Kapverdische Inseln
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AllgemeinesDer Kapverden-Archipel liegt 450 km westlich von Senegals Küste. Die neun bewohnten und sechs unbewohnten Inseln vulkanischen Ursprungs bedecken eine Fläche von 4'033 km². Sie sind dem Passat ausgesetzt, der fast ganzjährig mit Windstärken 4-6 bläst. Das Klima ist subtropisch mit milden Temperaturen, geringen Tag-Nachschwankungen und nur sporadischen Niederschlägen. Der Jahresniederschlag liegt bei 90-150 mm auf den Ostinseln sowie den Küstenzonen und Flachgebieten der Westinseln. Ansonsten beträgt er 200- 400 mm, in Staulagen lokal bis zu 1.600 mm. Der Vulkan Fogo ist noch aktiv. Seine letzten Ausbrüche datieren von 1951 und 1995. Intensivere Landnutzung durch den Menschen, invasive Arten und eine Abnahme der Niederschläge als Folge des Klimawandels fördern die Wüstenbildung und gefährden die ohnenhin relativ bescheidene Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren. Vegetation und CharakterpflanzenDie Vegetation setzt sich aus rund 90 endemischen, 160 weiteren einheimischen und 600 eingeschleppten Pflanzenarten zusammen, die je nach Topographie und Niederschlagsmenge unterschiedliche Pflanzengesellschaften bilden. Chrakteristisch sind u.a. Tamarisken, Palmen, Feigen (Ficus sycomorus) entlang den Bächen, Savannen mit Akazien (Acacia albida) und die Kapverden-Wolfsmilch (Euphorbia tuckeyana). Der fast ausschließlich auf kargen Sandböden wachsende, prächtig blühende Gelbe Strandspargel (Cistanche phelypaea), dessen mit langen Leitungswurzeln versehene, kompakte Wurzelknolle essbar ist, war namengebend für den Hauptort Espargos der Insel Sal. Der Meerportulak (Sesuvium portulacastrum), dessen Vitamin-C-reichen, sukkulenten Blätter essbar sind und zu Salaten und anderen Speisen verarbeitet werden, ist ein typischer Bodendecker, der die Sandstrände vor Erosione schützt. TierweltAuf den Kapverden leben rund 490 Käfer- (31% endemische), 280 Schmetterlings- und 80 Spinnenarten, die Afrikanische Harlekinkrabbe. sowie über 40 Land-Mollusken. Die Inseln enthalten nicht weniger als 16 bedeutende Vogelgebiete. Bei den etwa 87 Vogelarten gibt es, nebst weitverbreiteten Arten wie dem Basstölpel, dem Schmutzgeier oder dem Turmfalken, auch 7 Endemiten, darunter Kapverden-Sturmtaucher (Calonectris edwardsii), Kapverden-Rohrsänger (Acrocephalus brevipennis) und die vom Aussterben bedrohte Razo-Lerche (Alauda razae). Als Brutvogel ausgestorben ist der Rotmilan. Ursprünglich waren Palmenflughunde und 4 Arten Kleinfledermäuse wohl die einzigen Säugetiere. Ausgesetzte oder eingeschleppte Arten, wie Hausziege, Hauskatze, Grüne Meerkatze und Hausmaus hatten verheerende Auswirkungen auf die Vegetation und die autochthone Tierwelt. Die Reptilienfauna setzt sich aus Meereschildkröten, Geckos und Skinken, darunter der Vaillant-Skink, möglicherweise auch der Riesenmauergecko, zusammen. Der Kapverden-Riesenskink (Macroscincus coctei) ist vermutlich in den 1970er-Jahren ausgestorben. Die einzige Amphibienart ist die vom Menschen eingeführte Afrikanische Kröte (Sclerophrys regularis). |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE DATA ZONE - CAPE VERDE
- iNATURALIST - KAPVERDEN CHECKLISTE
- NATUR DER KAPVERDISCHEN INSEL SAL (internetseite nicht mehr aktiv)
- OSANG, R. et al. (1999)
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Kanarische Inseln
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AllgemeinesDer Kanarische Archipel liegt 115 bis ca. 500 km westlich der Küste von Südmarokko. Die sieben großen und sechs kleineren Inseln sowie einige unbewohnte Felsinseln sind vulkanischen Ursprungs und bedecken eine Fläche von rund 7'500 km². Teneriffa und Gran Canaria, die beiden größten Inseln sind sehr dicht besiedelt und weisen mehr Einwohner pro km² auf als die Niederlande. Hinzu kommt ein stark entwickelter Tourismus, der jedes Jahr rund 10 Millionen Gäste auf die Inseln bringt. Dementsprechend ist der Druck auf die Biodiversität sehr hoch. Vegetation und CharakterpflanzenDie Kanaren haben ein sehr ausgeglichenes, mildes Klima, jedoch sind die Niederschläge sehr ungleich verteilt, was eine Vielfalt von Lebensräumen ermöglicht. Man unterscheidet folgende Vegetationszonen: Küste, wo Halophyten dominieren, Halbwüste mit Sukkulenten, Trockenzone mit Euphorbien und anderen Xerophyten, den niederschlagsreichen Lorbeerwald und obendran Baumheide und Kiefernwald. Ab etwa 2'000 m.ü.M. folgt die subalpine Zone mit dem Teideginster und über 2'800 m die Alpine Zone, wo Moose, Flechten und als Pionier das Teideveilchen gedeihen. Viele Pflanzengattungen haben auf den Kanaren Riesenformen entwickelt. TierweltEs gibt auf den Kanaren 7 Fledermausarten, darunter das endemische Teneriffa-Langohr (Plecotus teneriffae). Die einzige andere noch lebende, autochthone Landsäugetierart ist die Kanaren-Spitzmaus (Crocidura canariensis), die nur auf Lanzarote und Fuerteventura vorkommt. Auf La Palma wurden 1972 Mähnenschafe ausgesetzt, die sich rasch zu einer Gefahr für die endemische Flora der Insel entwickelten. Der Kanarische Archipel ist Heimat von über 50 Vogelarten, darunter einigen endemischen. Am bekanntesten ist der Kanarienvogel der domestiziert und über Spanien in die ganze Welt exportiert wurde. Andere Endemiten sind Kanarengoldhähnchen (Regulus teneriffae), Kanarenpieper (Anthus berthelotii), Kanarenzilpzalp (Phylloscopus canariensis), der Teidefink (Fringilla teydea), der hier neben drei endemischen Unterarten des Buchfinken (Fringilla coelebs canariensis = bakeri (Gran Canaria, Gomera, Tenerife), F. c. ombriosa (El Hierro), F. c. palmae (La Palma)) vorkommt, Lorbeertaube (Columba juniae) und Silberhalstaube (Columba bollii). Weitere Arten, wie die Blaumeise, haben auf den Kanaren eigene Unterarten ausgebildet. Im Bereich der Kanarischen Inseln wurden 27 verschiedene Wal- und Delfinarten nachgewiesen, ferner 5 Arten Meeresschildkröten. Am häufigsten sind Karettschildkröte und Unechte Karettschildkröte. ferner trifft man Suppenschildkröten, Lederschildkröten (Dermochelys coriacea) und Bastardschildkröten (Lepidochelys kempii) an. Ansonsten sind die Reptilien durch die Kanareneidechsen, Geckos (Tarentola spp. und der eingeschleppte Hemidactylus turcicus) und Skinke (Chalcides spp.) vertreten. Zu den eingeführten Tierarten zählen auch der Saharafrosch und der Iberische Wasserfrosch. |
Literatur und Internetquellen
- BERGMANN, H.-H. & ENGLÄNDER, W. (1995)
- BIRDLIFE DATA ZONE - Buchfink
- CASSINELLO, J., SERRANO, E., CALABUIG, G. et al. (2004)
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Südatlantik
(2.2.1) Südostatlantik
(2.2.1.1) Benguelastrom
(2.2.2) Südwestatlantik
(2.2.2.1) Argentinisches Becken
(2.2.3) Sankt Helena, Tristan und Ascension
(2.2.4) Falklandinseln
Südostatlantik
Im von der FAO als Südostatlantik definierten Fischfanggebiet werden der Benguelastrom und der Agulhasstrom als Ökoregionen unterschieden. Wichtige kommerziell genutzten Fischarten sind Gelbflossenthun (Thunnus albacares), Atlantischer Blauflossenthun (Thunnus thynnus), Echter Bonito (Katsuwonus pelamis) und sechs Arten Seehechte (darunter Merluccius capensis und M. paradoxus).
Benguela-Strom
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AllgemeinesDer Benguelastrom wird aus dem kühlen Antarktischen Zirkumpolarstrom und zu einem geringeren Teil dem warmen Agulhasstrom gespiesen. Er fließt vom Kap der Guten Hoffnung nordwärts bis zum Äquator. Dort geht er in den westwärts fließenden Atlantischen Südäquatorialstrom über. Der Benguelastrom ist sehr sauerstoffreich und enthält viel Zooplankton, welches riesige Schwärme von Sardinen (Sardinops ocellata) und Sardellen (Engraulis capensis) anzieht, die ihrerseits die Nahrungsgrundlage für Haie, größere Knochenfische, Seevögel, Wale und Robben bilden. TierweltSüdkaper (Eubalaena australis), Buckelwal (Megaptera novaeangliae), Südafrikanischer Seebär, Brillenpinguin, Kaptölpel, Kap- (Phalacrocorax capensis), Kronen- (Ph. cornonatus) und Küstenscharbe (Ph. neglectus), Rosapelikan (500 Brutpaare auf Dassen Island), Dominikaner- (Larus dominicanus) und Hartlaubmöwe (L. hartlaubii), Brand- (Sterna sandvicensis) und Eilsseschwalbe (Thalasseus bergii), Steinwälzer, Schwarzer Austernfischer (Haematopus moquini) und zahlreiche andere Wat- und Strandvögel. |
Südwestatlantik
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AllgemeinesIm FAO-Fischfanggebiet Südwestatlantik werden folgenden Ökoregionen unterschieden: Ostbrasilien-Schelf, Südbrasilien-Schelf, Patagonischer Schelf. Wichtige kommerziell genutzten Fischarten sind Gelbflossenthun (Thunnus albacares), sechs Arten Seehechte ( und Echter Bonito (Katsuwonus pelamis). Seit Mitte der 1950er Jahre stiegen die Anlandungen von Gelbflossenthun im (gesamten) Atlantik stetig an, das Maximum von knapp 194'000 Tonnen wurde 1990 erreicht. Seitdem nehment Biomasse und Fangerträge ab. Der weitaus größte Teil der Anlandungen von Echten Bonitos wird von der brasilianischen Fischerei mit Hand- und Angelleinen (von Köderbooten aus) getätigt. Aufwand und Anlandungen in dieser Fischerei sind seit 20 Jahren konstant und die Anlandungen liegen im Rahmen des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages. |
Argentinisches Becken
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AllgemeinesDer vor der Küste Argentiniens, Uruguays und Rio Grande do Suls liegende, östlich vom Südatlantischen Rücken begrenzte und im Süden bis Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln sowie zu den Falklandinseln reichende Teil des Atlantiks wird Argentinisches Becken genannt. Es ist bis 6.202 m tief und hat nur wenige Inseln: Nebst den beiden genannten Inselgruppen die Isla de los Estados vor Feuerland, die Halbinsel Valdés und einige kleine Inseln vor der argentinischen und uruguayischen Küste. Auf der Höhe der Mündung des Rio de la Plata, begegnen sich zwei Meeresströme: Der vom Antarktischen Zirkumpolarstrom abzweigende, kalte Falklandstrom und der von Norden kommenden warme Brasilstrom. Durch die Westwinddrift werden die beiden nach Osten abgelenkt. Sie gehen in den Antarktischer Zirkumpolarstrom ein und speisen den kalten Benguela-Strom. Dieser fließt nordwärts entlang der südwestafrikanischen Küste und speist den nach Westen fließenden Atlantischen Südäquatorialstrom, womit der Kreislauf geschlossen wird. TierweltSüdkaper (Eubalaena australis), Commerson-Delfin, Schwertwal und zahlreiche andere Wale, Südlicher See-Elefant, Mähnenrobbe, Südamerikanischer Seebär, Seeleopard (Hydrurga leptonyx), Königspinguin, Eselspinguin, Goldschopfpinguin (Eudyptes chrysolophus)und Magellanpinguin, Zimtente, Fuchs-Löffelente, Chile-Pfeifente, Schopfente, Rotkopfgans, Magellangans, Falkland-Dampfschiffente, Schopf- und Falkland-Karakara, Dominikanermöwe (Larus dominicanus), Brandseeschwalbe (Sterna sandvicensis), zahlreiche andere Wat- und Strandvögel. |
Literatur und Internetquellen
Fischbestände online - Südostatlantik
Fischbestände online - Südwestatlantik
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Nordatlantik
Der Nordatlantik weist zwischen Norwegen und Grönland eine Breite von 1500 km, zwischen Senegal und dem Golf von Mexiko eine solche von 9000 km auf. Durch den Nordatlantischen Rücken wird er in eine Ost- und eine Westhälfte unterteilt.
(2.1.1) Nordostatlantik
(2.1.2) Nordwestatlantik
(2.1.3) Kanarische Inseln
(2.1.4) Kapverdische Inseln
Nordostatlantik
Nordsee, Ostsee, Mittelmeer und Schwarzes Meer sind Nebenmeere des Nordostatlantiks. Der Nordostatlantik wird im Süden in etwa durch den Äquator und im Westen durch den Nordatlantischen Rücken, den nördlich des Äquators liegenden Teil des über 20'000 km langen Mittelatlantische Rückens begrenzt. Bei diesem handelt es sich um ein größtenteils unter dem Meeresspiegel liegendes Gebirge, dessen höchste Erhebungen, Jan Mayen, Island und die Azoren, als Inseln aus dem Meer herausragen. Die größte Tiefe erreicht der Nordostatlantik im Kap Verden-Becken (7292 m). Das zum Arktischen Ozean überleitende Europäische Nordmeer ist bis knapp 4000 m tief.
Kommerziell wichtige Fischarten (Nebenmeere nicht berücksichtigt) sind: Kleingefleckter Katzenhai, Gewöhnlicher und Gefleckter Dornhai (Squalus acanthias und S. suckleyi), Gelbflossenthun (Thunnus albacares), Echter Bonito (Katsuwonus pelamis), Köhler ("Seelachs"), Kabeljau, Rotbarsch (Sebastes mentella), Goldbarsch (Sebastes norvegicus), Sardine (Sardina pilchardus), Makrele (Scomber scombrus), Schellfisch (Melanogrammus aeglefinus), Seeteufel (Lophius piscatorius und L. budegassa), Scholle (Pleuronectes platessa), Schwarzer Heilbutt (Reinhardtius hippoglossoides), Steinbutt.
Nordwestatlantik
Karibik und der Golf von Mexiko, sowie eine ganze Reihe von Randmeeren: Baffin Bay, Labradorsee, Irmingersee, Sankt-Lorenz-Golf, Golf von Maine und Sargassosee, Seine größte Tiefe erreicht der Nordwestatlantik im Puerto Rico-Graben mit 9219 m. Zum Nordwestatlantik gehört das Amerikanische Mittelmeer, d.h. die
Der Nordwestatlantik ist ein bedeutendes Fischfanggebiet, in dem folgenden Ökoregionen unterschieden werden: Neufundland-Labradorschelf, Nordöstlicher US-Kontinentalschelf, Scotian Schelf und Westgrönlandschelf. Wichtige kommerziell genutzten Fischarten sind Gewöhnlicher und Gefleckter Dornhai (Squalus acanthias und S. suckleyi), Gelbflossenthun (Thunnus albacares), Atlantischer Blauflossenthun (Thunnus thynnus), Echter Bonito (Katsuwonus pelamis), Rotbarsche (Sebastes mentella, S. norvegicus), Schwarzer Heilbutt (Reinhardtius hippoglossoides).
Literatur und Internetquellen
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Malediven
Allgemeines
Die Malediven bestehen aus etwas über 1200 sehr flachen Inseln und Atollen, von denen rund ein Viertel permanent bewohnt oder touristisch genutzt werden. Die Inseln sind im Mittel nur ein Meter hoch und haben zusammen eine Landfläche von 298 km². Sie sind verteilt auf 26 Atolle mit Korallenriffen und erstrecken sie sich über etwa 870 Kilometer in Nord-Süd-Richtung
Das Klima ist ganzjährig tropisch-warm und feucht. Die mittlere monatliche Mindesttemperatur liegt bei 25,8°C, die mittlere Maximaltemperatur bei 30.6. Der Jahresniederschlag beträgt etwa 1900 mm.
Tierwelt
Die natürlicherweise auf den Malediven vorkommende Landtierfauna ist ziemlich dürftig. Es gibt zwei Flughund-Arten - den Insel-Flughund (Pteropus hypomelanus) und den Malediven-Riesenlughund (Pteropus giganteus ariel), und die Avifauna besteht überwiegend aus See- und Zugvögeln. Andererseits sind die Korallenriffe und die offene See zwischen den Inseln von über 2000 Fischarten, von zahllosen Wirbellosen sowie von Meeresschildkröten und Walen besiedelt.
Literatur und Internetquellen
EICHLER, D. (1997)
KING, D. (1996)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
AVIBASE
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Seychellen
Die Seychellen umfassen 115 Inseln mit einer gesamten Landfläche von 455 km², die von über 90'000 Menschen bewohnt werden. Man unterscheidet zwischen Koralleninseln und den Granitinseln, d.h. den Spitzen des aus 650 Millionen Jahre altem Granit bestehenden, 20'000 km² großen Mahé-Plateaus, das bei der Drift Indiens von Gondwana nach Eurasien vor etwa 160 Millionen Jahren, unterwegs "verloren ging". Da es damals noch keine höheren Säuger gab und der Abstand der Seychellen von 1600 km zu Afrika eine nachträgliche Besiedlung nicht zuließ, gibt es heute auf den Seychellen außer Fledertieren keine Landsäugetiere. Alle außerhalb des Mahé-Plateaus liegenden, über 50 Seychellen-Inseln sind Korallenatolle, von denen das Aldabra-Atoll, die Heimat der Aldabra-Riesenschildkröte (Geochelone gigantea) mit 155 km², verteilt auf vier Hauptinseln und zahlreiche kleine und kleinste Inselchen, mit Abstand am größten ist.
Von dem früher auf Mahé und Silhouette vorgekommenen Seychellensittich (Psittacula wardi) wurde das letzte Exemplar 1893 für die Wissenschaft abgeschossen, der Aldabrabuschsänger (Nesillas aldabrana) von der Insel Malabar im Aldabra-Atoll wurde erst 1967 entdeckt, 1983 letztmals beobachtet und gilt seit 1994 als ausgestorben, und die Seychellen-Pelomedusenschildkröte (Pelusios seychellensis) ist nur von drei Exemplaren bekannt, die 1895 gesammelt wurde und konnte seitdem trotz intensiver Suche nicht mehr gefunden werden.
(3.4.1) Mahe
(3.4.2) Praslin
(3.4.3) La Digue
(3.4.4) Bird Island
Mahe
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Mit ca. 155 km² ist Mahé die größte Insel der Seychellen. Zusammen mit Praslin und La Digue gehört sie zu den Granitinseln. Der Morne Seychellois ist mit 905 m der höchster Punkt Mahés. Er ist das Herz eines 30 km² großen Nationalparks. An seinen steilen, schwer zugänglichen Hängen finden sich noch viele endemische Pflanzen, darunter der Quallenbaum (Medusagyne oppositifolia), eine der seltensten Pflanzen der Welt, und der Eisenbaum "Bwa-d-fer" (Vateriopsis seychellarum), der nur hier vorkommt. Der Park ist Teil eines Important Bird Area (SC010), in dem u.a. praktisch der ganze Weltbestand der Seychelleneule (Otus insularis) und ein Viertel der Seychellenfalken (Falco araea) lebt. Früher war Mahé von Riesenschildkröten besiedelt, die der umstrittenenen Art Aldabrachelys arnoldi zugerechnet werden, möglicherweise auch von Aldabrachelys hololissa. |
Praslin
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Mit 135 Einwohnern / km² ist die 37 km² große Insel Praslin ist viel spärlicher besiedelt als Mahé (485 / km²), aber auch hier entwickeln sich Infrastruktur und Tourismus dramatisch, seit 1975 ein Flughafen eröffnet wurde. Die Vegetation der Insel besteht hauptsächlich aus Kokospalmen, nur einige durch Waldbrände zerstörte Flächen wurden mit Mahagoni und einheimischen Zopfbäumen (Labourdonnaisia callophylloides) aufgeforstet. Die Satelliteninseln von Praslin, Aride, Cousin und Curieuse, sind jedoch Schutzgebiete und vor der Nordküste befindet sich ein Meeresnationalpark. Praslin und Curieuse sind die Heimat des Seychellen-Vasapapageis. |
La Digue
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La Digue, die knapp 10 km² große Nachbarinsel von Praslin ist berühmt wegen ihrer Traumstrände aus feinem Korallensand und mit spektakulären Granitformationen, auf denen Schlammspringer (Periophthalmus) herumhoppeln. Sie als Touristenziel beliebt, es hat aber nur ein größeres Hotel und auf dem bescheidenen, unbefestigten Straßennetz verkehren nebst dem Inselbus und ein paar LKWs nur Fahrräder und Ochsenkarren. Die negativen Seiten des Tourismus halten sich so in Grenzen. Auf der Insel verläuft ein bis 333 m hoher Bergkamm, der mit dichter Vegetation bedeckt ist. Zwei Drittel der Küste sind von einem Korallenriff umschlossen. Im Flacheren Bereich an der Westküste befindet sich das La Veuve Special Reserve, ein kleines Schutzgebiet, das für den Seychellen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone corvina) eingerichtet wurde. Die Bestände haben dank dem Schutz etwas zugenommen und nachdem dort die Ratten und Katzen ausgerottet worden waren, konnten im Jahr 2008 23 Vögel nach Denis Island umgesiedelt werden, wo es bereits 2009 zur ersten Brut kam. |
Bird Island
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Dort wo das flache, nur 30-60 m unter der Wasseroberfläche liegende Mahé-Plateau mehr als 1800 m zum Boden des Indischen Ozeans abfällt, haben sich zwei Koralleninseln gebildet: Bird und Denis Island, die im Gegensatz zu den Granitinseln flach sind. Die nur 82 ha kleine, als Ferien-Ressort genutzte Insel heißt nicht nur Bird, sie ist auch ein Important Bird Area (SC 001). Hier brüten jährlich 300-600'000 Paare der Rußseeschwalbe (Sterna fuscata), ferner Noddiseeschwalben (Anous stolidus), 5000 Paare), Feenseeschwalbe (Gygis alba, 720 Paare), Schlankschnabelnoddies (A. tenuirostris, über 300 Paare). Ferner einige Weißschwanz-Tropikvögel (Phaethon lepturus) und Keilschwanz-Sturmtaucher (Puffinus pacificus). Suppenschildkröten (Chelonia mydas) und Echte Karettschildkröten (Eretmochelys imbricata) benützen den Sandstrand der Insel zur Eiablage. |
Literatur und Internetquellen
EICHLER, D. (1997)
GERLACH, J. (2009)
GERLACH, J. (2011)
GUDERJAHN, M. & L. (1997)
KING, D. (1996)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
NELLES, G. (Hrsg., 1994)
SKERRETT, A. (1997)
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Maskarenen
Die Maskarenen bestehen aus der Île de la Réunion, 700 km östlich von Madagaskar, sowie den 180 bzw. 800 km weiter östlich gelegenen Inseln Mauritius und Rodrigues. Die Inselgruppe, wurde 1511 von dem portugiesischen Seefahrer Pedro Mascarenhas entdeckt.
Zusammen weisen die Maskarenen 24 endemische Wirbeltierarten auf (2 Säugetiere, 17 Vögel, 5 Reptilien).
(3.3.1) Mauritius
(3.3.2) Reunion
Mauritius
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AllgemeinesDie 1’860 km² große Insel Mauritius entstand vor 8 Millionen Jahren als Folge vulkanischer Aktivitäten. Sie liegt etwa 800 km östlich von Madagaskar. Politisch gehören auch das 650 km weiter östlich gelegen Rodrigues, die beiden etwa 1100 km nördlich gelegenen Agalega-Inseln und die 22 rund 400 km nordöstlich gelegenenen, weitgehend unbewohnten Cargados-Carajos-Inseln zu Mauritius. Vegetation und CharakterpflanzenAn der Küste von Mauritius wachsen Schraubenpalmen (Pandanus utilis) und Mangroven (Rhizophora mucronata, Bruguiera gymnorrhiza). In einem schmalen Savannengürtel mit mehrmonatiger Trockenzeit standen früher laubabwerfende Wälder mit Ebenholz- (Diospyros sp.), Eisenholz- (Sideroxylon sp.) und Myrobalanenbäumen (Terminalia bentzoe). An den regenreichen Berghängen hatte es artenreiche Feuchtwälder, in denen Breiapfel- (Mimusops spp.), Ebenholz (Diospyros spp.), Ecorce- (Aphloia theaeformis), Bocks- (Nuxia verticillata) und Collophanbäume (Canarium mauritianum) dominierten und nebst den bis 25 m hohen Laubbäumen auch Baumfarne (Cyathea bourboni) und Palmen (Dictyosperma album) gediehen. Bis vor einigen Jahrhunderten war praktisch die ganze Insel von dichtem Wald bedeckt. Die riesigen Harthölzer wurden während der Kolonialzeit geschlagen und zur Verarbeitung nach Europa ausgeführt. Anstelle der Wälder wurden Felder angelegt mit dem Ergebnis, dass heute Zuckerrohr 80% der nutzbaren Fläche der Insel bedeckt. Ferner wurden zahlreiche exotische Arten eingeführt die jetzt das Landschafts- und Stadtbild prägen, etwa Tamarindenbaum (Tamarindus indica), Banyanbaum (Ficus benghalensis), Flamboyant oder Flammenbaum (Delonix regia), Badamier oder Meermandelbaum (Terminalia catappa), Mourouk oder Indischer Korallenbaum (Erythrina variegata), Jacaranda oder Palisanderholzbaum (Jacaranda mimosifolia) und Baum der Reisenden (Ravenala madagascariensis). TierweltEs entwickelte sich hier eine eigenständige Fauna, wobei seit der Besiedlung durch den Menschen ab dem 15. Jahrhundet einige Arten wieder ausgestorben sind, darunter die Dronte (engl. Dodo, Raphus cucullatus), die Mauritius-Fruchttaube (Alectroenas nitidissima), die Mauritius-Ralle (Aphanapteryx bonasia), der Breitschnabelpapagei (Lophopsittacus), der Mauritius-Grausittich (Psittacula bensoni) und zwei Arten Riesenschildkröten (Geochelone (Cylindraspis) inepta und triserrata). NaturschutzgebieteDie Île aux Aigrettes ist eine bei Mahébourg etwa 800 m vor der Ostküste von Mauritius gelegene, 27 ha große Insel aus Korallensandstein, die einen der letzten trockenen Küstenwälder beherbergt. Sie wird durch die Mauritian Wildlife Foundation betreut, welche seit den 1980er-Jahren invasive Prädatoren und exotische Pflanzen eliminiert und einheimische Arten, darunter Rosataube, Mauritius-Weber (Foudia rubra), Mauritius-Brillenvogel (Zosterops chloronothos) und Telfair-Skink (Leiolopisma telfairii) wiederangesiedelt sowie die Aldabra-Riesenschildkröte angesiedelt hat. Der Black River Gorges-Nationalpark ist ein 1994 eingerichtetes, ca. 65 km² großes Schutzgebiet im Südwesten der Insel. Er liegt auf einer Höhe von 300 bis 800 m über Meer, hat einen Jahresniederschlag von bis zu 4'000 mm und ist von Regenwald bedeckt. Im Park leben u.a. Mauritius-Turmfalke (Falco punctatus), Rosataube, Mauritius-Sittich (Psittacula eques echo), Mauritius-Bülbül (Hypsipetes olivaceus), Mauritius-Stachelbürzler (Coracina typica), Mauritius-Brillenvogel (Zosterops chloronothos) und Mauritius-Weber (Foudia rubra). Der Islets-Nationalpark besteht aus 8 kleinen Inseln mit einer Gesamtfläche von ca. 134 ha. Die Vegetation besteht teilweise aus Mangrovenwald. Der Parc national de Bras d’Eau ist ein erst seit 2011 bestehendes, knapp 500 ha großes Schutzgebiet an der Nordostküste von Mauritius, in dem zwei Arten Ebenholzbäume überlebt haben. Domaine des Grands Bois heißt ein privates, 950 ha großes Jagdgebiet, in dem ca. 1'500 Timorhirsche stehen, Javaneraffen vorkommen und Mauritius-Turmfalke (Falco punctatus) und Rosataube wiederangesiedelt wurden. |
Literatur und Internetquellen
DÄRR, W. (1996)
EICHLER, D. (1997)
EICKE, C.-J. (1993)
KING, D. (1996)
MICHEL, C. (1992)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
STAUB, F. (1993)
MAURITIAN WILDLIFE FOUNDATION
Réunion
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AllgemeinesDie Île de la Réunion ist ebenfalls vulkanischen Ursprungs. Sie hat eine Fläche von gut 2500 km², ist also etwa so groß wie das Saarland und ist heute von über 670'000 Menschen besiedelt. Die Insel ist sehr gebirgig, die höchste Erhebung ist ein seit Ende des Tertiärs erloschener Vulkan, der Piton des Neiges mit 3'069 Metern. Der höchsten Gipfel eines zweiten, jüngeren Vulkanmassivs ist der Piton de la Fournaise mit 2'631 Metern. Obwohl im Tropengürtel gelegen, weist la Réunion ein eher gemäßigtes Klima auf. Im Winterhalbjahr, d.h. von Mai bis November liegt die Durchschnittstemperatur an der Küste bei bis zu 25°C, im Gebirge bei bis zu 4°C. In der warmen Regenzeit ist es an der Küste bis zu 31°C warm, im Gebirge bei bis 18-25°C. Während des ganzen Jahres weht ein mehr oder weniger kräftiger Passatwind aus Südost bis Ost. Weil die Wolken abregnen, wenn sie auf die Gebirge stoßen, ist die Ostseite der Insel mit 4'000-6'000 mm Jahresniederschlag feuchter als der Westen, wo nur 500 bis 2'000 mm Regen fallen. Vegetation und CharakterpflanzenRéunion hat eine vielfältige Flora, die rund 850 einheimische Pflanzen, einschließlich 232 Endemiten umfasst. Etwa 150 davon sind Bäume, Sträucher oder Palmfarne, darunter Bergtamarinde (Acacia heterophylla), zwei Arten Breiäpfel (Mimusops maxima und Labourdonnaisia callophylloïdes), 2 Eisenholzarten (Sideroxylon majus und Sideroxylon borbonicum), Ebenholz (Diospyros melanida), Eierfruchtbaum (Hernandia mascarenensis), Spindelbaum (Elaeodendron orientale), Myrobalane (Terminalia bentzoe), Holznessel (Obetia ficifolia), Schraubenbaum (Pandanus purpurascens), Kirschmyrte (Eugenia buxifolia). Einheimischer Wald bedeckt immer noch rund 30% der Inselfäche. In Aufforstungen wurden auh Exoten eingesetzt, wie z.B. Japanische Sicheltanne (Cryptomeria japonica), Kasuarinen und verschiedene Palmen. TierweltErst seit 1654 ist Réunion permanent besiedelt. In der Folge starben verschiedene einheimische Tierarten aus, so etwa bereits im späten 17. Jahrhundert die Réunion-Ralle (Dryolimnas augusti), um 1700 die Réunion-Gans (Alopochen kervazoi), der Réunion-Turmfalke (Falco duboisi), die Réunion-Eule (Mascarenotus grucheti) und die Réunion-Rosataube (Nesoenas duboisi), um 1750 die Réunion-Dronte (Raphus solitarius), bei der auch spekuliert wird, dass es sich um einen Ibis gehandelt haben könnte, oder der Maskarenensittich (Mascarinus mascarinus), von dem Maximilian II. König von Bayern bis mindestens 1834 ein Exemplar in seiner Menagerie hielt (FULLER, 1987). Der Maskarenen-Flughund (Pteropus niger) ist gegen 1800, der Kleine Mauritiusflughund (Pteropus subniger) in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgestorben, die Réunion-Riesenschildkröte (Geochelone (=Cylindraspis) indica) um 1840 (Rote Liste der IUCN). Währenddem die Insel über 800 einheimische Pflanzen aufweist, ist die terrestrische Wirbeltierfauna von La Réunion recht artenarm, wenn man von den See- und Strandvögeln absieht, von denen rund 70 Arten die Insel besuchen und zum Teil auch hier brüten. Am besten vertreten sind die Vögel mit noch 30 natürlicherweise vorkommenden Arten, worunter sieben endemischen. Ferner kommen zwei Taggecko-Arten (Phelsuma borbonica, Ph. inexpectata) vor sowie die Nördliche (Acrantophis madagascariensis) und eventuell die Südliche Madagaskarboa (Acrantophis dumerili). Angesiedelt wurden Großer Tanrek (Tenrec ecaudatus), Timorhirsch (Cervus (Rusa) timorensis), Feldhase, 27 Vogelarten, Aldabra- -Riesenschildkröte (Geochelone gigantea), etwa zehn Echsen-, zwei Schlangen- und zwei Anurenarten. NaturschutzgebieteDer Parc national de la Réunion existiert seit 2007. Seine Kern- und Pufferzone haben zusammen eine Fläche von 1'054.5 km², was etwa 40% der Gesamtfläche der Insel entspricht. Er umfasst den im Nordwesten Réunions gelegenen erloschenen Vulkan Piton des Neiges mit den drei ihn umgebenden Talkesseln Cirque de Cilaos, Cirque de Mafate und Cirque de Salazie sowie im Südosten den noch aktiven Vulkan Piton de la Fournaise. Die Avifauna des Parks umfasst 25 Arten, darunter 7 endemische und 13 landesfremde. |
Literatur und Internetquellen
EICKE, C.-J. (1993)
FULLER, E. (1987)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
AVIBASE
ILE DE LA REUNION.NET
PARC NATIONAL DE LA RÉUNION
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Madagaskar
- Allgemeines, Vegetation, Tierwelt
- Typische Zootiere
- Nationalparks und andere Schutzgebiete
- Ankarafantsika-Nationalpark
- Mantadia-Andasibe-Nationalpark
- Marojejy-Nationalpark
- Masoala- und Nosy Mangabe-Nationalpark
- Integrales Naturschutzgebiet Betampona
- Weitere Schutzgebiete (Auswahl)
- Literatur und Internequellen
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AllgemeinesMit einer Fläche von 587'000 km² (zum Vergleich: Deutschland 357'093 km²) ist Madagaskar nach Grönland, Neuguinea und Borneo die viertgrößte Insel der Erde, 1'600 km lang und bis 580 km breit. Im Zuge der Kontinentaldrift löste sich Madagaskar vor mehr als 65 Millionen Jahren vom afrikanischen Kontinent, was die Entwicklung einer eigenen Fauna und Flora mit einer Vielzahl endemischer Arten erlaubte. Die zentrale, im Mittel rund 1'100 m hohe Hochebene Madagaskars gewinnt von der Westküste her allmählich an Höhe und fällt dann nach Osten steil ab. Die von der Ostküste aufsteigenden Luftmassen kühlen sich daher ab und führen zu hohen Niederschlägen, sodass die Gegend ursprünglich von Regenwäldern bedeckt war. Im Westen herrscht dagegen ein arides Klima vor, in dem Sukkulenten gedeihen. Madagaskar kann grob in fünf bioklimatische Regionen unterteilt werden [9]:
Vegetation und CharakterpflanzenIn Madagaskar und den anderen Inseln des westlichen Indischen Ozeans kommen rund 12'000 Gefässpflanzen vor. Davon sind etwa 9'700 endemisch [7]. 4'735 madagasische Pflanzenarten sind in Rote Liste der IUCN erfasst. Davon gilt eine, Aloe silicola, als seit 1920 in der Natur ausgestorben, wird aber in Botanischen Gärten erhalten. 524 Arten sind unmittelbar vom Aussterben bedroht, 1'419 sind stark gefährdet, 898 gefährdet und 221 potenziell gefährdet [11]. Zur madagassichen Flora gehören der berühmte Baum der Reisenden, ein Strelitziengewächs, der Madagaskar-Schraubenbaum, die bei uns als Zimmerpflanze kultivierte Goldfruchtpalme (Dypsis lutescens) und zahlreiche weitere Palmenarten, z.B. etwa 20 endemische Arten der Gattung Ravenea, ferner Palm- und Baumfarne (Cycas, Alsophila), 8 verschiedenen Affenbrotbäume (Adansonia spp.), mehr als 1'000 Orchideenarten, darunter der Stern von Madagaskar (Angraecum sesquipedale). In den Trockengebieten des Westens und Südwestens wachsen zahlreiche Arten von Aloen, Euphorbien, einschließlich des Christusdorns, Pachypodien und Didieraceen (Alluaudia, Decarya, Didiera) [3; 6; 7; 9]. TierweltAnnähernd 5 % aller Tierarten weltweit, darunter fünf Familien von Primaten, sind hier endemisch. Die Lemuren leben ausschließlich auf Madagaskar und konnten sich hier ohne Konkurrenz zu anderen Primaten entwickeln. Seit der Ankunft des Menschen vor etwa 2'000 Jahren wurden 90 – 95 % des ursprünglichen Waldes auf Madagaskar zerstört, bei einer Abholzungsrate von ca. 100'000 ha pro Jahr. Von 107 bekannten, noch lebenden Lemurenarten sind 31 % vom Aussterben bedroht, 42% stark gefährdet und 23% gefährdet [10]. Aufgrund der vielen endemischen Arten und deren anhaltender Bedrohung durch massive Habitatzerstörung wurden die Primaten Madagaskars zu einer der höchsten globalen Naturschutzprioritäten erklärt (13, dort weiterführende Literatur). Nebst den Primaten leben auf Madagaskar und seinen Territorialgewässern 149 weitere Säugetierarten, davon sind 50 Flughunde und Fledermäuse. Nach Roter Liste der IUCN ausgestorben und nur von subfossilen Überresten bekannt sind ein oder zwei Riesen-Indri-Arten (Palaeopropithecus), die Riesenfossa (Cryptoprocta spelea) und zwei verzwergte Flusspferdformen (Hippopotamus guldbergi und Hippopotamus lemerlei) [7; 11]. Auf Madagaskar gibt es 248 Vogelarten, darunter 117 endemische. 2 Arten gelten als vom Aussterben bedroht, 17 als stark gefährdet, 19 als gefährdet und 13 als potenziell gefährdet. Im 19. Jahrhundert verschwand der Delalande-Seidenkuckuck (Coua delalandei) und in jüngster Zeit vermutlich ausgestorben ist der Alaotrataucher (Tachybaptus rufolavatus) [1; 11]. Die Herpetofauna ist durch 395 Reptilien- und 314 Amphibienarten vertreten. Bei den Reptilien handelt es sich um 381 Echsen und Schlangen, 13 Schildkröten, einschließlich Meeresschildkröten, sowie das Nilkrokodil. 24 Arten sind vom Aussterben bedroht, 54 sind stark gefährdet, 61 gefährdet und 46 potenziell gefährdet. Die Amphibien sind alles Froschlurche, bis auf 2 alles endemische, von denen 21 vom Aussterben bedroht, 80 stark gefährdet, 44 gefährdet und 18 potenziell gefährdet sind. Von den Fischarten der Binnen- und der marinen Territorialgewäßer werden 1'480 Knochen- und 91 Knorpelfische durch die Rote Liste erfasst. Bei den 52 stark gefährdeten, den 28 vom Aussterben bedrohten und den zwei bereits ausgestorbenen Arten handelt es sich mit wenigen Ausnahmen um Süßwasserfische, dabei stehen Buntbarsche (z.B. Paretroplus), Ährenfische (Bedotia) und Hechtlinge (Pachypanchax) im Vordergrund [2; 11]. |
Typische Zootiere
Nationalparks und andere Schutzgebiete
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Madagaskar weist 171 Naturschutzgebiete auf, welche 44'521 km² (7.49%) der Landfläche und 11'018 km² (0.91% der Territorialgewässer) abdecken [10]. Davon werden 43 von der madagassischen Nationalparkverwaltung als Nationalparks, Meeres-Nationalparks, Sonderreservate ("Réserves spéciales") oder Integrale Naturschutzreservate ("Réserves naturelles intégrales") betrieben [8]. Sieben Parks gehören zum Weltnaturerbe, 2 Gebiete schützen nach Ramsar-Konvention Feuchtgebiete und Wasservögel und drei Parks sind Biosphärenreservate. BIRDLIFE INTERNATIONAL führt 84 ornithologisch bedeutsame Gebiete auf, von denen zahlreiche in Schutzgebieten liegen [1]. |
Ankarafantsika-Nationalpark, Nordwest-Madagaskar
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Bestehend seit 2002. Das Gebiet besteht aus Trockenwäldern, Savannen, Kalksteinhügeln und Seen. Charakterpflanzen: Das Pflanzeninventar des Parks umfasst 823 Arten, von denen die allermeisten endemisch sind. Bei vielen Arten handelt es sich um Medizinalpflanzen. Besonders auffällige Gewächse sind: das bis 8 m hohe sukkulente Pachypodium rutembergianum, der Affenbrotbaum (Adansonia madagascariensis var. boinensis), verschiedene Palisanderhölzer (Dalbergia spp.), die als Medizinalpflanzen genutzten Bäume Baudouinia fluggeiformis, Cedrelopsis grevei und Strychnos myrtoïdes, sowie die Raffia-Palme (Raphia farinifera). Tierwelt: Im Park wurden 8 Lemurenarten beobachtet, darunter der nur hier vorkommende Goldbraune Mausmaki (Microcebus ravelobensis) sowie Schwarzkopfmaki, Mongozmaki und Coquerel-Sifaka (Propithecus coquereli). Die Raubtiere sind durch den Falanuk (Eupleres goudotii) und die Fossa vertreten, die Wälder des Parks sind das alleinige Areal der Ankarafantsika-Großfußmaus (Macrotarsomys ingens). Wegen seiner 129 Arten umfassenden Vogelwelt ist der Ankarafantsika-Nationalpark ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA MG027). Literatur und Internetquellen: [1; 8; 9] |
Mantadia-Andasibe-Nationalpark, Ost-Madagaskar
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Bestehend seit 1989. Zum Park gehört auch das 810 ha große Analamazaotra-Sonderreservat. Die dichtbewaldete, hügelige Landschaft des Parks wird von zahlreichen kleinen Flussläufen durchbrochen, von denen einige aufgestaut wurden. Charakterpflanzen: Regenwald (größtenteils Sekundärwald) mit Palmen (Dypsis, Ravenea), Palisander- (Dalbergia), Ebenholz- (Diospyros), Lalona- (Weinmannia) und Schraubenbäumen. Es wurden über 1'200 Pflanzenarten nachgewiesen, von denen 77% endemisch sind, darunter befinden sich 120 endemische Orchideenarten. Tierwelt: Im Park leben 14 Lemurenarten, darunter Schwarzkopfmaki, Rotbauchmaki, Großer Bambuslemur, Östlicher Grauer Bambuslemur (Hapalemur griseus), Schwarzweißer Vari, Diademsifaka (Propithecus diadema), Indri (Indri indri), Wollmaki (Avahi laniger) und Fingertier, 58 andere Säugetiere, darunter Fossa, Fanaloka, Ringelschwanzmungo und Falanuk (Eupleres goudotii). Allein für das kleine Analamazaotra-Sonderreservat werden 11 Tanrek-Arten angegeben, darunter Kleiner Igeltanrek, Tiefland-Streifentanrek und Großer Tanrek, Wegen seiner artenreichen Vogelwelt ist das Reservat ein bedeutendes Vogelschutzgebiet, in dem über 117 Arten nachgewiesen wurden (IBA MG054). Darunter befinden sich Mähnenibis, Hovaralle (Sarothrura insularis), Madagaskar-Fruchttaube (Alectroenas madagascariensis), Madagaskar-Schleiereule (Tyto soumagnei), Blauer Seidenkuckuck, Rotstirn- (Coua reynaudii) und Rotbrust-Seidenkuckuck (C. serriana) sowie Blaukopf-Erdracke. 51, zu 95% endemische, Reptilien- und 84 Amphibienarten, von denen 98% endemisch sind, machen die Herpetofauna des Parks aus. Darunter befinden sich Parsons Chamäleon (Calumma parsonii), und die Frösche Aglyptodactylus madagascariensis, Boophis difficilis, Mantella pulchra, Mantidactylus grandidieri und Platypelis barbouri. Literatur und Internetquellen: [1; 4; 5; 8; 9, 10] |
Marojejy-Nationalpark, Nord-Madagaskar
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Bestehend als Integrales Reservat seit 1952, als Nationalpark seit 1998 und als Weltnaturerbe seit 2007. Marojejy ist ein Gebirgsmassiv mit steilen Granitgipfeln, das zu 90% von Wald bedeckt ist. Dabei handelt es sich um Tiefland-Regenwald, feuchten immergrünen Wald der Hügelstufe und dichten Hartlaubwald der montanen Stufe. Darüber Buschland mit Baumheiden und alpine Rasen. Charakterpflanzen: Im Park kommen etwa 350 Farnarten vor, darunter Baumfarne (Alsophila alticola, A. boiviniiformis), 50 Palmenarten, einschließlich der vom Aussterben bedrohten Marojejya darainii, ferner u.a. Sternapfelbäume (Chrysophyllum sp.), Herzblättrige Feigen (Ficus polita) und Palisanderhölzer (Dalbergia baroni, D. louvelii). Tierwelt: Zu den im Park vorkommenden Säugetiere gehören 11 Lemurenarten, darunter Nördlicher Bambuslemur (Hapalemur occidentalis), Weißkopfmaki, Rotbauchmaki, Seidensifaka (Propithecus candidus), Indri (I. indri) und Fingertier, ferner Breitstreifenmungo (Galidictis fasciata), Fossa, Fanaloka und 25 verschiedene Kleinsäuger. Mit 96 Vogelarten, wovon 63 endemischen, gilt der Park als ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA MG016), und die Herpetofauna zählt 149 Arten. Literatur und Internetquellen: [1, 8, 9] |
Masoala- und Nosy Mangabe-Nationalpark, Nordost-Madagaskar
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Bestehend als Nationalpark seit 1997 und als Weltnaturerbe seit 2007. Masoala schützt den größten zusammenhängenden Regenwald Madagaskars, bestehend aus Tiefland-, Hügel- und Bergregenwald, ferner Küstenwälder und Mangrovensümpfe. Zum Park gehören auch die 520 ha große, bis auf einen Campingplatz für Forscher und Touristen unbesiedelte Insel Nosy Mangabe in der Baie d’Antongil und die Meereschutzgebiete Tampolo, Ambodilaitry und Ifaho mit Sandstränden und Korallenriffen Charakterpflanzen: Im Park wurden ca. 1'100 Gefäßpflanzen nachgewiesen, in den Meeresschutzgebieten 99 Algenarten. Marojejya darainii, Dypsis pachyramea und Lemurophoenix halleuxi sind in Nordost-Madagaskar endemische Palmen. Nur auf der Halbinsel kommt die fleischfressende Kannenpflanze Nepenthes masoalensis vor. Auch Takhtajania perrieri, einen urtümlicher Strauch aus der Familie der Winteraceae gibt es hier. Auf der Masoala-Halbinsel gedeihen wertvolle Harthölzer, so über 25 Arten Ebenhölzer(Diospyros spp.) sowie Palisander-Arten (Dalbergia spp.) einschließlich Rosenholzbäume (Dalbergia latifolia, D. nigrescens und D. oliveri), die oft illegal geschlagen werden. Tierwelt: Im Masoala-Nationalpark sind 10-11 Arten von Halbaffen zuhause, darunter der Weißkopfmaki, der in den 1930er Jahren auf Nosy Mangabe angesiedelte Gürtelvari, Roter Vari, und Fingertier. Unter den 9 Raubtierarten befinden sich Fossa, Fanaloka, Ringelschwanzmungo , Schlichtmungo (Salanoia concolor) und Falanuk (Eupleres goudotii). Angesiedelt wurde das Afrikanische Buschschwein (Potamochoerus larvatus). In der Baie d'Antongil halten sich von Juli bis September Buckelwale (Megaptera novaeangliae) auf und gebären ihre Jungen. Verschiedene Delfinarten können während des ganzen Jahres beobachtet werden. Der Park ist ein bedeutendes Vogelschutzgebiet, in dem 111 Arten nachgewiesen wurden, davon 60 endemische (IBA MG017). Von besonderer Bedeutung ist er für den bedrohten Madagaskar-Schlangenhabicht (Eutriorchis astur). An Reptilien und Amphibien seien Pantherchamäleon und Großer Madagaskar-Taggecko sowie Tomatenfrosch und das Folohy-Buntfröschchen erwähnt. Literatur und Internetquellen: [1; 3; 8; 12] |
Integrales Naturschutzgebiet Betampona, Ost-Madagaskar
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Bestehend seit 1927. Weltnaturerbe seit 2007. Das Gebiet liegt in hügeligem Gelände. Es wird von 12 Bächen durchflossen, die an mehreren Orten Wasserfälle aufweisen, und ist mit dichtem Regenwald besetzt. Vegetation und Charakterpflanzen: Es wurden 219 Gefäßpflanzen nachgewiesen (was wohl unvollständig ist), davon 141 Farn- und 25 Palmenarten, unter denen Dypsis tsaravotsira besondere Erwähnung findet. Tierwelt: Im Schutzgebiet leben 11 Lemuren, darunter Weißkopfmaki, Indri (Indri indri) und Diademsifaka (Propithecus diadema). Der Bestand an Schwarzweißen Varis wurde mit Tieren aus nordamerikanischen Haltungen aufgestockt. Ferner gibt es vier Raubtierarten: Fossa, Ringelschwanz-, Breitstreifen- (Galidictis fasciata) und Schlichtmungo (Salanoia concolor). Betampona ist ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA MG048), in dem 93 Vogelarten nachgewiesen wurden, davon 44 madagassische Endemiten. Anzutreffen sind u.a. Zwergtaucher, Glockenreiher (Egretta ardesiaca), Hammerkopf, Mähnenibis, Brauner Sichler, Perlwachtel, Madagaskartaube, Teichhuhn, Großer Vasapapagei, Grauköpfchen, Blauer und Spitzschopf-Seidenkuckuck, Schuppen-Erdracke (Brachypteracias squamigera), Helm- (Euryceros prevostii) und Schwarzvanga (Oriolia bernieri). Die Herpetofauna ist laut Nationalparkverwaltung mit 29 Reptilien- und 38 Amphibienarten vertreten. Literatur und Internetquellen: [1; 8; 9; 14] |
Weitere Schutzgebiete (Auswahl)
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Nationalparks
Integrales Naturschutzgebiet
Sonder-Reservate
Andere
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Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE DATA ZONE
- GLAW, F. & VENCES, M. (2007)
- GRAF, R. 2005
- LEMURS OF MADAGASCAR
- MADAGASKAR.DE
- MARRIED TO PLANTS
- MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
- PARCS MADAGASCAR
- PRESTON-MAFHAM, K. (1991)
- PROTECTED PLANET
- ROTE LISTE DER IUCN
- RÜBEL, A., HATCHWELL, M. & MACKINNON, J. (2003)
- SCHWITZER, C., SCHWITZER, N, RANDRIATHAHINA G. H. & KAUMANS, W. (2005)
- SEILER, M. & SCHWITZER, C. (2010)
- WWW.INATURALIST.ORG
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Inseln vor der Ostafrikanischen Küste
Unmittelbar vor der ostafrikanischen Küste liegen vier Inselgruppen: der Lamu-Archipel vor Kenia, der Sansibar-Archipel vor Tansania sowie der Quirimbas Archipel und der Basaruto-Archipel vor Mosambik.
Sansibar
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AllgemeinesDer Sansibar-Archipel besteht aus der Hauptinsel Sansibar (Unguja), Pemba und Mafia mit ihren Nebeninseln, darunter das Atoll Mnemba, sowie die Koralleninsel Latham, die von einem Saumriff umgeben ist. Alle Inseln zusammen haben eine Fläche von etwa 3'200 km². Mit über 370 Einwohnern / km² ist der Archipel äußerst dicht besiedelt. Die Inseln sind ziemlich flach, die höchste Erhebung liegt 120 m.ü.M. Während der letzten Eiszeit waren sie mit dem Festland verbunden, was in der Säugetierfauna zum Ausdruck kommt. Sansibar ist Teil des Brennpunkts der Biodiversität "Ostafrikanische Gebirge und Küstenwälder". In den rund 1400 km² Küstenwald auf dem Festland und den Inseln kommen rund 600 endemische Pflanzen und 300 endemische Arten Land-Wirbeltiere vor, darunter Roter Sansibar-Stummelaffe (Procolobus kirkii), Sansibar-Galago (Galagoides), Sansibar-Ginsterkatze (Genetta servalina archeri), Aders-Ducker (Cephalophus adersi) und Pemba-Flughund (Pteropus voeltzkowi), ferner der Sansibar-Fiederbartwels (Synodontis zanzibaricus). Vegetation und CharakterpflanzenGroße Teile des Küstenwaldes Tansanias sind zwar nicht eigentliche Schutzgebiete, stehen aber unter dem Schutz der Forstgesetzgebung. Allerdings ist der Wald stark fragmentiert und besteht heute aus 165 einzelnen Wäldern, die im Mittel nur 850 ha umfassen. Charakteristische Baumarten sind Rosenholz (Calophyllum inophyllum), Schraubenbaum (Pandanus rabaiensis), Ölpalme (Elaeis guineensis). Den Mangrovenwald dominieren Rhizophora mucronata, Ceriops tagal und Avicennia marina. TierweltWegen der dichten Besiedlung und der starken Fragmentierung der Wälder können sich Populationen größerer Säugetiere kaum halten. So ist der Sansibar-Leopard vermutlich seit 1996 ausgestorben (Rote Liste der IUCN). Zwerggalago (Galago senegalensis zanzibaricus), Roter Sansibar-Stummelaffe, Sansibar-Diademmeerkatze (Cercopithecus mitis albogularis), Sansibar-Ginsterkatze, Sansibar-Ducker, sämtliche waldbewohnenden Vogelarten der Insel (IBA TZ057, 556 ha), wo insgesamt 217 Arten vorkommen, darunter Braunkopfpapagei (Poicephalus cryptoxanthus), Sansibarspecht (Mesopicos elliotii johnstoni), Sansibarwürger (Laniarius sublacteus), Blauflügelrötel (Sheppardia gunningi) und Brandweber (Euplectes nigroventris). Nationalparks und SchutzgebieteJozani Chwaka Bay National ParkAuf der Hauptinsel gibt es nur einen Nationalpark, in dem der Josaniwald liegt. Der Park mit einer Fläche von 50 km² liegt nur wenige Meter über Seehöhe. Es erhält ca. 850 mm Niederschlag / Jahr, die mittlere Monatstemperaturen beträgt tagsüber 28-32°C, nachts 18-23°C. Der Josani-Nationalpark umfasst einen noch recht ursprünglichen Grundwasserwald, Küstenwald, Mangroven, Buschland und Salzwiesen. Es sind so ziemlich die einzigen Überbleibsel dieser Pflanzengesellschaften, die einst ganz Sansibar bedeckten. Die Chwaka-Bucht ist ein Important Bird Area (TZ045), vor allem für Reiherläufer (Dromas ardeola), Wüstenregenpfeifer (Charadrius leschenaultii) und Orientseeschwalbe (Sterna saundersi). Mafia Island Marine Park1995 wurde der Mafia Island Marine Park ausgerufen, der mit einer Fläche von 821 km² hauptsächlich dem Schutz der Korallenriffe und mehr als 400 Fischarten dient. |
Literatur und Internetquellen
BIRDLIFE DATA ZONE
EICHLER, D. (1997)
KING, D. (1996)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
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Nationalparks in Malaysia
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Tabin-Wildschutzgebiet
Sabah, Malaysia
Errichtet 1983. 122'539 ha, 100 - 571 m.ü.M.
Jahresniederschlag 2'000-3'000 mm
Important Bird Area MY027
Vegetation: Relikte von primärem Tiefland-Regenwald, hauptsächlich Sekundärwälder, ferner etwa 100 ha Sumpfwald und 200 ha Mangroven. Mindestens 1300 nachgewiesenen Arten.
Tierwelt: Javaner-, Schweins- und Nasenaffe, Hose-Langur (Presbytis hosei), Maronenlangur (Presbytis rubicunda), Borneo-Gibbon, Borneo-Orang, Malaienbär, Bengalkatze, Flachkopfkatze (Prionailurus planiceps), Borneo-Goldkatze (Pardofelis badia), Marmorkatze (Pardofelis marmorata), Nebelparder (Neofelis diardi), große Population des Asiatischen Elefanten, Sumatranashorn (†), Kantschil, Muntjak, Sambar, Banteng, ca. 260 Vogelarten, darunter Höckerstorch (Ciconia stormi), Zwerghaubenadler (Nisaetus nanus), Große Grüntaube (Treron capellei), Brustband-Eisvogel (Alcedo euryzona), Rotrückenpitta (Pitta baudii) und weitere gefährdete Arten.
Taman Negara-Nationalpark
Bundesstaaten Pahang, Kelantan und Terengganu, Malaysia
Gegründet 1938/39. 431'453 ha. Hügelig (75-300 m.ü.M.), im Zentrum gebirgig (bis 2187 m.ü.M.)
Vegetation: Tropischer Regen- und Höhenwald .
Tierwelt: 120 Säugetierarten, darunter Weißhandgibbon, Rothund, Buntmarder, Leopard, Malaiischer Tiger, Asiatischer Sumatranashorn (†), Kantschil, Muntjak, Sambar, Gaur. Über 300 Vogelarten, darunter Schwarzwachtel (Melanoperdix nigra), Gelbschwanzfasan (Lophura erythrophthalma), Rothschild-Pfaufasan (Polyplectron inopinatum), Malayischer Pfaufasan (Polyplectron malacense), Perlenpfau (Rheinardia ocellata), Argusfasan (Argusianus argus), Höckerstorch (Ciconia stormi), Zwerghaubenadler (Nisaetus nanus) und weitere gefährdete Arten. 67 Schlangen-, 55 Frosch- und 109 Süßwasserfischarten. Elefant, Schabrackentapir,
Literatur und Internetquellen:
BEHLER, N. (2012)
GARDNER; P. C., AMBU, K., BERNARD, H. & GOOSSENS, B. (1914)
MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
PFEFFER, P. (1969)
WWF Malaysia & Cubitt, G. (1998)
BirdLife International (2013) Important Bird Areas factsheet: Tabin Wildlife Reserve.
BirdLife International (2013) Important Bird Areas factsheet: Taman Negara National Park.
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