Sonntag, 24 Februar 2013 10:59

Feldprojekt Asiatischer Elefant

Schutz des Asiatischen Elefanten in Thailand

Zoo Zürich

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Wilde Elefanten im Kaeng Krachan-Nationalpark. © Audley Travels

 

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Im Kaeng Krachan-Nationalpark © Department of National Parks, Thailand

 

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Beobachtungsposten an der Grenze des Nationalparks © Zoo Zürich

 

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Motorisierte Rangerpatrouille begegnet Elefantenbullen © Cordula Galeffi, Zoo Zürich (Pressefoto)

Für die langfristige Erhaltung bedrohter Tierarten ist es entscheidend, dass die Lebensräume dieser Tiere in der Wildnis und die dort noch vorhandenen Restpopulationen besser geschützt und erhalten werden. In diesem Zusammenhang setzt der Zoo Zürich auf die Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen, die mit ihrem Knowhow und Personal in den entsprechenden Gebieten garantieren können, dass die Schutzmaßnahmen bestmöglich umgesetzt werden. Mitte April 2010 hat der Zoo Zürich einen zweiten Vertrag mit einer der weltgrößten Naturschutzorganisationen, der Wildlife Conservation Society (WCS), zum Schutz des Asiatischen Elefanten unterzeichnet. Die Wildlife Conservation Society ist aus der New York Zoological Society hervorgegangen, die einerseits die fünf Zoos von New York betreibt, andererseits Naturschutzprojekte in 64 Ländern betreut. Der Zoo Zürich arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich mit der WCS in Madagaskar zusammen.

Das vom Zoo Zürich mitunterstützte Schutzprogramm für Elefanten umfasst Maßnahmen zur Erhaltung der wilden Elefanten im thailändischen Nationalpark Kaeng Krachan, insbesondere die Verhinderung von Konflikten zwischen den wilden Elefanten und den Bauern an der Grenze des Nationalparks. Im Kaeng Krachan Nationalpark und den umliegenden Waldreservaten soll der Elefant langfristig überleben können. Dazu wird ein Bestandes-Monitoring aufgebaut. Die traditionellen Wanderrouten der Elefanten zwischen den Schutzgebieten sollen geschützt und wo möglich, Korridore für die Wanderung wieder hergestellt werden. Der seit 1981 bestehenden Kaeng Krachan ist mit einer Fläche von über 2914 km² der größte thailändische Nationalpark. Er liegt 200 km südwestlich von Bangkok an der Grenze zu Burma.

Beim Ziel, den Konflikt zwischen Bauern und den Elefanten, die in Ananas- und Bananenplantagen eindringen, zu entsch$rfen, lassen der Bau von Schutzzäunen kombiniert mit Wachposten, aber auch die  Sensibilisierung und das wohlwollende Engagement der lokalen Bevölkerung erste Erfolge erkennen.

Von 2009-2021 hat der Zoo Zürich 1'523'000 CHF an direkten Beiträgen an das Projekt geleistet.

Zusammen mit der «Stop poaching» Stiftung unterstützt der Zoo Zürich das nördlich von Kaeng Krachan gelegene Huai Kha Khaeng-Reservat in seinem Bestreben, die Wilderei zu unterbinden. Der Zoo h ermöglicht dies vor allem durch die Ausbildung von Rangern. Ranger-Patrouillen in den Parks sind essenziell, um die Wilderei in Schach zu halten. 2020 war diesbezüglich ein sehr erfolgreiches Jahr. Es gab weder bei den Elefanten noch bei den Tigern gewilderte Tiere. Zudem wurden mithilfe von Fotofallen 79 Tiger identifiziert, ein neuer Rekord. Dies ist vor allem der guten Arbeit der Ranger zu verdanken. Sie patrouillierten im Jahr 2020 20'000 km im Naturschutzgebiet. Dabei zerstörten sie 13 Camps, nahmen 11 Wilderer fest und stellten 9 Waffen sicher.

 Quellen:

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Freigegeben in Afrotheria
Donnerstag, 14 Juni 2018 07:36

SCHÜRER, U. (1996)

Neue Elefantenanlage im Zoologischen Garten Wuppertal

Zool. Garten (N. F.) 66 (5): 269-283. VEB Gustav Fischer Verlag Jena. ISSN: 0044-5169

Voller Text

 

schürer-biblio

Freigegeben in S
Montag, 23 Juli 2018 22:59

Elefanten

 

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Einzug des ersten Elefanten in Wien am 7. Mai 1552. Darstellung aus dem 19. Jahrhundert

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Direktionsgebäude des Zoo Basel aus dem Jahr 1874 mit angebautem Stall © Archiv Zoo Basel

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"Miss Kumbuk" vir dem "Elephanten Stall" im Zoo Basel, ca. 1886 © Archiv Zoo Basel

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Postkarte mit dem "Elephantenhaus in maurischem Stil" aus dem Jahr 1891 als Motiv © Archiv Zoo Basel

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Das 1953 eröffnete Elefantenhaus der Architekten Bräuning, Leu und Düring. Aufnahme aus dem Jahr 1999 © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Innenansicht des 1953 eröffneten Elefantenhauses im Zoo Basel. Aufnahme aus dem Jahr 2012 © Peter Dollinger, Zoo Basel

Der erste Elefant in Mitteleuropa, ein asiatischer Bulle namens "Soliman", wurde 1552 von dem nachmaligen Kaiser Maximilian II. aus Spanien nach Wien gebracht und erst in einer Scheune, danach in der Menagerie von Schloss Ebersdorf untergebracht. Er starb allerdings bereits nach 19 Monaten, was in Anbetracht der damaligen weitgehend nicht vorhandenen Kenntnisse über die Ansprüche von Elefanten und die entsprechend schlechten Haltungsbedingungen nicht verwundert [3].

Traditionell wurden Elefanten bis ins 20. Jahrhundert meist in sogenannten "Dickhäuterhäusern", oft in orientalischem Stil, zusammen mit Nashörnern und Flusspferden untergebracht. Heute wurde dieses Konzept weitgehend aufgegeben und Elefanten werden entweder als einzige Tierart oder aber in Verbindung mit kleineren Tieren aus demselben Lebensraum in einer Anlage gehalten. Angesichts des großen Volumens und der hohen Kosten von Elefantenhäusern ist ihre Nutzungsdauer ziemlich lang.

Der Zoo Berlin errichtete 1859 sein erstes, einfaches Elefantenhaus, in dem u.a. auch Giraffen  untergebracht wurden. 1873 wurde dieses durch ein Dickhäuterhaus, die Elefantenpagode ersetzt, die 70 Jahre lang ihren Dienst tat, bis sie 1943 durch Fliegerbomben zerstört wurde. Das gegenwärtige Elefantenhaus, in dem ursprüglich Afrikanische und Asiatische Elefanten gehalten wurden, wurde 1954 eröffnet, ist also mittlerweile auch gegen 70 Jahre alt, allerdings wurde es 1984-89  umgebaut und seine Freianlagen wurden vergrößert [2]. Nach gegenwärtigem Konzept werden im Zoo nur noch indische Elefanten (Elephas maximus maximus) gehalten und sollen nach einem Umbau im Tierpark Afrikanische Elefanten gehalten werden.

Der Zoo Basel brachte 1886 seinen ersten Elefanten in einem provisorischen Stall im Direktionsgebäude zusammen mit einem Tapir unter. 1891 wurde das "Elephantenhaus in maurischem Stil" erbaut, in dem auch Zebras und später Zwergflusspferde und Panzernashörner gehalten wurden [6]. 1953 wurde ein neues Elefantenhaus bezogen, in dem vorübergehend auch die Panzernashörner ihren Platz fanden und das auch fünf Vitrinen für Kleinsäuger aufwies. Das Haus war allerdings nicht für die Haltung von Bullen eingerichtet. In den 1980er-Jahren wurden daher ein Bullenstall und ein Bullengehege angebaut. 2017, d.h. nach 64 Jahren konnte das Haus durch die fast dreimal größere neue Anlage "Tembea" ersetzt werden [4].

Neuanlagen werden in der Regel so konzipiert, dass auch Elefantenkühe in geschütztem Kontakt betreut werden können. Auf die Präsentation Afrikanischer und Asiatischer Elefanten in unmittelbarer Nachbarschaft wird heute  aus tiermedizinischen Gründen verzichtet: Die beiden Arten sind Träger unterschiedlicher Subtypen des endotheliotropen Elefanten-Herpesvirus (EEHV). Dieses ist bei Afrikanischen elefanten meist unproblematisch,verläuft aber bei jungen Asiatischen Elefanten oft tödlich. Innerhalb des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms gibt es zudem eine gewisse Aufgabenteilung: So hat sich der Zoo Karlsruhe zur Aufgabe gemacht, ein Seniorenheim für alte Asiatische Elefantenkühe zu betreiben, was selbsternannten Tierschützern merkwürdigerweise nicht so recht war [1], und der Zoo Heidelberg hat sich auf Asiatische Jungbullen spezialisiert, die während einiger Jahre gehalten werden, um dann als Zuchtbullen in einen anderen Zoo zu gehen. Das gleiche Konzept ist auch im Erlebniszoo Hannover geplant [5].

Literatur und Internetquellen

  1. BERLINER MORGENPOST vom 28.05.2019
  2. KLÖS, H.G. & KLÖS, U. (Hrsg., 1990)
  3. KUNZE, G. (2000)
  4. PM ZOO BASEL vom 15.03.2017
  5. PM ZOO HANNOVER vom 08.07.2021
  6. SARASIN, F. (1924)

Die meisten Elefantenanlagen im deutschsprachigen Raum wurden in den letzten Jahren neu- oder umgebaut:

1994: Allwetterzoo Münster: Neubau. 2010 Planung Erweiterung
1995: Zoo Wuppertal: Neubau
1996: Tiergarten Schönbrunn: Wien, Neubau. Technische Details siehe ZOOLEX Gallery
1997: Zoo Hannover: Neubau
1999: Zoo Dresden: Neubau. Technische Details siehe ZOOLEX Gallery
2001: Tierpark Hellabrunn: Teilsanierung Elefantenhaus
2004: Zoo Augsburg: Umbau mit Erweiterung der Aussenanlage

2004: Tierpark Cottbus: Umbau Haus
2004: Zoo Karlsruhe: Umbau
2004: Kölner Zoo: Neubau
2004: Zoo Neunkirchen: Neubau
2005: Tierpark Cottbus: Erweiterung Außenanlage

2005: Zoo Osnabrück: Erweiterung
2006: Zoo Halle: Neubau
2006: Tierpark Hagenbeck, Hamburg: Neubau Haus
2006: Zoo Leipzig: Neu- und Umbauten seit 2001 abgeschlossen
2007: Tierpark Hellabrunn München: Umbau Aussenanlage
2008: Zoo Rostock: Umbau und Erweiterung Aussenanlage. 2013 wird die Haltung aufgegeben
2009: Zoo Berlin: Umbau mit Erweiterung Aussenanlage
2010: Zoo Heidelberg: Eröffnung Neubau. Technische Details siehe ZOOLEX Gallery
2011: Wilhelma Stuttgart: Projektierung für Neubau läuft
2012: Tierpark Hellabrunn: Totalumbau Elefantenhaus begonnen

2013: Allwetterzoo Münster: Eröffnung des erweiterten Elefantenparks
2013: Opel-Zoo Kronberg: Eröffnung Neubau
2013: Zoo Karlsruhe: Eröffnung erweitertes Elefantenhaus
2014: Zoo Zürich: Eröffnung Neubau "Kaeng Krachan"
2014: ZooPark Erfurt: Eröffnung Neubau. Siehe Dornbuschsavanne - die neue Elefantenanlage
2015: Knie's Kinderzoo, Rapperswil: Eroffnung Neubau "Himmapan". Siehe Internetseite Himmapan

2016: Tierpark Hellabrunn: Fertigstellung Totalumbau. Siehe Bautagebuch Elefantenhaus
2017: Zoo Magdeburg Eröffnung Neubau "Africambo". Siehe Internetseite Africambo
2017: Zoo Basel, Eröffnung Eröffnung Neubau "Tembea". Siehe Internetseite Tembea
2018: Zoo Dresden: Umbau Afrikahaus beendet, Außenanlage wird 2019 fertig. Siehe Rundgang Afrikahaus
2019: Zoo Karlsruhe: Neue Außenanlage fertiggestellt. Siehe Pressemitteilung
2019: Wilhelma Stuttgart: Bauvorbereitungen. Baubeginn geplant für 2024
2020: ErlebnisZoo Hannover: Neue Bullenanlage fertiggestellt
2020: Zoo Augsburg: Eröffnung neue  Elefantenanlage
2022: ErlebnisZoo Hannover: Neue Außenanlage für Elefantenkühe fertiggestellt
2022: Tierpark Cottbus: Eröffnung Neubau Elefantenhaus und Außenanlage. Siehe Neues Heim für Cottbuser Elefanten

 

Kurzportraits einiger Anlagen:

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Elefantenpark Zürich, eines der Außengehege © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Kaeng Krachan Elefantenpark im Zoo Zürich

Eröffnung: 2014, Gesamtfläche: 11'000 m², Baukosten: ca. 54 Mio €

Asiatischer Elefant (Elephas maximus)

Der Elefantenpark umfasst je zwei grosse Innen- und Aussenanlagen für die matrilinearen Gruppen (6 Tiere), eine Aussen- und zwei Innenanlagen für die Bullen (2 Tiere) und über einen Managementtrakt mit einer Quarantänestation. Es stehen verschiedene Wasserstellen (Innen und Aussen) von insgesamt 600 m3 zur Verfügung; eine Glasscheibe ermöglicht es Besuchern, die Tiere beim Schwimmen und Tauchen zu beobachten. Die Tiere werden im geschützten Kontakt („protected contact“) betreut.

Literatur und Internetquellen:

PD/23.07.2018; 17.07.2022

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Elefantenanlage im Opel Zoo © Opel Zoo

Elefantenanlage im Opel-Zoo Kronberg

Eröffnung 2013, Gesamtfläche ca.15'000 m², Baukosten 11.2 Mio €.

Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana)

Anfangsbesatz 1.3 Tiere. Elefantenhaus: Gemeinsame Lauffläche 820 m², drei Boxen für Elefantenkühe zu je 59 m², 2 Boxen für  Elefantenbullen, gesamt 88 m², Bullenkral 202 m², Freigelände Herde 6450 m², dazu Badebecken 260 m² und Sumpfzone 50 m², Freigelände Bulle 1250 m², dazu Badebecken 174 m² und Sumpfzone 18 m² sowie Kral 215 m². Im Haus gibt es auch eine Anlage für Buschschliefer und afrikanische Papageien.

Internetquellen:

PD/23.01.2013; 23.07.2018; 17.07.2022

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Elefantenpark im Kölner Zoo, © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Elefantenpark im Kölner Zoo

Eröffnung 2004, Gesamtfläche 20'000 m²

Asiatischer Elefant (Elephas maximus)

16 asiatische Elefanten leben im Kölner Elefantenpark. Ohne direkten Kontakt zu den Pflegern leben sie hier in ihrem natürlichen Familienverband, angeführt von einer Leitkuh. Von 2006-2020 wurden 12 Jungtiere im Elefantenpark lebend  geboren, von denen eines kurz nach der Geburt gestorben ist.

Internetquellen:

PD/23.01.2013; 23.07.2018; 17.07.2022

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Elefantenpark im Zoo Leipzig, Besucherpavillon © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Elefantenpark im Zoo Leipzig

Um- und teilweiser Neubau des Elefantenhauses aus dem Jahr 1926, in dem auch Flusspferde gehalten worden waren. Eröffnung 2002 (Freianlage und Bullenstall) bzw. 2006 (Elefantentempel Ganesha Mandir), Aussengehege 4'600 m², in mehrere Gehege unterteilbar, zusätzlich Bullengehege von ca. 2'000 m². Laufhalle mit Sandboden und Badebecken mit Unterwassereinblick. Die Kühe werden im direkten, die Bullen im geschützten Kontakt gehalten. Ethnographische Ausstellung in Besucherpavillon.

Asiatischer Elefant (Elephas maximus)

Internetquelle:

PD/23.01.2013; 23.07.2018; 17.07.2022

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Elefantenanlage im Zoo Wuppertal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Elefantenanlage im Zoo Wuppertal

Eröffnung 1995, damalige Baukosten 13,2 Mio DM. Aussengehege für Elefantenkühe 2'350 m² mit flachem Planschbecken, Bullengehege 700 m², für Besucher nicht einsehbares Absperrgehege für Bullen 73 m². Innengehege für Kühe 670 m², 4 Boxen zu 36 m², eine fünfte ca. 45 m², Bullengehege 95 m² zusätzlich Absperrstall 50 m². Badebecken mit einem Durchmesser von 9.4 m und einer Tiefe von 1.85m, Wassertemperatur 25ºC. Die Kühe werden im direkten, der Bulle im geschützten Kontakt gehalten. Im Januar 2011 wurde das fünfte und das sechste Jungtier geboren.

Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana)

Literatur:

PD/23.01.2013; 23.07.2018; 17.07.2022

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Elefantenanlage im Zoo Heidelberg © Zoo Heidelberg

Anlage für Elefantenbullen im Zoo Heidelberg

      
Eröffnung 2010. Baukosten 3.8 Mio €. Die Anlage ist auf die Haltung von Jungbullen ausgerichtet. Die bestehende Außenanlage 2'000 m² mit Badebecken wurde modifiziert. Neubau Elefantenhaus 500 m² mit beheizter, mit Sandboden versehener "Freilaufhalle", einem Badebecken von 50'000 l Fassungsvermögen, vier Boxen (60, 40 und 30 m² ), zwei davon ebenfalls mit Sandboden, sowie einem Zwangsstand. Vielfältige Beschäftigungs- und Rückzugsmöglichkeiten (Beregnungsanlage, Kunstbaum, Trainingswand). Die Tiere werden im geschützten Kontakt gehalten. Hochstand für die Besucher, interaktive didaktische Tafeln

Asiatischer Elefant (Elephas maximus)

Technische Details siehe ZOOLEX Gallery

PD/23.01.2013; 23.07.2018; 17.07.2022

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(17.07.2022: 4'737)

A new policy for the management of the Kruger National Park's elephant population.

Koedoe 42 (1): 111-132. doi: 10.4102/koedoe.v42i1.228

Abstract:

Arising from public debate held in Midrand on 4 May 1995, the South African National Parks undertook to review its policy for the management of elephant in the Kruger National Park. The new policy focuses on the extent and intensity of elephant impacts on biodiversity rather than on numbers of elephants per se, and is based on four fundamental principles: a) That ecosystems are not static; fluctuations of conditions and population responses are an inherent attribute of ecosystems and contribute to biodiversity. A range of elephant impacts in different areas at different times, is thus also natural and desirable; b) That elephants are important agents of habitat modification and thus contribute to biodiversity (intermediate disturbance hypothesis); c) That elephant populations which are confined will increase in number until negative impacts on the system's biodiversity will ultimately result; d) That elephants should not be viewed in isolation, but as one component of a broader, integrated system, and their impacts should be managed in conjunction with other ecosystem process (such as fire) to promote biodiversity in its broadest sense. The new policy proposes that the Kruger National Park be divided into six zones@two botanical reserves, two high-elephant-impact zones (no population reduction) and two low-elephant-impact zones (where numbers will be actively reduced). A history of the elephant population is given, and a resume of previous policies.

whyte-biblio

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Donnerstag, 14 Juni 2018 08:30

Afrikanischer Elefant

Überordnung: AFROTHERIA
Taxon ohne Rang: PAENUNGULATA<
Ordnung: Rüsseltiere (PROBOSCIDEA)
Familie: Elefanten (Elephantidae)

Red list status vulnerable

EEPAfrikanischer Elefant

Loxodonta africana • The African Elephant • L'éléphant d'Afrique

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Subadulter Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) im Opel-Zoo Kronberg @ Opel-Zoo

 

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Verbreitung des Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) nach IUCN. Dunkelgrün sichere, mittelgrün vermutliche Verbreitung

 

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Afrikanischer Elefantenkuh (Loxodonta africana) aus Simbabwe im Alter von ca. 22 Jahren in La Planète Sauvage, Port-Saint-Père @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) im Alter von 20 Jahren im Safari africain de Sigean @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefantenkuh (Loxodonta africana) mit Kälbern im Safari africain de Sigean @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Stoßzahnloser Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) im Beekse Bergen Safaripark @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schlafender Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) im Nationalzoo Pretoria @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanische Elefantenkuh (Loxodonta africana)wird im Tiergarten Schönbrunn geduscht @ Rudolf Stahl / TG Schönbrunn (Pressefoto)

 

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Afrikanischer Elefantenkühe (Loxodonta africana) auf grasbestandener Freianlage im ZooParc de Beauval @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) im Zoo Toronto @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanische Elefantenkuh (Loxodonta africana) mit nur einem Stoßzahn im Zoo du Tertre Rouge, La Flèche © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die alte Afrikanische Elefantenkuh "Ruaha" (Loxodonta africana) in ihrer Herde im Zoo Basel @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanische Elefantenkühe und Jungtiere (Loxodonta africana) im Hands-on-Management im Zoo Wuppertal @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Junger Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) im Zoo Wuppertal © P. Scheer, Wuppertal

 

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Junger Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) "Abu* im Tiergarten Schönbrunn - Pressefoto TG Schönbrunn

 

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Junger Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) "Tuluba* im Tiergarten Schönbrunn © Norbert Potensky / TG Schönbrunn

 

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Nachwuchs bei den Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) des Tierparks Berlin ©Tierpark Berlin (Pressefoto)

 

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Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) im Miami Metro Zoo @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Subadulter Afrikanischer Elefantenbulle (Loxodonta africana) "Tamo" auf der Innenanlage im Opel-Zoo Kronberg @ Opel-Zoo

 

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Etwa 7 Jahre alter Waldefantenbulle (Loxodonta a. cyclotis) "Jimbo" aus Gabun im Zoo Prag @ Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Dressurvorführung mit Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) früher im Zoo Basel @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) beim kontrollierten Freilauf im Zoo Dresden @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schulkinder in direktem Kontakt mit Afrikanischem Elefant (Loxodonta africana) im Zoo Dresden @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Interaktive Informationstafel zum Thema Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) im Zoo Dresden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) auf der Außenanlage des Tierhändlers Ghiazza in Skeerpoort, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Afrikanische Elefanten (Loxodonta africana) aus dem Tuli-Block bei Tierhändler in Skeerpoort, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die im Tuli-Block in Botswana gefangenen Jungelefanten (Loxodonta africana) wurden von indonesischen Mahouts und mit Hilfe Asiatischer Elefantemkühe gezähmt und trainiert © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Indonesischer Tierpfleger in Kontakt mit Jungelefant (Loxodonta africana) auf Tierhandelsstation in Skeerpoort, Südafrika © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Kongo-Zwergelefant (Loxodonta cyclotis «pumilio»), 1905 in Hagenbecks Tierpark, Foto aus HAGENBECK, C. (1908): Von Tieren und Menswchen. Gemeinfrei.

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Elefanten sind die größten Landsäugetiere und beim Publikum außerordentlich beliebt. Ihr Verhalten und ihre Gefährdung als Folge der Elfenbeinjagd sind zoopädagogisch interessante Themen. Auch bieten sie sich für Forschungsarbeiten und forschendes Lernen sowie als Botschafter für Natur und Artenschutz in Afrika an. Afrikanische Elefanten werden daher in relativ vielen Zoos gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Bei den Afrikanischen Savannenelefanten erreichen die Bullen eine Kopf-Rumpflänge von 600-650(-750) cm, eine Schwanzlänge von 100-130(-150) cm, eine Schulterhöhe von 320-350(-400) cm und ein Gewicht von 6'000(-12'000) kg. Die Kühe haben eine Schulterhöhe von 260(-300) cm und ein Gewicht von 2'800-4'600 kg. Bei den Waldelefanten werden die Bullen 160-290 cm hoch, die Kühe bis 210 cm. Neugeborene Kälber von südafrikanischen Savannenelefanten haben Schulterhöhen von ca. 85-95 cm, neugeborene Waldelefanten sind etwa 10 cm weniger hoch. Zwischen den beiden Formen gibt es fließende Übergänge. Im Gegensatz zum Asiatischen Elefanten hat der Afrikaner eine fliehende Stirn, der höchste Punkt des Körpers ist nicht der Kopf, sondern der Rücken, der Rüssel weist tiefe Querrunzeln auf, das Rüsselende hat zwei "Finger" und die Ohren sind sehr viel größer, beim Savannenelefanten bis etwa 150 cm hoch und m.o.w. dreieckig, beim Waldelefanten nicht ganz so groß und rund. Beide Geschlechter haben Stoßzähne, bisweilen ist nur einer oder gar keiner ausgebildet. Die Graue Haut ist runzlig und spärlich mit verstreuten schwarzen Haaren versehen. Der Schwanz hat eine Quaste von 38-76 cm langen Haaren [23; 31, 37].

Verbreitung

Afrika südlich der Sahara : Angola, Äquatorial-Guinea, Äthiopien, Benin, Botswana, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Kongo, Kongo Dem., Liberia, Malawi, Mali, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Ruanda, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Simbabwe, Somalia, Südafrika, Südsudan, Tansania, Togo, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik.

Ausgerottet in Burundi, Gambia und Mauretanien. Wiederangesiedelt in Swasiland [22].

Lebensraum und Lebensweise

Afrikanische Elefanten bewohnen die unterschiedlichsten Lebensräume vom tropischen Regenwald bis zur extrem trockenen Wüste. Im Gebirge gehen sie bis auf 5'000 m hinauf. Je nach Lebensraum ernähren sie sich von Gras, Wasserpflanzen, Schilf, Früchten, Blättern, Ästen oder Baumrinde. Sie leben gesellig in Mutterfamilien mit Jungtieren und Halbwüchsigen, die Bullen in Junggesellengruppe oder, vor allem ältere Tiere, einzeln. Die Kälber werden nach einer Trächtigkeit von 22 Monaten geboren, sie haben beim Savannenelefanten ein mittleres Geburtsgewicht von110 kg und eine Schulterhöhe von etwa 95 cm. Die Intervalle zwischen zwei Geburten betragen etwa 4 Jahre [26; 31].

Gefährdung und Schutz

Bis 2004 war der Afrikanische Elefant unter den damals geltenden Kriterien als stark gefährdet eingestuft worden.Danach galt er als gefährdete Tierart (Rote Liste: VULNERABLE) [22], wobei das Ausmaß der Gefährdung von Tierschutzaktivisten stark übertrieben wurde. Tatsächlich sind Trends und Status regional unterschiedlich. Währenddem z.B. in Westafrika der Bestand klein und stark bedroht ist, haben die Bestände in Südafrika derart zugenommen, dass sie gebietsweise ihren Lebensraum bedrohen. Die Wilderei setzt aber in den letzten Jahren den Elefantenbeständen auch im südlichen Afrika wieder vermehrt zu, und der afrikanische Gesamtbestand hat von 2006, als er auf 640'000 Tiere geschätzt wurde (Kategorien Definite, Probable und Possible), auf rund 530'000 im Jahr 2016 abgenommen. Seit 2021 führt die IUCN die beiden Formen in ihrer Roten Liste separat auf. Der Savannenelefant gilt seitdem als stark gefährdet (ENDANGERED), der Waldelefant, dessen Bestand von 2002-2011 mutmaßlich um 62% abgenommen hat, als vom Aussterben bedroht (CRITICALLY ENDANGERED) [30].

Der internationale Handel ist unter CITES differenziert geregelt, je nach Ursprungsland fällt die Art unter Anhang I oder II mit Quotenregelungen (II = Populationen im südlichen Afrika). Für Deutschland werden Einfuhrgenehmigungen für Wildfänge nur erteilt, wenn die Voraussetzungen der Haltungsrichtlinien für Elefanten des Bundesamtes für Naturschutz aus dem Jahr 2000 erfüllt sind.

Die Afrikanischen Elefanten fallen auch unter Anhang II des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten.

Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):

  • Mit ihrem Projekt „Anti-Poaching“ hat sich die „Big Life Foundation“ (BLF) zum Ziel gesetzt, im Amboseli-Tsavo-Ökosystem in Kenia die Elefanten vor Wilderei zu schützen sowie Konflikte zwischen der lokalen Bevölkerung und den Tieren zu entschärfen. Der Zoo Basel unterstützt das Projekt seit dem Jahr 2017, indem er für Lohn, Ausrüstung und Verpflegung der rund zehn Ranger eines zwischen dem Kilimandscharo- und dem Amboseli-Nationalpark stationierten Camps aufkommt.

  • Elefantenschutz im KAZA-Schutzgebiet: Das 520'000 km² große Kavango-Zambesi-Schutzgebiets-Netzwerk (KAZA)Liegt im Grenzgebiet von Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe. Der Grüne Zoo Wuppertal fördert dort über die International Elephant Foundation (IEF) Maßnahmen zur Reduktion von Tier-Mensch-Konflikten. Indem er im Rahmen seiner jährlichen "Elefantentage" gesammelte Geldmittel spendet.

  • Der Zoo Zürich unterstützt seit 1998 das Lewa Wildlife Conservancy und hat dafür bis 2021 insgesamt 2'565'000 CHF aufgewendet. Ein Teilprojekt war der Bau eines Elefantenkorridors von Lewa zum Mount Kenya. mehr ...

Bedeutung für den Menschen

Der Afrikanische Elefant hatte und hat z.T. immer noch eine große Bedeutung als Elfenbeinlieferant. Von 2001-2016 wurden weltweit über 22'000 Stück und 167 Tonnen (entspricht etwa 34'000 Stück) Stoßzähne legal international gehandelt, obwohl der Handel durch CITES stark eingeschränkt wird. Ebenfalls verwertet werden die Häute und lokal das Fleisch der Afrikanischen Elefanten. In einigen Ländern (Botswana, Kamerun, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Tansania) ist die Trophäenjagd ein wirtschaftlich relevanter Faktor. Im Zeitraum 2001-2016 exportierte Simbabwe mit 4'257 Stück die meisten Trophäen [24]. In Trockengebieten kann es zu Konkurrenzsituationen zwischen Elefanten und Viehhaltung kommen. Der mittlerweile ausgerottete Nordafrikanische Elefant wurde von den Karthagern gezähmt und für Kriegsdienste verwendet. Südlich der Sahara gab es keine Zähmung zur Nutzung als Arbeitstier, bis die belgische Kolonialverwaltung im Kongo 1938 die Elefantenstation Gangala-na-Bodio einrichtete, die einige Jahrzehnte Bestand hatte [26]. Im südlichen Afrika wurden in den letzten Jahren einige Elefanten als Reittiere abgerichtet, um den Touristen "Elefantensafaris" anbieten zu können.

Haltung

Elefanten gehören zu jenen charismatischen Tieren, für welche Tierrechtler ein Haltungsverbot fordern. Dabei wird behauptet, Elefanten würden "in Freiheit" im Mittel 50 Jahre alt, im Zoo nur 17 [36]. Dies ist in doppelter Hinsicht falsch: Eine nicht-bejagte Elefantenpopulation wächst um etwa 6% pro Jahr. Ist die tragbare Dichte erreicht, müssen auch 6% der Tiere sterben. Ergibt eine mittlere Lebenserwartung von 15 Jahren in der Wildbahn. Wo gewildert wird, ist die Lebenserwartung tiefer, denn sonst würden die Bestände ja nicht abnehmen. Andererseits lag das Durchschnittsalter der in europäischen Zoos lebenden, der Natur entnommenen Afrikanischen Elefanten gemäß Zuchtbuch 2015 nicht bei 17, sondern bei 30 Jahren. Auf tiefere Werte kommt man nur, wenn man die Nachzuchten mitrechnet, denn die regelmäßige Zucht hat in Europa erst 1995 eingesetzt.

Afrikanische Elefanten galten lange als nicht zähmbar. Dies ist unzutreffend. Allerdings haben sie mehr Temperament als ihre asiatischen Verwandten. In den letzten Jahren haben viele Zoos zur Minimierung der Unfallgefahr ihr Elefantenmanagement von freiem Kontakt auf geschützten Kontakt umgestellt.

Die Tuli-Elefanten: Im Tuli-Reservat in Botswana hatte der Elefantenbestand gegen Ende des letzten Jarhunderts eine solche Höhe erreicht, dass er reduziert werden sollte. Daher erhielt der südafrikanische Tierhändler Riccardo GHIAZZA 1998 die Genehmigung, 30 Jungelefanten zu fangen, was ohne Verluste und offenbar ohne sonstige Probleme geschah. Die Jungtiere wurden auf das Anwesen des Tierhändlers in Skeerpoort (NW-Provinz) verbracht, wo eine große Elefantenanlage gebaut worden war. Um die Tiere zu zähmen und abzurichten wurden Mahouts aus Indonesien und Asiatische Elefantenkühe eingeflogen. Nach Meinung deutscher und südafrikanischer Tierschutzorganisationen wurden die Jungelefanten unter unzumutbaren Bedingungen gehalten und gequält. Dies traf anfänglich insofern zu, als scharfe Elefantenhaken und blanke Fußketten ohne Manschetten verwendet wurden und die Jungtiere auf nacktem Betonboden schlafen mussten. Diese Fehler wurden auf Weisung der südafrikanischen Behörden aber umgehend korrigiert. Trotzdem wurde Strafanzeige erstattet. Die Tiere wurden formell beschlagnahmt und die Verantwortung für die Haltung wurde einer südafrikanischen Tierschutzorganisation übertragen, die bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe aber eindeutig überfordert war. Letztlich wurden 9 Elefanten vom WWF-Südafrika gekauft und im Marakele-Nationalpark freigelassen, wo sie gut zurecht kamen. 5 gingen an einen Halter in Südafrika und 16 wurden exportiert. Von diesen wurden 7 im Januar 1999  mit einer ukrainischen Chartermaschine nach Leipzig-Halle geflogen und von den Zoologischen Gärten Basel, Dresden und Erfurt übernommen, obwohl die selbsternannten Tierschützer Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatten, um dies zu verhindern. Von den 7 Tieren ist eines 2013 gestorben, alle anderen sind heute (2023) 28 Jahre alt und gesund und munter [21; 35].

Haltung in europäischen Zoos: Ungefähr 50 ortsfeste Einrichtungen in Europa halten Afrikanische Elefanten. Davon befinden sich etwa 14 im deutschsprachigen Raum. Für Details siehe Zootierliste. Die Gesamtzahl der Afrikanischen Elefanten in Europa liegt unter 300, davon sind etwa 40 Bullen [21].

Es gibt ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) seit 1993, das vom Zoo Wuppertal koordiniert wird und das 2007 zu einem Globalen Programm ausgeweitet wurde. Das Globale Programm wurde aber 2012 wieder aufgegeben.

2020 wurden von der EAZA neue Leitlinien für eine optimale Haltung (Best Practice Guidelines) herausgegeben.

Der erste Zoo, weltweit, der die Geburt eines Afrikanischen Elefanten verzeichnen konnte, war der Tierpark Hellabrunn im Jahr 1941. Auch die zweite Geburt ereignete sich in Deutschland, nämlich am 28. August 1965 im Opel-Zoo.

Der älteste Afrikanische Elefant in einem europäischen Zoo, die aus Tanzania stammende Kuh "Ruaha" im Zoo Basel starb im Juli 2010 im Alter von 59 Jahren. Sie wurde 1951 geboren und 1952 vom Schweizer Tierfänger August Künzler in der Nähe von Arusha gefangen. Der damalige Zootierarzt und spätere Direktor des Zoo Basel, Ernst M. Lang holte "Ruaha" und vier weitere Jungtiere in Arusha ab. In Mombasa wurden sie auf einen holländischen Frachter verladen, der sie bis Genua transportierte. Als die fünf "Elefäntli" am 1. November in Basel eintrafen, war die Begeisterung groß, die jubelnden Schulkinder durchbrachen gar die vorsorglich organisierte Polizeiabsperrung [27; 28].

Nach dem Tod von "Ruaha"  hat "Sara" des Zoo Rostock mit Geburtsjahr 1962 die Rolle als Patriarchin der Afrikanischen Elefanten in Europa übernommen, bis sie im November 2013 altershalber eingeschläfert werden musste. Danach war "Dashi" im Tierpark Berlin, Jahrgang 1968, bis 2016 die Doyenne der Herde. Gegenwärtig (2023) ist es "Katka" des Danziger Zoos mit Geburtsjahr 1970. Die beiden ältesten in Deutschland sind "Lilak" im Opel-Zoo und "Safari" im Zoo Erfurt, beide 1971 geboren [21].

Die Elefantenhaltung in Zoos hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Von den 53 (Stand März 2020) in Zoos im deutschsprachigen Raum lebenden Afrikanischen Elefanten wurden 20 seit dem Jahr 2001 in einem europäischen Zoo geboren [21; 33].

Wie Afrikanische Elefanten gehalten werden (Beispiele):

Forschung im Zoo: Afrikanische Elefanten sind beliebte Studienobjekte für Doktor-, Diplom- und Examensarbeiten. Dabei kann es um Grundlagenforschung gehen, etwa zur Anatomie [1; 3; 8; 15; 18; 19], Physiologie [7; 13; 20] oder Ethologie [4; 5; 6; 9; 10; 11; 14], aber auch um die Prüfung und gegebenenfalls Optimierung der Haltungsbedingungen und somit zur Erhöhung des Tierwohls [2; 16; 17], wie etwa zur Gruppenzusammensetzung, Umweltanreicherung, Neugestaltung von Anlagen, Fütterung oder Krankheitsgeschehen und tierärztliche Maßnahmen. Manche Arbeiten fokussieren auch darauf, die Tiere besser für die Zoopädagogik nutzbar zu machen [12].

In Deutschland stellten die Tierschutzsachverständigen der Zoos fest, dass die Anforderungen des Säugetiergutachtens des BML von 1996 anpassungsbedürftig seien. Allerdings schieße das Säugetiergutachten 2014 teilweise über das Ziel hinaus. Für Gruppen von bis zu vier Elefantenkühen sollten nicht die Anforderungen des neuen Säugetiergutachtens gelten, sondern nach einer angemessenen Übergangsfrist jene der Haltungsrichtlinie des BfN, d.h. innen Einzelboxen und mindestens 200 m² nutzbare Lauffläche. Dies für Kühe und für Kälber ab zwei Jahren, jüngere werden nicht mitgerechnet. Diese Fläche kann auch durch die Verbindung von Einzelboxen erreicht werden, die mindestens 33 m² groß sein sollen. Für größere Zuchtgruppen und für die Bullenhaltung erachteten die Sachverständigen der Zoos die Vorgaben des Gutachtens als akzeptabel, auch wenn sie eher „Best practice“ darstellen als eigentliche Mindestanforderungen.

Die Position der Tierschutz-Sachverständigen der Zoos wurde gestützt durch eine umfangreiche epidemiologische Studie in 68 akkreditierten nordamerikanischen Zoos, die ergab, dass die Gehegefläche für das Wohlergehen der Elefanten wenig bedeutsam ist. Wesentlich sind die Gehegestruktur, Gehegeböden, ein stabiles soziales Umfeld und gute Programme für Fütterung und Verhaltensanreicherung [29].

Als Mindestgröße für Außengehege für bis zu 4 Kühen oder selbständigen Jungtieren sieht das Gutachten 2'000 m², für eine Zuchtkuh mit eigener Nachzucht bis zu 8 Jahren 1'000 m² und für 1-2 Bullen ebenfalls 1'000 m² vor.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für die Haltung von 3 Elefantenkühen ein Außengehege von 500 m² und eine Stallfläche von 15 m² vor. Für die Haltung eines Bullen ist ein weiteres Außengehege von 150 m² und eine Doppelbox von 2 x 30 m² erforderlich. Für jedes zusätzliche Tier ist das Außengehege um 100 m² zu erweitern. Dies gilt für am 1.9.2008 bereits bestehende Gehege. Beim Bau neuer Gehege sollen neue Erkenntnisse einfließen. Da alle schweizerischen Elefantenanlagen nach 2008 neu gebaut wurden, sind die Bestimmungen der Verordnung redundant.

Die Anforderungen der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) entsprechen faktisch "Best practice"-Bedingungen, nicht Mindestanforderungen: Für 3 Kühe ist ein Außengehege von 3'000 und ein Innenlaufbereich von 300 m² vorgeschrieben. Für jede weitere Kuh sind die Flächen um 10% zu erhöhen. Einzelboxen müssen 40 m² messen. Für die Haltung eines Bullen sind ein Außengehege von 700 m² und ein Innenlaufbereich von 100 m² erforderlich. Einzelboxen müssen 50 m² messen.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Afrikanische Elefant wurde 1797 vom Göttinger Zoologieprofessor Johann Friedrich BLUMENBACH in seinem "Handbuch der Naturgeschichte" als "Elephas africanus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Abtrennung in eine eigene Gattung Loxodonta wurde 1827 von den französischen Zoologen Étienne GEOFFROY SAINT-HILAIRE und Frédéric CUVIER vorgenommen, die feststellten, dass die Unterschiede zwischen den beiden Elefantenarten in etwa denen zwischen einem Hund und einer Hyäne entsprächen [32; 34].

Seit 2000 werden die afrikanischen Elefanten von vielen Autoren zwei verschiedenen Arten zugeteilt: dem Savannenelefanten (Loxodonta africana) bzw. dem Waldelefanten (Loxodonta cyclotis). Dies ist allerdings nicht unumstritten und insbesondere ist die Aufteilung in zwei Arten der Aufmerksamkeit der Elefanten entgangen - es gibt nämlich eine ausgedehnte Zone, wo beide Formen hybridisieren. CITES geht von nur einer Art aus. Die IUCN führt die beiden Formen seit 2021 als eigenständige Arten, wobei allerdings darauf verwiesen wird, dass es mindestens 14 Mischpopulationen gibt [22; 23; 32].

Innerhalb des Savannenelefanten werden heute in der Regel keine Unterarten differenziert. Es wurden mehrere Unterarten beschrieben, von denen je nach Autor unterschiedliche anerkannt wurden. Am ehesten trifft man auf folgende:

  • Südafrikanischer Steppenelefant (L. a. africana)
  • Ostafrikanischer Steppenelefant (L. a. knochenhaueri)
  • Nordostafrikanischer Steppenelefant (L. a. orleansi)
  • Nordwestafrikanischer Steppenelefant (L. a. oxyotis)

1906 beschrieb der deutsche Zoologe Theophil Johann NOACK ein Exemplar eines kleinen, angeblich sechsjährigen männlichen Elefanten, der von HAGENBECK 1905 aus dem Französischen Kongo importiert worden war, als "Elephas africanus pumilio". Nach einer anderen Quelle soll das Tier aus Ndjole in Gabun gestammt haben. Sein Alter wurde von Hagenbeck auf 6 Jahre geschätzt. Es hatte eine Schulterhöhe von rund 120 cm, war also etwa gleich groß, wie ein anderthalbjähriger "normaler" Elefant, und seine Stoßzähne ragten 12 cm heraus. Der "Congo" genannte "Zwergelefant" wurde noch 2005 an die New York Zoological Society verkauft, wo vermutet wurde, er sei zweijährig. Da er chronisch an Arthritis und Hautveränderungen litt und gegenüber Menschen aggressiv war, wurde er am 3.11.1915 erschossen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er eine Schulterhöhe von 203 cm und ein Gewicht von 1'225 kg [36; 37]. Zeitweilig wurde diese Form als eigene Art (Loxodonta pumilio) angesehen. Heute werden die "Zwergelefanten", die es als Individuen durchaus gibt, unter Loxodonta a. cyclotis subsumiert.

Literatur und Internetquellen

  1. BENZ, A. (2005)
  2. DETTWILER, R. (2005)
  3. ELSÄßER, L.M. (2011) [ELSÄSSER] 
  4. HUWILER, M. (2013)
  5. KANDLER, C. (2002)
  6. KANDLER, C. (2010)  
  7. KRÜMMEL, E. (1998)
  8. KÜHHAAS, P. (2011)  
  9. LIMPINSEL, A. (2007)
  10. LINTNER, R. (2006) 
  11. MEYER, V. (2013)
  12. ORTEL, C. (2011)
  13. PÖDER, C. (2013) 
  14. ROVERI, M. (2004)
  15. SCHOPF, B. (2010)  
  16. SEIBOLD, P. (2000) 
  17. SPRANGER, J. (2014)
  18. STANEK, G. (2012)
  19. TRENKWALDER, H. (2013)  
  20. WEISSENBÖCK, N. (2010)
  21. ABSOLUT ELEPHANT
  22. a. GOBUSH, K.S. et al. (2021). Loxodonta africana. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T181008073A181022663. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-1.RLTS.T181008073A181022663.en . Downloaded on 14 April 2021.
    b. GOBUSH, K.S. et al. (2021). Loxodonta cyclotis. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T181007989A181019888. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-1.RLTS.T181007989A181019888.en . Downloaded on 14 April 2021.
  23. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  24. CITES TRADE DATA BASE
  25. EAZA Elephant TAG (2005)
  26. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  27. HEDIGER, H. (1953)
  28. LANG, E.M. (1994)
  29. MEEHAN, C.L., MENCH, J.A., CARLSTEAD, K. & HOGAN, J.N. (2016)
  30. THOULESS, C.R., DUBLIN, H.T., BLANC, J.J., SKINNER, D.P. et al. (2016)ELEPHANT DATA BASE
  31. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
  32. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)
  33. ZOOELEFANT.DE
  34. VIGORS, N. A. (1828)
  35. ANIMAL PEOPLE, SEPT. 1999
  36. DAILY MAIL VOM 18.06.2021
  37. SCHÜRER, U. (2017)
  38. NOACK, T. (1906)

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Elefantenherde (Loxodonta africana) an der Tränke im Chobe-Nationalpark, Botswana © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Freigegeben in Afrotheria
Donnerstag, 14 Juni 2018 08:30

Asiatischer Elefant

Überordnung: AFROTHERIA
Taxon ohne Rang: PAENUNGULATA
Ordnung: Rüsseltiere (PROBOSCIDEA)
Familie: Elefanten (Elephantidae)

Red list status endangered

EEPAsiatischer Elefant

Elephas maximus • The Asian Elephant • L'éléphant d'Asie

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Adulter Asiatischer Elefantenbulle (Elephas maximus indicus) "Siam" im Alter von 50 Jahren im Zoo de Vincennes, Paris @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung des Asiatischen Elefanten (Elephas maximus)

 

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Noch junge Asiatische Elefantenkuh (Elephas maximus indicus) im Zoo von Melbourne @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Ältere Asiatische Elefantenkuh (Elephas maximus indicus) im Zoo von Melaka, Malaysia @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Asiatischer Elefantenbulle (Elephas maximus indicus) mit nur einem Stoßzahn im Chiang Mai Zoo, Bangkok @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schlafendes Asiatisches Elefantenkalb (Elephas maximus indicus) im Mae Sa Elephant Camp, Thailand @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Asiatischer Elefantenbulle (Elephas maximus indicus) im Mae Sa Elephant Camp, Thailand @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Ceylonesischer Elefantenbulle (Elephas maximus maximus) im Pinnawela Elephant Orphanage, Sri Lanka @ Jürg Völlm, Basel

 

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Sumatranischer Elefantenbulle (Elephas maximus sumatranus) im Taman Safari Indonesia, Bogor @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Sumatranisches Elefantenpaar (Elephas maximus sumatranus) im Taman Safari Indonesia, Bogor @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Asiatische Elefantenkühe (Elephas maximus) mit Kalb auf der alten Elefantenanlage des Zoo Zürich @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Junge Asiatische Elefantenkuh (Elephas maximus) in der Réserve africaine des Sigean (1988) @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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49-jähriger Elefantenbulle "Luka" (Elephas maximus), kurz bevor er wegen Altersschwäche eingeschläfert werden musste, im Zoo Osnabrück @ Denise Matthey / Zoo Osnabrück

 

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Asiatische Elefantenkuh (Elephas maximus) im Zoo de la Palmyre, Les Mathes @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Asiatische Elefantenkuh (Elephas maximus) mit Kalb badend in Knie's Kinder Zoo, Rapperswil @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Asiatisches Elefanten-Bullkalb (Elephas maximus) im Zoo Hannover © Zoo Hannover (Pressefoto)

 

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Asiatische Elefantenkuh (Elephas maximus) mit Kalb in Hagenbecks Tierpark © Hagenbecks Tierpark (Pressefoto)

 

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Teil der Asiatischen Elefantenherde (Elephas maximus) des Tierparks Berlin im Jahr 2002 © Klaus Rodloff, Berlin

 

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Asiatischer Elefantenbulle (Elephas maximus) "Maxi" im Alter von 49 oder 50 Jahren mit Enkelin "Ruwani" im Zoo Zürich @ Enzo Franchini / Zoo Zürich (Pressefoto)

 

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Sandbaden bzw. sich Einsanden ist ein wesentlicher Bestandteil des Komfortverhaltens Asiatischer Elefanten (Elephas maximus), hier im Zoo Leipzig @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Asiatische Elefantenkuh (Elephas maximus) mit Kalb im Zoo von Taiping, Malaysia © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Asiatische Elefantenkuh (Elephas maximus) mit Kalb in Knie's Kinderzoo, Rapperswil © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Asiatische Elefantenkuh (Elephas maximus)beim Einsanden in Knie's Kinderzoo, Rapperswil © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Elefantengeburten
Elefantengeburten in Menschenobhut (Vierjahresintervalle), Datenquelle www.elephant.se

 

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Asiatische Elefantenkuh (Elephas maximus) im Zoo Hannover © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Asiatischer Eelefantenbulle (Eelephas maximus) im Khao Kheow Open Zoo, Thailandm, in unmittelbarem Kontakt mit Zoopublikum @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Als das Füttern der Elefanten durch das Publikum im Tierpark Hellabrunn noch erlaubt war @ Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Ceylonesischer Elefant (Elephas maximusmaximus) bei der Arbeit im Pinnawela Elephant Orphanage, Sri Lanka @ Jürg Völlm, Basel

 

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Briefmarke, 5 Pf., mit Asiatischen Elefanten aus dem Tierpark Berlin als Motiv. DDR

 

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Elefantengott Ganesha - Quelle: powerlisting.wikia.com

 

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Geschnitzte Holzelefanten in der Elefantenausstellung des Melbourne Zoos ©Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Elefantenlodge des Melbourne Zoos ©Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Weitere Bilder auf BioLib

Elefanten sind die größten Landsäugetiere und beim Publikum außerordentlich beliebt. Das Verhalten und die kulturelle Bedeutung der Asiatischen Elefanten sind zoopädagogisch interessante Themen. Auch bieten sie sich für Forschungsarbeiten und forschendes Lernen sowie als Botschafter für Natur und Artenschutz in Süd- und Südostasien an. Asiatische Elefanten werden daher in ziemlich vielen Zoos, ferner auch immer noch in Zirkussen, gehalten und sind in Europa häufiger zu sehen als ihre afrikanischen Vettern.

Körperbau und Körperfunktionen

Asiatische Elefanten haben eine Kopf-Rumpflänge von 550-640 cm, eine Schwanzlänge von 120--150 cm, eine Schulterhöhe von 320-350(-400) cm und ein mittleres Gewicht von 3'600 kg und ein Maximalgewicht von 6'000 kg. Die Kühe haben eine Schulterhöhe von 240-260 cm, ein mittleres Gewicht von 2'720 kg und ein Höchstgewicht von 4'160 kg. Sumatra-Elefanten sind deutlich kleiner. Im Gegensatz zum Afrikanischen Elefanten hat Elephas keine fliehende Stirn, sondern ein Paar Stirnhöcker, der höchste Punkt des Körpers ist nicht der Rücken, sondern der Kopf, der Rüssel hat keine tiefen Querrunzeln, sondern ist recht glatt, das Rüsselende hat nur einen "Finger" und die Ohren sind klein mit einer nach unten gerichteten Spitze. Große Stoßzähne sind nur bei den Bullen vorhanden (und dort nicht immer), die Kühe haben rudimentäre oder gar keine Stoßzähne. Die Vorderfüße haben meist 5, die Hinterfüße 4 Zehen. Die graue Haut ist glatter als beim Afrikanischen Elefanten und weist oft unpigmentierte Stellen auf. Der Schwanz hat eine Endquaste. Der Dünndarm ausgewachsener Tiere misst 25 m, der Blinddarm 1.5 m, der Dickdarm 6.5 m und der Enddarm 4 m [28; 35].

Verbreitung

Süd- und Südostasien: Bangladesch, Bhutan, Südchina, Indien, Indonesien (Kalimantan und Sumatra), Kambodscha, Laos, Malaysia (Halbinsel und Sabah), Myanmar, Nepal, Sri Lanka, Thailand, und Viet Nam, verwilderte Populationen auf den zu Indien gehörenden Andamanen. Die Unterart Elephas maximus asurus von Südwestasien ist schon in der Antike ausgestorben [25].

Lebensraum und Lebensweise

Asiatische Elefanten besiedeln die unterschiedlichsten Lebensräume vom tropischen Regenwald bis zu Grasland und vom Meeresspiegel bis auf eine Höhe von 3'000 m. Je nach Nahrungsangebot haben sie sehr unterschiedlich große Streifgebiete. Sie fressen Äste, Blätter, Rinde Gräser und Kräuter, wobei die Futterzusammensetzung je nach Lebensraum und Jahreszeit variiert. Täglich fressen sie etwa 150 kg Pflanzenmaterial, wozu sie etwa 14-17 Stunden aufwenden, und setzen, verteilt auf 16-18 Portionen etwa 100 kg Dung ab. Pro Tag benötigen sie etwa 70-90 l Flüssigkeit. Asiatische Elefanten werden maximal 60 bis etwa 70 Jahre alt. Bullen werden mit 10 -15 Jahren geschlechtsreif, Kühe bekommen im Freiland ihr erstes Kalb mit 15-16 Jahren. Die Tragzeit dauert 22 Monate (654-661 Tage), das Geburtsgewicht beträgt nach Literaturangaben 80-110 kg (in EAZA Zoos liegt das Mittel bei etwa 118 kg), die Rückenhöhe 91-97 cm und die Geburtsintervalle betragen 4-5 Jahre. Die Kühe bilden Mutterherden, die Bullen leben solitär oder, jüngere Tiere, in Junggesellenverbänden [25; 28; 35; BPG].

Gefährdung und Schutz

Die Bestände des Asiatischen Elefanten nehmen seit Jahrhunderten ab. Im 19. Jahrhundert, zur Zeit der Blüte des Empires, erschossen britische Kolonialoffiziere Tausende von Elefanten. Ein Major Thomas William Rogers erlegte im Verlauf von 21 Jahren auf Sri Lanka je nach Quelle zwischen 1'300 und 2'000 Elefanten. Dass es nicht noch mehr wurden, ist allein der Tatsache zu verdanken, dass er auf einer Jagd vom Blitz erschlagen wurde. Ein Captain Gallway brachte es auf 1'300, ein Major Thomas Skinner und ein Captain Layard auf je 1'000 Tiere [42 u.a.].

Aktuell dürfte es noch etwa 48-52'000 Tiere geben, die sich auf zahlreiche, fragmentierte Populationen verteilen. Diese Zahl ist aber reltiv unsicher, weil sich Elefanten im Wald nur schlecht zählen lassen. Die Art gilt seit 1986, letztmals überprüft 2019, als bedroht (Rote Liste: ENDANGERED). Am meisten Elefanten (ca. 30'000) gibt es noch in Indien, gefolgt von Sri Lanka mit gegen 5'900. Seit 2020 wird der Sumatra-Elefant als unmittelbar vom Aussterben bedroht (CRITICALLY ENDANGERED) geführt, weil sein Bestand dramatisch abnimmt und viele lokale Populationen verschwunden sind [25].

Der internationale Handel ist durch CITES-Anhang I eingeschränkt. Für Deutschland werden Einfuhrgenehmigungen für Wildfänge nur erteilt, wenn die Voraussetzungen der Haltungsrichtlinien für Elefanten des Bundesamtes für Naturschutz aus dem Jahr 2000 erfüllt sind. Die Unterart E. m. indicus fällt ferner unter Anhang I des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten.

Zoogestützte Artenschutzprojekte (Beispiele):

  • Die Auffang- und Wiederauswilderungsstation Udawalawe im Süden Sri Lankas kümmert sich seit 1995 um junge Elefanten, die bei Konfliktsituationen verletzt wurden oder ihre Muttertiere verloren haben. In der Station werden die Tiere zunächst wieder aufgepäppelt und medizinisch versorgt. Danach wird versucht, sie in kleinen sozialen Gruppen wieder im angrenzenden Nationalpark auszusiedeln. Die Mitarbeiter der Station kümmern sich außerdem um Mensch-Tier-Konflikte in der Region. Sie siedeln zum Beispiel „Problemelefanten“ um oder verhandeln mit den Bauern Ausgleichszahlungen. Der Kölner Zoo unterstützt das Programm, indem er Halsbänder für die telemetrische Überwachung finanziert, die Auswilderung wissenschaftlich betreut und das Knowhow aus der Elefantenhaltung in Zoos weitergibt. Seit 2012 wendet er dafür jährlich 5'000 € auf.

  • Die Artenschutz-Stiftung des Karlsruher Zoos unterstützt ebenfalls die Wiederauswilderung von verwaisten Jungelefanten auf Sri Lanka durch das Bereitstellen von Halsbändern mit Satellitensendern. mehr...
  • Schutz des Asiatischen Elefanten in Thailand: Der Zoo Zürich unterstützt den Kaeng Krachan Nationalpark in Thailand zum Schutz der dort lebenden Elefanten. mehr ...
     
  • Die französische Association Anoulak engagiert sich im Schutz des 3'500 km² großen Nakai-Nam Theun-Nationalparks in Laos. 2022 begann sie ein spezifische Überwachungs- und Schutzprogramm für den Asiatischen Elefanten. Anoulak wird von rund 15, hauptsächlich europäischen Zoos, vom französischen Zooverband und von der ZGAP unterstützt. mehr ...

  • Der Zoo Augsburg fördert seit der Eröffnung des neuen Elefantenhauses „The Endau-Rompin Landscape“ ein Projekt der Wildlife Conservation Society Malaysia, das einen vielschichtigen Ansatz verfolgt (Forschung, Monitoring, Schutz und Bildung), um die Elefanten des Endau-Rompin-Nationalparks, die größte Population der der malaiischen Halbinsel zu schützen.

  • Zwischen dem WWF Deutschland und der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) besteht eine verstärkte Zusammenrbeit bezüglich Elefanten. Diese soll einerseits die Nutzung von Zoo-Elefanten als Botschafter für den Schutz ihrer wilden Verwandten optimieren und, wo nötig, bestehende Haltungen verbessern und andererseits zum Erhalt einer Population von ca. 240 Elefanten im thailändischen Kui Buri-Nationalpark beitragen. Bislang wurden vier "Team Elefant" gefgründte, nämlich in  Köln, Leipzig, Heidelberg und Stuttgart. mehr ...

Bedeutung für den Menschen

Kulturelle Bedeutung: Über die kulturelle Bedeutung der Elefanten, namentlich des Asiatischen, sind ganze Bücher geschrieben worden [z.B. 27; 32; 33].

Der Asiatische Elefant wird seit rund 5'500 Jahren gefangen und gezähmt, um als Reit-, Last-, und Zugtier, als Kriegsmaschine oder für kultische Zwecke eingesetzt zu werden. Er wurde allerdings in der Regel nicht in Menschenobhut gezüchtet. Insbesondere wurde er keiner vom Menschen bestimmten Zuchtwahl unterworfen, womit es nicht zur Ausbildung einer domestizierten Form kam.

Die ältesten bildlichen Darstellungen zahmer Elefanten sind kleine, meist aus weichem Speckstein geschnitzte Siegel aus dem 2./3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung, die in der 1922 wieder entdeckten Ruinenstadt Mohenjo-Daro (besiedelt von 2600 bis 1800 v. Chr.) im Stromgebiet des Indus, im heutigen Pakistan gefunden wurden. Nach dem Zerfall der Induskultur lernten die einwandernden indogermanischen Hirtenkrieger mit dem Elefanten umzugehen. Sie setzten ihn für Kriegszwecke ein und lehrten andere Völker Südostasiens die Kunst des Fangens, Zähmens und Abrichtens.

Auch die Sumerer, Babylonier und Assyrer kannten den, damals in Mesopotamien noch wild vorkommenden, Elefanten. Sie bejagten ihn und hielten gelegentlich lebende Exemplare in ihren Tiergärten, aber erst durch die von Alexander dem Großen erbeuteten Elefanten und deren Mahouts wurden Elefanten auch im Nahen Osten für andere, namentlich Kriegszwecke genutzt.

In keinem anderen Land ist der Elefant so in den Alltag, in die Arbeitswelt, die Festlichkeit und die Mythen integriert worden wie in Indien. Er ist Reittier des Liebesgottes Kama, wird selbst im Hinduismus als Ganesha, Sohn von Shiva und Parvati, verehrt und Buddha soll in einem früheren Leben der Elefant Chaddanta gewesen sein, der sechs Stoßzähne hatte, fliegen konnte und eine Herde von 8000 Elefanten anführte. Die moslemischen Mogule, die im 16./17. Jahrhundert in Indien ihr gewaltiges Reich errichteten. Mohammed Akbar, der dritte Mogulkaiser besaß Tausende von Elefanten, 100 für seinen persönlichen Bedarf, von denen jeder über einen Personalbestand von zehn Mann verfügte.

In Thailand entwickelte sich ein besonderer Kult um die sogenannten "weißen" Elefanten, wobei es sich allerdings in aller Regel weder um Albinos noch wirklich leuzistische Tiere handelt [27].

Der Elefant kommt in zahlreichen Fabeln und Gedichten vor:

Wirtschaftliche Bedeutung: Bis vor einigen Jahrzehnten war der Asiatische Elefant wichtig für die Forstwirtschaft. Dies ist zunehmend weniger der Fall. Dafür spielt er eine wichtiger werdende Rolle für den Tourismus. Nach wie vor wird er gebietsweise zur Gewinnung von Elfenbein, Leder und anderen Produkten illegal bejagt. Die Elefanten können erhebliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen anrichten, die aber durch geeignete Schutzmassnahmen verringet werden können [25].

Haltung

Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, mit Elefanten umzugehen: (a) "Hands-off", dabei werden die Tiere nicht oder nur in Narkose berührt, was in eingezäunten Semi-reservaten die Regel, in Zoos aber nicht praktikabel ist. (b) "Hands-on" oder Direkter Kontakt. Dies ist der traditionelle Umgang, wie er seit Jahrhundeten in asiatischen Ländern mit Arbeitselefanten gepflegt wird und durch die Einfuhr gezähmter Elefanten in Europa Eingang fand. Diese Haltungsform führte im Lauf der Zeit zum Tod etlicher Tierpfleger. (c) Geschützter Kontakt bei dem die Tiere nur durch ein Gitter manipuliert werden, was ein intensives Training und eine Kooperation seitens der Tiere erfordert. Dies ist die einzige Form des Umgangs, der von der EAZA propagiert wird [BPG]. Der Geschützte Kontakt ist in Europa bei Elefantenbullen seit längerer Zeit die übliche Form des Umgangs. Bei Kühen ist der Direkte Kontakt noch weit verbreitet, einerseits weil Tiere und Pflegepersonal es gewohnt sind, andererseits weil die Umstellung kostspielige Baumaßnahmen erfordert.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 70 ortsfesten Einrichtungen gehalten, von denen sich gegen ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Ferner gibt es nicht-ortsfeste Haltungen in Zirkussen. Das Europäische Zuchtbuch weist für 2018 322 Tiere in 85 Institutionen aus [39].

Seit 1991 gibt es ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das vom Zoo Rotterdam koordiniert wird. Ein Globales Programm (GSMP) wurde 2007 initiiert, aber 2012 wieder aufgegeben. 2020 wurden von der EAZA neue Leitlinien für eine optimale Haltung (Best Practice Guidelines (BPG)) herausgegeben.

Die älteste zur Zeit (2022) in Europa lebenden Asiatischen Elefantenkuh ist vermutlich "Gulab" in Prag, geboren 1959, der älteste Bullen "Bindu" in Köln (1968) [37].

Die Elefantenhaltung in Zoos hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Von den 107 (Stand Mai 2018) in deutschen und schweizerischen Zoos lebenden Asiatischen Elefanten wurden 54 seit dem Jahr 1996 in einem europäischen Zoo geboren [37]. Die Grafik "Elefantengeburten in Menschenobhut" zeigt die Zunahme der Geburten (für beide Arten) von 1988-2007. Im nicht dargestellten Vierjahresintervall 2008-2011 wurden 251 Junge geboren [24]. Als im Februar 2020 der 50- oder 51-jährige Zuchtbulle "Maxi" des Zürcher Zoos aufgrund fortschreitender Altersbeschwerden eingeschläfert werden musste, hinterließ er zwölf direkte Nachkommen, gezeugt mit 4 verschiedenen Kühen, 21 Enkel, sowie 2 Urenkel [38].

Bei der Elefantenhaltung unterscheidet man heute drei verschiedene Haltungsformen: Der "Direkte Kontakt "hat viele Vorteile, ist aber für die Pfleger nicht ganz ungefährlich, und im Laufe der Zeit sind etliche Elefantenpfleger schwer verletzt oder gar getötet worden. Mehrere Zoos sind deshalb zum "Geschützten Kontakt" übergegangen, bei dem die Pfleger die Gehege nicht mehr zeitgleich mit den Elefanten betreten und die Tiere so trainiert werden, dass sie sich durch ein Gitter manipulieren lassen, etwa zum Zwecke der Fusspflege. Beim "Offhand Management" kommen die Tiere gar nicht mehr in Kontakt mit den Pflegern. Diese Haltungsform ist aber unter den Bedingungen eines normalen Zoos kaum durchführbar.

Dann noch eine hübsche Reminiszenz von Carl HAGENBECK [29]: Dieser hatte im Jahr 1866 sieben zwei- bis dreijährige Elefanten nach Wien zu bringen. In der Gegend von Nürnberg bemerkte er, dass die Tiere an Kolik litten: "Es gibt nun ein sehr einfaches Mittel, Elefanten von der Kolik zu befreien: da der Mangel an Bewegung die Krankheit häufig verursacht, so muss Bewegung sie auch wieder beseitigen. Ich führte also meine sieben Elefanten auf dem Bahnhof spazieren, und nach zwei Stunden hatte die Promenade ihre Wirkung soweit getan, dass ich die Tiere wieder in den Wagen zurückbringen konnte. Das dicke Ende folgte indes noch nach. Alsbald kam der Stationschef angerannt und machte einen heillosen Spektakel, und nicht mit Unrecht, denn ich muss gestehen, dass der Bahnhof nach dieser zweistündigen Promenade nicht gerade einen sauberen Eindruck machte. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu erklären, der Stationschef möge den Platz nur durch seine Leute säubern lassen, ich würde alles bezahlen.
    
Es kam aber noch ein dickeres Ende nach. Ehe der Zug weiterging, begab ich mich in die Stadt und kaufte dort einige Flaschen guten Rum und einige Pfund Zucker. Davon braute ich einen kräftigen Grog, den ich meinen Elefanten als bewährte Nachkur gegen die Kolik zu saufen gab. Dieses Mittel tat den Tieren sehr gut, alle gerieten in eine heitere Stimmung. Einer der Elefanten schien aber des Guten etwas zuviel bekommen zu haben, denn er begann, allen möglichen Unsinn zu machen, boxte seine Gefährten und traktierte sie mit Fusstritten. Für diesen Süffel braute ich noch einen Extragrog, sodass er nunmehr total betrunken wurde. Es dauerte auch gar nicht lange, da legte er sich hin und brauchte sechs volle Stunden, bis er seinen Rausch ausgeschlafen hatte."

Wie Asiatische Elefanten gehalten werden:
Die meisten Zoos im deutschsprachigen Raum haben ihre Haltungen in den letzten Jahren neu- oder umgebaut. Eine weitere Neuanlagen (Stuttgart) ist im Bau . Die Hälfte der Zoos hält jetzt potenzielle oder effektive Zuchtgruppen. Der Zoo Heidelberg hat es übernommen, im Rahmen des EEP eine Junggesellengruppe zu halten und diesen Versuch wissenschaftlich zu begleiten [9; 30]. Der Zoo Karlsruhe funktioniert als Seniorenresidenz für alte Elefantenkühe.

Elefantenanlagen im deutschsprachigen Raum (Beispiele)

Forschung im Zoo: Asiatische Elefanten sind beliebte Studienobjekte für Doktor-, Diplom- und Examensarbeiten. Dabei kann es um Grundlagenforschung gehen, etwa zur Anatomie [5; 16], Ontogenese [8], Physiologie [12; 23] oder Ethologie [13], aber auch um die Prüfung und gegebenenfalls Optimierung der Haltungsbedingungen und somit zur Erhöhung des Tierwohls, z.B. durch den Vergleich unterschiedlicher Haltungssysteme [19; 22], Untersuchungen zur Fütterung [15], Zusammensetzung von Gruppen und Gruppenverhalten [2; 5; 7; 9, 11, 14], Umweltanreicherung [3], Neugestaltung von Anlagen [21], Reproduktionsmanagement [1; 4; 10; 17] oder Krankheitsgeschehen und tierärztliche Maßnahmen [20]. Besonders dringlich ist die Erforschung des des endotheliotropen Elefanten-Herpesvirus (EEHV) [40]. Dieses kommt in der Wildbahn wie im Zoo vor, wirkt bei jungen Asiatischen Elefanten oft tödlich und raffte z.B. 2022 im Zoo Zürich gleich drei junge Elefanten dahin [41]. Manche Arbeiten fokussieren auch darauf, die Tiere besser für die Zoopädagogik nutzbar zu machen [18].

Mindestanforderungen an Gehege: Wie die Zooverbände  feststellten, waren die Anforderungen des Säugetiergutachtens des BML von 1996 anpassungsbedürftig, allerdings schießt das Säugetiergutachten 2014 teilweise über das Ziel hinaus. Für Gruppen von bis zu vier Elefantenkühen sollten nicht die Anforderungen des neuen Säugetiergutachtens gelten, sondern nach einer angemessenen Übergangsfrist die jene der Haltungsrichtlinie des BfN, d.h. Einzelboxen und mindestens 200 m² nutzbare Lauffläche. Dies  für Kühe und für Kälber ab zwei Jahren, jüngere werden nicht mitgerechnet. Diese Fläche kann auch durch die Verbindung von Einzelboxen erreicht werden, die mindestens 33 m² groß sein sollen. Für größere Zuchtgruppen und für die Bullenhaltung erachtet der VdZ die Vorgaben des Gutachtens akzeptabel, auch wenn sie eher „Best practice“ darstellen als eigentliche Mindestanforderungen.

Die Position der Tierschutz-Sachverständigen der Zoos wurde gestützt durch eine umfangreiche epidemiologische Studie in 68 akkreditierten nordamerikanischen Zoos, die ergab, dass die Gehegefläche für das Wohlergehen der Elefanten wenig bedeutsam ist. Wesentlich sind die Gehegestruktur, Gehegeböden, ein stabiles soziales Umfeld und gute Programme für Fütterung und Verhaltensanreicherung [31].

Als Mindestgröße für Außengehege für bis zu 4 Kühen oder selbständigen Jungtieren sieht das Gutachten 2'000 m², für eine Zuchtkuh mit eigener Nachzucht bis zu 8 Jahren 1'000 m² und für 1-2 Bullen ebenfalls 1'000 m² vor.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für die Haltung von 3 Elefantenkühen ein Außengehege von 500 m² und eine Stallfläche von 15 m² vor. Für die Haltung eines Bullen ist ein weiteres Außengehege von 150 m² und eine Doppelbox von 2 x 30 m² erforderlich. Für jedes zusätzliche Tier ist das Außengehege um 100 m² zu erweitern. Die Anforderungen der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) entsprechen faktisch "Best practice"-Bedingungen, nicht Mindestanforderungen: Für 3 Kühe ist ein Außengehege von 3'000 und ein Innenlaufbereich von 300 m² vorgeschrieben. Für jede weitere Kuh sind die Flächen um 10% zu erhöhen. Einzelboxen müssen 40 m² messen. Für die Haltung eines Bullen sind ein Außengehege von 700 m² und ein Innenlaufbereich von 100 m² erforderlich. Einzelboxen müssen 50 m² messen.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Asiatische Elefant wurde 1758 von Carl von LINNÉ unter seinem heute noch gültigen Namen beschrieben. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts ging man von ca. 8 noch lebende Unterarten aus. Heute werden noch deren 3-4 anerkannt: E. m. maximus von Sri Lanka, E. m. indicus vom asiatischen Festland und E. m. sumatranus von Sumatra. Letzterer ist etwas kleiner, hat relativ größere Ohren und ein Rippenpaar mehr als die beiden anderen. Der Status der Elefanten auf Borneo ist umstritten, manche Autoren gehen davon aus, dass es sich um die verwilderten Nachkommen von Arbeitselefanten handelt, die um 1750 eingeführt worden waren, andere halten dafür, dass es sich um eine eigenständige Unterart E. m. borneensis handle, die im Pleistozän auf die Insel gelangt sei. Ausgestorben sind, bzw. ausgerottet wurden, der Mesopotamische Elefant (E. m. asurus) um ca. 200 v. Chr., der Persische Elefant (E. m. persicus) im Frühmittelalter und der Java-Elefant (E. m. sondaicus) um 1200. Über den Status einer in historischer Zeit China ausgerotteten Elefantenform herrscht noch keine völlige Klarheit [36; 43].

Literatur und Internetquellen

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  2. ARNDT, J. (2014)  
  3. BECK, J. (2015)  
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  5. BENZ, A. (2005)
  6. BRANDES, A. (2015)
  7. DANIEL, I. (2010)
  8. DREWS, B. (2007)
  9. HAMBRECHT, S. (2012)  
  10. HERZOG, S. M. (1989)
  11. HOHNEDER, N. (2014)
  12. KLEMT, A. (2001)  
  13. KONZ, A. (2009)
  14. LINN, S. (2011)
  15. LÖHLEIN, W. (1999)  
  16. LODERSTEDT, S. (2009)
  17. PRAHL, S. (2009)  
  18. RAASCH, J. (2009)   
  19. SCHMID, J. (2006)
  20. SCHMIDT-BURBACH, J. (2008)  
  21. SCHMUDE, I. von, 2011  
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  23. WEISSENBÖCK, N. (2010)
  24. ABSOLUT ELEPHANT
  25. WILLIAMS, C. et al. (2020). Elephas maximus. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T7140A45818198. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T7140A45818198.en sowie GOPALA, A. et al. (2011). Elephas maximus ssp. sumatranus. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T199856A9129626. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2011-2.RLTS.T199856A9129626.en . Downloaded on 16 December 2020.
  26. EAZA Elephant TAG (2005)
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  37. ZOOELEFANT.DE
  38. ZOO ZÜRICH - PRESSEMITTEILUNG VOM 10.02.2020
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  40. EEHV Advisory Group
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  42. LANKA PRADEEPA vom 19.03.2022
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Elefantenbulle (Elephas maximus) im Kaziranga NP, Indien © Jürg Völlm, Basel

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