Montag, 09 März 2020 13:29

HAAG-WACKERNAGEL, D. (1991)

Ethogramm der Taube.

"Orn-Projekt" Nr. 13, XII/91, Ruhr Universität Bochum 1991.

Volltext

Zusammenfassung:

Durch eine ethometrischen Analyse an Strassentauben wurde gezeigt, dass unter Übervölkerungsbedingungen der grösste Teil aller sozialen Interaktionen aggressiver Natur ist. Diese führen über verschiedene Mechanismen zu "slumartigen" Lebensbedingungen, die von intraspezifischem Stress geprägt sind. Die Errechnung der Lebenshäufigkeiten der wichtigsten aggressiv und sexuell motiverten sozialen Interaktionen ermöglicht eine Charakterisierung der Strassentaube in ihrem urbanen Lebensraum. Dabei zeigt es sich, dass an natürliche Umweltbedingungen angepasste Verhaltensweisen in der anthropogenen Umgebung zum Fehlverhalten werden können. In der kommerziellen Haustaubenhaltung sollte ebenfalls versucht werden, zu hohe Dichten zu verhindern. Dabei müssten auch rassenspezifische Veranlagungen für die Bereitschaft, aggressives Verhalten zu zeigen, berücksichtigt werden. Bei Strassentauben dürften die häufigen aggressiven Interaktionen am Brutplatz eine wichtige Rolle als dichteabhängiger Regulationsmechanismus der Populationsgrösse spielen.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:05

HÜTTNER, T. (2012)

Erstellung eines Ethogramms für Antillen-Manatis (Trichechus manatus manatus) im Tiergarten Nürnberg.

Compiling of an ethogram for Antillean Manatees (Trichechus manatus manatus) at “Tiergarten Nürnberg”

Bachelorarbeit

45 Seiten.

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Leitung: Prof. Dr. Andreas Feigenspan (Lehrstuhl für Tierphysiologie), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Tiergarten Nürnberg, Dr. Lorenzo von Fersen (Kurator für Forschung und Artenschutz)
Tiergarten Nürnberg

Zusammenfassung:

Mit der Umsiedelung der Manati-Gruppe in ihr neues Gehege, das Manatihaus, hat sich in Nürnberg die Gelegenheit ergeben, eine ausführliche Verhaltensbeschreibung über die Seekühe zu erfassen. Hierzu wurde durch eine fortlaufende Beobachtungsphase über mehrere Wochen ein vollständiger Verhaltenskatalog, ein sog. Ethogramm erstellt. Das fertige Ethogramm umfasst letztendlich 33 verschiedene Verhaltensweisen, die in vier Hauptkategorien (AKTIV, PASSIV, NAHRUNGS-AUFNAHME und SOZIALVERHATEN) unterteilt sind, inklusive der jeweiligen Verhaltensbeschreibung. In der Auswertung zeigte sich, dass zum einen zwischen den einzelnen Tieren Unterschiede in der allgemeinen Aktivität und der Atemfrequenz bestehen. So hängt die Atemfrequenz jeweils mit der Größe und der Aktivität des analysierten Tieres zusammen. In der Verteilung einzelner Verhaltensweisen traten ebenfalls Unterschiede auf. Bestimmte Verhaltensweisen zeigte vermehrt nur ein Individuum, gleichzeitig waren andere Verhaltensmuster geschlechtstypisch verteilt. Zum anderen konnte ein umfassendes Bild der Sozialstruktur erstellt wer-den, mit dem Ergebnis, dass soziale Interaktionen weitestgehend von den Manati-Bullen ausgehen und an die weiblichen Tiere gerichtet sind. Insgesamt ist durch die Studie eine umfangreiche Bestandsaufnahme des Verhaltens der Manatis in Nürnberg gelungen. Dabei ist das aufgenommene Verhalten in hohem Maße mit bereits in der Natur und anderen Einrichtungen beobachtetem Verhalten vergleichbar.

Abstract:

The relocation of three Antillean-manatees of Zoo Nuremberg into their new home, the so-called “Manati-Haus” made it possible to start a detailed behavioral observation of those manatees. During 8 weeks of daily observations a detailed ethogram comprising 33 behavioral patterns was established. These patterns were assigned to functional categories such as: active, passive, feeding and social behavior.
A quantitative analysis of the results showed individual differences regarding general activity and breathing frequency. Thus the breathing frequency seems to depend on the size and activity of the animal. Also the distribution of single behavioral patterns differs in regard to the individuals. In this context it was seen that some behavioral patterns have been recorded only in some animals and not in the other ones. Some patterns seem to be sex dependent. Furthermore it was possible to perform a comprehensive analysis of the social structure and to draw a sociogram. Most of the observed social contacts were originated from a male towards a female individual. To summarize: the behavioural categories observed in this study are comparable to the recorded behavior of manatees in other locations.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx