Donnerstag, 14 Juni 2018 08:32

Mischwälder

 

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Mischwald am Vorarlberger Sulzberg mit Buchen, Ahorn, Eschen Pappeln, Fichten u.a. © Friedrich Böhringer. Veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic-Lizenz

 

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Mischwald im Bialowieza-Nationalpark, Polen © Frank Vassen, European Commission, Unit ENV.D3, Brüssel.Veröffentlicht auf Flickr unter der 2.0 Generic (CC BY 2.0)-Lizenz

 

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Wisente (Bison bonasus) im natürlichen Lebensraum. Bialowieza-Nationalpark © Bernd Schildger, Tierpark Bern

Allgemeines

Zwischen den sommergrünen Laubwäldern und den Nadelwäldern des Nordens befindet sich eine Übergangszone, in der sich Laub- und Nadelholzbestände mosaikartig durchdringen oder wo sich Mischbestände von Laub- und Nadelbäumen gebildet haben. Dasselbe gilt für die übrige Pflanzenwelt und wir finden hier Tiere beider Ökozonen. Ähnliche Mischwälder gibt es auch in der montanen Stufe der mitteleuropäischen Gebirge.

Zum Thema "Waldsterben" siehe unter Mittelgebirge.

Typische Zootiere

Braunbrustigel, BraunbärWolf, Rotfuchs Marderhund (Ostasien, in Europa eingeführt), Europäischer Nerz, Feuerwiesel, Steinmarder, Baummarder, Buntmarder (Ostasien), Dachs, Fischotter, Wildkatze, Eurasischer LuchsWildschwein, Rothirsch, Sikahirsch (Ostasien, in Europa eingeführt), Europäischer Damhirsch, Europäisches Reh, Sibirisches (Asiatisches) Reh, Elch, Wisent, Feldhase, Schneehase, EichhörnchenEuropäischer Biber, Siebenschläfer, Gartenschläfer, Zwergmaus.

Schwarzstorch, Wespenbussard, Wanderfalke, Haselhuhn, Sperlingskauz, Uhu, Waldohreule, Waldkauz, Bartkauz, Habichtskauz, Sperlingskauz, Raufusskauz , Schwarzspecht, Sommergoldhähnchen, Erlenzeisig, Grünfink, Buchfink, Gimpel, Eichelhäher, Elster, Kolkrabe.

Europäische Sumpfschildkröte, Zauneidechse, Ringelnatter, Glattnatter, Kreuzotter, Teichmolch, Kammmolch, Erdkröte, Kreuzkröte, Wechselkröte, Laubfrosch, Rotbauchunke, Wasserfrosch, Seefrosch, Grasfrosch

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

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Weiher im Bialowieza-Nationalpark, Polen © Frank Vassen, European Commission, Unit ENV.D3, Brüssel.Veröffentlicht auf Flickr unter der 2.0 Generic (CC BY 2.0)-Lizenz

 

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Laubfrosch (Hyla arborea) im Bialowieza-Nationalpark, Polen © Frank Vassen, European Commission, Unit ENV.D3, Brüssel.Veröffentlicht auf Flickr unter der 2.0 Generic (CC BY 2.0)-Lizenz

 

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Wisente (Bison bonasus) im Bialowieza-Nationalpark, Polen © Frank Vassen, European Commission, Unit ENV.D3, Brüssel.Veröffentlicht auf Flickr unter der 2.0 Generic (CC BY 2.0)-Lizenz

Bialowieza-Nationalpark

Polen

135 - 197 m.ü.M., 5'316 ha.

Unterschiedliche Waldtypen: Von Linden und Hagebuchen dominierter Laubwald (Tilio-Carpinetum), Eichen-Kiefern-Mischwald, Fichten- und Kiefernwald, Erlenbruch, Niedermoore. Viele Bäume sind über 200 Jahre alt. Ferner vom Menschen geschaffene Lichtungen.

Tierwelt: 59 Säugetierarten, darunter Ostigel (Erinaceus roumanicus), Wolf, Rotfuchs, Dachs, Baummarder, Iltis, Amerikanischer Nerz (Mustela vison), Fischotter, Luchs (Braunbär und Wildkatze fehlen), Wildschwein, Wisent, Rothirsch, Reh, Elch, Feld- und Schneehase, Eichhörnchen, Biber, Gelbhals- (Apodemus flavicollis) und Rötelmaus (Myodes glareolus), Siebenschläfer. Rund 250 Vogelarten (Important Bird Area PL046), wovon rund 180 (im Nationalpark selbst 117) Brutvögel. Darunter, nebst obgenannten "Typischen Zootieren", Schreiadler (Aquila pomarina), Wachtelkönig, Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana), Mittelspecht (Dendrocopos medius), Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos), Dreizehenspecht (Picoides tridactylus), Grauspecht (Picus canus), Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis), Zwergschnäpper (Ficedula parva).

Die Herpetofauna setzt sich aus 7 Reptilien- und 12 Amphibienarten zusammen.

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:17

Taiga

Allgemeines

Über die Auswirkungen des sich anbahnenden Klimawandels wird heftig und kontrovers diskutiert. Sicher ist, dass jede größere Veränderung zum Teil drastische Auswirkungen auf die polare und subpolare Flora und Fauna haben wird.

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Borealer Fichten-Kiefernwald am Vänersee, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Borealer Kiefernwald am Vänersee in Västergötland, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elchbulle (Alces alces), Sarek, Norrbotten © naturvardsverket.se

 

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Wolf (Canis lupus) in Schweden © naturvardsverket.se

Vegetation und Charakterpflanzen

An den Tundrengürtel im hohen Norden, wo Bäume bestenfalls in Zwerg- oder Kümmerformen vorkommen, schließt sich der gewaltige Koniferenwald an, der in Skandinavien aus Kiefern und Fichten mit eingestreuten Birken und Espen (Populus tremula), Grau- und Grünerlen (Alnus incana, A. viridis) besteht. Weiter im Osten kommen Tannen (Abies sibirica) und Lärchen (Larix sibirica, Larix gmelinii) sowie die Sibirische Zirbelkiefer (Pinus sibirica) dazu.

Typische Zootiere

Braunbrustigel, BraunbärWolf, Rotfuchs, Polarfuchs, Vielfraß, Europäischer Nerz, Feuerwiesel, Baummarder, Dachs, Fischotter, Eurasischer LuchsNordchina- und Amurleopard Sibirischer Tiger, Schneeleopard, Wildschwein, Rothirsch, Sikahirsche (Ostasien, in Europa eingeführt), Europäisches Reh, Elch, Waldrentier, Wisent, Schneehase, Eichhörnchen, Europäisches Gleithörnchen, Sibirisches Streifenhörnchen, Europäischer Biber, Zwergmaus, Schellente, Zwergsäger, Wanderfalke, Auerhuhn, Birkhuhn, HaselhuhnGerfalke, Grauer Kranich, Raufusskauz, Sperlingskauz, Uhu, Waldohreule, Sperbereule, Bartkauz, Habichtskauz, Schwarzspecht, Erlenzeisig, Buchfink, Gimpel, Fichtenkreuzschnabel, Kolkrabe, Tannenhäher, Elster.

Weitere Tierarten

Taiga-Pfeifhase (Ochotona hyperborea), Rötelmaus (Myodes glareolus), Birkenmaus (Sicista betulina), Waldlemming (Myopus schisticolor), Zobel (Martes zibellina), Sibirisches (Asiatisches) Reh, Waldschnepfe (Scolopax rusticola), Sumpfohreule (Asio flammeus), Bunt-, Klein- (Dendrocopos major, D. minor) und Dreizehenspecht (Picoides tridactylus), Seidenschwanz (Bombycilla garrulus), Hauben- und Weidenmeise (Parus cristatus, P. montanus), Bergfink (Fringilla montifringilla), Birken- und Polarbirkenzeisig (Acanthis flammea, A. hornemanni), Unglückshäher(Perisoreus infaustus) etc.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Tiveden-Nationalpark

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Borealer Kiefernwald, Tiveden-Nationalpark, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Borealer Kiefernwald, Tiveden-Nationalpark, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Borealer Kiefernwald bei der Trollkyrka im Tiveden-Nationalpark © Wiglaf, veröffentlicht unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz

Schweden, Västergötland, Örebro Län. Am Nordwestende des Vättersees.

Gegründet 1983, 1'353 ha, 2017 auf knapp 2'000 ha erweitert. Höhe ca. 180-210 m.ü. M.

Tiveden ist einer der besterhaltenen Koniferenwälder Schwedens, gelegen in einem felsigen Gelände und dominiert von bis zu 200 Jahre alten Kiefern. Innerhalb des Parks befinden sich ca. 30 Kleinseen mit einer Gesamtfläche von 153 ha und etwa 200 ha Moore.

Vegetation: Tiveden weist Elemente der süd- und der nordschwedischen Pflanzenwelt auf. Obwohl in Südschweden gelegen, kommen hier z. B. noch Zwerg- oder Polarbirken (Betula nana) vor.

Tierwelt: Die Dichte von Rotwild und Elch ist tief. Luchs, Biber und seit 2013 Wölfe sowie als ungebetener Gast der nordamerikanische Waschbär kommen vor. Typische Vogelarten sind Sterntaucher (Gavia stellata), Prachttaucher (Gavia arctica), Schellente, Auer- und Haselhuhn, Grauer Kranich, Bartkauz, Raufußkauz, Dreizehenspecht, Kolkrabe, Eichelhäher. Die Herpetofauna ist mit vier Arten, Waldeidechse (Zootoca vivipara), Erdkröte, Grasfrosch und Moorfrosch (Rana arvalis), bescheiden. Dagegen wurden im Park 775 Käferarten nachgewiesen.

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Naturschutzgebiet Sveafallen

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Nadelwald gemischt mit Birken und Weiden, Naturschutzgebiet Sveafallen, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Borealer Kiefernwald an Kante einer früheren Flussrinne, Naturschutzgebiet Sveafallen, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Gletschermühle im Naturschutzgebiet Sveafallen, Schweden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Schweden, Värmland, Örebro Län, Gemeinde Degerfors.

Gegründet 1974, 88 ha. Höhe ca. 110-200 m. ü. M.

Sveafallen ist vor allem geologisch interessant, weil es hier sehr viele Gletschermühlen und fünf alte, zum Teil durch hohe Felswände begrenzte Stromrinnen gibt. Die kleinsten Gletschermühlen bilden nur kleine, dezimetergroße, schalenförmige Vertiefungen im Fels, während die größten 1 - 4 Meter breit sind und 8 - 10 Meter tief sein können. Bisher hat man über 200 Kessel gefunden, aber jährlich werden weitere entdeckt und von Vegetation und Erde freigelegt.

Vegetation: Die Vegetation besteht aus Nadelwäldern auf felsigem Untergrund, in denen Kiefern vorherrschen. Es gibt auch ein paar waldbewachsene Sumpfgebiete. In einigen Teilen des Gebiets wird der Wald durch gezielte Maßnahmen offengehalten, um eine gute Übersicht und Aussicht über das Gelände zu gewährleisten. Charakteristische Krautpflanzen sind das Felsen-Leimkraut  (Atocion rupestre) und das Kriechende Netzblatt (Goodyera repens) eine Orchidee, die in der Nähe der Gletschermühlen wächst.

Tierwelt: Dürfte zumindest hinsichlich der kleineren Arten ähnlich wie die des 70 km südlich gelegenen Tiveden-Nationalparks sein.

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Literatur und Internetquellen

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:08

Polareis, Tundra

Allgemeines

Über die Auswirkungen des sich anbahnenden Klimawandels wird heftig und kontrovers diskutiert. Sicher ist, dass jede größere Veränderung zum Teil drastische Auswirkungen auf die nordpolare Fauna haben wird, so auf den Eisbären, Weiß- und Narwal sowie verschiedene Robben.

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Spitzbergen-Rentier (Rangifer tarandus platyrhynchus) im Nordenskiöld-Land-Nationalpark, Svalbard © Haakon Hop, Norsk Polarinstitutt

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Moschusochse (Ovibos moschatus) im Dovrefjell-Nationalpark, Norwegen © Pethr

Die an das Polarmeer anschliessende Tundraregion erstreckt sich in Eurasien über nahezu 3 Millionen km², was mehr als dem Sechsfachen der kombinierten Fläche von Deutschland, Österreich und der Schweiz entspricht. Im Winter ist der Tundraboden gefroren. Im Sommer taut er oberflächlich auf. Darunter befindet sich aber eine 50-100 m dicke Schicht von Permafrostboden.

Vegetation und Charakterpflanzen

Dies und die lange Dauer der Polarnacht bewirken, dass sich die Vegetation der Tundra primär aus Moosen und Flechten zusammensetzt. Daneben hat es Gräser, wie Seggen (Carex), Schwingel (Festuca ovina, F. supina) und Reitgräser (Calamagrostis), mehrjährige Blumen, wie Vergissmeinnicht (Myosotis), Storchenschnabel (Geranium), Ehrenpreis (Veronica) oder Schafgarben (Achillea) und Zwergsträucher, darunter Weiden, Birken, Heidel- und Preiselbeeren und Zwergwachholder.

 Typische Zootiere:

Nebst Robben und Meeresvögeln: Schneehase, Eisbär, Polarwolf, Polarfuchs, Hermelin, Rentier, Moschusochse, Gerfalke, Schneegans, Zwergschneegans, Zwergblässgans, Nonnengans, Ringelgans, Rothalsgans, Zwergschwan, Plüschkopfente, Eiderente, Grauer Kranich, Schneekranich, Regenbrachvogel, Austernfischer, Rotschenkel, Kampfläufer, Goldregenpfeifer, Sandregenpfeifer, Schneeeule.

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Nationalparks und andere Schutzgebiete

Schutzgebiete: Liste (noch zu bearbeiten)

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Literatur und Internetquellen

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx