Donnerstag, 14 Juni 2018 16:16

POLOWINSKY, S. Y. (2008)

Ernährung des Sclater's Maki (Eulemur macaco flavifrons) (GRAY, 1867) unter besonderer Berücksichtigung des Problems der Fettleibigkeit.

Dr. rer. nat. Dissertation

Fachbereich Biologie und Geografie an der Universität Duisburg-Essen
1. Gutachter: Prof. Dr. H. Burda 2. Gutachter: Prof. Dr. B. Sures Vorsitzender des Prüfungsausschusses: Prof. Dr. D. Hoffmann

Kölner Zoo, Zoo Mulhouse

Zusammenfassung:

Die vorliegende Studie behandelt die Fettleibigkeitsproblematik bei Sclater s Makis und Kronenmakis in menschlicher Obhut. Ziel der Arbeit war es, durch die Verknüpfung von in situ sowie ex situ Arbeiten erstmalig ein umfassendes Bild der Nahrungsökologie von Eulemur macaco flavifrons zu zeichnen sowie eine Zoo-Diät zu entwerfen, die den natürlichen Ansprüchen dieser Art nahe kommt und somit langfristig zu einer Verbesserung des Erhaltungszuchtprogrammes beiträgt. Im Zoo Köln wurden über einen Zeitraum von einem Jahr Daten erhoben. Neben dem Zoo Köln wurde der Parc Zoologique et Botanique de Mulhouse, Sud-Alsace (Frankreich) in die Studie miteinbezogen. In beiden Einrichtungen wurde mit Sclater s Makis (Eulemur macaco flavifrons) und vergleichend mit Kronenmakis (Eulemur coronatus) gearbeitet. Es wurden Körpergewichte in menschlicher Obhut lebender Tiere ermittelt und mit den Körpergewichten freilebender Individuen der jeweiligen Art verglichen. Ferner wurden der Anteil fettleibiger Tiere sowie das Maß der Fettleibigkeit der Tiere ermittelt. Die Futter- und Energieaufnahme von Eulemur macaco flavifrons sowie Eulemur coronatus im Zoo Köln und im Zoo Mulhouse wurden auf Nährstoffbasis erfasst sowie Verdaulichkeitsuntersuchungen durchgeführt. Vergleichend wurde Probenmaterial von Pflanzen, die von frei lebenden Sclater s Makis verzehrt bzw. nicht verzehrt wurden, analysiert. Die durchschnittlichen Körpergewichte von Eulemur macaco flavifrons sowie Eulemur coronatus in menschlicher Obhut waren signifikant höher als die mittleren Körpergewichte der jeweiligen Art im Freiland. Der Anteil fettleibiger Tiere lag bei Eulemur macaco flavifrons bei 100%, bei Eulemur coronatus bei 33,3%. Es wurden signifikante Unterschiede in bezug auf die Körpergewichte der Tiere zwischen dem Zoo Köln und dem Zoo Mulhouse festgestellt, die auf unterschiedliche Fütterungsregime zurückzuführen sind. Die überwiegend auf Obst und Gemüse beruhende Zoo-Diät beider Einrichtungen zeichnete sich durch eine im Vergleich zur Freiland-Diät von Eulemur macaco flavifrons beinahe doppelt so hohe Energiedichte, einen äußerst geringen Fasergehalt sowie eine hohe Trockenmasseverdaulichkeit von ~80% bzw. ~84% (Eulemur macaco flavifrons, Eulemur coronatus) aus; dies kann in Kombination mit einem für Lemuren typischen, im Vergleich zu anderen Säugetieren ungewöhnlich niedrigen Grundumsatz als Ursache für die in menschlicher Obhut auftretende Fettleibigkeitsproblematik gewertet werden. Der aktuelle Vergleich der Nährstoffzusammensetzung des Nahrungsangebots von Eulemur macaco flavifrons im Zoo und im Freiland betont fundamentale Unterschiede im Hinblick auf die Nährstoffzusammensetzung von Freiland- und Zoo- Diät und zeigt; dass sich selbst die dem in situ Nahrungsangebot ähnlichen ex situ Futtermittelkategorien Früchte und Gemüse grundlegend von im Freiland verfügbaren Früchten und Blättern unterschieden. Der Entwurf angemessener Zoo- Diäten sollte den NDF-Gehalt so weit wie möglich (und bekannt) an den NDF-Gehalt der Freiland-Diäten anpassen. Wenngleich Lemuren wie Eulemur coronatus oder Eulemur macaco flavifrons mit überwiegend frugivorer Ernährungsweise den Fasergehalt ihrer Nahrung nur bedingt nutzen können, kommt diesem jedoch eine Schlüsselfunktion in der Aufrechterhaltung des Gesundheitszustands insbesondere des Verdauungssystems zu. Obschon sich handelsübliche Obst- und Gemüsesorten hinsichtlich ihrer Nährstoffzusammensetzung und Energiedichte grundlegend von Freiland- Futterpflanzen unterscheiden, sollte die Vielfalt der in menschlicher Obhut angebotenen Nahrungsmittel zum Zwecke der Anregung und Bereicherung des Zootieralltags erhalten bleiben. Indem anstelle von Früchten und Getreideprodukten größere Mengen an Gemüse und, wo verfügbar, an frischem Pflanzenmaterial angeboten werden, können den Tieren weniger gut verdauliche Energiequellen zur Verfügung gestellt werden, die somit weniger wahrscheinlich zur Fettleibigkeitsproblematik beitragen. Zudem trägt die Darbietung bisweilen größerer Mengen energieärmerer Zoo-Diäten entscheidend zur Verringerung des häufig im Zusammenhang mit Fütterungen auftretenden stereotypen Verhaltens bei. Eine solche Zoo-Diät, die eher den natürlichen Ansprüchen der Lemuren entspricht, ermöglicht eine langfristige Optimierung des Erhaltungszuchtprogrammes und stellt einen wertvollen und notwendigen Beitrag zum Erhalt dieser hochbedrohten Tierarten dar.

Transkript des Volltexts: http://docplayer.org/15650035-Ernaehrung-des-sclater-s-maki-eulemur-macaco-flavifrons-gray-1867-unter-besonderer-beruecksichtigung-des-problems-der-fettleibigkeit.html#show_full_text

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:17

GUSSEK, I. R. (2016)

Studien zur Ernährung von Giraffen (Giraffa camelopardalis) in Zoohaltung: Bewertung der Fütterungspraxis und Charakterisierung von Rationen aus europäischen Zoos.

Nutrition of giraffes (Giraffa camelopardalis) in captivity: Evaluation of feeding practice and analysis of rations in European zoos.

Dr. agr. Dissertation

Institut für Tierwissenschaften Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Referent: Prof. Dr. Karl-Heinz Südekum)
ZOOM Gelsenkirchen (W.-D. Gürtler) und weitere Zoos

iv + 114 Seiten, 24 Tabellen, umfangreiches Literaturverzeichnis, Anhang

Volltext (PDF)

Zusammenfassung:

Die Ernährung von Giraffen im Zoo stellt im Vergleich mit anderen Pflanzenfressern eine besondere Herausforderung dar. Giraffen sind Laub fressende Wiederkäuer und haben Anpassungen entwickelt, die eine optimale Aufnahme, Zerkleinerung und Verdauung von Laub als bevorzugter Nahrung ermöglichen. Unter Zoobedingungen ist Laubfütterung nur begrenzt möglich. Rationen enthalten deshalb vor allem Futtermittel, die den Eigenschaften von Laub in unterschiedlichem Ausmaß ähneln, was eine passende Kombination in der Rationsgestaltung erfordert. Fütterungsempfehlungen geben Hilfestellung bei der Realisierung einer artgerechten Fütterung, jedoch zeigen sich in der Praxis Unterschiede in der Akzeptanz der Empfehlungen. Auch bestimmte Anzeichen und Erkrankungen bei Zoogiraffen weisen darauf hin, dass die Fütterung nicht immer der guten fachlichen Praxis entspricht. Über den vorhandenen Wissensstand hinaus galt es deshalb herauszufinden, welche Auswirkungen unterschiedliche Rationen auf Giraffen in Zoos haben, und ob sich daraus Verbesserungspotential für die Fütterung erschließt.

Datengrundlage dieser Studie war zum einen eine Umfrage unter den Mitgliedszoos des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Giraffen. Der Stand der Fütterungspraxis wurde erfragt und Unterschiede zwischen den Zoos, generelle Entwicklungen der letzten zehn Jahre und der Grad der Übereinstimmung mit den Fütterungsempfehlungen evaluiert. Zum anderen wurden in zwölf deutschen Zoos Daten zur Rationszusammensetzung und Futtermittelqualität erhoben. Die Ergebnisse wurden zusammen mit zusätzlich generierten Daten zu ernährungsspezifischen Tiervariablen genutzt, um Erkenntnisse über die Auswirkungen der Rationsgestaltung auf Giraffen zu gewinnen.

Die Ergebnisse zeigten eine ausgeprägte Variabilität der Fütterungspraxis, mit Abweichungen von den Empfehlungen in 50 % der Zoos. Verbesserungspotential wurde insbesondere bei der Rationszusammensetzung deutlich. Der Anteil an Konzentrat- und Saftfutter in der Trockenmasse (TM) der Ration betrug regelmäßig mehr als 50 %, was mit einem entsprechend geringen Grobfutteranteil einherging. Fütterungsempfehlungen für Luzerneheu als Grobfutter sowie eine Ergänzung mit pelletiertem Mischfutter, Luzernegrünmehlpellets und Zuckerrübenschnitzeln konnten bestätigt werden. Dennoch zeigte sich besonders bei der Auswahl von Konzentratfutter eine Präferenz für ‚traditionelle‘ stärkereiche Getreideprodukte, trotz ihrer wegen eines sehr raschen ruminalen Abbaus begrenzten Eignung für Wiederkäuer. Die Empfehlung auf Saftfutter zu verzichten, konnte angesichts negativer Auswirkungen auf die Futteraufnahme nur bestätigt und unterstützt werden. Da steigende Konzentratfutteranteile bzw. Energiegehalte in der Ration mit einer abnehmenden TM-Aufnahme der Giraffen verbunden waren, wurde die Regulation der TM-Aufnahme mit besonderem Interesse betrachtet. Eine energiebasierte Futteraufnahmeregulierung wurde angenommen, weil die Giraffen weniger Futter, vor allem Grobfutter, aufgenommen haben als es die Kapazität des Verdauungstrakts erlauben würde. Dies hatte auch Auswirkungen auf das Verhaltensrepertoire der Giraffen. Je höher der Grobfutteranteil der Rationen war, umso mehr Zeit wurde mit Futteraufnahmeaktivität verbracht und desto weniger orale Stereotypien zeigten sich im Beobachtungszeitraum. Es wurde geschlussfolgert, dass eine Anpassung, in der Regel eine Reduzierung der Konzentrat- und Saftfuttermengen Voraussetzung für eine möglichst hohe Grobfutteraufnahme bei Zoogiraffen ist. Der intensive Austausch über die Praxistauglichkeit von Fütterungsempfehlungen könnte die Bereitschaft zur Umsetzung steigern und so eine Verbesserung der Giraffenernährung in europäischen Zoos ermöglichen.

Summary:

Nutrition of giraffes (Giraffa camelopardalis) in captivity: Evaluation of feeding practice and analysis of rations in European zoos Compared to other zoo herbivores, the nutrition of captive giraffes is particularly challenging. They belong to the group of browsing ruminants and developed adaptations which enable optimal ingestion, comminution and digestion of browse as preferred plant material. Because browse as natural forage is restrictedly available in zoos, rations are composed of compensatory feeds, which resemble browse to different degrees and need to be combined in a most convenient way. Feeding recommendations provide appropriate feeding schedules for captive giraffes. Nevertheless, feeding practice in zoos is affected by disunity, and certain nutrition-related phenomena and diseases occur in captive giraffes. Beyond the findings from prior studies on the nutrition of browsing ruminants, it is necessary to evaluate how ration composition affects captive giraffes and whether findings reveal further space for improvement in the nutrition of giraffes in zoos.

In this study, two sources of information were used. First, a survey was conducted in zoos of the European Endangered Species Program of the giraffe to gain comprehensive knowledge on current giraffe feeding practice and its potential variability. Results were analysed focusing on developments in practical feeding during the past decade and on concordance with recommendations. Secondly, documentation periods were executed in twelve German zoos, during which data on ration composition and quality of feedstuffs were generated. Together with additional data on different animal variables, which are known to indicate suitability of feeding, the results were supposed to give insight into the impact of different rations on captive giraffes.

Results revealed considerable variation in feeding practice and some deviation from recommendations in approximately 50% of the zoos. Improvement was particularly possible concerning ration composition, as concentrate feeds and produce (fruits and vegetable) regularly accounted for > 50% of daily dry matter (DM) intake, resulting in a limited intake of forage. Recommendations on preferable forage (lucerne hay) and non-forage feeds (pelleted compound feeds, dehydrated lucerne pellets, unmolassed sugar beet pulp) were confirmed with regard to chemical composition and fermentative characteristics. However, especially with the choice of non-forage feeds, ‘traditional’ starch-based commodities were widely preferred over recommended, more adequate feedstuffs for ruminants. Abandoning produce from giraffe rations was clearly confirmed and supported based on the negative impact of produce on DM and forage intake. As increasing proportions of concentrate and greater dietary energy content lowered DM intake, an energy-related DM intake regulation was assumed in the captive giraffes. Consequently, less DM as possible from gut capacity was ingested, at the expense of forage which was offered for ad libitum intake. This also led to adverse effects on the behaviour pattern of the giraffes. Increasing consumption of forage resulted in more time that was spent with forage intake activity and less occurrence of oral stereotypies during observation periods. In conclusion, the adjustment, most likely reduction of amounts of concentrate feeds and produce in the ration is a precondition to realise the desired high forage intake in captive giraffes. A continuing communication and discussion of feeding recommendations and particularly their practicability may lead to a more widespread and consistent application and thus improvement of giraffe feeding practice in European zoos.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 07:39

HABE, M. (2009)

Case study: a two-way strategy to assess the feeding behaviour of two giant pandas (Ailuropoda melanoleuca) in the Tiergarten Schönbrunn.

Diplomarbeit

25 S. : graph. Darst.

Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Wien
Leitung: Ao.Univ.-Prof. Dr.rer.nat. Thomas Ruf
Tiergarten Schönbrunn Wien

Zusammenfassung:

Beobachtungen in freier Wildbahn sowie in Menschenobhut zeigen, dass der Große Panda (Ailuropoda melanoleuca) sowohl in der Menge der aufgenommenen Nahrung als auch bei der Wahl der Bambusart und den Pflanzenteilen (Unterscheidung: Blatt, Seitentrieb und Halm) im Verlauf eines Jahres stark variiert. Als primärer Pflanzenfresser (Bambus als Hauptnahrungsquelle) nimmt der Große Panda aufgrund seiner anatomischen und physiologischen Veranlagung (relativ kurzer Verdauungstrakt, modifiziertes Fleischfressergebiss, Nahrungsverwertung nur 12-13%) somit eine Sonderstellung unter den Großbären ein. Dies lässt darauf schließen, dass diese Tierart danach trachtet mit ihrem Fressverhalten die Energieaufnahme zu maximieren und den Energieaufwand zu minimieren. Ziel dieses Projektes war dementsprechend die Ermittlung der saisonalen Bambuspräferenzen (Pflanzenteile, Arten (n=5), Futtermenge) in Abhängigkeit von externen Faktoren, wie Tageslänge, Temperatur, Witterung und Verhalten, mit Rücksichtnahme auf individuelle Unterschiede, sowie die Fragestellung zu beantworten, ob die Nahrungswahl der im Tiergarten Schönbrunn gehaltenen Großen Pandas mit der ihrer wilden Artgenossen vergleichbar ist. Ein weiteres Ziel neben den Verhaltensbeobachtungen war die Validierung der N-Alkan- Methode für den Großen Panda, zur Bestimmung der Nahrungspräferenzen in situ und ex situ. Das Prinzip der N-Alkan-Methode beruht darauf, dass N-Alkane Komponenten sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe sind, deren Konzentration zwischen Pflanzenarten oder auch verschiedenen Pflanzenteilen einer Art variiert. N-Alkane sind für Herbivore nicht zu verdauen und werden im Kot ausgeschieden. Diese Methode bietet den Vorteil, dass die Nahrungszusammensetzung, unabhängig von genauer Kenntnis des Aufenthaltsortes oder der Tiere selbst, allein anhand von Pflanzen- bzw. Kotproben bestimmbar ist. Kombiniert mit Verhaltensbeobachtungen oder Kenntnis über den Aufenthaltsort kann man in Folge auf das individuelle Fressverhalten bestimmter Tiere rückschließen. Von August 2005 bis August 2006 wurden im Tiergarten Schönbrunn, jeden Monat an drei aufeinanderfolgenden Tagen, Daten erhoben. Das Beobachtungsintervall wurde so gewählt um mit der Bambuslieferung übereinzustimmen und somit eine optimale Qualität des Bambus zu gewährleisten. Die Verhaltensbeobachtungen des fünfjährigen Männchens und des gleichaltrigen Weibchens, welche beide von der Zuchtstation Wolong stammen, wurden während der ersten drei Fütterungen, jeweils für eine Stunde direkt nach Futterauslage durchgeführt (240 Datenpunkte/h). Unter Rücksichtnahme auf individuelle Unterschiede wurde eine Parallelbeobachtung (1 Datennehmer/Tier) nach der Scan-Methode durchgeführt, und in ein standardisiertes Protokoll eingetragen. Die Zeit wird mit einer Stoppuhr genommen. Besonderes Augenmerk wurde bei der Fressverhaltensbeobachtung auf die Wahl der Bambusart und der Pflanzenteile (Unterteilung in Blatt/ Seitentrieb/Halm) gelegt, wobei Manipulation, Schälen und Fressen unterschieden wurden. Des Weiteren wurden soziale Interaktion, soziale Distanz, Aufenthaltsort und zusätzliches Verhalten, wie Komfortverhalten und Ruhen aufgenommen. Parallel zu den Verhaltensbeobachtungen wurde der Kotabsatz der Tiere dokumentiert, wobei Zeitpunkt und Ort der Defäkation angegeben wurden um in Folge eine Kotprobe pro Tag und Tier zu sammeln. Des Weiteren wurden pro Fütterung maximal zwei Bambusarten parallel angeboten. Vor erneuter Futterauslage wurde der im Gehege verbliebene Bambus von den Pflegern entfernt und die gewünschte Kotprobe eingesammelt und gekennzeichnet. Die chemische Analyse der Bambusarten (aufgetrennt in Blatt/Seitentrieb/Halm), der von den Pandabären aufgenommenen Gehegebepflanzung (z.B. Hagebutten), der zusätzlichen Futtermittel (Pellets, Mais, etc.) und des Kotes wurde am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt. Wie ihre Artgenossen in freier Wildbahn, zeigten auch die Großen Pandas des Tiergartens Schönbrunn signifikante Unterschiede in ihrer Nahrungswahl. Sowohl die Saisonalität (p ≤ 0.001), als auch individuelle Unterschiede in der Wahl der Bambusarten (p ≤ 0.001) und Pflanzenteile (p ≤ 0.001) hatten einen signifikanten Einfluss auf das Fressverhalten. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen, welche als Einzelgänger gelten, hielten sich die Pandas des Tiergarten oft in unmittelbarer Nähe von einander auf und teilten sich selbst die ad libitum dargebotenen Bambusstangen. Während die Sozialdistanz und das Wetter keinen Einfluss auf das Fressverhalten der Tiere hatte, konnte ein Einfluss der Tageslänge festgestellt werden. Die chemische Analyse nach der N-Alkan-Methode lieferte kein eindeutiges Ergebnis. Nur Zweiundzwanzig der Einundfünfzig getesteten Kotproben stimmten mit den Verhaltensdaten überein (p ≤ 0.05). Alles in allem unterstützen unsere Ergebnisse die Theorie, dass der Jahresverlauf des Großen Panda, nicht nur in seiner natürlichen Umgebung sondern auch in der Zootierhaltung, eng mit dem des Bambus verknüpft ist. Dementsprechend ist die ausreichende Darbietung von Bambus für eine adäquate Haltung dieser Tierart unerlässlich. Des Weiteren ermöglicht eine genaue Kenntnis des saisonalen Fressverhaltens der Tiere eine Optimierung des Futterplans.

Abstract:

This study is concerned with the feeding behaviour of a pair of captive giant pandas in the Tiergarten Schönbrunn, Vienna, and was conducted from August 2005 to August 2006. Since the animals’ diet consisted almost exclusively of bamboo, we addressed the question whether their food selection was similar to those of wild pandas. We assessed the feeding behaviour (1) via observations and (2) via the determination of n-alkanes in the diet and faeces. Selection preferences in bamboo species (n = 5) and plant parts (leaves, culm, branches) were examined during the course of one year. Further, the influence of additional factors such as weather conditions and social distance were tested. Each month after fresh bamboo delivery, faecal samples were collected and the behaviour of the pandas was observed. As in giant pandas in the wild, behavioural data showed significant seasonal (p ≤ 0.001) as well as individual preferences for different bamboo species (p ≤ 0.001) and plant parts (p ≤ 0.001). Although giant pandas in the wild are known to be solitary animals, our pandas spent significant amounts of time close together. No influence of social distance or weather on food preferences was found. Season, however, was an influencing factor. These results indicate that not only in their natural habitat but also in captivity a panda’s life cycle is closely connected to that of bamboo, and that different bamboo species should be provided ad libitum to allow diet selection by the animals. The validation of the n-alkane-method for the giant panda yielded ambiguous results and warrants further investigations.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 14:17

RIESE, R. (2001)

Ernährung von Malaienbären (Helarctos malayanus).

Diplomarbeit

100 Seiten

Math.-Nat. Fakultät, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde nach möglichen Gründen für die im Vergleich zum Freiland erhöten Gewichte von Malaienbären in Menschenobhut gesucht. Es wurde die Futteraufnahme in Köln lebender Malaienbären und die Zusammensetzung der Futtermittel untersucht. Diese Daten werden mit Hilfe von Bedarssätzen von Hunden nach Meyer und Zentek (1998) auf das physiologische Körpergewicht der Tiere hochgerechnet und verglichen. Weiter wurden Proben aus dem Freiland auf ihre Zusammensetzung hin untersucht und mit den in Köln verfütterten Proben verglichen. Untersuchungen zur Verdaulichkeit der verschiedenen Nährstoffe bringen weitere Informationen über deren Verfügbarkeit. Auf der Grundlage der Datenaufnahme zur Aktivität der Tiere im Kölner Zoo wird der Energieverbrauch der Tiere abgeschätzt.

Der Rohfettanteil der aufgenommenen Nahrung ist mit 10 % - 11 % der Trockenmasse sehr hoch. Die Tiere sind mit Rohprotein und den meisten essentiellen Aminosäuren unterversorgt. Eine Überversorgung ist im Bereich der fettlöslichen Vitamine zu finden, wohingegen einige B Vitamine unter den Bedarfssätzen liegen. Es liegt eine Überversorgung  mit Mineralstoffen vor, wenn man den Hund als Modell nimmt.

Die tropischen Früchte haben eine höhere Gesamtenergie als die Kölner. Nach Abzug der höchstwahrscheinlich unverdaulichen NDF liegt der Energiegehalt leicht unter dem der in Köln verfütterten Früchte. Im Vergleich mit dem Freiland zeigt sich eine erhöhte Aufnahme von Glucose und Fructose. Die Aufnahme von NDF ist im Freiland deutlich höher als im Kölner Zoo. Der Rohfett- und Rohproteingehalt der tropischen Früchte ist dem der Kölner Früchte ähnlich.

Die Tiere im Kölner Zoo zeigen im Vergleich zu wilden Bären eine sehr geringe Aktivität und damit einen geringen Energieverbrauch. Nach den Abschätzungen nach Kleiber (1961) und Robbins (1992) nehmen die Tiere mehr Energie auf als sie benötigen. Nach Meyer und Zentek (1998) hingegen entspricht die Energieaufnahme dem Bedarf.

Die scheinbare Verdaulichkeit der Gesamtenergie leigt bei den erwachsenen Bären bei 65 % - 69 &, das Jungtier hat mit 80 & eine höhere Gesamtverdaulichkeit. Auch kann nur bei dem Jungtier eine Zulage von Calcium, Phosphor und Magnesium festgestellt werden.
Nach diesen Daten müssen die Tiere auf eine fettärmere und proteinreichere Ernährung umgestellt werden. Durch Änderung der Fütterungsart und verstärktes Anbieten von Spielzeug kann eventuell eine Aktivitätssteigerung und somit ein erhöhter Energieverbrauch der Tiere erreicht werden.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 09:49

BICKEL, D. (2007)

Untersuchungen zur Ernährung pflanzenfressender Reptilien am Beispiel der Köhlerschildkröte.

Diplomarbeit

119 Seiten

Zoologisches Institut, Universität zu Köln
Leitung: Prof. Dr. G. Nogge
Zoo Köln

Zusammenfassung:

Da herbivore Reptilien ihre Nahrung nicht durch kauen zerkleinern, gelangen die Futterpartikel entsprechend ihrer Abbissgröße in den Verdauungstrakt. Dies hat zur Folge, dass den cellolytischen Bakterien, welche die pflanzlichen Strukturpolymere fermentativ abbauen, auf dem aufgenommenen Pflanzenmaterial weniger Besiedlungsfläche als bei herbivoren Säugetieren zur Verfügung steht. Es lässt sich ein variabler Energiegewinn in Abhängigkeit von der Partikelgrösse vermuten.

Ziel dieser Arbeit war es, die Zusammenhänge zwischen der Partikelgröße und dem Energiegewinn in vivo mit dem Untersuchungstier Köhlerschildkröte sowie in vitro mittels einer Fermentationsuntersuchung zu charakterisieren und quantifizieren. Hierzu fanden Methoden zur Bestimmung von verdauungsphysiologischen Parametern (Futteraufnahme, Passagezeit, Kotpartikelgröße) Anwendung, ebenso wie ein modifizierter Hohenheimer Futterwerttest (HFT) zur Bestimmung der in vitro Parameter (Verdaulichkeit, Gasbildungsrate, max. Gasbildung).

Für die Untersuchung standen 6 juvenile und 2 adulte Köhlerschildkröten (Geochelone carbonaria), sowie ein adulter Nashornleguan (Cyclura cornuta) des Kölner Zoos zur Verfügung. In der ersten Sammelphase wurde an die Tiere Endiviensalat (Cichorium endivia, Rohfasergehalt: 9.7 % TS), in der zweiten Sammelphase Löwenzahn (Taraxacum officinale, Rohfasergehalt; 11.3 % TS) verfüttert. Nach einer Anfütterungszeit von 14 Tagen erfolgte eine Sammelphase von 20 (Salat) bzw. 14 Tagen (Löwenzahn), in der die Futter- und Kotmengen der einzeln gehaltenen Tiere bestimmt wurden. Im gleichen Zeitraum wurde eine Passagezeituntersuchung mittels des Partikelmarkers Cr-Faser und des Flüssigkeitsmarkers Co-EDTA durchgeführt. Die Bestimmung der Partikelgröße im Kot erfolgte mittels Nasssiebung.

Die Futteraufnahmen bezogen auf das metabolische Körpergewicht lagen bei Salatfütterung bei den juvenilen Köhlerschildkröten zwischen 0.28 - 2.49 g TS/kg BW0.75*d). Bei Löwenzahnfütterung lagen die Werte der juvenilen Schildkröten zwischen 1.28-2.79 g TS/(kg BW0.75*d), bei den adulten Schildkröten bei 0.98 g TS/(kg BW0.75*d) und bei dem Nashornleguan bei 6.59 g TS/(kg BW0.75*d). Die Tiere nahmen signifikant mehr Löwenzahn als Salat auf (p=0.0313).

Alle untersuchten Tiere zeigten eine selektive Retention der Partikelphase gegenüber der flüssigen Phase. Die Passagezeiten der Köhlerschildkröten lagen zwischen 142 und 190 h für Cr-Faser und zwischen 70 und 166 h für Co-EDTA. Die Passagezeit des Nashornleguans, verglichen anhand der maximalen Markerausscheidung, ist für die flüssige Phase 3 mal schneller, für die Partikelphase 2 mal schneller als bei den Köhlerschildkröten.

Die in vitro Untersuchung zeigte einen Einfluss der Partikelgrösse auf die Fermentierbarkeit für die Pflanzen Gras, Maulbeerblätter und Maisblätter. Bei den Futtermitteln Endiviensalat und Löwenzahnblätter findet man hingegen keinen Zusammenhang. Vorbehaltlich der Übertragbarkeit der in vitro Untersuchungen auf Reptilien würde dies bedeuten, bei Salat und Löwenzahn haben die juvenilen Tiere keinen Vorteil durch ihr kleineres Maul auf den möglichen Energiegewinn.

Hat die Partikelgröße tatsächlich einen Einfluss auf die Verdauung, sollte ein Unterschied hinsichtlich Energiegewinn, Passagerate und Nahrungsaufnahme bei den unterschiedlichen Größenklassen von Geochelone carbonaria festzustellen sein. Wie die Bestimmung der Partikelgrößen im Kot zeigten, existiert ein Unterschied zwischen den juvenilen und adulten Tieren hinsichtlich der Partikellänge, welcher auf die unterschiedlichen Maulgrössen zurückzuführen ist. Die Futteraufnahem der Jungtiere lag über der der adulten Tiere, weiterhin war die Passagezeit des Jungtieres kürzer. Die Hypothese von BJORNDAL und BOLTEN (1992) liesse sich demnach anhand der in vivo Versuche auch auf die Köhlerschildkröte übertragen. Anhand der in vitro Versuche konnte der Einfluss der Partikelgröße für die beiden Futtermittel Salat und Löwenzahn jedoch nicht bestätigt werden. Dies lässt vermuten, setzt man eine Übertragbarkeit der in vitro Versuche auf Reptilien voraus, dass die in vivo erhaltenen Unterschiede nicht auf unterschiedlichen Partikelgrößen zurückzufürhen sind, sondern weitere Unterschiede zwischen juvenilen und adulten Reptilien existieren müssen, die diese Ergebnisse erklären.

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Donnerstag, 14 Juni 2018 18:48

STAHL, M. (2011)

Erhaltungsbedarf für ein Säugetier mit einer niedrigen Stoffwechselrate, der Große Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla).

Vet. med. Diss. 12 Seiten.
Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere

Zoo Zürich

Publiziert als STAHL, M., OSMAN, C., ORTMANN, S., KREUZER, M., HATT, J. M. & CLAUSS, M. (2011) Energy intake for maintenance in a mammal with a low basalmetabolism, the giant anteater (Myrmecophaga tridactyla) im Journal  of  Animal  Physiology  and  Animal  Nutrition.

Volltext

Zusammenfassung:

Für den Großen Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla) wird eine niedrige Stoffwechselrate berichtet. Um den angenommenen niedrigen Energiebedarf nachzuweisen, führten wir mit 8 in Menschenobhut gehaltenen adulten Ameisenbären (2 Männchen, 6 Weibchen; im Alter von 1-14 Jahren; Gewicht zwischen 46-64 kg) 64 Experimente mit unterschiedlichen Futtermengen und –zusammensetzungen durch. Die Aufnahme an verdaulicher Energie (DE) wurde durch Wiegen des aufgenommenen Futters und der Kotmengen und durch Messung des Energiegehalts repräsentativer Proben bestimmt, und die Tiere wurden regelmäßig gewogen. Der Erhaltungsbedarf errechnete sich durch eine Regressions-Analyse für die Energieaufnahme, bei der es zu keine Gewichtsveränderung kam. Es ergab sich ein Mittelwert von 347 kJ DE kg-0,75d-1, welcher im Vergleich zum Erhaltungsbedarf von Hunden (460-580 kJ DE kg-0,75d-1) niedrig ist. Theoretisch macht ein solch niedriger Bedarf eine Art anfälliger für Überfütterung, wenn Mengen gefüttert werden, die für andere Arten adäquat erscheinen. Berichte über schnelleres Wachstum und höheres Körpergewicht von Ameisenbären im Zoo im Vergleich zu frei lebenden Artgenossen legen nahe, dass die Fütterung in Gefangenschaft weiter untersucht werden sollte.

Abstract:

Giant anteaters (Myrmecophaga tridactyla) are among those mammals for which a particularly low metabolism has been reported. In order to verify presumably low requirements for energy, we used 8 captive adult anteaters (2 males, 6 females; aged 1-14 years; body mass between 46-64 kg) in a total of 64 individual experiments, in which a variety of intake levels was achieved on a variety of diets. Digestible energy (DE) intake was quantified by measuring food intake and faecal excretion and analyzing representative samples of gross energy, and animals were weighed regularly. Maintenance DE requirements were calculated by regression analysis for the DE intake that corresponded to no weight change; this resulted in an estimate of 347 kJ DE kg-0,75d-1, which is low compared to the 460-580 kJ DE kg-0,75d-1 maintenance requirements of domestic dogs. In theory, metabolic requirements below the mammalian average could make species particularly susceptible to overfeeding, if amounts considered adequate for other mammals are given. Anecdotal reports on comparatively fast growth rates and high body masses in captive as compared to free-ranging giant anteaters suggest that feeding regimes in captivity should be further assessed.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 18:43

KOHLSCHEIN, G.- M. (2011)

Untersuchung zur Futteraufnahme, Verdaulichkeit, Ingestapassage und Partikelgrösse beim Elch (Alces alces) bei unterschiedlichen Raufutter-Rationen.

Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere (Prof. J.-M. Hatt)
Wildnispark Zürich (C. Stauffer)

Volltext (PDF)

Zusammenfassung:

Elche (Alces alces) werden immer wieder als äusserst anspruchsvolle Pfleglinge in Menschenobhut beschrieben, was vor allem an ihrer besonderen Verdauungsphysiologie und den daraus resultierenden Fütterungsansprüchen liegt. Elche verweigern laut Literatur oft die angebotenen Raufuttermittel, was indirekt zu einer überproportionalen Aufnahme von leichtverdaulichem Futter und damit chronischer Pansenazidose führen kann und ein Grund für die geringe Lebenserwartung von Elchen in Menschenobhut sein könnte. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, anhand von Fütterungsversuchen an vier Elchen nicht nur verdauungsphysiologische Basisdaten von Elchen zu mehren, sondern zu überprüfen, ob eine reine Raufutter-Fütterung tatsächlich bei diesen Tieren nicht möglich ist. Die verwendeten Futterrationen bestanden aus der zootypischen mit Mischfutter, und reinen Raufutterrationen aus Luzerneheu, Luzerne-/Gras-/Laubheu, und nur aus Laubheu. Während Grasheu nicht aufgenommen wurde, lag die Aufnahme an verdaulicher Energie (DE) bei Luzernheu mit 0.64-1.13 DE MJ kg-0.75 d-1 über dem geschätzten Erhaltungsbedarf von 0.6. Die Ergebnisse widersprechen bisherigen Berichten aus der Literatur und lassen vermuten, dass die Qualität des angebotenen Luzerneheus seine Akzeptanz wesentlich beeinflusst. Zugleich ermutigen sie, Elche in Menschenobhut hauptsächlich mit Raufutter zu füttern, wobei ein vielfältiges Raufutterangebot zu bevorzugen ist, da es zu einer höheren Futteraufnahme führen dürfte.

Abstract:

Moose (Alces alces) are regularly described as problematic animals in captivity, mainly because of their particular digstive physiology and the resulting nutritional needs. According to the literature, moose regularly reject forages offered in captivity, which indirectly leads to an overproportional ingestion of easily digestible feeds and thus chronic acidosis, and thus might be the cause of their low life expectancy in captivity. By feeding experiments in four animals, this study aimed at not only increasing physiological data on moose digestion, but also at testing whether maintaining these animals on roughage-only diets is really impossible. The diets used consisted of the typical zoo ration with mixed feeds, and exclusive diets of lucerne hay, lucerne-/grass-/browse hay, and browse hay only. While it was confirmed that moose do not ingest grass hay in relevant amounts, digestible energy (DE) intake on lucerne hay was, at 0.64-1.13 DE MJ kg-0.75 d-1 , above the estimated maintenance requirement of 0.6. The results contradict previous reports in the literature and suggest that the quality of the lucerne hay offered significantly influences its acceptance. At the same time the results promote feeding moose in captivity forage-based diets. In doing so, a variety of forages should be offered, as this likely increases food intake.

 

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Exudates and Animal Prey Characterize Slow Loris (Nycticebus pygmaeus, N. coucang and N. javanicus) Diet in Captivity and After Release into the Wild.


IN: MASTERS, J. et al. (eds.) Leaping Ahead: AdVances in Prosimian Biology, Decelopments in Primatology: Progess and Prosepcts: 165-172. DOI 10.1007/978-1-4614-4511-1_19

Abstract:

We present dietary data for individuals of three species of slow loris rescued from the pet trade: Nycticebus pygmaeus released and radio-tracked in Vietnam and N. coucang and N. javanicus held in captivity in Indonesia. Contrary to popular belief that slow lorises are frugivores, our data support recent studies that slow lorises are one of few primates specialized for regular extractive gouging of plant exudates, and capable of consuming insect prey containing secondary compounds. These behaviors are present in juveniles as young as 4 months. This specialized diet should be considered when maintaining captive individuals, and when planning reintroduction programs.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 18:24

STREICHER, U. (2005)

Seasonal Body Weight Changes in Pygmy Lorises (Nycticebus pygmaeus).

Verh.ber. Erkrg. Zootiere 42: 292-298

Summary:

Obesity has often been considered a main health problem of captive pygmy lorises. In fact changes in bodyweight might not always be pathological but an important aspect of the animals’ physiology. Kept under natural light ing and climatic conditions, pygmy lorises show distinct weight changes independent from the food supply. These changes are correlated to the season and pygmy lorises have significantly higher bodyweights in the winter than in the summer months.

Peak bodyweight values in winter are more than 50 % higher than the lowest values in summer.

The variation in bodyweight occurs in both sexes and equally in pregnant and non-pregnant females. Food sources are scarce during the winter season and pygmy lorises seemingly increase their daily food intake in order to accumulate fat reserves prior to the time of food shortage. For pygmy lorises, energy storage appear s to be an important means to allow survival during the winter months.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:03

GOODCHILD & SCHWITZER, C. (2008)

The Problem of Obesity in Captive Lemurs.

International Zoo News 55 (6): 353-–357

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Conclusions:

1. Lemurs have a relatively low basal metabolic rate, and this should be taken into account when re-assessing diets.
2. Animals should ideally be weighed regularly to monitor any weight gain or loss.
3. It can sometimes take a while before any results are seen after adjusting diets. Stick with it and ensure all staff follow the diets closely.
4. If you are using food-based enrichment, take this into account and reduce the daily diet accordingly.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx