Donnerstag, 14 Juni 2018 14:54

SCHÖLL, Y. (2013)

Entwicklung und Differenzierung der Schwimmblase beim Seepferdchen Hippocampus reidi (Ginsburg 1933) innerhalb der ersten Lebenstage unter verschiedenen Fütterungsbedingungen.

Diplomarbeit

: 52 S. : Ill., graph. Darst.

Ganze Arbeit

Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Wien
Leitung: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Manfred G. Walzl
Haus des Meeres Wien

Kurzfassung:

Hippocampinae gehören innerhalb der Knochenfische zur Familie der Syngnathidae. Sie sind rein marine Fische, bei denen das Weibchen die Eier in eine spezielle Bruttasche am Bauch des Männchens legt, welches die Eier austrägt. Die Jungfische sind beim Schlupf bereits weit entwickelt und ihr Aussehen entspricht einer Miniaturausgabe der adulten Tiere. Bei der Seepferdchenart Hippocampus reidi, welche im Atlantischen Ozean vom Cape Hatteras (USA) bis Rio de Janeiro heimisch ist, kommen relativ viele und kleine Jungtiere zur Welt, welche die ersten zwei Wochen pelagisch leben. H. reidi ist ein transienter Physostome. Bei der Geburt ist die Schwimmblase über den Ductus pneumaticus mit dem Vorderdarm verbunden, welcher sich innerhalb der ersten Tage des Lebens auflöst. In dieser Phase muss die lebenswichtige erste Befüllung der Schwimmblase von statten gehen. Ab dem Alter von 12 Stunden sind erste Anzeichen eines Degenerierens des Ductus pneumaticus zu erkennen. Sein Epithel wird im mittleren Teil dünner und unregelmäßiger. Bei der Aufzucht in Gefangenschaft hat die Art der Fütterung einen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung und Überlebenschance der Jungtiere. Dies zeigt sich auch bei der Ausbildung des Schwimmblasenkomplexes. Der Ductus pneumaticus ist bei Tieren, die mit Mischzooplankton gefüttert wurden, im Alter von 72 Stunden in seinem mittleren Teil nur mehr als membranöse Hülle vorhanden, während bei Tieren gleichen Alters, welchen Artemien verfüttert wurden, der Ductus pneumaticus in seinem ganzen Verlauf noch deutlich vorhanden ist. Sein mittlerer Teil ist zwar schon wesentlich dünner als zuvor, aber er ist im ganzen Verlauf noch als ein einschichtiges, flaches Epithel vorhanden. Im Alter von 96 Stunden ist der Ductus pneumaticus bei den Tieren, welche mit Mischzooplankton gefüttert wurden, nicht mehr durchgängig und an manchen Stellen bereits völlig degeneriert. Im Gegensatz dazu ist er bei den mit Artemien gefütterten Individuen dieses Alters noch durchgängig. Durch die anatomische Untersuchung konnte somit eine raschere Entwicklung des Schwimmblasenkomplexes bei Tieren, die mit Mischzooplankton gefüttert wurden, festgestellt werden.

Abstract:

Within the Teleostei the Hippocampinae belong to the family of Syngnathidae, which are marine fish. The females deposit the eggs into a specialized brood pouch of the male. The juveniles are almost fully developed when they hatch. They look like small adults. As the juveniles of the seahorse species Hippocampus reidi are relatively small at their birth, the male releases a lot of babies at one hatch. The first two weeks after hatching, they live pelagic. H. reidi is a transient Physostome, which means that the swim bladder is connected with the fore gut by the Ductus pneumaticus at the birth. Since the Ductus pneumaticus becomes degenerate in the first days of life, the initial swim bladder inflation has to take place within this time. The first signs of the Ductus pneumaticus degeneration are visible at the age of 12 hours. Its epithelium gets thin and irregular in the middle part. In captive breeding there is also seen a significant influence on the development and survival chances of juveniles fed with different types of diet. This can also be seen in the formation of the swim bladder complex. At the juveniles age of 72 hours when they have been fed on Mischzooplankton, there is only a membrane in central parts of the Ductus pneumaticus left. At juveniles at the same age, which were fed on Artemia, the Ductus pneumaticus can still be seen clearly. Although the central part is significantly thinner than before, its total complexion is still present as a single- layered, flat epithelium. At the age of 96 hours Mischzooplankton fed animals show already completely degenerated spots in their Ductus pneumaticus, while Artemian fed animals of the same age have a still consistent Ductus pneumaticus. So this anatomical study proves a quicker development of the swim bladder complex in animals raised with Mischzooplankton.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 13:55

HEIDERER, M. (2014)

Chronobiological investigations in captive giant panda cubs, Ailuropoda melanoleuca, David 1869

Dissertation

XIII, 198 S. : Ill, graph. Darst.

Ganze Arbeit

Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Wien
Leitung: Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut Kratochvil
Zoo Leipzig

Kurzfassung:

Trotz des generellen Interesses an der Aktivitätsrhythmik („Innere Uhr“) zahlreicher Säugetiere, beschäftigen sich lediglich einige wenige Arbeiten mit der ontogenetischen Entwicklung dieses Zeiterfassungssystems. Im Besonderen ist kaum etwas über die Entwicklung und Struktur von Aktivitätsrhythmen, vor allem circadianer Rhythmen, in Großen Pandas bekannt, wozu diese Studie die ersten Ergebnisse überhaupt liefert. Aus diesem Grund analysierte ich die Entwicklung des Verhaltens von zwei neugeborenen Großen Pandas, die 2007 bzw. 2010 im Tiergarten Schönbrunn geboren wurden, unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung ihrer Aktivitätsrhythmen und ihrer Zeitbudgets. Zusätzlich analysierte ich Daten von vier neugeborenen Großen Pandas, die im San Diego Zoo geboren wurden, um herauszufinden, ob es ein grundlegendes Aktivitätsmuster gibt, unabhängig von Herkunft und Haltung. Um den Einfluss des Muttertiers auf das Verhalten der Jungtiere zu beurteilen, wurde ebenfalls das Verhalten der Weibchen dokumentiert und ausgewertet. Lomb-Scargle Periodogramme zeigten, dass bei den Jungtieren kurz nach der Geburt kein circadianer Rhythmus vorhanden ist, sich aber im Laufe des dritten und vierten Lebensmonats entwickelt. Während die Aktivität der Jungtiere im ersten Monat gleichmäßig über den gesamten Tag verteilt war, wurden diese mit der Zeit eindeutig tagaktiv. Obwohl kein eindeutiger Einfluss der Tierpfleger auf die Jungtiere gefunden wurde, beeinflussen sie diese zumindest indirekt, indem die Aktivität des Muttertiers durch die Tagesroutine eindeutig beeinflusst wurde. Trotz einiger individueller Unterschiede zeigen die Chronoethogramme sowie die Zeitbudgets bei allen sechs Jungtieren eine ähnliche Entwicklung im Verhalten. Dementsprechend lässt diese Studie vermuten, dass es eine generelle Entwicklung der Aktivitätsrhythmen gibt unabhängig von der Herkunft der Tiere. Chronoethologie wurde erfolgreich verwendet, um das generelle Verhaltensmuster zu untersuchen und altersspezifische Veränderungen in dem Muster neugeborener Großer Pandas sowie der dazugehörigen mütterlichen Fürsorge zu definieren.

Abstract:

Despite the general interest in the rhythmical organisation of a variety of mammals only a few studies include the development of this timekeeping system. Also hardly anything is known about the structure of circadian rhythms in giant panda in general so I am obtaining very first results. Therefore I studied the behavioural ontogeny of two giant panda cubs, born at the Vienna Zoo in 2007 and 2010, including the development of their activity rhythm and time budgets. In addition I analysed data from four cubs born at the San Diego zoo to investigate, if there is a general development in the rhythmicity of giant panda cubs. To investigate, to what extent the behaviour of the cubs is influenced by the mother, also the behaviour of the dam was analysed. Lomb-Scargle Periodograms revealed that the cubs’ circadian rhythmicity is not fully established at birth, but develops especially within the third and fourth month. Whereas the activity of the cubs is evenly distributed over 24h within the first month, they become more and more diurnal hereafter. Although the animal keepers may not have an immediate effect on the cubs’ behavioural pattern, they clearly influence the dams’ behaviour by the daily routine. Despite some individual differences, the chrono-ethograms and time budgets show a similar development in the behaviour of all cubs. This study indicates that the chronoethological development appears to be similar regardless of their origin. Chronoethology has been successfully used to study the general behavioural pattern and to define age dependent shifts in activity patterns in captive newborn giant panda cubs and the associated maternal behaviour.

 

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Donnerstag, 14 Juni 2018 15:38

BRUCKNER, H. (2012)

Stimmentwicklung eines im Zoo geborenen Großen Pandas (Ailuropoda melanoleuca) in den ersten 10 Lebenswochen.

Diplomarbeit

65 Seiten

Universität Wien, Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer: Helmut Kratochvil
Tiergarten Schönbrunn Wien

Zusammenfassung:

Große Pandas sind bei der Geburt – Beuteltiere ausgenommen – die kleinsten Säugetiere im Verhältnis zur Körpergröße der Mutter. Sie vokalisieren in den ersten Lebenswochen sehr häufig. Die Lautäußerungen sind von Geburt an undifferenziert, höchst variabel und – gemessen an der Körpergröße – ungewöhnlich laut. Untersuchungen der Lautäußerungen des im Tiergarten Schönbrunn in Wien geborenen Fu Long bis zum Alter von 10 Lebenswochen mittels multidimensionaler Methoden bestätigen ein Lautrepertoire mit hoher Variationsbreite. Es wurden die Lauttypen Moan, Croak, Squawk, Squall, Whistle und Whiff differenziert, welche in unterschiedlicher Kombination häufig in Lautfolgen auftreten. Bereits ab der Geburt wurden 4 Lauttypen, der Croak (Gesamtanteil 7,54 %), Squawk (51,12 %), Whistle (3,46 %) und Whiff (7,13 %), festgestellt. Ab der 2. Lebenswoche kam der Squall (29,74%) hinzu. Der Whistle wurde nach der 3. und der Croak nach der 4. Lebenswoche nicht mehr abgegeben. Der Moan (1,02 %) war erst ab Woche 7 festzustellen. Die Laute sind von zumeist chaotischer Struktur und weisen zu einem hohen Prozentsatz auf einen erregten Gemütszustand hin. Die geräuschhafte Struktur der Laute, vielfach versehen mit Nichtlinearen Phänomenen, und der hohe Anteil an Variationen lässt vermuten, dass dadurch die Aufmerksamkeit der um ein Vielfaches größeren Mutter immer wieder aufs Neue stimuliert wird. Der hohe Anteil an Lauten, die auf erregten Gemütszustand hinweisen, ebenso wie die hohe Variationsbreite, könnte bedeuten, dass diese selbst unter Aufzuchtsbedingungen in menschlicher Obhut überlebenswichtig sind. Der Lauttyp „Humming“, der bei allen anderen Großbärenarten vorkommt, konnte beim Großen Panda innerhalb der ersten 10 Lebenswochen nicht festgestellt werden.

Summary:

The Giant Panda has the smallest body size of any mammal at birth relative to the size of the mother, except for marsupials. Despite this, the new-born are highly vocal in the first postnatal weeks. From the start, the calls were undifferentiated, highly variable and – in relation to the body size – unusually loud. Calls of the new-born male Giant Panda “Fu Long” were recorded at Tiergarten Schönbrunn, Vienna, for the first 10 weeks of his life. Using multidimensional methods the analysis of the calls confirmed the presence of a call repertoire with high range of variation. The following call types were distinguished: “moan”, “croak”, “squawk”, “squall”, “whistle” and “whiff”. They appear in different combinations mostly within call sequences. Four call types were evident in the first week: the croak (overall percentage 7.54 %), squawk (51.12 %), whistle (3.46 %) and whiff (7.13 %). In the second week of life, the squall (29.74 %) was introduced. The whistle disappeared after the third week and the croak after the fourth week. The moan (1.02 %) was first heard in the seventh week. The calls are largely chaotic and unstructured, and they generally indicate a state of high emotional arousal. The noisiness of the calls, which were mostly accompanied by nonlinear phenomena, and the high amount of variation suggest that they serve to continually catch the attention of the much larger mother. The high proportion of calls, which can be ascribed to an excited state of arousal, and the high rate of variability of the calls may indicate that they are essential for survival, even under rearing conditions in captivity. The call type “humming”, which is part of the call repertoire in all other ursid species, was not detected in the Giant Panda within the first ten postnatal weeks.

 

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx