel erfasst. Ferner wurden 25'222 Jagdtrophäen und 8'365 Felle zur Ausfuhr genehmigt. Davon kamen 8'192 bzw. 2'274 aus Simbabwe und 2'827 bzw. 451 aus Namibia. Während desselben Zeitraums exportierten die (potenziellen) Ursprungsländer 308 lebende Wildfänge und wurden weltweit 1'467 Nachzuchttiere ausgeführt, wobei sich darunter wohl auch Zirkustiere befanden, die mehrfach erfasst wurden [3; 18].

Kulturelle Bedeutung: In europäischen Fabeln kommt der Leopard nur selten vor:

1902, also zu einer Zeit, als Kaiser Wilhelm noch über das Deutsche Reich herrschte, schrieb Rainer Maria Rilke in der Menagerie von Paris sein berühmtes Gedicht "Der Panther". Es beschreibt das stereotype Verhalten eines Leoparden in einem vor über 200 Jahren (1817-1821) erbauten und 1936, also vor über 80 Jahre abgerissenen Raubtierhaus. Tierrechtler schlagen noch heute das Gedicht den Zoos um die Ohren, wie wenn es in den vergangenen über 80 Jahren keine Verbesserung der Tierhaltung gegeben hätte.

Haltung

Leoparden können im Zoo ein Alter von bis zu 27 Jahren erreichen [20].

Es gibt 5 Internationale Zuchtbücher (ISB) für: Sri Lanka-Leopard (P. p. kotiya), geführt vom CERZA Zoo Lisieux, mit 80 lebenden Tieren in 30 Institutionen; Javaleopard (P. p. melas), geführt vom Taman Safari Indonesia, mit 49 lebenden Tieren in 11 Institutionen; Arabischer Leopard (P. p. nimr), geführt vom Sharjah Centre for Endangered Wildlife, mit 79 lebenden Tieren in 9 Institutionen; Amur-Leopard (P. p. orientalis), geführt vom Londoner Zoo, mit 283 lebenden Tieren in 123 Institutionen;  Persischer Leopard (P. p. saxicolor), geführt vom Zoo Lissabon, mit  127 lebenden Tieren in 61 Institutionen [IZY 52, jeweils letzte verfügbare Daten].

Haltung in europäischen Zoos: Leoparden werden in etwa 240 Zoos gehalten, von denen sich etwa 35 im deutschsprachigen Raum befinden. Am häufigsten anzutreffen sind Leoparden ohne Unterartstatus bzw. Unterarthybriden mit etwa 70 Haltungen. Auf rund 65 Haltungen, davon etwa ein Drittel in Nachfolgestaaten der Sowjetunion, bringt es der Amurleopard (Panthera pardus orientalis). Der Persische Leopard (P. p. saxicolor = tulliana) wird von gegen 40 Zoos, der Nordchinesische (P. p. japonensis) von etwa 30 Zoos gepflegt. Gegen 30 Zoos mit Schwerpunkt in Frankreich haben Sri Lanka-Leoparden (P. p. kotiya) und jeweils vereinzelte halten andere Unterarten. Die Haltung der früher namentlich in Deutschland relativ häufig anzutreffende Indochina-Leoparden (P. p. delacouri), deren Stammeltern aus Nordvietnam in die DDR importiert worden waren, ist vor ein paar Jahren ausgelaufen, vom Javaleoparden (P. p. melas), der zu Beginn des Jahrtausends noch in 9 Zoos zu sehen war, sind 2023 noch 3.1 Tiere, alles Geschwister, übrig. Arabische Leoparden (P. p. nimr) werden außerhalb der Arabischen Halbinsel keine gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Hagenbecks Tierpark koordiniert das seit 2003 bestehende Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den Nord-Chinesischen Leoparden, der Zoo von Lissabon das 1990 gegründete für den Persischen, der Zoo Berlin für den Amur- und der CERZA-Zoo in Lisieux für den Sri Lanka-Leoparden.

Forschung im Zoo: Der Leopard ist immer wieder Gegenstand von tiermedizinischen oder ethologischen Forschungsarbeiten, die darauf abzielen, die Haltungsbedingungen zu optimieren [1; 6; 11; 12; 14; 15; 19].

Auch Methoden der assistierten Reproduktion werden als Mittel zur Arterhaltung erforscht. 2014 sind zum ersten Mal weltweit im Tierpark Nordhorn zwei junge nordpersische Leoparden nach einer künstlichen Besamung zur Welt gekommen. Dies war das Ergebnis einer jahrelangen wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem Tierpark Nordhorn und dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung [16].

Einem internationalen Forscherteam unter Beteiligung von Mitarbeitern des Tierparks Berlin und des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) gelang 2016 der Nachweis, dass es sich beim Java-Leoparden (Panthera pardus melas) tatsächlich um eine eigene Unterart handelt, zu deren Erhaltung die Schutzbemühungen verstärkt werden sollten [22].

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll für einen oder ein Paar Leoparden ein zeitlich begrenzt unterteilbares Außengehege von 100 m² Fläche und 3 m Höhe vorhanden sein. Für jedes weitere erwachsene Tier soll eine Fläche von 50 m² zusätzlich zur Verfügung stehen. Das Innengehege soll eine Fläche von 15 m² pro Tier und eine Höhe von 2.5 m haben. Für winterharte Unterarten ist kein Innengehege erforderlich.

Die Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 1-2 Tiere ein Außengehege mit einer Fläche von 50 m² und ein Innengehege von 25 m² vor, die beide eine Höhe von 3 m haben müssen. Für jedes weitere erwachsene Tier ist die Fläche außen um 15 und innen um 12 m² zu erweitern. Für winterharte Unterarten ist kein Innengehege, sondern sind individuelle Schlafboxen von 2.5 m² erforderlich

Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023), fordert, dass Leoparden mindestens paarweise gehalten werden müssen, dass für ein Paar ein Außengehege mit einer Fläche von 500 m² bei 3.50 m Höhe und für jedes weitere Adulttier 50 m² zusätzlich erforderlich ist, und dass das Innengehege eine Grundfläche von 50 m² bei ebenfalls 3.50 m Höhe haben muss und für jedes weitere Tier 5 m². Für Amurleoparden ist kein Innengehege, sondern sind isolierte Schlafboxen erforderlich. Weshalb die ebenfalls winterharten Kaukasus- und Nordchinesischen Leoparden ein Innengehege haben müssen, ist nicht nachzuvollziehen.

Schwarzpanther

Der Leopard gehört zu jenen Katzenarten, bei denen oft Schwärzlinge, auftreten. Besonders häufig sind solche melanistischen Individuen beim Java- und beim Hinterindischen Leoparden. Im Zoo werden sie oft in reinen Linien gezüchtet und als "Schwarze Panther" in eigenen Gehegen ausgestellt, was zwar zoopädagogisch verwertet werden kann, aber natürlich vom Artenschutz her nicht viel Sinn macht. Ein solches Tier hat im Jahr 1933 dem noch jungen Zoo Zürich zu ungeahnter Bekanntheit verholfen: Der Zoo hatte ein Paar Schwarzer Panther erworben. Das Weibchen "Suma" war ein Wildfang. Sie war recht scheu und vertrug sich mit dem Kater nicht besonders gut. In der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober gelang es ihr, sich durch ein kleines Loch im Deckengitter durchzudrücken und durch ein Ventilationsfenster zu entweichen.

In der Folge erschienen über 800 Artikel im helvetischen Blätterwald und auch die ausländische Presse, bis hin nach China, nahm von dem Vorfall Notiz. Aus der ganzen Schweiz gingen (Falsch-)Meldungen über Panthersichtungen ein. Der Panther wurde überall gesucht, blieb aber verschwunden. Erst Mitte Dezember, etwa zehn Wochen nach dem Ausbruch, entdeckte der Taglöhner Richi (Richard) MÜLLER aus Walde im Grenzgebiet zwischen Zürcher Oberland und St. Gallen den Panther unter einem Stadel (Schuppen). Er verschloss das Schlupfloch mit einem Brett, holte eines seiner Gewehre und schoss auf das Tier, das sich unter dem Stadel verkrochen hielt und von dem er glaubte, es sei ein wilder Hund. Der Schuss ging durch den Bauch ins Kreuz, sodass beide Hinterbeine gelähmt wurden. Danach schlug der Wilderer das langsam hervorkriechende Tier mit einem Zappi (einer Hacke) tot.

Das Fleisch wanderte in die Pfanne und aus dem weichen Fell wollte man Einlagesohlen herstellen [9]. Am Ende vom Lied lieferte MÜLLER das Fell ab, kassierte einerseits eine Belohnung von 200 Franken und musste andererseits eine Buße wegen Wilderei bezahlen. 1983 und 2008 gedachte die Gemeinde Walde des Vorfalls jeweils im Rahmen eines "Pantherfests". Suma war zehn Wochen lang in der schon damals dicht besiedelten Schweiz unterwegs gewesen, ohne den geringsten Schaden anzurichten.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Leopard wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Felis pardus" beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Panthera wurde 1816 von dem aus der Ortenau stammenden, nachmaligen Rektor der Universität Zürich, Lorenz OKEN, vergeben. Es wurden etwa 24 Unterarten beschrieben, von denen allerdings zahlreiche einer kritischen Beurteilung nicht standhalten dürften. So besteht heute die Tendenz, alle afrikanischen Formen und alle Formen des indischen Subkontinents jeweils einer Unterart zuzuordnen. Die IUCN anerkennt noch 9 Unterarten [18; 21]:

  • Afrikanischer Leopard (P. p. pardus): einschließlich Nordafrikanischer Leopard (P. p. panthera), Sansibar-Leropard (P. p. adersi) und alle Formen des afrikanischen Festlands südlich der Sahara
  • Arabischer Leopard (P. p. nimr): einschließlich Sinai-Leopard (P. p. jarvisi)
  • Persischer/Kaukasischer Leopard (P. p. saxicolor) einschließlich ciscaucasica und tulliana aus der Türkei und der Kaukasusregion
  • Java-Leopard (P. p. melas)
  • Sri-Lanka-Leopard (P. p. kotiya)
  • Indischer Leopard (P. p. fusca) ganzer Subkontinent. Stellung von P. p. sindica und pernigra unklar
  • Indochina-Leopard (P. p. delacouri)
  • Nordchinesischer Leopard (P. p. japonensis) - kommt in Japan nicht vor
  • Amurleopard (P. p. orientalis), Synonym P. p. amurensis

Literatur und Internetquellen

  1. BERGER, H. (1993)
  2. BREITENMOSER, U. (2012)
  3. CITES TRADE DATA BASE 
  4. EDMONDS, J.-A., BUDD, K. J., VERCAMMEN, P. & AL MIDFA, A. (2006)
  5. EICHHOLZER, A., BREITENMOSER-WÜRSTEN, C., BREITENMOSER, U., VON ARX, M. (2008)
  6. EXNER, C. (1995)
  7. GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
  8. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  9. HUBER, K. (1954)
  10. JUTZELER, E., ZHIGANG, W., WEISHI, L. & BREITENMOSER, U. (2010)
  11. KUPFER, F. (1998)
  12. LUMETSBERGER, T. (2014)
  13. MALLON, D. P. & BUDD, K. (2011)
  14. MANATI, A. R. (2011)
  15. MOORE-JONES, J. (2013)
  16. PM IZW (Javaleopard)
  17. SPALTON, J. A. & AL HIKMANI, H. M. (2006)
  18. STEIN, A.B. et al. 2019. Panthera pardus (amended version of 2016 assessment). The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T15954A160698029. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-1.RLTS.T15954A160698029.en. Downloaded on 11 February 2020.
  19. TELKMANN, J. (2015)
  20. WEIGL, R. (2005)
  21. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  22. WILTING, A., PATEL, R., PFESTORF, H., KERN, C., SULTAN, K., ARIO, A., PEÑALOZA, F. et al. (2016)
  23. YANG H., XIE B., ZHAO, G .et al. (2020)
  24. LONG, J. L. (2003)

 

AS-5 Yala JV3
Sri Lanka-Leopard (Panthera pardus kotiya) im Yala-Nationalpark © Jürg Völlm†, Basel

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