Donnerstag, 14 Juni 2018 13:44

SCHÜRMER, C. (2011)

Aggressivität und soziale Rangordunn von europäischen Wölfen (Canis lupus lupus) innerhalb eines Junggesellenrudels - Ex-situ Untersuchung im Zoo Osnabrück.

Bachelorarbeit

44 Seiten

Van Hall Larenstein Hochschule, Wageningen
Zoo Osnabrück

Zusammenfassung:

Es zeigt sich keine stabile und akzeptierte Rangordnung unter den fünf männlichen Wölfen im Osnabrücker Zoo. Die gezeigten Verhalten für Aggression lassen sich durch die Unsicherheit in der Hierachieordnung erklären.

Formale Dominanz hat ähnlich hohe Hierarchiekennzahlen wie Aggression, auch die Rangfolgen dieser Verhalten sind sich sehr ähnlich, jedoch nicht hinsichtlich der zweiten Position. Omega nimmt diese in der Rangordnung der Aggression ein und Chino in der formalen Dominanz. Welpie, welcher Rangordnung eins in der formalen Dominanz einnimmt, ist auch gleichzeitig das Tier mit der höchsten gesendeten Frequenz von aggressiven Verhalten. Zwischen den zweiten Positionen von Aggression und formaler Rangordnung findet kein Austausch von formal dominanten Verhaltensweisen zwischen Chino und Omega statt. In den Positionen von Welpie und Pummelchen stimmen die Laufreihenfolgen mit der formalen Dominanz überein und bestätigen die Rangpositionen von Pummelchen und Welpie. Auch Omega, vierter Platz der formalen Dominanz, stimmt mit der Laufreihenfolge überein. Es besteht keine stabile Rangordnung für formale Submission und situativer Dominaz. Die Verhaltensweisen der situativen Dominanz und der formalen Submission sind weder richtungsbeständig noch linear.

Aggression, gezeigt als Unterstützung, wurde von Pummelchen, der den letzten Platz der formalen Dominanz einnimmt, außerhalb einer Dyade nicht gezeigt. Sender von Aggressionen gegen Welpie erfahren nur von Finn Unterstützung. Wenn Chino Aggression gesendet bekommt, schließt sich Welpie mit dem höchsten Wert an. Dies bestätigt die wenig akzeptierte Rangordnung. Welpie verteidigt seine erste Position gegen Chino.

Als Mundinger 2008 das Rudel untersuchte, stand Chino an vierter Stelle, an letzter Position Omega. Welpie hatte in der situativen Dominanz die führende Position inne und auch in der formalen Dominanz hatte Welpie den ersten Platz. Die letzte Position des Rudels nahm 2008 Omega ein, der 2011, ausgenommen der formalen Submission, in keiner Rangfolge den letzten Platz einnimmt und für die Aggression und die situative Dominanz den zweiten Platz einnimmt.

Welpi hat seine Position seit 2008 halten können, jedoch wird viel Aggressivität in allen Dyaden gezeigt. Da sich auch nach drei Jahren und nach Abschluss der Ranzzeit, nur eine Rangordnung basierend auf Aggressionen und formalem Dominanzverhalten bilden konnte, sollte eine Umstrukturierung des Rudels in Erwägung gezogen werden. Dabei ist an einen Austausch einzelner Individuen zu denken. Dieses sollte jedoch vorher eingehend geprüft und untersucht werden, damit die geeignetesten Wölfe für einen Austausch gewählt werden können.

 

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Freitag, 20 Juni 2014 13:18

KLUMPE, T. (2010)

Chronoethologische Untersuchungen an Sandkatzen (Felis margarita harrisoni) im Zoo Osnabrück

Bachelorarbeit

63 Seiten

Erstprüfer: PD. Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Zweitprüfer: apl. Prof. Dr. G. Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück

Kurzfassung mit 2 Aktogrammen

Abstract:

The requirements in the keeping of animals in zoological gardens have strongly changed during the last years. In contrast to a former simple exhibition of the animals, today appropriate keeping to the species and a future-oriented, lasting breeding is given prominence. For the threatened sand cats (Felis margarita harrisoni) this is very important. Less is known about the mating behavior of the shy small cats. Thus, these solitary living animals are often socialized in the zoo. Therefore, for a successful breeding it is important to get to know more about the well-being of the animals in this type of keeping. The Chronobiology is the most significant tool. A sand cat couple was observed in the Zoo Osnabrück for a period of nearly three weeks. As with her wild-living congeners this couple also shows a raised night activity. In this period the male cat shows a raised stereotyped behavior in form of pacing. Both sand cats have similar activity rhythms and the “Mittagssattel” between 11 a.m. and 1 p.m. which is typical for small cats. Due to the advantageous enclosure structure the animals can avoid one another and maintain their solitary life-style in spite of pair keeping. A comparison to a former study of another sand cat couple should allow general statements about the keeping of sand cats as a pair and what specific conditions matter.

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20.06.2014 - 696

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:18

HÖFT, S. (2010)

Chronoethologische Untersuchungen an einer Gruppe von Klippschliefern (Procavia capensis) im Zoo Osnabrück.

Diplomarbeit

244 Seiten

Zoologisches Institut der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
Prof. Dr. Hartl,
Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Zoo Osnabrück

GOOGLE Books

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde das Verhalten einer Klippschliefergruppe (Procavia capensis) im Zoo Osnabrück untersucht. Die Gruppe bestand zum Zeitpunkt der Untersuchung aus einem adulten Männchen, fünf adulten Weibchen (ab 02.04.2010 vier) und vier Jungtieren. Für die Gruppe wurde ein Ethogramm erstellt mit Schwerpunkt auf das Sozialverhalten. Mithilfe der Sequenzanalyse nach GERBER (1976 zitiert in WILHELM und GANSLOSER 1989) und eines Binomialtestes wurden die Verhaltenselemente des Sozialverhaltens in die Kategorien "Soziopositives Verhalten“ sowie " Agonistisches Verhalten“ (mit den Kategorien " Angriffs- und Drohverhalten“ und " Defensives Verhalten“) eingeteilt. Für die Analysen wurden jeweils Aktion und entsprechende Reaktion der an dyadischen Interaktionen beteiligten Tiere vom 13.01. - 27.04.2010 aufgezeichnet. Insgesamt wurde für die quantitativen Analyse 334 Stunden beobachtet, wobei ein N = 75:647 (Anzahl der Aktions-Reaktions-Paare) erzielt wurde.

Des weiteren wurde die Chronoethologie der Klippschliefergruppe untersucht. Mithilfe von Infrarotkameras wurde das Verhalten der Tiere über 24 Stunden, über mehrere Tage aufgezeichnet. 17 Tage (17.01. - 02.02.2010) des aufgezeichneten Materials wurden ausgewertet. Dabei wurde sich auf die Verhaltenskategorien " Fressen“, " Thermoregulation unter Wärmelampe“ ( " TuW“) und " Thermoregulation ohne Wärmelampe“ ( " ToW“) beschränkt. Ziel war es zu überprüfen, ob ein 24-Stunden-Rhythmus vorliegt und ob ein fester Tagesablauf existiert. Ferner wurde der Einfluss der Wärmelampe (einzige künstliche Beleuchtung in der Innenanlage der Klippschliefer) sowie der Tierpfleger auf das Verhalten der Klippschliefergruppe untersucht.

Die Untersuchung konnte zeigen, dass die Tiere einen 24-Stunden-Rhythmus in den untersuchten Verhaltenskategorien aufwiesen. Wie wild lebende Klippschliefer war die Zoogruppe tagaktiv und auch ihr Tagesprofil entsprach demjenigen wild lebender Artgenossen. Nach dem Anschalten und vor dem Abschalten der Wärmelampe zeigten die Klippschliefer im Zoo thermoregulatorisches Verhalten unter dieser, wie wild lebende Artgenossen unter der Sonne. Fressperioden existierten am Morgen sowie nachmittags und abends, wobei die Zoogruppe, im Gegensatz zu ihren wild lebenden Artgenossen mit zwei Fressphasen, drei Gruppenfressaktivitäten zeigte. Den Rest des Tages und die Nacht verbrachten die Tiere grösstenteils mit " ToW“. Anhand der Zeitbudgets konnte gezeigt werden, dass thermoregulatorisches Verhalten den Grossteil eines 24-Stunden-Tages ausmachte (Männchen 88,73%;Weibchen 74,94%; Jungtiere 71,74%) und bezüglich des " Fressens“ sich das Zuchtmännchen, die Weibchen und Jungtiere signifikant unterschieden. Die Jungtiere (10,48%) verbrachten signifikant mehr Zeit mit Fressen als das Männchen (5,13%) oder die Weibchen (6,39%), die wiederum mehr Zeit mit Fressen verbrachten als das Männchen (bei allen p < 0; 001; Mann-Whitney U-Test). Mit "TuW“ verbrachte das Männchen signifikant mehr Zeit als die Jungtiere (p = 0; 005; Mann-Whitney U-Test).

Die Wärmelampe hatte einen Einuss auf die untersuchten Verhaltenskategorien. Die Klippschliefergruppe nutzten die Wärmelampe unmittelbar nach dem Anschalten zur Thermoregulation und auch einige Zeit vor ihrem Abschalten. Ferner frassen die Tiere fast ausschliesslich im Zeitraum, wenn die Wärmelampe angeschaltet war. Bei der Wärmelampe könnte es sich somit um einen Zeitgeber oder Maskierungsfaktor handeln. Bei den tierpfegerischen Tätigkeiten könnte höchstens die morgendliche Fütterung, die eine Fressphase initiierte, einen Zeitgeber darstellen.

Summary

The aim of the present study was to examine the behaviour of a Rock Hyrax group (Procavia capensis) living at Osnabrück Zoo. The group included one adult male, five adult females (from 02.04.2010 four) and four juveniles. For this group, an ethogram was established with a focus on social behaviour. The patterns of the social behaviour were arranged to the classes " social positive behaviour” and "agonistic behaviour” (with the classes "attack and threat behaviour” and "defensive behaviour”) by using sequential analysis following GERBER (1976 cited in WILHELM und GANSLOSER 1989) and a binomial test. Therefore, action and reaction of observed individuals, which were involved in dyadic interactions, was recorded from 13.01. - 27.04.2010. In total 334 hours were observed for the quantitative analysis, at which a N = 75.647 (number of actions-reactions-pairs) was obtained.

In addition, the chronoethology of the Rock Hyrax group was studied. For recording the behaviour of the animals over 24 hours per day, infrared cameras were used. 17 days (17.01. - 02.02.2010) of the recorded material were analysed. Herein, the analysis was focused on the behavioural categories "feeding”, "thermoregulation under heat lamp” ( "TuW”) and " thermoregulation without heat lamp” ( "ToW”). The aim was to verify whether a rhythm of 24 hours and a fixed daily routine exist. Furthermore, the influence of the heat lamp (sole artificial lighting in the indoor cage of the Rock Hyraxes) and the keepers on the behaviour of the Rock Hyrax group was analysed.

Like free-ranging Rock Hyraxes the zoo group was diurnal and its daily routine was conform to the one of free-ranging conspecifics too. After switching on and off of the heat lamp, the Rock hyrax in the zoo showed thermoregulatory behaviour under it like free-ranging conspecifics under the sun. Feeding bouts occured in the morning, in the afternoon and evening. In contrast to free-ranging conspecifics, which show two feeding bouts, the zoo hyraxes had three times of group feeding. The rest of the day and night the animals spent mostly with "ToW”. Based on time budgets it can be demonstrated that thermoregulatory behaviour took up the largest part of a 24-hour-day (male 88,73%; females 74,94%; juveniles 71,74%) and that relating to " feeding” the differences between the adult male, the adult females and the juveniles were significant. The juveniles (10,48%) spent significantly more time eating than the adult male (5,13%), and the adult females (6,39%) (both p < 0; 001; Mann-Whitney U-Test). The females spent significant more time eating than the male (p < 0; 001; Mann-Whitney U-Test).

The male spent significant more time "TuW” than the juveniles (p = 0; 005; Mann-Whitney U-Test). The heat lamp had an influence on the analysed behavioural categories. The Rock Hyrax group used the heat lamp for thermoregulation immediately after switching on and some times before beeing switched off. Furthermore, the animals fed almost exclusively when the heat lamp was on. Therefore, the heat lamp could be a zeitgeber or a masking factor. Relating to the animal keeper's activity, at most the morning feedings, which initiated a feeding bout, could be seen as a zeitgeber.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 12:05

MAIFELD, C. (2009)

Sozialverhalten von Schimpansen Pan troglodytes (Hominidae, Homininae) im Zoo Osnabrück nach Umstrukturierung der Gruppenzusammensetzung.

Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien im Prüfungsfach Biologie

109 Seiten

1. Gutachter: Prof. Dr. Günter Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
2. Gutachterin: Prof. Dr. J. Korb
Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück

Zusammenfassung:
In dieser Arbeit sollte das Sozialverhalten von Schimpansen Pan troglodytes (Hominidae, Homininae) im Zoo Osnabrück nach Umstrukturierung der Gruppenzusammensetzung dokumentiert werden. Dazu wurde die Schimpansengruppe im Zoo Osnabrück im Zeitraum vom 29.07.2008 bis zum 11.12.2008 beobachtet. Um Veränderungen im Verhaltensmuster und im Sozialgefüge der Gruppe zu untersuchen, wurden die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit mit den Ergebnissen von HOLLAND (2004) verglichen.

Folgende Arbeitshypothesen wurden untersucht:

1) Es trifft nur bedingt zu, dass nach dem Weggang von Quattro und Fali die agonistischen Verhaltensweisen innerhalb der Gruppe ab und die soziopositiven zugenommen haben.
Im Vergleich zu HOLLAND haben die soziopositiven Verhaltensweisen zugenommen. Hierbei wurden sowohl höhere Groomingaktivitäten beobachtet als auch häufigeres Sozialspiel. Beim Allogrooming zeigten die adulten Tiere häufige Kontakte zueinander. Beim Sozialspiel wurde im Unterschied zu HOLLAND bei allen adulten Tieren untereinander dieses Verhalten beobachtet. Die Jungtiere zeigten eine sehr hohe Groomingaktivität zu ihren Müttern. Im Sozialspiel wurde auch bei ihnen untereinander eine hohe Aktivität festgestellt.

Im Vergleich mit HOLLAND (2004) kam es zu keiner Abnahme der aggressiven Verhaltensweisen. In beiden Arbeiten wurden nur sehr geringe Werte beim aggressiven Verhalten registriert. Es zeigten sich aber Unterschiede in der Verteilung der Aggressionen zwischen den einzelnen Tieren. Während des Beobachtungszeitraumes der vorliegenden Arbeit wurden keine aggressiven Verhaltensweisen der adulten Weibchen gegenüber Tatu protokolliert. Bei den Beobachtungen von HOLLAND zeigten alle adulten Weibchen jeweils eine Imponieraggression gegenüber Tatu und aktiv von Lady und Vanessa jeweils auch eine Kontaktaggression. Bei HOLLAND wurden zwischen den adulten Weibchen keine aggressiven Verhaltensweisen beobachtet. In der vorliegenden Arbeit zeigten Lady und Vakanga jeweils eine Kontaktaggression gegenüber Vanessa. Insgesamt wurde in dieser Arbeit Vanessa das meiste aggressive Verhalten entgegen gebracht, während bei HOLLAND Vakanga der häufigste Empfänger von Aggressionen war.

Bei den submissiven Verhaltensweisen zeigte sich im Vergleich zu HOLLAND eine Abnahme. In der vorliegenden Arbeit wurde im gesamten Beobachtungszeitraum nur sehr selten submissives Verhalten registriert. Im Außengehege wurden im Unterschied zu HOLLAND keine submissiven Verhaltensweisen protokolliert. Die Verhaltensweise „Aktive Flucht“ wurde im gesamten Beobachtungszeitraum dieser Arbeit nicht beobachtet, während dieses Verhalten bei HOLLAND von allen adulten Tieren, außer Vanessa gezeigt wurde.

2) Es trifft zu, dass sich die Hierarchie in der Gruppe durch die Umstrukturierung im Vergleich zu früheren Beobachtungen verändert hat.
Vakanga ist im Vergleich mit den Beobachtungen von HOLLAND (2004) im sozialen Ranggefüge aufgestiegen und hat nun unter den Weibchen den zweithöchsten Rang. In der Gesamthierarchie steht sie an dritter Stelle. Vakanga nahm zur Zeit von HOLLANDs Beobachtungen den niedrigsten Rang in der Gruppe ein. Vanessa ist in der Rangfolge abgestiegen. Sie hat sowohl in der Gesamthierarchie als auch innerhalb der weiblichen Hierarchie nun den niedrigsten Rang. Bei HOLLANDs Beobachtungen nahm sie jeweils den zweitniedrigsten Rang ein. Lady ist wie bei HOLLAND das ranghöchste Weibchen und weist in der Geamthierarchie die zweithöchste Position hinter Tatu auf. Tatu ist damit auch im Beobachtungszeitraum dieser Arbeit das ranghöchste Tier.

3) Es trifft zu, dass sich das Sozialgefüge der Gruppe durch die Umstrukturierung verändert hat.
Im Vergleich zu HOLLAND hat Vakanga intensivere Beziehungen zu den ranghohen Tieren, Tatu und Lady, aufgebaut. Beide Tiere zeigten ihr gegenüber ebenfalls vermehrt soziale Kontakte. Die Beziehung zwischen Tisa und Vanessa hat abgenommen. Während Tisa immer noch eine hohe Groomingaktivität zu Vanessa aufwies, zeigte Vanessa ihr gegenüber fast kein Groomingverhalten. Zwischen Lady und Vanessa kam es ebenfalls zu einer Abnahme der sozialen Kontakte. Während bei HOLLANDs Beobachtungen Vanessa die bevorzugte Groomingpartnerin von Lady war, zeigten in dieser Arbeit Lady und Tatu am meisten ein gegenseitiges Groomingverhalten.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:15

CLASEN, K. (2009)

Einfluss von Gruppengröße und Sozialstruktur auf das Sozialleben der Nacktmulle (Heterocephalus glaber) im Osnabrücker Zoo.

Bachelorarbeit

53 Seiten

Erstgutachter: Apl. Prof. Dr. Heinz Düttmann
Hochschule Vechta, Fach Biologie
Zoo Osnabrück

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde das Sozialverhalten einer Nacktmullgruppe aus dem Zoo Osnabrück untersucht. Es wurde sich die Frage gestellt, ob die geringe Größe der Gruppe einen Einfluss auf die Sozialstruktur besitzt. Dafür wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Diese umfassten zum einen die Beobachtung des Verhaltens der Nacktmulle (Komfort- und Arbeitsverhalten und Sozialverhalten) und zum anderen der Synchronität in der Gruppe. Es stellte sich dabei heraus, dass die Nacktmulle trotz ihrer geringen Individuenstärke eine ausgeprägte Sozialstruktur besitzen. Sie bilden die verschiedenen Kasten aus und erfüllen darin ihre arttypischen Aufgaben. Diese Erkenntnisse sind besonders im Hinblick auf die Zoohaltung interessant, da dies bedeutet, dass sich auch kleine Gruppen halten lassen, welche sich trotzdem arttypisch verhalten.
Probleme in der Kolonie schlagen sich also nicht im Verhalten nieder, sondern werden erst in langfristiger Sicht interessant, da eine geringe Gruppengröße die Fitness der Kolonie zu bedrohen scheint, da das Sterben eines Koloniemitglieds fatale Folgen haben kann.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:50

PULST, J. (2009)

Triadische Intervention: Gelten die Kummerschen Regeln auch bei Caniden?

Diplomarbeit

90 Seiten

Erstprüfer: Apl. Prof. Dr. Günter Purschke, Fachbereich Zoologie, Universität Osnabrück
Zweitprüfer: PD. Dr. Udo Gansloßer, Zoologisches Institut und Museum Universität Greifswald
Universität Osnabrück
Zoo Osnabrück
Zoo Münster

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit sollten die von KUMMER 1975 bei zwei Primatenarten aufgestellten Regeln der Beziehungsbildung in einer Gruppe bei Caniden getestet werden.

Insbesondere waren die triadischen Einflüsse in einer Gruppe von Interesse; daher wurden die Kummersche Regel 5 „Zwei Dyaden in einer Triade mit hoher und nahezu gleicher Kompatibilität sind inkompatibel. Die Dyade mit höherer Statussumme entwickelt sich zuerst, die Entwicklung der anderen ist verzögert“ und die Kummersche Regel 8 „Ein Dritter interveniert nur in eine Dyade, wenn er mindestens einem der beiden gegenüber dominant ist“ näher untersucht. Hierzu wurden drei Alternativ-Hypothesen formuliert:

1. Der dritte Canide interveniert häufiger, wenn er gegenüber mindestens einem Caniden der Dyade ranghöher ist.
2. Der dritte Canide wird häufiger versuchen das Spiel des ranghöheren Caniden der Dyade mithilfe von Verhaltensweisen der sozialen Annäherung oder des Spiels auf sich zu ziehen.
3. Der dritte Canide unterstützt den ranghöheren Caniden in einer agonistischen Auseinandersetzung, indem er häufiger aggressive oder Imponiersignale gegen den rangniedrigeren Caniden sendet.

Exemplarisch wurden Daten mittels des Sequence Sampling in einem Junggesellenrudel Europäischer Wölfe (Canis lupus lupus), einem Schwesternverband Iberischer Wölfe (Canis lupus signatus) und einer laufenden Gruppe juveniler Haushunde (Canis lupus f. familiaris) erhoben. In den beiden Wolfsgruppen wurden die Daten mittels eines Protokollblattes aufgezeichnet und in der Hundegruppe wurden die Sequenzen gefilmt und anschließend ausgewertet. Das Interventionsverhalten wurde hierfür basierend auf FEDDERSEN-PETERSEN 2008 in Verhaltenskategorien eingeordnet und die für die Feststellung der situativen Dominanz verwendeten dominanzanzeigenden und rangtiefen Verhaltensweisen stammten aus FEDDERSEN-PETERSEN 2004. Die Rangordnungen der drei Gruppen wurden mittels der Formel von Biswas & Craig erstellt und die Ergebnisse der Hypothesen mit dem Chi2-Anpassungstest und dem Vierfelder-Chi2-Test statistisch abgesichert.
Die Hypothesen wurden bei den Wölfen in agonistischen Situationen und bei den Haushunden in Spiel-Situationen überprüft. Die Arbeit lieferte folgende Ergebnisse:

• Die erste Hypothese und somit die Kummersche Regel 8 konnte in allen drei Gruppen signifikant bestätigt werden.
• Bei den Haushunden intervenierten Rüden signifikant häufiger als Hündinnen.
• Bei den Haushunden lieferte die Überprüfung der Kummerschen Regel 5 keine signifikanten Ergebnisse. Weder war das Ziel der Intervention signifikant häufiger der Ranghöhere der Dyade, noch wurden bevorzugt spielerisches Verhalten bzw. Signale der sozialen Annäherung bei der Intervention genutzt.
• Signale dieser Verhaltenskategorien wurden auch nicht bevorzugt gegenüber dem rangniedrigeren Hund gezeigt.
• Meist führte eine Intervention mit spielerischen Signalen oder mit denen der sozialen Annäherung gegen den Ranghöheren und auch gegen den Rangniedrigeren dazu, dass der Intervenierende nicht ins Spiel integriert wurde, die beiden Hunde der Dyade interagierten anschließend alleine weiter oder jegliche Interaktion hörte auf.
• Ein Zusammenhang zwischen dem Geschlecht des Ziels und dem Rang des Ziels wurde in der Hundegruppe gefunden. Rangniedrigere Rüden oder ranghöhere Hündinnen waren eher das Ziel.
• Die Kummersche Regel 5 konnte auch bei den Europäischen Wölfen nicht bestätigt werden. Ziel von Dritten waren sowohl Rangniedrigere wie auch Ranghöhere.
Allerdings wurden signifikant häufiger aggressive oder Imponiersignale als andere Verhaltensweisen an den Rangniedrigeren gerichtet. In 11 von 19 Fällen kam es dabei zu einer Allianz bzw. Koalition gegen den Rangniedrigeren.
• Auch gegen den Ranghöheren wurde signifikant häufiger aggressiv oder mit Imponiersignalen interveniert. Das Ergebnis der Intervention fiel sehr heterogen aus.
• Bei den Iberischen Wölfinnen konnte die Kummersche Regel 5 eindeutig bewiesen werden, in 100 % der Fälle war die rangniedrigere Wölfin der Dyade das Ziel und diese erhielt auch nur aggressive und Imponiersignale.
• In 15 von 20 Fällen kam es dabei zu einer Allianzbildung gegen die rangniedrigere Wölfin.

Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen den Schluss zu, dass Caniden bei der Beziehungsbildung weniger individuelle Strategien wie die von Kummer untersuchten Primaten verfolgen, sondern vielmehr soziale Netzwerke bilden, die auf Kooperation basieren. Die Beziehungsbildung und Gruppenformierung der Caniden weichen somit entscheidend von denen der Primaten ab.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:27

KANDLER, C. (2002)

Untersuchungen zur Chronobiologie von Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana).

Chronobiological studies on African Elephants (Loxodonta africana).

Diplomarbeit

114 Seiten

Neurobiologie Circadianer Rhythmen, Prof. Dr. G. Fleissner, Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main, Opel-Zoo Kronberg

Zusammenfassung:

In der vorliegenden chronoethologischen Arbeit konnte ein Grundaktivitätsmuster von Afrikanischen Elefanten erstellt werden. Dieses Muster gilt für die Elefanten unter den Haltungsbedingungen im Georg von Opel – Freigehege für Tierforschung e.V. in Kronberg. Unter anderen Bedingungen (z.B. andere Haltung, Freiland) kann dieses Muster anders aussehen.

  • Elefanten haben ein polyphasisches Aktivitätsmuster. In den nächtlichen Dunkelphasen zeigen sie mehrere Ruhephasen unterschiedlicher Länge, die immer wieder von Aktivitätsphasen unterbrochen werden.
  • Jedes Tier hat sein individuelles Aktivitätsmuster.
  • Es gibt Unterschiede im Grundaktivitätsmuster zwischen Bullen und Kühen.
  • Aus dem sozialen Verhalten des Bullen gegenüber den Kühen auf der Außenanlage kann man Rückschlüsse auf die Hormonzyklen der Elefantenkühe ziehen.
  • Eine in Phasen auftretende Unruhe im nächtlichen Verhalten (Weben) von Ali und Wankie lässt auf Hormonzyklen schließen. Um die Vermutungen darüber beweisen zu können, wäre eine Abklärung durch Hormonuntersuchungen nötig.
  • Es könnte einen Zusammenhang zwischen einem gesteigerten Interesse von Ali an Aruba und den bei ihr immer wieder auftretenden gesundheitlichen Problemen geben. Ob hierbei der Hormonzyklus eine Rolle spielt, müsste noch überprüft werden.
  • Der Tagesablauf der Elefanten wird durch Besucher und Maßnahmen der Pfleger beeinflusst. Abweichungen vom „normalen“ Tagesgang führen zu einer inneren Unruhe bei den Tieren und bedingen Veränderungen im Aktivitätsmuster.
  • Die Elefanten im Opel-Zoo schlafen länger im Stehen (∅335 Minuten) als im Liegen (∅26 Minuten).
  • Der Schlaf im Liegen ist bei den Elefantenkühen nicht synchron.Es gibt saisonale Veränderungen im Schlafverhalten zwischen Winter und Sommer. Die Tiere zeigen im Winter ein deutlich reduziertes Schlafverhalten, vor allem beim Schlaf im Liegen.
  • Die Ankettung der Tiere sollte häufiger gewechselt werden, um einseitige Belastungen, die durch das bevorzugte Liegen auf der Körperseite ohne Kette entstehen, zu vermeiden.
  • Es zeichnen sich auffällige Veränderungen im nächtlichen Verhalten des Bullen Ali ab. Im Vergleich zu der Arbeit von SCHMÜCKER (2002) reduzierte Ali seinen Schlaf im Liegen und erhöhte den Schlaf im Stehen sowie den Gesamtschlaf. Ferner lassen sich die von SCHMÜCKER (2002) festgestellten Phasen verstärkten Webens nur in einer deutlich schwächeren Form finden. Gründe für dieses stark veränderte Verhalten konnten können zwar vermutet, aber noch nicht bewiesen werden. Hier wären weitere Untersuchungen zur Abklärung dringend erforderlich.

Durch die Untersuchung über einen längeren Zeitraum konnten Veränderungen im Verhalten der Tiere festgestellt werden, aus denen sich Änderungsvorschläge zu den Haltungsbedingungen für Afrikanische Elefanten herleiten lassen. Eine Steigerung für das Wohlbefinden der Elefanten wäre durch eine kettenfreie Haltung und größere Schlafstellen für die Tiere erreichbar. Dies ist allerdings nur durch eine neue Stallanlage möglich. Diese ist bereits in Planung, konnte aber bisher noch nicht umgesetzt werden.

Abstract:

In this chronothological study a basic structure of activity for African elephants could be compiled. The structure is relevant for the husbandry conditions at the Opel-Zoo, Kronberg. Other conditions (husbandry, living in wild) could cause another structure.
Elephants have a polyphasic structure in activity. During nocturnal darkness they show various resting phases of different length. These were often interrupted by activity.
Each individual has its own structure in activity.
There are differences in the basic structure of activity between male and female.
In the outdoor enclosure the male shows different social behavior towards the females which could be caused by the estrous cycle of the females.
Phases of disturbances in the nocturnal behavior (weaving) of the male Ali and female Wankie could be caused by estrous cycles too. To prove this assumption, tests of the hormonal status of the females were necessary.
There could be a correlation between increased interest of male Ali upon female Aruba and her recurrent problems in health. If the estrous cycle is responsible for this must be shown by a different study of hormonal analysis.
The daily routine is influenced by the visitors and the work of the keepers. An abnormal daily routine leads to disturbances in the structure of activity.
In average the elephants at the Opel-Zoo Kronberg sleep more in a standing position (335 Min./night) than in a lying position (26 Min./night).
The sleep in a lying position of the females is not synchronic. There are seasonal differences in sleeping behavior between winter and summer. In winter the elephants reduce sleep, mainly sleeping in a lying position.
The chaining of the elephants should be changed frequently to prevent unilateral load of one side of the body, because the elephants prefer side without chain to lie on.
Remarkable changes in the nocturnal behavior of the male Ali are on the way. In comparison to the study of SCHMÜCKER (2002) Ali reduced his sleep in a lying position and increased sleep in a standing position together with total sleep time. Besides the phases of increased weaving noted by SCHMÜCKER (2002) are weaker. Reasons for the changes in behavior are not clear yet, further studies are necessary to find out more about that.
Because the studies were made over a longer period of time, changes in the behavior of the elephants could be found out and are basic for suggestions on husbandry conditions of African elephants. An increase for the well-being of elephants at Opel-Zoo would be possible if the animals were not chained and a larger sleeping area.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 16:28

KILIAN, A. (2004)

Funktionelle cerebrale Asymmetrien visueller Prozesse und numerische Fähigkeiten beim Großen Tümmler (Tursiops truncatus).

Rer.nat. Dissertation

98 Seiten, Abbildungen und Grafiken

Fakultät für Psychologie. Referent: Prof. Dr. Onur Güntürkü, Co-Referent: PD Dr. Guido Dehnhardt
Ruhr-Universität Bochum

Voller Text


Zusammenfassung:

Bereits vor etwa 60 Millionen Jahren trennte sich die phylogenetische Entwicklung der Cetacea (Wale und Delfine) von der landlebender Säugetiere. Die Anpassung an Den aquatischen Lebensraum hatte viele anatomische und physiologische Veränderungen zurFolge, die auch die Struktur des Gehirns betrafen. Daraus resultieren möglicherweise auch Veränderungen bei funktionellen cerebralen Prozessen, die sich in kontrolliertenVerhaltenstests erfassen lassen. Vieles über die kognitiven Leistungen von Delfinen, undhier insbesondere die des Großen Tümmler s, wurde bereits dokumentiert. Einige Aspekte, die bisher unbeachtet blieben, wurden in dieser Arbeit untersucht.

Numerische Fähigkeiten
Viele Säuger und Vögel besitzen basale numerische Fähigkeiten, wie die Unterscheidung von Mengen. Für einige Tierarten konnte ein komplexeres numerisches Verständnis nachgewiesen werden – das Erstellen von ordinalen Beziehungen zwischen Anzahlen sowie der Symbolgebrauch (Etikettierung).

In einem 2-Wahl-Paradigma mit visuellen Reizen, die sich in ihrer Elementanzahl unterschieden, wurde die numerische Kompetenz eines Großen Tümmlers untersucht. Zu-nächst beeinflussten einige nicht-numerische Reizmerkmale das Entscheidungsverhalten des Tieres. Nach sukzessiver Kontrolle dieser mit der Anzahl kovariierenden Merkmaleunterschied der Delfin die Reize an Hand des numerischen Merkmals. Daraufhin zeigte er einen spontanen Transfer auf neue Anzahlpaare, auch solche außerhalb des bekannten Testbereichs. Dieses Erstellen von ordinalen Beziehungen weist auf eine mentale Repräsentation dieser Kategorien hin und damit auf das Vorhandensein einer mentalen Anzahlskala.

Das Verfügen über diese abstrakte numerische Fähigkeit legt nahe, dass Delfine sie bei der Erfassung ihrer Umwelt einsetzen. Gemeinsam mit Befunden an anderen Vertebraten ist dieses Ergebnis ein weiterer Hinweis darauf, dass die evolutionären Ursprünge numerischen Wissens weitvor der Phylogenese des Menschen zu finden sind.

Funktionelle cerebrale Asymmetrien visueller Prozesse
In den letzten Jahrzehnten wurde eine Vielzahl funktioneller cerebraler Asymmetrien bei verschiedenen Arten der Vertebraten dokumentiert. Bisher beschriebene Verhaltens-Asymmetrien bei Delfinen lassen auch in dieser Tiergruppe eine Lateralisation von informationsverarbeitenden Prozessen – insbesondere im visuellen Bereich – vermuten.

Zwei Studien zur Überprüfung auf funktionelle cerebrale Asymmetrien visueller Prozesse beim Großen Tümmler wurden durchgeführt. Hierbei wurden die jeweiligen Reize den Delfinen monocular dargeboten – d.h., ihnenwurde jeweils ein Auge kurzzeitig abgedeckt. Auf Grund der vollständigen Kreuzung der optischen Nerven am Chiasma erreicht die visuelle Information eines Auges primär die contralaterale Hemisphäre.

Eine Studie überprüfte auf Lateralisation bei der Unterscheidung numerischer Reize. Der Delfin erreichte mit dem rechten Auge signifikant bessere Leistungen als mit dem Linken Auge, was auf einen Vorteil der linken Hemisphäre bei dieser Aufgabe hinweist.

Beim Menschen resultiert die nonverbale Erfassung numerischer Reize in einem Vorteil der rechten Hemisphäre. Der Delfin weist somit eine davon abweichende Lateralisationsrichtung auf.

Eine weitere Studie untersuchte mögliche Lateralisationen bei der visuell-räumlichen Orientierung. Nach binocularem Erlernen eines sequentiellen 3-Wahl-Paradigmas, bei dem die Delfine markierte Positionen im Becken nacheinander besuchten, wurde die Aufgabe den Tieren monocular präsentiert. Beide Delfine zeigten rechts sehend signifikant bessere Leistungen als links sehend. Dies zeigt einen Vorteil der linken Hemisphäre bei der visuell-räumlichen Orientierung auf – ein bemerkenswerter Gegensatz zur typischerweise rechts-hemisphärischen Dominanz der Säuger und Vögel bei der räumlichen Orientierung. In jüngster Zeit wurde auch für Mustererkennung ein linkshemisphä rischer Vorteil bei Delfinen dokumentiert. Zusammen mit den hier präsentierten Ergebnissen wurden damit für drei unterschiedliche visuelle Prozesse funktionelle cerebrale Asymmetrien beschrieben, wobei immer die linke Hemisphäre dominiert. Dieses Lateralisationsmuster der Delfine steht dem komplementären Muster visueller Lateralisationen der Vertebraten gegenüber. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf drastische Veränderungen der funktionelle n Gehirnstrukturen bei Delfinen.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:47

KURZ, J. (2006)

Untersuchungen zu den Sozialbeziehungen von Kalifornischen Seelöwen (Zalophus californius californius) und Seehunden (Phoca vitulina) in der Gemeinschaftshaltung des Tiergartens Nürnberg.

München, GRIN Verlag GmbH, http://www.diplomarbeiten24.de/vorschau/66110.html
ISBN (eBook): 978-3-638-58419-7. DOI: 10.3239/9783638584197. Dateigröße: 2299 KB

Examensarbeit im Fach Biologie

144 Seiten

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Zusammenfassung

Seit dem Spätsommer 2005 leben im Aqua Park, einer Wassergehegeanlage des Nürnberger Tiergartens, Kalifornische Seelöwen (Zalophus californius californius) gemeinsam mit Gemeinen Seehunden (Phoca vitulina). Diese Vergesellschaftung bietet eine der seltenen Möglichkeiten, das Verhalten der beiden sozial lebenden Arten nicht nur auf Sozialbeziehungen innerhalb der Art hin zu untersuchen, sondern auch in Bezug auf zwischenartliche soziale Kontakten.

Kalifornische Seelöwen sind polygam, d.h. sie bilden Haremsverbände, die von erwachsenen Männchen dominiert werden. Gemeine Seehunde schwimmen in der Regel einzeln, tummeln sich aber an Land zumeist in kleineren Gruppen, die allerdings keine festen sozialen Beziehungen haben.

Obwohl eine Zoohaltung den Tieren in keiner Weise Lebensbedingungen bieten kann, die vollständig denen in Freiheit entsprechen, können Studien über das Verhalten von Tieren in Gefangenschaft durchaus Aufschluss über Verhaltensspektren geben, die auch in freier Wildbahn auftreten.

In dem Seelöwen-Seehundgehege des Aqua Parks leben derzeit neun erwachsene Seelöwen: Der Bulle Patrick und acht Weibchen von denen drei zur Zeit der Beobachtung Jungtiere hatten. Die Seehundfamilie ist wesentlich kleiner, sie besteht nur aus dem jungen Geschwisterpaar Finchen und Nele.

Fragestellung:

Folgende Hypothesen wurden aufgestellt und auf ihre Richtigkeit hin untersucht:

•    Nullhypothese: Die Tiere haben untereinander gleich stark ausgeprägte soziale Kontakte.
•    Alternativhypothese: Es zeigen sich deutliche Unterschiede in der Intensität der sozialen Kontakte zwischen den Tieren.

•    Nullhypothese: Die Tiere nutzen das ihnen zu Verfügung stehende Gehege gleichmäßig.
•    Alternativhypothese: Die Tiere nutzen das ihnen zu Verfügung stehende Gehege nicht gleichmäßig.

 

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Mittwoch, 13 Juni 2018 21:59

STEINMETZ, S. (2009)

Mutter-Kind-Verhalten von Persischen Kropfgazellen (Gazella subgutturosa subgutturosa) im Zoologischen Garten.

Mother-offspring-behavior of Captive Goitered Gazelles (Gazella subgutturosa subgutturosa).

Vet.med. Diss.

188 Seiten, 23 Abbildungen,  50 Tabellen

Institut für Zoologie. Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. E. Zimmermann, PD. Dr. U. Gansloßer, Dr. G. von Hegel
Tierärztliche Hochschule Hannover

Voller Text

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Studie werden mögliche Einflussfaktoren auf das Überleben von Neugeborenen und deren Aufzucht in einer Gruppe weiblicher Kropfgazellen untersucht und Ansätze zur Optimierung des Aufzuchterfolges herausgearbeitet. Während eines zweijährigen Beobachtungszeitraumes im Karlsruher Zoo wurde untersucht, wie sich das Alter und der Rangstatus der Zuchtweibchen, die Qualität von Geburts- und Abliegeplätzen und die Individuendichte auf den Aufzuchterfolg auswirken. 1995 gebaren 13 zuchtfähige Weibchen 20 Neugeborene. Die ersten drei Tage nach der Geburt überlebten 71 % der Neugeborenen. Es wurde ein Aufzuchterfolg von 54 % erreicht. 1996 gebaren 9 zuchtfähige Weibchen 10 Neugeborene. Die ersten drei Tage nach der Geburt überlebten 60 % der Neugeborenen. Es wurde ein Aufzuchterfolg von 44 % erreicht. 1995 hatten ältere Muttertiere einen besseren Aufzuchterfolg und gebaren ihre Jungen zu einem früheren Zeitpunkt als jüngere Muttertiere. Diese Ergebnisse konnten 1996 nicht bestätigt werden. Vielmehr zeigte sich in diesem Jahr, dass sich Jungtiere von älteren Müttern im Gewicht nicht von Jungtieren jüngerer Weibchen unterschieden. Im ersten Beobachtungsjahr bestand eine nahezu lineare Rangordnung in der Focusgruppe. Die Hypothese, dass die Geburtenfolge und das Gewicht von Neugeborenen mit dem Rang des Muttertieres korrelieren, konnte nicht bestätigt werden. Die in beiden Beobachtungsjahren unterschiedliche Individuendichte zeigte keine Auswirkungen auf die Überlebensrate von Jungtieren, jedoch auf die Anzahl von Totgeburten. Die vermuteten geschlechtstypischen Unterschiede für den Entwöhnungszeitpunkt ließen sich nicht bestätigen.

Abstract:

The following study investigated factors influencing survival and rearing of newborn in a zoo-population of female goitered gazelles. The aim of this study was to gather information in order to improve rearing success. Rearing success was analyzed during a two year`s observation period in the Karlsruhe Zoo. Influence of age and ranking of dams, criteria for accepting a birth place and a hiding place and the influence of population density were studied. In 1995 13 dams delivered 20 newborns. 71 % of the newborns survived for at least the first three days after birth. The rearing success was at 54%. In 1996 9 dams delivered 10 newborns. 60 % of the newborns survived at least for the first three days after birth. The rearing success was at 44 %. Older dams showed a better success in rearing and delivered their offspring a few days earlier than younger animals. This could be statistically confirmed in 1995. In 1996 there was only a tendency. Newborns of older dams in 1996 are not heavier than those of younger ones. In one of the two observation years the female Goitered Gazelles showed a nearly linear rank order. A suggested correlation between the ranking of dams and delivery date as well as the weight of newborns could not be confirmed statistically. A difference in density of population in both years showed no favorable effect on the survival rate of the offspring, but it did show an effect on the stillborn rate. Suggested differences between sex of newborns at the day of weaning could not be confirmed.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx