INEICHEN, S. & RUCKSTUHL, M. (Hrsg., 2010)
Stadtfauna - 600 Tierarten der Stadt Zürich.
446 Seiten, ca. 600 Farbfotos und 600 Karten. Haupt Verlag, Bern. ISBN: 978-3-258-07561-7.
Verlagstext:
Städte beherbergen eine erstaunlich artenreiche Tierwelt. Die «Stadtfauna» zeigt rund 600 Arten, die in den letzten Jahren in der Stadt Zürich beobachtet werden konnten - vom Süßwasserschwamm bis zur Nordfledermaus. Gut untersuchte Tiergruppen wie Heuschrecken, Tagfalter, Fische, Reptilien und Vögel werden vollständig vorgestellt. Käfer, Flöhe, Spinnen und andere Verwandtschaftskreise sind durch eine Auswahl typischer oder besonderer Arten vertreten.
Die allesamt mit Farbfotos illustrierten, von Spezialisten verfassten Artporträts geben Auskunft über Lebensweise, Verbreitung und Gefährdung der Tiere, die städtische Gärten und Gebäude, Bahnareale und Blumenwiesen, Gewässer und Stadtwälder besiedeln.
Das hier vereinigte Wissen stellt einen einzigartigen Überblick über die Fauna einer Stadt dar, die in vielerlei Hinsicht mit der Tierwelt anderer Städte und Ortschaften im urbanisierten Mitteleuropa vergleichbar ist.
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Japan
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AllgemeinesJapan liegt am Westrand des Pazifiks. Vor seiner Ostküste befinden sich der bis 10'542 m tiefe Kurilen- und der bis 8'410 m tiefe Japangraben. Vom Eurasischen Festland wird es durch drei Randmeere getrennt: im Norden das Ochotskische, in der Mitte das Japanische und im Süden das Ostchinesische Meer. Letztere werden durch die Koreastraße verbunden. Mit einer Landfläche von rund 377 900 km² ist Japan etwas größer als Deutschland. Es besteht aus den vier Hauptinseln Hokkaidō, Honshū und die von dieser durch die Seto-Inlandsee getrennten Shikoku und Kyūshū sowie über 6'800 kleineren und kleinsten Inseln, von denen etwa 430 bewohnt sind. Südlich der Hauptinseln liegen die Ryūkyū- und Ogasawara-Inseln, nördlich davon die Kurilen, die von Russland verwaltet, zum Teil aber von Japan beansprucht werden. In der Koreastraße befinden sich die Tsushima-Inseln, weit im Süden, in der Philippinensee, das Okinotorishima-Atoll. Zwischen dem nördlichsten und dem südlichsten Punkt liegt eine Distanz von rund 3'000 km, was etwa der Strecke von Frankfurt bis in die Republik Niger entspricht. Berge nehmen etwa zwei Drittel der Landfläche Japans ein. Der höchste ist der Fuji, ein ruhender Vulkan von 3776 m Höhe. Im Ganzen besitzt Japan 165 Vulkane, davon sind 45 noch aktiv. Der größte See ist der Biwa-See mit einer Fläche von 674 km² [6; 7; 10]. Als Folge der großen Nord-Süd-Ausdehnung gibt es in Japan mehrere Klimazonen. Hokkaidō ist vergleichbar mit Skandinavien. Im Januar liegen die mittleren Temperaturminima und -maxima bei -1.4ºC bzw. -10.2ºC, im Juli bei 16 bzw. 22ºC. Der Jahresniederschlag ist mit rund 500 mm relativ gering, die Winter sind aber schneereich. Honshū, Shikoku und das nördliche Kyūshū sind hinsichtlich Temperatur ähnlich wie Mittel- und Südeuropa, wobei die hohen zentralen Gebirge zu regionalen Unterschieden führen. Der Jahresniederschlag liegt in Tōkyō bei etwa 1'400 mm. Das südliche Kyūshū ist mit Mitteln von 1.8 - 12ºC im Januar und 23.4-31.1ºC bereits subtropisch. Die Jahresniederschläge liegen im Bereich von 2'000 mm und darüber. Noch weiter südlich wird's tropisch: die mittleren Wintertemperaturen in Okinawa schwanken zwischen 14 und 21ºC, die mittleren Sommertemperaturen zwischen 26 und 31ºC [6 und diverse Klimatabellen]. Vegetation und CharakterpflanzenRund zwei Drittel der Landesfläche sind bewaldet. Entsprechend den verschiedenen Klimazonen ändert sich die Vegetation von Nord nach Süd: Auf Hokkaidō überwiegt borealer Nadelwald. Dieser geht in Richtung Süden in sommergrünen Mischwald über. Etwa ab Zentral-Honshū stehen immergrüne Laubwälder mit Lorbeergewächsen, Stechpalmen, Farnen und Eichen. Im Süden des Landes findet sich tropische Flora mit immergrünem Regenwald und Mangroven an den Küsten [6; 7]. Die Koniferenwälder Hokkaidōs werden dominiert von Sachalin-Tanne (Abies sachalinensis), Sachalin-Fichte (Picea glehnii), Ajan-Fichte (Picea jezoensis) und Dahurischer Lärche (Larix gmelinii). In Berglagen des nördlichen Honshū stehen Maries-Tanne (Abies mariesii), Japanische Zwerg-Kiefer (Pinus pumila) und Goldbirke (Betula ermanii) im Vordergrund. In den Mischwäldern gehören Sachalin-Tanne, Japanischer und Fächer-Ahorn (Acer japonicum, A. palmatum), Herzblättrige Hainbuche (Carpinus cordata), Kerb-Buche (Fagus crenata) und Mongolische Eiche (Quercus mongolica) zu den Leitarten. In den winterkahlen Laubwäldern trift man auch auf Japanische Aralie (Aralia elata), Japanische Hainbuche (Carpinus japonica), Japanische Blau-Buche (Fagus japonica), Magnolien (Magnolia spp.), Gesägte und Japanische Kaiser-Eiche (Quercus serrata, Q. dentata). Im südlichen Honshū, auf Shikoku und Kyūshū finden sich überwiegend immergrüne Arten, darunter Eichen (Quercus acuta, Q. glauca), Kampferbaum (Cinnamomum camphora), Sicheltanne (Cryptomeria japonica), Strandkiefer (Pinus densiflora) und viele mehr. Insgesamt besitzt Japan etwa 168 Baumarten. Auch bis 15 m hoher Bambus (z. B. Arundinaria fastuosa, Bambusa oldhamii) gehört zu den Waldgesellschaften [9; 10]. TierweltJapan weist 131 natürlicherweise vorkommende Landsäugetiere auf, überwiegend solche, die es auch auf dem eurasischen Festland gibt, wie Rotfuchs (Vulpes v. japonica), und Sikahirsche, die auf allen Hauptinseln vorkommen, Kragenbär und Wildschwein auf Honshu, Shikoku und Kyushu, Hermelin auf Honshu und Hokkaidō, Schneehase, Eichhörnchen, Feuerwiesel und Braunbär auf Hokkaidō sowie die Bengalkatze auf Tsushima. 51 Arten sind endemisch, darunter Rotgesichtsmakak, Japanischer Serau, Japandachs (Meles anakuma), Japanwiesel (Mustela itatsi), Japanhase (Lepus brachyurus) und Amami-Kaninchen (Pentalagus furnessi), ferner 17 Fledertier-, 14 Insektenfresser- und 14 Kleinnagerarten. Hinzu kommen die von manchen Autoren als selbständige Arten angesehene Iriomotekatze (Prionailurus b. iriomotensis) und der Japanische Marderhund (Nyctereutes p. viverrinus) [1; 8]. Die Vogel-Checkliste Japans umfasst 447 Arten, davon 21 endemische, u.a. den Kupferfasan und den Buntfasan. 6 Arten sind vom Aussterben bedroht, darunter die Baer-Moorente. 13 Arten gelten als stark gefährdet, darunter Schwarzschnabelstorch, Schwarzstirnlöffler (Platalea minor), Nipponibis (Nipponia nippon), Schuppensäger (Mergus squamatus) und Mandschurenkranich. 31 weitere Arten sind gefährdet. Dazu zählen Schwanengans, Zwergblässgans, Eisente, Tafelente, Mönchskranich, Weissnackenkranich, Kaiseradler, Riesenseeadler und Schneeeule [2; 8]. Die an Land bzw. im Süßwasser lebenden Reptilien und Amphibien sind, einschließlich einiger eingeschleppten, durch 120 Arten vertreten, darunter 7 Schildkröten, 63 Schuppenkriechtiere, 31 Frosch- und 19 Schwanzlurche. Erwähnt seien Gelbrand-Scharnierschildkröte, Japanische Sumpfschildkröte, Jungferngecko, Schönnatter, Japanischer Riesensalamander (Andrias japonicus) und Schwertschwanzmolch [3; 8]. Viele Flüsse und Bäche mit steilem Gefälle haben relativ sauberes, sauerstoffreiches Wasser. Sie bieten ganzjährigen Lebensraum für zahlreiche Fischarten oder dienen anadromen Wanderfischen, wie z.B. dem Masu-Lachs (Oncorhynchus masou), als Laichhabitat. 75 Arten sind endemisch [3; 8]. Dass Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) eingeführt wurden, freut zwar den Sportfischer, ist aber für die einheimischen Arten nicht unbedingt hilfreich In japanischen Territorialgewässern kommen zwei Meereschildkröten, nämlich Unechte Karett- und Suppenschildkröte, sowie 43 Arten Meeressäuger vor, darunter Weißwal, Großer Tümmler, Schwertwal, Nördlicher Seebär, Steller-Seelöwe, Seehund und Walross. Um die Ryūkyū- und Satsunan-Inseln, vor Kyūshū und um Tsushima gibt es ausgedehnte, als Folge der Klimaerwärmung zum Teil leider abgestorbene Korallenriffe, ebenso um den in der Philippinensee gelegenen, zu Japan gehörenden Okinotorishima-Atoll. Hier findet sich das ganze Spektrum an Fischen und Wirbellosen, die in den wärmeren Gewässern des westlichen Nord-Pazifiks verbreitet sind. Wegen des Klimawandels besiedeln diese Arten zunehmend subtropische anstatt tropische Gewässer [3; 5; 8]. Japanische Tiere im ZooBei den Botanikern erfreut sich das Thema "Japan" größter Beliebtheit, und es gibt jede Mange Japanischer Gärten, sei es als Abteilung eines Botanischen Gartens oder als unabhängige Einrichtung, so etwa in Augsburg, Bonndorf, Düsseldorf, Freiburg, Interlaken, Kaiserslautern, Leverkusen, Wien oder Würzburg. In Zoos ist dies nicht der Fall. zwar werden etliche in Japan vorkommende Tierarten gezeigt, manche davon, wie Rotgesichtsmakak, Sikahirsch, Schwanengans und Weißnackenkranich oder Haustierformen wie Koi, Japanwachtel, Seidenhuhn und Chabo sogar recht häufig, aber es wird kaum je der Versuch unternommen, diese zusammenhängend und in einem auf Japan bezogenen botanisch-architektonischen Kontext zu zeigen. Wo sich Botanik und Zoologie unter einem Dach befinden, wie in Karlsruhe, Mannheim oder Stuttgart werden die beiden Bereiche säuberlich getrennt. Nationalparks und LandschaftsschutzgebieteDas japanische Umwelt-Ministerium verwaltet 36 Nationalparks mit einer gesamten Landfläche von 21'898 km², so groß wie die halbe Schweiz, von denen allerdings einige nach internationalem Standard als Landschaftschutzgebiete zu klassieren sind. Dies entspricht 5.8% der Landesfläche [4] Hokkaidō:
Honshū, Region Tōhoku:
Honshū, Region Kantō:
Honshū, Region Chūbu:
Honshū, Region Kinki:
Honshū, Region Chūgoku und Insel Shikoku:
Kyūshū:
Ryūkyū- und Satsunan-Inseln:
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Literatur und Internetquellen
- A MAMMALS WATCHER'S GUIDE TO JAPAN
- BIRDLIFE DATA ZONE
- INATURALIST
- JAPANESE MINISTRY OF THE ENVIRONMENT - OVERVIEW OF NATIONAL PARKS
- KORALLEN ALS KLIMAFLÜCHTLINGE
- LAJTA, H. (1992)
- LÄNDER-LEXIKON
- LIVING NATIONAL TREASURES
- OKITSU S. (2003)
- PFEFFER, P. (1969)
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DÜMPELMANN (C. & KORTE, e. (2013)
Rote Liste der Fische und Rundmäuler Hessens (Pisces & Cyclostomata).
4. Fassung (Stand: September 2013)
34 Seiten
Erstellt im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV).
ISBN 978-3-89274-366-8.
Die der vorliegenden Roten Liste der Fische und Rundmäuler Hessens zu Grunde liegenden Daten wurden im Rahmen der Erstellung des Hessischen Fischartenatlas erhoben und zusammengeführt. Der Gesamtdatensatz setzt sich aus den Einträgen der landesweiten Artendatenbank bei Hessen-Forst im Servicezentrum Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA) sowie aus Literaturangaben,
Gutachten, belegten Hinweisen von Bearbeitern zum Hessischen Fischartenatlas und Sammlungsbelegen zusammen.
Volltext (PDF)
SCHLIEWEN, U. (2009)
Italienische Süßwassergrundeln der Gattung Padogobius
AKFS-aktuell 24/2009: 1-5.
Artikelanfang:
Eigentlich ist die Sache der aktuellen Literatur nach klar: In Italien gibt es genau zwei Süßwassergrundeln aus der Gattung Padogobius, P. bonelli (Bonaparte, 1846) und P. nigricans (Canestrini, 1867) (Miller 2004a). Die meisten irgendwie an Grundeln interessierten Aquarianer kennen die Art, die im norditalienischen Gardasee vorkommt („Gardasee-Grundel“), wo sie sich ihren Lebensraum unter anderem mit dem Süßwasserschleimfisch Salaria fluviatilis teilt. Diese Art ist P. bonelli, wurde früher aber auch als Gobius fluviatilis Nardo, 1824, Gobius martensii Günther, 1861 oder ganz falsch als Padogobius panizzai (nicht zu verwechseln mit Knipowitschia panizzae) angesprochen. Gobius martensii ist nach derzeitigem Kenntnisstand aber ein Synonym zu P. bonelli (Kottelat 1997). Die Lagunengrundel Knipowitschia panizzae dagegen ist eine ganz andere Art aus einer völlig anderen Verwandtschaftsgruppe und hat mit der „Gardaseegrundel“ gar nichts zu tun. Padogobius bonelli kommt in der Schweiz und in Italien im Einzug des Po (inklusive Lago di Garda und Lago Maggiore) vor, sowie in vielen nordadriatischen kleineren Flusssystemen von Italien über Slowenien bis nach Kroatien (südlichste kroatische Population in den Flüssen Zrmanje und Krka) (Elmiger 2002, Miller 2004b). Die zweite Padogobius-Art, P. nigricans ist ein Endemit Italiens und besiedelt Zuflüsse des Thyrrenischen Meeres (Arno, Ombrone, Tiber und Amaseno-Einzug) (Miller 2004c). Allerdings wurde und wird P. bonelli wohl immer noch mehr oder weniger in ganz Italien durch Besatzmaßnahmen transplantiert und hat sich im Laufe der Zeit zu einer Bedrohung für P. nigricans entwickelt. Zumindest in einigen Flussystemen scheint P. bonelli wesentlich konkurrenzstärker als P. nigricans zu sein, so dass letztere Art oft nur noch in den Oberläufen der besetzten Flusssysteme unbeeinflusst zu finden ist (Miller 2004c).
Volltext:
http://docplayer.org/71372719-Italienische-suesswassergrundeln-der-gattung-padogobius.html
GROSSENBACHER, K. (1974)
Die Amphibien der Umgebung Berns
Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern 31: 3.23.
Einleitung:
Es existieren verschiedene Verzeichnisse der Amphibienarten in der Schweiz. Die wichtigsten sind wohl diejenigen von Schinz 1837, Fatio 1872, Goeldi 1914, Dottrens 1963 und Brodmann 1970. Alle geben sehr summarische Verbreitungsangaben, müssen also als faunistische Bearbeitungen des Gebietes angesehen werden. Eine zoogeographische Bearbeitung der Schweiz erfolgte noch nicht, wohl aber eine Bearbeitung gewisser Regionen. Als erste derartige Arbeit darf sicher diejenige von Aellen und Perret 1953 über den Kanton
Neuenburg angesehen werden. Wenn darin auch keine Verbreitungskärtchen gezeichnet wurden, enthält die Arbeit doch für jede Amphibienart eine ganze Reihe recht genauer Standortsangaben. Eine umfassende Bestandesaufnahme stellt dann diejenige des Kantons Zürich von Escher 1972 und Mitarbeitern dar. Die eigentlichen Feldarbeiten wurden hier in den Jahren 1967 bis 1969 durchgeführt. Eine weitere derartige Bestandesaufnahme ist
gegenwärtig im Kanton Waadt unter C. Perret-Gentil im Gange.
Über den Kanton Bern existieren weder faunistische noch zoogeographische Arbeiten über Amphibien, ebensowenig über einzelne Regionen. Für die Umgebung der Stadt Bern (im folgenden als Region Bern bezeichnet) konnten lediglich drei publizierte Angaben über Amphibienvorkommen eruiert werden: 1837 schreibt Schinz, ein Dr. Otth habe den Teichmolch (Triturus vulgaris) erstmals für die Schweiz in der Umgebung von Bern feststellen
können. Goeldi schreibt 1914, in einer Sitzung der bernischen Naturforschenden Gesellschaft habe man alle vier einheimischen Molcharten aus einem Tümpel am Fuße des Belpberges vorgeführt. Tavel schließlich gibt 1933 ein Verzeichnis der von ihm am Egelsee festgestellten Amphibienarten. Zwei weitere nichtpublizierte Gymnasiallehrerarbeiten am Zoologischen Institut geben Amphibienverzeichnisse für die Ostermundigensteinbrüche (Zimmermann 1932) und den Selhofenteich (Schönmann 1937) wieder.
Die vorliegende Arbeit soll deshalb diese seit langem bestehende Lücke schließen und eine möglichst genaue Bestandesaufnahme der Amphibien in der Region Bern geben. Im Unterschied zu den beiden Arbeiten in den Kantonen Zürich und Waadt wurde hier noch spezielles Gewicht auf die Entwicklung der Naßstandorte (und damit der Laichplätze) in den letzten hundert Jahren gelegt.
Chiloé
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AllgemeinesChiloé ist ein Archipel bestehend aus der "Isla Grande de Chiloé" und etwa 40 kleineren Inseln. Mit einer Fläche von 9322 km² (etwa die Hälfte von Rheinland-Pfalz) ist die Isla Grande die größte Insel, die ganz auf dem Staatsgebiet Chiles liegt. Das Klima ist maritim, mild und sehr feucht mit Jahresniederschlägen die über 2000 mm liegen und gebietsweise 4000 mm betragen können. Vegetation und CharakterpflanzenChiloé war ursprünglich von Valdivianischem Regenwald bedeckt, der heute zu einem guten Teil Agrarland platz machen musste. Typische Baumarten sind Patagonische Zypresse (Fitzroya cupressoides ), Chilenische Flusszeder (Pilgerodendron uviferum ), Chiloé-Südbuche (Nothofagus nitida ). TierweltBemerkenswerte Landsäugetiere sind die Chiloé-Beutelratte (Dromiciops gliroides ), der Darwin-Fuchs (Lycalopex fulvipes), Kleingrison (Galictis cuja), Nachtkatze (Leopardus guigna ) und Südpudu. An aquatischen Säugern werden Blauwal (Balaenoptera musculus), Seiwal (Balaenoptera borealis), Weißbauchdelfin (Cephalorhynchus eutropia), Jacobita , Peale-Delfin (Lagenorhynchus australis ) und weitere Cetaceen sowie Südamerikanischer Seebär, Mähnenrobbe, Südlicher Seeelefant, Küstenotter (Lontra felina) und Südlicher Flussotter (Lontra provocax) angetroffen. Auf Chiloé kommen 199 Vogelarten vor, davon ist eine endemisch. In europäischen Zoos werden vorab Magellanpinguin, Humboldtpinguin, Chilepelikan, Chileflamingo, diverse Entenvögel, Inkaseeschwalbe und Graumöwe gezeigt. |
Literatur und Internetquellen
REDFORD, K.H. & EISENBERG, J.F. (1992)
AVIBASE
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Vancouver Island
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AllgemeinesVancouver Island, die größte Pazifikinsel Nordamerikas, ist mit 31'285 km² etwas größer als Belgien. Die Hauptinsel ist umgeben von weiteren Inseln, so den kleinen Broken Group Islands vor der Westküste und zahlreichen, teils größeren Inseln in den Meeresstraßen, die Vancouver Island vom Festland trennen Die Insel hat ein mildes maritimes Klima. Im Januar liegt die Temperatur an der Ostküste im Mittel bei 5°C, im Juli bei 18°C. Wegen der längs durch die Insel verlaufenden Bergketten sind die Niederschläge sehr unterschiedlich verteilt Vegetation und CharakterpflanzenCharakteristisch für die dem Pazifik zugewandte Seite der Insel ist der gemäßigte Küstenregenwald mit Sitka-Fichten (Picea sitchensis), Riesen-Lebensbäumen (Thuja plicata) und Küstenmammutbäumen (Sequoia sempervirens). TierweltVom endemischen Vancouver-Murmeltier (Marmota vancouverensis) abgesehen entspricht die Säugetierfauna im Wesentlichen jener des benachbarten Festlands. Im März/April und im Herbst lassen sich Grauwale (Eschrichtius robustus) beobachten. Schwertwale leben ganzjährig hier. Seehunde, Kalifornische und Steller-Seelöwen sind häufig, Nördliche See-Elefanten (Mirounga angustirostris), Nördliche Seebären und Seeotter (Enhydra lutris kenyoni) kommen ebenfalls vor. Vancouver Island liegt auf der westlichen Zugvogelroute und ist eine wichtige Station während des Frühjahrs- und Herbstzugs (z.B. IBA CA044 Tofino Mudflats, CA080 Cleland Island) oder als Ort zum Überwintern, etwa für pazifische Trompeterschwäne (IBA CA054 Comox Valley). |
Literatur und Internetquellen
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Meere, Inseln, Antarktis - Allgemeines
Dass Inselfaunen potenziell stärker gefährdet sind, als jene des Festlandes ist eine altbekannte Tatsache. Dies hängt einerseits damit zusammen, dass die zur Verfügung stehenden Areale klein sind und das umgebende Meer eine unüberwindbare Barriere darstellt, andererseits damit, dass evolutive Anpassungen an das Inselleben (z.B. Riesenwuchs, Verlust der Flugfähigkeit, Verlust der Angst vor Feinden) dazu geführt haben, dass Arten rasch verschwanden, nachdem eine Insel vom Menschen besiedelt wurde. Dies trifft z.B. für die Moas Neuseelands, die Dronten von Mauritius und Réunion, die Rallen von Chatham, Wake, Tahiti, Ascension, Hawaii, Laysan, Samoa, Lord Howe und Mauritius, den Solitär, den Nachtreiher und den Steinkauz von Rodrigues oder die Elefantenvögel, Flusspferde, Riesenratten und Riesenlemuren von Madagaskar zu (FULLER, E., 1987)
Trotz ihrer enormen Ausdehnung - Meere bedecken rund zwei Drittel der Erdoberfläche - sind marine Lebensräume zunehmend bedroht. Schätzungsweise 40 % der Weltmeere leiden mittelschwer bis schwer unter menschlichen Aktivitäten, entweder direkt, z.B. durch Überfischung oder Verschmutzung, oder indirekt, z.B. durch den Klimawandel. Die Nordsee, das Süd- und Ostchinesisches Meer, der Westatlantik vor Nordamerika, die Karibik, das Mittelmeer, das Rote Meer, der Arabische Golf, das Beringmeer und der Westpazifik rund um Japan gehören zu den am meisten betroffenen Regionen. Nur 4 % der Weltmeere sind noch einigermaßen intakt. Die Fläche der toten Zonen in Küstengewässern hat sich in den letzten 50 Jahren alle zehn Jahre verdoppelt, 2010 bedeckten sie eine Fläche von 245'000 km². Im Küstenbereich sind seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein Viertel der Salzwiesen und ungefähr je ein Drittel der Mangrovenwälder und der Seegraswiesen verloren gegangen. Diese Küstenökosysteme verschwinden 2-15 mal so schnell wie der tropische Regenwald (HINRICHSEN, D., 2011).
Dass die Antarktis von der globalen Erwärmung besonders betroffen ist, wird uns immer wieder klar, wenn sich eine größere Fläche vom Schelfeis loslöst und davondriftet. Bis 2010 hat die Antarktis rund 25'000 km² Schelffläche verloren, das entspricht beinahme der Fläche Belgiens (HINRICHSEN, D., 2011).
Auf diese Gefahren aufmerksam zu machen muss eine der Hauptaufgaben von Zoos und Schauaquarien sein.
Literatur und Internetquellen
FULLER, E., 1987
HINRICHSEN, D. (2011)
MARE NOSTRUM - VIDEO
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Allgemeines zur Kapregion
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Mit, je nachdem, wie sie abgegrenzt wird, 74'000 bis knapp 90'000 km² bildet die Kapflora das flächenmäßig kleinste der sechs kontinentalen Florenreiche der Erde. In einem Gebiet etwa so groß wie Österreich gedeihen hier etwa 8'600 Pflanzenarten (Österreich 3165 Arten), wovon 5'800 endemisch sind (Österreich 150 Arten). Die Kapregion ist vor allem wegen ihrer botanischen Vielfalt ein Brennpunkt der Biodiversität. Ferner leben hier mindestens 11'000 Arten von Meerestieren, davon sind 3'500 endemisch. Weil sich aber unter den 560 terrestrischen Arten relativ wenig Endemiten befinden, bildet die Kapregion kein eigenes Faunenreich, sondern gehört zur Äthiopischen Region. Als Folge der frühen Besiedlung durch die Europäer verarmte die Großtierfauna. Eine Antilopenart, der Blaubock (Hippotragus leucophaeus), ein Verwandter von Pferde- und Rappenantilope, wurde um 1800 ausgerottet. Alles, was von ihm übrig geblieben ist, sind vier Stopfpräparate in den Naturhistorischen Museen von Wien, Leiden, Stockholm und Paris, ein Schädel in Glasgow und ein paar mehr oder weniger zutreffende Beschreibungen und Abbildungen. Ursprünglich relativ weit verbreitet, beschränkte sich sein Areal schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf das Renosterveld zwischen den Hottentot-Holland-Bergen und Swellendam. Das Quagga (Equus quagga quagga), die südlichste Form des Steppenzebras, die im Küstenfynbos, dem Renosterveld und der Karoo zuhause war und ein rückgebildetes Streifenkleid und eine gelbbraune Grundfarbe hatte, überlebte am Schluss nur noch in Menschenobhut, wo die letzten Tiere 1875 im Berliner und 1883 im Amsterdamer Zoo starben. Grund für die Ausrottung war einerseits eine nicht nachhaltige Bejagung, hauptsächlich zur Gewinnung der Häute, und Weidekonkurrenz durch Schafe. Löwen, Elefanten, Nashörner und Giraffen wurden weit nach Norden abgedrängt. Rund ein Viertel des Gebiets der floristischen Kapregion.ist noch einigermaßen intakt, etwa ein Fünftel steht unter Schutz. Trotzdem gelten etwa 1'700 Pflanzenarten als gefährdet oder potenziell gefährdet, namentlich durch die Expansion der Städte, die Intensivierung der Landwirtschaft, die Einschleppung invasiver Pflanzen oder durch Brände, die zur falschen Zeit oder zu häufig gelegt werden. Im Bereich der Fauna ergeben sich Probleme dadurch, dass Tiere aus anderen Gebieten des südlichen Afrikas in Naturschutzgebieten angesiedelt wurden, so etwa Steppenzebra, Springbock, Blessbock, Spießbock oder Streifengnu. In jüngster Zeit ist als Folge eines überbordenden Tourismus ein Wildwuchs zu beobachten, weil private Lodges ihren Gästen die "Big Five" zeigen wollen, auch wenn diese in den betreffenden Lebensräumen nie vorgekommen sind. |
Literatur und Internetquellen
- BRANCH, B. (1988)
- CORNWALLIS HARRIS, W. (1840)
- COWLING, R. & RICHARDSON, D. (1995)
- MILLS, G & HES, L. (1999)
- MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
- REBELO, T. (1995)
- SINCLAIR, I., HOCKEY, P. & TARBOTON, W. (1997)
- SMITHERS, R. H. N. (1983) /span>
- VAN WYK, B.-E. & SMITH, G. (1996)
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Südliches Afrika - Allgemeines
Allgemeines
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Zum Südlichen Afrika rechnen wir hier Angola, Botswana, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika (wobei die Kapregion gesondert behandelt wird) und Swasiland. Das Klima ist tropisch bis subtropisch. Im Westen ist es durch den Einfluss des Benguelastromes trockener, im Osten, wo der Agulhasstrom einwirkt, feuchter und wärmer. Im Subtropengürtel können die Tag-Nacht- und saisonalen Temperaturunterschiede erheblich sein. In den höheren Lagen von Lesotho, Namibia, Südafrika und Swasiland kann es zu Frost und Schneefällen kommen. Wegen der unterschiedlichen klimatischen Bedingungen ist die Biodiversität hoch. SINCLAIR et al. (1997) geben für die Region über 900 Vogelarten an, darunter 134 endemische, wobei Angola und Sambia nicht berücksichtigt sind. Die Sukkulenten-Karoo wird zu den Brennpunkte der Biodiversität gezählt. Hier wurden 4849 Gefäßpflanzen nachgewiesen, wovon 1940 endemische. Die vom Kap ausgehende, frühe Besiedlung des Landes durch die Europäer hatte nachhaltige negative Auswirkungen auf die Großtierfauna Südafrikas. Löwen, Elefanten, Nashörner>, Weißschwanzgnus und andere Großtiere wurden beinahe ausgerottet. In den dicht besiedelten Königreichen von Lesotho und Swasiland und in dem von Deutschen bewohnten Farmgebiet Namibias war die Situation ähnlich. In Simbabwe wurden im Zuge der Bekämpfung der Rinderseuche Nagana Hunderttausende von Großtieren getötet, was insofern nicht zielführend war, als sich der Überträger, die Tsetsefliege, auch vom Blut von Kleintieren ernähren kann. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte ein Umdenken ein. 1897 wurde das Hluhluwe-Schutzgebiet in Natal gegründet, um die letzten zwei Dutzend Breitmaulnashörner zu erhalten. 1898 folgte das Sabie-Schutzgebiet und etwas später das Shingwedzi-Schutzgebiet im Transvaal, die 1926 zum Krüger-Nationalpark vereint wurden. 1931, als nördlich von Port Elizabeth gerade noch elf Elefanten lebten, wurde der Addo-Nationalpark gegründet. 1937 folgte der Bergzebra-Nationalpark. 1907 erklärte der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika, Friedrich von Lindequist, ein Gebiet von 99'526 km² des heutigen Namibia zum Wildreservat. In der Folge wurde das Schutzgebiet mehrfach verkleinert, 1964 wurde die verbleibende Fläche zum Etoscha-Nationalpark erklärt, der letztlich noch eine Fläche von 22'275 km² hatte. Das ist immerhin halb so groß wie die Schweiz. In Süd-Rhodesien, dem heutigen Simbabwe, wurden 1928 das Wankie-Reservat (heute Hwange National Park) gegründet, und so weiter. Heute gibt es in der Region zahlreiche Nationalparks und vergleichbare staatliche Schutzgebiete, zusätzlich wurden viele private Reservate eingerichtet (siehe Schutzgebiete im Südlichen Afrika). Viele dieser Reservate sind eingezäunt, um Konflikte zwischen Wildtieren und Menschen zu verhindern. In Südafrika gibt es keine freilaufenden Löwen mehr, und nur eine winzige Elefantenpopulation im Knysna Forest ist nicht eingezäunt. Dies bedingt manchenorts Maßnahmen für das Populationsmanagement, die jenen der Zoos vergleichbar sind. So werden z.B. Afrikanische Wildhunde und Löwen gegen Krankheiten geimpft, Löwinnen unter Verhütungsmittel gesetzt und überzählige Individuen weggefangen oder abgeschossen. Allein für 2010-2012 wird geschätzt, dass in eingezäunten südafrikanischen Reservaten 200 Löwen aus Gründen des Populationsmamanegements abgeschossen worden sind. Andererseits werden Tiere zwischen Reservaten ausgetauscht, um die genetische Bandbreite zu erhalten. Bürgerkriege in Angola und Mosambik und die Auswirkungen des Mugabe-Regimes in Simbabwe haben zwar zu Rückschlägen geführt, insgesamt ist aber die Situation für die Wildtiere im Südlichen Afrika vielversprechender als in anderen Regionen. In Südafrika trägt der Wildtiertourismus etwa 27.5 Milliarden € zum Volkseinkommen bei. Die Zahl der ausländischen Touristen liegt bei 9 Millionen, davon ca. 8'000 Trophäenjäger. Mit gegen 300'000 Individuen verfügt das Südliche Afrika über den größten Elefantenbestand. Einzig in Angola haben sich die Bestände noch nicht von den Folgen des Bürgerkriegs erholt. Im Krüger-Nationalpark im Norden Botswanas und Namibias sowie im Südwesten Simbabwes hat es heute mehr Elefanten, als für den Lebensraum gut ist. Währenddem das Nördliche Breitmaulnashorn praktisch ausgerottet ist, gibt es vom Südlichen wieder über 18'000 Tiere, und auch über 80 % aller Spitzmaulnashörner und über 50 % aller Flusspferde leben im Südlichen Afrika. Typische ZootiereLeider sind manche typischen Tierarten des Südlichen Afrika in den letzten Jahren aus den Zoos im deutschsprachigen Raum verschwunden, so etwa Bärenpavian, Weißschwanzgnu, Buntbock, Kuhantilope, Leierantilope, Buschbock, Braune Hyäne oder Schabrackenschakal. Andere wurden nie, nie über längere Zeit oder nur vereinzelt gehalten, wie Kap-Bergzebra, Rehantilope, Stein- und Greisböckchen, Streifenschakal, Buschmannhase, Felsenratte oder Brandts-Pfeifratte. Das vorhandene Artenspektrum ist aber immer noch beachtlich, und manche potenzielle Botschafterarten, wie Löffelhund, Erdmännchen, Zwergmanguste, Gepard, Dikdik oder Kurzohr-Rüsselspringer erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Diese können hervorragend eingesetzt werden, um für Schutzprojekte in der Region zu werben, etwa für den in Europa nicht gehaltenen Buschmannhasen, für den sich einige Zoos engagieren. Der Brillenpinguin, der in der europäischen Zoowelt ebenfalls etliche Förderer hat, spricht natürlich für sich selbst. |
Literatur und Internetquellen
- AFRICAN ELEPHANT DATA BASE
- BEYER, J. & DUGGAN, A. (1997)
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