Distribution of breeding birds in the Gediz Delta, Western Turkey.

Zoology in the Middle East 47(1):39-48. DOI:10.1080/09397140.2009.10638345.

Abstract:

Atlas mapping of breeding birds in Gediz Delta Ramsar Site on the western coast of Turkey was performed in 2002. The study area of 305 km2 was divided into 305 1x1 km square UTM grids. Breeding evidence was obtained for 92 species in 291 UTM squares; 47 were classified as confirmed breeding, 22 as probable breeding, and 23 as possible breeding. Among the breeding species, three were European species of global conservation concern (Falco naumanni, Pelecanus crispus, Emberiza cineracea), 12 were species with a concentrated population and with unfavourable conservation status in Europe, and 34 were species with their population not concentrated in Europe but with unfavourable conservation status in the region. Among those with a threatened status, 7 species were vulnerable, 4 were rare, 2 were localised, 18 were declining, and 18 were depleted species. During the study, various threats were identified in 173 UTM squares out of 291 (59.5%). Among these, the most frequently observed were pollution observed in 30% of the squares, overgrazing in 22% and illegal hunting in 22%.

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EUR 10 gediz map
Lage des Gediz-Deltas

 

 

 

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Rosaflamingos (Phoenicopterus ruber roseus) in Salzlagune im Gediz-Delta, Türkei © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Rosaflamingos (Phoenicopterus ruber roseus) in Salzlagune im Gediz-Delta, Türkei © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Der Golf von Izmir vor dem Gediz-Delta, Türkei © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der in der Antike "Hermos" genannte Gediz ist mit 405 km der zweitlängste Fluss, der aus Kleinasien dem Ägäischen Meer zuströmt. In seinem Unterlauf hat er im Verlauf der Zeit mehrfach das Bett gewechselt und dabei ein ca. 400 km² großes Delta aufgeschwemmt. Dieses ist eines der bedeutendsten Feuchtgebiete im Mittelmeerraum. 261.6 km² mit vier Salzlagunen von 34.5 km² Fläche, 50 km² Salzmarschen und 6.5 km² Süßwassersümpfen gelten als ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA TR016), und 149 km³ bilden seit 1998 das RAMSAR-Schutzgebiet Nr. 945. Der Unterlauf des Flusses mit dem Marmara-See wurde von der IUCN als "Key Biodiversity Area" eingestuft [3; 4; 7].

Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 16.8ºC, der mittleren monatliche Tiefstwert 7.8ºC, der Höchstwert 26.8°C. Die Sommermonate sind trocken, Regen fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr, der Jahresniederschlag liegt bei 544 mm. Neben Lagunen, Flussläufen, Salz- und Süßwassersümpfen gibt es im Gebiet auch Dünen, zeitweilig feuchte Wiesen, Trockenwiesen, immergrünes Phrygana-Buschland und kleine Wälder. Hauptsächliche menschliche Aktivitäten sind Salzgewinnung, Fischerei, Weidewirtschaft sowie Garten- und Ackerbau. Überweidung, Intensivierung der Landwirtschaft, unangemessene Wassernutzung und Gewässerverschmutzung sowie von der benachbarten Millionenstadt Izmir ausgehende Freizeitaktivitäten sind die wichtigsten Gefahren, die das Schutzgebiet bedrohen [3; 4; 7].

Vegetation

Es wurden 308 Arten Gefäßpflanzen aus 206 Gattungen und 60 Familien nachgewiesen, darunter viele Halophyten. Die Riedflächen und Ufer der Wasserläufe sind mit Schilfrohr (Phragmites australis) und Rohrkolben bestanden, auf den Sandflächen wachsen Tamarisken (Tamarix sp.) und im hügeligen Gebiet Affodil (Asphodelus microcarpos), Terpentin-Pistazie (Pistacia terebinthus), Steineiche, Echte Feige and Kopfiger Thymian (Thymbra capitata). Entlang der Küste steht Europäischer Queller (Salicornia europaea) in dichten Beständen. Landeinwärts  dominieren Fuchsschwanzgewächse der Gattungen Arthrocnemum, Holocnemum und Halimione [7].

Tierwelt

Das Gediz-Delta hat eine vielfältige Fauna, zu der auch Südlicher Weißbrustigel (Erinaceus concolor), Wildschwein, Steinmarder, Dachs, Rotfuchs und Goldschakal gehören. Es wurden 35 Arten Reptilien und Amphibien nachgewiesen, nämlich 2 Schwanz- und 5 Froschlurche, 6 Schildkröten, 10 Echsen und 12 Schlangen. Im Mündungsbereich des Gediz wurden 56 Fischarten aus 24 Familien gefunden [1; 2; 4].

Hauptattraktion für zoologisch interessierte Besucher ist natürlich die Avifauna. Es wurden 289 Vogelarten festgestellt, von denen 28 Arten gefährdet sind. Um die 90 Arten brüten im Gebiet.  Etwa 2'500 Paare des  Rosaflamingos brüten hier, auch Krauskopfpelikan, Rost- und Brandgans, Rötelfalke (Falco naumanni), Austernfischer, Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Triel (Burhinus oedicnemus) und Spornkiebitz sowie diverse Möwen, Seeschwalben und Lerchen zählen zu den Brutvögeln. Im Winter versammeln sich hier über 80'000 Gastvögel, darunter etwa 25'000 Flamingos und 2-3'000 Blesshühner. Auch für Durchzügler ist das Delta ein wichtiger Rastplatz. [4; 5; 6; 7].

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Literatur und Internetquellen:

  1. ARSLAN, D., OLIVIER, A., YASAR, C. et al. (2018)
  2. BAYHAN, B., KAYA, M. & SEVER, T. M. (2008)
  3. BIRDLIFE DATA ZONE - GEDIZ-DELTA
  4. DOGA DERNEGI
  5. IZMIR BIRD PARADISE NATIONAL PARK
  6. ONMUS, O., DURUSOY, R. & EKEN, G. (2009)
  7. RAMSAR CONVENTION

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Samstag, 30 Januar 2021 10:35

SCOTT, A. (1995)

The Overberg Explorer.

177 Seiten, mit zahlreichen Farbfotos, Strichzeichnungen und Karten.
Overberg Conservation Services cc, Gansbaai. ISBN-13: 978-0620283212.

Inhalt:

The Overberg Explorer is a guide for environment-oriented travel in the Cape Overberg. It contains information on everything from geology to history, exploring the areas of Caledon, Hermanus, Bredasdorp and Sellendam, and various organisations who can help the traveller.

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Donnerstag, 28 Januar 2021 11:21

BROWN, L. (1966)

Knaurs Kontinente in Farben: Afrika.

298 Seiten, mit 128 einfarbigen und 102 mehrfarbigen Fotos sowie 19 Karten.
Übersetzt und bearbeitet von Margarete Auer.  
Verlag Droemer Knaur

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Life on high: The diversity of small mammals at high altitude in South Africa.

Biodiversity and Conservation 21 (21): 960-31152823. DOI: 10.1007/s10531-012-0340-0.

Kurzfassung:

The Great Escarpment is the major mountain system in South Africa, yet very few biological surveys have been conducted outside of the well-known Drakensberg section. This is surprising given the important role that mountains play in local and global biodiversity patterns. In this study, small mammal diversity and community composition were estimated at three high altitude (>1,700 m) sites within the Sneeuberg Mountain Complex (SMC) of the Great Escarpment, South Africa from June 2009 to May 2010. The influences of selected environmental variables on diversity were also tested. Of 423 live-captures, a total of 292 unique individuals of 12 small mammal species (one shrew, one elephant shrew and 10 rodents) were identified during 5,280 trap nights. No single environmental variable could account for the variation observed in diversity measurements but vegetation height appeared to be the most important factor to influence the number of individuals captured. It is hypothesised that the high species richness and diversity of small mammals observed in the SMC compared to other parts of the Great Escarpment is due to the SMC being located in a transition zone of the Grassland and Nama-Karoo biomes. Our results suggest that the SMC could be important in conserving small mammal species from western and eastern assemblages across South Africa.

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Mittwoch, 27 Januar 2021 11:10

SCHMIDT, A. D. (2002)

The herpetofauna  of the Langjan Nature Reserve (Limpopo Province, Republic of South Africa) (Amphibia, Reptilia).
Die  Herpetofauna  des Langjan-Naturreservates (Provinz Limpopo, Republik Südafrika) (Amphibia,  Reptilia).  

HERPETOZOA  15 (3/4): 121-135.

Kurzfassung:

Das Langjan-Naturreservat ist ein 4774 ha großes Schutzgebiet in der Limpopo Provinz Südafrikas, 130 km nördlich der Provinzhauptstadt Pietersburg gelegen. Während einer Feldstudie von Januar bis April 1998 und drei kürzeren Aufenthalten zwischen 1999 und 2001 konnten innerhalb des Schutzgebietes insgesamt 43 Reptilien- (3 Schildkröten, 23 Eidechsen, 17 Schlangen) und 7 Amphibienarten nachgewiesen werden. Die Anzahl der aus dem Gebiet bekannten Formen erhöht sich damit auf 47 bei den Reptilien und 10 bei den Amphibien. Die von der Autorin im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Arten werden hinsichtlich ihrer relativen Häufigkeit, ihrer allgemeinen Lebensraumansprüche und Verbreitung im Reservat charakterisiert. Neun weitere, bisher nur außerhalb der Reservatsgrenzen nachgewiesene Reptilienarten kommen wahrscheinlich auch im Reservat selbst vor. Die Fundortbeschreibungen ausgewählter Formen werden durch ökologische, zoogeographische oder taxonomische Hin-weise ergänzt. Vier Arten {Psammobates oculiferus, Typhlosaurus lineatus subtaeniatus, Scelotes limpopoensis albiventris, Colopus wahlbergii wahlbergii) verdienen aufgrund ihrer eingeschränkten Gesamtverbreitungsgebiete bzw. Seltenheit besondere faunistische Beachtung.

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Dienstag, 26 Januar 2021 08:39

SCHNEIDER, I. (1993)

Waterberg Plateaupark Namibia.

80 Seiten, Karten, s/w-Fotos, 8 Farbtafeln.
Shell Namibiua. ISBN 9991670807 / ISBN 99916-708-0-7

Inhalt:

Ilme Schneider beschreibt den Waterberg Plateaupark in Namibia: Der Waterberg, im vorigen Jahrhundert Omuverumue genannt, die Herero-Bezeichnung für "enge Pforte" ist, zwischen dem Kleinen und Großen Waterberg gelegen, ein einzigartiges und doch weitgehend unbekanntes und von Menschenhand wenig berührtes Stück Natur, mit einer Vogel-, Wild- und Pflanzenvielfalt, wie es sie im ganzen südlichen Afrika kaum noch einmal gibt.

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Sonntag, 24 Januar 2021 08:14

BRETT, M. R. (1989)

The Pilanesberg: Jewel of Bophuthatswana.

140 Seiten, zahlreiche farbige Illustrationen.
Frandsen Publishers, Sandton. ISBN 13: 9780620135962

Einband / Einleitung (PDF)

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Samstag, 23 Januar 2021 11:55

BRANCH, W. R. (1989)

Reptiles and amphibians of the karoo national park: A surprising diversity.

African journal of herpetology 36 (1):26-35.
DOI: 10.1080/04416651.1989.9650219

Abstract:

The Karoo National Park, Beaufort West, straddles the old escarpment of the Nuweveldberge and southern plain of the Great Karoo. It has a wide variety of habitats, linked to the varied altitude and geology of the Park. It has turned out to be a herpetological treasure trove, with 67 species of reptiles and amphibians, including no less than eight amphibians, six chelonians, 35 lizards and 18 snakes. The paper lists these species, noting many important range extensions both in the park and adjacent regions. The escarpment edge and its associated micro-climate, combined with the varied topography and geology, have generated diverse vegetation types. This has permitted niche diversification of congeners and there are a number of interesting generic radiations, including eight species of thick-toed geckos (Pachydactylus), five skinks (Mabuya) and four sand lizards (Pedioplanis). There are also five species of land tortoise. The area forms an important biogeographic refugium, with relict populations of tortoises, frogs, snakes and lizards, associated with the moist, montane grassland of the escarpment edge, or regions of deep alluvial sands along the old river courses. Details of the diversity and zoogeographic importance of the Park are presented.

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Montag, 18 Januar 2021 11:53

Stehende Gewässer und Feuchtgebiete

 

(11.1) Fließgewässer (auf separater Seite)
(11.2) Stehende Gewässer

(11.3) Feuchtgebiete

(11.4) Salzpfannen
(11.5) Mangroven, Ästuare

Southern africa wetlands2
Karte der Gebiete die mit Textbeiträgen oder Fotos vorgestellt werden: (1) Bloemhof-Dam-NR / Sandveld-NR, (2) Barberspan-NR, (3) Nylsvlei-NR, (4) Marievale-VR. (a) Malawisee, (b) Otjikotosee, (c) Etoscha-NP; (d) Hoanib, (e) Hardap-WP, (f) Gonarezhou-NP, (g) Doorndraai-Dam-NR, (h) Borakalalo-NP, (i) Rondebult-VR, (j) Rietvlei-NR, (k) Ndumo-NR, (l) Sterkfontein Dam, (m) Weenen-NR, (n) Umlalazi-NR, (o) iSimangaliso-NP

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Stehende Gewässer

SAF-11-02-01 Malawisee OtterPoint Hans Hillewaert
Malawisee, Otterpoint. Malawi. Foto Hans Hillewaert

 

SAF 11 02 05 borakalalo
Seidenreiher (Egretta alba) im Klipvoor-Stausee des Borakalalo-Nationalparks. Nordwest-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 02 01 Nyamithi Pan
Waffenkiebitze (Vanellus armatus) in der 4 km langen Nyamithi Pan im Ndumo-Naturschutzgebiet © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-04 rondebult limikolen
Limikolen im Rondebult-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-05 otjikoto
Der Otjikoto-See im namibischen Karstveld, in der Nähe von Tsumeb © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-06 Marievale kingfisher
Graufischer (Ceryle rudis) an Kleinsee im Marievale-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-02-06 pelomeduse weenen
Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa) in Weiher im Weenen-Naturschutzgebiet. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Es gibt im südlichen Afrika zwar jede Menge Stauseen, wie z.B. den bis 70 km km² großen und über 90 m tiefen Speicherstausee Sterkfontein Dam, der bei Bedarf über die Wilge den Vaal Dam speist. Natürliche große Seen sind jedoch selten. Weitaus der bedeutendste und faunistisch interessanteste ist der Malawi- oder Niassasee, der drittgrößte See Afrikas. Mit einer Fläche von 29.600 km² ist er beinahe so groß wie Belgien. Seine mittlere Tiefe beträgt knapp 300, seine maximale Tiefe 704 m. Er fasst über 8 Billiarden Liter Wasser - 175 mal so viel wie der Bodensee. Wenig südlich davon und ebenfalls am Lauf des Shire liegt der 450 km² große und bis 250 m tiefe Malombesee.

Häufiger sind Flachseen, z.B. der etwa 2'400 km² große und nur 1-2 m tiefe Chilwasee in Malawi, der 4'500 bis 10'000 km² große und bis rund 4 m tiefe Bangweulusee in Sambia, der 45 km² große und etwa 5 m tiefe Amarambasee in Mosambik oder der bis 100 km² große, periodisch austrocknende Liambesisee im Caprivizipfel Namibias. In niederschlagsärmeren Gebieten können Flachseen den Charakter europäischer Steppenseen haben, indem ihr Wasser schwach alkalisch ist, so etwa bei der etwas über 20 km² großen und bis 11 m tiefen Barbers Pan in der südafrikanischen Nordwest-Provinz. Die früher nur periodisch Wasser enthaltende Kamferspfanne im Nordkap wurde durch Wassereinleitung zu einem permanenten Flachsee von 400 ha, der bis zu 50'000 Zwergflamingos anzieht.

Ferner gibt es zahllose Kleinseen, von denen die meisten flach sind und viele periodisch austrocknen. Durch Bergbau, Industrialisierung und Intensivierung der Landwirtschaft sind mache davon als Lebensraum gefährdet. Vereinzelt kommen aber auch Dolinen vor, Karstseen, die durch den Einbruch unterirdischer Höhlen entstanden sind, so der nur etwas über ein Hektar große aber über 70 m tiefe Otjikotosee in Namibia oder der Kashibasee in Sambia mit einer Fläche von 3.5 ha und einer Tiefe von über 100 m. Die stärkste bekannte natürliche Quelle der Südhalbkugel, das "Auge von Kuruman" ("Die Oog"), bildet einen großen Quelltopf.

Tierwelt

Im Malawisee leben rund 450 Fischarten, die meisten sind Buntbarsche, viele davon endemisch. In stehenden Gewässern jeder Größe wurden im südlichen Afrika im Interesse der Sportfischerei oder der Mückenbekämpfung alle möglichen und unmöglichen Fischarten eingesetzt, so hat der Verfasser in einem Tümpel mitten im Damaraland Guppies (Poecilia reticulata) gefunden. Solche Exoten können den heimischen Arten das Leben schwer machen. Trotzdem hat z.B. im Auge von Kuruman der endemische Messingmaulbrüter (Pseudocrenilabrus philander), von dem es übrigens auch eine Unterart (P. philander dispersus) im Otjikotosee gibt, den Einsatz von Goldfischen, Karpfen, Barben und standortfremden Buntbarschen überlebt. Im Otjikotosee wurde die hochbedrohte, im Guinas-See endemische Tilapia guinasana eingesetzt.

Kap-Fingerotter kommen in praktisch allen Gewässertypen vor. Bevorzugt werden Gewässer mit dichter Ufervegetation. Auch kleinere Stauhaltungen auf Farmen werden häufig genutzt.

Die Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa), die auch in kleinen Gewässern vorkommt,  ist die häufigste und am weitesten verbreitete aquatische Schildkrötenart im südlichen Afrika.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Bloemhof-Dam- und Sandveld-Naturschutzgebiete, Nordwestprovinz und Freistaat

SAF 11 01 02 05 bloemhofdam
Der Bloemhof Dam des Vaal an der Grenze von Freistaat und Nordwest-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-01-02-04 bloemhofdam
Graukopfmöwen (Larus = Chroicocephalus cirrocephalus) und Kormorane am Bloemhof Dam des Vaal. Nordwest-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rappenantilope (Hippotragus niger) im Sandveld-Naturschutzgebiet, im Hintergrund der Bloemhof Dam, (Oranje-) Freistaat, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Der Bloemhof Dam ist eine Stauhaltung des Vaal. Er liegt an der Grenze von Nordwest-Provinz und (Oranje-) Freistaat. Er hat eine Fläche von 223 km² und eine Tiefe bis etwa 30 m, im Mittel von 5.7 m. Wegen der geringen Tiefe und der flachen Landschaft hat der 1970 fertiggestellte Staudamm eine Länge von 4'270 m. Es herrscht ein Steppenklima. die mittlere Monatstemperatur beträgt 14ºC im Januar und 28ºC im Juni, die Minima und Maxima liegen bei 0 bzw. 32ºC. Der Jahresniederschlag beträgt etwa 500 mm. Der Stausee wird umgeben vom Bloemhof-Dam-Naturschutzgebiet (Nordwest-Provinz) und dem Sandveld-Naturschutzgebiet (Freistaat), die von Grasland und Kalahari-Dornveld bedeckt sind und zusammen eine Fläche von gegen 500 km² aufweisen.

Der Stausee weist die größte Karpfenpopulation Südafrikas auf. Häufige einheimische Fische sind Oranje-Schlammfisch (Labeo capensis), Moggel (Labeo umbratus), Kleinmaul-Gelbfisch (Labeobarbus aeneus) und Afrikanischer Raubwels (Clarias  gariepinus).

Der Bloemhof Dam des Vaal ist ein bedeutendes Vogelschutzgebiet (IBA ZA029) in dem ständig etwa 5'000, in Spitzenzeiten über 10'000 Wasservögel leben. Auf dem 85 km langen Stausee und in den angrenzenden Naturschutzgebieten kommen mindestens 295 Vogelarten vor, darunter Nimmersatt, Afrikanischer Löffler, Zwerg- und Rosaflamingo, Fahlregenpfeifer (Charadrius pallidus), Schwarzflügel-Brachschwalbe (Glareola nordmanni) und Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia).

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Barbers-Pan-Naturschutzgebiet, Nordwest-Provinz

SAF 11 02 02 Barbers Pan
Barber's Pan, ein flacher Steppensee und bedeutendes Vogelschutzgebiet in der NW-Provinz Südafrikas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 02 02 02 Barbers Pan
Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta) in der Barber's Pan in der NW-Provinz Südafrikas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die Barberspan ist ein flacher, leicht alkalischer, maximal 11 m tiefer See mit einer Ausdehnung von ca. 20 km², der auf einer Höhe von 1'350 m liegt. Mit einem schmalen bis höchstens 400 m breiten Uferbereich bildet sie das Barbers Pan-Naturschutzgebiet. Zusammen mit der benachbarten Leeupan, kleineren Seen und umgebendem Grasland ist sie als ornithologisch bedeutendes Gebiet mit einer Gesamtfläche von 40 km² eingestuft (IBA ZA019) und damit das größte Vogelschutzgebiet Südafrikas.

Im Reservat wurden bisher über 320 Vogelarten nachgewiesen. Es beherbergt eine Brutpopulation von 12'000 Paaren Kammblässhühnern (Fulica cristata). Während der Trockenzeit von April bis Oktober versammeln sich hier bis über 20'000 Wasservögel, um zu mausern. Während des Sommers wird es von zahlreichen Rötelfalken (Falco naumanni) aufgesucht.

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Weitere Schutzgebiet mit Seen, Stau-, Flach- und Kleinseen
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

SAF 11 02 05 doorndraaidam
Der 5.6 km² große Doordraai-Dam inmitten des 70 km² umfassenden Doorndraai-Dam-Naturschutzgebiets. Limpopo-Provinz, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Marabus (Leptoptilos crumeniferus) am 28.7 km² großen Hardap-Stausee des Fischflusses im 252 km² messenden Hardap-Wildpark. Mariental, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Malawi: Chilwa-See (Ramsar-Gebiet 869)

Namibia: Hardap-Wildpark, Daan Viljoen-Wildpark

Gauteng: Rondebult-Vogelschutzgebiet
Kwazulu-Natal: Albert Falls-Naturschutzgebiet, iSimangaliso-Wetland-Park (Lake St. Lucia, Lake Sibaya, Kosi Bay-Seen; IBAs ZA039, ZA040, ZA044),   (Oranje-Freitaat), Sterkfontein Dam-Naturschutzgebiet (IBA ZA035), Umgenivlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA056)
Limpopo-Provinz: Doorndraai-Dam-Naturschutzgebiet, Mokolo-Dam-Naturschutzgebiet
Nord-Kap: Doornkloof-Naturschutzgebiet und Rolfontein-Naturschutzgebiet (am Vanderkloof Dam), Kamfers-Dam privates Naturschutzgebiet (IBA ZA024)
Ost-Kap: Commando-Drift-Naturschutzgebiet, Oviston-Naturschutzgebiet (am Gariep Dam),
Nordwest-Provinz: Borakalalo-Nationalpark, Vaalkop-Dam-Naturschutzgebiet
(Oranje-)Freistaat: Caledon-Naturschutzgebiet, Erfenis-Dam-Naturschutzgebiet, Gariep-Dam-Naturschutzgebiet, Kalkfontein-Dam-Naturschutzgebiet, Koppies-Dam-Naturschutzgebiet, Rustfontein-Dam-Naturschutzgebiet, Willem-Pretorius-Naturschutzgebiet

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Feuchtgebiete

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Nylsvlei, Limpopo-Provinz, Südafrika. Hier wurden 426 Vogelarten nachgewiesen, davon 102 Wasservögel, von diesen 58 als Brutvögel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-02 tembwahata pan waterbuck
Tembwahata-Pfanne im Gonare-Zhou-Nationalpark, Simbabwe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-03 Hoanib Schwemmebene
Spießböcke (Oryx gazella) in der Schwemmebene des Hoanib mitten in der Namib-Wüste © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-04 greater st lucia riedbock
Großriedböcke (Redunca arundinum) im Mfabeni-Wildschutzgebiet (Teil des iSimangaliso-Nationalparks). Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF-11-03-05 greater st lucia himantopus
Stelzenläufer (Himantopus himatopus im iSimangaliso-Nationalpark. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Der Wechsel von ausgesprochenen Trocken- und Regenzeiten und die saisonal hohen Niederschläge in den Quellgebieten im Gebirge haben eine sehr unterschiedliche Wasserführung der Flüsse zur Folge. Viele davon treten während der Regenzeit über ihre Ufer und überschwemmen große Flächen. In diesen Schwemmebenen können in der Folge Feuchtwiesen, Sümpfe oder Schilfgebiete entstehen, die mit - vielfach temporären - Wasserflächen durchsetzt sind. In niederschlagsreichen Gebieten können Feuchtgebiete auch dadurch entstehen, dass sich Regenwasser in Senken sammelt, wo es dann mit der Zeit verdunstet oder allmählich abfließt. Solche Feuchtgebiete werden "Dambo" genannt.

Die maximale Ausdehnung der Feuchtgebiete ist erheblich. So können z.B. in Sambia die "Dambos" bis zu 12.5 % der Landesfläche einnehmen. Bedeutende Feuchtgebiete im Einzugsgebiet des Sambesi sind der Nyamboma-Sumpf in Angola (bis 1’000 km²), die saisonale Schwemmebene im Barotseland Sambias (bis 7’700 km²), der Linyanti-Sumpf des Chobe in Namibia (bis 3’800 km²), die Bangweulu-Sümpfe Sambias, deren größter wenigstens 7'000 km² abdeckt, und die am Kafue, die vor der Flussregulierung bis 5'000 km² umfassten, sowie die Shire-Sümpfe in Malawi und Mosambik (bis 1'300 km²).

Die bekanntesten Feuchtgebiete im Einzugsgebiet des Limpopo sind der bei Naboomspruit (heute Mookgophong) gelegene, 160 km² große Nylsvlei und die knapp 80 km² umfassende Makuleke-Schwemmebene am Zusammenfluss von Limpopop und Luvhuvu, beide in der Limpopo-Provinz Südafrikas. Das Okavango-Delta Botswanas ist eine sehr dynamische Landschaft. Etwa 4'000 km² sind trockene Inseln, etwa 10'000 km² sind zumindest zeitweilig überschwemmt oder sind permanente Sümpfe. Im Namib bildet der Hoanib eine weitläufige Schwemmebene, in der sich der Gui-Uiri-Sumpf befindet.

Tierwelt

Die Vegetation der Feuchtgebiete ist eine wichtige Nahrungsressource für herbivore Säugetiere. Besonders an diesen Lebensraum angepasst sind Sitatunga, Wasserbock, Litschi-Wasserbock, Puku (Kobus vardonii) und Großriedbock (Redunca arundinum). Von den über 400 Vogelarten, die in größeren Feuchtgebieten zu finden sind, ist etwa ein Viertel von offenen Wasserflächen abhängig. Der augenfälligste Vertreter der Herpetofauna ist der Nilwaran. Die Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa) begegnet vorübergehenden Trockenperioden dadurch, dass sie sich im Boden eingräbt und in einen Torpor verfällt.

 

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Geschützte Feuchtgebiete

Nylsvlei-Naturschutzgebiet, Limpopo-Provinz

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Ornithologen - ein ehemaliger Kurator des Pretoria Zoos und seine Frau - erkunden das überschwemmte Nylsvlei-Reservat. Limpopo, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 03 01 nylsvlei roan
Pferdeantilopen (Hippotragus equinus) im Nylsvlei-Naturschutzgebiet, Limpopo, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAF 11 03 01 nylsvlei vegetation
Sumpfvegetation im Nylsvlei-Naturschutzgebiet, Limpopo, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bestehend seit 1974, Ramsar-Gebiet seit 1998.
Fläche 39.75 km².
Höhe: 1'080-1'155 m.ü.M.
Niederschlag: ca. 620 mm / Jahr. Geringste Niederschläge Juni-August mit 2-6 mm/Monat, höchste von November-Februar mit 84-108 mm/Monat.
Temperatur: Monatsmittel min. 3.6°C (Juni-Juli, gelegentlich unter Null), max.  23.3°C (Januar).

Das Gelände, das Grasland, Akaziensavanne und Trockenwald umfasst, wurde ursprünglich von der Naturschutzverwaltung des Transvaals als Zuchtstation für Pferdeantilopen und Tsessebes erworben. Später wurden auch Steppenzebras, Kapgiraffen und Streifengnus angesiedelt. Zur Säugetierfauna gehören auch Warzenschwein, Großer Kudu, Kronenducker, Wasserbock, Großriedbock (Redunca arundinum), Impala,und Steinböckchen, ferner Grüne Meerkatze, Schabrackenschakal, Kap-Fingerotter, Weissschwanz- Zebra- und Fuchsmanguste, Braune Hyäne, Erdwolf, Falbkatze, Karakal und Leopard.

Nylsvlei gehört, gemessen an seiner relativ geringen Größe mit 426 Arten zu den ornithologisch interessantesten Gebieten Südafrikas (IBA ZA007). Die Fischfauna ist artenarm, zur Regenzeit kommen aber Fische in großer Zahl, um zu laichen. Es sind 19 Amphibienarten bekannt, darunter der Afrikanische Ochsenfrosch, 39 Reptilienarten, als auffälligste der Nilwaran, ferner 55 Libellen- und 194 Schmetterlingsarten.

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Marievale-Vogelschutzgebiet, Gauteng

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Geschützt, aber durch Goldbergbau bedroht: Kleinseen im Marievale-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Löffler (Platalea alba), Riedscharbe (Phalacrocorax africanus) und Graureiher (Ardea cinerea) im Marievale-Vogelschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Marievale ist ein etwa 1'400 ha großes, ehemaliges Bergbaugebiet, das auf einer Höhe von ca. 1'570 m in der Stadt Nigel inmitten von noch aktiven Goldminen liegt. Der stets Wasser führende Blesbokspruit durchfließt das Reservat. Durch die Aufschüttung von Aushubmaterial sind Sümpfe und große, flache, zu einem guten Teil mit Schilf bedeckte Wasserflächen entstanden, die viele Wasservögel und dank einem ausgedehnten Wegnetz und vier Beobachtungsständen auch viele Besucher anziehen.

Die Vogelwelt ist sehr vielfältig. Es wurden über 330 Arten nachgewiesen, darunter natürlich viele Sumpf- und Wasservögel, z. B. Zwerg- und Haubentaucher, Schlangenhalsvogel, Riedscharbe (Microcarbo africanus), Grau-, Kuh- und Seidenreiher, Heiliger Ibis, Brauner Sichler, Hagedasch, Afrikanischer Löffler, Nimmersatt, Rosaflamingo, diverse Enten und Limikolen. Im Schutzgebiet wurden Blessböcke angesiedelt. Auch Kap-Fingerotter, drei Mangustenarten, Großriedböcke (Redunca arundinum) und Kaphasen (Lepus capensis) kommen vor.

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Weitere geschützte Feuchtgebiete
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

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Riedfläche im Rondebult-Vogelschutzgebiet, Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rietvlei-Naturlschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Hahnschweifwida (Euplectes progne) im Wechsel vom Schlicht- zum Prachtgefieder im Rietvlei-Naturlschutzgebiet. Gauteng, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Die oben unter "Stehende Gewässer" genannnten Seen-Schutzgebiete umfassen zumeist auch ausgedehnte Sümpfe, Riedflächen etc.; weitere geschützte Feuchtgebiete sind:

Botswana: Chobe-Nationalpark mit Linyanti-Sumpf (ZA BW001), Moremi-Wildschutzgebiet und Okavango-Ramsarschutzgebiet (IBA BW003)

Malawi: Vwaza Marsch-Wildschutzgebiet

Namibia: Mudumu-Nationalpark mit Linyanti- und Kwando-Sümpfen (IBA NA 002; Ost-Caprivi), Nkasa-Rupara-Nationalpark (IBA NA 002; Ost-Caprivi)

Sambia: Bangweolo-Wildschutzgebiet, Kafue-Nationalpark, Lochinvar-Nationalpark, Süd-Luangwa-Nationalpark, West Lunga-Nationalpark

Simbabwe: Kazuma-Pan-Nationalpark, Lake Kyle Recreational Park, Robert McIlwaine Recreational Park (IBA ZW013)

Südafrika - Kwazulu-Natal: Ndumo-Wildschutzgebiet (IBA ZA038), Mkuzi-Sümpfe im iSimangaliso-Nationalpark (IBA  ZA 043), Franklinvlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA069)
Nord-Kap: Ganspan-Vogelschutzgebiet
Gauteng: Rietvlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA090; Gauteng); Umvotivlei-Naturschutzgebiet (IBA ZA052; Kwazulu-Natal)
Mpumalanga: Verloren-Vallei-Naturschutzgebiet

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Salzpfannen

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Straußenhahn (Struthio camelus) in der Etoschapfanne, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Angolagiraffen (Giraffa c. angolensis) in der Fischerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kuhreiher (Bubulcus ibis), Hottentottenente (Anas hottentota) und Limikolen in der Fischerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

 

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Rosaflamingos (Phoenicopterus roseus) und Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) in der Fischerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

 

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Spießbock (Oryx gazella in der leeren Etoschapfannerpfanne. Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

Allgemeines

In der südwestafrikanischen Trockenzone gibt es große Salzpfannen, als Überreste riesiger Seen, die in früheren, feuchteren Perioden weite Teile der Kalahari-Senke ausfüllten: Die 4’760 km² große Etoscha-Pfanne ist das Relikt des noch viel größeren Ekuma-Sees, der vermutlich auch vom Kunene gespiesen wurde, das System der Makgadikgadi-Pfannen in Botswana mit einer Gesamtfläche von über 16’000 km² ist das, was vom etwa 60'000 km² großen Makgadikgadi-See übrig geblieben ist. Heute sind die Pfannen in der Regel trockene, weite Ebenen bestehend aus Salzkrusten, salzhaltigem Lehm oder kalkhaltigem Untergrund.

Vegetation und Charakterpflanzen

Die mit - in Makgadikgadi bis zu 5 m mächtigen - Salzkrusten bedeckten Flächen sind natürlich vegetationslos. Auf dem stark salzhaltigem Untergrund der Etoschapfanne wachsen blaugrüne Algen und können wenige salzliebende Gräser, wie Sporobolus spicatus gedeihen. Am Pfannenrand wächst eine Kurzstrauchsavanne mit halophytischen Gräsern, Salzkräutern (Salsola), Salzmelden (Suaeda) und Büschen wie der Blütenblattstrauch Petalidium engleranum. Diese Pflanzen bilden die Nahrungsgrundlage für Damarazebras, SpringböckeStreifengnus und Südafrikanische Spießböcke.

Tierwelt

Wenn die Pfannen in größeren Zeitabständen voll laufen, entwickelt sich Zooplankton bestehend u. a. aus Ruderfußkrebschen (Lovenula falcifera, Metadiaptomus transvaalensis), Wasserflöhen (Moina micrura), Rädertierchen (Brachionus plicatilis) und gelegentlich Salinenkrebschen (Artemia), das Unmengen von Rosa- und Zwergflamingos anzieht. Barben, Raubwelse (Clarias) und Buntbarsche (Oreochromis) wandern ein und bilden die Nahrungsgrundlage für Rosa- und Rötelpelikane, Riedscharben (Microcarbo africanus), Haubentaucher, Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis), Reiher, Heilige Ibisse, Nimmersatte und Mohrenklaffschnäbel (Anastomus lamelligerus). Ein Dutzend Entenarten tauchen auf und zahllose Limikolen, wie Graukopfmöwe (Ch. cirrocephalus), Sichel- und Zwergstrandläufer (Calidris ferruginea, C. minuta), Kampfläufer, Grünschenkel (Tringa nebularia) und Säbelschnäbler sind zu beobachten.

 

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Nationalparks und andere Schutzgebiete mit Salzpfannen
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

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Einsame Kameldornakazie (Acacia erioloba) am Rand der Etoschapfanne, Etoscha-Nationalpark, Namibia © Peter Dollinger

Botswana: Makgadikgadi-Pans-Nationalpark (4'877 km²), Nxai-Pan-Nationalpark (2'578 km²)

Namibia: Etoscha-Nationalpark (22'935 km²)

Südafrika - Gauteng: Tswaing-Naturschutzgebiet (19.5 km², ehemals Pretoria-Krater)

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Mangroven, Ästuare

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Mangroven bei Umlalazi. Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mangrovenbäume und -pneumatophoren, davor Nilkrokodil (Crocodylus niloticus) in der St. Lucia-Lagune. iSimangaliso-Nationalpark, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Mangrovenkrabben in Mangrovensumpf. Umlalazi-Naturschutzgebiet Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schreiseeadler (Haliaeetus vocifer) im Mangovenwald, St. Lucia, (iSimangaliso Wetland Park), Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Allgemeines

Mangroven finden sich im Bereich der Mündungsgebiete und Lagunensysteme der in den Indischen Ozean fließenden Flüsse von 33º südlicher Breite an Richtung Norden. Der südlichste Mangrovenbestand ist der des Nahoon-Ästuars in Ost-London (Ostkap). Hauptsächlich kommen Mangroven in Südafrika in Kwazulu-Natal vor, namentlich dem 350 km² großen St.Lucia-See, einer rund 60 Kilometer lange, flache Lagune mit unterschiedlich hohem Salzgehalt. An der Atlantikküste gibt es südlich von Benguela in Mittel-Angola (12°35'S) keine Mangroven mehr.

Vegetation und Charakterpflanzen

Relativ euryöke  und daher weit verbreitete Arten sind die Schwarze Mangrove (Avicennia marina), die Großblättrige Mangrove (Bruguiera gymnorrhiza) und die Rote Mangrove (Rhizophora mucronata). Eine andere Schwarze Mangrove (Lumnitzera racemosa) und die Gelbe Mangrove (Ceriops tagal) haben spezifischere Anforderungen an ihren Lebensraum und kommen daher in Kwazulu-Natal nur an der Kosi Bay vor. Viele Mangroven-Bestände sind bedroht. In Kwazulu-Natal sind zwischen 1982 und 2006 als Folge von Holzeinschlag und Änderungen im Wasserhaushalt der Ästuare 13 Standorte verschwunden.

Tierwelt

Den Sumpfboden der Mangrovenwälder bewohnen Nilkrokodile Schlammspringer, Krabben, wie Mangroven- (Scylla) und Winkerkrabben und verschiedene Schneckenarten. Der auffälligste Vogel ist der Schreiseeadler, der am offenen Wasser stehende Mangroven als Warten benutzt, um nach Beute Ausschau zu halten.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete mit Mangroven
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

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Afrikanischer Schlammspringer (Periophthalmus kalolo) und Pneumatophoren von Mangroven im Umlalazi-Naturschutzgebiet, Kwazulu-Natal, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Mosambik: Banhine-Nationalpark, Maputo Special Reserve

Südafrika - Kwazulu-Natal: iSimangaliso-Wetland-Park (Lake St. Lucia, Lake Sibaya, Kosi Bay-Seen; IBAs ZA039, ZA040, ZA044), Umlalazi-Naturschutzgebiet (IBA ZA047), Beachwood Mangrove Nature Reserve (Durban)

Südafrika - Ostkap: Dwesa-Cwebe-Naturschutzgebiet

 

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Literatur und Internetquellen:

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